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CDU-Umfrage zum Verbrenner-AusDie Klimakrise ist nicht abwählbar

Kommentar von Svenja Bergt

„Massiv“ soll eine Umfrage der CDU zum Verbrenner-Aus manipuliert worden sein. Dabei geht die eigentliche Manipulation von der CDU selbst aus.

Betreibt unrealistischen Klima-Populismus: Friedrich Merz, Oppositionsführer und Chef der CDU Foto: Christoph Soeder/dpaJan Woitas/dpa

D ie Häme ist groß, nachdem die CDU eine Onlineabstimmung über ihre Forderung nach einer Rücknahme des Verbrenner-Aus abgebrochen hat. Der Grund für den Abbruch: zu viele Neinstimmen, also Stimmen, die sich gegen den CDU-Wunsch nach einer Rehabilitation des Auspuffs aussprachen. Ein guter Teil dieser Neinstimmen wurde, wenn man den Angaben aus der CDU trauen kann, automatisiert abgegeben, sie hätten das Ergebnis verfälscht.

Man könnte an dieser Stelle ein paar Neuland-Witze machen. Darüber, dass man in der CDU anscheinend immer noch kein gutes Gefühl dafür hat, was im Internet so möglich ist. Aber dazu ist die Sache leider zu ernst.

Denn das zentrale Problem dieser Umfrage und des Umgangs damit ist nicht mangelnde Digitalkompetenz. Sondern, dass die Umfrage im Kern genau das gemacht hat, was die CDU nun ohne konkreten Adressaten als Vorwurf formuliert: Manipulation.

Und das gleich auf zwei Ebenen. Die erste: Natürlich ist eine Umfrage, die eine Partei auf ihre Website stellt und an der sich alle, die Lust haben, einfach oder auch mehrfach beteiligen können, nicht im Ansatz repräsentativ. Doch dieser Haken wäre wohl in der politischen Diskussion, für die das Umfrageergebnis vorgesehen war, wie üblich übergangen worden.

Die zweite Ebene: Alleine schon das Lancieren einer derartigen Umfrage suggeriert, dass niemand etwas ändern muss. Wenn man nur die richtige Partei wählt, dann bleibt alles so, wie es ist – oder war. Weiter Diesel oder Benzin verbrennen, um von A nach B zu kommen, weiter die Gasheizung im Keller, das Schnitzel auf dem Teller, und in den Sommerurlaub geht’s im Flieger. Als wäre die Klimakrise ein Konzept, das in Wahlprogrammen steht und bei dem man dafürstimmen kann – oder eben dagegenstimmen.

Das Deprimierende daran ist: Die Union biegt das nicht nur für sich selbst so bequem hin. Sie führt damit auch noch – siehe Autoabstimmung – ihre Wählerschaft in die Irre.

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Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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51 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

     

  • Ich finde, die ganze Geschichte ist spannend. Zeigt, wo Merz die CDU positioniert hat (frühe 80er, als Töpfer im Ganzkörper-Neopren den Rhein durchquerte), und zeigt die Verlogenheit der Schwatten im Kontext Klimaschutz.

    • @Kaboom:

      Vielleicht ist ihm aber auch klar, dass die konsequent "vernünftige" Linie in der Klimapolitik an zu vielen Menschen vorbeiregiert. In einer Demokratie kann das durchaus zu praktischen Problemen führen. Hierzulande beginnen die derzeit mit einem großen A.

      Im Übrigen ist das auch eine wichtige Weichenstellung in anderer Hinsicht: Wenn dann 2035 das Verbot kommt und alle europäischen Hersteller haben sich drauf eingestellt, nur stellt sich heraus, dass die bezahlbare Verfügbarkeit von emissionsfreien Autos noch nicht ausreicht und der Rest der Welt sich eh nicht drum schert, dann werden im Zweifel wie in Kuba einfach keine europäischen Autos mehr neu gekauft sondern allenfalls die alten mit allen Mitteln am Laufen gehalten. Tritt das ein, hat sowohl der Klimaschutz alsauch die Wirtschaftsdpolitik mit Zitronen gehandelt. Das ist vielleicht immer noch keine stringent weltverbessernde Überlegung, aber im Rahmen des demokratischen Prozesses durchaus eine valide.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, geht es hier weniger um die Frage über die abgestimmt werden sollte, als darum, dass die Merz-Union von Internet-Umfragen keine Ahnung hat.

      • @Normalo:

        Erstens: Die praktischen Probleme in einer Demokratie treten durch Nichtstun (zu wenig unternehmen dem gleichgestellt) auf; und wenn man nichts mehr demokratisch zu regieren hat - ist die lebenswerte und -erhaltende Umwelt im Eimer, fehlen die Grundlagen der Grundlagen der Demokratie, und dies sind eben nicht die derzeitigen Betriebe. Zweitens: Die Industrie, u.U. mit Hilfe des Staates - oder Elon Musk 🤣, würde, folge ich Ihrem (falschen) Szenario vom nicht mehr gekaufen deutschen Auto, ruckzuck wieder auf Verbrenner umstellen und Autos verkaufen, da das Wissen um Verbrenner nicht verloren ginge. .. Sie sollten einmal auf andere als angstneoklassische Argumentationslinien umstellen.

    • @Kaboom:

      Verlogenheit? Wohl kaum. Die CDU-Wähler wählen diese Partei nicht aus Klimaschutzgründen und erwarten von ihr auch keine Politik in dieser Richtung.

  • Hat diese Spezialexpertenfirma inzwischen Beweise für ihre Manipulationserzählungen vorgelegt?

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @B. Iotox:

      Sie arbeiten noch an diesen „Beweisen".

  • Der Politik Manipulation oder Populismus vorzuwerfen ist genauso irreführend wie zu glauben, die ÖRR-Medien würden die wahre Wirklichkeit zeigen. Medien zeigen ausgewählte Bilder und buhlen um Aufmerksamkeit, und PolitikerInnen wollen immer Stimmen für die nächsten Wahlen gewinnen. Konsequent gedacht, kann ich mir also auch Kritik an den Ampel-Parteien und deren konsequente Umgehung der Umweltprobleme sparen. Es scheint doch so, als ob sich alle Parteien schon immer über drei grundlegende Dinge einig waren: (i) Unsere elitäre Demokratie ist das Beste. (ii) Marktwirtschaft ist alternativlos. (iii) Ohne nationalen Wohlstand bricht alles zusammen.

    Das Aus der Verbrenner wird dann kommen, wenn sich durch die Produktion oder mit Einsatz alternativer Antriebstechnologien höhere Gewinne erzielen lassen. Alles andere wäre, da schlecht für die Wettbwerbsfähigkeit, ein Wohlstandsrisiko und eine Gefahr für die Demokratie. Die Debatten um das 'Heizungsgesetz' haben gezeigt, wo der demokratische Hase hinläuft.

  • Also ich war echt und ich habe von meinem Stimmrecht Gebrauch gemacht und gegen die Rücknahme des Verbrenner-Aus gestimmt. Bin ich nun Teil der Manipulatoren?



    Aber davon ab:



    "Wenn man nur die richtige Partei wählt, dann bleibt alles so, wie es ist – oder war. Weiter Diesel oder Benzin verbrennen, um von A nach B zu kommen, weiter die Gasheizung im Keller, das Schnitzel auf dem Teller, und in den Sommerurlaub geht’s im Flieger."



    Das ist doch das Programm von CDU, FDP und auch der SPD, nur redet die nicht so gerne drüber. Der Friedrich hat es doch vor ca. einem halben Jahr prägnant formuliert: Es reiche doch wenn man sich in zehn Jahren mit dem Klimawandel beschäftigte.



    Man muss den Kerl nur beim Wort nehmen. Dann passt das alles.

  • ...Industrie & Wirtschaft ääääh Politik gegen Wissenschaft...



    Auf Kosten der Menschheit - Ungeheuerlich !

    • @Alex_der_Wunderer:

      Ohne Industrie und Wirtschaft wäre das Leben für die Menschheit allerdings auch nicht so prall. Hat Pol Pot mal versucht.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Tom Tailor:

        Ach ja, ihr Pol Pot...



        Es geht nicht um Abschaffung der Wirtschaft. Es geht um die „Energiewende", um die „Verkehrswende" und darum, dass die Merz-Union scheinbar „wissenschaftlich" seriöse „Fake News" produzieren wollte.



        Nur mit Böswilligkeit kann der Kommentar von @ALEX DER WUNDERER anders interpretiert werden.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Ich denke nicht das es da viel "anders" zu interpretieren gibt: Selbst TAZ-Kolumnistin Ulrike Herrmann hat hier festgestellt, das die deutsche Wirtschaft größtenteils gar nicht klimaneutral umgebaut werden kann.

          Stichwort "Verkehrswende": wir ebenfalls bereits öfters festgestellt, ist es nicht sinnvoll diese in D oder Europa durchzupeitschen, wenn dadurch Millionen von Verbrenner-Autos, die weltweit unterwegs sind, künstlich am leben erhalten oder von konkurrierenden Autoherstellern weiter gebaut werden, nur weil E-Autos nicht konkurrenzfähig sind.

          Wie immer fehlt bei diesen ganzen "grünen" Ideen der große, global überspannende Wurf. Dies darf zurecht kritisiert werden. Stattdessen macht man sich über misslungene Umfragen der CDU lustig. Aber jeder nach seiner Fasson, nicht wahr?

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Man könnte an dieser Stelle ein paar Neuland-Witze machen. Darüber, dass man in der CDU anscheinend immer noch kein gutes Gefühl dafür hat, was im Internet so möglich ist. Aber dazu ist die Sache leider zu ernst."



    Umgekehrt wird ein Schmu draus.



    Weil die Sache so ernst ist, m ü s s e n unbedingt „Neuland"-Witze gemacht werden.



    Merz hat sich schlicht verschätzt. Er dachte, die Menschen seien so blöd. wie er sie einschätzt. Aber er hatte die Einwohner eines kleinen digitalen gallischen Dorfs nicht auf dem Schirm. Sie heißen Askmefix und Answerix.

  • Die CDU und wir alle begehen in der Klimafrage gern Betrug und Selbstbetrug. Viele merken das nicht oder wollen es auch nicht so genau wissen.



    Hilft aber nix, die Naturgesetze unterliegen nicht dem Gestaltungswillen von Gesetzgebern. Also machen wir weiter, wie bisher und lassen es darauf ankommen, ob wir das Überleben.



    Es besteht ja noch die Möglichkeit, das der allmächtige Gott der Technik uns rettet. Also Schluss mit den Spekulationen über die Zukunft. Verdirbt nur die Laune. Es gibt viel zu tun oder lassen, warten wirs ab!

  • Die Abstimmung wurde im Auftrag der CDU von dem Unternehmen Campaigning Software GmbH ausgeführt. Unternehmensvertreter Christoph Schleifer sagte der Bild am Sonntag: "Die gestern gestartete Abstimmung der CDU zum Verbrennerverbot ist massiv manipuliert worden."

    Falls es tatsächlich so gewesen ist, werden wir das sicherlich irgendwann einmal erfahren. Aber schon lustig, dass der Unternehmensvertreter Christoph Schleifer das ausgerechnet im "Fachblatt für Klimaschutz" verkündet. Aber da die BILD ja ohnehin nur noch von alten Menschen gelesen wird, die einen Großteil der CDU-Wähler ausmachen, ist so eine Behauptung in der BILD wohl auch am besten aufgehoben, um die Leser in die Richtung zu bringen, in die sich auch gehen sollen.

    Mal davon abgesehen, wird die CDU so eine Online-Abstimmung bestimmt auch nur von einem Software-Unternehmen ausführen lassen, die auf der gleichen Wellenlänge wie die Union schwimmt. *Das Unternehmen habe der CDU deshalb empfohlen, die Abstimmung abzubrechen*. Die Online-Abstimmung hat wohl nicht das "geliefert", was CDU und die Autoindustrie gerne gesehen hätten - also wirft man die Online-Abstimmung einfach auf den Müll.

  • Die CDU hat die Umfrage wohl nicht selbst durchgeführt sondern Profis damit beauftragt, die im Nachhinein eingestanden, die Eintrittsschwelle niedriger gelegt zu haben, als das angesichts der Intensität der Manipulationen sachgerecht gewesen wäre. Diese Agentur war es nach eigenen Angaben wohl auch, die der Partei den Rat gegeben hat, die Umfrage aufgrund der verfälschten Ergebnisse abzubrechen.

    Bleibt also die (natürlich nicht für jeden Überzeugungsträger ausreichend sicher zu klärende) Frage: Was ist das Ergebnis dieser Umfrage wert? Wenn die Angaben der Agentur stimmen: Garnichts, weil ein Großteil der Stimmen digitale heiße Luft waren. Nach Jenen, die die Story von der Manipulation nicht glauben (oder sie selbst verursacht haben), eine gelungene Blamage für die Union.

    Um mal sachlich zu bleiben: Für eine solche NICHT-repräsentative Umfrage wären auch 60.000 echte Stimmen zu wenig, um eine große Aussagekraft zu entfalten. Und ja, von "open-for-all"-Umfragen, an denen teilnehmen kann, wer ein entsprechendes Mitteilungsbedürfnis hat, die vom Rest im Zweifel aber ignoriert werden, sollte man eh Abstand nehmen, so beliebt die Dinger auch quer durchs politische Spektrum sind.

    • @Normalo:

      Man kann das Ergebnis dann auch so interpretieren: Den Gegnern des Verbrenner Verbotes (eigentlich ist diese Bezeichnung schon manipulativ) ist ihr Anliegen nicht besonders wichtig, sonst hätten sie ihrerseits genauso gut Einfluss nehmen können.

      • @guzman:

        "Wenn es Denen wichtig wäre, hätten sie auch so gepfuscht?" Ist das Ihr Ernst? Falls ja, hätte Donald Trump bestimmt einen guten Job für Sie in seinem Wahlkampfteam.

        Und nein, ein "Verbot" ist die Regelung ganz unzweifelhaft: Etwas, was heute unproblematisch zulässig ist, darf dann nicht mehr gemacht werden, auch wenn es tatsächlich möglich wäre. Man gewöhnt sich offenbar so an die propandistisch getünchte Nomenklatur der eigenen Blase, dass es schon manipulativ erscheint, wenn jemand etwas sachlich richtig anders bezeichnet.

  • Die Fragestellung an sich war schon mal nicht neutral, sondern tendenziell. Aber dann von krimineller Energie faseln, wenn andere schlauer sind. Einfach nur beschämend.

    • @noctuaNigra:

      Was ist tendeziös an "Unterstützen Sie die Forderung zur Rücknahme des Verbrenner-Verbotes? Ja/Nein"?

      Das Verbot ist nunmal schon beschlossen. WENN man also was dagegen hat, ist der Eintritt für seine Rücknahme der einzig logische Weg, noch etwas zu tun. Wer nichts gegen das Verbot hat, stimmt halt mit "Nein". Neutraler kann man das eigentlich nicht formulieren.

      Und "schlau" finde ich es schonmal gar nicht, auf technischem Weg massenhaft Luftstimmen zu generieren. Es unterdrückt einfach nur sämtliche ehrlich abgegebenen Stimmen, indem es die Umfrage kaputtmacht - eine digitale Form Niederbrüllens und genau wie dieses einfach nur eine platte Unsportlichkeit im demokratischen Wettstreit.

      • @Normalo:

        Ihre Aussage, die Frage sei ganz unschuldig und wertfrei in den Raum gestellt gewesen, ist natürlich falsch, weil das Framing, welches um die Frage gerankt wurde bereits manipulativ war. Da wird mehr o. weniger behauptet, "Verbrenneraus = Wohlstandsverlust"

        Der Volksverpetzer hat den gesamtes Casus schön seziert und die weiteren Verlogenheiten der Union aufgespießt.

        www.volksverpetzer...fake-kampagne-cdu/

        Wann endlich begreifen Schuldenbremsenideologiefans, dass die Kosten der Bewältigung der Klimakrisenfolgeschäden ins Unermessliche steigen werden für die lieben Kinderlein und Enkelchen, die die Union u. FDP doch so krokoldilstränenreich vor den Kosten einer Nettokreditaufnahme für wirksamen Klimaschutz schützen will?

      • @Normalo:

        1. Wird lediglich die Zulassung von NEUFahrzeugen verboten und dies



        2. Nur dann, wenn diese nicht klimaneutral betrieben werden können.

        Und zur Wahrheit gehört, dass die Klimaziele ohne diese Regelung in noch weitere Ferne rücken als jetzt schon.

        Die CDU-Umfrage ignoriert das alles und fabuliert von einem "Verbrenner-Verbot".

        • @SamuelMumm:

          Auch ein Neuzulassungsverbot ist ein Verbot. Es als solches zu bezeichnen, ist nicht "fabuliert". Sie wollen eigentlich sagen, die CDU unterschlage, dass dieses Verbot "alternativlos" sei. Die meisten Deutschen würden meinen, dann hätte sie ja dazugelernt...

          @Dima hat es direkt hier drunter auf den Punkt gebracht: Man kann das Klima nicht per Abstimmung ändern, aber wer dem Volk suggeriert, es dürfe über die konkreten Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht unterschiedlicher Meinung sein, ist der wahre Manipulator.

          • @Normalo:

            Egal wie oft Sie das wiederholen: Sie liegen falsch. Es gibt kein Verbot.



            Der Staat legt fest, welche Autos er für den Betrieb auf seinen Straßen zulässt - und zwar tut er das schon seit… immer. Erinnern Sie sich an die Bullenfänger, die füt eine kurze Zeit in den späten 90ern an den aufkommenden SUVs zulässig waren? Und in Zukunft fallen Neuwägen die sich nicht klimaneutral betreiben lassen aus dem Katalog der zulassungsfähigen Fahrzeuge heraus. Kein Verbot, nur eine Änderung dessen, was der Staat zulässt. Business as usual.

            • @B. Iotox:

              Das ist Haarspalterei - und zwar nicht einmal gute. Auch ein Verbot, bestimmte Autos zuzulassen, ist und bleibt an sich ein Verbot. Ob man das nun regelungstechnisch - wie hier - indirekt als Generalverbot mit Genehmigungsvorbehalt ausgestaltet und dann die Reichweite des Vorbehalts einschränkt oder direkt für verboten erklärt, was man nicht mehr haben will, wird nicht mal der penibelste deutsche Verwaltungsjurist als substanziellen Unterschied qualifizieren. Wesentlich ist, dass eine Einschränkung der Handlungsfreiheit des einzelnen Bürgers normiert wird. Vor Eintritt DARF er ein so ein Auto neu anmelden und dann auch damit fahren, danach nicht mehr. DAS macht ein "Verbot" aus.

            • @B. Iotox:

              "Kein Verbot, nur eine Änderung dessen, was der Staat zulässt. "

              Wenn der Staat etwas nicht mehr zulässt ist es was? Genau - ein Verbot :D

        • @SamuelMumm:

          Zur Wahrheit gehört aber, daß aufgrund der Infrastruktur, noch weit nach 2035 die meisten Länder auf Verbrennerautos angewiesen sein werden.

          Wäre die Idee von CDU nur noch kleine leichte verbrenner nach 2035 verkaufen zu können und wenn es nur ins Ausland wäre, dann wäre ich zum Beispiel wahrscheinlich dafür. So hält definitiv nicht.

  • Die Klimakrise ist ganz selbstverständlich nicht abwählbar, über den Umgang mit der Klimakrise entscheiden in einer Demokratie die Wähler.

  • Tja, das ist nun mal so bei CDSUFDP. Von Fakten halten die allesamt nichts und schon gar nicht, wenn's die eigene Klientel nicht hören will. Hier sei den C-Leuten das 8.Gebot empfohlen...

  • Auto-complete, bzw. absteigend.



    Über Fakten lässt sich nicht abstimmen, nur über die Art unserer Anpackerei. Und wer repräsentative Demokratie verstanden und durchdrungen hat, die Rolle gewählter Parlemente, macht solche Spielchen auch nach einem Kasten ostwestfälischen Biers doch gar nicht erst. Das ist Bild-Niveau und tiefer.



    Sich 2024 noch als Retro-Auto-Partei zu gerieren, dazu fehlen mir komplett die Worte.

  • Die Umfrage der CDU war nicht nur so primitiv eingerichtet wie für Werbeprodukt X mit oder ohne Zucker. Die Überschrift war eine freche Irreführung: „Ja zum Auto.“ Damit wurde suggeriert, es ginge bei der seit Jahren diskutierten Abschaffung der Verbrenner um die Abschaffung des Autos als solchem, was natürlich völliger Unsinn wäre. Leider ist die Union mit Merz und Söder vollständig in die Adenauer-Ideologie zurückgefallen. Nach der Innovationsbremse Merkel, jetzt die totale Regression. Mit denen ist nichts mehr zu retten.

  • "Die zweite Ebene: Alleine schon das Lancieren einer derartigen Umfrage suggeriert, dass niemand etwas ändern muss. Wenn man nur die richtige Partei wählt, dann bleibt alles so, wie es ist – oder war. Weiter Diesel oder Benzin verbrennen, um von A nach B zu kommen, weiter die Gasheizung im Keller, das Schnitzel auf dem Teller, und in den Sommerurlaub geht’s im Flieger. Als wäre die Klimakrise ein Konzept, das in Wahlprogrammen steht und bei dem man dafürstimmen kann – oder eben dagegenstimmen."

    Falsche Schlussfolgerung: Man kann nicht gegen die Klimakrise stimmen. Wohl aber, ob man diese in Kauf zu nehmen bereit ist und nichts ändern möchte, oder eben doch.

  • "Alleine schon das Lancieren einer derartigen Umfrage suggeriert, dass niemand etwas ändern muss. "

    Das ist das Kernproblem seit Langem. "Man könnte so vieles tun. Muss man aber nicht." So kommt es seit geraumer Zeit auch in Talkshows und Reden rüber, wenn es um Umwelt- und Klimaschutz geht. Die Abstimmung war nur das Tüpfelchen auf dem i. Diese Irreführung der geneigten Wähler müsste eigentlich strafbar sein.



    Auf Europa-Ebene kuschelt man (Frau von der Leyen, Herr Weber etc.) inzwischen mit den Rechten, bloß nicht den unbeliebten Grünen zu nahe kommen, - das könnte die eigenen Pöstchen kosten. Oder wächst hier zusammen, was zusammen gehört?

    • @Woodbine:

      Irreführung nicht, aber vielleicht Verstöße gegen das Grundgesetz ;)

      Artikel 20a



      Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

  • In diesem Fall ist das strategische Manipulationsprogramm der CDU nicht aufgegangen. Die Manipulation ging (geht) allein von der CDU aus, wie im Artikel richtig dargestellt.



    Das das "CDU-Kind" dummerweise ins Wasser gefallen ist, tut die CDU nun so, als wüsste sie nicht selbst wie Umfragen korrekt und repräsentativ durchzuführen sind, und leuchtet mit einem "Scheinwerfer" für die Medien auf ein Narrativ das verfangen soll. Herr Linnemann, das konnte die CDU schon mal besser.

  • Tatsache ist auch: Demokratie ist keine Garantie für sinnvolle Entscheidungen.



    Allenfalls eine gute Basis für Akzeptanz.



    Beispiele für schlechte Entscheidungen durch die Mehrheit gibt es im Überfluss.

    Und das heißt auch: Wenn die Mehrheit kein absolutes Verbrennerverbot will, dann wird es auch wieder veschwinden - mit allen Konsequenzen. Das kann jederzeit geschehen, auch nachdem ein Verbot schon in Kraft ist.

    • @Frauke Z:

      Politische Maßnahmen (oder das Ausbleiben von Maßnahmen) können ganz erheblich und auch dauerhaft von tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen in der Bevölkerung abweichen.

  • 6G
    608196 (Profil gelöscht)

    "Sie führt damit auch noch – siehe Autoabstimmung – ihre Wählerschaft in die Irre."

    Das würde mein Erstaunen minimieren.



    Ich frage mich schon lange, obschon der Manipulationen und ambivalenten Beziehung zur Realität der Union bewusst, wie irre man sein muss, um Die zu wählen.



    Also erst das Nachdenken aussourcen und dann von exklusiv machtversessenen Nichtskönnern, Spendengeld und Aufsichtsratsposten aquirierenden und Mensch wie Natur und Staat für eigene Benefits verschachernden Rückständigen in die Irre führen lassen.



    Könnte man Wahlrecht nicht irgendwie an politisches Interesse und Verstand koppeln?



    Ich bin sicher, noch mal über 30 Jahre Unions-geführte Regierungen in 50 Jahren überlebt hier nichts.



    Kein Grashalm, Wildblumen, Insekten, Nutzvieh, Wälder, Menschen. Nur Automatisch fahrende Verbrenner rasen dann auf Rundkursen um Gas- und Kohlekraftwerke, produzieren Staus in verwaisten Städten und fahren Vieh in menschenleere Schlachhöfe, während durch KI ersetzte Bürgerinnen wieder und wieder und wieder die Union in Verantwortung wählen. Deren bereits skelletierter Anführer seit 17 Jahren in einem Kleinflugzeug zwichen Berlin und Brilon pendelt, Blackrock Flyer abwerfend.

    • @608196 (Profil gelöscht):

      "Könnte man Wahlrecht nicht irgendwie an politisches Interesse und Verstand koppeln?"

      Anderswo schrieben Sie zwei Minuten später, Sie seien schwerpunktmäßig Bürgerrechtler. Wollen Sie vielleicht diesen Satz in dem Licht nochmal GANZ kurz überdenken?

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Das war ein Scherz.



        Das mit dem Bürgerrechtsanwalt.



        Hätte ich als "Ironie" kennzeichnen sollen.



        Das mache ich nun besser.



        Achtung:



        SPOILER



        Da Heute mein humoriger Montag ist - mir deutlich lieber als ein Übellauniger - sollten Sie auch obigen Kommentar eher als humorigen Denkanstoss, als als wörtlich zu verstehenden Meinungsbeitrag einordnen.

        • @608196 (Profil gelöscht):

          Dann überlegen Sie halt mal, was jeweils der ernste Kern in Ihren beiden Scherzen war (es gibt IMMER einen, sonst funktioniert der Scherz nicht) und ob die wirklich miteinander kompatibel sind.

          • 6G
            608196 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Hmmm....Nö.



            Scherze beschäftigen mich im sozialen Miteinander nicht so lang.



            Und ich überlasse es gern ihrer herausragenden sozialen Kompetenz, mich als Person anhand meiner Scherze zu analysieren.



            Ist wie Puzzle, nicht?

    • @608196 (Profil gelöscht):

      Die letzten 20 Jahre hat die CDU auch nur verwaltet, was Rot/Grün in Gang gesetzt hat.

      • @Wonko the Sane:

        Was für ein Unsinn. Bei aller Kritik an Rot-Grün unter Schröder-Fischer, der Atomausstieg war ein spätestens seit Chernobyl von einer stabilen Bevölkerungsmehrheit gewolltes, in Umfrsgen wieder bestätigtes Projekt.

        Der Ausbau von Wind & Solar wurde seinerzeit auf den Weg gebracht. Ein Jobmotor. CDU & FDP, später die Grokos mit der SPD an Bord haben die dt. Windkraftanlagen- u. Solarindustrie an die Wand gefahren. China freut sich noch heute.

        Union hat in letzter Groko sogar noch "Solardeckel" haben wollen, SPD konnte das grad noch verhindern. Atom war die höchstsubventionierteste Ernergieform der dt. Industriegeschichte, zudem faktisch nicht versicherbar.

        Die Union ist als Kanzlerinnenpartei mit entsprechender Richtlinienkompetenz hauptsächlich für die fehlende Dynamik im Lande verantwortluch. Die Langzeitwirkungen erleben wir erst jetzt: zerbröselnde Infrastruktur, fehlende Digitalisierung, Fackräftemangel weil Union ihrem "Stimmvieh" Deutschland nicht als "Einwanderungsland" zumuten wollte. Bildungsinvestitionen zu gering, Wohnungsbau nicht gefördert seit 20 Jahren plus.

        Der Schuldenbremse wegen wird D weit hinter China & USA zurückfallen. Die "schwäbische Hausfrau" war's!

      • @Wonko the Sane:

        Könnte daran liege, dass die CDU von diesen 20 Jahren 16 Jahre mit der SPD zusammen regiert hat ;-)

        • 6G
          608196 (Profil gelöscht)
          @Tom Tailor:

          Grins



          Ich sehe schon, Sie sind sich in bester konservativer Tradition für keinen politischen Kalauer zu schade.



          Witzig, wirklich.



          Wer sich gut erinnert, weiss noch sehr gut, kann es bis Heute sehen, was diese Koaltionen aus der SPD gemacht haben und was damals als Regierungsleistung das Heute belastet.



          Sozial ist an der SPD nichts mehr.



          Der Neoliberalismus hat eine durch den eigenen Kanzler schwer beschädigte Anwältin für Arbeiter und Bürgerechte zu einer Mitläuferin in einem in Abhängigkeitsverhältnissen zu Industrie und Finanz gefangenen Bundespolitik gemacht.



          Gerne können wir uns die Mühe machen, einige der grossen.Konfliktthemen aus diesen Jahren hier auszutauschen und zu evaluieren, wer hier die Politik bestimnte. Die ehemaligen Sozen waren es definitiv nicht.



          Sind es bis Heute nicht.

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Wonko the Sane:

        Ihr Ernst?



        Wir scheinen in parallelen Universen zu leben.



        In den letzten 50 Jahren hat die Union 33 Jahre regiert.



        In den letzten 18 Jahren, 16 Jahre Unions geführte Regierungen.



        Wirkmächtig werden neue Gesetze i.d. Regel nach 3-5 Jahren.



        Und meinw



        Er Erinnerung nach hat die Union den Bildungssektor marode gespart, ca. 400.000 Arbeitsplätze bei Erneuerbaren Energien und Zulieferern zugunsten Kohle- und Gaskraftwerken sowie der Petroindustrie abgewickelt, hat die Infrastruktur kaputtgespart, einen Subventionswahnsinn etabliert, Lobbyisten 4-fach mehr als jede andere Partei in den Bundestag geholt, Natur- und Klimaschutz geschliffen, Umweltaktivisten kriminalisiert, und so weiter. Ich könnte noch ein paar Stunden so weiter schreiben.

    • @608196 (Profil gelöscht):

      "Könnte man Wahlrecht nicht irgendwie an politisches Interesse und Verstand koppeln?"

      Hat man im "real existierenden Sozialismus" versucht :D

      • 6G
        608196 (Profil gelöscht)
        @Tom Tailor:

        Jaja, ich weiss.



        Da kollidiert Gleichheit und demokratische Grundordnung mit Verzweiflung und Hilflosigkeit aus nicht nachvollziehbarer Interpretation von Politik und den folgenden Wahlverhalten von Unionswählern.



        Siehe oben, Kommentar die Union verwalte SPD Entscheidungen.



        Da kann man schon mal verzweifeln.



        Real existierender Sozialismus war eher ein Marketinggag, als Beschreibung des Ist-Zustands.



        Eigentlich eine Kleptokratie mit Inkompetenz als Grundfeste.