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Debatte Alternativen zum KapitalismusDer Kampf ums gute Leben

Kommentar von Ulrich Brand

2018 wird alles besser: Warum es keine Utopie sein muss, dass unsere Lebensweise solidarischer und nachhaltiger wird.

2018 überwinden wir den Kapitalismus Foto: Eléonore Roedel

W ir leben in einer paradoxen Situation. Auf der einen Seite wissen wir ziemlich gut, dass sich in der Welt einiges ändern müsste. Unsicherheit und viele offene Kriege, soziale Spaltung und eine unzureichende Existenzsicherung für viele Menschen hierzulande, Verelendung und Tod in vielen Ländern des globalen Südens, ökologische Zerstörung heute und weitere in der Zukunft. Eine scheinbar kaum aufzuhaltende politische Rechtsentwicklung macht wütend oder lässt resignieren. Den taz-LeserInnen muss ich das alles gar nicht erläutern.

Auf der anderen Seite soll es dann doch irgendwie so bleiben, wie es ist. Es lebt sich für viele nicht schlecht unter Bedingungen der „imperialen Lebensweise“. Wir greifen in unserem Alltag recht selbstverständlich auf Produkte zurück, die unter naturzerstörenden und ausbeuterischen Bedingungen anderswo hergestellt wurden. Das geschieht meist unbewusst – beziehungsweise wollen es viele gar nicht so genau wissen. Es ist aber nicht nur das individuelle Handeln, das diese alles andere als solidarische oder nachhaltige Lebensweise am Laufen hält. Es sind auch machtvolle Produktionsstrukturen, die in der kapitalistischen Konkurrenz Handys, Autos und Nahrungsmittel produzieren, Profite und Wachstum generieren. Die imperiale Lebensweise steht für den zunehmenden Zugriff des Kapitalismus auf die Lebensverhältnisse, ist mit globaler wie nationaler Ausbeutung und Ungleichheit verbunden, verschärft Ressourcenkonflikte und zerstört die Umwelt.

Die imperiale Lebensweise, wie sie in Europa gelebt wird, ist statusorientiert und basiert auch auf sozialer Ungleichheit. Die Mittelschichten grenzen sich gegen die unteren Schichten bewusst ab, indem sie zeigen, dass sie sich aufgrund ihres hohen Einkommens etwa ein größeres Auto, viele Reisen und mehr Konsum anderer Güter und Dienstleistungen leisten können. Das führt dazu, dass Menschen mit weniger Geld umso mehr ausgeschlossen werden.

Was müsste sich 2018 ändern, damit wir eine Alternative haben zu der Ausformung des Kapitalismus, in der wir heute leben? Wie können wir in der nächsten Zeit die politischen und gesellschaftlichen Bedingungen erzeugen, die die imperiale Lebensweise eindämmen und eine solidarische Produktions- und Lebensweise stärken?

Vor diesem Hintergrund stelle ich mir 2018 gerne so vor: Irgendwann endet das ganze Geschwurbel um die Regierungsbildung damit, dass die SPD von den Medien und dem eigenen rechten Parteiflügel buchstäblich in die Große ­Koalition reingeprügelt wurde, eine „Groko“, die ja übrigens mit 53,4 Prozent der Stimmen und 399 von 709 Sitzen im Bundestag so groß gar nicht ist. Das Mantra lautet: Stabilität! Keine Experimente!

Das Unbehagen wird größer

Immer mehr Menschen wird aber deutlich, dass es einer progressiven Alternative bedarf, um drängende Zukunftsfragen anzugehen: Umgang mit Einwanderung und angemessene Integrationspolitik statt Ausgrenzung, die Vermeidung kommender Krisen durch den weiterhin dominanten Finanzmarktkapitalismus. Es steht der sozialökologische Umbau der Wirtschaft an inklusive Rückbau der Automobilindustrie; gute Arbeit für alle statt Prekarisierung vieler; die umsichtige politische Gestaltung der Digitalisierung, statt dass sie von Konzernen vorangetrieben wird. Ein politisches Bündnis wird also notwendig, das nicht wie Angela Merkel und Wolfgang Schäuble auf die weitere Spaltung Europas setzt, sondern auf eine politisch und wirtschaftlich attraktive Union.

Das Unbehagen an der imperialen Lebensweise wird deutlicher. Angesichts der politischen Rechtsentwicklung der letzten Jahre aktiviert sich die Zivilgesellschaft noch stärker in Bereichen wie Armutsbekämpfung, Integration, Antirassismus, solidarische Ökonomie oder Umweltpolitik.

Parteipolitisch werden im Jahr 2018 wieder stärker rot-rot-grüne Optionen diskutiert. Neben parteipolitischen Annäherungen verschieben sich die gesellschaftlichen Debatten. Der Zusammenhang zwischen der Lebensweise hierzulande und den sozialökologischen Katastrophen andernorts, aber auch der immer unsinniger werdenden Fixierung auf Wachstum und Status wird nicht länger verleugnet. Die SUV-Monsterautos werden für immer mehr Menschen zum Symbol umweltpolitischer Ignoranz und albernen Statusdenkens der Eliten oder jener, die gern dazugehören wollen. Eltern organisieren sich gegen Feinstaubbelastung und Lärm, soziale Bewegungen demonstrieren für „autobefreite“ Städte, und Kinder erobern sich den jahrzehntelang zugeparkten öffentlichen Raum zurück.

Die Lügen der Manager und deren Besoffenheit an den hohen Profiten (vor allem an den Standorten außerhalb Deutschlands), die Engstirnigkeit der Anteilseigner erzeugen Unmut. Immer mehr wird im Lichte von Dieselskandal und Tricksereien von Autoindustrie und Staat deutlich, dass es hier gründlicher Veränderungen bedarf – die nicht auf dem Rücken der Beschäftigten geschehen darf. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Fahrradinfrastruktur wird aus der Gesellschaft heraus verlangt. Viele kommunale Regierungen machen mit. Damit werden die Städte nicht nur lebenswerter, sondern die Menschen mobiler und gesünder.

Autofreie Sonntage

Auch die Mobilität auf dem Land wird zunehmend öffentlich und gemeinschaftlich mit hoher Qualität organisiert. Die autofreien Sonntage, zunächst wüst von den Gegnern beschimpft, werden in den Innenstädten von Berlin, Hamburg, München, Wien und anderswo zu wahren selbst organisierten Volksfesten. Schwere Zeiten für die Dieselbefürworter. Aber auch die Fassade des angeblich umweltfreundlichen Elektroautos bröckelt.

Es wird produktiv gestritten, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen eigentlich ein gutes und auskömmliches Leben für alle möglich ist, das nicht zulasten der Natur und der Menschen im globalen Süden geht, aber auch nicht die gemeinen Zumutungen hierzulande für die Schwächeren aufrechterhält.

Klar, gutes Leben heißt für die meisten heute, ein Eigenheim zu haben, Zugang zu den Produkten, die über den Weltmarkt bereitgestellt werden; Dinge, die man möglichst schnell erneuern kann, weil sie so günstig sind. „F + F“ – Fleisch und fliegen als Sinnbild für materiellen Wohlstand. Doch nach und nach brechen Selbstverständlichkeiten auf. Die Ende-Gelände-Bewegung erreicht eine breite gesellschaftliche Debatte über den raschen Kohleausstieg. „Zurück zum Sonntagsbraten“, wenn überhaupt noch Fleisch, wird zum Motto verantwortlicher Ernährung.

Die wachstumsfixierte und konservative Gegenseite und ihre medialen Unterstützer kontern natürlich. Diese Debatte über ein gutes Leben für alle hantiere, so ihr Argument, ohnehin nur mit Verboten. Ja, mehr noch, eine besserwisserische „Ökoelite“ wolle der Gesellschaft vorschreiben, wie sie zu leben habe, damit Klimawandel und andere Umweltprobleme eingedämmt werden. Das, so der scharfe Tenor, sollten sich die Leute nicht gefallen lassen. Klima- und Umweltthemen könnten nur angegangen werden, wenn Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit (notfalls zulasten anderer Länder) gesichert wären.

Klarere Konturen

Doch dieser Tobak wirkt irgendwie schal. Viele Menschen erleben eine enorme Arbeitsverdichtung, gleichzeitig haben die Hartz-Reformen zur Prekarisierung und gesellschaftlichen Spaltung geführt. Sie sehen die zunehmende Vermögenskonzentration, wobei den Ärmeren gesagt wird, sie müssten den Gürtel enger schnallen. Zudem konnten wir in den letzten Jahren feststellen, dass in Krisensituationen die Politik autoritärer wird: Ein Großteil der Eliten versucht sich schadlos zu halten, notfalls ohne Rücksicht auf Verluste und zulasten von Teilhabe. Statt des trotteligen Vorwurfs in Bezug auf Verbote wird deutlich, dass es vielmehr um angemessene Regeln zugunsten eines guten gesellschaftlichen Miteinanders geht, nicht zugunsten Mächtiger und Privilegierter.

Solche Regeln betreffen auch die Erwerbsarbeit, von der Menschen weniger abhängig sein sollten. Irgendwann ist es vielleicht für alle okay, 20 oder 25 Stunden pro Woche zu arbeiten, nicht nur für jene in oft erzwungener Teilzeit. Die bisherige Hierarchie zwischen anerkannter Erwerbsarbeit und weitgehend von Frauen geleisteter Reproduktionsarbeit könnte verändert werden, wenn alle mehr Zeit für andere, für gesellschaftspolitisches Engagement und für sich selbst hätten. Und die Menschen bräuchten weniger Geld. Sie müssten nicht 400 Euro mehr im Monat fürs Auto verdienen, weil sie kein Auto mehr bräuchten. Sie könnten sich in den Städten oder auf dem Land gut bewegen, aber sie müssten dafür nicht so viel Geld verdienen.

Unter gutem Leben im Sinne von Wohlstand und Lebensqualität wird zunehmend ein sinnerfülltes Leben verstanden, das materiell abgesichert ist. In Notfällen wie Krankheit und Arbeitslosigkeit kann man auf gesellschaftliche Unterstützung zurückgreifen. Ein transparenter und demokratisch organisierter öffentlicher Sektor, der sich nicht am Profitprinzip orientieren muss, aber mit den finanziellen Ressourcen sorgfältig umgeht, würde wichtiger werden. Insbesondere die in vielen Ballungszentren drängende Wohnungsfrage kann nicht nur den Privaten überlassen werden, sondern bedarf neben starken Regeln auch des öffentlichen oder öffentlich geförderten Wohnungsbaus.

Ein Leben im Bewusstsein, dass die ökologische Krise sich zuspitzt und dass gleichzeitig viele andere Menschen auf der Welt auch ein gutes Leben haben wollen, ob in China oder Brasilien. Die Diskurse und politischen Initiativen sind nicht moralisierend nach dem Motto: „Hast du immer noch einen nicht nachhaltigen Lebensstil?“, sondern kombinieren Eigenverantwortung und die Lust am Ersetzen (die Gegner sagen „Verzicht“) mit politischen Forderungen. Das Ersetzen des Autos muss eben mit gutem öffentlichem Verkehr und einem Umbau der Automobilindustrie einhergehen, die Reduktion des Fleischkonsums mit der Schließung der Tierfabriken.

Das 4,95-Euro-T-Shirt von H&M ist kulturell nicht mehr „geil“ und wird über erkämpfte Umwelt- und Sozialstandards in den Produktionsländern auch nicht mehr möglich sein. Das ist der transformative Dreischritt: Rahmenbedingungen, sich verändernde Bedürfnisse der Menschen sowie andere gesellschaftliche Diskurse und Selbstverständlichkeiten. 2018 bekommt das klarere Konturen.

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185 Kommentare

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  • Bei aller berechtigter Diskussion darf die völlige Entsolidarisierung auch unserer Gesellschaft nicht vergessen werden.

     

    Auch in diesem Land, in meiner Stadt gibt es zunehmend die Herrenmenschen, darunter auch selbsternannte Gutmenschen.

     

    Ihre Themen sind Nachhaltigkeit, Ökologie, Wirtschaftlichkeit.

     

    Und es gibt die Sklavenmenschen, die die Begehrlichkeiten der Herrenmenschen möglichst ballastfrei bereitstellen sollen, von der Raumpflege über die Müllabfuhr bis zum Lieferdienst.

     

    Mindestlohn, Hartz IV, Armut, Ghetto sind deren Themen.

     

    Und es gibt die lebensunwerten. Behinderte, Alte, Kranke, Mittellose.

     

    Ihre Themen sind Suizid, Flucht, Krieg.

     

    Solange sich die Herrenmenschen an ihrer Gewalt festhalten, so lange wird sich die Lage höchstens verschärfen.

     

    Fangt einfach an, die unter euch stehende Kaste nicht weiter zu bestehlen.

     

    Gebt nicht länger anderen die abstrakte Schuld.

     

    Wieso verbrennen wir die Majorität unserer Lebensmittel im Auto oder schlachten Tiere für den Müll und zwingen gleichzeitig Mitmenschen zur Tafel (sofern jene dieses "Privileg" überhaupt erhalten)?

     

    Faktisch befinden wir uns bereits in einem Bürgerkrieg.

  • Es sind sehr viele systematischen Verstoße bei zu vielen Unternehmen zu finden, die nicht hinreichend geahndet werden. Selbst in einem kapitalistischen Land wie die USA werden Unternehmen viel stärker staatlich kontrolliert und bei Verstoßen härter bestraft. Dabei gibt es in den USA nicht solche Gesetze wie Artikel 20 oder 14 Grundgesetz.

     

    Die Bundesrepublik Deutschland ist kein kapitalistisches Land, hier ist Kapitalismus verfassungsrechtlich nicht erlaubt. Wir sind ein Land der Sozialen Marktwirtschaft. Es gibt aber viel zu viele Verstoße gegen das Sozialstaatsprinzip.

     

    Was tun? Wer hilft? Wird überhaupt jemand helfen wollen.

     

    Vor allem die Politik!

     

    Die Linke und die Grünen kämpfen seit Jahren gegen Kapitalistischen Verhältnisse in Deutschland. Die beiden Parteien bilden aber nur die Opposition. Da ist es viel schwerer, Veränderungen herbeizuführen.

     

    Wird dann das soziale Licht hierzulande bald ganz ausgehen?

     

    Pustekuchen! Die Hoffnung stirbt nie!

     

    Veränderte Rahmenbedingungen in der Politik müssen alle Parteien sehr ernst nehmen!

     

    Erstens SPD und CDU mit deren Fokussierung auf die Mitte und bei CDU zusätzlich auf die Reichen verlieren seit Jahren an der Zustimmung in der Bevölkerung.

     

    Zweitens gibt es einen politischen Parasiten, der die Wählerstimmen befällt. Die AfD. Die nutzen Fehler aller politischen Parteien aus und führen einen äußerst unfairen Kampf.

    Vor allem die SPD aber auch die CDU muss liefern.

     

    Das wichtigste Gesetz unseres Landes schützt die Menschenwürde von jedem einzelnen Menschen und nicht das Geld oder das Eigentum von Unternehmen.

     

    Politiker müssen Unternehmen „zu recht biegen“!

  • Der Kampf ums gute Leben endet immer unabhängig von der Partei an nationalen Grenzen.

  • Werden Menschenrechte in Deutschen Unternehmen hinreichend berücksichtigt?

     

    Unternehmen in Deutschland im europäischen Vergleich.

    Der deutsche Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte steht in der Kritik, weil er vielfach hinter den Bemühungen anderer Ländern zurückbleibt. Auch hinsichtlich der Berücksichtigung menschenrechtlicher Kriterien in der öffentlichen Beschaffung bleibt Deutschland im europäischen Vergleich zurück.

    https://germanwatch.org/de/download/17282.pdf

    • @Stefan Mustermann:

      Unternehmensverantwortung in der 2030-Agenda und der internationale Status Quo

       

      Zielvorgabe:

       

      Die zukünftige Ausgestaltung der globalen Wirtschaft ist ein zentrales Thema in der 2030-Agenda. In Ziel 8 geht es um die Schaffung menschenwürdiger Arbeit für alle.

      Zwischenstand:

       

      Die deutschen Maßnahmen zur Stärkung der menschenrechtlichen Verantwortung von Unternehmen sind auch im internationalen Vergleich als schwach zu bewerten.

      https://www.2030report.de/de/bericht/317/kapitel/ii16-menschenrechte-der-globalen-wirtschaft

    • @Stefan Mustermann:

      Energie- und Menschenrechte-Bericht 2017

       

      Der Energiesektor hat seit langem den Ruf, eine Branche zu sein, in der es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen kommt.

       

      Mit den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sind seit 2011 alle Staaten aufgefordert, diese auf nationaler Ebene umzusetzen. In Deutschland stand seit 2014 der Nationale Aktionsplan (NAP) im Mittelpunkt, den die Bundesregierung nach zweijährigem Konsultationsprozess im Dezember 2016 verabschiedet hat. Gleichzeitig gab es Impulse durch neue EU-Richtlinien und die Verhandlungen über ein UN-Menschenrechts-abkommen zu transnationalen Konzernen und anderen Unternehmen. In Kapitel 2 analysieren die Autor/-innen diese allgemeinen Entwicklungen im Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte, die auch den Rahmen für die anschließende Betrachtung des Energiesektors bilden. Mit der Energiewirtschaft steht ein Sektor im Mittelpunkt dieses Berichts, der starke globale Bezüge aufweist und immer wieder mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht wird. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit deutsche Unternehmen und die Bundesregierung die Anforderungen der UN-Leitprinzipien bislang umsetzen.

       

      Ergebnisse:

       

      - Deutschland wehrt sich auf nationaler und internationaler Ebene gegen Verbindlichkeit.

       

      - Deutschland kommt menschenrechtlicher Schutzpflicht im Energiesektor nicht ausreichend nach.

       

      - Ein Großteil der etwa 1.000 Stadtwerke in Deutschland befindet sich in öffentlichem, überwiegend kommunalem Eigentum. Menschenrechte finden bislang wenig Beachtung.

       

      - Lückenhafte Integration von Menschenrechten in die Unternehmenspolitik.

       

      - Betroffene von Unternehmensunrecht haben in Deutschland keinen Zugang zu wirksamer Abhilfe.

       

      - Hürden beim Zugang zu Gerichten für Betroffene im Ausland kaum überwindbar.

       

      - Außergerichtliche Beschwerdemechanismen ohne greifbare Verbesserung für Betroffene.

      http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/germanwatch-und-misereor-energie-und-menschenrechte-bericht-2017

      • @Stefan Mustermann:

        Sie sollten ihre Zusammenfassungen sorgfältiger schreiben. Bei den Menschenrechtsverletzungen im Energiesektor genannten Bericht geht es vor allem um ausländische Ereignisse. Kolumbien wird z.B gleich sofort genannt. Ihre Zusammenfassung fokussiert sich auf Deutschland und legt nahe, die Verletzungen seien hier passiert.

  • Warum passiert so viel Betrug in Unternehmen immer wieder, was sehr stark zu Lasten der Deutschen Bevölkerung fällt?

     

    1.Oft werden absichtlich Politiker in die Vorstände von Unternehmen geholt. So kann man das eigene Unternehmen auch unter politischer Unterstützung finanziell erfolgreicher machen. Außerdem haben in solchen Unternehmen die führenden Manager und Geschäftsführer weniger Angst, dass der Betrug auffliegt.

     

    2.Oft sind es Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH). Selbsterklärend: beschränkte Haftung.

     

    3.Nicht wie Privatpersonen werden Unternehmen bzw. das Management und die Geschäftsführung inhaftiert, sondern man bekommt lediglich eine Geldstrafe, wenn beispielsweise Steuerhinterziehungen öffentlich bekannt gemacht werden.

     

    4.Gemeinnützige Unternehmen werden sehr selten stark unter die Lupe genommen. Dort erwartet man fälschlicherweise keinen Betrug. Dabei ist die Gemeinnützigkeit und damit verbundene Steuerbefreiung hängt stark davon macht, wie viel Gewinn ein Unternehmen macht.

     

    5.Das Deutsche Handelsrecht enthält viele Lücken und Hintertüren. Die Amerikanischen Gesetze der Rechnungslegung sind viel strenger und zeigen viel mehr Transparenz in Unternehmen.

     

    6.Deutsche Unternehmen werden nicht so stark finanziell bestraft wie beispielsweise Unternehmen in den USA.

     

    7.Die Kontrollfunktion des Staates ist viel zu schwach.

     

    Deswegen im Land der Sozialen Marktwirtschaft und Sozialen Gerechtigkeit per Grundgesetz gibt es so viel Ungerechtigkeit in Bezug auf viele Bevölkerungsgruppen. Und es werden viele Lügen verbreitet, dass rückgehender und nicht hinreichender Wohlstand für viele Menschen in Deutschland wegen Arbeitslosen Menschen und Flüchtlingen sei.

    • @Stefan Mustermann:

      ... also Reformen im Kapitalismus?

    • @Stefan Mustermann:

      Gemeinnützigkeit von Unternehmen („Dritter Sektor“) und Transparenz für die Gesellschaft.

       

      Das Informationsinteresse in der Bevölkerung im Hinblick auf die Tätigkeit und die Finanzierung gemeinnütziger Organisationen ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Dazu haben auch einige Skandale aus dem gemeinnützigen Bereich beigetragen, bei denen ein gravierender Mangel an transparentem wirtschaftlichem Handeln im Innen- und Außenverhältnis im Mittelpunkt stand.

       

      Gleichzeitig befindet sich der Dritte Sektor noch immer eher im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung und Erwartungshaltungen an vermehrte Transparenz. Der internationale Vergleich zeigt, dass die normativen Vorgaben für transparentes Organisationshandeln an den Dritten Sektor noch weit hinter denen in den USA, Großbritannien oder auch in Nachbarländern wie Frankreich und Österreich zurückbleiben.

      http://www.buendnis-gemeinnuetzigkeit.org/_pdf/transparenz-dritter-sektor.pdf

      • @Stefan Mustermann:

        Gemeinnützige Unternehmen und Skandale. Ein Paar Beispiele sollte man benennen, damit auch in diesem Bereich der Wirtschaft ein erforderlicher Handlungsbedarf seitens der Politik deutlich wird.

         

        Offenbar bezieht ein Vorstand des Diakoniewerkes Bethel ein Jahresgehalt von rund 700.000 Euro. Viel zu viel, urteilen Experten. Nun droht der Verlust der Gemeinnützigkeit.

        https://correctiv.org/recherchen/wirtschaft/artikel/2017/07/21/sind-700000-euro-jahresgehalt-angemessen-fuer-den-leiter-eines-diakoniewerks/

         

        2010 eröffnet Offenbach sein neues Klinikum, die Baukosten werden auf 140 Millionen Euro kalkuliert. 2013 verkauft es die Stadt für 1 Euro an den Krankenhauskonzern Sana. Der Schaden für Stadt und Land: mehr als 435 Millionen Euro. Wie konnte das passieren?

        http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Der-Offenbacher-Klinik-Skandal;art673,2494034

         

        Selbst bei Unternehmen wie das Deutsche Rote Kreuz gibt es Zweifel, ob die Gemeinnützigkeit noch vorliegt und nicht entzogen werden muss.

        https://www.focus.de/finanzen/news/deutsches-rotes-kreuz-drk-experten-zweifeln-an-gemeinnuetzigkeit-des-wohlfahrtsverbands_id_7823110.html

         

        Mann muss natürlich resümieren, dass wenn keine Gemeinnützigkeit bei Unternehmen vorliegt, darf es auch keine Privilegien wie Steuerbefreiungen geben. Mehr Steuereinnahmen braucht schließlich das Deutsche Volk. Das wäre eine Art legitime Regulierungsmaßnahme und quasi schon eine Art Umverteilung.

        • @Stefan Mustermann:

          Schlimme Einzelfälle. Noch schlimmer ist, das wir alle im Schnitt ein zig-faches mehr verdienen als in so manchem Dritt-Welt Land und dort z.T. Die Leute vor Hunger auf den Straßen verrecken.

           

          Den anderen Kapitalismus, den man hier haben will ist die Alternative der Reichen. Und „reich“ fängt nicht erst bei 5000 Euro / Monat an sondern schon sehr viel früher.

           

          Für s manchen Arbeiter in der dritten Welt sind die von Ihnen genannten Einkommen Luxusprobleme. Bei 35 Euro Monatslohn wie für eine Näherin in Indien fängt die Ungerechtigkeit dort an, wo eine Angestellte hier für die gleiche Arbeit 35 Euro die Stunde bekommt.

           

          Und diese Ungerechtigkeit werden Sie nicht mit dem Verweis auf Superreiche oder mit derem Geld aus dem Weg schaffen können.

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Deswegen gibt es in Deutschland auch keine Näherinnen mehr, weil die Inderin den marktgerechten Lohn verdient, wie war doch Ihre Gleichung? Der Lohn wird vom Markt entsprechend der Produktivität festgelegt.

            Ach so welche Angestellten, wohlbemerkt nicht leitend, verdienen denn 35€ die Stunde in Europas grösstem Lohndumpingparadies, Merkelland?

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Die Parallele 35 Euro die Stunde oder im Monat wollen sie so hinterfragen? Büschen billig das.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Meine billige Antwort entspricht dem Niveau Ihres Vergleiches, also wenn Sie eine intelligente Antwort wollen, dann machen Sie doch einfach intelligente Vergleiche, verdad?

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Nö is nicht meine Gleichung. Für ne Jeans sollten Sie schlicht mehr bezahlen.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Und Sie? Sie massen sich ein bisschen zu viel an. Ihre Konsumanweisungen können Sie für sich behalten.

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Ihre Konsumpräferenzen nach billigen Jeans or whatever hängen direkt mit dem Einkommen der Näherinnen in Indien or whereever zusammen und sind nicht wie auch die Näherinnen nicht ihre Privatsache.

            • @82236 (Profil gelöscht):

              "Ach so welche Angestellten, wohlbemerkt nicht leitend, verdienen denn 35€ die Stunde in Europas grösstem Lohndumpingparadies, Merkelland?"

               

              z.B. meine Wenigkeit.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Tom Tailor:

                Glückwunsch, Brutto oder Netto?

                Bei 40 Wochenstunden wären das 1400€ die Woche und 5600€ im Monat. Selbst Brutto, ein stattliches Gehalt. So viel verdient bei uns hier in Toulouse noch nicht mal ein Ingenieur bei Airbus, tollen Job haben Sie, wirklich, habe nicht gewusst, dass ein Hemdenverkäufer in Deutschland so einen hohen Lohn bekommt.

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Schon Brutto. Allerdings arbeite ich nur 35 Stunden/Woche und komme auf knapp 5.000 € monatliches Salär. Verkauf stimmt auch, allerdings keine Hemden ;-)

                  • 8G
                    82236 (Profil gelöscht)
                    @Tom Tailor:

                    Und damit wollen Sie sich in das Heer der einfachen Angestellten reihen? Dass Sie sich über mich lustig machen, ist eine Sache, aber dass Sie die Mehrheit der Angestellten verachten, die beim Mindestlohn oder knapp drüber liegen, ist schon wirklich der Gipfel der Arroganz. Wie hoch ist denn der Prozentsatz von deutschen Angestellten, die 5000€ und mehr verdienen?

                    PS si vous utilisez un mot français écrivez le correctement, salaire, sinon parlez moi allemand, en utlisant les mots Lohn ou bien Gehalt. Votre suffisance est plus que degoûtant.

                    • @82236 (Profil gelöscht):

                      Inwiefern verachte ich Sie oder andere (einfache) Angestellte, indem ich meine Einkünfte als Vertriebsmitarbeiter (ohne Leitungsfunktion) in dieses Forum poste? Fühlen Sie sich jetzt deshalb minderwertig? Das tut mir leid für Sie. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Tätigkeiten im Vertrieb generell besser bezahlt werden als Akten hin und her zu schieben. Diese Wahl muss ein jeder aber selbst treffen.

                      • 8G
                        82236 (Profil gelöscht)
                        @Tom Tailor:

                        "Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Tätigkeiten im Vertrieb generell besser bezahlt werden als Akten hin und her zu schieben. Diese Wahl muss ein jeder aber selbst treffen."

                        Ach wie herrlich, selbstherrlich arrogant. Sie wissen genau wie ich, welche Rolle das soziale Milieu bei der Studien- und Berufswahl spielt.

                        Ich persönlich gebe mich mit meinem bescheidenen Lehrergehalt als französischer Staatsbeamter zufrieden, das ermöglich mir im Vergleich zu vielen anderen ein relativ komfortables Auskommen und ich fühle mich absolut nicht minderwertig Ihnen gegenüber, warum auch?

                        Aber wie viel mehr als Sie muss denn dann mein ältester Sohn, der Neurochirurg in einer französischen Uniklinik ist, verdienen, wenn man nur allein das Kriterium der gesellschaftlichen Nützlichkeit anwendet: Gehirntumore operieren ist ja wohl etwas anderes als irgendetwas vertreiben, verdad?

                        Und meine Ex-Frau macht Kundenberatung in einer Bank und schiebt nicht nur Akten hin und her, verdient aber vielleicht gerade mal halb so viel wie Sie.

                        Also bleiben Sie mal auf dem Teppich!

                        • @82236 (Profil gelöscht):

                          Ich bin auf dem Teppich. Sie haben nach meinem Gehalt gefragt, ich habe geantwortet. Alles darüber hinaus, insbesondere was meine Befindlichkeiten betrifft, haben Sie selbst hineinspekuliert. Tatsächlich vergleiche ich mein Gehalt auch nicht mit anderen Branchen. Ich komme auch nicht aus privilegiertem Hause. Die Arbeit die ich mache bedarf keines Studiums, lediglich etwas Fachwissen (was man sich aneignen kann) und keine Scham mit Geschäftsführern zu telefonieren. Ob meine Arbeit von gesellschaftlichem Nutzen ist sei dahin gestellt, scheinbar ist sie aber für meine Kunden von Nutzen und für das Unternehmen für das ich arbeite. Daraus resultiert mein Entgelt. Das kann man bemängeln, aber auch einfach akzeptieren. Genau so wie niemand Gehirnchirug oder Kundenberater bei der Bank werden muss, zwingt einen niemand in der Werbebranche zu arbeiten Man KANN es aber - auch ohne Studium. Sogar Sie oder Ihre Frau. Oder viele andere Menschen, die mit weniger Gehalt auskommen müssen.

                          • 8G
                            82236 (Profil gelöscht)
                            @Tom Tailor:

                            Eine ehemalige Freundin von mir hat für die staatlich französische Raumfahrtagentur als Kommunikationsexpertin irgendwelchen Leuten Satelliten aufgeschwatzt und in Deutschland als Französin eine Werbeagentur geleitet und ein Schweinegeld verdient. Für mich war das nur alles heisse Luft , weil man auf solche Leute auch verzichten kann. Auf Mediziner und Lehrer aber nicht.

                            • @82236 (Profil gelöscht):

                              Die Frage der Notwendigkeit oder Nicht-Notwendigkeit bestimmter Berufe bringt uns hier nicht weiter, da wir keine Deutungshoheit darüber besitzen. Sie ist letztendlich auch irrelevant. Der Markt schafft Arbeitsplätze unterschiedlichster Art, darunter auch solche die mit einer Lohnhöhe bedacht werden, die Sie in Frage gestellt haben. Noch wird meine Tätigkeit offenbar gebraucht, und darum übe ich diese aus. Ich könnte auch andere Jobs machen, in einer Stadt wie Hamburg werden Mitarbeiter, die Vertriebserfahrung haben, händeringend gesucht. Meine Frau verdient übrigens ähnlich wie ich, allerdings in der Weiterbildungs-Branche. Generell werden auch Lehrer sehr gut bezahlt, nur Berlin zahlt gegenwärtig noch mehr (Grundschullehrer fangen dort mit 4.000 € brutto monatlich an).

                              • 8G
                                82236 (Profil gelöscht)
                                @Tom Tailor:

                                Ok, auch wenn mir die Deutungshoheit eher Wurst ist, das bringt mich nicht von meiner Meinung ab, stimmen Sie vielleicht mit mir darüber ein, und da kommen wir zur Ausgangssituation zurück, dass unser beider Situation nichts mit der grossen Masse der Werktätigen zu tun hat, weder in Deutschland noch in Frankreich.

                                • @82236 (Profil gelöscht):

                                  Nun kenne ich persönlich nicht "die grosse Masse" der Werktätigen. Ich kenne generell gar keine Fabrik- oder Metallarbeiter, Maurer etc., sondern nur Angestellte der unterschiedlichsten Kategorien. Diese verdienen im allgemeinen sehr gut, einige mehr als ich, der größere Teil weniger. Genug zum Leben und darüber hinaus haben aber alle. Insofern stellt sich für mich und mein Umfeld die Systemfrage nicht, da alles andere als der Status-Quo bestenfalls keine Vorteile, im schlimmsten Fall (und das ist sehr wahrscheinlich) sogar eher massive Nachteile für meine Person bringen würde. Ich denke daher, dass die "hart arbeitenden Werktätigen" gut beraten sind sich in Gewerkschaften o.ä. zusammen zu schließen und akzeptable Löhne einzufordern. Keinesfalls bin ich aber der Meinung, dass der "Sozialismus 2.0" die Heilsbringung für diese Menschen ist, die allzu häufig in Aussicht gestellt wird. Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass selbst diverse Freifeldversuche stets mit massiven ökonomischen wie persönlichen Einbussen einher ging, die in Stacheldraht, Mauerbau und Schießbefehl gipfelten. Und auf eine Neuauflage dieser "Arbeiterparadiese" habe ich wirklich keine Lust.

                                  • 8G
                                    82236 (Profil gelöscht)
                                    @Tom Tailor:

                                    Na na, Sie kennen bestimmt die soziale Situation Ihrer aufstockenden Putzfrau, oder sagen wir mal, die der Putzkolonne in Ihrem Büro, aber die ist bestimmt vor Ihrer Ankunft fertig oder Sie nehmen diese Schattenexistenzen überhaupt nicht mehr wahr. Deswegen eine kleine Bewährungszeit unter nach Schweiss riechenden Arbeitern in der Produktion würde Ihnen bestimmt gut tun, das ist wie ein Jungbrunnen, ça met des idées en place.

                                    • @82236 (Profil gelöscht):

                                      Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Der Näherinnen in in Indien, die für einen Monatslohn von 1% der deutschen Angestellten leben.

                                       

                                      Ein Aufenthalt dort würde Ihnen gut tun um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie abseits vom revolutionären Schweiß-Schnuppern Probleme und Lebenssituationen aussehen, die vordringlichst zu beheben sind.

                                      • @Rudolf Fissner:

                                        Ich sage Ihnen aus Rücksichtnahme wirklich ungern, naja, eigentlich nicht, zwei Dinge:

                                        1. Herr Engelhardt ist auf der richtigen Spur. Nur kurz: Sogar Ihnen entgeht Lohn durch den dt. "Sonderweg" (sprachlich möglich: "Lohndrückerei"). Und Geld passt ja bekanntlich in jede Tasche. Für das Mittelfeld, etwa um 3.000 Euro brutto monatlich, habe ich, Stand 2016, etwa 500 bis 800 Euro brutto errechnet.

                                        2. Ich werde noch besser als Sie bezahlt. (Dennoch bin ich für ein bisschen Revolution von unten.)

                                        • 7G
                                          74450 (Profil gelöscht)
                                          @Gerhard Krause:

                                          "Für das Mittelfeld, etwa um 3.000 Euro brutto monatlich, habe ich, Stand 2016, etwa 500 bis 800 Euro brutto errechnet."

                                           

                                          Dieser Satz macht keinen Sinn!

                                      • 8G
                                        82236 (Profil gelöscht)
                                        @Rudolf Fissner:

                                        Schon geschehen.

  • Cum-Ex-Betrügereien: Der Skandal weitet sich immer mehr aus!

     

    Bereits seit 2013 berichtet wpwatch immer wieder über den "größten Steuerbetrug in der Geschichte der Bundesrepublik" und die Mitwirkung von Banken, Versicherungen und Beratern.

     

    Für gezahlte Kapitalertragsteuer auf vereinnahmte Dividenden wurden gleich mehrfach die Rückerstattung beim Fiskus beantragt.

     

    Neuere Recherchen gehen mittlerweile von einem Gesamtschaden in Höhe von 31,8 Milliarden Euro für den deutschen Fiskus aus!

    http://www.wpwatch.de/aktuelles/bilanzskandale-und-fehlleistungen.html?tx_news_pi1[%40widget_0][currentPage]=3&cHash=be3581384528ad69ad6ab6b2b7d56e5d

     

    Und das hat nur 1 Unternehmen gemacht!!!!!!!

     

    Wie hoch ist der tatsächliche Schaden von allen Unternehmen für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland, wenn man alles aufdecken würde?

     

    Fazit:

     

    Mann kann Milliarden klauen und gut leben. Und die Armen, Wenigverdiener und Durchschnittsverdiener können gar in den Knast kommen, wenn sie beim „schwarz fahren“ erwischt wurden..!

    http://www.taz.de/!5134051/

     

    Deutschland braucht massive Veränderungen!

  • Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer!

     

    Warum bloß?

     

    Die Kontrollfunktion des Staates über das Wirtschaften der Unternehmen in Deutschland ist nicht wirklich gegeben.

     

    Wirtschaftsprüfungsgesellschaften bekommen das Geld (Honorare) von den Unternehmen, die sie prüfen.

     

    „Eine Hand wäscht die andere“ oder besser „man beißt nicht die Hand, die einen füttert.“

     

    Es gibt zahlreiche „Bilanzskandale“ zum Beispiel.

     

    Ein Beispiel. Es ist ganz aktuell und betrifft die KPMG in den USA. Diese Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist außerdem eine der größten in Deutschland.

     

    Die US-Börsenaufsicht SEC hat ein Verfahren gegen KPMG gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe des Honorars (USD Mio. 4,7) plus Zinsen (USD Mio. 0,6) plus einer Strafzahlung in Höhe von USD Mio. 1,0 eingestellt (US-SEC, Order Aug. 15, 2017 - 34-81396).

     

    Das Verfahren gegen den verantwortlichen Wirtschaftsprüfer wurde gegen Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 USD und einem zweijährigen Berufsverbot eingestellt.

     

    Der Grund:

     

    Bei der Prüfung der Saldenvorträge der in den USA börsennotierten Gesellschaft für das Wirtschaftsjahr 2010/2011 hätte den Abschlussprüfern eine enorme Überbewertung des Anlagevermögens auffallen müssen. Die Gesellschaft hatte Öl- und Gasfelder in Alaska aus einer Insolvenzmasse gekauft und daraus durch Überbewertung einen Buchgewinn von USD Mio. 480 "gezaubert".

     

    KPMG hätte diese Überbewertung auffallen müssen. Denn erster Prüfungsschritt, so die Börsenaufsicht, ist die Prüfung der Saldenvorträge. Außerdem hätten die Abschlussprüfer misstrauisch werden müssen, dass der Umfang des versicherten Anlagevermögens vom dem in der Buchhaltung erfassten Anlagevermögen deutlich nach unten abwich.

    http://www.wpwatch.de/aktuelles/bilanzskandale-und-fehlleistungen.html

    http://www.wpwatch.de/aktuelles/newsartikel/geldstrafe-und-berufsverbot-gegen-kpmg.html

    Wer macht unser Land kaputt und unser Leben schwer?

    • @Stefan Mustermann:

      Banken und Berater sollen in der Europäischen Union (EU) künftig für die Mithilfe zur Steuervermeidung ihrer Mandanten bestraft werden.

       

      Die EU-Kommission schlug vor, dass Firmen wie Deloitte, PwC, KPMG oder Ernst & Young die nationalen Behörden künftig darüber informieren müssen, wenn sie aggressive und grenzübergreifende Systeme zum Transfer von Steuergeldern entwerfen.

       

      Der Vorschlag benötigt jedoch noch die Zustimmung der EU-Mitgliedsländer und des EU-Parlaments.

       

      Das ist eine sehe sehr sehr gute Idee. DEnn sehr viele Menschen in Deutschland leben in Armut oder kurz davor und in der selben Zeit werden Milliarden "gewaschen" oder in andere Länder außerhalb Deutschland verlagert, wo der Steuersatz total mkapitalistisch ist!

      http://www.wpwatch.de/aktuelles/bilanzskandale-und-fehlleistungen.html?tx_news_pi1[%40widget_0][currentPage]=3&cHash=be3581384528ad69ad6ab6b2b7d56e5d

    • @Stefan Mustermann:

      Etwas Interessantes aus der Automobilindustrie!

       

      Der Verdacht wiegt schwer! - Die Recherchen dauerten jahrelang. Jetzt liegen die Fakten und auch zwei Selbstanzeigen auf dem Tisch.

      Seit den Neunzigerjahren sollen sich die Großen Vier in geheimen Arbeitskreisen über Kosten, Entwicklung und Technik abgesprochen haben. Über 200 leitende Mitarbeiter waren in 60 Arbeitskreisen organisiert.

       

      Zwei der Großen Vier haben bereits vor Wochen "Selbstanzeigen" beim Bundeskartellamt eingereicht und auf "kartellrechtswidriges Verhalten" hingewiesen.

       

      Es könnte der größte Kartellfall der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden mit Strafen in Milliardenhöhe.

       

      Moment! - Sie wissen immer noch nicht, wer gemeint ist?

       

      Die Rede ist von den vier großen Automarken Deutschlands (VW, Daimler, Porsche und BMW) und dem vom SPIEGEL aufgedeckten spektakulären Kartellverdacht.

      http://www.wpwatch.de/aktuelles/bilanzskandale-und-fehlleistungen.html?tx_news_pi1[%40widget_0][currentPage]=2&cHash=a973091a44dee01d5114c472e086f2b2

    • @Stefan Mustermann:

      Noch ein Beispiel:

       

      Die Deutsche Bank hat sich zur Zahlung von 77 Mio. USD bereit erklärt, um Privatklagen wegen der Manipulation der Interbanken-Zinssätze Libor und Tibor beizulegen.

  • Tja, wäre der Mensch nicht Mensch. . ... Die Welt könnte viel schöner sein.

  • Auch DER PARITÄTISCHE Gesamtverband weist in seinem Armutsbericht Deutschland 2017 sehr viele gravierende Mängel auf.

    https://www.armutskongress.de/fileadmin/files/Dokumente/AK_Dokumente/armutsbericht-2017.pdf

     

    Als eine wichtige Lösung wird vorgeschlagen stärkere Besteuerung großer Vermögen, Einkommen und Erbschaften, zur solidarischen Finanzierung notwendiger Reformen und Investitionen in Soziales, Bildung, Pflege, Kultur und Jugend.

    • @Stefan Mustermann:

      ... also keine Alternative zum Kapitalismus.

  • Mit der Annahme der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gelobten die Staatenlenker der Welt, die Menschheit aus der Armut zu befreien, für die künftigen Generationen eine gesunde Erde zu erhalten und friedliche, inklusive Gesellschaften als Grundlage eines menschenwürdigen Lebens für alle aufzubauen.

     

    Im Kern dieses gemeinsamen Unterfangens steht das Versprechen, niemanden zurückzulassen. Mit ihren 17 integrierten und unteilbaren Zielen und Zielvorgaben für nachhaltige Entwicklung ist die Agenda 2030 absichtlich ambitioniert und transformativ. Von entscheidender Bedeutung ist ihre Universalität. Sie nimmt alle Länder in die Pflicht, auch die reichsten, die noch nicht vollständig die Frauenrechte gesichert und die Ungleichheit besiegt haben oder die Umwelt schützen.

     

    Eine nachhaltige Entwicklung hängt zudem grundlegend von der Achtung der Menschenrechte und der Gewährleistung von Frieden und Sicherheit ab. Niemanden zurücklassen heißt auch, Ungleichheiten in und zwischen den Ländern zu verringern, die am meisten gefährdeten Menschen zu erreichen und mit größerer Entschlossenheit Konflikte zu verhüten und den Frieden aufrechtzuerhalten.

     

    Ziel der Agenda 2030 ist es, das Leben und die Zukunftsaussichten aller Menschen überall zu verbessern.

     

    Der Grundgedanke der nachhaltigen Entwicklung besteht darin, Menschen überall auf der Welt so zu unterstützen, dass sie sich aus der Armut in allen ihren Erscheinungsformen befreien können. Der Schwerpunkt des Ziels 1 liegt auf der Beendigung der Armut durch ineinandergreifende Strategien, darunter die Förderung von Sozialschutzsystemen, menschenwürdiger Beschäftigung und der Resilienz der Armen.

    http://www.un.org/depts/german/millennium/SDG%20Bericht%202017.pdf

  • Die Europäische Kommission hält der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Bekämpfung der sozialen Not in Deutschland vor. Wörtlich schreibt die Brüsseler Behörde in ihrem aktuellen Länderbericht: „Im Zeitraum 2008 bis 2014 hat die deutsche Politik im hohem Maße zur Vergrößerung der Armut beigetragen.“

     

    Dies sei darauf zurückzuführen, dass bedarfsabhängige Leistungen „real und im Verhältnis zur Einkommensentwicklung gesunken sind“. Damit sind zwei Fehlleistungen angesprochen, die sich die Bundesregierung nach dem Befund der Kommission vorwerfen lassen muss. Erstens erhöhte sie die Unterstützung etwa für Hartz IV-Bezieher, Wohngeld-Empfänger oder BaföG-Berechtigte nicht einmal in dem Maß, um für die Betroffenen die Kaufkraftverluste durch die Preissteigerung auszugleichen. Zweitens ignorierte sie den Wohlstandsanstieg in weiten Teilen der Bevölkerung, von dem die Menschen am unteren Ende der Einkommensskala abgekoppelt wurden.

     

    – Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/26660836 ©2017

    https://ec.europa.eu/info/publications/2017-european-semester-country-reports_en

  • Ungleichheit so groß wie vor 100 Jahren!

     

    Die Ungleichheit in Deutschland nimmt seit Jahrzehnten zu. Inzwischen sind die Einkommen wieder so ungleich verteilt wie vor 100 Jahren. Die künftige Bundesregierung muss diese Herkulesaufgabe endlich angehen und eine gerechtere Gesellschaft schaffen.

    http://www.dgb.de/themen/++co++56bb5a86-e589-11e7-a76d-52540088cada

    • @Stefan Mustermann:

      Es gab also bessere Zreiten vor Jahrzehnteen in Deutschland in punkto "Gleichheit". Wo würden Sie diese Zeit ansiedeln. Bei Adenauer? Bei den Nazis? Weimar?

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Inwiefern sind die Arbeits-und Lebensbedingungen von Paketboten und Pizzalieferanten heute besser als die von Hilfsarbeitern zu Zeiten von Wallraffs Industriereportagen?

        Die Arbeitsbedingungen haben sich seit den 90zigern verschlechtert, die Löhne der weniger qualifizierten Arbeitskräfte sind auch gesunken, wegen den Zeit-und Werkarbeitsverträgen, ist ja allgemein bekannt. Die Profite sind stärker gestiegen als die anderen Einkommen, was zur Folge hat, dass die Schere immer weiter auseinander geht. Die marxsche These, dass der Kapitalist dem Arbeiter so viel Geld zahlt, dass er seine Arbeitskraft regenerieren kann, stimmt bei den Aufstockern auch nicht mehr. Da muss ja der Staat einspringen, damit der Arbeiter essen kann. Und in Deutschland wurde die Regel gebrochen, dass bei erhöhter Produktivität die Löhne steigen oder und die Arbeitszeit verkürzt wird. Das Gegenteil wurde in Deutschland gemacht, während die letzte sozialdemokratische Regierung (Lionel Jospin) Frankreichs die 35 Stunden Woche eingeführt hat bei vollem Lohnausgleich.

        Die Kapitalisten geben nie etwas freiwillig vom absoluten Mehrwert ab, nur die marginale Erhöhung des relativen Mehrwerts durch erhöhte Arbeitsproduktivität führte zu Lohnerhöhungen, aber auch diese musste durch Arbeitskämpfe oder politisch durch die gesetzgebende Gewalt, Stichwort Mindestlohn,

        erstritten werden.

        Aber hauptsache allen geht es gut in Deutschland minus den 13 Millionen Armen und den Millionen von Menschen, die dicht an der Armutsgrenze leben.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          Ich wollte eigentlich nur von Herr Musstermann wissen, wann es vor "Jahrzehneten" besser aussah in Deutschland. Alternativ wäre ich da auch mit einer Antwort von Ihnen zufriedengestellt. Bin gespannt auf die Antwort!

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Gut Herr Fissner ich will es mal versuchen. Vor Jahrzehnten gab es mal eine Vollbeschäftigung in der BRD und Westeuropa, die sich von der derzeitigen darin unterschied, dass es für alle verbindliche Tarifverträge gab und vor allem die Hoffnung auf Verbesserung der Lebens-und Arbeitsbedingungen, die dann tatsächlich auch kurzfristig eingetreten sind. Diese Hoffnung gibt es bei den Millionen von Paketzustellern, Kassiererinnen, Minijobern, Aufstockern, Leiharbeitern usw...nicht mehr, stattdessen Angst vor einem weiteren Abstieg, vor dem ganz Unten, das es bei Wallraff damals nur in der Grau-und Schwarzzone gab. Das was Wallraff damals als Ausnahmezustand beschrieben hat, ist heute Normalzustand für eine immer grössere Anzahl von Lohnabhängigen. Darüberhinaus geht die Schème zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander und wenn Sie versucht haben mich zu lesen und zu verstehen, dann sage ich es Ihnen noch einmal, Marx hat den Lohn eines Arbeiters so definiert, dass dieser zur Erhaltung seiner Arbeitskraft ausreichen soll, aber der Kapitalist trachtet danach, auch noch darunter zu gehen. Heute nennt man das Aufstocken, der Staat bezahlt dem Lohnabhängigen, das was der Kapitalist ihm nicht mehr gewillt ist zu zahlen.

            Ja Herr Fissner, ich bin der festen Überzeugung, dass es vor 50 Jahren, also 1968 in Westeuropa, den werktätigen Massen wesentlich besser ging als heute und auch, weil die Situation sich stetig verbesserte . Lesen Sie mal die Vereinbarungen der" Rue de Grenelle".

            • @82236 (Profil gelöscht):

              In der Zeit ist

              * die Lebenserwartung um 10 Jahre gestiegen

              * die durchschnittliche Arbeitszeit (bei Vollzeit) um 3,5 Stunden gesunken

              * die Anzahl der Urlaubstage um 10 Tage gestiegen

              * hat sich die notwendige Arbeitszeit für den Kauf von Butter auf ein Zehntel reduziert

              * haben sich die Durchschnittseinkommen verdreifacht

              * usw.

              Es gibt nur wenige statistische Kennzahlen, die in den letzten 50 Jahren nach unten weisen. Der Pessimismus, alles sei insgesamt schlechter geworden, läßt sich imho nicht halten.

              • @Rudolf Fissner:

                "hat sich die notwendige Arbeitszeit für den Kauf von Butter auf ein Zehntel reduziert" - möglich durch EU-Subvention und die größtmögliche Ausbeutung der Landwirte.

                 

                Und wenn Sie schon dabei sind, sollten Sie vielleicht auch mal recherchieren, wie das Verhältnis von Managergehältern und Arbeitslöhnen sich seitdem verändert hat.

                 

                "So lag 1970 das Verhältnis eines durchschnittlichen Managergehalts eines CEO ........zum durchschnittlichen Industriearbeiterlohn bei rund 26:1"..."So betrug das durchschnittliche Managergehalt eines CEO im Jahre 1992 das rund 82-Fache, im Jahre 2003 das rund 400-fache eines normalen Arbeitnehmers."

                https://www.experto.de/steuern-buchfuehrung/controlling/managergehaelter-in-der-kritik.html

                 

                Empfehlenswert auch: //http://www.spiegel.de/thema/managergehaelter/

                • @Ute Krakowski:

                  Ihnen scheint das Schlechtererrgehen eines Managers wohl mehr am Herzen zu liegen als das Besserergehen von tausenden von Angestellten.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Fragen Sie sich doch einfach mal, wo das Geld wohl herkommt, dass die Manager mehr haben? Wird das wohl aus Luft generiert?

                    • @Ute Krakowski:

                      Im wesentlichen ist es tatsächlich so.

                       

                      Geldschöpfung bezeichnet den Prozess der Schaffung neuen Geldes. Typischerweise wird Bargeld von einer Zentralbank geschaffen, Buchgeld hingegen von privaten oder staatlichen Geschäftsbanken. (Wikipedia)

                      • 8G
                        82236 (Profil gelöscht)
                        @Rudolf Fissner:

                        Das dann Finanzblasen schafft, die nach der Explosion die Manager zu Sozialhilfeempfängern der Steuerzahler macht, die die Spielkasinos oder Monopolybanken wieder flott machen müssen, weil angeblich alle dran verlieren. Marx hat sehr gut das Verhältnis von Lumpenproletariat, dessen höchste Organistionsform die Mafia ist und Banker hergestellt und Brecht hat die berechtigte Frage gestellt, wer der grössere Verbrecher sei, der Bankräuber oder der Gründer einer Bank. Beide haben objektiv das gleiche Interesse: Sich auf Kosten des Gemeinwohls zu bereichern.

                        • 7G
                          74450 (Profil gelöscht)
                          @82236 (Profil gelöscht):

                          Mir scheint, der Marxismus ist Ihnen eine Art Gedankengefängnis.

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Ich glaube nur den Statistiken, die ich selber gefälscht habe.

                Das Thema hatten wir schon mal.

                Die Lebenserwartung ist natürlich gestiegen, wegen den gutgenährten Babyboomern, überall, auch in Spanien, da liegt die sogar bei durchschnittliche 84 Jahre, die höchste in Europa. Aber es kommen ja jetzt die Generationen der Prekären und wenn Sie wollen, sprechen wir uns in 20 oder 30 Jahren wieder. Baisse oder Hausse?

                Die Arbeitszeit ist weniger gesunken als die Produktivität gestiegen ist, 3,5 Stunden ist ein Klacks.

                Was den gesetzlichen Urlaub anbetrifft, brauchen die 86% derjenigen, die derzeit Arbeitsverträge abschliessen, keinen mehr, weil sie ja zwischendurch öfter nicht arbeiten.

                Also der Butterpreis ist mir Wurst, liegt aber auch an der Massentierhaltung, denn der relative Butterpreis ist gesunken, Taschenspielertricks Herr Fissner.

                Auch die Nettodurchschnittseinkommen abzüglich der Inflation. Wie viel Stunden muss ein Pizzalieferant heute arbeiten, um sich einen Kleinwagen zu kaufen und wie viel Stunden musste ein Bandarbeiter früher arbeiten für einen Käfer? Ausserdem sind die hohen Einkommen viel stärker gestiegen als die niedrigen Einkommen, deshalb legen ehrliche Wirtschaftsforscher auch nicht das mediale sondern das mediane Einkommen zu Buche. Das mediane Einkommen ist äquatorial, es wird die Mitte festgelegt, wo 50% drüber und 50% drunter liegen und nicht der Mittelwert aller verfügbaren Löhne. Der mediale Wert liegt immer unterm Durchschnitt, und es liegen auch immer mehr Menschen unterm Durchschnitt.

                Also wie man so schön bei uns sagt, man bringt einem alten weisen Affen nicht bei, wie er Grimassen zu schneiden hat, bei mir kommen Sie mit Ihrer intellektuellen Hütchenspielerei nicht weiter. Prost Neujahr compañero.

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Wo sind den Ihre Statistiken? Eine Behauptung, die nicht auf Tatsachen beruht ist ja neudeutsch „postfaktisch“

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Sie können sich gerne Nahrungsmittel ihrer Wahl aussuchen und ihre eigene Statistik dazu präsentieren

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @82236 (Profil gelöscht):

              "Heute nennt man das Aufstocken, der Staat bezahlt dem Lohnabhängigen, das was der Kapitalist ihm nicht mehr gewillt ist zu zahlen."

               

              Zum einen ist die Zahl der erwerbstätigen ALG-II-Empfänger*innen in den letzten Jahren leicht rückläufig: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien/abbIV81b.pdf

               

              Zum anderen gibt es Gründe, warum Menschen aufstocken, die nicht von den Arbeitgeber*innen beeinflusst werden können. Das ist z.B. die Kinderzahl. Wer Kinder hat, hat einen höheren Sozialleistungsanspruch. Wer viele Kinder hat und nur über eine geringe Qualifikation verfügt, wird es schwer haben, mit seiner oder ihrer Produktivität den Lohn zu erwirtschaften, der über den Sozialtransfers liegen würde.

               

              Kennen Sie Aufstocker*innen ohne Kinder?

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                Wer viele Kinder hat....usw.

                Und Sie finden normal, dass jemand von seiner Arbeit nicht leben kann?

                Darüberhinaus hat Kindergeld nichts mit dem Umstand zu tun, dass jemand aufstocken muss, denn Kindergeld wird unabhängig vom Lohn an alle bezahlt, die Kinder haben, in Frankreich allerdings erst ab dem 2. Kind. Und die hohen Einkommen gewinnen mehr Geld durch Steuervorteile, wenn Sie viele Kinder haben als die Armen mit Kinderzuschlägen für Sozialhilfe, das ist zumindestens bei uns in Frankreich so, wo viele einkommensstarke Familien drei Kinder und mehr haben. Die profitieren von Steuererleichterungen, vergünstigter Schulkantine und öffentlichen Transport für Grossfamilien.

                Die Sozialleistungen sind ein vergesellschaftetes Einkommen, dass durch alle Sozialabgaben und Steuern finanziert wird, weil die Kapitalisten nicht bereit sind allen Löhne zu zahlen, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. In der kapitalistischen Gesellschaft gibt es zwei Mangelwaren: Bezahlbarer Wohnraum und Arbeit.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @82236 (Profil gelöscht):

                  Wie kommen Sie denn jetzt auf Kindergeld?

                   

                  Ich sage, wenn ein Mensch z.B. drei Kinder hat, dann hat die Bedarfsgemeinschaft einen entsprechend hohen Sozialleistungsanspruch. Die Höhe der Sozialleistungen bemisst sich am Bedarfsprinzip.

                   

                  Marktlöhne bemessen sich hingegen an der Produktivität, die ein Mensch erarbeitet, nicht an der Kinderzahl oder anderen Bedarfen. Wenn der Marktlohn unter den Sozialleistungsansprüchen einer Familie liegt, dann hat hat diese den Anspruch aufzustocken.

                   

                  Ist eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

                   

                  "In der kapitalistischen Gesellschaft gibt es zwei Mangelwaren: Bezahlbarer Wohnraum und Arbeit."

                   

                  Wie erklären Sie sich dann Wohnungsleerstand und offene Arbeitsstellen?

                  https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/Wohnen/Tabellen/Leerstandsquote.html;jsessionid=4CA4A2C5DBC5CFD1CBB5A7926F98447E.InternetLive2

                  https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Arbeitslose-und-gemeldetes-Stellenangebot/Gemeldete-Stellen/Gemeldete-Arbeitsstellen-Nav.html

                  • 8G
                    82236 (Profil gelöscht)
                    @74450 (Profil gelöscht):

                    Warum sollte ich kein Kindergeld bekommen, meinen Sie etwa, ich sei zeugungsunfähig?

                    Lesen Sie bitte noch einmal, was ich zu Kindergeld und Sozialleistungen geschrieben habe.

                    Wieso steigen die Mieten also in den Ballungsräumen? Klar wenn Sie in Gegenden leben wollen, wo es keine Arbeit gibt, sind die Mieten billig und Wohnungen bekommen Sie auch. Wie sieht es mit den leerstehenden Wohnungen aus, die für Spekulationsprojekte verwendet werden? Enteignen und als Sozialwohnungen vermieten? Eigentum vepflichtet, das wissen auch Sie, oder?

                    Als Frankreich die 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich eingeführt hatte wegen erhöhter Produktivität und dadurch auch sehr viele Arbeitsplätze geschaffen wurden, hat Deutschland auf Lohndumping gesetzt: Erhöhte Arbeitsproduktivität bei gleichzeitigen Lohnverzicht zur Rettung von Arbeitsplätzen.

                    In beiden Fällen hat der Staat die Entscheidung getroffen, welchen Weg die Löhne gehen und nicht der Markt.

                    In Deutschland natürlich im Einveständnis mit den Kapitalisten und in Frankreich das letzte Mal gegen die Kapitalisten.

                    Markt vs Mensch, wo Sie stehen ist klar Herr Dhimitry und Sie sind "de mauvaise foi", indem Sie Dinge behaupten, von denen Sie genau wissen, dass sie falsch sind, sie aber unentwegt versuchen hier als richtig darzustellen.

                    • 7G
                      74450 (Profil gelöscht)
                      @82236 (Profil gelöscht):

                      Sie haben offenbar ein Problem beim Thema zu bleiben. Erst sprechen Sie vom Aufstocken, darauf antworte ich Ihnen und erkläre Ihnen, wie das funktioniert. Im nächsten Moment kommen Sie mit dem Kindergeld und reden nochwas von Zeugungsunfähigkeit.

                       

                      Bleiben Sie beim Thema. Wenn Sie alles durcheinander werfen, ist es schwierig, Ihnen die Dinge in Ruhe zu erklären.

                       

                      Ihre Ausführungen zu Frankreich sind stets interessant, allerdings sprechen Sie nie von den arbeitslosen Menschen in Frankreich. Die Quoten sind dort nämlich sehr viel höher als in Deutschland.

                      http://ec.europa.eu/eurostat/de/web/macroeconomic-imbalances-procedure/unemployment-rate

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Wann haben Sie eigentlich das letzte Mal in Stellenangebot reingeschaut? Wieviele davon nicht von der Zeitarbeit?

                     

                    Und was den Wohnungsleerstand betrifft: Der ist wohl am höchsten in den östlichen Bundesländern, also da wo es auch keine Arbeit gibt und die Leute keine Ausländer haben wollen. Und wie wollen Sie nun z. B. irgendwo auf dem Land leben, wenn Sie keinen Führerschein und kein Auto haben und öffentliche Verkehrsmittel kaum vorhanden sind?

                    • @Ute Krakowski:

                      Man vater ist früher immer mit seiner Mofa zur Arbeit in die Stadt gekanattert. Ging sehr gut und war billig.

    • @Stefan Mustermann:

      Auch die künftige Bundesregierung, so wie alle bürgerlichen Regierungen auch, handelt nur im Kapitalinteresse. Es gibt im Kapitalismus keine Umverteilung von oben nach unten. Das war in der "Volksgemeinschaft" so und wird auch in der spezialdemokratischen "Sozialpartnerschaft", bzw. "sozialen Marktwirtschaft" der Bourgeoisie und Aktionäre, so bleiben.

      • @Reinhold Schramm:

        Ich möchte nichts entschuldigen, indes die Rechtsordnung, hier insbesondere das Privatrecht, ist bereits (menschen-)feindlich ausgerichtet, siehe u.a. 611 BGB. Es fehlt an einer angemessenen Verteilung der Macht.

  • Aus dem Zentralorgan von BDA-BDI und deren merkelschen, spezialdemokratischen und gesellschaftspolitischen Administration.

     

    Info.-Empfehlung:

     

    Die Reichsten der Reichen sind 1.000.000.000.000 Dollar reicher

    //http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/reichste-menschen-der-welt-werden-1-billion-dollar-reicher-15359723.html

     

    »Sie sind im in wenigen Tagen zu Ende gehenden Jahr 2017 um beinahe 1 Billion Dollar reicher geworden - in Zahlen 1.000.000.000.000 Dollar. Das ergibt sich aus der Milliardärs-Rangliste, die der Finanzdienst Bloomberg täglich erstellt und veröffentlicht. Darin enthalten sind die 500 reichsten Personen der Welt.

     

    Insgesamt kommen die Milliardäre darin auf ein Vermögen von 5,3 Billion Dollar (Stand zweiter Weihnachtsfeiertag), was sich mit 4,4 Billion Dollar vor einem Jahr vergleicht. Der Anstieg um 23 Prozent übertrifft dabei sogar den Zuwachs etwa des breiten amerikanischen Aktienleitindexes S&P 500.« – Quelle: FAZ, 27.12.2017

     

    Keine Ausbeutung fremder Arbeitskraft? – sondern persönlich leistungslose Wert- und Mehrwertschöpfung:

     

    »Reichster Mensch der Welt ist mittlerweile der Amazon-Gründer Jeff Bezos. Sein Vermögen beträgt laut Rangliste beinahe 100 Milliarden Dollar – es ist in diesem Jahr um gut 34 Milliarden Dollar gewachsen.«

     

    Merke: Das Ergebnis nennt man in Deutschland heute modifiziert: “Sozialpartnerschaft“, zwischen der Putzfrau und BMW-Familie Quandt. Früher sagte man in Deutschland noch “Volksgemeinschaft“ dazu!

     

    PS: Weitere Informationen im Zentralorgan der deutschen Bourgeoisie.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Gleichzeitig gab es in Deutschland so viele Beschäftigte wie noch nie. Wollen Sie hier etwa doch noch den Trickle-Down-Effect belegen?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Das würde ich nicht Beschäftigung nennen. :-) Hier ist wieder Wissen Macht: als man zu Zeiten der Bonner Republik 500.000 Arbeitslose erreichte, wollte FJS (Strauß) bereits den Untergang der BRD ausrufen.

        Das moderne Merkel-Märchen von der fetten Beschäftigung stimmt nicht.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          • @74450 (Profil gelöscht):

            Wenn Sie jetzt noch einen aussagekräftigen Zusammenhang zur Bevölkerung inkl. Lebensstandardvergleich, etwa 1950 bis 2017, herstellen, dann ziehe ich mein Haarteil vor Ihnen. :-)

            Ich sehe u.a. die absoluten Zahlen, da dies (Arbeitslosigkeit) zunächst für jeden Menschen, damals wie heute, schlimm ist. Da empfinde ich zwei oder vier Millionen schlimmer als 500.000.

            Wir hatten seither Wachstum, aber so (leider) gleichfalls bei der Produktivität.

            Die Bevölkerung war 1974 nicht unwesentlich geringer als heute. Der Stand der Arbeitslosigkeit ist auch aus diesem Blickwinkel heute (viel) höher. Was sagt da die absolute Zahl von Arbeitsplätzen allein.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Gerhard Krause:

              "Der Stand der Arbeitslosigkeit ist auch aus diesem Blickwinkel heute (viel) höher."

               

              Es kommt halt immer auf die Definition von "Arbeitslosigkeit" an. In den 1970ern war diese eine andere als heute. Es wurden z.B. viele Hausfrauen mitversorgt, die heute auf eigenen Beinen stehen, oder eben auch nicht und sich arbeitslos melden.

               

              Eine zuverlässige Studie zum Lebensstandardvergleich 1970 vs. 2017 kenne ich nicht. Ich halte so was auch für kaum machbar. Wie wollen Sie den Komfort von Technologie beziffern?

               

              Heute spült die Spülmaschine und Youtube spielt unsere Lieblingsfilme kostenlos rund um die Uhr. Damals spülte Mutti und es gab drei Fernsehprogramme, die um spätestens 24 Uhr Sendeschluss hatten. Haben Sie eine Idee, wie sich so was berechnen ließe?

              • @74450 (Profil gelöscht):

                "Es wurden z.B. viele Hausfrauen mitversorgt, die heute auf eigenen Beinen stehen" - eben, da war es nämlich noch möglich, von einem einfachen Facharbeiterlohn die Familie zu ernähren und daneben fürs Häuschen zu sparen. Ja, heute stehen viele Frauen auf eigenen Beinen - aber ich denke, dafür sollte der Fortschritt gut sein, um das zu ermöglichen. Leider bringt der Fortschritt aber vor allem unsichere Arbeitsverhältnisse und Stress am Arbeitsplatz.

                • @Ute Krakowski:

                  Sie verklären die Vergangenheit.

                   

                  Die Wohneigentumsquote war in den 70 bei ca. 34 % und liegt heute bei etwa 45 %.

                   

                  Zum Stress am Arbeitsplatz: Sowohl die durchschnittliche Arbeitszeit ist gesunken wie auch die Anzahl der Urlaubstage. Gesundheitlich. Anstieg der Lebenserwartung seit den 70'ern um ca. 10 Jahre.

                   

                  Woher nehmen Sie ihre Behauptungen?

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @Rudolf Fissner:

                    "Woher nehmen Sie ihre Behauptungen?"

                     

                    Wahrscheinlich Bauchgefühl.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Heisser Tipp:

    Der Mensch könnte sich mal in der Tierwelt informieren. Das Häschen und das Reh frisst nur Pflanzen und scheidet nur aus, was es nicht gebrauchen kann. Die Amsel und der Storch bauen sich Nester für ihre Fortpflanzung und nicht wegen einer Geldanlage. Der Fisch kommt ganz gut durch, wenn ihn nicht der Mensch brutal erstickt.

    Nur der Mensch hat so perverse Gedanken, wie, Anteile an der Oberfläche der Erde besitzen zu wollen und viele tausende von Kubikkilometern Erdöl aus der Erde in die Luft zu pusten.

    Die einzige Überlebenschance des Menschen ist, zu schauen, wie Tiere sich über Millionen von Jahren am Leben gehalten haben und die Erde keinen Picometer geschädigt haben.

    Einzige gültige Entschuldigung: Der Mensch ist leider nicht intelligent, wie ein Tier.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @4932 (Profil gelöscht):

      Ich wiederhole mich hiermit.

       

      Trotzdem, weil's halbwegs auch zu Ihrem Post passt und ein paar wissenswerte und provokante Gedankenanstöße nie schaden...

       

      Robert Sapolsky

      Stanford University

       

      The uniqueness of humans

      https://www.ted.com/...eness_of_humans

       

      ab Minute 5:00

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Toll geschrieben, hab am Anfang wirklich gemeint, Sie meinen es Ernst.

      Aber das kann ja natürlich nicht sein, oder ?

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Das Tier tötet und frisst das Tier um zu überleben. Löwenmännchen töten die Löwenjungen, um die Chance für eigenen Nachwuchs zu erhöhen. Tiere mögen schön und niedlich sein, aber sie sind auch ganz brutale Masafackas. Daher zügelnse Ihren Misanthropismus. Es heißt nicht umsonst Humanität und Menschlickeit. Gibts bei Tierens nämlich nicht.

    • 8G
      82278 (Profil gelöscht)
      @4932 (Profil gelöscht):

      >> Der Mensch könnte sich mal in der

      >> Tierwelt informieren.

       

      Das impliziert dann auch: die Starken fressen die Schwachen. Meinetwegen gern.

  • Ganz sicher bin ich wohl befreit vom Klassenkrampfe, wenn ich dies hier so alles lese. Kann man die bestehende Gesellschaftsordnung reformieren und damit umgestalten im Sinne derer, die den Mehrwert erwirtschaften (verkürzt), um damit der zunehmenden Ungleichheit in der Gesellschaft entgegenzuwirken? Ganz sicher nicht. Es ist dem Kapitalismus wesensfremd, seiner Ablösung zuzustimmen. Es werden also der Gegner einer "friedlichen Revolution" viele sein. Es ist alles Kaffesatzleserei noch bevor die Bohnen geröstet sind, ach, noch bevor geerntet wurde. Es ist müßig. Der Kapitalismus wird scich wohl kaum umblicken und erkennen, das es Mist war und ist, was auf seinem Weg liegt. Und schwenkt dann um und wird ein Lamm. Was für Ausflüge ins Absurdistan.

    • @charis:

      Wenn Sie es so meinen, dass wir zunächst einiges über uns lernen müssen, stimme ich Ihnen zu. Schauen Sie sich zB bei u Tube einmal den Beitrag "Warum schweigen die Lämmer" des Koll. Prof. R. Mausfeld an.

  • Wie Mark Fisher in Capitalist Realism so treffend beschrieben hat ist es inzwischen leichter sich die totale Apokalypse vorzustellen, als eine Alternative zum Kapitalsmus. Und Mobilisierung scheinen die Rechten aktuell besser drauf zu haben, als eine ideenlose Linke. Ich denke die letzte Chance ist eine Verknüpfung von Bewusstseinswandel im Individuum und organisiertem Aktivismus aller Menschen, denen die Würde des Menschen, soziale Gerechtigkeit und Freiheit noch etwas bedeutet, ob Linke, Christen, Sozialdemokraten, Altliberale oder klassische Konservative. Wir müssen alle Differenzen beiseite legen, sonst wird der totalitäre Kapitalismus, wie er in China und im Silicon Valley gerade perfektioniert wird, uns alle schlucken.

    • @hessebub:

      Das Problem ist, dass das kritisch-alternative Millieu sich überwiegend über den pädagogischen Sektor im öffentlichen Dienst finanziert und von den Praktiken, Herrschaftsstrukturen und Machtverhältnissen in der "Wirtschaft", d.h. im wertschöpfenden Privatsektor, keinen Schimmer hat, vielmehr sogar eine gewisse Scheu wenn nicht Ehrfurcht.

      • @El-ahrairah:

        Stimmt irgendwie.

  • Fortsetzung, wie bisher, oder Beseitigung des Kapitalismus?

     

    Das Mandra lautet, auch bei der Mehrheit der differenzierten und hochqualifizierten Arbeiterklasse und im allgemeinen Massenbewusstsein, ob “mit“ oder “ohne“ akademischen Titel: Wachstum, Wachstum über alles, über alles in der Welt. So analog, aber auch noch zusätzlich, bei der realen Macht und Herrlichkeit der Bourgeoisie, insbesondere der heutigen Finanzoligarchien und Monopolbourgeoisien: Profit und Dividende unbegrenzt, unbegrenzt, überall in unserer Welt. –

     

    Zudem der Slogan, ohne offizielles Selbstbekenntnis: nach uns der nukleare Feuersturm [“Nach uns die Sintflut“]. Damit zugleich als Abschluss der überlieferten Geschichte vom Menschen, noch im 21. Jahrhundert?

     

    Die einzige Alternative zum Kapitalismus:

     

    Wären wir auf der Höhe unserer Zeit, was wir immer noch nicht sind, wir würden noch heute und morgen den Kapitalismus nachhaltig beseitigen! Wir würden uns für eine sozioökonomische und ökologische Kreislaufwirtschaft entscheiden und diese auch gesellschaftspolitisch, sozialrevolutionär und emanzipatorisch durchsetzen. Eine hochqualitative ökologische Kreislaufwirtschaft auf der Grundlage des demokratischen Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln. Gesamtgesellschaftliches Gemeineigentum an: Grund und Boden, Rohstoffen und Bodenschätzen, Luft und Wasser, Tier -Natur- und Pflanzenwelt. Gemeineigentum und soziale Gleichheit (keine “Gleichmacherei“), als Voraussetzung für die Überwindung der Entfremdung und humanistischen Weiterentwicklung des Menschen. Sozioökonomische Gleichheit: unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe, weltweit.

     

    Wollten wir Ausbeutung und Kapitalismus beseitigen, dann wäre das unsere heutige sozial- und gesellschaftspolitische Hauptaufgabe! - so auch in der Bundesrepublik Deutschland.

     

    Für die Beseitigung von Ausbeutung und Kapitalismus!

     

    - ungeschminkt!

    - auch in der Tageszeitung, taz.de ?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "Gesamtgesellschaftliches Gemeineigentum an: Grund und Boden, Rohstoffen und Bodenschätzen, Luft und Wasser, Tier -Natur- und Pflanzenwelt."

       

      Das klingt erstmal sehr romantisch. Das Problem ist leider, wenn etwas allen gehört, denken alle, der andere ist dafür verantwortlich das Gemeineigentum zu pflegen und in Stand zu halten. So verfällt das Eigentum schnell und ist für niemenschen mehr zu nutzen.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Tragik_der_Allmende

       

      Ein aktuelle Beispiel sind die Weltmeere. Die Meere gehören allen, was dazu führt, dass sie rücksichtslos ausgebeutet werden können. Natürlich unter kapitalistischen Vorzeichen. Mit den Flüssen im Mittelalter war es aber nicht anders. Die waren das Jagtrevier des dritten Standes, mit dem Effekt, dass es heute kaum noch was zu fangen gibt.

       

      "Sozioökonomische Gleichheit: unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe, weltweit."

       

      Wie weit soll die Gleichheit gehen? Wenn ich meinen Teil Ressourcen zugewiesen bekommen habe, darf ich dann noch meine Talente einsetzen, um aus meinen Zuweisungen mehr zu machen? Oder ist das verboten, weil es dann ja keine Gleichheit mehr gäbe?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Die Meere gehören allen, was dazu führt, dass sie rücksichtslos ausgebeutet werden können. Natürlich unter kapitalistischen Vorzeichen." - Schön, dass Sie solch ein Beispiel bringen. Sie kennen z.B. schon den Zusammenhang zwischen der Industriemäßigen Fischerei vor Afrikas Küsten und der viel beklagten Piraterie? Weil nämlich die Menschen an der Küste ihre Lebensgrundlage, den Fische, durch Raubfischerei verloren haben. Wer hat denn nun da verantwortlich für den Schutz der Weltmeere? Etwa die, die dort nach Lust und Laune mit Riesenkuttern und Schleppnetzen gewerblich Fischen, die Ihre Industrie-Abfälle im Meer entsorgen? Und was hat die Fischerei "des dritten Standes" im Mittelalter in deutschen Flüssen damit zu tun, dass es dort heute nichts mehr zu fischen gibt? Hängt das nicht eher damit zusammen, dass die deutschen Flüsse in den 60er und 70er Jahren so stark von der Industrie verschmutzt wurden, dass die Fische gestorben sind und dass es sogar höchst gefährlich war, in diesen Flüssen zu baden? Es waren vor allem entsprechend strenge Verordnungen und Umweltschutzauflagen, die dazu führten, dass es jetzt überhaupt wieder Fische gibt in deutschen Flüssen, würd ich mal so sagen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Ute Krakowski:

          "Wer hat denn nun da verantwortlich für den Schutz der Weltmeere?"

           

          Weil die Weltmeere allen gehören, liegt die Verantwortung dafür bei allen, was gleichbedeutend mit "bei keiner bzw. keinem" ist. Das ist genau das Problem des Gemeinschaftseigentums.

           

          Die Binnengewässer wurden schon in der vorindustriellen Zeit leergefischt. Ebenso wurden die europäischen Urwälder für den Schiffbau und andere Unternehmungen weggerodet. Der saure Regen und die Gewässervergiftung kam später noch verschlimmernd hinzu.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Die Privatisierung der Weltmeere ist ja auch was tolles. Man könnte ja die Ozeane versteigern, damit die Talente, denn die Reichen sind ja reich, weil sie viel Talent haben und nicht weil sie viele Talente kostengünstig ausbeuten, zeigen können, wie sie die Weltmeere sauber halten und sie vor gierigen Ölkonzernen, Fischkuttern mit Schleppnetzen grosser Fischfangunternehmen, skrupellosen Reedern und sonstigen privaten und staatlichen Verschmutzern gewinnbringend, ganz egoistisch, aber der ganzen Menschheit zum Nutzen, mit ungeheurem Talent schützen.

        Das Jadrevier des dritten Standes, so, so, das Fischen war den Bauern jedoch auch verboten und die waren noch so wenige, dass es bis die Sportangler kamen immer noch reichlich Fische gab. Petry heil fürs neue Jahr Herr Dhimitry.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Ich weiß, dass Sie auf diese schwierigen Fragen keine ernsthaften Antworten geben können. Am Ende scheitern Ihre Träume an genau diesen Problemen.

           

          Wir sehen ja beide, dass die immer gleichen Phrasen in der Realität stest in Diktatur und Elend enden. Am Ende reicht das Gemeinschaftsvermögen nicht mal mehr zum Arsch abwischen.

           

          Aber egal, es lebe der Sozialismus des 20. Jahrhunderts! Weiter machen! :D

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Haben Sie denn eine Antwort?

            Wer redet denn vom Sozialismus, sprich Stalinismus des 20.Jahrhunderts ausser Ihnen? Augenscheinlich sind Sie Fan von entfremdenden Produktionsverhältnissen vom Gulag in Perm bis zu den Paketboten von Amazon, die sich zwar ihren Arsch mit Klopapier abwischen können, wenn sie die Zeit dazu haben, aber sich den Arsch für Milliardenprofite ihrer Chefs aufreissen müssen.

            Und es geht ja hier im Artikel eben um besseres Leben, um die Überwindung von entfremdenden und unmenschlichen Produktions-und Arbeitsverhältnissen, dabei spielt die Eigentumsfrage natürlich eine Rolle.

            Ich bin natürlich nicht so vermessen zu glauben, eine Lösung zu haben. Aber warum nicht einen Traum vom Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der den real existierenden Liberalismus mit seinem Heer von Arbeitssklaven ablöst. Wer nicht träumt, ist alt.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @82236 (Profil gelöscht):

              Eine Antwort auf die Fragen, die ich Herrn Schramm gestellt habe?

               

              Klar! Das Konzept von Gemeinschaftseigentum funktioniert nicht. Hat sich in der Menschheitsgeschichte als gescheitert erwiesen (1). Auch die Idee der sozioökonomischen Gleichheit ist Unsinn. Vielleicht kennen Sie die Geschichte mit den Hinterhöfen von Ronald Dworkin: Zwei Menschen leben in einer egalitären Gesellschaft. Beiden wurde zu ihrem Haus eine kleine Parzelle zugewiesen. Der eine nutzt diese Parzelle um sich in die Sonne zu legen (bzw. Tennis zu spielen), der andere pflügt seinen Boden und erfreut sich später an den Früchten seiner Arbeit. Nach egalitärem Prinzip müssen nun aber die Hälfte der Früchte enteignet und an den Nachbarn abgegeben werden. Ist das gerecht? Ich denke, nein. Sozioökonomische Gleichheit ist also zu Ende gedacht ungerecht.

               

              Zu guter Letzt: Finden Sie den Widerspruch in den folgenden zwei Sätzen:

               

              "Wer redet denn vom Sozialismus, sprich Stalinismus des 20.Jahrhunderts ausser Ihnen?"

               

              "Aber warum nicht einen Traum vom Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der den real existierenden Liberalismus mit seinem Heer von Arbeitssklaven ablöst."

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                Ich sehe keinen Widerspruch, das liegt wohl daran, dass unsere Ansichten, was ein gutes Leben und gerechtes Leben sein könnte diametral entgegengesetzt sind.

                Die Geschichten von dem einen, der arbeitet und der andere, der faul in der Sonne liegt, kennt ja jeder. Sie sind vielleicht in der Schule in den Genuss von Gruppenarbeit gekommen, wo von x Schülern einer oder zwei nichts gemacht haben, aber von einer guten Note profitiert haben. Ist das die menschliche Natur? Sehen Sie der Reaktionär ist immer pessimist. Wie sieht denn Ihre liberale Gesellschaft aus? Wie viele leben und sonnen sich vom Erbe, dass von Generationen angehäuft wurde nur weil vielleicht mal einer in der Familie was gescheites gearbeitet hat? Und jetzt verprassen sie das Geld, das sie nicht verdient haben und prellen auch noch das Gemeinwesen um ihren Solidaritätsbeitrag, weil sie ihr Geld auf den Kaimaninseln bunkern. Wenn es in einer egalitären Gesellschaft einige gibt, die sich vor der Arbeit drücken und von den anderen profitieren, dann ist dieses Handlungsweise in der kapitalistischen, vor allem finanzkapitalistischen Gesellschaft zum System erhoben. Welchen Beitrag zum Wohlergehen aller leistet ein Couponschneider? Steht der moralisch höher als der Faulenzer in Ihrem Beispiel?

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @82236 (Profil gelöscht):

                  "Ich sehe keinen Widerspruch, das liegt wohl daran, dass unsere Ansichten, was ein gutes Leben und gerechtes Leben sein könnte diametral entgegengesetzt sind."

                   

                  Davon gehe ich aus. Anders ist Ihre Sympathie für das Hungerregime in Venezuela nicht zu erklären.

                   

                  "Sehen Sie der Reaktionär ist immer pessimist."

                   

                  Dann ist die Linkspartei ein Heer an Reaktionären. Oder gilt: Alle Reaktionäre sind Pessimist*innen, aber nicht alle Pessimist*innen sind Reaktionäre?

                   

                  "Wie viele leben und sonnen sich vom Erbe, dass von Generationen angehäuft wurde nur weil vielleicht mal einer in der Familie was gescheites gearbeitet hat?"

                   

                  Eine Erbschaftssteuer finde ich sehr sinnvoll.

                   

                  "Wie sieht denn Ihre liberale Gesellschaft aus?"

                   

                  Ist ne Frage für ein Buch. Insgesamt bin ich relativ zufrieden mit der gesellschaftlichen Entwicklung der letzten 20 Jahre. Ich denke, vieles geht in die richtige Richtung, vieles muss noch verbessert werden (z.B. Einführung einer Erbschaftssteuer, wirksame Besteuerung von (globalen) Unternehmen, mehr sozialer Wohnungsbau, Befreiung der Nutztiere, Geschlechtergerechtigkeit etc.).

                  Wenn Sie ein Schlagwort wollen: "Volksheim" bzw. soziale Marktwirtschaft mit starkem Wohlfahrtstaat in Verbindung mit liberaler Demokratie. Das finde ich einen guten Kompromiss.

                   

                  Ich habe auch nichts gegen Menschen, die sich "vor der Arbeit drücken". Das ist nur ein kleiner Bruchteil anMenschen, die ohne größeren Schaden solidarisch mitversorgt werden können. Jede*r hat individuelle Gründe, warum er*sie zurzeit keine Arbeit verrichten wollen/können/dürfen. Das ist in Ordnung.

                   

                  Ich ärgere mich aber über diese gestrige Klassenkampfrhetorik. Die Quandschen/BDN/SPD/Wasweißich-Aluhut-Feudalherren manipulieren uns usw. Wenn dazu noch, wie von unserem Mitdiskutanten oben, die Verbrechen der Staatssicherheit als Geschichtslüge verharmlost werden, dann ist konsequenter Widerspruch unvermeidlich. Diktatur ist scheiße! Im 20. wie im 21. Jahrhundert.

                  • 8G
                    82236 (Profil gelöscht)
                    @74450 (Profil gelöscht):

                    In einer Sache sind wir uns bestimmt einig, ich bin auch kein grosser Freund der Staatssicherheit. Was meine angeblichen Symphatien für das " Hungerregime" in Venezuela anbetrifft, muss man das im gesamtlatlateinamerikanischen Kontext sehen und da höre ich von Ihnen z.B. keine Stellungnahme zu den Wahlen in Honduras, verdad hombre?

                    Oder den Polizeiaktionen in Brasilien, Argentinien.

                    Was die Manipulation der Massen durch die Massenmedien anbetrifft, wissen Sie genau wie ich, wer diese Medien bezahlt und kontrolliert. Wie viele Zeitungen sind noch wirklich unabhängig? Alle ehemaligen grossen linken Tageszeitungen in Europa werden von Finanzkonzernen geleitet, the Guardian, Libération, le Monde, El Pais und in Deutschland? Die öffentlichen Rundfunkanstalten in Europa werden auch immer frecher von den Regierungen kontrolliert. Anderes Beispiel: Der private Fernsehsender Canal + gehörte mal zu den kritischen Medien, seitdem der Indusriemagnat Vincent Bolloré den Sender gekauft hat, ist Ende Gelände mit kritischer Berichterstattung.

                    Aber ich beklückwünsche Sie, dass Sie mit den letzten 20 Jahren höchstpersönlich zufrieden sind. Ich kann auch nicht klagen...aber die reine Ich-Perspektive in Bezug auf Probleme wie Erderwärmung Umweltzerstörung, Kriegsgefahr, nächste Finanzkrise und die daraufolgende noch grössere Ungleichheit, denn nach jeder Finanzkrise vergrössert die sich, ist doch ganz schön Scheisse, verdad?

    • @Reinhold Schramm:

      Wenn wir doch nur die Menschen dazu hätten. Man muss den Kapitalismus nicht mögen, doch er ist Ausdruck auch der dunklen Natur des Menschen, und an dieser werden auch immer wieder alle Versuche Kommunismus zu errichten scheitern. Die Interessengemeinschaft Arbeiterklasse ist von gegenseitigem Neid und verkapptem Machtstreben durchsetzt. Man braucht die Inspiration Kommunismus, um den Kapitalismus auf kleinster Flamme zu halten, doch den neuen Menschen, den es benötigte, Ersteren zu bewerkstelligen, gibt es nicht und wird es nie geben. Wird er versucht, endet er in einer Diktatur.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @lions:

        "Wenn wir doch nur die Menschen dazu hätten."

         

        We have to deal with what we have, Anomalie

         

        Das wusste schon im 6. Jh. vor unserer Zeitrechnung in Indien ein reicher aber dennoch unzufriedener junger Angehöriger der privilegiertesten Schicht. Er war sich mehr und mehr bewusst geworden, dass mit ihm selbst, aber auch mit allem menschlichem Leben das sich um ihn herum abspielte etwas grundsätzlich im Argen war und dass es allüberall unauflösbare Widersprüche gab.

        Das führte ihn zu hippieskem Ausstieg, Askese, schließlich zum Ausbrüten einer der schlüssigsten Psychologien die Menschen jemals erdacht haben und schlussendlich zur Postulierung eines anzustrebenden Seinszustandes, für den es im Westen niemals wirklich ein Pendant gab.

        Wenig verwunderlich, dass das ganze Projekt sofort nach seinem Tod die Form einer neuen Religion annahm.

        [Reißt man alte metaphysische Gebäude ein, so ist wohl doch, zumindest übergangsweise, dem verbreiteten menschlichen Bedürfnis nach Religion Rechnung zu tragen. Außerdem wurde ja Philosophie bis in die neuere Zeit regelmäßig in die Religion integriert (oder auch von ihr verramscht, um es despektierlich zu sagen) und umgekehrt. Was der Erfinder wohl selbst zu dieser absehbaren Entwicklung sagte?]

         

        Wir sollten vielleicht gründlichst forschen und gruschteln, ob aus dem alten Projekt des Siddhartha Gautama nicht nur eine persönliche Erkenntnis- und Entwicklungslehre, sondern vielleicht doch noch eine allgemein akzeptable Ethik abgeleitet werden kann, die uns von unserem destruktiven Weg abbringt.

        Mit rationalen Überlegungen und Herleitungen kommen wir allerdings möglicherweise nicht weit genug. Womöglich ist Vorbedingung und unbedingt notwendiger Nährboden ein zuvor noch zu vollziehender tiefer und radikaler Bewusstseinswandel.

        Mit dem einen oder anderen Wochenend-Schweige-Retreat mit Klangschalen und Mantra-Gemurmel bei ansonstem unverändertem Lebenswandel wird es allerdings auch nicht getan sein

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Danke für die Ausführlichkeit! Im Ansatz, einem psychologischen, bin ich bei Ihnen. Doch vertrete ich Meinung, dass der Mensch, sein Machtstreben und auch die Neigung zur Unterwerfung in einer Person Folge frühkindlicher Ängstigung ist. Machtgier ist die Angst vor Kontrollverlust, wie Unterwerfung die vor der Verantwortung ist. Da der gesellschaftliche Einfluss auf die Kinderstuben als gering eingeschätzt werden darf, wüsste ich nicht wo die fatale Generationskette der Weitergabe von Fehlerziehungsmethoden zu unterbrechen wäre. Die Heilung einer schon als gesellschaftlich massiv verbreitet zu bezeichnenden Persönlichkeitsstörung halte ich für nahezu unmöglich; Auch nicht durch buddhistische Glaubenslehre. Die frühkindliche Prägung des Kindes bleibt ein Leben lang dominierend.

          Mao Zedong glaubte da einsteigen zu können und forcierte einen Jugendkult, um die Verderbtheit des Alters ein für allemal auszurotten. Er bedachte nicht, dass seine Jungvasallen längst den Geist ihrer Eltern aufgesogen haben; Mal abgesehen davon, dass Mao auch nur die eigene Machtbesessenheit führte. Darin liegt die Crux. Greift eine Ideologie, eine Religion, ein Staat in die Erziehung ein, ist das Motiv die Instrumentalisierung zur eigenen Erbauung.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Ihre These von der überproportionalen Bedeutung der frühkindlichen Prägung leuchtet ein. Dass es (i.e. späteres Dominanzverhalten und Machtstreben) unbedingt etwas mit Angst zu tun hat, ebenso. Die meisten Machthabenden totalitärer oder zumindest autoritärer Staaten sind sich dessen natürlich bewusst und verfolgen mehr oder weniger konsequent den Ansatz, dass im Sinne des Machterhaltes staatlicherseits sehr früh in die Erziehung eingegriffen werden muss.

            Sie können übrigens auch bei Bertrand Russell, der ganz und gar der unbedingten Freiheit und Emanzipation des Menschen verpflichtet war, nachlesen dass man die Erziehung der Kinder besser nicht den eigenen Eltern überlassen solle.

             

            Was die überragende Bedeutung der lebenslangen Wirkung frühkindlicher Prägung angeht, sehe ich nicht ganz so schwarz, wenngleich ich sie auch nicht von der Hand weise.

            Es gibt eine Unzahl von Biographien wo wir sehen wie ein Mensch sich gleichsam wie an den eigenen Haaren aus einem frühkindlich psychisch deformierenden Sumpf, aus dem wir kein Entkommen prophezeien, herausgezogen hat, manchmal erst in fortgeschrittenem Alter.

            Neuere Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, die zeigen wie fantastisch plastisch unser neurologisches System ein Leben lang bleibt, ganz entgegen früherer Annahmen, kann diesbezüglich nicht ohne Auswirkung auch auf die entwicklungspsychologischen Schulen bleiben.

             

            Anmerkung: Für das, was bei Maos Jugendkult schief gelaufen ist, habe ich eine andere Interpretation. Es zeigt meiner Meinung nach gerade, dass sie mit großem Erfolg aus praktisch jeder Gruppe von eher harmlosen Teenagern in sehr kurzer Zeit eine faschistoide Sturmtruppe bilden können - die nachträglich eigengesetzliche Verselbständigung des Irrsinns mit eingeschlossen (Analoges und Schlimmeres in Kambodscha unter Pol Pot)

             

            Zum Schluss eine Frage: Ein und dieselbe frühkindliche Prägung auf Jungen und Mädchen angenommen - kommt da hinten dasselbe heraus?

    • @Reinhold Schramm:

      Und der Preis für den letzten Verteidiger des Kommunismus geht an: Reinhold Schramm

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Günter Witte:

        Ganz Ihrer Meinung, aber ohne Ironie.

        Bravo Reinhold Schramm, weiter so!

  • Ungleichheit ist nicht das Problem (wer will denn, dass alle gleich sein müssen?), das Problem ist zementierte und sozial vererbte Ungleichheit. Resourcenverschwendung ist auch nicht nicht das Problem, das Problem ist zementierte und wirtschaftlich nicht antastbare bzw. sogar im systematischen Eigeninteresse logisch folgende Resourcenverschwendung.

     

    Wer da keine Unterschiede macht, der mag moralisch auf ewig sauber bleiben, ändern wird er indes nichts. Die meisten Menschen haben nichts dagegen, wenn manche ärmer und manche reicher sind. Sie haben etwas dagegen, wenn sie trotz aller Anstrengungen nicht vorankommen. Dass die, die weniger wollen, weniger tun und weniger können, auch weniger haben, finden sie völlig in Ordnung. Wer das nicht versteht, der darf sich nicht wundern, wenn er einsamer Rufer in der Wüste ist und bleibt. Diese Hilflosigkeit ist ein Markenzeichen der Linken geworden, vor allem sie von Leuten kommt, denen es selber entweder überhaupt nicht schlecht geht oder die selber gerne alles für nichts haben wollen. Damit nämlich klingt jeder Ruf nach Gerechtigkeit eigentümlich hohl.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Eine experimentelle Idee für demokratische Mitbestimmung:

     

    Die Analyse von Marx zeigt, dass ökonomischer Wert erst generiert wird, wenn ein Umtausch der Produkte der Arbeitskraft in Geld stattfindet.

    Aber die Kritik an der Wertschöpfung geht nicht über die liberal-individualistische hinaus: Es wird lediglich der Faktor Eigentum (Kapital) durch den Faktor Arbeit ersetzt. Erst wenn es um die Überwindung der kapitalisitischen Dynamik geht, wird mit der Solidarität ein Dispositiv geschaffen, welches die Individualisierung überwindet. Die Wertschöpfung wird immer noch individuell verortet, statt beim Privateigentum wie im Liberalismus nun in der individuellen Arbeit.

     

    Yannis Varoufakis hat daran eine wichtige Kritik, die ich auch aufgreifen will: Die Wertschöpfung findet im Umtausch der Ware gegen Geld statt. Daran sind zwei Parteien beteiligt, nicht nur der Produzent/Verkäufer, sondern auch der Konsument/Käufer.

    Y.V. will deswegen die Menschen in Europa mit einer Beteiligung an Kapitalrenditen ausstatten, die als bedingungsloses Grundinkommen ausgestaltet wird. Daran kann man kritisieren, dass dies eine recht einseitige Finanzierung ist, die immer auch entsprechende Renditen voraussetzt.

     

    Die Idee, die mir gekommen , geht einen ganzen Schritt weiter: Wenn man dern Ansatz, dass beide Parteien beim Abschluss eines Geschäftes an der Wertschöpfung beteiligt sind, dann wäre es nur konsequent, wenn Käufer*innen bei jedem Kauf auch Anteile an den Unternehmen erwerben würden. Ein großer Anteil der Menschen teilt sowieso schon alle Daten über ihre Einkäufe, wenn sie eine Payback-Karte o.ä. benutzen. Es wäre also möglich, bei jedem Einkauf etwa bei Rewe, einen Anteil an diesem Supermarkt zu erwerben und dann auch Mitbestimmung zu haben, was mit den erhobenen Daten passiert und was nicht. Mit entsprechendem Softwareeinsatz wäre es sogar möglich, jedem einzelnen Produkt eine Beteiligung an der Produktionsfirma zuzuordnen.

     

    Das ist nur eine Idee.

    Was denkt Ihr dazu?

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Ich steuere nun doch noch einmal ernsthafte Gedanken bei. Zunächst, verlieren Sie bitte nicht Kritik und Ideenreichtum.

      Es dürfte wohl aber einfacher gehen. Andere User hatten Sie ja bereits auf den Aufwand der "Selbstverwaltung" der Bürger, die Rechte erwerben, hingewiesen. Darüber hinaus, kommen wir kurz zur Gegenwart zurück, dürfte die Idee politisch nicht ohne Weiteres durchsetzbar sein.

      Eigentümer, wir müssten hier sicherlich mit einem nicht unbedeutenden Anteil der "alten Schule" rechnen, werden sich im Übrigen wohl schon nicht hinsichtlich Ihrer Rechte (die sie haben oder hatten) ausverkaufen lassen.

      Sinnvoller wäre es unter Ihrer Idee möglicher Weise, würde man bei den, im weitesten Sinne, Rohstoffen mitbestimmen. Aber dann bräuchte man den Umweg über ein Recht am (verarbeitenden) Unternehmen sicher nicht gehen.

      Da Ihre Idee zumindest mE unter den derzeitigen Umständen, so auch der rechtlichen, recht umfangreich zu bedenken ist, sollte man zunächst die Dinge tun, die etwa durchdacht sind, zB Erbschaftssteuer, Mindestlöhne, Mitbestimmung, sowie Lehrstühle, die sich mit der Erforschung des systemischen Ausstiegs, zB zur Bewahrung des Planeten, befassen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Wann ist die Firma alle? :-) Entschuldigung, die Idee ist schon schön.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Das ist in diesem Fall eine gute Frage.

         

        Es bleibt auch die Frage, ob es neben den Mikroanteilen auch noch weitere Unternehmensanteile in Form von Aktien gäbe.

         

        Führen die Mikroaktien dazu, dass Produkte teurer werden?

         

        Können Mikrobeteiligungen auch gehandelt werden?

         

        Was ist, wenn die Kund*innen einen Beteiligungsaufschlag auf den Produktpreis nicht zahlen möchten. Gibt es eine Opt-Out-Möglichkeit?

         

        Alles systemkonforme Fragen, aber mensch wir ja wohl noch fragen dürfen. :)

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Wie man die demokratische Repräsentation der Konsumenten in den Unternehmen gestaltet, da will ich jetzt erst einmal auf den demokratischen Diskurs selbst verweisen - das muss demokratisch diskutiert werden.

          Damit es nicht allzu nichtssagend wird: Ich stelle mir eine Partei-ähnliche Organisation vor, mit Plattformen, in denen sich die Vertreter sammeln können. Es gibt das System einer freiwilligen Stimmabgabe. Das könnte man auch in Pyramidenform einführen, sodass eine Professionalisierung einzelner Akteur*innen ermöglicht wird. Man könnte sich an den Bezügen für Gewerkschaftler orientieren, die in Abhängigkeit der auf eine Vertreter*in vereinten Stimmen gezahlt werden (bevor die Renditen verteilt werden).

          Ein System mit freiwilliger Stimmenabgabe an Vertreter*innen praktiziert die Partei ''glitzerkollektiv.de'' schon.

           

          Zu der ökonomischen Frage oben:

           

          Ich vereinfache erst einmal die Rechnung, indem ich mal so tue, als würde niemand Akten kaufen oder verkaufen. Ausserdem nehme ich an, dass die Konsumentenaktien personengebunden sind und mit dem Tod auch aufhören, zu existieren.

           

          Wenn eine Firma an den Aktienmarkt mit einem Grundkapital G geht und ab dann die Renditen mit den Konsument*innen teilen muss, indem ihnen die Hälfte eines der Rendite entsprechenden neu geschaffenen Aktienanteils übertragen wird, dann:

           

          - sinkt langfristig die anfängliche Anteilsquote der Eigentümer*innen von 100% auf einen Grenzwert von (100% - G) / 2, weil ständig neue Konsumentenaktien ausgeschüttet werden. Die Entwertung von Aktien verstorbener Menschen sorgt dafür, dass es einen Grenzwert für die Gesamtaktienmenge im Verhältnis zum Umsatz gibt.

           

          - macht ein Börsengang für die Eigentümer nur Sinn, wenn langfristig mindestens eine Verdopplung des Unternehmenswertes dabei herauskommt. Kapitalerhöhungen und Aktienhandel müssen dabei berücksichtigt werden.

           

          - stehen für die Konsument*innen steigende Profite für steigende Preise. Vielleicht können Renditen so begrenzt werden.

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @85198 (Profil gelöscht):

            Das mit der Verdoppelung war zur kurz gerechnet.

             

            Es kommt darauf an, wer die andere Hälfte der Mikroaktien bekommt, die beim Verkauf von Produkten ausgeschüttet werden.

             

            Nehmen wir an, diese werden an die Eigentümer*innen ausgeschüttet:

            Dann muss sich der Wert der Firma veranderthalbfachen, wenn so viele Produkte produziert wurden, dass die akkumulierten Renditen den anfänglichen Grundwert G aufwiegen. Das heißt, es muss mindestens die Hälfte der Renditen nachhaltig investiert werden.

             

            Bekommen die Arbeiter*innen die andere Hälfte der Mikroaktien, dann muss sich der Wert der Firma verdreifachen, wenn die akkumulierten Renditen den Grundwert G aufwiegen, damit die Eigentümer*innen keine Verluste machen. Dann müsste langfristig ein Wachstum von 50% erzielt werden, wobei alle Renditen wieder investiert werden würden. Das macht also wenig Sinn, außer man will die Eigentümer*innen sehr zielstrebig enteignen. Dann machen aber neue Börsengänge wohl kaum mehr Sinn.

             

            Wird aber jeweils ein Drittel der Mikroaktien an Arbeiter-, Eigentümer- und Konsument*innen verteilt, dann wird die Situation noch komplexer:

            Dann müsste sich der Wert der Firma verdoppeln, wenn die akkumulierten Renditen den Grundwert G aufwiegen. Das hieße, dass die Renditen wieder nachhaltig investiert werden müssten und nur bei der Übernahme von Marktanteilen anderer Firmen noch Renditemöglichkeiten für Kapitalanleger*innen herausspringen.

            Das würde doch langfristig eine Nullwachstumswirtschaft hervorrufen, weil ein systemischer Zwang dazu besteht, die Renditen nachhaltig in Kreisläufen zu investieren?!

             

            Ach so, danke noch, für die undogmatische zielführende Kritik.

            • 8G
              85198 (Profil gelöscht)
              @85198 (Profil gelöscht):

              Ich bin bei dieser Rechnung davon ausgegangen, dass alle Teile einer Mikroaktie zerstört werden, wenn die Konsument*in verstirbt.

              Das sichert den Lebenden immer wieder neue Einflussmöglichkeiten, die nicht auf die Konsummenge der verstorbenen Altvorderen zurückgebunden sind und schafft so auch Generationengerechtigkeit.

              Außerdem wird so ein definitiver Grenzwert für die Unternehmensanteile der anfänglichen Eigentümer*innen erzeugt.

               

              Gekoppelt mit Vermögens- und Erbschaftssteuern sollte so eine effektive Verkleinerung einmal erworbener großer Vermögen über den Lauf der Generationen möglich werden. So kann vielleicht auch ein Narrativ erzählt werden, dass sowohl die kapitalistische Aufstiegsstory ''vom Tellerwäscher zum Millionär'' umfasst, als auch sozialistische / kommunistische Ideen des Gemeinwohls basisdemokratisch realisieren kann.

               

              Das Bild mit dem Wald fällt mir immer wieder ein:

              Ein Wald wächst ständig, aber wird deswegen nicht höher.

               

              Nimmt man an, es gibt einen systemischen Grenzwert, ab dem sich Wachstum ohne Börsengang nicht mehr lohnt, weil man auf diese Form der Kapitalerhöhung aufgrund der Größe der gewünschten Investitionen angewiesen ist, dann ergibt sioch so auch eine systemische Obergrenze für Vermögen, die durch Eigentum an einer aufsteigenden Firma erworben werden. Höher wird der ökonomische Wald eben nicht. Oberhalb dieser Grenze kommt es langfristig zu einer Situation, in der die Kapitalanleger*innen genauso wie die Arbeiter*innen und die Konsument*innen ein gemeinsames Interesse daran haben, die Profite nachhaltig anzulegen. So entsteht eine Kreilaufwirtschft, in der erfolgreiche Unternehmen ein Interesse daran haben, diejenigen Arbeitsplätze mittels gezielten Investitionen durch andere Arbeitsplätze zu ersetzen, die dadurch verloren gegangen sind, dass diese effizienteren Unternehmen weniger effizienten Unternehmen die Profite abnehmen und sie aus dem Wettbewerb drängen oder weil sie Roboter statt Menschen einsetzen und letztere entlassen.

              • 8G
                85198 (Profil gelöscht)
                @85198 (Profil gelöscht):

                Das wäre dann ''Gerechtigkeit als Fairness'' nach Rawls gedacht, dass sich nämlich jede Ungleichheit, die durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln entsteht, einen Nutzen für die schwächsten der Gesellschaft haben muss und dass es einen (systemischen) Grenznutzen gibt, an dem mehr individueller Reichtum nicht mehr zum Gemeinwohl beiträgt.

                 

                Andererseits würde auch ein klassisches Gerechtigkeitnarrativ erzählbar sein, nämlich das eines ''gerechten Teilens'', im Gegensatz zum ''fairen Deal'' der Kapitalisten.

                 

                Ein Großunternehmen wie Schlecker, beim der Eigentümer direkt selbst haftet, dürfte dann die Ausnahme sein, denn Konsumenten werden es ab einer gewissen Größe hoffentlich auch nicht mehr unterstützen, wenn sie von der Beteiligung an Unternehmen ausgeschlossen werden, So müssen ab einem bestimmten Wachstumsgrad auch die Arbeiter*innen beteiligt werden, sonst droht der Stillstand und das ist für Kapitalisten so etwas wie die Pleite, weil dann irgendwann ein anderes Unternehmen mit weniger Renditeerwartungen und Arbeiter- und Kund*innenbeteiligung die Marktanteile übernimmt. Zur Erhaltung der erworbenen Vermögen liegt es also dann im Eigeninteresse der Unternehmer*innen, ab einem bestimmten Wachstumgrad eine Beteiligung von Kund*innen und Arbeiter*innen zu wagen und auf das Modell der Werterhaltung überzugehen. Es müssen dann neue Unternhemen gegründet werden, die mit neuen Ideen wieder neue Marktanteile erobern und so neue Renditen für die Eigentümer*innen schaffen können. Das bringt auch wieder Menschen in Arbeit, deren Jobs wegrationalisiert wurden.

                Es gibt also eine dreifache ökonomische Motivation für die Unternehmer*innen, ihre Vermögen und deren Renditen nachhaltig in neue Jobs zu investieren:

                 

                Die Motivation

                1) klassisch fordistischer Art, dass dies Nachfrage erzeugt

                2) die den dreigeteilten Mikroaktion entsteht, weil alle Renditen nachhaltig investiert werden müssen

                3) neue Renditen zu erzielen, wenn die Firma reif für den Börsengang geworden ist.

                • 8G
                  85198 (Profil gelöscht)
                  @85198 (Profil gelöscht):

                  Ich glaub, an der Rechnung mit den Teilungsquoten und den zu erreichenden Kapitalzuwächsen für ein strategisches Nullwachstum haut etwas noch nicht hin.

                  Die Nachtsession macht nicht das beste aus meiner Mengentheorie.

                   

                  Ich werde das aber noch einmal durchrechnen und mit Formeln unterfüttern, so, dass sich eine gewünschte Teilungsquote der Mikroaktien berechnen läßt, wenn man ein gewünschtes Wachstumslevel der Wirtschaft zugrundelegt. Es könnte über diese Teilungsquote in diesem Sinne auch die Renditeerzeugung der Aktienwirtschaft und damit der Wachstumsgrad der Wirtschaft gesteuert werden, so dass das System auch dann eingesetzt werden kann, wenn eine absolute Steigerung der Wirtschaftstätigkeit gewünscht ist, in Ländern also, die noch Wachstumsbedarf haben.

                   

                  Ich werd jetzt aber mal langsam frühstücken und ins Bett gehen ;-)

                  • 7G
                    74450 (Profil gelöscht)
                    @85198 (Profil gelöscht):

                    "Ach so, danke noch, für die undogmatische zielführende Kritik."

                     

                    Immer gerne. Ich finde Ihre Gedanken nach wie vor sehr spannend, auch wenn ich den Text bisher nur überfliegen konnte. Ist ein bisschen gehaltvoller als das normale Forengeplänkel. :) Werde ihn nochmal in Ruhe lesen und dann ggf. noch ein paar Anmerkungen einfügen.

                     

                    Ich verstehe diesen Vorschlag im momentanen Stadium aber noch als Fernziel, richig? Ich sehe noch nicht die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten, weil eine Voraussetzung dafür die vollkommende Umwälzung des aktuellen Wirtschaftssystems voraussetzen würde. Sie müssen immer bedenken, es gibt zurzeit schon Eigentümer*innen. Denne muss die Transformation irgendwie schmackhaft gemacht werden. Wenn Mikroaktien das heutige Anteilsmodell ersetzen soll, müssen wir auch darüber nachdenken, wie ein Übergang möglich wäre.

              • @85198 (Profil gelöscht):

                Klingt alles sehr vernünftig, doch fällt mir ein antiker Volkstribun Roms ein, Tiberius, dessen Plan war, eine Bodenreform für enteignete Bauern und Steuerbelastung der Aristokratie durchzuführen, um der zunehmenden Schere Arm- Reich entgegenzuwirken. Der römische Senat blockierte seine Reform mittels Vasall unter den Volkstribunen und dessen Veto; Des weiteren durch eine Rufmordkampagne gegen Tiberius unter seinen Anhängern. Das spielt sich heute genauso ab. Als ehemalige Betriebsrätin habe ich da meine Erfahrungen gemacht. Dass sich etwas dahingehend grundlegend ändert, wird mittels Verängstigung durch die Machthabenden sehr effektiv verhindert.

                • @lions:

                  Gemeint ist Tiberius Gracchus.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Es geht mir nicht darum, die Arbeiter*innen davon auszuschließen, Anteile an den Firmen zu haben, in denen sie arbeiten. Auch das wäre selbstverständlich wünschenswert.

       

      Es würden in meiner Idee aber die Belegschaft, die Kapital-Interessierten und die Kund*innen im Aufsichtsrat vertreten sein, über die Produktion bestimmen und an den Renditen teilhaben.

      Das würde m.E. auch die Arbeiter*innen stärken, denn es würde eine Vernetzung entstehen, in der die Arbeiter*innen immer auch als Kund*innen selbst mit entscheiden könnten und deswegen aus Solidarität entscheiden und nicht aus dem Prinzip 'Geiz ist geil'.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Ich finde die Idee durchaus spannend. Ich frage mich aber, in wie vielen Aufsichtsräten dann jede*r von uns sitzen müsste und wie viel Zeit dann jede*r investieren müsste, um verantwortungsvoll Entscheidungen treffen zu können.

         

        So wie ich Ihren Vorschlag verstehe, erwerbe ich mit jedem Produktkauf einen Bruchteil des produzierenden Unternehmens, so dass meine Stimme zu diesem Bruchteil in die Entscheidungen des Unternehmens einfließt. Wenn ich meine Verantwortung ernst nehme, müsste ich ernormen Ressourcen in die Beobachtung der Unternehmen investieren.

         

        Ein Szenario, dass mich etwas an den Enthusiasmus erinnert, mit denen manche die Teilprivatisierung der Altersvorsorge begrüßt haben. Damals wurde argumentiert, die Menschen würden alle zu kleinen Unternehmer*innen, die mit ihrem Kapital selbstverantwortlich bessere Renditen erwirtschaften könnten, als die GRV sie bieten kann. Jede*r könnte sich informieren und nach Abwägung in die besten Angebote investieren.

         

        Dass es dafür aber erhebliches Wissen und vor allem auch ein gutes Informationsangebot braucht, wurde nicht bedacht. Heute ist die private Altersvorsorge nichts anderes als ein Glücksspiel. Die Menschen haben weder die Zeit dafür sich tagelang dem Studium von Investmentkatallogen hinzugeben, noch den Überblick über alle relevanten Informationen.

         

        Ähnliche Überforderung sehe ich, wenn ich hunderte Unternehmen, an denen ich Anteilseigner wäre, mitüberwachen müsste.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Sie haben recht, die Komplexität muss begrenzt werden.

          Ich sehe das auch weniger aus der Sicht der Kapitalanlage, die Beteiligung der Kund*innen sehe ich als entscheidemder dafür an, wieder Zukunft denken zu können.

          Ich könnte mir Kundenrepräsentanten vorstellen, in einer Weise, dass etwa Stimmrechte aktiv abgegeben werden, an Vertrauenspersonen und diese dann an den Aktionärsversammlungen teilnehmen und die Vertreter der Kundschaft im Aufsichtsrat wählen.

          So ließe sich die Komplexität der sozialen Entscheidungsprozesse herunterbrechen auf ein repräsentatives System. Man könnte überlegen, diese Vertrauenspersonen auch direkt durch die Renditen der Mini-Anteile, die sie vertreten, für ihren Aufwand zu entschädigen. Das wären nur ganz geringe Beträge pro Kund*in, aber diese summieren sich, wenn jemand viele Kund*innen vertritt.

          Somit würde ein neues Politikfeld entstehen, auf dem Bürger*innen sich betätigen. So richtig funktionabel kann ich mir das aber auch nur in Verbindung mit einem Grundeinkommen und einer Arbeitszeitverkürzung vorstellen.

          Mir geht es bei dieser Idee eben nicht darum, dass die Bürger selbsttätig ihr Kapital in Aktien inverstieren sollen, die Hälfte der Deutschen hat sowieso keine Ersparnisse. Wie gibt man den Menschen Mitbestimmung, dass sie nicht nur das konsumieren müssen, was ihnen vorgesetzt wird und erhöhr gleichzeitig die Repräsentation der Arbeiter*innen? Das ist die Stoßrichtung in die diese Idee geht. Die Renditen dürften für den Einzelnen eher unerheblich sein.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @85198 (Profil gelöscht):

            Ich habe schon verstanden, dass die Eigentumsbildung nicht ihr zentrales Anliegen bei diesem Vorschlag ist. Im Sinne einer rawlschen "property owning democracy" könnte eine Mikrobeteilgung an Unternehmen aber auch materiell interessant sein.

             

            Egal, bleiben wir zunächst bei Ihrem Gedanken, bei dem es in erster Linie um Mitentscheidungsrechte gehen soll.

             

            Wenn das Ganze in einem Umfeld stattfindet, das durch Grundeinkommen und reduzierter Arbeitszeit die Möglichkeiten bietet, sich stärker mit unternehmenspolitischen Fragen zu beschäftigen, dann könne es für die Einzelnen machbar sein. Hinzukommen noch andere politische Fragen, da wir sicher auch mehr direkte Demokratie in politischen Fragen ermöglichen wollen. Der Tag hat aber nur 24 Stunden und der Mensch begrenzte kognistive Ressourcen. Also ist Entlastung auf Seiten der Erwerbsarbeit eine wichtige Voraussetzung für eine partizipative Volkswirtschaft.

             

            Nun denn. Auch wenn jede*r von uns 2-3 komplette Tage in der Woche Zeit hätte sich mit wirtschaftlichen und politischen Fragen auseinanderzusetzen (die dabei immer auch in Konkurenz zum reinen Müßiggang stünden), bliebe nicht genügend Zeit alle Unternehmen, von denen wir Produkte konsumieren im Blick zu behalten. Die Schaffung von Repreäsentationsagenturen wäre also notwendig.

             

            Diese Agenturen müssten unter strengen Transparenzauflagen arbeiten, da es wie immer zu einem Pricipal-Agent-Problem kommt. Dass heißt, werden die gebündelten Stimmrechte wirklich im Sinne der Stimmhalter*innen eingesetzt?

             

            Hier wäre dann eine weitere Entscheidung zu treffen: Funktionieren die Agenturen wie Unternehmen oder wie Parteien. Werden Sie auf Zeit gewählt oder wird ihre Dienstleistung gekauft bzw. wieder abbestellt? Wenn die Agentur gewählt würde, wie werden die Mitarbeiter*innen finanziert?

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Ja, ich bin beim Grundgedanken nah bei Ihnen.

        Eine Kapitalbeteilung breiter Bevölkerungsschichten erfüllte zwei Zwecke:

        1.) Mitbestimmung über Produktionsmittel und deren Verwendung

        2.) Gewinnbeteiligung und deren Verwendung

         

        Gleichwohl, die Idee alles andere als neu ist: Der Grundgedanke (zumindest in DE zuerst breit thematisiert; soweit meine bescheidenen Kenntnisse) stammt von Ludwig Erhardt der Folgendes erkannt hatte:

        "In der Geschichte der Bundesrepublik fokussierte sich die Vermögenspolitik vor allem auf die Bildung von Geldvermögen, zum Beispiel durch das Sparprämiengesetz, sowie von Grund- und Wohnungsvermögen, etwa durch Bausparen und Eigenheimprämie."

         

        Das greift bei weitem zu kurz und er schlussfolgert:

        "Dabei wäre gerade die breit gestreute Kapitalbeteiligung an Unternehmen ganz im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft: So könnten die Unternehmen ihre Eigenkapitalbasis verbreitern und dezentralisieren. Zudem würden die Interessenlagen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern – von „Arbeit“ und „Kapital“ – besser zur Deckung gebracht."

        Außerdem schlussfolgert er:

        "Dass sich Staat und Bürger...sich in Kämpfen um die Distribution des Ertrages gegenseitig zermürben" und meint: Umverteilung durch Erhebung von Steuern.

         

        Fazit: Bei Kapitalbeteiligungen breiter Bevölkerungsschichten hätten wir weder ein Einnahme- noch ein Ausgabenproblem, da schlicht genug da wäre.

        Derzeit aber eben bei denen 1-10 % der Bevölkerung landet, die das Kapital halten (egal ob geerbt oder aktiv beteilgt durch Firmengründung etc.).

        Der Staat spielt da wie immer eine unrümliche Rolle, da er das nicht überblickt und auch Bildungseinrichtungen und Medien, die Kapitalbeteiligungen als Neoliberale Ungerechtigkeit von vorneherein ablehnen.

         

        Wege an einer Kapitalbeteiligung zu schaffen wäre ein Teil von Gerechtigkeit. Hier Initiativen zu starten und Möglichkeiten zu eröffnen für breite Bevölkerungsschichten wäre ein Akt von Gerechtigkeit und Vermögensumverteilung.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Nun. Ich denke gerade die Kunden entscheiden über die Produktion. Glauben Sie, ein Hersteller würde in der Marktwirtschaft etwas produzieren, was sich nicht verkauft?

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Über die Ausgestaltung der Produktion entscheidet immer noch der Hersteller. Und die Produktionsbedingungen und -folgen werden ja zum einen gerne mal verschleiert.

          Und blöderweise vom Kunden vorzugsweise mit beharrlicher Ignoranz bedacht.

          Aber das veränderbar, wo man wieder beim obigen Artikel ankommt.

           

          Kurz gesagt: Der Zweck (verkaufen) heilligt nicht die (Produktions)-Mittel

          • 8G
            80576 (Profil gelöscht)
            @Sebas.tian:

            Oh je, ein Henne Ei Problem. Wer ist denn nun der Böse?

            • @80576 (Profil gelöscht):

              Geht mir nicht um 'böse' oder 'Eier'. Geht um Verantwortung...

  • "Unter 'Debatte Alternativen zum Kapitalismus' kommt nichts, was damit zu tun hätte." *** - ): So ist es.

     

    Keiner, auch nicht die Taz-Redakteur'innen wollen ernsthaft das Quandtvermögen, mehr als 32 Milliarden Kapital-, Erbschafts- und Privatvermögen, vergesellschaften! [Nur die BMW-Jahresdividende vom März lag bei rund 1,03 Mrd. Euro]. Auch nur das öffentliche Ansinnen, einer Enteignung des persönlich leistungslosen Vermögens der deutschen Finanzoligarchien und Monopolbourgeoisien, der Multimillionäre und Milliardäre, würde bei den Taz.-Usern und Lesern zu einen Aufstand gegen die Redakteu'innen führen! Die Mehrheit der Taz.-Leser'innen, siehe doch nur die User-Kommentare, möchte keine ernsthafte Veränderung, keine Abschaffung der bundesdeutschen Wohlstands- und Konsumgesellschaft! Allenfalls doch nur Fassadenmalerei und Schminke für das äußere Erscheinungsbild der imperialistischen Gesellschaftsformation [- Gesellschaftsordnung].

     

    Merke: Keiner will den Kapitalismus und die Ausbeutung abschaffen!

    • @Reinhold Schramm:

      Ich bin zu nicht per se gegen Kapitalismus und kann mit einem Grad, den ich hier nicht erläutern kann, von Ausbeutung des Menschen einverstanden. Nicht einverstanden bin ich mit den Abartigkeiten und Auswüchsen, die hier ebenfalls aus Platzmangel, nicht erläutert werden können. Mich ärgern auch die s.g. Unternehmermythen und leistungsloses Einkommen.

      Ich bin ebenfalls dafür, die Systemfrage zu stellen, wenn die Lebensgrundlagen gefährdet sind, wovon ich fest ausgehe. Deshalb müssen wir mE schnellstens handeln. Und von diesem Standpunkt aus teile ich grundsätzlich Ihre Enttäuschung.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      Aud Diebstahl lässt sich keine gerechte Gesellschaft gründen. Ist schon mal (bzw. mehrmals) gescheitert. Wissen Sie auch...

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Interessante Frage, ob nicht schon das in Händen weniger aufgehäufte Kapital Diebstahl ist.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Sie sollten sich mit der Entstehung von Reichtum ernsthaft beschäftigen. Der Reichtum der Aktionäre ist vor allem ein Arbeits- und Wertschöpfungsergebnis der in Abhängigkeit beschäftigten Arbeitskräfte. Sie persönlich haben nicht die Absicht über Ausbeutung und Kapitalismus die Leser aufzuklären.

    • @Reinhold Schramm:

      Keiner fällt mehr auf die "abschaffen"-Phrasen von ein paar Marxisten-Rentern herein. Was wird nach dem abschaffen angeschafft? Zukunftskonzepte, konkret formuliert. Hier in 3, 2, 1...

      • @El-ahrairah:

        Solange es den Kapitalismus gibt, solange gibt es auch die m/w Zuhalter des Kapitalismus und der kap. Ausbeutung. Mit dem Ende des Kapitalismus endet auch die m/w Zuhalterei. Bis dahin bedarf es noch viel weltlicher Aufklärung und psychisch-humanistischer und sozialrevolutionärer Emanzipationsarbeit.

        • @Reinhold Schramm:

          Hättet Ihr Euch damals in der K-Gruppe Euch mehr Gedanken darüber gemacht, was nach dem Ende kommen könnte, hätten sicher mehr Leute mitgezogen und wir hätten heute mehr in der Hand gegen Zerfall&Barbarei als hohle Phrasen.

          • @El-ahrairah:

            Wo sind Ihre Vorschläge gegen "hohle Phrasen"? Wollen Sie die "soziale Marktwirtschaft" der Bourgeoisie und Aktionäre beibehalten, oder überwinden mit nichtssagenden Phrasen?

            • @Reinhold Schramm:

              Basisdemokratie, Rätedemokratie, imperatives Mandat in Staat und auch in der Wirtschaft. Demokratisierung der Kapitalgesellschaften, paritätische Mitbestimmung von Beschäftigten und öffentlicher Hand. Anpassung der der Verfassung der Rechtsformen in den Gesetzestexten. Horizontale Vernetzung, demokratischer Konföderalismus, Verdrängung von Marktbeziehungen durch Kommunikationsbeziehungen. So ganz grob die Richtung

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "„Zurück zum Sonntagsbraten“, wenn überhaupt noch Fleisch, wird zum Motto verantwortlicher Ernährung."

     

    Es wird also weiter für Euren Genuss gemordet? Eure Traumgesellschaft bleibt eine Sklavenhaltergesellschaft! Solange das so ist, ist jedes Gesülze von Solidarität lächerlich.

     

    Trotzdem: Frohe Weihnachten! ;)

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Die 'Fleisch ist Mord'-Kampagnen kommen mir genauso dogmatisch vor wie die 'Abtreibung ist Mord'-Variante.

      Allerdings ist etwas anders: Anstatt dafür zu sorgen, dass Tiere ein gutes Leben führen können, sollen sie erst gar nicht auf die Welt kommen dürfen. Insofern ist selbstverständlich der Vergleich mit den Abtreibungsgegner*innen irreführend.

      Unter Liebe zum Leben stelle ich mir jedoch etwas anderes vor.

      Gegen eine vegane Weihnachtsgans hätte ich aber nichts prinzipelles einzuwenden. So viele Tiere auf so einen Zeitpunkt hin zu züchten, kann kaum eine ethische Tierhaltung bewerkstelligen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        "Anstatt dafür zu sorgen, dass Tiere ein gutes Leben führen können, sollen sie erst gar nicht auf die Welt kommen dürfen."

         

        Wildtiere können sich gerne vermehren. Weiß nicht, wie sie darauf kommen, das jemand "gar nicht auf die Welt kommen" dürfte. Für die freie Liebe!

         

        Es gibt kein "gutes Leben" in Gefangenschaft. Wer zum Genuss anderer geschlachtet wird, ist Mittel zum Zweck und lebt damit in unguten Verhältnissen.

         

        Natürlich ist diese Position dogmatisch. Ich warte aber immernoch auf das erste schlüssige Argument der Carnist*innen, warum sie Tiere zu ihrem Genuss töten dürfen. Das einzige Argument für Fleischgenuss ist das Recht des Stärkeren. Das ist dann das Gegenteil von Solidarität.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Hier ist mal eine sehr intuitive Darstellung dessen, was 7 Milliarden Menschen mit diesem kleinen Planeten anstellen:

        https://xkcd.com/1338/

         

        Pflanzen fehlen da, aber wenn man die berücksichtigen würde, würde das nichts daran ändern, dass die Ausdehnung unsere speziellen Tierart einfach nur heißt, dass die ganze Welt inzwischen nur noch die Produktionskette unserer Lebensmittel ist. Das kann auch gar nicht anders sein.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Vor allem wenn das Mord-und-Sklaven-Gewäsch Nebelbombe für eine marktradikale autistische Ausbeuterdoktrin ist. Aber die Tier die Tiere

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Jaja, das ausgebeutete Tier als Nebelkerze. Muss mensch auch erstmal drauf kommen! :)

           

          Mein Aufschrei ist vielmehr ein Ausdruck der ausdifferenzierten modernen Gesellschaft. Warum soll ich mit Mörder*innen und Vergewaltiger*innen solidarisch sein?

           

          Nö, ich kann nicht verhindern, dass sich Menschen mit ihrem Vermögen den Körper anderer Lebewesen kaufen. Ich kann aber verhindern, dass Menschen sich von meinem Geld im Discounter Folterfleisch kaufen. Dann rechne ich mich lieber mit gute, Gewissen arm.

           

          Keine Solidarität in der Sklavenhaltergesellschaft!

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Hehe, Schmerzensmann am Balken, pünktlich zum Krippenspiel... Aber meinense nicht auch, dass der Mensch als Mitkreatur auch ein bißchen Freiheit von Sklaverei verdient hat? Obwohl er nicht so weiches Fell und so knuffige Kulleraugen hat? Arbeiten Sie Ihre Konsumverweigerung mal in diese Richtung aus & der Einkaufswagen wird bald leer bleiben.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @El-ahrairah:

              "dass der Mensch als Mitkreatur auch ein bißchen Freiheit von Sklaverei verdient hat"

               

              Klar. Deshalb wurde die Sklaverei von Menschen auch schon längst verboten. Die Misshandlung von Tieren hingegen hat zugenommen.

               

              Und daran sind alle Schichten beteiligt. Egal ob Biorind oder Billighähnchen. Alle Nutztiere werden als Sachen missbraucht.

               

              Der Mensch hingegen kann sich frei entscheiden, entfalten und auch zu Wehr setzen. Daher hält sich mein Mitleid für Carnist*innen in Grenzen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Also einen Teil sehe ich schon möglich werden:

    Dass Produkte, die durch Ausbeutung produziert werden, sozial nicht mehr so angesehen sind.

    Das wird dann damit einhergehen, dass sozial benachteigte Menschen sozial noch weniger anerkannt werden, weil sie gar nicht das Kapital haben, um sich nachhaltig zu ernähren und zu kleiden.

    Dass die Mittelschicht ihr Distinktionsbedürfnis aufgibt, sehe ich nämlich nicht kommen.

    Außerdem sehe ich nicht, wie diese hier vorgeschlagene optimistische Zukunftperspektive realisiert werden kann (also nicht nur darüber geredet wird). Selbst wenn sich die Diskurs in der gesellschaftlichen Linken mehr über Rot-Rot-Grün drehen sollte, gibt es doch zur selben Zeit wohl eine GroKo, die tendenziell eine Lebensdauer von 4 Jahren hat.

    Da die Kommunen unterfinanziert sind und sich gerade in sozial schwachen Gebieten fast keine finanziellen Spielräume für soziale Wohltaten bieten, woher soll denn praktisch eine soziale Veränderung kommen?

    Ich sehe es außerdem gar nicht, dass etwa in meinem Viertel, Leipzig-Connewitz, die SPD und die CDU damit aufhören, Gentrifizierung ganz bewußt als politisches Mittel zur Vertreibung und Zerstreuung einer politisch ungenehmen Bewohnerschaft zu betreiben. Innenminister Ulbig hat das in der LVZ als Zukunftplan vorgestellt: eine Zusammenarbeit von Politik und Bürgern (Immobilienbesitzern und Wohngenossensachften), um mit baulichen Eingriffen die linksradikale Szene zu bekämpfen. Damit ist wohl nicht gemeint, die Eingänge vom Zoro oder der Liwi zuzumauern. Die gezielte Vertreibung mit Hife des Mietspiegels ist schon seit geraumer Zeit Programm, nachdem es nicht den gewünschten Effekt gehabt hat, direkt neben die ehemals besetzten Häuser mit vielen Konzerten und Diskos, einen Kindergarten und ein Altersheim zu bauen.

    Eine Bürgerinitiative zum Bau von Sozialwohnungen und Unterkünften für Geflüchtete wird ignoriert. Die Solidarität soll nicht stärker werden.

     

    Ihr Wort in Merkels Ohr, Hr. Brand.

    Optimismus ist Pflicht!

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Vielleicht ist der Kapitalismus doch nicht ganz der richtige Weg für unsere Zukunft und vielleicht sollte man sich nochmal eine Alternative ausdenken.

    Der Kapitalismus hat sicher Einigen was gebracht, aber unzählige Probleme erzeugt und kein einziges Problem unserer Zukunft auf der Erde gelöst.

  • Diese mit fröhlich-kraftvollem Optimismus geschriebenen Zeilen sind schlicht und einfach: Eine Wohltat. Ich schlage vor, sie unserer Kanzlerin als Neujahrsrede unterzuschmuggeln. Danke sehr dafür, Ulrich Brand!

    • @wil:

      Die Kanzlerin, die Parteien und das Parlament des Kapitals, sie haben nicht die Absicht den Kapitalismus abzuschaffen.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Reinhold Schramm:

        Ich auch nicht.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Willkommen bei den 95%!

  • Steuerhinterziehung von Privatpersonen und Unternehmen kosten den deutschen Staat jährlich etwa 50 Milliarden Euro. Das legen Schätzungen von Steuerexperten nahe, die in der Veröffentlichung der sogenannten Panama Papers nur die „Spitze des Eisbergs“ sehen.

    https://www.vorwaerts.de/artikel/panama-papers-steuerhinterziehung-kostet-50-milliarden-euro-jahr

     

    Natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs.

     

    Sind wir noch sozial? Lebt die Soziale Marktwirtschaft außerhalb des Artikels 20 GG noch?

     

    Aber vielleicht soll alles beim Alten bleiben?

     

    "Nur" 1 Million Wohnungslose Menschen bald.

     

    "Nur" etwa 4,4 Millionen Menschen beziehen HARTZ IV hierzulande und "nur" ein Drittel davon leiden an psychischen Erkrankungen.

     

    "Nur" ca. 21 Prozent aller Kinder in Deutschland leben über mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in einer Armutslage.

     

    "Nur" ungefähr 25 % aller Arbeitnehmer in unserem Land sind im Niedriglohnsektor tätig.

     

    "Nur" rund 350.000 Senioren sind regelmäßig darauf angewiesen, bei den Tafeln für Lebensmittel anzustehen.

     

    "Nur" 440.000 Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig und auf Sozialhilfe angewiesen. Stimmt da alles in den Bereichen Pflege und Medizin in unserem Sozialen Land?

     

    "Nur" fast 3,2 Millionen Menschen bei uns müssen einem Nebenjob nachgehen.

     

    "Nur" mehr als eine Million Menschen mit Job beziehen zusätzlich Hartz IV, weil ihr Einkommen zu niedrig ist.

     

    ...

     

    Die Berliner Mauer ist gefallen.

     

    Welche Mauer steht uns noch im Wege und muss aus dem Wege geräumt werden, damit die Artikeln 1 und 20 Grundgesetz von allen hierzulande respektiert werden und wirklich gelebt werden?

    • @Stefan Mustermann:

      Die Korruptionssumme 1987 lag im damaligen West-Berlin bei etwa fünf Milliarden DM. Etwa 14 Prozent der Haushalts- und Wirtschaftsleistung der Teilstadt wurden unterschlagen. Dies geht aus einem Bericht der Justiz- und Polizeibehörde (Korruptionsbekämpfung in W.-Berlin) von 1988 hervor.

      • @Reinhold Schramm:

        Wer im Glashaus sitzt.....

        wie konnte, im Arbeiter und Bauernstaat, die SED bis 1989 über 6 Mrd.Mark und massenweise Immobilien, Firmen und beteiligungen zusammenraufen ?

        Gibt es auch in überlegenen und gerechten Systemen Gewinner ?

        Aber man sieht ja eher den Splitter im Auge des Klassenfeindes, als seinen eigenen Balken !

        • 8G
          80576 (Profil gelöscht)
          @Günter Witte:

          Die DDR, das war doch nicht der wahre Kommunismus, sondern ein vom imperialistischen, finanz- und kapitalbourgoisistischen, kolonialistischen Westen hinterrücks zersetzter und letztlich erdolchter Staat. Lassen Sie sich das mal vom Herrn Schramm wortreich erklären.

  • Immer mehr wird … deutlich, dass es hier gründlicher Veränderungen bedarf…

     

    Sie haben es auf den Punkt gebracht.

    Wie auch Herr Schulz das auch so sieht:

     

    „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Und in einer Zeit des Umbruchs ist das beste Mittel der Aufbruch und der Mut zum Aufbruch. Der Mut zum Aufbruch heißt: Die Zukunft gestalten und nicht die Vergangenheit verwalten…“

     

    Sind Veränderungen überhaupt möglich?

     

    Menschenwürde und Sozialstaatsprinzip sind die wichtigsten Werte und Prinzipien unseres Landes. Das ist unsere Leitkultur. Also ist somit auch der rechtliche Rahmen gegeben.

     

    Wer soll uns aufhalten?

     

    Wir selbst? Oder die vielen Unternehmensbesitzer, Immobilieneigentümer und TOP-Manager, die keine Veränderungen wollen und wissen, dass Milliarden unrechtmäßig in die eigenen Taschen jährlich gesteckt werden?

    • @Stefan Mustermann:

      Das Problem ist doch, dass die meisten Menschen dieses Landes keine Veränderung wollen. Über 75% der Wähler haben bei der letzten Bundestagswahl für Parteien gestimmt, die laut Wahlprogramm die Privilegien der Reichen und Wohlhabenden nicht angreifen wollen (CDU, SPD, Afd, FDP).

       

      Solange sich noch 75% der Wählenden auf der Gewinnerseite der aktuellen kapitalistischen Politik sehen, wird sich sicher nichts ändern. Mag sein dass bei CDU/SPD Wählern etliche alte Leute dabei sind, die den Schwenk zu neolib nicht so mitbekommen haben, oder bei Afd Wählern einige dachten, Sie würden damit Protest ausdrücken.

       

      Aber wenn die Leute selbst vor einer Bundestagswahl zu faul sind zu lesen, welche Ziele die Parteien vertreten...

    • @Stefan Mustermann:

      "Menschenwürde und Sozialstaatsprinzip sind die wichtigsten Werte und Prinzipien unseres Landes. Das ist unsere Leitkultur. " Bin mir da nicht sicher. Das Sichern UNSERES (wertewestlichen) Lebensstils und dann noch der schön abstrakte Begriff des Staatswohls. Bitte mal das aktuelle Weißbuch der Bundeswehr lesen. Das und dann noch besonders die bayerische Leberkässemmel und bitte (siehe CSU-Scheuers bescheuerte Bemerkung) kein fußballspielender, ministrierender Senegalese, den man dann nicht mehr loswird. DAS ist unsere Leitkultur *kotz*

    • @Stefan Mustermann:

      "Sind Veränderungen überhaupt möglich?"

       

      Veränderungen sind nur dann möglich, wenn die bisherigen Menschenopfer der kapitalistischen Gesellschaftsordnung das auch (jeweils persönlich) ernsthaft möchten. Aber dafür gibt es z.Z. keine sichtbare Basis, keinerlei Bereitschaft bei den Opfern. Das ist ihnen auch nicht bewusst.

  • Dieser Artikel nimmt mir den Mut. Unter "Debatte Alternativen zum Kapitalismus" kommt nichts, was damit zu tun hätte. Ich gebe @Ursula Woell Recht: Der Autor hat weder Mut noch inhaltlich einen Funken der Inspiration anzubieten. Er greift die üblichen Nachhaltigkeits Schlagworte auf und vermeidet es eine Diskussion über die Strukturen anzustoßen, die die bekannten sozialien und ökologischen Verwefungen möglich machen.

     

    Es geht nicht um "profit-besoffene Manager". Das ist flach und ignoriert die Logik nach der im Kapitalismus gehandelt wird. Es geht auch nicht um Finanz-/Turbo-/Global-Kapitalsmus. Es geht um Kapitalismus und die Frage, wie wir Warenproduktion, Warenverteilung und Konsum endlich demokratisch organisieren können anstatt kapitalistisch. Denn unsere Demokratie ist hochselektiv und schließt die Peripherie (gloabler Süden), die unter Bedingungen für uns produziert, die hierzulande verboten wären, von der Mitbestimmung aus.

    • @Charlie Chenko:

      Dito! In die Richtung dachte ich auch. Naja, arg kurzsichtig, realpolitisch (zu sehr dem Status Quo anhaftend) ... Brands Ausblick.

    • @Charlie Chenko:

      "Es geht nicht um "profit-besoffene Manager". Das ist flach und ignoriert die Logik nach der im Kapitalismus gehandelt wird. "

       

      Das ist richtig. Der Kapitalismus hat natürlich eine innere Logik, sozusagen eine innere Gesetzmäßigket, die nicht bestimmt wird durch kriminelle Manager, sondern durch Menschen, die dieser Logik folgen müssen. Wer dies nicht erkennt oder ignoriert, kann nichts ändern. Das ist dann nur Lamentieren nach dem Motto: Das muss ja mal gesagt werden. Also heiße Luft.

  • Die imperiale Lebensweise wird nicht nur in Berlin & Deutschland sondern auf der ganzen Welt gepflegt. Man höre bitte auf, die übrige Menschheit als wild, edel und konsumverzichtend darzustellen. Das 4,95 T-Shirt wird auch in Manila und Santiago, in Bombay und Moskau gekauft und getragen. Auch in arabischen, indischen und südamerikanischen Gesellschaften gibt es ein Oben, Mitte und Unten.

     

    Die Rettung der Welt besteht nicht im Verzicht in Deutschland, welcher anderswo überkompensiert wird, sondern in Entwicklung besserer Technologien und Strategien bei der Nutzung von Ressourcen. Für letzteres haben wir noch gute Voraussetzungen und die sollten wir verdammt nochmal nutzen.... dazu gehört aber verdammt harte Arbeit und zb. kein BGE!

     

    Frohes Weihnachten!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Also ist es ok, assi zu sein, weil andere das auch sind?

      Das hat mit linker Politik nichts mehr zu tun. Die FPÖ will gern den 12-Stunden-Tag einführen, ist das genug ''verdammt harte Arbeit''?

       

      Wie schreibt der Autor oben so schön:

      ''Das Mantra lautet: Stabilität! Keine Experimente!''

       

      ''Die Rettung der Welt'' soll der Maschinengott bringen? Dann wirklich Frohe Weihnachten! Glauben macht selig.

       

      Für ein bedingsloses Grundkommen! Gesellschaftliche Macht zur positiven Veränderung braucht auch die volle Anerkennung der Menschen, ohne ihren Wert für die gesellschaftliche Produktion zur Grundlage zu machen.

      Eigentum schließt immer Menschen von der Produktion aus, das wird in Zukunft immer mehr der Fall sein,.

       

      Wenn die Leistungen der künstlichen Intelligenzen nur noch ein wenig mehr zunehmen:

      Die letzte Google-KI hat nach drei Stunden lernen den besten bisherigen Schachcomputer 9:1 geschlagen.

      Wenn die Touring-Schwelle (fast) überwunden ist und man nicht mehr unterscheiden kann, ob man mit einem Menschen oder einer Maschine spricht, dann gehen Millionen Arbeitsplätze verloren.

      Kombiniert man das mit der KI, die Google entwickelt und setzt so eine KI auf Wirtschaftsprozesse an, werden auch Börsenmakler, Daytrader, Anlageberater, Versicherungsvertreter etc. arbeitslos.

      Spätestens dann aber wird es einigen dämmern, dass sie acuh nicht intelligent genug sind, um die nächste Masschinen- und Softwaregeneration zu entwerfen und das Gekloppe um die begrenzten Stellen im Staats-, Bildungs- und Gesundheitswesen nimmt zu.

       

      Wenn man würdevolle gesellschaftliche Teilhabe davon abhängig macht, zur Produktion in dem Maße beitragen zu können, dass man noch profitabel ist, gibt man sich dem Irrglauben hin, man könne aus einem Kommissionierer, einer Fernfahrerin, einer Telefonistin oder 'nem Versicherungsvertreter einen Hi-Tech-Ingenieur oder IT-Spezialisten machen oder alle diese Leute in sozialen Berufen unterzubringen.

      Außerdem zieht man Langzeitarbeitslose in x-ter Generation groß.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Wer nie etwas für seine Teilhabe leisten musste, kann überhaupt nicht mehr richtig teilhaben. Bei Erb-Reichen sind Sie doch auch nicht so zimperlich im Absprechen bestimmter sozialer Tugenden. Auch wer nicht und nie für sein Auskommen gearbeitet hat oder anderweitig sozial wirkte, bleibt und wird sozial behindert ...

         

        Unser Sozialleben beruht auf dem Wirken in der und für die Gemeinschaft (- und das seit der Ur-Horde).

  • Bravo dem Autor für soviel Mut - in der Türkei wäre er für so viele Wahrheiten und umstürzlerische Tendenzen schon längst eingebuchtet worden.

    Bitte weiter so!

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Klabautermann:

      Da der Autor nicht in der Türkei lebt und arbeitet, frage ich mich, worin denn der Mut besteht, dem Sie ihm attestieren.

  • Wenn wir diesen Planeten noch retten wollen, müssen wir rigoros ein Höchsteinkommen und -vermögen einführen, damit die "Gier" aus dem Spiel genommen wird. Aber wie @ Arunto schon schreibt, wird das in einer Demokratie sehr schwer. Wir werden um Verbote nämlich auch nicht herum kommen. Aber genauso, wie wir uns Heute nicht um die Menschenrechte scheren, genauso wenig werden Beschränkungen willkommen sein. Es sieht also düster aus. Wir brauchen bald einen Aufstand der "Anständigen"

    • @APO Pluto:

      Das findet die AFD auch und glaubbt, dieser Aufstand der Anständigen zu sein.

      • @Motzkopf:

        GRISCH habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

      • @Motzkopf:

        Fremde auszugrenzen hat nichts mit Anstand zu tun. Das ist das Gegenteil: unanständig...

  • Ich finde die Formulierung der "imperialen Lebensweise" trifft es ganz gut, leider. Nur was machen wir, wenn eine Mehrheit weiter imperial leben will und wir in einer Demokratie sind?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @arunto:

      Dann brauchen wir die Zwangsbeglückung der Uneinsichtigen. Ist doch klar. Diktatur ist nicht schlecht, wenn sie von den Guten gemacht wird, oder?

  • Auch ich wäre einverstanden, wenn U. Brand auch auf die ganz existentielle Frage eingegangen wäre, warum wir nicht nur ständig mehr Geld für Waffen ausgeben, sondern auch, warum wir hier in DE die Stationierung von 40 hochmoderne US Atomraketen nahe Frankfurt zulassen, wo doch auch die taz LeserInnen wissen sollten, dass z.B. im Falle eine Krieges wegen der Ukraine diese Atombasen das allererste Angriffsziel sein werden und damit DE vom Erdboden verschwindet. Warum fragt niemand, was das für PolitikerInnen sind, die immer noch glauben, dass mit militärischer Bedrohung die Zukunft zu bewältigen ist? Oder anders gefragt: Warum lassen wir es zu, dass diese Menschen unsere Zukunft so fahrlässig aufs Spiel setzen?

  • Ursula Wöll , Autor*in ,

    Einverstanden mit allem. Aber der Autor trägt Eulen nach Athen. Die taz-LeserInnen wissen theoretisch, dass sie nur sonntags Fleisch essen und keinen SUV fahren sollen und tun dies auch nicht. Sie diskutieren auch mal über eine Welt ohne Wachstum, denn das führt zu immer schnellerem und dann unkontrollierbarem Klimawandel. Aber der Menschheit läuft die Zeit davon. Und an strukturellen Änderungen finde ich nichts/kaum was im Artikel. Es sind Gedanken, die das Buch von Lessenich bereits entwickelt. Ich weiß auch keinen Rat. Ein neuer Marx muss nach 200 Jahren her, aber die Veränderungen müssen schnell geschehen und vor allem, ohne dass Blut fließt. Sicher muss man auf der Ebene der Weltgesellschaft denken. Die Uno hat ja mit dem Beschluss von 128 Ländern, Atomwaffen zu verbieten, einen spektakulären Effekt erzielt, wenigstens auf dem Papier. Für die Klimavereinbarungen von Paris gilt dasselbe. Und die politischen Instanzen müssen sich freistrampeln von den wirtschaftlichen Mächten, das wäre der erste Schritt. Aber wie?

    • @Ursula Wöll:

      Man sollte sich (erstmals) mit dem alten Marx ernsthaft beschäftigen. Dabei auch die vorhandenen Texte von Marx und Engels überhaupt lesen und durchdenken. Aber auch diese Beschäftigung würde bereits die große Mehrheit der (gut-bürgerlichen) Kommentator'innen überfordern! Keiner möchte den Kapitalismus überwinden und abschaffen, auch nicht die Taz.-Leser'innen. Ist doch der Kapitalismus für sie die schönste aller [Erbschafts-] Welten! Siehe doch nur die User-Kommentare.

      • @Reinhold Schramm:

        Ich wünschte, er wäre zu überwinden, wenn nach Regen nicht wieder die Traufe folgte.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @Reinhold Schramm:

        Da hamm'se ausnahmsweise ma Recht.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Ursula Wöll:

      St. Tazitus der Erleuchtete

    • @Ursula Wöll:

      Taz-LeserInnen wissen theoretisch, dass Fernflüge ziemlich klimaschädlich sind. Aber dennoch gibt es im Angebot von taz-Reisen unter anderem: Vietnam, Myanmar, Senegal, Iran, Israel, Marokko. Und ich vermute, dass diese Reisen auch gebucht werden. Der Widerspruch zwischen Wissen und Handeln ist nicht nur bei "den anderen", auch bei uns.

       

      Siehe: http://www.taz.de/!p4310/

    • @Ursula Wöll:

      Ich lese die taz mehrfach täglich online, esse häufig Fleisch und fahre ebenfalls täglich meinen SUV. Das eine schließt das andere partout nicht aus.