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Babyboomer in die GrundschulenDer alte weiße Mann in seiner schönsten Form

Ein Bildungssoziologe setzt auf fitte Babyboomer als Helfer an Grundschulen. Würde das nicht gleich ein Dutzend Probleme lösen? Ein Träumchen.

Coole Opas könnten die Welt retten – oder zumindest die Schwächen des Bildungssystems ausgleichen helfen Foto: Paul Zinken/dpa

G estern musste ich aus dienstlichen Gründen den neuen Bildungs-Podcast unserer Kultusministerin anhören. Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, wie viel Hoffnung der Bildungssoziologe Aladin El-Mafaalani in die Babyboomer setzt.

Wenn sich nur ein Bruchteil dieser frisch Verrenteten, aber immer noch Top-Fitten, als Wahlgroßeltern an den Grundschulen verdingen würden, könnte das unser Bildungssystem retten, glaubt er. Besonders gefragt seien dabei die Männer, Frauen engagierten sich ja ohnehin schon viel mehr.

Ich muss sofort daran denken, wie meine Söhne im Kita- und Grundschulalter reagierten, sobald sich da ein männliches Wesen blicken ließ: Sie klebten ihm an den Beinen wie kleine Äffchen und damit waren sie nicht die einzigen. Das passiert wohl, wenn Papa immer entweder arbeitet oder müde ist.

Der beste war Hans, der im Ganztag arbeitete (das war in NRW, wo es den schon länger gibt als im vergleichsweise rückständigen Niedersachsen). Hans hätte auch eine AG in Popo-Wackeln anbieten können und sie hätten die gebucht. Der Alt-Hippie machte aber lieber so verrückte Sachen wie eine Politik-AG.

Opas gegen rechts und alles andere

Mit ähnlicher Affenliebe hingen sie an ihrem leider zu früh verstorbenen Opa, der mit ihnen werkelte, gärtnerte und kochte. Überhaupt ist der Opa ja die schönste Form des weißen, alten Mannes. Wobei man das „weiß“ da auch streichen kann, wenn ich mir die türkischen und arabischen Opas in meinem Viertel so angucke. Man bräuchte jedenfalls wirklich mehr von dieser Sorte.

Und am Ende profitieren davon ja auch die Herren selbst, nicht wahr? Wenn sie erst einmal (wenn auch in manchen Fällen reichlich spät im Leben) entdecken, wie viel Glück und Sinn man darin finden kann, tatsächlich gebraucht zu werden.

Gibt es nicht immer mehr Studien, die belegen, dass gelingende soziale Beziehungen ein entscheidender Faktor sind, wenn es um Langlebigkeit und Lebenszufriedenheit geht? Ist es denn wirklich schlau, das immer nur den Frauen zu überlassen?

Die ganz Jungen und die Alten könnten sich gegenseitig die toxische Männlichkeit abgewöhnen. Damit wäre doch praktisch allen geholfen

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr scheint sich mir hier eine Lösung für alle möglichen Probleme zu verbergen. Die ganz Jungen und die Alten könnten sich gegenseitig die toxische Männlichkeit abgewöhnen.

Damit wäre doch praktisch allen geholfen, das hilft gegen Verkehrsrowdys und Blockwarte, gegen Einsamkeit und bröselnden gesellschaftlichen Zusammenhalt, mindert vermutlich sogar das Gesamtaufkommen an schlecht gelaunten Facebook-Kommentaren und anderen Übeln. Vielleicht könnte man damit am Ende sogar dem Rechtspopulismus das Wasser abgraben!

Ein Führungszeugnis von den eigenen Kindern

Gut, da sind die Zielgruppen jetzt vielleicht nicht ganz deckungsgleich. Man müsste ja schon auch aufpassen, dass man nicht aus Versehen AfD-Kader und ähnliches Gesocks an die Grundschulen verklappt. Es müsste eine Sozialverträglichkeitsprüfung geben oder so eine Art Führungszeugnis von den eigenen Kindern oder der Oma, was weiß ich.

Okay, so ganz durchdacht ist das alles nicht. Vielleicht habe ich gestern Abend auch einfach zu lange beschwipst in der Frühlingssonne gesessen und (wie jedes Jahr) verzückt gestaunt, wie diese Stadt so vor sich hin explodiert, wenn plötzlich alle aus ihren Winterhöhlen gekrochen kommen.

Vielleicht ist die Sehnsucht nach Hoffnungsschimmern gerade übermächtig angesichts der Weltnachrichtenlage. Aber bitte, irgendwo da draußen muss sie doch sein, diese Hoffnung. Und so schlimm kann das doch alles nicht sein, wenn einen selbst in Hannover wildfremde Menschen in der Fußgängerzone anlächeln.

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Nadine Conti
Niedersachsen-Korrespondentin der taz in Hannover seit 2020
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59 Kommentare

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  • Der Hans, der kann's.



    Und viele Hanseln fühlen sich durch etwas nachdenkliche Ironie schon wieder niedergemacht.



    Die Sonne lacht.

    • @starsheep:

      Tucho - hatte für sojet ja das 🛋️ am Start - wa!

      Bin ja *“noch bei Adolf“ & weder Dienstzeit - noch Anwesenheitspflicht - war‘s Ehrensache



      Vorlesen inne Peter/Petersen.



      Mein Nachbar - wiewohl Österreicher - Dipl.Ing Abt.Leiter WDR - noch älterer Knochen setzte früher an - bei den Quäkern (waren seine Kids auch mal) & machte in Experimentieren! 🙀🧐



      Kerze Glas drüber & ? usw usf



      (Irgendwann machte die Makula nicht mehr mit & in memoriam 💐)

      kurz - Wer fragt - kriegt Antwort

      unterm—— history wg Lasset‘s Papp



      “Der Begriff Mikätzchen (männliche Form auch: Mikater) bezeichnet scherzhaft Lehrer, die in Nordrhein-Westfalen (NRW) auf Initiative von Kultusminister Paul Mikat zu vereinfachten Bedingungen als „Seiteneinsteiger“ in den Schuldienst gelangten.…“



      de.wikipedia.org/wiki/Mik%C3%A4tzchen

  • Nich lang schnacken - machen, z.B.:



    www.mentor-hamburg.de/

  • Nun sind Babyboomer vielleicht feine Großeltern, eins sind sie sicher nicht - Ausgebildete Dipl. Sozialpädagogen -



    mal immer schön die Kirche im Dorf lassen - würde ich sagen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Wo ist das Problem? Tausende von z.B. Ferienfreizeiten funktionieren ohne Dipl. Sozialpädagogen, nur weil es eine Schule ist müssen nicht alle ein Studium haben?



      Es geht doch eher um "Lebensunterricht".

  • Beschwipst or not! What shalls! But

    “ Die ganz Jungen und die Alten könnten sich gegenseitig die toxische Männlichkeit abgewöhnen. Damit wäre doch praktisch allen geholfen.“

    Role-Modell



    “Miekater“ Laschet - ein Mann - also Rektor.



    (Frauen werden das ja eher ungern unterrichten lieber! Woll;)(



    Das Ergebnisse - inkludiert at last - Pius-Gym - (wie FDP-Kemmerich*;( …sind bekannt! Woll



    Wenn’s Wasser was hoch steht! Lasset!



    images.app.goo.gl/DK7WDUNFgyr5tXmW7



    & *🟨/ 💩 - “…den kenn ich - der is in Ordnung“

    Na Mahlzeit

  • "ähnliches Gesocks" möchte der Autor also nicht an den Schulen sehen. Einen Moment innehalten, nachdenken - na?

    • @Rene Meinhardt:

      Shure. But.

      Btw - but not only - mit einem 🦵



      Auf der Wahrheit - muß auch mal sein! Wollnich

  • Ich kann den zugrunde liegenden Gedanken ganz gut nachvollziehen. Hatte selber nen guten Opa und spühre auch selbst diese einzigartige Form von Stolz wenn ich höre das meine Neffen/Nichte etwas positives tun das anleht an Verhaltensweisen denen man ihnen mal in seiner Vorbildfunktion gezeigt hat. Und ja natürlich würde ich beide Erfahrungen jeden in seinem Leben wünschen.

    Aber ich denke das gehört zu den Dingen, die entweder zufällig so sind, oder wenn man Pech hat eben nicht. Man sollte da vielleicht lieber nicht nach suchen. Wenn man das tut, läuft man vermutlich auch große Gefahr den Falschen zu involvieren. Und ist dann auch noch direkt dafür verantwortlich, das es in eine falsche Richtung lief (mancher würde das dann vielleicht nicht so sehen, ich schon, wenn die Intention dazu von mir kam).

    Ich musste beim lesen des Artikels an diese Werbung für ein Waschmittel denken. Die mit dieser Mädchen Fussball Manschaft und den ergrauten Opa der für sie wäscht usw. In der Werbung ein schönes Bild, aber in der Realität wäre ich dem genauso misstrauisch gegenüber eingestellt wie einem katholischen Pastor.

    • @Rikard Dobos:

      Nun ist diese Misstrauen weder gerechtfertigt, noch begründet und daher ihrer ureigenstes Problem, das sie bitte mit sich selber und ihren Therapeuten ausmachen.



      Jeder darf seine Vorurteile haben, aber muss man diese formulieren?



      Ob solches Verhalten Vorbildfunktion hat... naja es ist eben nur eine Facette - sagt also nichts über ihrer sonstige Eigung aus.



      Ich finde zumindest diesen Punkt sollten Sie bedenken wenn Sie eine Religion in den Dreck ziehen oder sexistische Klischees bedienen nachdem sie von Vorbildern erzählen.

      Genau dies ist eher etwas das vorher geklärt werden muss (und normalerweise wird, besonders im pädagogischen Rahmen):



      Es darf über solches Ehreramt kein weiteres Ziel als das gesellschaftliche Engagement stehen.



      Diese Menschen sind da um bei konkreten Aufgaben zu unterstützen, nicht um jemanden ein Weltbild, politische Ansichten oder Ethik beizubringen.



      Dafür sollte es geschultes Personal geben.

      • @Das B:

        Hola.



        Aber stimmt schon - wer A sagt -



        Darf auch - Das B - sagen! Wollnich

        unterm——-



        Anders gefragt: Mit Verlaub -



        Hamses nich n bisken kleiner?! 🙀🥳

        • @Lowandorder:

          Wachsen sie an ihren Aufgaben dann können wir auf Augenhöhe kommunizieren.



          Nicht alles was Buchstaben enthält zählt unter Inhalt.

          • @Das B:

            Huch - da guckste nochmal rein!



            Dero Augenhöhe? - 🙀🥳 -



            Mach Bosse! Nein •

  • Eigentlich eine gute Idee. Als Boomer waren wir auch viele in der Grundschule, die Klassenstärke war aber noch unter 30. Rückblickend ist mir jetzt eingefallen, dass damals auch viele freiwillige Hilfskräfte im Unterricht mit geholfen hatten. Wir hatten z.b. Hauswirtschaft, das wurde von einer pensionierten Studiendirektorin unterrichtet, dass die pensioniert war und das unentgeltlich gemacht hat, habe ich erst später erfahren, daß war halt einfach eine nette Lehrerin. Unterricht fiel auch nie aus, weil auch bei kurzfristigen Ausfällen dann der Mann v.g. Lehrerin ein ebenfalls pensionierter Rektor innerhalb kürzester Zeit den Unterricht übernommen hat. Auch beim Werkunterricht gab es zeitweise Hilfe durch einen älteren Herrn, der den Lehrer unterstützte.



    Im Sinne der Bildung kommender Generationen sollte auch unentgeltliche Hilfe ohne irgendwelche Hintergedanken dankend angenommen werden.

    • @Axel Schäfer:

      Im Zuge der politischen Entwicklung muss aber mehr Augenmerk auf das prüfen von Hintergedanken stattfinden.



      Wir haben genug braune Altlasten auch ohne neue dazu zu holen.

  • Die taz entdeckt den „alten weißen Mann“ neu – diesmal als pädagogische Wunderwaffe gegen toxische Männlichkeit, Rechtspopulismus und Facebook-Kommentare. Klingt witzig, ist aber leider symptomatisch für eine Debattenkultur, in der Ideologie und Moralinszenierung längst den gesunden Menschenverstand ersetzt haben.

    Ja, generationsübergreifendes Engagement ist eine schöne Idee. Aber warum muss das gleich mit politischer Läuterung, Sozialverträglichkeitsprüfung und Seitenhieben gegen "AfD-Kader" verknüpft werden? Warum nicht einfach anerkennen, dass viele ältere Menschen sich längst freiwillig und mit Herzblut engagieren – ohne moralischen Zwang oder ideologische Umerziehung?

    Der Artikel spiegelt weniger ein ernsthaftes Interesse an Bildungsverbesserung wider als das Bedürfnis, sich durch ironisch aufgeladene Gesellschaftssatire moralisch zu erhöhen. Ein Vorschlag: Weniger „toxische Männlichkeit“ herbeischreiben – mehr Respekt gegenüber jenen, die tatsächlich helfen wollen. Ganz ohne Feindbildpflege.

    • @Jörg Radestock:

      Klasse Kommentar, Danke!

    • @Jörg Radestock:

      Ich würde sogar noch anmerken, dass es in den älteren Generationen viel mehr Menschen gibt, die sich ehrenamtlich irgendwo engagieren. Viele Vereine und Projekte haben heute massive Probleme Nachfolger zu finden. In der Beziehung ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklich der herbeigeschriebenen Generation doch ziemlich offensichtlich.

    • @Jörg Radestock:

      Perfekt.

    • @Jörg Radestock:

      Danke, ich stimme vollumfänglich zu.

    • @Jörg Radestock:

      Sie haben Recht, es wird alles vermengt, mit einem verachten den Unterton. Ich bin seit Jahren ehrenamtlicher Trainer, meist für Mädchen. Warum wird sowas pauschal abgewertet, nur weil ich jetzt 51 bin? Ich habe mich schon damals bemüht, den Mädchen zu vermitteln, stolz auf ihr Geschlecht zu sein.

  • "...so ganz durchdacht ist das alles nicht. Vielleicht habe ich gestern Abend auch einfach zu lange beschwipst in der Frühlingssonne gesessen." Wenigstens ist der Autorin klar, dass ihr Vorschlag eine Schnapsidee ist.



    Allerdings finde ich es nicht gut, dass hier offensichtlich während der Arbeitszeit (Verfassen des Textes) Alkohol konsumiert wurde. Vielleicht wäre, wenn man sich hier schon sozialen Themen widmet, z.B. ein kritischerer Umgang mit Suchtstoffen angebracht.

  • Ich wäre durchaus bereit, mich an Grundschulen, Mittelschulen oder Gymnasien in MINT-Fächern, Latein, Englisch, Italienisch etc. als Lehrkraft zu engagieren, allerdings nicht zu den aktuellen Arbeitsbedingungen und nicht für das Gehalt, das man mir dafür böte.

    • @Aurego:

      Oh, ein Tausendsassa, Lehrkraftmultitalent, einsetzbar in quasi allen Fächern - bis zum Abitur gar? Warum dann nicht 2 Staatsexamen machen und Richtung A13 oder weiter klettern? Ach so, Arbeitsbedingungen... ja, dann doch lieber nicht mit nervigen Kröten (SuS, Kolleg*innen...) arbeiten.

      Ansonsten gilt: So n bisschen Ehrenamtspauschale oder Honorar als Gesellschaftsdienst an 2 Nachmittagen wär ja vielleicht drin.

      • @hierbamala:

        Ja, bis zum Abi, teilweise darüber hinaus. Was soll ich Zeit mit dem Staatsexamen verschwenden? Ich habe ja schon einen gut bezahlten Job.



        Nix Nachmittage, aber ich könnte Mathe und Latein in der nullten Stunde anbieten, Beginn um 07:00 Uhr.

    • @Aurego:

      Das Wort "engagieren" verbinde ich nicht mit Bezahlung...😉

      • @Farang:

        Dann frisch ans Werk, Farang.

        • @Wellmann Juergen:

          Passe. Nicht in Berlin, auch nicht hier in Hohenschönhausen 🤷‍♂️😅



          Dafür wärs mir selbst mit voller Entlohnung/Besoldung deutlich zu wenig 'Schmerzensgeld'

    • @Aurego:

      Also gerade das Gehalt (4000 netto plus) und die externen Bedingungen (Viertel Jahr Urlaub) sind ein Grund, die internen Bedingungen zu ertragen!

      • @Otto Mohl:

        4000 netto plus in welcher Position? Als quereingestiegener Rentner? Ein Bekannter von mir hat es nach 2 Jahren wieder sein lassen, weil es etwas anders lief. Das Problem mit den Arbeitsbedingungen rührt dabei wohlgemerkt nicht von den SchülerInnen her, sondern im Wesentlichen von den KollegInnen, den Schulleitungen und dem Kultusministerium.

  • 6G
    670499 (Profil gelöscht)

    Da hier laut Kolumne nur Opas gegen Rechts gebraucht werden, fällt ja ein erheblicher Teil der männlichen Boomer laut jüngsten Umfragen schonmal vorab durchs Raster. Also kaum umsetzbar, diese Idee.

    • @670499 (Profil gelöscht):

      Frag mich auch wie man darauf kommt, die,Jungs schön unter sich würden sich gegenseitig total progressiv pushen. Man kann da nur auf intelligente Enkel hoffen, die gar in der Schule was gelernt haben und Opa einzuordnen wissen.

      • @Momo33:

        "Man kann da nur auf intelligente Enkel hoffen"



        Die Opas sind mittlerweile auch schon Mitglieder der 68er Bewegung... - linker geht's kaum - und wenn ich mir anschaue wie viele Jugendliche 2021 und auch jetzt 2025 AfD gewählt haben, dann bin ich skeptisch das die 'intelligenten Enkel' Opa so einzuordnen wissen wie es Ihnen vorschwebt...

        • @Farang:

          Tragisch, dass die Kriegsgeneration wegfällt. Der kleine Soldat weiß noch, was nicht so toll war. Während sich Linke auf einmal unverhofft ganz rechts wiederfinden.

      • @Momo33:

        Zur Info: Opa ist Boomer und nach dem Krieg geboren

        • @Eva Manhaimer:

          Und wenn Opa mal SPD gewählt hat, wen wählt er jetzt?

  • Nach den Boomern wird niemand mehr kommen, der sich ehrenamtlich sozial engagiert. Gewisse Dinge auf den Dörfern funktionieren so noch.

    • @womzie:

      Auf den Dörfern funktionieren nach meiner Erfahrung nicht einmal mehr die Dorfkneipen flächendeckend.

      • @Aurego:

        Ist im Prinzip nur eine weitere, bereits eingetretene Variante des von Womzie beschreibenen Szenarios. Ohne eine bestimmte Mindestbesucherzahl rechnet sich eine Kneipe eben nicht.

      • @Aurego:

        Dorfkneipen funktionieren nicht nach dem Ehrenamtprinzip. Dorfkneipen brauchen bezahlbare Pacht, bezahlbare Energie, bezahlbares Personal und Kundschaft die nicht den Cent dreimal umdrehen muss.

      • @Aurego:

        Die Dorfkneipe ist ja auch gewinnorientiert.

        Es geht um ehrenamtliches Engagement.

        Da läuft noch vieles.

        • @rero:

          Wer sich einbildet, für die oben beschriebenen Zwecke ehrenamtliche Mitarbeiter finden zu wollen, sollte sich ein paar andere Dumme suchen. Ich selbst arbeite grundsätzlich IMMER gewinnorientiert.

          • @Aurego:

            Auf dem Dorf ist die freiwillige Feuerwehr noch immer Standard.

            Es gibt auch viel Engagement in Fußball-, Schützenvereinen und ähnlichem.

            Das im Artikel beschriebene sehe ich aber kritisch.

            Es hat ja seinen Grund, dass man Pädagogik studieren muss.

            Pädagogen haben nicht umsonst studiert.

            • @rero:

              Sie sollten sich mit den gesetzlichen Grundlagen der Feuerwehr beschäftigen. Finden sich zu wenige Freiwillige, können Bürger verpflichtet werden, mitzumachen.



              Das, was Gymnasiallehrer an Pädagogik machen, beschränkt sich größtenteils auf die Fachdidaktik. Aber auch, wenn man die Ergebnisse aus anderen Schularten anschaut (Pisa etc.), kann es mit dem pädagogischen Talent der vieler LehrerInnen wohl nicht so weit her sein. Ich würde das mit der Pädagogik also nicht zu hoch aufhängen.



              Das größte Hindernis sind jedoch wahrscheinlich die kleinteiligen Regelungen in den Lehrplänen mancher Bundesländer und, dass sich manche Bundedländer einbilden, man könne dort nur unterrichten, wenn man im selben Bundesland studiert habe.

          • @Aurego:

            Grundsätzlich kann ich das unterschreiben, die Frage ist aber halt, wie man Gewinn definiert, muss ja nicht monetär sein (Altruismus usw...)

            • @EffeJoSiebenZwo:

              Ich stehe ganz klar auf dem Standpunkt: Wenn Lehrkräfte gebraucht werden, müssen sich die Bundesländer um sie bemühen, sowohl durch hervorragende Arbeitsbedingungen als auch durch ordentliche und konkurrenzfähige Entlohnung.

  • Sehr guter Artikel. Soziales, ehrenamtliches Engagement, insbesondere im Bildungsbereich, ist die wahre Brandmauer gegen Raubtierkapitalismus, Rechtsruck und Verrohung der Gesellschaft. Die überwältigende Mehrheit der Menschen meint es gut mit ihren Mitmenschen, da darf man sich nicht von Wahlergebnissen und Umfragen entmutigen lassen, auch wenn mir das selbst oft schwerfällt.

  • Wenn die wenigen Jungen, die unsere Gesellschaft überhaupt noch hervorbringt, zum Kriegsdienst gezwungen werden, dann ist es wohl nicht mehr als recht und billig, dass angehende Pensionäre vorher noch ein soziales Pflichtjahr absolvieren müssten. Wenn sie gesundheitlich in der Lage sind, das stellt die Musterung fest. In unserem Betrieb jedenfalls gehen jedes Jahr Menschen in Rente, die sind top fit. In den sozialen Bereichen wird schlichte Arbeitszeit ohne Ende benötigt, dafür braucht es keine Ausbildung. Hatten wir Zivis auch nicht. Um einen dementen Menschen zu füttern muss halt eine Stunde ein anderer ihm seine Zeit widmen. Oder Bildung von migrantischen Kindern. Bildung von Kindern überhaupt. Wie viele Kinder würden davon profitieren, wenn der Diplomingenieur vor seinem Ruhestand ihnen mal in Ruhe zeigen würde wie das geht mit dem Bruchrechnen und das Mathe eigentlich eine geile Sache ist.

    • @fleischsalat:

      Soziales Pflichtjahr für Pensionäre? In der Regel haben die bereits ein bis mehrere Pflichtjahre absolviert. Sei es offiziell bei Bundeswehr oder Zivildienst, oder auch versteckt in Kinder-/Altenbetreuung. Aber solange das nicht "im Betrieb" stattfindet, wird es nur allzu gerne übersehen. Angehende Ruheständler haben doch ohnehin schon die Perspektive, dass sie vielleicht doch ein, zwei, drei Jahre länger arbeiten sollen/dürfen/müssen weil das Rentensystem wieder allzu laut knirscht.

      Dass im sozialen Bereich keinerlei Ausbildung nötig ist, halte ich für schlichten Unsinn. Kinderbetreuung oder Pflege sollte immer mit einem guten Bildungsangebot verknüpft sein.



      "Hatten wir Zivis auch nicht" ist schlicht falsch. Wozu gab es sonst die Zivildienstschulen, in denen man eine einmonatige Ausbildung absolviert hat? Oder die Weiterbildungsangebote während des Dienstes (ich meine bis zu 2 Wochen während der Dienstzeit). Plus die Einarbeitung in der Zivistelle kommt da schon etwas zusammen.



      Natürlich hätte ich mir aus heutiger Perspektive gewünscht, dass die Qualität noch besser gewesen wäre. Z.B. um zu verstehen, welche Ausprägungen Demenz annehmen kann und wie ein dementer Mensch tickt.

    • @fleischsalat:

      Ist Ihnen eigentlich klar, wie das Leben vieler von Ihnen hier so abfällig beschriebener Menschen verlaufen ist? Dass Kindheit und Jugend der aktuellen jungen Generation dagegen der pure Luxus sind? Welche Schuld tragen Menschen Ü65 an der aktuellen politischen Lage, Menschen übrigens, die selbst zum Teil einen harten Wehrdienst ertragen mussten, ohne dass irgendjemand Rücksicht auf ihre individuellen Bedürfnisse genommen hätte um die es heute so oft geht? Die den kalten Krieg erlebt haben, die tägliche Angst vor dem großen Knall? Ich habe selbst einen Sohn, den es treffen würde und wünsche mir nichts sehnlicher als dass wir nicht in einer Vorkriegszeit leben. Aber wenn doch, wird es die jungen Deutschen umso härter treffen, weil sie nicht und zwar absolut nicht darauf vorbereitet sind, was Krieg und Totalitarismus wirklich bedeuten.

    • @fleischsalat:

      Die Boomer, nicht Boomerinnen, haben aber in aller Regel schon ein Pflichtjahr absolviert. Meist sogar länger als ein Jahr. Und füttern gerade ihre Eltern. Meist die Boomerinnen.

  • Eine Idee über die es sich nachzudenken lohnt.

  • Hmmja.



    Man könnte auf die Idee kommen, dass früher nicht Alles schlecht war.



    Selbst mit Pfadfindern und Jugendgruppen aufgewachsen, ist das Leiten solcher Gruppen irgendwann die natürliche Folge. Da muss man noch lange kein Opa sein.



    Aber einmal damit begonnen, erkennt man, dass Wertschätzung für Arbeit eben nicht nur aus Geld bestehen muss.



    Wenn ein paar Kids Interesse an einem Workshop hatten, oder ein Jugendlicher nach dem Praktikum von der Straße in Arbeit vermittelt wurde, wenn gemeinsam Arbeit mit leicht Rechten und Migranten Hürden nimmt, dann ist das Lohn genug.



    Allerdings sollte man auch aufpassen, für Wen man da arbeitet, denn Diejenigen, die sich mit fremden Federn schmücken, sind weiter verbreitet, als die Arbeiter selbst.



    ( ich hab mir hier mal das man/frau gespart, da, wie oben erwähnt, Frauen solche Arbeit sowieso schon vermehrt machen)

  • ...an den Grundschulen "verdingen".



    Klingt so als sollten Rentner mal wieder ehrenamtlich das ausbügeln, was unser Bildungssystem nicht schafft. Dafür gibt's dann auch eine Runde Applaus auf dem Balkon. Oder diese selbstgebastelten Kunstwerke der Kinder. Das ist ja auch was schönes.

    • @Der dreckich Katz:

      Bitte mal konkreter mit den Ausbügeln. Ich habe nämlich eher den umgekehrten Eindruck, dass die Jungen die jahrzehntelang falsche Politik der heutigen Rentner auszubügeln haben.

      • @Tom Farmer:

        What?



        Sorry, but no.



        Die s.g. Boomer haben mit dem Umweltschutz angefangen.



        Ja sie sind zum Teil auch selbst dafür verantwortlich das es verschlimmert wurde aber eben nicht komplett. Ehrlichkeit würde helfen.

        Gegenbeispiel und das leider live selbst erlebt:



        Auf dem Rückweg von der Arbeit öffentliche Verkehrsmittel, es war mal wieder Freitag: Klima Deno war zu Ende. Eine kleine Gruppe von damals Jugendlichen setzte sich. Wetter verschlechtere sich etwas : Nieselregen hatte eingesetzt.



        Gespräch der Gruppe:" Ej ich hab keinen Bock den Bus zu nehmen, es regnet. -Komm lass uns deine Eltern anrufen das die uns von Bahnhof abholen. "



        Gesagt getan. Die haben die Eltern angerufen.



        -Sorry aber dieses Verhalten zeigt: Bequemlichkeit geht vor, auch bei den jüngeren.

        • @Keine Sonne:

          Ihr Kommentar zeigt auf, dass sie zu der Beurteilung einer ganzen Generation als Ausgangspunkt eine zufällig erlebte Anekdote nutzen.



          Möchten Sie den Rest Ihrer Meinung ebenfalls daran gemessen sehen oder kehren wir zu wissenschaftlich relevanten Statistiken und Durchschnitt zurück?



          Solange die Jungen - wie aktuell - die selben Idioten, oder gar Nazis wählen ist egal wer wann woran Schuld hat und hatte.



          Es wird sich nichts ändern.

          • @Das B:

            In erster Linie sind pauschale Schuldzuweisungen und das ganze seichte Generationengequatsche generell nichts als selbstgerechte Eitelkeiten, die weder der Gesellschaft noch dem Klima in irgendeiner Weise weiterhelfen.

          • @Das B:

            Wenn ichbdas nur einmal miterlebt hätte würde ich Ihnen durch aus Recht geben.



            Nur leider war das EIN Beispiel von vielen welche ich miterlebt habe.



            Live und in Farbe.



            Weiteres Beispiel gefällig?



            Von einigen Klima Demonstranten wurden Fahrräder auf die Gleise geworfen: Zweck war Diesellocks zu behindern - nur leider traf es den Öffentlichkeit Schienennahverkehr, welcher mit Ökostrom betrieben wird.



            Eine Kids haben sich vom HBF abholen lassen - mit Autos wohlgemerkt.

            Ich unterstelle den Kids nicht das diese den Unsinn gemacht haben und ich unterstelle auch nicht jedem der Kids das sie sich immer gleich abholen lassen.



            Jetzt kommt das aber:



            Es gibt sie!



            Genauso wie es s.g. Boomer gibt/gab welche in der Vergangenheit und jetzt sich falsch verhalten. Nur das gibt es in jeder Generation.

            Nur hier wird einseitig alles den s.g. Boomer zu geschoben und das ist falsch.