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Boykott von US-ProduktenKritisch konsumieren ist kompliziert

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

In den USA hergestellte Produkte werden in Deutschland immer unbeliebter. Die Kaufverweigerung ist durchaus sinnvoll, wenn es die Richtigen trifft.

Der Widerstand gegen Tesla und Unternehmenschef Elon Musk nimmt zu – auch in Deutschland Foto: Ebrahim Noroozi/ap

I mmer mehr Leute wollen keine US-Produkte mehr kaufen, weil ihnen der Kurs von Präsident Donald Trump zuwider ist. Sie wollen nicht einfach tatenlos zusehen, wie er die USA und den Rest der Welt ins Chaos stürzt. Diese Konsumverweigerung ist eine gute Idee, schon weil sie ein probates Mittel gegen eigene Ohnmachtsgefühle ist. Bestimmte Waren aus den USA nicht mehr zu kaufen, kann ein Akt der Selbstermächtigung sein. Auch wenn das nicht sofort zur Weltveränderung führt.

Und klar: Es geht auch nur begrenzt. Viel Zustimmung zum Boykott von US-Waren wird vermutlich über Smartphones von US-Unternehmen gesendet. Macht nichts. Besser ein kleiner Anfang als gar keiner. Kritisches Konsumieren ist immer gut. Es schadet nie, sich genau anzuschauen, wie Nahrungsmittel oder andere Güter hergestellt werden, ob Menschen oder dem Klima damit geschadet wird und vor allem: wer daran verdient. Die Mär, dass die oder der Einzelne nichts tun kann, ist falsch.

Es gibt hierzulande nach Protesten von Tier­schüt­zer:in­nen keine Hennen in Legebatterien mehr, weil Kon­su­men­t:in­nen diese Eier nicht mehr wollten. Sich gegen fragwürdige Geschäftspraktiken oder rechtsextreme Geschäftemacher wie Elon Musk entscheiden kann jeder. Der reichste Mensch der Welt hat dafür gesorgt, dass Ernährungsprogramme für die Ärmsten gestrichen werden, er steht beim Abbau der US-Demokratie an vorderster Front. Jede Unterstützung für ihn ist falsch.

Ein Beispiel: Sein Kurznachrichtendienst X, früher Twitter, ist ein Kanal für Musks rechte Botschaften. Die Bundesregierung muss sich von X verabschieden, sonst trägt sie zur Bedeutung des Dienstes bei. Auch Parteien, Po­li­ti­ke­r:in­nen und Organisationen mit humanistischem Anspruch sollten gehen. Etliche haben es getan. Dass Kon­su­men­t:in­nen Abstand nehmen, hat nicht immer Auswirkungen. Aber mitunter eben doch.

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Aktiensturz bei Tesla

Dass die Verkaufszahlen von Musks E-Auto-Bauer Tesla dramatisch eingebrochen sind und der Aktienkurs stark gefallen ist, zeigt das. Bestellen Ver­brau­che­r:in­nen nicht mehr bei Amazon, schadet das Jeff Bezos. Solche Schäden kommen irgendwann auch bei Trump an. Um das zu erreichen, muss der Konsumverzicht die Richtigen treffen. Zum Beispiel Bourbon-Hersteller, Musk oder Bezos, die Trump unterstützen. Es gibt Grenzfälle.

Was ist mit Nüssen aus Kalifornien? Der Bundesstaat will Trump Paroli bieten. Wenn es bei US-Herstellern, die in Europa produzieren, nur darum geht, ihre Produkte durch die von deutschen zu ersetzen, wird es unappetitlich, weil nationalistisch. Kritischer Konsum ist kompliziert.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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54 Kommentare

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  • Wer auf US-Waren verzichtet, spart viel Geld und ernährt sich gesünder. Schon der Wechsel von der Burgerbude zur Dönerbude bringt etwas.



    Bei Technologie wird es schwieriger. Besonders die Apple-Junkies dürften kaum Ersatz finden.

  • Kritischer Konsum bedeutet auch weniger Konsum. Geräte nur austauschen, wenn die alten irreparabel kaputt sind, auf exotisches oder nicht saisonales Obst und Gemüse verzichten, keine Mode mitmachen, Jeans flicken, Socken stopfen.

    • @Patricia Winter:

      Klingt fast nach meinem Leben. Bis auf das Socken stopfen :D

      • @Tom Tailor:

        Selbst die Jeans-Label werden recycelt. (Ich konnte nicht widerstehen)

  • Es gibt in den USA produzierte Güter, die kann man kaum ersetzen. Zumindest, ohne sich dabei selbst in den Fuß zu schießen. Aber jene Güter, die man ersetzen kann, sollte man ersetzen. Und das sind so viele, dass man das in den USA massiv merken wird, wenn viele Menschen in der EU sich beteiligen.

  • "Kritischer Konsum ist kompliziert" - nein, er ist unmöglich🤷‍♂️



    Kein Handy und kein Laptop dieser Welt, wirklich 0,0% dieser Waren, werden 'unbelastet' hergestellt.



    Die seltenen Erden und andere Teile für Prozessoren werden nicht selten durch sklavenähnliche Arbeit gewonnen, oft genug von Kindern, fast ausnahmslos unter Missachtung der Umwelt.



    Weiter geht's in den Zuliefererwerken - da wird aufgedampft, hochgiftig.



    Atemschutz? Na klar, einmal im Jahr wenn irgendein Filmteam oder Europäer zur Besichtigung vorbeikommt.



    Dann kauft ihr das Produkt, verabredet euch damit zu Tesla takedown Demos oder tippt damit einen Artikel für die taz...



    Irgendwann, eher früher als später, wird das Gerät ersetzt, #isso🤷‍♂️



    Das Altgerät geht dann zu refurbished, na klar 😜, Schmarrn, es geht in die Giftküchen ☠️ nach Westafrika und Südostasien, wo Menschen ohne jeglichen Schutz Metalle auskochen, den Rest in die Umwelt kippen.



    Kritischer Konsum?



    Was ein Märchen.



    Wer als Linker keine Rechten unterstützen will, kein Problem. Aber hört auf das zu glorifizieren als Kampf um kritischen Komsum. Das ist Selbstbeweihräucherung und nichts sonst.

    • @Farang:

      Was haben Sie nicht verstanden? Es geht hier um die Möglichkeit der politischen Einflussnahme.



      Und Falschinformationen müssen Sie auch nicht unterbringen. "seltene Erden in Prozessoren? Jaja...

      • @Jörg Schubert:

        Falschinformationen?



        Na dann bauen sie mal ein Smartphone ohne Neodym, Dysprosium, Cer, Yttrium, Lanthan, etc...

    • @Farang:

      Kritischer Konsum ist nicht gleich Konsum ohne Auswirkungen. Das Diktum, man müsse wider die Doppelmoral entweder alles oder gar nichts konsumieren, ist ein bisschen langweilig.

      • @nihilist:

        Seit wann ist Glaubwürdigkeit langweilig?

    • @Farang:

      Ah, das gute alte "wenn's nicht zu 100% wirkt, lässt man's besser bleiben" Argument. Niemand zwingt dich, das mit zu machen, aber irgendwas scheint dich zu zwingen, es mies zu machen.

      • @Systemknecht:

        Ich will nichts mies machen, mir fällt nur auf das bei Tesla und Amazon gern auf kritischen Konsum abgestellt wird, natürlich nur weil Amazon seine Mitarbeiter so schlecht behandelt oder Tesla zu viel Wasser in Brandenburg fördert etc, dabei geht es doch sehr offensichtlich einzig und allein darum, dass die Besitzer von Amazon und Tesla Neorechte sind.



        Gerade Musk war lange ein Poster Boy für junge Linke. Dynamisch, weltverändernd, E-Auto-Pionier, Ukraineunterstützer - bis vor drei Jahren hätte jeder Linke Musk gern an seinem Küchentisch gehabt und Teslas waren heißbegehrt...



        Dann fing Musk an rechts aufzuschwätzen und plötzlich war alles an Tesla schlecht 🤷‍♂️



        Ziemlich offensichtlich, oder?



        Wo ist denn der kritische Konsum bei Kaffee beispielsweise?



        Jaja in Prenzlauer Berg tragen sie alle ihren eigenen Becher zum Barista und bestellt wird natürlich ausschließlich fair trade - super, das ist dann aber kritisch genug - wieviel Wasser ein Kilo Kaffee verbraucht und dass das Zeug um den halben Planeten geschifft werden muss, egal.



        Auch Avocado ist Trendfood - Wasserverbrauch, Fußabdruck egal.



        Würde Musk Avocados verkaufen wären die des Teufels...

        • @Farang:

          Ja und? Gibt's da ein Boykott Limit oder eine entweder/oder Regel die ich beachten muss? Muss ich Avocados essen, wenn ich Elon ablehne? Was genau hat dich zu diesem Posting motiviert?

        • @Farang:

          Und wo ist jetzt das Problem? Wenn ich keine Lust habe, mein Geld an ein rechtes Arschloch zu spenden, wird das nächste Auto halt kein Tesla.



          Das ist eigentlich schade. Die Autos sind gut. Bisher 106.000 Km ohne Wartung oder Reparatur...

          • @Jörg Schubert:

            Und da bin ich 100% bei Ihnen, drum schrieb ich ja: "Wer als Linker keine Rechten unterstützen will, kein Problem. Aber hört auf das zu glorifizieren als Kampf um kritischen Komsum. Das ist Selbstbeweihräucherung und nichts sonst."



            Gegen Musk weil er rechts ist - kein Problem.



            Gegen Musk weil das kritischer Konsum ist - Märchen.

            • @Farang:

              Waschechter Strohmann.

  • "Was ist mit Nüssen aus Kalifornien? Der Bundesstaat will Trump Paroli bieten. "

    Ja das ist richtig, aber die Nüsse werden ja nicht vom Staat Kalifornien angebaut, sondern von Landwirten und ob diese für oder gegen Trump sind hat mit dem Staat Kalifornien wenig zu tun

    • @PartyChampignons:

      Und die Chance ist gut, dass der Landwirt, dessen Mandeln man kauft, ein Trump-Wähler ist. Von den über 400 Bezirken in den USA, wo Landwirtschaft der dominante Sektor ist, gewann Trump alle bis auf 11.

      investigatemidwest...ounties-trade-war/

  • Das größte Problem für so einen Verzicht sehe ich im IT Bereich. Man kann verzichten, Dinge bei Amazon zu bestellen; man kann Coca Cola und Starbucks, McDonalds etc. meiden. Aber wie kommt man um Google, Amazon Cloud, Microsoft etc. herum?

    Nebenbei: unsere Navigationssysteme basieren auf dem "Tempotaschentuch" der Satellitennavigation, nämlich GPS. Ist amerikanisch. Weiß jemand, wie man seine Navigation auf das europäische Galileo umstellt? Aber das ist glaube ich meistens sowieso zugänglich.

    Darum ist die Idee, die längst überfällige Besteuerung von IT-Dienstleistungen einzuführen hier der deutlich bessere Weg. Und das sollte eigentlich unabhängig von Trumps Elefant-im-Porzellanladen-Politik passieren.

    Wirklich gespannt bin ich, wann sich endlich die großen Unternehmen in den USA beschweren. Denn die leiden ja massiv unter diesem Schwachsinn. Und die kleinen Leute mögen ja den gleichen Einfluss haben wie hier (nämlich keinen), aber wenn es um große Konzerne geht, werden die schon mal im Weißen Haus vorbeischneien und ihre Meinung sagen. Hoffe ich.

    • @Jalella:

      "Nebenbei: unsere Navigationssysteme basieren auf dem "Tempotaschentuch" der Satellitennavigation, nämlich GPS. Ist amerikanisch. Weiß jemand, wie man seine Navigation auf das europäische Galileo umstellt? Aber das ist glaube ich meistens sowieso zugänglich."

      Sollte es sich nur um Ihre Ausflüge ( egal ob Auto, Öffis, Fahrrad oder laufen ) handeln, dann empfehle ich Ihnen wieder das lesen einer Karte zu lernen. Es ist noch nicht solange her, das GPS etwas war, was für Ottonormalverbraucher im Alltag keine Rolle spielte.

      • @flaviussilva:

        Ich kann Karten lesen, danke! :-) Es ging mir nicht um ein persönliches Problem, das wäre irrelevant.

        Es ist nur so, dass in unserer Gesellschaft inzwischen extrem vieles auf GPS aufbaut. Nicht nur, dass viele Taxifahrer nicht mehr wissen, wo sie lang fahren, sondern auch viele IT Anwendungen basieren auf dem Wissen der Position.



        Und für die vielen Militaristen der Gesellschaft: Waffensysteme basieren heute oft auf GPS.



        Und für die vielen Vielflieger: die Luftfahrt ist immer weniger denkbar ohne GPS. Flugrouten sind extremen Regularien unterworfen und die Effizienz der Flugpläne basiert zum großen Teil auf GPS.

        => Es hätte also einen großen Einfluss auf die Wirtschaft, nicht nur auf orientierungslose Bürger.

  • Na ja, an vielen Stellen ist es leicht, Ami - Produkte zu meiden. Amazon, Coca - Cola & Co habe ich schon vor vielen Jahren abgeschworen.



    Aber wie im Text schon erwähnt, gibt es zum Beispiel bei Smartphones eben nur die Auswahl zwischen Android und Apple, wobei man bei Android wenigstens beim Hardware - Hersteller auf nicht - amerikanische Firmen setzen kann. Mein Mobiltelefon ist von Sony.



    Ähnlich beim PC - und Laptop Markt. Hier hat man die Auswahl zwischen Apple und Microsoft. Ich habe mich schon oft an Linux versucht, bin aber nicht Nerd genug, Lösungen zu finden, wenn mein Lieblings-Bildbearbeitungsprogramm, der Drucker und mein NAS nur unter Windows funktionieren.

    Btw: Weiß eigentlich jemand, warum die Bundesregierung immer noch nicht die Bestellung der F35 - Kampfflugzeuge storniert hat? Portugal, Spanien und Kanada haben das schon getan! Portugal wird jetzt die schwedischen Saab- Flugzeuge bestellen.

    • @Heinz Kuntze:

      "Btw: Weiß eigentlich jemand, warum die Bundesregierung immer noch nicht die Bestellung der F35 - Kampfflugzeuge storniert hat? Portugal, Spanien und Kanada haben das schon getan! Portugal wird jetzt die schwedischen Saab- Flugzeuge bestellen."

      Weil genannte Länder keine nukleare Teilhabe haben.

  • Kein teutscher Nationalismus hier, bitte. Unser Überschuss muss auch aus ganz anderen Gründen rasch mal runter.



    Wir sollten eher rasch Waren aus den USA holen, bevor Trump den Dollarkurs komplett crasht



    Und zugleich auch kein Buckeln vor den Trumpdienern dort. Ein Leben ohne US-Digitales à la X ist zumindest in Teilen durchaus denkbar.

    • @Janix:

      "Unser Überschuss muss auch aus ganz anderen Gründen rasch mal runter."

      Sorry, aber Sie werden hierzulande kaum Leute finden, die beispielsweise PKWs 'made in USA' kaufen. In aller Regel ein geradezu grotesker Spritverbrauch, und technisch .... LOL.



      Bei Harley-Davidson funktioniert dieses Niveau, weil Harley fahren eben Kult ist. Aber finden Sie mal jemand, der eine 8-Zylinder Kutsche mit - offiziell - 15l Verbrauch kauft. Die noch dazu in keine Parklücke passt.

    • @Janix:

      Wenn der Dollar crasht, werden doch Waren aus den USA günstiger. Warum die noch vorher schnell rausholen?

      • @nihilist:

        Heute nicht mein Tag. Danke für den hilfreichen Hinweis.



        Ich meinte, die Dollarguthaben alias Exportüberschuss international einzusetzen, solange der Dollar noch Wert besitzt. Trump versucht die harte Entschuldung durch Abwertung, scheint es mir.

  • bei de.statista.com



    "Für das Erntejahr 2024/25 prognostiziert die USDA eine weltweite Mandelernte (enthülst) von rund 1,6 Millionen Tonnen Mandeln. Die USA zählen dabei zu den größten Mandelproduzenten weltweit. Allein die USA ernteten zuletzt 1,27 Millionen Tonnen."



    Ein Herbst und ein Weihnachten ohne Mandeln wäre kaum vorstellbar.



    Dies ist aber nur ein Beispiel. Die Globalisierung der Weltwirtschaft hat auch bestimmte Abweichungen hin zu monopolartigen Veränderungen ermöglicht.



    Das gefällt wiederum Trump:



    "Deutsche LNG-Importe fördern Gas-Boom in den USA



    Der Boom von LNG-Exporten aus den USA nach Europa und vor allem Deutschland hat starke Folgen für Klima und Umwelt. Dabei fordern Klimaexperten die rasche Senkung von Emissionen. Doch es geht um viel Geld."



    Quelle dw.com

    • @Martin Rees:

      Auch nach einem Herbst ohne Mandeln würde es wieder Frühling.

    • @Martin Rees:

      Mandeln gibt es auch direkt vom Erzeuger in Spanien (crowdfarming).

      • @snowgoose:

        Leider nur viel weniger und viel teuer....

  • " ... Wenn es bei US-Herstellern, die in Europa produzieren, nur darum geht, ihre Produkte durch die von deutschen zu ersetzen, wird es unappetitlich, weil nationalistisch."

    Anschließe mich!

    Doch ja, Konsumenten haben Macht! Die alten von uns werden an "Brentspar" denken... "keiner" tankte mehr bei Shell (genauer: 50%+ Umsatz Einbrüche an deutschen Shell-Tankstellen) und schon wurde die alte Offshore-Ölinstaltion vernüftig entsorgt und nicht im Nordatlantik versenkt ... eine der Greenpeace-Sternstunden überhaupt. Sie standen im Mittelpunkt des Protests damals.

    de.wikipedia.org/w...tonne.?wprov=sfla1

    • @Tinus:

      „… wird es unappetitlich, weil nationalistisch….“



      Find ich nicht, Transportwege-Vermeidung, wo es geht, hat mit nationalistischem Denken nichts zu tun (wenn es sich um Europa handelt erst recht nicht). In Frankreich gibt es schon lange deutliche Hinweise auf inländische Lebensmittel. Vermeidung von Billigkleidung (europ./deu. Produktion ist teurer) verhilft zu kleinerem Fußabdruck, schottischer Whisky statt amerikanischer ….usw.

      • @snowgoose:

        Ja Snowgoose,



        das ist richtig "Kauft lokal!" in Ordnung und wichtig. Aber ich glaube, im Artikel bezog sich die Passage mehr auf Slogans wie: "Kauft deutsch!" ... das hat dann nichts mehr Nachaltigkeit sondern nur noch mit Chauvinismus zu tun.

  • Es kommt nicht darauf an, wo das Produkt produziert wurde. Man will ja nicht die ausgebeuteten Amerikaner boykottieren. Die haben sehr wenig Macht, jetzt wo die Wahlen gelaufen sind. Schon bezahlte Waren weniger zu nutzen hilft noch weniger.



    Man will die Kapitalisten treffen, insbesondere die Firmen, die einen guten Draht zu Trump und der republikanischen Partei haben. Der Teslaboykott ist so offensichtlich, dass er nicht einmal Organisation bedurft hat. Aber auch andere Firmen und Branchen haben gehörigen Einfluss auf die Regierung: Keinesfalls sollte die Bundesregierung beispielsweise noch Waffen aus den USA einkaufen, oder Flüssiggas-Liefermengen erhöhen, wie es Trump jetzt fordert. Da sprechen so viele Gründe dagegen, die kann ich gar nicht aufzählen.



    Aber auch jeder einzelne kann bei den Produkten, die er*sie kauft, insbesondere den teuren, beispielsweise auf Wikipedia nachschauen, ob sie ihre Profite in die USA abführen. Und im Internet empfehle ich Mediathek statt Youtube, Videop*raterie statt Netflix, Mastodon statt Twitter, und soweit irgend möglich Adblocker, damit die Werbeeinnahmen der Konzerne sinken. EU-Alternativen gibt es im Digitalen ja leider kaum.

  • Deutsche, kauft deutsche Bananen!



    "Die Mär, dass die oder der Einzelne nichts tun kann ist falsch"!



    Ein wahres Wort!



    Leider ist es Vielen zu unbequem, sich einzuschränken.



    Natürlich sind nicht mehr Diskussionen um Jeans nötig, sondern um iPhones.



    Eine Tesla-Diskussion in dieser Zeitung liegt 14 Tage zurück. Interessant, dass es nicht Wenige gab, die "Werk und Künstler " in diesem Zusammenhang zu trennen bereit sind.



    Ja, der/die VerbraucherIn hat Macht!



    Die muss er/sie/es aber auch erkennen.



    Ein " ich kann nicht" darf dann nicht dem Bruch des bzw. mit dem iPhone enden.



    Leider ist die Markenfixierung derzeit enorm.



    Doof halt, wenn Tesla gestern noch als cooles Grün galt und heute als Nazikarre.



    Dass das derzeitige "Spieglein an der Wand" iPhone heißt, spottet natürlich jeder Beschreibung.



    Es besteht hingegen keine Gefahr, nationalistisch zu sein, wenn man/frau einheimische Produkte kauft.



    Bis in Deutschland Bananen, Kakao, Kaffee oder Tee produziert werden, dürfte es noch etwas länger dauern .



    Aber mit dem Kauf eines Industrieprodukts den Job des Nachbarn zu sichern, ist sozial und oft auch ökologischer als Welttourneen für die neuen Schlüpper.

    • @Philippo1000:

      Die aufgezählten landwirtschaftlichen Produkte gibt es auch (ohne Zwischenhandel, direkt) europäisch (crowdfarming) und aus anderen Nicht-USA-Ländern.

    • @Philippo1000:

      "Leider ist es Vielen zu unbequem, sich einzuschränken."

      Mir fehlt die Ehrlichkeit bei solchen Aussagen. Sich einschränken bedeutet ja nicht nur auf überflüssigen Luxuskonsum zu verzichten. Einschränken hieße auch realer Lohnrückgang oder Engpässe bei der medizinischen Versorgung.

      Produktion wieder ins Land holen, wenn überhaupt möglich, heißt in erster Linie Verteuerung.

      • @Chris McZott:

        Wobei es ja auch andere Billig-Bezugsländer betrifft. Wir sehen doch in vielen Bereichen (Medizin, Solardächer, …), wie wir Abhängigkeiten schaffen. Man wollte dabei nicht Nationalismus vermeiden, man wollte dem Billigdenken frönen (und sei es auf dem Rücken dortiger Arbeitskräfte).

  • Wenn Tesla in Brandenburg pleitegeht und die Arbeiterihren Job verlieren, hilft das der AfD.

    Kaufen sich die Leute statt einem Tesla einen Wagen mit Verbrennungsmotor, schadet das dem Klima.

    Alles sehr kompliziert.

    • @rero:

      Es gibt andere Anbieter als Tesla. Und bekanntlich "hilft" alles der AfD. Vermutlich sogar ungewollte Schweißfüße.

      • @Kaboom:

        Ein Must-have-hype ist meist so fest eingebrannt, dass es dauert, bis er von den Fakten abgelöst werden kann - bei vielen wohl nie.

      • @Kaboom:

        Bekanntlich kaufen sich Leute ein bestimmtes Auto nicht nur, um von A nach B zu kommen.

        In die Auswahlentscheidung fließt oft das Bedürfnis nach Status ein.

        Tesla war quasi der Mercedes bzw. der Porsche unter den E-Autos

        Wem der Status sehr wichtig ist, wird sich als Ersatz nicht unbedingt jetzt einen E-Wagen von VW kaufen.

        Mancheiner wird vielleicht in der Mercedes-Porsche-Liga bleiben wollen.

        Dass es dem Klima schadet, wenn statt eines Tesla nun ein Verbrenner gekauft wird, werden Sie schlecht bestreiten können.

        Das Tesla-Werk ist Brandenburgs großes Vorzeigeprojekt.

        Das Erste, was auch funktionierte.

        Wenn das Werk schließt, wird es in Brandenburg hervorragend das Narrativ bedienen, man sei abgehängt.

        Wegen der "linken Spinner" in Berlin.

        Das wirkt schon besser als Schweißfüße.

        Für diesen Anti-Musk-Jubel fehlt es mir angesichts der Wahlergebnisse in Brandenburg.

    • @rero:

      Dem Wasserstand in Brandenburg nützt es.

      • @snowgoose:

        Definitiv.

    • @rero:

      Wie schade, dass ausschließlich Tesla E-Autos herstellt. Muss ja so sein, da Sie behaupten, dass man sich sonst einen Verbrenner kaufen müsste.

      Mir fällt leider gerade der Begriff für Ihr populistisches Stilmittel nicht ein, möchte aber darauf hinweisen, dass es seeeehr viele Entscheidungsmöglichkeiten gibt und nicht nur die Auswahl entweder Tesla oder Verbrenner.

      • @Truhe:

        Vielleicht lesen Sie sich noch mal durch, was ich schrieb?

        "Populistische Stilmittel" ist witzig.

        Ich habe nicht mal Nichtpopulistische drin.

      • @Truhe:

        So ist es. Und (wo es geht) kein Auto ist auch eine Lösung.

    • @rero:

      Als ob Teslas ( und alle Stromer ) so umweltfreundlich sind !

      Es kommt z.B. immer darauf an wie der Strom erzeugt wird !

      • @flaviussilva:

        Bei inzwischen über 50% regenerativem Stromanteil hierzulande ist das aber längst kein Thema mehr, zumal Diesel & Benzin auch nicht einfach so aus der Zapfsäule kommen…

  • "... Viel Zustimmung zum Boykott von US-Waren wird vermutlich über Smartphones von US-Unternehmen gesendet. Macht nichts. ..." Da kommt man ja schon auf das nächste Problem, die physische Wertschöpfung findet bei Apple wohl eher in China statt, in Kalifornien wird nur kassiert. Ansonsten ohnehin eher unverständlich, wenn man sich an eine Hard- und Software kettet und zwanghaft daran glaubt, dass die gesammelten Daten nur für das Gute, zum Wohle des Nutzers verwendet werden und NSA und Konsorten nie niemals nicht Zugang dazu bekommen.

    • @Axel Schäfer:

      Man könnte in Europa aber mal die Apple-Steuer-Problematik angehen (Stichwort: Irland, Luemburg).

  • Das ist dank der Globalisierung quasi unmöglich. selbst wenn das Produkt in Europa hergestellt wurde. könnte der Besitzer Amerikaner sein oder Teile des Produktes aus Amerika kommen

  • Natürlich ist es kompliziert, das zeigen auch die Probleme beim Verfolgen von Herstellungsketten (Kinderarbeit, Niedriglohn- und Ausbeuterverträge, unmenschliche Arbeitsbedingungen bei Abbau von Rohstoffen usw.) Korrektes Konsumieren ist nicht einfach. Aber jedes Bisschen „Bewusstwerdung“ trägt dazu bei. Es gibt Bereiche, wo Möglichkeiten existieren.