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Debatte um Achille MbembeZum Schweigen gebracht

Bei der Debatte um Achille Mbembe geht es weniger um dessen angeblichen Antisemitismus als um Deutschlands Unwillen, die eigene Kolonialzeit aufzuarbeiten.

Kolonialvergangenheit im Museum: Eine kamerunische Tanzmaske wird in Stuttgart ausgestellt Foto: dpa

W er die globalisierte Welt verstehen will, kommt an „Critique de la raison nègre“ nicht vorbei. Das Hauptwerk des kamerunischen Philosophen Achille Mbembe aus dem Jahr 2013 entwirft die globale Moderne als Geschichte ihrer ersten Opfer, den versklavten Afrikanern, aus deren Status sich alles andere ableitet. Der „Neger“ des Titels ist der Mensch als Ware. Er ist Rohstoff und Arbeitswerkzeug, zu zähmendes Lebewesen, zu dressierender Wilder, im Zustand permanenter Erniedrigung gehalten, mit einer auf Gehorsam und Ungehorsam reduzierten Gedankenwelt. Die Sklaverei gründet darauf, der Kolonialismus, die Apartheid, auch die Segregation in den USA oder der Antisemitismus in Europa.

Keine Person, eine Kondition

Mbembes Neger ist nicht einfach der Schwarze, wie es die verhunzte deutsche Übersetzung des Buchtitels („Kritik der schwarzen Vernunft“ statt „Kritik des Negerdenkens“) nahelegt. Er ist jeder, dessen Identität andere bestimmen. Er ist das „vergiftete Subjekt“. Er ist der Proletarier im Schatten, zum Arbeitseinsatz gerufen oder ausgesondert. Er ist keine Person, sondern eine Kondition. „‚Neger‘ sagen“, schreibt Mbembe, „heißt, all die Leichen in Erinnerung zu rufen.“ Das „Neger-Werden der Welt“ gehört zu Mbembes Dystopien.

Dominic Johnson

ist Afrikaredakteur und leitet zusammen mit Barbara Oertel das Auslandsressort der taz.

Das besondere Interesse Mbembes galt zuletzt Stadtentwicklungsformen, die Ungleichheit zementieren, sowie Grenz- und Migrationsregimen als Systeme der Kontrolle, Überwachung und Zuordnung. Er hat auch Europas Flüchtlingspolitik so analysiert. Der mittlerweile in Südafrika familiär verankerte Kameruner erkennt darin eine Weiterentwicklung der südafrikanischen Apartheid, in der der Schwarze als „Neger“ fungierte: Schwarze durften die Gebiete der Weißen nur zwecks Arbeit betreten und mussten sich ansonsten in elende Townships zurückziehen, reglementierte Lager unter Flutlicht, außer Sichtweite.

Ab den 1970er Jahren steigerte Südafrika die Rassentrennung in das Ansinnen der kollektiven Ausbürgerung aller Schwarzen: Sie sollten Südafrika nur noch als Arbeitsmigranten betreten, als Bürger unabhängiger „Homelands“, mit Staatlichkeit geadelte Fetzen Brachland. Das Homeland-System wurde nie vollendet, aber als Modell, sich die „Neger“ zugleich vom Leib und zur Verfügung zu halten, bleibt es unübertroffen. Züge davon sind in allen Arbeitsmigrationsregimen der Welt zu erkennen und für Mbembe auch in Israels Besatzungsregime gegenüber den Palästinensern, in „autonome“ Enklaven verbannte Objekte von Exklusion an Mauern und Kontrolle an Checkpoints.

Koloniale Kontinuitäten

Dabei interessiert sich Mbembe nicht besonders für Israel. Sein Gedankengang ist universalistisch. Er vergleicht ständig alles mit allem. Die Vorwürfe gegen Israel stehen bei Mbembe nicht im Hauptwerk, sondern bloß in Streitschriften, die im Kontext der universitären Debatten Südafrikas entstanden. Denn der Apartheid-Vorwurf gegenüber dem israelischen Besatzungsregime ist in Südafrika und auch in Israel selbst gang und gäbe, und in beiden Ländern ist auch präsent, dass Israel und Apartheid-Südafrika einst militärisch zusammenarbeiteten und dass Israels radikale Siedlerbewegung das Homeland-System bejubelte. Heute tritt Israel in Afrika vor allem als Elite-Militärausbilder sowie als Anbieter von Spitzentechnologie zu Kampf- und Überwachungszwecken auf: Hightech gegen den „Neger“.

Für Achille Mbembe ist etwas anderes zentral. Sein Heimatland Kamerun, einst deutsches Kolonialgebiet, ist das einzige Land Afrikas, in dem Frankreich eine bewaffnete Befreiungsbewegung militärisch zerschlug und die Unabhängigkeit einem Marionettenregime übertrug. Eine postkoloniale Diktatur, die bis heute andauert, trat in die Fußstapfen der kolonialen. Eine Generation von Dichtern und Denkern hat diese Kontinuitäten erbarmungslos seziert und musste ins Exil – Mongo Beti, Célestin Monga, Achille Mbembe.

Mbembe durfte in Kamerun seine Magisterarbeit über den antikolonialen Widerstand, mit dem er familiär verbunden war, nicht offen schreiben, sondern versteckte das Thema 1981 in einer anderen Arbeit, bevor er das Land verließ. Draußen editierte er die Schriften des ermordeten Unabhängigkeitsführers Ruben Um Nyobè – in Kamerun verboten – und legte 1996 doch noch sein großes historisches Werk über den antikolonialen Untergrund vor, „La naissance du maquis dans le Sud-Cameroun, 1920–1960“, auf das 2001 sein grandioser Essayband „De la postcolonie über koloniale Kontinuitäten in Afrika folgte.

Wären die Antisemitismusvorwürfe seriös, wären sie erhoben worden, als die fraglichen Texte erschienen

Zufällig arbeitete just damals der heutige deutsche Antisemitismusbeauftragte und aktuelle Mbembe-Chefkritiker Felix Klein als Diplomat an der deutschen Botschaft in Kamerun und promovierte dann mit einer Arbeit über „Eherecht und Ehewirklichkeit in Kamerun“. Man darf also bei Klein davon ausgehen, dass er genau weiß, wer Mbembe ist, und dass ihm klar ist, was er anrichtet, wenn er ihn als Antisemiten diffamiert: nämlich einen der wichtigsten afrikanischen Kolonialismusdenker in deutschen Augen zu diskreditieren. Mbembe hat sofort begriffen, dass es darum geht, ihm die Deutungshoheit über sein Werk zu entziehen. Er fühle sich, als sei er „nichts als ein Neger“, erklärte er in einem Interview.

Wären die Antisemitismusvorwürfe gegen Mbembe seriös, wären sie erhoben worden, als die fraglichen Texte erschienen. Wurden sie aber nicht. Mbembe wurde in Deutschland ernst genommen, gefeiert und mit Preisen überschüttet. Sein Ruhm verlieh der Forderung nach Aufarbeiten der Kolonialgeschichte intellektuelle Akzeptanz. Teile der Politik aber tun sich damit weiterhin schwer, von der Anerkennung des Völkermords an den Herero und dem Umgang mit geraubten Kulturgütern bis zur Verteidigung des Kolonialismus durch den Afrikabeauftragten Günter Nooke. Ihnen hilft eine Schmutzkampagne gegen Mbembe. Der Kampf gegen Antisemitismus wird dafür missbraucht, eine weltweit anerkannte antikoloniale Stimme aus Afrika auszuschalten.

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59 Kommentare

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  • Lothar Zechlin , Autor*in ,

    Wer dem Antisemitismus entgegentreten will, muss einen Begriff von Antisemitismus haben. Darunter wird allgemein die "Feindschaft gegen Juden als Juden" vestanden (so z.B. der vom Bundestag eingesetzte Unabhängige Expertenkreis Antisemitismus 2017). Judenfeindlichkeit ist etwas anderes als Israelfeindlichkeit, selbst wenn diese in äußerst überzogener Weise geäußert wird. Auch eine "antiimperialistische Israelfeindlichkeit" ( Pfahl-Traughber), also weit mehr als die bloße Kritik der israelischen Regierungspolitik, wird durch Übertreibungen nicht zu Antisemitismus, sondern sie bleibt (übertriebene) Israelkritik. Es handelt sich um Antizionismus, nicht um Antisemitismus.

  • Es ist ein Märchen zu glauben, Antisemitismus hätte es in den arabischen Ländern vor 1947 nicht gegeben. Zur Info empfehle ich das hervorragende Buch des Historikers Georges Bensoussan, dessen Familie aus Marokko stammt.



    www.deutschlandfun...:article_id=455246



    Ich halte es auch für frei erfunden, dass arabische Juden *ernsthaft* von einer Rückkehr in den Irak,nach Ägypten, oder Marokko träumen, wenn auch manche von der "guten, alten Zeit" reden und sich an gern an Freunde und gute Nachbarn erinnern. Die gab es selbstverständlich auch.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Sollte eigentlich an Frau R.-S., gestern 12.22 Uhr gehen

      • @Henriette Bimmelbahn:

        hatte ich schon verstanden.



        nicht frei erfunden, sondern mit eigenen ohren gehört.



        es ist ein fehler, jeden konflikt mit antisemitismus zu erklären.

        • @christine rölke-sommer:

          Da haben Sie sicherlich recht. Jeder Konflikt lässt sich nicht mit Antisemitismus erklären. Was aber Juden und den Judenstaat anbetrifft doch erstaunlich viele.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @christine rölke-sommer:

          stattdessen antisemitismus pauschal leugnen, weil es der eigenen "israel-kritik" nicht dienlich ist, ist aber natürlich KEIN fehler, hamas&hezbullah sind schliesslich in keinster weise antisemitisch, antisemitismus in arabischen ländern als solchen zu benennen ist für manche ja quasi "rassismus"



          ps und nein, dies relativiert in keinster weise den europäischen antisemitismus!

  • Die UNO ist seit ihrer Gründung mit keinem anderen Staat so sanft umgegangen wie mit Israel. Dennoch muss man feststellen, dass Israel so oft wie kein anderer Staat, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Vergehen gegen das Völkerrecht von der UNO verurteilt worden ist. Zugesetzt hat die UNO in der Resolution Nr. 2334 vom 23.12.2016 Israel wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Vergehen gegen das Völkerrecht verurteilt.



    Der Antsemitismus-Vorwurf wird missbräuchlich erhoben, um die völkerrechtswidrigen Vergehen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit die Israel zu verantworten hat, zu vertuschen und zu unterdrücken.



    Wenn es eine erstrangige Pflicht eines jeden Staatsbürgers der Bundesdeutschland geben sollte, dann ist es die richtigen Konsequenzen aus vergangenen Zeiten zu ziehen und sich uneingeschränkt auf die Seite der Menschenrechte und des Völkerrechts zu stellen. Ich selbst bin deshalb Anhänger der BDS-Bewegung und unterstütze BDS mit Geld –und Sachzuwendungen. Die sog. „Antisemitismuskeule“ langweilt schon lange.



    Und noch eines. Deutschland gehört zu den beliebtesten Destinationen der Israelis, und das nicht deswegen, weil Deutschland eine gute Krankenvorsorge oder ein Sozialsystem bietet, sondern weil die Israelis unsere besondere Gastfreundschaft zu schätzen wissen.

  • Das war mir neu: Mbembe erwirkte 2018 die Ausladung einer israelischen Psychologin von einer Konferenz. Vor diesem Hintergrund scheinen seine jüngsten Distanzierungen von BDS wenig glaubwürdig: www.mena-watch.com...tlerin/?no_cache=1

  • literaturquiz für alle, wo Mbembe antisemitismus vorwerfen: wo steht zu lesen



    "Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit verschaffen, aber in unserm eigenen Lande jegliche Arbeit verweigern.



    Die besitzende Bevölkerung wird zu uns übergehen. Das Expropriationswerk muss ebenso wie die Fortschaffung der Armen mit Zartheit und Behutsamkeit erfolgen."???

    • @christine rölke-sommer:

      Das war ein Tagebucheintrag von Theodor Herzl aus dem Jahre 1895. Zu diesem Zeitpunkt hatte Herzl sich übrigens noch keineswegs darauf festgelegt, dass der von ihm angestrebte Judenstaat in Palästina gegründet werden müsse.

      Herzl starb 1904. Israel wurde 1948 gegründet - ohne Herzl. Zwischen dem von Ihnen zitierten Tagebucheintrag - wohlgemerkt: rein Tagebucheintrag und kein von ihm propagiertes politisches Programm - aus dem 19. Jahrhundert und der Staatsgründung Israels gab es u. a. 2 Weltkriege und den Holocaust. Mbembes hier in Rede stehende Texte über Israel sind aus dem 21. Jahrhundert. So what?

      • @Budzylein:

        steht so in *der judenstaat*, also in einer programmatischen schrift - und eben nicht nur im tagebuch.



        hat Sie schon mal der gedanke beschlichen, dass ein solches vorgehen überall eine koloniale praxis gewesen wäre?

  • Ich sehe nicht ein, wieso die Anerkennung der Arbeiten von Achille Mbembe zu Kolonialismus und Postkolonialismus in Afrika ein Argument dafür sein soll, die Ausfälle Mbembes gegen Israel zu verharmlosen oder zu beschönigen.

    Die Vorwürfe Mbembes gegen Israel kann man z. B. hier www.radicalphiloso...society-of-enmity/



    und hier



    www.radicalphiloso...society-of-enmity/



    nachlesen.



    Mbembe wirft Israel darin vor, eine fanatische Zerstörungspolitik und eine Apartheid zu betreiben, die weitaus tödlicher sei als die südafrikanische. Mbembe verliert jedes Maß, wenn es um die Politik Israels geht. Jim Hawkins hat ja in seinem Kommentar von gestern, 21:11 Uhr, noch weitere Zitate gebracht. Und diese Schriften Mbembes, die Israel aufs Übelste dämonisieren, sollen nicht antisemitisch sein?

    Im Artikel heißt es dazu: "Wären die Antisemitismusvorwürfe gegen Mbembe seriös, wären sie erhoben worden, als die fraglichen Texte erschienen. Wurden sie aber nicht." Diese Argumentation ist schlicht falsch. Eine Kritik an einem Text wird nicht dadurch unseriös, dass sie erstmals einige Jahre nach Erscheinen des Textes erhoben wird (hier aus Anlass der Einladung Mbembes zur Ruhrtriennale). Oder muss man immer, bevor man z. B. einen Text aus dem Jahre 1920 kritisiert, recherchieren, ob der Text schon 1920 kritisiert wurde, und wenn nicht, ist der Text für alle Zeiten gegen jede Kritik immun? Natürlich nicht.

    Und dass Mbembe "in Deutschland ernst genommen, gefeiert und mit Preisen überschüttet" wurde, ist auch kein Argument gegen den Antisemitismusvorwurf. Soweit Mbembe Preise für seine Arbeiten zum Kolonialismus in Afrika verliehen wurden, hat das mit seinen Aussagen zur Politik Israels in Palästina gar nichts zu tun. Und sollte man ihm für seine Schriften zu Israel Preise verliehen haben, wäre das zu kritisieren und nicht als Verteidigungsargument heranzuziehen.

    • @Budzylein:

      "Ausfälle gegen Israel"



      kritische anmerkung ist "Ausfälle"?



      was ist eigentlich so schwer daran, zu erkennen, dass in schriften des politischen zionismus (bis hinein in die eine+andere kibutz-chronik) koloniales denken zu finden ist?



      und wieso tut es Ihnen so weh, wenn eine*r sagt, dass das, was in den besetzten gebieten geschieht, ganz verdammt an koloniale praktiken erinnert?



      warum muß das als antisemitismus abgewehrt werden?

      • @christine rölke-sommer:

        Die Zitate, die ich gebracht habe, und die Zitate, die Jim Hawkins gebracht hat - beides von mir als "Ausfälle bezeichnet -, betreffen nicht den von Mbembe gegen Israel erhobenen Vorwurf kolonialen Denkens und kolonialer Praktiken. Lesen Sie doch einfach, was da steht. Die von ihm erhobenen Vorwürfe, auf die sich mein Kommentar bezieht, sind ganz anderen Kalibers als die von Ihnen genannten.

        Es tut mir übrigens überhaupt nicht "weh", was Mbembe über Israel sagt. Ich bin kein Jude und lebe in Deutschland. Ich finde aber die Äußerungen Mbembes über Israel falsch und gefährlich. Wer sagt, die Besetzung Palästinas sei der größte moralische Skandal unserer Zeit, liefert die passende "Rechtfertigung" für diejenigen, die die Juden - beschönigend ausgedrückt - aus ganz Palästina vertreiben wollen.

        • @Budzylein:

          haben Sie etwa angst vor der rückkehr der juden nach 'schland?

          • @christine rölke-sommer:

            Meinen Sie diese Frage ernst? Wenn nicht, ist es Zeit, die Frage zurückzunehmen. Wenn doch, kann ich Ihnen auch nicht helfen.

            Und wieso "rückkehr der juden nach ´schland"? Die allermeisten Juden in Israel kommen nicht aus "´schland". Das wissen Sie doch ganz genau. Oder verstehen Sie den Begriff der "Rückkehr" so wie im "Rückkehrrecht" der Palästinenser mit vererblichem Flüchtlingsstatus? "Rückkehr" dorthin, wo man nie war?

            By the way: Wenn Sie geruhen, zur Kenntnis zu nehmen, dass ich geschrieben habe "... diejenigen, die die Juden - beschönigend ausgedrückt - aus ganz Palästina vertreiben wollen.", dann dürften Sie wissen, was ich damit meinte. Wenn Sie glauben, dass es bei einer bloßen Vertreibung der Juden - nach ´schland oder sonstwohin - bliebe, wenn Israel auch nur einen Krieg verlöre, dann träumen Sie weiter.

            • @Budzylein:

              ja, ich meine die frage ernst.



              und da wir uns hier in 'schland befinden, beziehe ich sie auf 'schland. könnte sie aber auch auf europa en gros+en detail beziehen, also auf die staaten, in denen politischer antisemitismus praktiziert wurde.



              was Sie vielleicht auch nicht wissen: es gibt mizrachim, die träumen nicht von europa, sondern von rückkehr nach Bagdad, Kairo oder Marrakesch!

  • Im Verlauf der Geschichte wurden jüdische Gebiete unter anderen von Römern, Arabern, Türken, Briten, Christen und Moslems besetzt und kolonisiert. Juden wurden vertrieben und diskriminiert. Liest man allerdings die Anhänger von Postkolonialismus, so bekommt man den Eindruck, die Geschichte vor Israels Gründung würde nicht existieren.

    • @h3h3y0:

      Für diesen leider sehr wirkmächtigen Teil der Postcolonialists beginnt die Welt eben mit der westlichen Kolonialzeit, auf der sich alles bis heute aufbaut. Da die Szene doch recht aktivistisch auftritt, ist ein zu genauer Blick in die Vergangenheit eher hinderlich, da Differenzierung Aktivismus eher abträglich ist.

  • man sollte inzwischen von der causa klein sprechen... dieser antisemitismus beauftragt tut alles andere als sich gegen antisemitismus aufzustellen... er befördert antisemitische resentements.

    • @jens Nehrkorn:

      "er befördert antisemitische resentements"

      zum Beispiel?

  • Dass Mbembe als selbstbewusste Stimme des postkolonialen Afrika unbequem ist für Kreise, die die deutsche Kolopnialvergangenheit am liebsten unter dem Teppich halten wollen, mag ja sein. Doch die Kritik an Mbembes Haltung zu Israel lässt sich nicht auf solche Motive reduzieren und dadurch delegitimieren. Dass die Kritik nun aufkommt, liegt daran, dass die Leitung der Ruhrtriennale in den vergangenen Jahren mehrfach BDS-nahe Personen eingeladen hat - also Menschen, die einen Boykott Israels fordern - und explizit auch die Isolierung von Forschern und anderen Angehörigen isralischer Universitäten. In diesem Kontext wurden Mbembes Schriften nun genauer betrachtet, insbesondere sein Beitrag in "Politics of analogy". Sehr aufschlussreich ist dieser Text von Ingo Elbe: www.mena-watch.com...nial-gegen-israel/

  • Es gibt nicht nur Schwarz und Weiss. Es gibt auch viele Zwischentöne.



    Allerdings nicht bei Herrn Johnson.



    Dass es allerdings möglich ist Achille Mbembes Verdienste gebührend zu würdigen und sich dabei einen wachen Geist und einen kritischen Blick zu bewahren zeigt ein Artikel von Ijoma Mangold über die "Gallionsfigur des Postkolonalismus":



    www.zeit.de/2020/1...es/komplettansicht, leider hinter einer Bezahl-Schranke. Z+ hat zugegeben nicht Jede/r, darum zitiere ich. "....In seinem Hauptwerk 'Kritik der schwarzen Vernunft' arbeitet Mbembe eindrucksvoll heraus, wie Europa seit der Neuzeit ein Bild des Afrikaners geschaffen hat, in dem dieser in den Kategorien des Animalischen beschrieben wird, an der Grenze zwischen Mensch und Tier, triebhaft und unterentwickelt, der Vernunft kaum teilhaftig"...."Aber da eben liegt ein weiteres Problem mit Mbembes Werk: Die Rhetorik des moralischen Maximalismus, die immer klingt als sprächen die sieben Engel der Apokalypse gleichzeitig, macht sein Denken der düsteren Gesten anschlussfähig für politischen Aktivismus. Doch ist diese Rhetorik zugleich eine Immunisierungsstrategie gegen kritische Nachfragen...." Der Artikel lohnt sich.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Postcolonialists der aktivistischen Schule sollten, wenn sie schon nicht von der Unumstößlichkeit ihrer Thesen abrücken wollen, zumindest andere Meinungen respektieren, anstatt wie im Falle von Herr Klein persöhnliche Konsequenzen für ebendiese zu fordern.

      • @FancyBeard:

        Das ist so. Ich kann mir nicht verkneifen zu bemerken, Herr Mbembe täte ein Forschungsaufenthalt in Israel ausgesprochen gut. Dort ist Kritik an postulierten Thesen, auch scharfe, normal und keine Majestätsbeleidigung. Sieht mensch schon an der Riege von BDS-Universitätsprofessoren, die Herr Hagmann und Herr Reineke gerne zitieren.

  • Immer seltsam, wenn Deutsche wie F. Klein anderen - noch dazu Nachfahren der Opfer des Kolonialismus - ein Umgang mit dem Holokaust gebieten wollen, als wollten die "Neger" dem Deutschen die lieb gewonnene Einzigartigkeit seiner Verbrechen absprechen wollen. Da wäre mal Klein(e)-Brötchen-Backen angesagt.

    • @Laurenz Kambrück:

      Die Postcolonialists reagieren doch ähnlich, wenn man den Einfluss der Kolonialzeit auf das Nachfolgende nicht absolut setzt.

  • Wer es gerne lesen möchte:

    www.bpb.de/shop/bu...schwarzen-vernunft

    "Kritik der schwarzen Vernunft" bei der bpb für 4,50.-, keine Versandkosten.

    • @Jonagold:

      & download pdf

      • @Lowandorder:

        Wo waren Sie so lange???

        • @Jossi Blum:

          Time to read.



          & u.a.



          Das Vorwort von Jean-Paul Sartre zu:



          Frantz Fanon “Die Verdammten dieser Erde“ gelesen.

  • Ich stimme in dieser Frage mit Dominic Johnson sehr weitgehend überein. Möchte jedoch auf eine Sache hinweisen: "...ihm die Deutungshoheit über sein Werk zu entziehen" - das ist immer so. Es ist das Wesen der Veröffentlichung. Wer etwas schreibt und veröffentlicht, egal was, macht sich angreifbar und akzeptiert diese Angreifbarkeit. Insofern sind die Anwürfe gegen Mbembe zwar in der Sache unbegründet, die Diskussion aber auch etwas, das auszuhalten ist.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @My Sharona:

      In der Allgemeinheit trifft Ihre Conclusio zu.

      Gleichwohl sind bestimmte Aspekte der Kritik wie Zeitpunkt, Intensität und auch Inhalte durchaus von Belang - und deshalb genauer zu betrachten.

      Ich sehe als Aufgabe 'wahrer' Freunde von Debatten, diese Zusammenhänge offenzulegen. Und die Verhinderer von Debatten bloßzustellen.

      Herr Klein hat sich deutlich auf Seiten Letzterer positioniert.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ein Text wie aus einem Guss. Von großer Komplexität, an einigen Stellen fein zisseliert.

    Am meisten gefallen hat mir der scheinbar beiläufige Hinweis, dass die Texte Mbembes jahrelang unkritisiert im Raum standen.

    Auch ich werde meine Neugier über den Inhalt des Buchs (für mich terra inkognita) konstruktiv zu nutzen wissen.

  • Seltsam ist nur, dass man bei uns begierig die Stichworte von Achille-Mbembe, die Jim unten genannt hat, aufgreift.



    Kein vernünftiger Mensch hat Zweifel, ob es gut gewesen ist 2015 1 Mio Flüchtlinge bei uns aufzunehmen. Was das Elend der Juden über die Jahrhunderte angeht sind alle Pogrome vergessen. 1096 Worms, 1492 die Sternberger Hostienschänderprozesse, 1819 die sog. Hep-Hep-Unruhen, 1881 Jelisawetgrad, 1882 Balta, 1883 Jekatarinoslaw, für unzählige nicht genannte Mordexzesse vom 11 bis zum 19 Jahrhundert reicht hier der Platz nicht und dann 1933. Das deutsches kognitives Modell, das Goldhagen in "Hitlers willige Vollstrecker" so brillant beschrieben hat, kennt keinen Ausweg. Begierig greift man den zündenden Terminus des Kolonialismus auf, wenn sich jüdische Flüchtlinge vor dem sicheren Tod nach Palästina aufmachen. Ja, es gab in Marokko die Mellah, von der Georges Benoussan so erschütternd geschrieben hat, aber was ist die Mellah gegen Auschwitz? Man schimpft über die Zionisten, dass sie sich in den 50ern nicht ernsthaft um Frieden bemüht hatten. Dass die Araber zur gleichen Zeit nicht aufhörten, die Zerstörung des Zufluchtsortes der Juden auszurufen, spielt ausgerechnet im kognitiven Modell der Deutschen über die Juden, selbst nach Auschwitz, keine Rolle. Warum haben heute ausgerechnet Menschen, die aus dem deutsch christlichen Kulturkreis stammen, nichts besseres zu tun, als die Juden über die halbe Welt zu verfolgen, um allein den jüdischen Staates als schuldigen am Konflikt in Middle East benennen zu Wollen?

    • @Günter:

      Wenn Sie aus der Richtung argumentieren wollen: Wieso wählt man dann Israel, wo Feindschaft bestand und durch Vertreibung/Besetzung erheblich verstärkt wurde, statt Florida (gleiches Klima) oder Utah (religiöse Verflechtungen), wo deutlich mehr Platz war und definitiv mehr Sicherheit für die fliehenden Juden bestand? Weil Gott ihnen Israel versprach? Geopolitische Erwägungen? Leidende zu retten, indem ein anderes Volk zu Leidenden gemacht wird, ist doch sicher auch für Sie suboptimal.

      Das ist alles ex ante gemeint, da Sie diese Perspektive eröffnet haben.

      • @Devil's Advocate:

        Und wohin sollen Mizrahi-Juden, die aus arabischen Ländern vertrieben wurden und heute die Mehrheit von israelischen Juden ausmachen? Ebenfalls nach Florida?

        P.S.: Würden Sie Flüchtlingen ebenfalls empfehlen, arabische Länder statt westliche aufzusuchen, weil gleiches Klima/religiöse Verflechtungen? Außerdem sind sie im Westen je nach Land nicht besonders willkommen.

        • @h3h3y0:

          haben Sie sich schon mal gefragt, warum die mizrachim=ostler nie auf die idee kamen, dass sie in der region einen staat für sich alleine bräuchten? und diese idee nur wenige unter ihnen übernahmen, nachdem mit der 2. aliya zionisten begannen, in Palästina aktiv zu werden?



          und warum auch die palästinensischen juden nicht allesamt zu politischen zionisten wurden?

          • @christine rölke-sommer:

            Wahrscheinlich weil sie weniger Antisemitismus ausgesetzt waren? Aber inwiefern soll das für deren spätere Flucht vor Antisemitismus relevant sein?

            Sprechen Sie von der Zeit vor der arabischen Pogromen?

        • @h3h3y0:

          Zur ersten Frage:



          Ja. Es hätte ja keine Dauerlösung sein müssen. Statt einem Landraub hätte man auch langjährige Verhandlungen mit allen Nachbarn führen können, um die Böden zu glätten. Aus heutiger Sicht muss entweder eine faire Zweistaatenlösung (u. a. Jerusalem für beide) oder noch besser eine Einstaatenlösung herbeigeführt werden. Dass hierfür die Hardliner aus beiden Ländern aus jedweder Verantwortung verschwinden müssen, sollte klar sein. Ist aber derzeit nicht absehbar.

          Zur zweiten Frage:



          Bedingt. Würden arabische Staaten allen Flüchtlingen vernünftige Lebensbedingungen bieten, würde ich ja sagen. Da es aber einerseits zu viele sind und andererseits ausländische Kräfte (z.B. Iran, Israel, Russland, USA) in den Konflikt involviert sind, würde ich diesen Staaten ebenfalls eine erhöhte Verantwortung zuschreiben. An dritter Steller sollten alle anderen Staaten (möglichst fair aufgeteilt) Geflüchtete entsprechend ihrer Kapazitäten aufnehmen. Zwischen "nicht besonders willkommen" und "Besetzung eines Staates, die höchstwahrscheinlich zu Krieg und ewig langen Problemen führen wird" würde ich unterscheiden.

          Wie Deutschland gehandelt hat, finde ich, in Anbetracht der mangelnden Solidarität seiner europäischen Partner, für richtig. Lediglich die Kommunikation und Maßnahmen hätten anders ausfallen müssen.

      • @Devil's Advocate:

        Völlig unabhängig von der Diskussion Palästina-Israel. Dass 1 Mio Flüchtlinge bei uns Zuflucht gefunden haben ist völliug unumstritten gut!



        Warum wird die Flucht der wenigen Juden vor Pogromen in Europa nach Palästina und ab 1933 vor der sicheren Vernichtung in Europa mit so diametral entgegen stehende Standards bewertet. Warum erkennt man nicht, dass das was den jüdischen Flüchtlingen in Palästina entgegenschlug nichts weiter als Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus war. Und noch viel mehr, warum greifen ausgerechnet Teile der deutsch christliche Community, die von A. Mbembe gegebenen Stichworte so begierig auf. Wenn Sie Daniel Jonah Goldhagen, "Hitlers willige Vollstrecker" lesen, verstehen Sie, dass es das Kognitive Modell der Deutschen über die Juden war, das Auschwitz möglich machte und das Bild vieler Deutscher über die Juden bis heute prägt. An diesem Modell hat sich nach 1945 nicht viel geändert. Und lesen Sie hier, einen sehr Klugen Beitrag von Alan Posener: www.welt.de/kultur...en-Israelhass.html



        Zitat:



        Im erwähnten Artikel erklärt Mbembe die Politik des jüdischen Staates in den besetzten Gebieten zu einem „Labor“ für die angeblich geplante weltweite Politik der „Kontrolle, Überwachung und Ausgrenzung“ gegenüber den „Negern“.



        Zitat Ende



        "Labor für weltweite Politik der Kontrolle" Solche Ausfälle diskreditieren Mbembe aus meiner Sicht völlig, als ernst zu nehmenden Autor, weil offenbar, die von Jim erwähnten Zitate keine Ausrutscher von Mbembe waren. Was macht die hohe Attraktivität, der Texte Mbembes bei uns aus?

        • @Günter:

          Weltverschwörungstheorien mit Juden waren schon immer ein Garant für Popularität.

    • @Günter:

      seltsam, sehr seltsam ist eigentlich nur, dass Sie überhaupt nicht auf den artikel eingehen.



      in dem geht es nicht um antisemitismus, sondern darum, wie ua in dr. Klein der kolonialherr zum vorschein kommt.

  • Dank an D. Johnson für diese Klarstellung. Die war nötig.

    Hab mir Mbembes Buch schon bestellt.

  • "Er fühle sich, als sei er ,nichts als ein Neger', erklärte er in einem Interview."

    Das ist auch eine Keule. Vorwurf, Gegenvorwurf, Gegengegenvorwurf... wem soll das nützen? Den Menschen, die heute unter Ausgrenzung leiden, jedenfalls nicht.

  • Antisemitismus ist – zu recht! – geächtet, wird aber gerade deshalb nicht ganz so selten auch bemüht, um nicht genehme Meinungen (bzw. Personen mit solchen) zu delegitimieren und sich damit eine Auseinandersetzung in der Sache zu ersparen.

    • @HRM:

      Das ist mittlerweile fast schon Konsens.

      Antisemitismus-Vorwürfe sind immer ein Instrument, um der Person zu schaden, gegen die sie erhoben werden.

      Egal, ob es dabei um Augstein, Corbyn oder Sanders geht.

      Es ist nie, das was zu sein scheint, sondern etwas anderes.

      Was ja witzigerweise den Vorwurf auf eine Art bestätigt.

      Also, der Mann hat geschrieben:

      "Die Besetzung Palästinas ist der größte moralische Skandal unserer Zeit, eine der entmenschlichendsten Torturen des Jahrhunderts, in das wir gerade eingetreten sind, und der größte Akt der Feigheit des letzten halben Jahrhunderts"

      Hört sich an, als wäre da das schlimmste Menschheitsverbrechen der Welt im Gange. Ist das so?

      Das hat er auch geschrieben:

      "Und da alles, was sie zu bieten bereit sind, ein Kampf bis zum Ende ist, da sie bereit sind, den ganzen Weg zu gehen – Gemetzel, Zerstörung, schrittweise Ausrottung – ist die Zeit gekommen für globale Isolation."

      Ausrottung, darunter macht er es nicht. Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen sprechen eine ganz andere Sprache, aber sind wohl Petitessen. Die globale Isolation muss her.

      Ist ja alles auch nicht so wichtig, es soll nur wieder mal ein aufrechter Mann desavouiert werden.

      Und das geht nun mal am besten mit der "Antisemitismuskeule".

      • @Jim Hawkins:

        www.deutschlandfun...:article_id=475841



        Das was Sie schreiben wird im Deutschlandfunkbeitrag noch weiter ausgeführt. Noch schräger als die Verteidigung der Aussagen Mbembes als nicht antisemitisch finde ich ja den Umgang mit Felix Klein. Da ja die Verteidiger Mbembes festgelegt haben, das er kein Antisemit ist, kann auch die Kritik Felix Kleins keine Kritik am Antisemitismus Mbembes sein, sondern muss an irgendwelchen persöhnlichen Animositäten Herr Kleins bzgl. Herr Mbembe liegen, wie es auch Dominic Johnson hier tut. Obendrauf gibt es noch von manchen eine Abberufungsforderung für Herr Klein, obwohl der nur seinen Job (mehr ist bei dem Grüßaugustposten auch nicht drin) macht. Anscheinend ist Herr Mbembe wirklich ein Popstar der Postcolonial Studies, zumindest deutet das Verhalten seiner Fans darauf hin.

        • @FancyBeard:

          Womöglich spielt es auch eine Rolle, dass hier gegen einen Star ein Antisemitismusvorwurf erhoben wurde.

          Das kann ja gar nicht sein. Das konnte bei Corbyn nicht sein, das konnte bei Augstein nicht sein und bei Mbembe eben auch nicht.

          Das läuft ganz automatisch ab, da kann man schreiben, was man will.

          Der Vorwurf ist immer Mittel zu einem anderen Zweck. Hier soll ein schwarzer Wissenschaftler desavouiert werden, bei Corbyn sollte dessen Aufstieg gebremst oder verhindert werden.

          Und weil das so ist, braucht man sich mit den Vorwürfen gar nicht auseinandersetzen, sondern fordert eben den Rücktritt von Klein. Schlimm ist nicht der Vorwurf oder die Kritik, sondern der, der sie äußert.

          In Teilen der Linken und Linksliberalen gibt es Antisemitismus nur, wenn es sich um Rechte handelt, die sich entsprechend äußern.

          Bei Islamisten ist es mal so, mal so, aber Linken? Impossible.

          • @Jim Hawkins:

            Ich würde dann doch bei Linken unterscheiden. Herr Johnson hat dem Altinken Corbyn auch ordentlich eingeheizt, jetzt scheint er seine Meinung pötzlich geändert zu haben:D

            • @FancyBeard:

              Stimmt, das hat er. Nicht so sehr wie Zylbersztajn, aber doch auch. Hatte ich glatt vergessen.

      • @Jim Hawkins:

        "Das ist mittlerweile fast schon Konsens"



        Und das ist auch gut so.



        Ein Konsens bildet sich bekanntlich durch intensive gesellschaftliche Debatten und Diskurse heraus. Gelebte Demokratie halt.



        Jene, die dagegen wettern, pochen greinend auf überkommene ideologische Besitzstände. Rückwärtsgewandte Verlierer halt.

        • @Linksman:

          "Jene, die dagegen wettern, pochen greinend auf überkommene ideologische Besitzstände. Rückwärtsgewandte Verlierer halt."

          Auf Ihre komische Art haben Sie ja recht.

          Der Antisemitismus ist auf dem Vormarsch und der Kampf dagegen nicht unbedingt immer auf der Siegerstraße.

          Ist mir schleierhaft, wie man sich darüber freuen kann, aber es ist wohl so.

      • @Jim Hawkins:

        Sie sollten wirklich öfter mal nach Israel reinhören. und das *we go north-korea* zur kenntnis nehmen, was nix anderes ist als die shimshon-lösung, der "Kampf bis zum Ende".



        das hat Mbembe sich nicht ausgedacht. diese denke gibt es wirklich, in Israel.



        nicht zu reden von all dem anderen, was es auch gibt. zum beispiel am jerusalem-tag.



        Carlo Strenger sA sagte mal: im Israel innerhalb der green line kann mann von segregation sprechen, in den besetzten gebieten von apartheid. er verteidigte die mauer - aber ich glaube, auch er hätte Achille Mbembe verteidigt.

        • @christine rölke-sommer:

          Aber er beschreibt es doch nicht als Stimmen aus Israel, sondern es ist seine Stimme.

          Mag ja sein, dass es solche Stimmen dort gibt, aber er verabsolutiert das Ganze.

          Das ist doch ein Unterschied.

        • @christine rölke-sommer:

          Sie gehen mit keinem Wort auf die von Hawkins vorgestellten Zitate ein bzw. übergehen sie (was den Begriff "Ausrottung" betrifft). Das ist intellektuell schäbig.

          • @Plewka Jürgen:

            doch. Sie verstehen es nur nicht. entweder, weil Sie noch nie einen Jerusalem-tag erlebt aben, oder weil Sie die parole *mawet le-aravim* ok finden.

  • bedankt.



    hilft beim verstehen, womit allet wir es in dieser causa zu tun haben.