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Buch über Judenhass in DeutschlandKein normales Leben möglich

In einem Sachbuch werden jüdische Bür­ge­r:in­nen nach ihren Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland befragt. Der Befund ist erschreckend.

Antisemitismus grassiert nicht nur unter Muslimen und Rechtsextremen, sondern in der ganzen Gesellschaft Foto: M. Golejewski/AdoraPress

Beim Lesen dieses Buches überschlagen sich die Ereignisse im Nahen Osten. Doch nicht nur dort, auch in Deutschland flogen am vergangenen Wochenende Fäuste und Steine bei Protesten zum Nahostkonflikt. Wiederholt kam es bei den Demonstrationen auch zu antisemitischen Straftaten. Innenminister Horst Seehofer verlautete schließlich: „Wer antisemitischen Hass verbreitet, wird die volle Härte des Rechtsstaats zu spüren bekommen.“

Solche Bekundungen hört man von Po­li­ti­ke­r*in­nen immer wieder, wenn der Hass gegen das Judentum in Deutschland einmal mehr – scheinbar unmittelbar – aus der Bevölkerung herausbricht. Meist folgt darauf eine große Entrüstung seitens der Gesellschaft – Judenhass, den haben doch die meisten Deutschen bis auf einige verwirrte Geister überwunden?

Die Jour­na­lis­tin Eva Gruberová und der Journalist Helmut Zeller offenbaren in ihrem Buch „Diagnose: Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit“ ein ganz anderes Bild von Deutschland. Für ihre Bestandsaufnahme sind sie durch die Republik gereist und haben jüdische Bürgerinnen und Bürger nach ihren Erfahrungen mit Antisemitismus gefragt. Die Diagnose ist erschreckend.

Gruberová als Journalistin und Referentin der KZ-Gedenkstätte Dachau und Zeller als Leiter der Dachau-Redaktion der Süddeutschen Zeitung dokumentieren und analysieren umfassend und eindrücklich, dass der Antisemitismus in Deutschland nicht nur aus rechtsextremen Randgruppen in die Mitte der Gesellschaft schwappt, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft verankert ist: „Einer Studie zufolge ist jeder vierte Deutsche gegen Juden eingestellt, von diesen mehr als 20 Millionen Frauen und Männern kann man schwerlich behaupten, dass sie eine unbedeutende Minderheit sind.“

Eva Gruberová/Helmut Zeller: „Diagnose: Judenhass“. C. H. Beck, München 2021, 279 S., 16 Euro

Und was tut die Politik? Außer Solidaritätsbekundungen zu oft nichts, erörtern die beiden Jour­na­list:in­nen. Spätestens seit dem Überfall auf die Synagoge in Halle 2019 und der massiven Zunahme von antisemitischen Verschwörungstheorien in der Coronakrise wäre ein striktes Handeln nötig gewesen. „Das betrifft auch die Polizei und die Justiz“, so Gruberová und Zeller.

Die jüngsten Bilder im Zusammenhang mit den Ausschreitungen zum Nahostkonflikt zeigen aber, dass es viel zu tun gibt. Aufklärung und Bildung könnten hier ein Schlüssel sein. Deshalb eine klare Leseempfehlung für dieses Buch.

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50 Kommentare

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  • "Am Ende muss klar sein: Ob Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hinduisten oder Atheisten - alle müssen sich als deutsche Staatsbürger fühlen und die Philosophie einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft leben", so Söder.

    Dem kann ich mich nur anschließen.

    • @Wonneproppen:

      Ich nicht.ein bekenntnis zum deutschen staat oder irgendeinem anderen ist nicht erforderlich.



      und die " Philosophie einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft" möchte Ich mir lieber nicht allzuvorbehaltlos zu eigen machen.auch demokratien missbrauchen macht und oft sogar noch mehr und mit einem besseren und also blinderen gewissen als undemokratische staaten .und freiheit ist sowieso kein geeigneter oberster wert für eine humane gesellschaft und oft ein synonym für verantwortungslosigkeit,



      rücksichtslosigkeit und kapitalistische ausbeutung

      lasst uns lieber die vermeidung von unmenschlichkeit als oberstes prinzip verkünden

  • Die Bikdauswahl ist ziemlich merkwürdig. Denn im Zusammenhang mit dem Aufruf zur Befreiung Palästinas ist ein Boykottaufruf gegen Israel eben gerade nicht antisemitisch motiviert (auch wenn er aus meiner Sicht komplett falsch ist)!.

    • @Ruediger:

      Die zweite Zeile wirbt für die Vernichtung Israels. Es soll auf der Landkarte ausradiert werden.

      Da passt die Bildunterschrift dann schon.

      Was da auf Arabisch steht, möchte ich schon gar nicht mehr wissen.

      • @rero:

        Auf den Satz bezogen ist dass Kaffeesatzleserei.

        Man kann es auch anders lesen, bspw. das Menschen und deren Gebiete nun schon seit bald 70 Jahre besetzt sind und nie ein freien Land erlebt haben

    • @Ruediger:

      So wie die kauft nicht bei juden Kampagne der nazis?

      • @Ali Bert:

        Quatsch mit Soße. Israel ist kein wehrloser jüdischer Ladenbesitzer, sondern ein Staat mit Verantwortung. Wenn USA irgendwo an einem Krieg beteiligt ist, kräht auch kaum jmd "Antiamerikanismus" ob irgendwelcher Protestaktionen inkl Flaggenverbrennungen ( George W. B. hat versucht den Begriff mal stark zu machen, war aber nicht von besonderem Erfolg gekrönt) . Muss ein Staat, zumal ein demokratischer, einfach aushalten.

      • @Ali Bert:

        Die "Kauft nicht beim Juden" Kampagne richtete sich gegen Juden, weil sie Juden waren, sie war klar antisemitisch. Die "Boycott Israel", Bewegung richtet dich gegen Israel, weil Israel als Besatzer gesehen wird. Die Religion oder ethnische Zugehörigkeit der Besatzer ist dabei erstmal zweitrangig. Man sollte Israel nicht mit dem Judentum gleichsetzen

        • @Ruediger:

          Aha. Und ehm ... Sie erklären aber noch den "nicht-antisemitischen" Charakter der Forderung des Plakates, "Free Palestine from the river to the sea", nicht? Steht da mal wieder eine "Umsiedlung" an?

    • @Ruediger:

      Haben Sie auch den Satz darunter gelesen?

      Da wird es spannend.

  • Seht gut dazu ein Beitrag der Bundeszentrale für Politische Bildung über die massive Zunahme von Antisemitismus an Schulen.

    Nur noch erschreckend.

    www.bpb.de/apuz/31...smus-in-der-schule

    • @shantivanille:

      Der Antisemitismus wird im schulischen Kontext und auch in der Berichterstattung nicht gerade elaboriert dargestellt. Auch Ihr Link zur bpb ist mir hier zu unterkomplex! Die Schule und die Berichterstattung vermitteln nicht gerade die komplexen Zusammenhänge zwischen Menschenrechten, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Antisemitismus. Insbesondere der heutige Antisemitismus muss in dem Kontext der Menschenrechte und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit eingeordnet werden. Immerhin wurde die AEMR 1948 auch aufgrund der Verbrechen des NS-Regimes neu formuliert. Das GG verweist in Artikel 1 Absatz 2 auch darauf! Außerdem gehört die Frage gestellt, wie lässt sich Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verhindern? Das wird nur mit breiter Wertschätzung der Menschenrechte in der Bevölkerung gelingen! Dafür müsste allerdings bereits in der Schule das Thema deutlich ernsthafter, ausführlicher und erfahrbarer unterrichtet werden und die Politik, wie zuletzt die CDU, darf das Thema Menschenrechte nicht als linksideologisches Thema klassifizieren! Global gesehen befinden sich die Menschenrechte immer mehr in der Defensive aufgrund der erstarkten antidemokratischen Systeme. Auch in Israel und Palästina wird ein politischer Kurs gesetzt, der sich immer mehr von den Menschenrechten entfernt. Die Gefahr ist daher groß, dass dies in einem Desaster endet!



      www.amnesty.de/inf...rt/palaestina-2020



      www.amnesty.de/inf...report/israel-2020

  • Jeder 4. ein Judenhasser, jeder 5. ein Nazi? Die Juden, die ich kenne, leben ein ganz normales friedliches Leben in Deutschland.

    • @Kappert Joachim:

      Ich weiß ja nicht, wieviele Juden sie "kennen", aber wenn jüdische Einrichtungen (Synagogen, jüdische Gemeinden, Schulen, Kindergärten, etc.) bewacht werden müssen und Juden, die als solche erkennbar sind, immer häufiger verbal und physisch angegriffen werden, kann man wohl kaum von einem normalen, friedlichen Leben für Juden in Deutschland sprechen. lch lebe auch kein normales Leben in Deutschland. Früher trug ich ein Kettchen mit einem Davidstern. Das würde ich heute nicht mehr tragen.

  • Es ist schwer nachvollziehbar für mich dass jeder 4'te in Deutschland Ressentiments gegen Juden hat. In meinem Umfeld wüsste ich keinen der Antisemit ist. Wo haben sie die Befragungen durchgeführt? In Berlin-Neukölln? Nun gut, ich weiß nicht wie diese Studie durchgeführt wurde und wie die Fragestellungen waren. Deswegen tue ich dieses Ergebnis auch mit Vorsicht betrachten.

    • @chinamen:

      Wie viele Nazis oder Rassisten haben Sie denn in Ihrem Umfeld. Wie viele Frauen- oder Schwulenhasser?

      Ich keinen einzigen. Sollte ich deshalb annehmen, dass es diese Leute gar nicht gibt?

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @chinamen:

      Das hat etwas damit zu tun, daß vor 130 Jahren der erfolglose Linke, Herr Wilhelm Marr, Geld und Börsengeschäfte als schlecht definiert hat, und diese dem Judentum gleichgesetzt hat. Ich z.B. finde Geld und Börsengeschäfte gut. Deshalb darf sich jede Person geadelt fühlen, die ich damit in Verbindung bringe.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @chinamen:

      Also in BW habe ich anti-semitismus von Türken und deutschen erlebt, 1 Türke 4 Deutsche, am Gymnasium wohl gemerkt. Ich denke da geht es um viele solche Sentimwnbts wie die Juden sind wohlhabender einflussreicher etc. Die finden sie bei vielen Menschen.

    • @chinamen:

      Wieso Neukölln? Schwäbische Alb, Rhein-Sieg-Kreis sind Kreise die ich schon beitragen kann. Geht bis tief in die Feuerwehr rein. Auch gegen „Zigeuner“. Mehr dazu nicht an dieser Stelle.

  • Antisemitismus ist im deutschsprachigen Raum fest in vielen Hirnen verankert. Ein Indiz gefällig?

    Sucht man mit der Suchmaschine duckduckgo.com/



    nach Jörg Kukies (Staatssekretär im BMF), wird einem schon nach dem Eintippen von "jörg kuk" die Suchphrase "jörg kukies jude" zur Auswahl angeboten (Stand 22.05.2021 02:15 Uhr; Zufallsfund, war auf der Suche nach Infos im Kontext "Wirecard").

    Dies belegt, dass bei dieser Suchmaschine eine bedeutende Anzahl der Nutzer die Suchanfrage "Jörg Kukies" + "Jude" eingegeben haben muss.

    Bemerkenswert aber (leider) nicht überraschend.

    Häufigere Suchanfragen 'merkt' sich die Maschine und bietet sie weiteren Nutzern gleich zur Auswahl an. Letzteres hat auch einen selbstverstärkenden Effekt. Deswegen programmiert Google schon dagegen an.

    • @DHM:

      Ist mir auch schon aufgefallen. Mit anderen Namen.

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    „Einer Studie zufolge ist jeder vierte Deutsche gegen Juden eingestellt...“

    Wäre schön, wenn man einen derartigen Vorwurf ein wenig weiter ausführen würde. Was bedeutet denn „gegen Juden eingestellt“? Will man sie nicht als Nachbarn? Sieht man die Erlaubnis zur nicht medizinisch indizierten Beschneidung kritisch? Ist man der Meinung, daß Schächten nicht mit dem gesetzlichen Tierschutz vereinbar ist?

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Diese Zahlen werden seit Jahrzehnten erhoben. Es sind immer um die 20 %.

      Derzeit hat der Antisemitismus Oberwasser, wie immer in schwierigen Zeiten. Ich glaube nicht, dass es dabei um die Schächtung oder um Beschneidungen geht.

      Ich wünschte, es wäre so.

      • @Jim Hawkins:

        dazu fällt mir dann immer wieder der der Bericht der Unabhängigen Expertenausschusses Antisemitismus ein. In der Studie wurde auch die Zustimmung zu folgender Aussage abgefragt: "Es ist ungerecht, dass Israel den Palästinensern Land wegnimmt"

        ...so schnell is mer bei den Antisemiten.

        www.zeit.de/2017/23/p-von-auen

        • @ingrid werner:

          Ich verstehe es ja, dass es Ihnen lieber wäre, es wären weniger und sicher sind nicht alle Fragen klug gestellt, aber ob es nun 18, 20 oder 25 Prozent sind, darüber kann man sich streiten, oder man kann es lassen.

          Und: Da kommt noch etwas auf uns zu. Das, was etwa in Frankreich oder den USA schon stärker da ist.

          Angriffe auf Jüdinnen und Juden bis hin zu Folter und Mord.

          In Deutschland waren wohl ein paar zehntausend für die palästinensische Sache auf der Straße.

          Um sich für die jüdische Sache einzusetzen, das erfordert schon etwas Mut. Den die Deutschen in dem Fall nicht haben, oder es ist ihnen einfach egal.

          • @Jim Hawkins:

            Man muss sich ja nicht doof stellen. Mit solchen Studien wurde gezielt Politik gemacht, etwa im Vorfeld der BDS- Resolution und wenn die Zustimmungsraten zu Antisemitismus, die bei ca 5% der Bevölkerung liegen im Bereich "klassischer" Antisemitismus, mittels einer Kategorie "Israelbezogener Antisemitismus" (Prüffrage, wie oben, ob man es ungerecht findet dass Palästinenser enteignet werden) auf über 40% aufgepumpt werden, wie in der Studie für den Bundestag, dann ist das keine Kleinigkeit. Erstens, sollten doch alle ein Interesse daran haben den echten Umfang des Antisemitismus zu erfahren, die Strafverfolgungsbehörden und die potenziellen Opfer. Niemand bestreitet, dass es hierzulande Antisemitismus gibt, aber ist ist es nicht auch unverantwortlich Juden hier mit verfälschten Zahlen zu verängstigen? Wenn sie dann doch die Koffer packen und nach Israel ziehen, weil sie durch maßlos aufgeblasene Zahlen davon ausgehen müssen in Dtl nirgends mehr sicher zu sein, dann wäre diese ganze Anti-Antisemitismus-Politik doch total bekloppt oder? Und das Muslime noch während jedes Krieges in Israel Palästina auf die Straße gegangen sind und einige von ihnen auch antisemitische Parolen gerufen haben, ist nicht neu. die Frage ist, ob wir jetzt, wie manche behaupten, aus dieser Momentaufnahme wirklich ableiten können, der Antisemitismus seit signifikant gestiegen (oder sucht die Werteunion und die AfD mal nur eine Steilvorlage auf Muslime i.A. mit dem Finger zu zeigen?) Und was bekommen die Entscheidungsträger zur Beantwortung dieser wichtigen Frage serviert? Zweifelhafte Studien, die nicht den wissenschaftlichen Standards entsprechen. Für "die jüdische Sache" habe ich schon demonstriert, aber wenn man für die palästinensische Sache demonstrieren möchte muss man sich andauernd fragen lassen ob man denn noch auf dem Boden des GG steht oder ob man denn nicht besser gleich abgeschoben gehört. So ist niemandem geholfen.

            • @ingrid werner:

              " aber wenn man für die palästinensische Sache demonstrieren möchte muss man sich andauernd fragen lassen ob man denn noch auf dem Boden des GG steht oder ob man denn nicht besser gleich abgeschoben gehört. So ist niemandem geholfen."

              Das mag, mit Verlaub, aber auch daran liegen:

              www.youtube.com/wa...v=IJPkY61xdzY&t=2s

              Kann natürlich sein, dass das alles Einzelfälle sind.

              • @Jim Hawkins:

                dieses political engeneering wie sie die von Ihnen vor kurzem verlinkte Werteinitiative betreibt (die auch für die BDS- Resolution in allen Fraktionen Klinken putzen war) ist bei allen mgl anderen Fragen schon kritisch zu beurteilen, wenn es aber darum geht den Konflikt zw. zwei Völkern auf auf gesellschaftl Ebene in Dtl zu moderieren, was primäre Aufgabe der Politik ist, und die überlässt es solchen Gruppen die Instrumente einseitig zu bestimmen, die Diskussion zu Steuern oder besser noch ganz abzuwürgen, kann das u.U. fatale Folgen haben. Was wollen diese Leute erreichen? Dass unsere Spitzenpolitiker nur noch Israelfähnchen schwenkend, die selben hohlen Phrasen widerkäuen à la Israel hat ein Recht sich zu verteidigen. Israel ist die einzige Demokratie in Nahost. Und? Wann kommt endlich eine Initiative von uns den Konflikt zu lösen? Wann wollen wir es unserem Freund Israel endlich zumuten zu sagen: Hört mal ihr braucht uns den Konflikt nicht nochmal erklären, wir verfolgen das auch schon länger, wann wollt ihr endlich aufhören euch der Realität zu verweigern und den Palästinensern einen ernsthaften, fairen Vorschlag zu machen, den die auch annehmen können? Wie oft wollt ihr euch noch mit Gaza batteln? Wegen den Siedlungen? Um Al- Aqsa zu behalten? Was wollt ihr damit? Und wegen diesem eurem Konflikt werden Juden u Palästinenser bei uns polarisiert. Und Ihr zeigt auf uns und sagt kümmert euch um euren Antisemitismus? Wir müssen uns um die Sicherheit der Juden hier kümmern, klar. Aber ihr löst bitte endlich euren Konflikt! Zu sagen diese Angriffe wären nichts als gewöhnlicher Antisemitismus und hätten NICHTS mit dem Nahostkonflikt zu tun, ist hochgradige Realitätsverweigerung.

              • @Jim Hawkins:

                absolut richtig. Aber nehmen sie auch mal zu den anderen Punkten Stellung.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Das dachte ich auch. Eine Quelle oder mer Details zu den Kriterien wären sinnvoll.. Bei der Süddeutschen [1] findet man etwas Details, die Studie selbst konnte ich nicht finden.



      [1] www.sueddeutsche.d...kongress-1.4652536

  • Kritik an der Politik Israels und Hass auf Juden sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das geht beim Solidarisieren mit der einen oder anderen Seite offensichtlich verloren.

    • @Markus von Brevern:

      Ganz genau.

    • @Markus von Brevern:

      Stimmt beides.

  • Wenn man Unwahrheiten andrer wiederholt, wird es trotzdem nicht zur Wahrheit. Die Autoren des Buches liefern einen Abklatsch einer angeblichen Studie aus 2019, die wissenschaftlichen Ansprüchen nicht standhält. Auf dem Niveau "Ich kenne einen, der glaubt , dass er Zeuge antisemitischer Vorfälle geworden sei...." läuft die Analyse. Kleiner Schmankerl am Rand. Es wird auch nach der Sympathie mit Palästinensern gefragt. Die kommen in der Studie schlechter weg bei den Leuten als die Juden..... Wird aber übergangen.

    • @ebsw:

      Es geht um Juden und nicht Palästinenser. Ich kann Antisemitismus in der deutschen Bevölkerung leider bestätigen. „Ach dann bist Du doch kein Jude. Gottseidank! Weil…“ war das extrem.

  • Auch bei Fridays for Future ist Antisemitismus weit verbreitet:



    www.welt.de/politi...Israel-Feinde.html



    Man sollte sich dringend um dieses Problem kümmern.

    • @VanessaH:

      Fairerweise muss man sagen, dass sich FFF Deutschland distanziert hat:

      www.welt.de/politi...anzieren-sich.html

      • @Jim Hawkins:

        Reicht das? Es reicht auch nicht, wenn sich Coronaleugner auf ihrer Homepage von Rechten distanzieren, aber dann mit denen demonstrieren.

      • @Jim Hawkins:

        FFF Deutschland hat sich von dem Post distanziert, aber nicht von den Leuten, von denen der Post stammt. Und ob eine nicht israelfeindliche Haltung international bei FFF mehrheitsfähig ist, darf füglich bezweifelt werden. Da wird sich FFF Deutschland wohl mal entscheiden müssen - oder muss darauf hoffen, mit anderen Maßstäben gemessen zu werden als an "Wer zusammen mit X demonstriert, ist selbst ein X."

        • @Budzylein:

          Da mag wohl was dran. Außerhalb Deutschlands tummeln sich sicher auch finstere Vereine wie BDS im FFF-Umfeld.

  • Und wieder bestätigt sich, was man wissen kann: Antisemitismus hat keine und damit jede politische Heimat. Von ganz links bis ganz rechts und alles dazwischen.

    • @Jim Hawkins:

      Und was bringt diese Erkenntnis denen, die vom Antisemitismus unmittelbar betroffen sind? Zim Beispiel ein junger Mann, der gestern Avend on Berlin mit Kippa unterwegs war und von drei Männern krankenhausreif geschlagen wurde? Tut mir leid, aber von Deutschland ging genug Hass und Gewalt gegen Juden aus. Was sich in den letzten Jahren hier abspielt, ist unfassbar.

      • @Jossi Blum:

        Das bringt den Opfern erstmal nichts, aber es ist ein Argument gegen die Vorstellung Antisemiten wären entweder Nazis oder Menschen mit Migrationshintergrund.

        Die Möglichkeit, dass auch mein Zahnarzt Antisemit sein könnte, finde ich da beunruhigender.

        Auch, wenn von dem wohl kein militanter Antisemitismus ausgehen würde.

        • @Jim Hawkins:

          Nun ja, die Vorstellung, einem antisemitischen Zahnarzt auf dem Behandlungsstuhl ausgeliefert zu sein, ist genauso gruselig....

    • @Jim Hawkins:

      Antisemitsche Demonstrationen vor Synagogen sind vor 2015 und dem Aufstieg der AfD unbekannt gewesen.



      Hier gibt es wohl einen klaren Zusammenhang, der inzwischen auch CDU Politikern wie Manfred Weber auffällt.



      Rechte Hetze gegen Religionen wie sie die AfD betreibt ist vermutlich die Ursache, und es wird dringen Zeit solche Hetze härter zu bestrafen.

    • @Jim Hawkins:

      Stimmt! Und ich bin immer wenn es um das Thema geht erschreckt, wie auch, mehr als in einem anderen Forum dass ich besuche, hier gerne relativiert wird. Und gerne dann das Problem einzig und alleine auf „Ausländer/Migrationshintergrund“ geschoben wird, denn die anderen (sind da „Biodeutsche“ gemeint) kennen ja keine schlechten Meinungen über Juden. Nur vielleicht „über andere die es verdient haben“? Als ob man nicht verstehen würde welche Ansichten durch die Blume verteilt werden. Und oft kommt es ja dann gegen Juden doch durch. Beispiel Beschneidung, Schächten, was da dann alles zu Tage kommt.

    • @Jim Hawkins:

      Gut gesagt!

      • @Günter:

        Es ist aber falsch. Oder belegen Sie mal Antisemitismus im Liberalismus.

        • @Chutriella:

          Remember Möllemann.