CO2-Emissionen von Wildtieren: Schweine als Klimasäue
Wildschweine verursachen weltweit jährlich so viele CO2-Emissionen wie rund 1,1 Millionen Autos, behauptet ein internationales Forscher:innenteam.
Böden sind der wichtigste Kohlenstoffspeicher – und die größte natürliche CO2-Quelle: Durch organische Zersetzungsprozesse entweicht ihnen ohnehin zehnmal so viel Treibhausgas wie bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern freigesetzt wird. Diese Emissionen können sich deutlich erhöhen, wenn Böden etwa durch Landwirtschaft oder Entwaldungen gestört werden – oder eben durch Wildschweine.
Den Berechnungen der Forscher:innen zufolge produzieren Wildschweine jedes Jahr 4,9 Millionen Tonnen CO2, indem sie Böden in Gegenden umpflügen, in denen sie nicht heimisch sind. Zum Vergleich: Die weltweiten CO2-Emissionen betrugen 2020 rund 34 Milliarden Tonnen. 4,9 Millionen Tonnen sind etwa so viel wie 1,1 Millionen Autos freisetzen, wobei allein in Deutschland derzeit derzeit 48 Millionen Pkw angemeldet sind.
Die Betonung von O’Bryan und seinem Team liegt deshalb nicht auf der Menge an sich, sondern darauf, dass die Wildschweine den Schaden dort verursachen, wohin Menschen sie eingeschleppt haben. Ursprünglich sind Schweine in Europa und Asien beheimatet und wurden von da auf alle Kontinente außer der Antarktis eingeführt.
Allein in Ozeanien, wo die Population sehr groß ist und die Böden überdurchschnittlich viel Kohlenstoff enthalten, verwüsteten Schweine dem Team zufolge rund 22.000 Quadratkilometer und setzten fast 3 Millionen Tonnen CO2 frei.„Letztlich sind Wildschweine ein menschliches Problem. Wir sprechen deshalb von einer weiteren vom Menschen verursachten Klimawirkung“, sagte Mitautor Nicholas Patton.
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