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Bericht zur Neutralität der UNRWAKeine Beweise für Israels Vorwürfe

Eine Prüfungskommission sieht Probleme der Neutralität, aber keine Belege dafür, dass das UN-Hilfswerk für Palästina mit der Hamas verflochten sei.

Neutral? Das Hauptquartier der UNRWA in Gaza, 2021 Foto: Ashraf Amra/Zuma Press/dpa

New York afp/dpa | Das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) hat den Ergebnissen eines unabhängigen Untersuchungsausschusses zufolge „Probleme bei der Neutralität“. Allerdings habe Israel noch keine Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt, wonach eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern der UN-Organisation Mitglieder von terroristischen Organisationen seien, hieß es am Montag in dem Bericht des Ausschusses, der von der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna geleitet wird. Kritik kam von Israel, das UNRWA begrüßte die Ergebnisse des Berichts hingegen.

Bei der Überprüfung sei festgestellt worden, dass „neutralitätsbezogene Probleme fortbestehen“, hieß es in dem Bericht weiter. Darunter seien etwa Fälle, in denen Mitarbeiter parteiische politische Beiträge in Onlinenetzwerken veröffentlichen, sowie die Verwendung von Schulbüchern mit „problematischem Inhalt“ in einigen UNRWA-Schulen.

Bei den meisten Verstößen gegen die Neutralität handelt es sich demnach um „Beiträge in den sozialen Medien“, die häufig auf gewalttätige Zwischenfälle folgen, die Kollegen oder Verwandte betreffen. Eine Präventivmaßnahme könne darin bestehen, dass dem Personal die Möglichkeit gegeben werde, „diese traumatischen Vorfälle zu besprechen“, hieß es in dem Bericht, der in Zusammenarbeit mit drei nordischen Menschenrechtsorganisationen erstellt wurde.

Das UNRWA bleibe allerdings „unersetzlich und unverzichtbar für die menschliche und wirtschaftliche Entwicklung der Palästinenser“, hieß es weiter.

Staaten müssen entscheiden, ob sie Hilfe wieder aufnehmen

Israel reagierte mit Kritik auf den Bericht. Das „enorme Ausmaß der Unterwanderung“ des Hilfswerks durch die islamistische Hamas werde darin nicht berücksichtigt, hieß es am Montagabend in einer Stellungnahme des israelischen Außenministeriums auf der Plattform X (vormals Twitter). Der Bericht der mit der Untersuchung beauftragten ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna „ignoriert die Schwere des Problems“, hieß es. „So sieht ein Versuch aus, dem Problem auszuweichen und es nicht direkt anzugehen“.

Das UN-Palästinenserhilfswerk selbst begrüßte die Ergebnisse.

Die Untersuchungskommission wurde eingesetzt, nachdem Israel im Januar Anschuldigungen erhoben hatte, dass zwölf UNRWA-Mitarbeiter an den Hamas-Anschlägen vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen sein könnten. Als Reaktion auf die Vorwürfe hatten in den darauffolgenden Wochen zahlreiche Geberstaaten ihre finanzielle Hilfen pausiert oder ausgesetzt. Einige Geber, darunter die EU, Schweden, Kanada, Japan und Frankreich, haben mittlerweile die Hilfen wieder aufgenommen.

Auf eine Frage zur ausstehenden Entscheidung der Bundesregierung, ob Deutschland seine Zahlungen an die Organisation wieder aufnimmt, antwortete Colonna nicht direkt. Es sei nun an jedem Land, den Bericht zu studieren und über die nächsten Schritte zu entscheiden. „Was ich gesehen habe, ist, dass die überwiegende Mehrheit der Geberstaaten die unverzichtbare und unersetzliche Rolle von UNRWA anerkennt, bestrebt ist, Lösungen zu finden und bei Bedarf Verbesserungen zu unterstützen“, sagte die Französin weiter. Der Text enthalte 50 konkrete Empfehlungen für dieses Ziel.

Colonnas Team war beauftragt worden zu prüfen, ob das UNRWA „alles in seiner Macht Stehende tut, um Neutralität zu gewährleisten“. In einer zweiten Untersuchung sollen Israels Vorwürfe geprüft werden.

Das UNRWA beschäftigt im Gazastreifen mehr als 30.000 Mitarbeiter. Das 1949 gegründete UN-Hilfswerk hat das Mandat der Vereinten Nationen, den in ihrem Einsatzgebiet registrierten palästinensischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe und Schutz zu gewähren. Nach mehr als einem halben Jahr Krieg sind die im Gazastreifen lebenden 2,4 Millionen Palästinenser am Rande einer Hungersnot.

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33 Kommentare

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  • Ich stelle fest: sie haben nichts relevantes vorzuweisen. Das sind lauter Nebelkerzen, aber nicht im geringsten eine Rechtfertigung.

    Das sind nur Beschreibungen der Praxis der UNRWA, welche ja seit Jahren in der Kritik steht.

    Wenn keine gegenteilige Rechtsvorschrift besteht, gibt es also keinen Grund, weshalb die UNRWA den Lehrstoff nicht genauso gut aus Antisemitismus- und Hassfreien Büchern vermitteln könnte.

    Wenn es doch eine Vorschrift gäbe, als deren Folge die UNRWA Antisemitismus zu verbreiten hat (und die Sie offenbar nicht vorweisen können), dann müsste sie meiner Meinung nach ganz klar sagen: da machen wir nicht mit, dann bieten wir keine solche Bildung an. Die UNRWA ist lt. ihrem Mandat zur Neutralität verpflichtet und darf als UN-Organisation nichts tun, was den Zielen der UN-Charta zuwiderläuft. Es wird ja immer wieder behauptet, die UNRWA sei unentbehrlich; wenn dem wirklich so ist, dann werden die Gastländer schon nachgeben. Im Zweifelsfall könnte sie ja das Problem der UN-Generalversammlung von der sie ihr Mandat bekommt vortragen und um eine Änderung desselben ersuchen: soll sie nun bei der Verbreitung von Hass und Antisemitismus mitmachen, oder Bildungsangebote einstellen? Ich denke, die Generalversammlung würde rasch Klarheit schaffen.

    • @Socrates:

      War Antwort an @MOMO BAR

  • Wenn nach über drei Monaten intensiver Ermittlungen immer noch keine Beweise gefunden werden konnten, liegt es vielleicht daran, dass es keine gibt.

    Beschämend, dass Deutschland auf Basis unbelegter Vorwürfe die Hilfen eingestellt hat und das in einer Zeit, in der die katastrophalen Ausmaße von Hunger und Hungersnot im Gazastreifen die höchsten sind, die je auf der IPC-Skala verzeichnet wurden.

    www.oxfam.org/en/p...-record-says-oxfam

    • @Timothee Güsten:

      "Wenn nach über drei Monaten intensiver Ermittlungen immer noch keine Beweise gefunden werden konnten, liegt es vielleicht daran, dass es keine gibt."



      Dass es bei diesem Untersuchungsausschuss gar nicht um die Vorwürfe ging, die Israel bezüglich Teilnahme von UNRWA-Mitgliedern an der Hamas-Attacke gemacht hat, haben Sie aber mitbekommen?

  • Man merkt an den Kommentaren wie wenig hier in Deutschland aufgeklärt wird und es zwar 24h am Tag NEWS gibt von allen möglichen Medien aber keine Aufklärung, Anschuldigungen bleiben hängen auch wenn diese später zurückgenommen werden müssen, definitiv differenzierter betrachtet werden müssen oder eine Aufklärung erfolgte oder gar keine Beweise vorgelegt werden wie hier- das bekommt kein Mensch mit außer er sucht gezielt nach diesen Informationen. Bsp.: zu den Büchern wird nie eine der teils langjärigen Studien angegeben, geschweige denn richtig formuliert, das die Länder entscheiden was geleert wird nicht UNRWA- jegliche Beschwerden also an die Länder erfolgen müssen. Bei Syrien, Libanon und Jordanien handelt es sich aber um souveräne Staaten, die ihre Bildungspolitik selbst bestimmen. Auch andere NGO´s müssen mit den Regierungen der jeweiligen Länder, in denen sie unterrichten wollen oder sonst wie auf den Bildungsprozess eingreifen wollen, zusammenarbeiten und deren Vorgaben beachten.

    • @Momo Bar:

      Wie hier mehrfach schon in Kommentaren und auch im Artikel analysiert wurde, ging es in dem ersten Bericht nur darum, ob die UNRWA neutral agiert. Angeblich tut sie das lt Bericht, wobei einzelne Kritikpunkte - das mit den Schulbüchern zb -als Verbesserungsvorschläge aufgegriffen wurden.

      Inwieweit Israels Vorwürfe in Bezug auf die Beteiligung von UNWRA am 7.10. zutreffen, wird erst in einem weiteren Bericht geprüft.

      Die Frage bleibt, ob es zielführend ist, dass es für Palästinensische Flüchtlinge ein eigenes Hilfswerk geben muss, das den Flüchtlingsstatus über Generationen manifestiert, aufnehmenden arabischen Ländern die Verantwortung abnimmt und Integrationsprozesse womöglich verhindert, außerdem zivilgesellschaftliche Strukturen anbietet, aber angeblich keinen politischen Einfluss nimmt,

  • Israel hatte auch ganz rasch etwas zu Babys gestreut wie damals die Tochter des kuwaitischen Botschafters, wir erinnern uns.

    Lasst doch die Helfer ihre Arbeit einfach machen, wenn ihr schon die Zugänge weitgehend abdichtet!

    • @Janix:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

      • @Waagschale:

        Es ist ein einziges Baby gestorben (immer noch eines zu viel), das mit den 40 enthaupteten Babys, oder dem Baby das aus einem Bauch herausgeschnitten wurden waren Falschinformationen die schon seit Monaten wiederlegt wurden.

  • Die Ausschlusskriterien in der Beweisführung der Kommission sind natürlich hanebüchen und dienen der Wahrheitsfindung nicht. Und das Israel bisher anscheinend noch keine Beweise vorgelegt hat, bedeutet ja nicht automatisch, dass es keine Beweise gibt. Insofern ist eine Vorverurteilung in beiden Richtungen weder konstruktiv noch dient sie der Sache.

    Bei einem UN Hilfswerk mit 30.000 Mitarbeitern vor Ort, ist es doch nicht auszuschließen das ein Teil der Mitarbeiter mit der Hamas symphatisiert. Bedeutet aber nicht automatisch, dass die gesamte Organisation gleich von der Hamas unterwandert wurde.

    Kommt die Kommission in ihrem Abschlussbericht jedoch zu dem Ergebnis, dass es zwar Neutralitätsprobleme in einigen Bereichen aber keine Verknüpfungen zur Hamas gibt, steht jedoch die Frage im Raum, wie ohne Zustimmung der UNRWA die Krankenhäuser als Waffendepots genutzt werden konnten. Das dürfte ebenso zu klären sein wie die Frage mit welcher Unterstützung die Tunnelsysteme unter den Gebäuden des Hilfswerks angelegt werden konnten.

    Von daher finde ich das einige Einwände von Israel durchaus berechtigt sind und Aufklärung geboten ist.

  • Die UNRWA muss schon deshalb dichtgemacht werden, weil sie antisemitische Schulbücher verteilt. Ob dann noch irgendwelchen Mitarbeitern Feierabend-Terrorismus nachgewiesen wird, fällt demgegenüber nicht ins Gewicht. Humanitäre Hilfe können auch andere Organisationen leisten.

    • @Kurt Kraus:

      Einer der häufigen israelischen Vorwürfe gegen die Unrwa lautet, dass ihre Schulen in der Region Lehrbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde mit antisemitischem Inhalt verwenden. In dem von den nordischen Institutionen vorgelegten technischen Bericht wurden jedoch nur sehr wenige Beweise für diese Behauptungen gefunden.



      "Drei internationale Bewertungen von Schulbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde in den letzten Jahren haben ein differenziertes Bild ergeben", heißt es in dem Bericht. "In zwei Fällen wurde das Vorhandensein von Voreingenommenheit und antagonistischen Inhalten festgestellt, aber keine antisemitischen Inhalte nachgewiesen. Die dritte Bewertung des Georg-Eckert-Instituts (mit Sitz in Deutschland) untersuchte 156 PA-Schulbücher und stellte zwei Beispiele fest, die antisemitische Motive enthielten, wobei eines davon bereits entfernt und das andere verändert wurde."

      Quelle: www.theguardian.co...nce-colonna-report

    • @Kurt Kraus:

      Nein, können andere Organisationen eben nicht in diesem Umfang und nicht schnell genug.

  • Die UNO und Israel. Weiß Gott, keine Lovestory.

    Ich zitiere mal aus einem Artikel der Welt, weil der leider hinter der pay wall ist:

    "Das Problem ist nur: Die Kommission beschäftigte sich tatsächlich gar nicht damit, tiefgehend die Infiltration der UNRWA durch die Hamas aufzuarbeiten, für die es viele Belege gibt. Wie die Leiterin der Untersuchungskommission, die ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna, am Montag sagte, wolle sie „sehr klar“ sein, dass die israelischen Anschuldigungen gar nicht Teil der Untersuchung waren. „Das ist eine separate Mission und es ist nicht Teil unseres Mandats“, sagte Colonna. Dafür gibt es nämlich eine separate interne Untersuchung der UN."

    "Tatsächlich hatte die Kommission in einem Aufruf zur Einsendung von Beiträgen seltsame Regel aufgestellt darüber, was sie als Informationen akzeptieren würde. So wurden etwa solche ausgeschlossen, „die exklusiv basieren auf Berichten, die von Massenmedien verbreitet werden“. Dazu dürfte dann wohl auch die Auswertung von Telegram- und Facebook-Posts durch UN Watch zählen, die seit 2015 180 Terrorsympathisanten unter UNWRA-Angestellten identifizieren konnten. Das dritte Ausschlusskriterium war noch seltsamer. So weigerte sich die Kommission, Informationen anzunehmen, „die individuelle Fälle schildern“. Man fragt sich, wie Israel denn die Beteiligung von UNWRA-Mitgliedern am Massaker vom 7. Oktober hätte beweisen sollen, ohne jeden einzelnen Fall konkret zu belegen."

    "Das fing mit der Vorsitzenden an, der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna. Die hatte noch am 13. Januar als Außenministerin den UNRWA-Chef Philippe Lazzarini getroffen und ihm „die volle Unterstützung für ihre Arbeit“ zugesichert, die „nützlicher sei als je“."

    To be continued.

    • @Jim Hawkins:

      Und weiter geht's:

      "Besonders einseitig positioniert sind einige der Nichtregierungsorganisationen, die an der Kommission beteiligt waren. Das Chr. Michelsen Institute in Norwegen etwa ist für seine antiisraelischen Positionen bekannt und hatte etwa die Anschuldigungen von UN-Watch schon vor der Zusammenstellung der Kommission als „haltlos“ abgekanzelt. Die am Bericht beteiligte UNRWA-Expertin des CMI hatte stets die Terrorkontakte der UNRWA geleugnet und selbst in der Vergangenheit für die Organisation gearbeitet. Ein anderer am Bericht beteiligte CMI-Forscher hatte Israel Genozid und ethnische Säuberungen in Gaza vorgeworfen."

      "Angesichts dieser Zusammensetzung ist es ein wenig überraschend, dass man zwischen den Zeilen doch noch jede Menge Kritik an der UNRWA findet. So habe die Organisation zwar eine bedeutendere Zahl von Mechanismen, um Neutralität sicherzustellen, als andere UN-Organisationen oder NGOs. „Doch trotz dieses robusten Rahmens halten die Neutralitäts-Probleme weiter an“, so die Autoren. Das beinhalte Mitarbeiter, die ihre politischen Meinungen öffentlich kundtun, Schulbücher in den Gastländern mit problematischen Inhalten, die in UNRWA-Schulen genutzt werden und politisierte Gewerkschaften, die das UNRWA-Management bedrohen und den Betrieb behindern. Tatsächliche war es in der Vergangenheit mehrfach vorgekommen, dass tausende von UNWRA-Lehrern gestreikt haben, um zu verhindern, dass Lehrer und Schuldirektoren wegen Terror-Verbindungen entlassen werden."

      So macht man einen Bericht, bei dem schon vor dem Beginn seiner Erstellung klar ist, was er berichten wird, zu welchen Ergebnissen er kommen wird.

      Wer sich intensiver mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte, dem sei das Buch

      "Vereinte Nationen gegen Israel. Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert"

      von Alex Feuerherdt und Florian Markl empfohlen.

      • @Jim Hawkins:

        Die Medien des Springer-Verlages berichten schon immer sehr einseitig über den Nahostkonflikt. Der verstorbene Axel Cäsar Springer hat seine persönlichen politischen Vorstellungen zu "Werten" erklärt und allen Mitarbeitern verbindlich aufgezwungen. Deshalb ähnelt die Berichterstattung in der "Welt" weitgehend israelischer Regierungspropaganda. Auch die genannte UN Watch ist eine Lobbyorganisation, die als NGO getarnt in der gleichen Richtung agiert. Das ist Propaganda beziehungsweise Gesinnungsjournalismus.

      • @Jim Hawkins:

        Danke für den Beitrag.

      • @Jim Hawkins:

        Danke. Sehr aufschlussreich.

      • @Jim Hawkins:

        ich sag nur Springer. Wer denen, zumal als angeblicher Altlinker, traut... zu A.F. und F.M., vom Minister für Public Diplomacy empfohlen, wie wär's mal mit vertrauenswürdigeren Quellen, nicht von der Firma von Netanyahus Kumpel Döpfner. Netanyahu möchte den Palis das Leben dort nur unmöglich machen, daher zieht er seit Jahren gegen die UNRWA zu Felde.

  • Die Überschrift "Keine Beweise für Israels Vorwürfe" ist bemerkenswert, in Anbetracht dessen, dass dem Text zu entnehmen ist "In einer zweiten Untersuchung sollen Israels Vorwürfe geprüft werden.""

    Wie ist das zu verstehen? Es gibt keine Beweise, weil die Untersuchung noch gar nicht stattgefunden hat?

  • Die Überschrift scheint mir zulasten Israels irreführend zu sein. Sie suggeriert, dass Israels Vorwürfe bereits geprüft wurden und durch diese Prüfung keine Beweise für die Vorwürfe gefunden werden konnten. Im vorletzten Absatz steht aber, dass in einer zweiten Untersuchung Israels Vorwürfe überhaupt erst noch geprüft werden sollen. Dieser Aussage zufolge lässt sich also noch gar nichts darüber sagen, ob die Vorwürfe Israels einer Prüfung standhalten. Also was denn nun?

  • Also festgehalten, irgendwer (die UN Vollversammlung oder Menschenrechtsorganisationen oder so) haben zwei Berichte beauftragt.

    Der erste dreht sich darum, dass die UNRWA nicht neutral ist wie hier belegt worden ist und enthält Passagen die unangemessen sind "unverzichtbar". Weiterhin ignoriert es israelische Kritik.

    Der zweite Bericht der die Verknüpfung zu Hamas und Co in Augenschein nimmt ist noch nicht erschienen, aber der erste sagt zahlt weiter?!

    Seltsame Vorstellung.

    Das UNHCR leistet gute Arbeit, die Integration von Schulen und anderem ist staatlich und halb staatlich besser möglich, als wenn ein UNRWA 98% Palästinenser*innen beschäftigt, bei ALLEN anderen UN Einrichtungen sind es internationalere und regionalere Schlüssel.

  • "Verwendung von Schulbüchern mit „problematischem Inhalt“ in einigen UNRWA-Schulen"- Nicht UNRWA bestimmt welche Schulbücher verwendet werden, sondern die Länder in denen die Organisation tätig ist. Das sieht man allein an vielen Untersuchungen die über die Jahre stattgefunden haben, wo man der Palestinensischen Autonomiebehörde vorwirft, Bücher mit "problematischen Inhalten" an die Schulen herauszugeben. Das gleiche gilt auch für Jordanien, Libanon und Syrien. Times of Israel: "Per UNRWA's policy, the organization's schools teach the curriculum of the “host country” in the various Middle East nations". Das ist auch nicht nur bei UNRWA so. Und es gab mehrere unabhängige Studien auch vom amerikanischen State Department, teilweise Studien über mehrere Jahre und auch welche die Bücher von Israel und Palästine untersuchten (Einführung über Wiki möglich: Textbooks in the Israeli–Palestinian conflict). Das bedeutet man muss mit den Ländern sprechen über Lehrinhalte, was man ja mit der PA auch seit Jahren macht und da gab es wesentliche Fortschritte.



    "Israel reagierte mit Kritik auf den Bericht."- Die Kritik kann man sich ehrlich gesagt sparen, wenn man bis heute keine Beweise für seine Anschuldigungen vorgelegt hat. Zudem kam bereits vor zwei Monaten von amerikanischer Seite erhebliche Zweifel daran, das UNRWA von Hamas unterlaufen sei.



    The Guardian: "US intelligence casts doubt on Israeli claims of UNRWA-Hamas links, report says"- darin heißt es: the intelligence report, (..)cast doubt, however, on accusations that the UN agency was collaborating with Hamas in a wider way. (..)although the UNRWA does coordinate with Hamas in order to deliver aid and operate in the region, there was a lack of evidence to suggest it partnered with the group. Israel has not “shared the raw intelligence behind its assessments with the US”. Wenn sie Beweise haben, sollen sie sie vorlegen!

    • @Momo Bar:

      „Nicht UNRWA bestimmt welche Schulbücher verwendet werden, sondern die Länder in denen die Organisation tätig ist.“

      Haben Sie denn Belege für diese Behauptung? Ich habe denn zwingenden Verdacht, dass Sie sich das nur ausgedacht haben, sie steht nämlich im Widerspruch zum nun veröffentlichten Bericht:

      www.un.org/sites/u..._on_neutrality.pdf

      Dort wird nämlich (Empfehlung Nr. 35 auf S. 30 und S. 41) zur Lösung des Problems explizit empfohlen auf die Verwendung solcher Bücher so lange zu verzichten, biss Hass, Anstiftung zur Gewalt und Antisemitismus aus diesen getilgt sind.



      Wie soll das gehen, wenn die UNRWA nicht selbst entscheiden dürfte, welche Bücher sie verwendet und welche nicht?

      Wo ist denn festgeschrieben, dass die UNRWA die Bücher der Gastländer verwenden MUSS und keine eigenen verwenden darf? Es ist eben was anderes, wenn man Hass und Antisemitismus nicht bekämpfen WILL oder nicht DARF.

      Bitte vergessen Sie nicht die entsprechenden Gesetze, Rechtsvorschriften nachprüfbar anzugeben.

      • @Socrates:

        Taz- Artikel von Felix Wellisch: "Vereinte Hilfeleistung" darin heißt es: "Es verwende „die Lehrpläne und -bücher der Gastländer und ermöglicht so, dass die Abschlüsse dort anerkannt werden“, schreibt die Nahostexpertin Bente Scheller von der Heinrich-Böll-Stiftung."



        Des Weiteren habe ich in meinem Beitrag bereits die Wikipedia Seite genannt in der sie einen Überblick zu dem Thema finden und die zahlreichen Studien die zu dem Thema gemacht wurden. Dort wird auch mehrmals gesagt, das die PA bzw. das palestinensische Bildungsministerium dafür verantwortlich gemacht wurde, Bücher mit problematischen Inhalten auszugeben bzw produzieren zu lassen.



        "UNRWA verwendet seit ihrer Gründung die Lehrpläne des Aufnahmelandes in ihren Schulen. Dies steht mit weltweiter VN-Praxis in Flüchtlingssituationen in Einklang und basiert auf Vereinbarungen mit den Gastländern und der UNESCO. Dies ermöglicht den Schülern, am Ende jedes Bildungsabschnitts staatliche Prüfungen abzulegen und in die Sekundarstufe II und die Hochschulausbildung des Aufnahmelandes überzugehen." (www.unrwa.org/de/Fragen_FAQ_zur_UNRWA) Deswegen habe ich auch gesagt, das dies andere Organisationen genauso machen.

  • Waffenlager in Schulen, Terrorzentrale unter dem UNRWA Hauptquartier und an deren Stromnetz.



    Krankenhäuser mit geschlossenen Hamas-Trakten.



    Schulen mit Hamas Lehrergruppen.



    Alles nur von Israel erfunden, könnten Un Bedarfte meinen.

    • @Trebla:

      Selbst aber total unvoreingenommen und neutral in der Meinungsbildung, wie mir scheint?

  • "Keine Beweise für Israels Vorwürfe

    Eine Prüfungskommission sieht Probleme der Neutralität, aber keine Belege dafür, dass das UN-Hilfswerk für Palästina mit der Hamas verflochten sei"

    Das wäre in diesem grausamen Konflikt nicht das erste mal, dass Beweise nicht oder unvollständig vorgelegt werden!

    • @aberKlar Klardoch:

      "In einer zweiten Untersuchung sollen Israels Vorwürfe geprüft werden."

      Das ist der Punkt, den ich auch nicht verstanden habe. Gibt es keine Beweise, weil die Untersuchung noch gar nicht stattfand?

      • @*Sabine*:

        "Gibt es keine Beweise, weil die Untersuchung noch gar nicht stattfand?"

        In einer dramatischen Enthüllung behauptete Israel, Beweise für die grausame Enthauptung von 40 Babys zu besitzen, die später jedoch als falsch erwiesen wurden. Diese jüngsten Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die Taktiken, die in Konflikten oft angewendet werden, um die öffentliche Meinung zu manipulieren - unabhängig davon, auf welcher Seite der Front die jeweiligen Kriegsparteien stehen. Israels Vorstoß unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Journalisten konfrontiert sind, wenn es darum geht, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden und die Wahrheit inmitten von Propaganda und Desinformation zu finden.

      • @*Sabine*:

        In den von mir geposteten Auszügen aus einem Artikel der Welt steht dazu mehr.

        Es ging laut Aussage der Leiterin der Kommission nicht um die von Israel erhobenen Vorwürfe und die Informationsbeschaffung der Kommission, sowie ihre Besetzung sind zum einen skurril, zum anderen parteiisch.