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Aus dem Leben eines LandwirtsGerhard versteht die Welt nicht mehr

Gerhard, Landwirt aus Brandenburg, fühlt sich im Stich gelassen. Von Windrädern hält er nichts, von den Volksparteien noch weniger.

Verhasst, besonders unter AfD-Wählern, aber auch Umweltschützern: Windräder als Klimaschutz-Maßnahme Foto: Paul Langrock

Brandenburg taz | Alle kennen sie, die netten Nachbarn, der Onkel oder dieser eine Sportlehrer. Es gibt immer wieder Leute, die aus dem privaten Umfeld in Verschwörungstheorien verfallen. Der Absturz kennt teilweise keine Grenzen. Vor ein paar Tagen erzählte mir ein Kollege der taz von einem alten Freund, der ihm am Esstisch unverblümt erklärte, dass es Echsenmenschen gebe.

Auch ich habe ein paar Problemfälle, etwa den einen Lehrer aus der Schule. Er hat nicht nur afghanische Terroristen bekämpft, sondern ist auch aus einem Kanonenrohr gekrochen und hat unter Wasser eine Moräne vermöbelt, alles klar. Ich weiß nicht, ob meine alte Babysitterin noch darauf wartet, dass ich „aufwache“. Oder auch mein erster Fußballtrainer, der mich fragte, „glaubst du das mit den Juden …“.

Der Umgang damit ist schwer. Wo ist die Grenze? Ab welchem Punkt ist eine Diskussion unnötig und wo muss man sich selbst schützen?

Um Leute von der AfD zurückzugewinnen und von der demokratischen Sache zu überzeugen, ist es auch wichtig, dass der eigene Schutzmechanismus nicht zu früh greift.

taz Themenwoche Klima

Im Wahlkampf spielt die Klimakrise keine große Rolle. Dabei schreitet die Erderhitzung weiter voran. Die taz schaut in dieser Woche dahin, wo es brennt. Alle Texte zum Thema finden Sie hier.

So wie beim Gespräch mit meinem Bekannten Gerhard anlässlich dieser Reportage. Das ursprüngliche Thema sollte der Ausbau von Windrädern in Brandenburg sein. Die Argumente für Ausbau von Windenergie liegen auf der Hand. In der Region gibt es neben notorischem Nörgel auch konstruktive Gegenstimmen und Verbesserungsvorschläge. Gerhard hat zu dem Thema viel zu sagen, dann plötzlich erklärte er mir ganz offen, dass er für die AfD in der Regierung wäre.

Es kam zu einer Diskussion, die ich normalerweise nie zugelassen hätte. Welchen Konsens soll ich bitte mit Menschen erzielen, die Rechtsextreme im Parlament unterstützen? Wenn die Tatsache, dass ein Faschist eine der zentralsten Figuren der Partei ist, nicht ausreicht, um sich davon so weit wie möglich zu distanzieren, was soll ich dann rumquatschen?

Ein netter Kerl

Gerhard ist Landwirt in Brandenburg, das ist nicht sein richtiger Name, ihm ist es lieber so. Er steht um fünf Uhr morgens auf und arbeitet eigentlich den ganzen Tag. Er hat raue Arbeiterhände und es ist ihm anzusehen, dass er oft auch in der prallen Sonne arbeitet. Ich kenne ihn durch meinen Vater und hab ihn seit meiner Kindheit hin und wieder gesehen. Gerhard ist ein netter, hilfsbereiter Kerl.

Windräder findet er im Grunde genommen „okay, aber in begrenztem Maß“. Die großen Windkraftparks seien nicht so gut. Sie stehen neben seinen Feldern, er erlebt sie quasi jeden Tag, und er bekommt mit, was die Anderen aus der Bevölkerung sagen. Brandenburg ist das Bundesland mit der größten installierten Windkraftleistung in absoluten Zahlen in Deutschland, der Ausbau der erneuerbaren Energien fällt beim Durchreisen schon auf. Zum Thema Windräder gibt es zwei entscheidende Daten.

Zum einen, dass 2 Prozent der Landfläche zum Ausbau von Windrädern zur Verfügung gestellt werden sollen, in Brandenburg ist das Ziel sogar 2,2 Prozent. Zum anderen die erforderliche Distanz zu bewohnten Gebieten, gesetzlich 1.000 Meter.

Vor allem über Letzteres wird in der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik heftig diskutiert. Péter Vida ist Vorsitzender der Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler und setzt sich für eine Verlängerung des Mindestabstands auf 1.500 Meter ein. Er argumentiert, dass die neue Generation der Windräder deutlich höher sei und daher auch der Abstand vergrößert werden müsse.

Die Frage ist letztendlich: Wie hoch ist die Belastung wirklich? Es wird viel geredet oder geschrieben, dabei geht es um die Geräuschkulisse, eine Beeinträchtigung der Landwirtschaft und die Auswirkungen auf die Tierwelt.

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Laut Gerhard sei in seiner Gegend die Abneigung gegenüber Windrädern bei der großen Mehrheit nicht so groß. Der entscheidende Punkt ist die Distanz für die Bevölkerung. Doch es gibt auch Vorschläge, den gesetzlichen Mindestabstand von einem Kilometer zu verringern.

Die Organisation Nabu ist bekannt für ihren Einsatz für die Umwelt. Der Vorsitzende ihres Landesverbands Brandenburg, Björn Ellner, sieht die Folgen durch Windräder für Tier und Mensch so: „Je geringer der Abstand, desto negativer die Auswirkungen für die Menschen.“

Windräder im Wald

Dennoch spricht er sich für einen kürzeren Mindestabstand aus. Hintergrund ist der Bau von Windrädern im Wald. Diese neue Herangehensweise sehen nicht nur meine drei Gesprächspartner kritisch. Sondern auch Menschen, die ich auf der Straße darauf angesprochen habe.

Die Argumente liegen auf der Hand: Die riesigen Windräder müssen erst einmal in den Wald transportiert und dort installiert werden. Dafür müssen der Standort und der Zufahrtsweg gerodet werden. Durch einen großen Temperaturunterschied zwischen der betonierten Fläche und dem Waldboden bröckelt das Ökosystem des Waldes. Für Björn Ellner ganz klar, der Mensch braucht ja den Strom, also müssen die Nachteile auch in Kauf genommen werden, damit das 2,2-Prozent-Ziel eingehalten wird, ohne Schutzgebiete zu missachten.

Ein zusätzliches Problem besteht laut Gerhard darin, dass viele Windkraftanlagen auf fruchtbarem Boden gebaut werden. Die Resignation ist ihm deutlich anzumerken. „Alles dreht sich nur ums Geld.“ Viele klimapolitische Maßnahmen erschließen sich ihm nicht. Windräder werden hingepflanzt, ohne darauf zu achten, was das mit dem Ort macht, den Tieren, der Landwirtschaft. Er berichtet, wie schwer es regionale Bauernhöfe und Landwirte haben, es gebe keine Planungssicherheit.

Großes Unverständnis zeigt er für die Abholzung des Urwaldes, er spricht davon, dass wir uns in einer Spirale befinden, aber irgendwann gehe es nicht mehr weiter, irgendwann sei das Maximum erreicht. Das ist linke Kapitalismuskritik vom Feinsten. Doch als ich ihm das sage und den Punkten zustimme, weiß er nicht ganz, wie er damit umgehen soll.

Anscheinend wurde ihm das noch nicht so gesagt. Dann kritisiert er die Grünen heftig, auch SPD und CDU kommen nicht gut weg. Abermals stimme ich zu, erneut ist er überrascht. Er fühlt sich von den Altparteien nicht abgeholt, auch das kann ich verstehen, auch ich werde die Grünen nicht wählen, SPD und CDU schon gar nicht.

Dabei bringt er auch konstruktive Verbesserungsvorschläge. Wir kommen auf Fotovoltaik zu sprechen, „an sich ’ne super Sache, das stört keinen“.

Er erzählt von einer schwierigen Saison, das Getreide kann nicht verkauft werden, „es gibt für Landwirte keine Planungssicherheit“. Die Landwirte haben eine Idee: Es könnten auf den Feldern Beeren angebaut und darüber eine Fotovoltaik­anlage angebracht werden.

Nur BSW oder AfD

Doch das Vorhaben sei von der zuständigen Behörde nicht genehmigt worden. Gerhard versteht die Welt nicht mehr. Die Begründung habe sich auf eine versperrte Sicht der Schutzfelder berufen. Trotz der Empathie und mehrerer politischer Übereinstimmungen ist spürbar, dass wir nicht auf derselben Seite stehen.

Vor Menschen wie ihm habe ich riesigen Respekt: die arbeitende Klasse, die die Welt aufgebaut hat

Auf die Frage, ob sich eine gewisse Politikverdrossenheit bei ihm angestaut habe, antwortet er recht schnell mit Ja. Also frage ich ganz vorsichtig nach, welche Parteien bei ihm infrage kommen bei der anstehenden Bundestagswahl. „Na daraus mache ich keinen Hehl: nur BSW oder AfD.“

Obwohl es ein Stück weit offensichtlich war, zieht sich mein Herz zusammen, im ersten Moment verspüre ich Hilflosigkeit. Denn ganz gleich, ob ich ihn jetzt nun kenne oder nicht, vor Menschen wie ihm habe ich riesigen Respekt. Die arbeitende Klasse, die die Welt aufgebaut hat, die Straßen geteert, die Ziegelsteine aufeinander gesetzt, das Obst geerntet.

Weil diese essenzielle Arbeit zu wenig gewürdigt und entlohnt wird und weil ich das Gefühl habe, dass ich diese Arbeit nicht machen könnte. Deswegen habe ich Respekt vor diesen Menschen. Sie hatten über eine lange Zeit ihre politische Heimat bei einer linken Partei. Also frage ich nach, warum die Linke bei ihm nicht infrage kommt. Dabei bin ich jedoch ganz vorsichtig, denn immerhin frage ich jemanden, der in der DDR aufgewachsen ist.

Doch die Vorsicht war bei Gerhard nicht notwendig. Er zählt die Vor- und Nachteile im Gegensatz zu der BRD auf. „Du hast 10 Jahre auf ein Auto gewartet, aber du hast ein Auto gekriegt.“ Auch beim Thema Enteignung sieht er keine Verbesserung, damals habe es eine Entschädigung gegeben, heute eine Verweisung auf Schutzgebiete. „Man hat für die Wende gekämpft und dann bemerkt, ist ja ’ne noch größere Scheiße als es vorher war!“

Doch den Grund für das Einsetzen der Wende 1989, die politische Freiheit, sieht er bei einer AfD-Regierung nicht gefährdet.

„In unserer Welt muss sich grundlegend was ändern, wer das dann ändert, weiß ich nicht.“ Nachdem wir zum Ukrainekrieg kommen und Gerhard eine neue Russland-Politik fordert, lenke ich ein. Wie er das Kriechen der AfD vor Trump und Musk beurteilt? An der Tonlage merke ich, dass ich da einen wunden Punkt erwischt habe. Deswegen frage ich, ob er die ehemalige Bundestagsabgeordnete der AfD, Birgit Malsack-Winkemann, kennen würde. Die mutmaßliche rechtsextreme Terroristin, die in der Reichsbürgerszene aktiv gewesen ist. Das wäre dann natürlich ein „Unsicherheitsfaktor, den ich nicht will“.

Das ist immerhin etwas, es ist ein langer Prozess, Menschen wie Gerhard zu überzeugen. Ich habe gelernt, dass es kein Allheilmittel gibt, die Leute abzuholen. Es hilft nicht, die Positionen nachzuplappern, es hilft nicht, alle vorzuverurteilen. Für jeden einzelnen Menschen braucht es einen individuellen Ansatz.

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55 Kommentare

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  • Ich habe lange in der Windbranche gearbeitet. Ich finde die Mondpreise, die da in den letzten Jahren (für die Pacht) aufgerufen werden absolut schamlos, aber viele Projektierer machen dennoch mit - wenn sie es nicht machen, macht es irgend ein anderer Idiot. Es ist von der Politik verpasst worden hier gegenzusteuern. Ich bin schon lange der Ansicht, dass viele Anwohner wegen solcher krassen Ungerechtigkeiten zu Windkraftgegnern geworden sind.



    Wenige verdienen sich hier absurd dumm und dämlich und Viele andere haben die Einschränkungen. Windkraft sollte hinsichtlich Bodenrecht eher wie Bergbau betrachtet/behandelt werden.

  • Von Windrädern halte ich auch nicht viel, zumindest sollte man sparsam damit umgehen und die Platzierung äußerst behutsam und umsichtig planen. Einfach mal in der Nähe von so einem Ding stehen, und die Position Gerhards ist augenblicklich klar. Selbst 1,5 Kilometer sind noch wenig. Dort zu wohnen muss ein Albtraum sein!

    Definitiv bin ich für mehr Photovoltaik. Aber bitte nicht in Naturschutzgebieten wie ich leider schon mehrfach feststellen musste. Oder überhaupt auf Wiesen oder in der Natur.

    Wirtschaftswoche: "Das größte Potenzial für Solarenergie bleibt weitestgehend ungenutzt: die Dächer von Logistikhallen und Industriebetrieben".

    "Gut 21 Millionen gewerbliche Bauten gibt es in Deutschland, dem gegenüber stehen gut 19 Millionen Wohnhäuser. Und die Dachflächen von Gewerbebauten sind im Durchschnitt deutlich größer als jene von Wohnhäusern, etwa um den Faktor 7 bis zehn. Die Dächer sind zumeist optimal flach, perfekt für die Ausrichtung. Genutzt aber werden diese Flächen kaum."

    Da hätte ich von den Grünen mehr erwartet!

    www.wiwo.de/techno...utzt/29087076.html

    • @shantivanille:

      Ihrer anekdotischen Meinung möchte ich aber meine beigesellen.



      Ich stand schon bei Radtouren o.ä. vor sehr vielen Windrädern. Quasi direkt, bis man mal ein kleines Wusch hört, nicht zu vergleichen mit einer handelsüblichen Landstraße. Wo ist das Problem?



      Ich sehe nach ebenso anekdotischen Eindrücken meinerseits eher: Andere Bauern und Anwohner mitprofitieren lassen.

  • Möchte man da Gerhard nicht sofort auf den Schoß nehmen und trösten ?

  • Man kann eigentlich mit jedem reden, mit wenigen Ausnahmen.



    Begreifen, warum jemand Liebediener Putins wählen will, die gegen christliche/humanistische/.. Werte so pöbelhaft vorgehen, die einfach auch sachlich krass unrecht haben und lügen, das muss mensch dabei ja nicht gleich. Reden wir mehr miteinander und lassen wir uns von bezahlten Trolls nicht spalten.



    Eine andere Meinung dabei haben als die Höckes: ja, sicher!

  • Ich schimpfe auch gern laut und lang über die dummen Wähler. Wir bekommen aber keine anderen, nicht durch Umvolkung und auch nicht durch Bildung. Man muss sie also abholen, wo sie stehen, und zwar emotional, denn das ist der einzige Kanal, der auf Empfang geschaltet ist. Wer das nicht kann, ist in der Demokratie falsch. Wie Scholz zum Beispiel. Seine Motive mögen gar nicht so finster sein, aber er hat einfach nicht das, was es braucht, um Wahlen zu gewinnen.

    • @Claude Nuage:

      Den Ausdruck "Umvolkung" haben Sie wohl versehentlich gebraucht, hoffe ich?



      Dass das Volk die Regierung wählt und nicht umgekehrt, das auch. Innerhalb des Werte-Rahmens der zentralen Punkte des Grundgesetzes, natürlich.

      • @Janix:

        "Wert-Rahmen der zentralen Punkte des Grundgesetzes", wie niedlich. Was glauben Sie denn, wie die Fluchtrichtung ausgesehen hätte, wenn das Bananengefälle zwischen BRD und DDR umgekehrt verlaufen wäre? Die "Ewigkeitsgarantie" des Artikel 20 GG ist an den Brotpreis gekoppelt, alles andere ist Juristen-Hybris. Es haben heute schon wieder etliche kein Problem mit dem russischen Stiefel im Gesicht, wenn nur das Gas wieder fließt.

      • @Janix:

        Danke …anschließe mich

        Zu “versehentlich“ - op gau platt:



        “Över dee Brüch joh ik nich!“ •

        “Sei vorsichtig, was du vorgibst zu sein, denn du bist, was du vorgibst zu sein.“



        ©️ Kurt Vonnegut



        www.zitate.eu/auto...t-jr-zitate/179910

      • @Janix:

        Danke …anschließe mich

        Zu “versehentlich“ - op gau platt:



        “Över dee Brüch joh ik nich!“ •

        “Sei vorsichtig, was du vorgibst zu sein, denn du bist, was du vorgibst zu sein.“



        ©️ Kurt Vonnegut



        www.zitate.eu/auto...t-jr-zitate/179910

  • Dieser Gerhard ist offensichtlich kein verbohrter Verschwörungs - Gläubiger. Sonst wäre ein Gespräch in dieser Form gar nicht möglich gewesen.



    Der Mann muss arbeiten. Er hat keine Zeit herauszufinden, welche Parteipropaganda am meisten lügt.



    Zwischen den Zeilen glaube ich noch etwas anderes zu lesen: Pachten für Windräder auf dem eigenen Acker sind in fürstlicher Höhe. Anscheinend ist er leer ausgegangen. Ein weiterer Versuch war diese Solaranlage mit Beerenanbau. Sie wurde mit reichlich fadenscheiniger Begründung verboten.



    Nur schade, dass er nicht merkt, welche politischen Kräfte es sind, die Stimmung gegen Windräder und Solaranlagen machen.

    • @Jörg Schubert:

      Ich habe lange in der Windbranche gearbeitet. Ich finde die Mondpreise, die da in den letzten Jahren aufgerufen werden absolut schamlos, aber viele Projektierer machen dennoch mit - wenn sie es nicht machen, macht es jemand anders. Es ist von der Politik verpasst worden hier gegenzusteuern. Ich bin der Ansicht, dass viele wegen solcher krassen Ungerechtigkeiten zu Windkraftgegnern geworden sind (wenige verdienen sich dumm und dämlich, fast alle haben Beeinträchtigungen hinzunehmen).



      Windkraft sollte hinsichtlich des Bodennutzungsrechts eher wie Bergbau betrachtet/behandelt werden.

  • "Mit so einem Menschen zu diskutieren, da kann ich auch eine Mistgabel ansprechen. "



    Naja, dummerweise hat der Mann aber in vielen Dingen eine sehr solide, bodenständige und nachvollziehbare Meinung.



    Es ist natürlich jedem freigestellt, sich in seiner "Kiezblase" argumentativ einzuigeln.



    Gruß Fritze

  • Das wirklich Verstörende ist, dass AfD-Typen mit ihren Bildungskatastrophen und Charaktermacken auch noch prahlen.

  • Ganz ehrlich: Mit so einem Menschen zu diskutieren, da kann ich auch eine Mistgabel ansprechen. Sorry für diese harte Meinung, aber manche sind diskussionswürdig und manche verloren. Was um aller Welt tun ihm die Windräder? Stören sie womöglich sein feinsinniges Gespür für Ästhetik? Oder ist hier mal wieder ein bildungsarmer Mensch auf billige Propaganda reingefallen?

    • @Jelli:

      Ganz, schön herablassend.

    • @Jelli:

      Mistgabel soll abwertend gemeint sein, oder? Ziemlich überheblich gegenüber dem Mistgabel-Mann, der einen wichtigen Job hat. Ohne ihn hat man nichts zu essen.

      Was stört an Windrädern? Einiges. Ganz klares Pro/Kontra-Ding. Auf der Kontra-Seite steht viel. Bildungsarm ist derjenige, der das nicht kennt. Ein neues Windrad wirft 100.000 Euro Pacht ab. Davon hat Bauer Gerhard wohl nichts abbekommen. Denn sonst hätte er sicher nichts gegen die WEA.

      Ohne EEG baut niemand eine Windeergieanlage. Durch das EEG wird eine Vergütung garantiert. Wir sind da jetzt bei knapp 10 Cent/kwh, also der Strom aus den erneuerbaren wird immer teurer. Ihn bezahlen alle. Also ein Robin-Hood-umgekehrt. Man nimmt es den Armen und gibt es den reichen. Wenn kein Wind weht, gibts auch keinen Strom. Also braucht man weiterhin Gas, entweder von Putin oder anderen "Menschenrechtsfreunden" oder wir fracken in D. Vögel und Fledermäuse fliegen da gegen. Rotmilan mag keine WEA. Die Dinger sehen wirklich nicht schön aus, aber man gewöhnt sich dran. Trotzdem ist es, wenn man nah dran wohnt und der Wind mal weht und schlecht steht sehr laut. uvam.

      • @Otto Mohl:

        "Ohne EEG baut niemand eine Windeergieanlage. Durch das EEG wird eine Vergütung garantiert. Wir sind da jetzt bei knapp 10 Cent/kwh, also der Strom aus den erneuerbaren wird immer teurer."

        Das liegt aber nur daran, weil bei mit fossilen Energieträgern produziertem Strom die Folgeschäden der Produktion (noch) nicht erhoben werden. Das ändert sich erst mit deutlich erhöhtem CO2-Preis.

    • @Jelli:

      "Was um aller Welt tun ihm die Windräder?"



      Das ist doch ganz klar: Sie stehen in der Landschaft herum und verdienen Geld für andere. Auf der eigenen Stromrechnung zahlt man die Verkabelung mit (am 1.1. wurde etwas geändert. Ich weiß noch nicht, ob es wirklich besser ist).



      Das versteht auch ein "bildungsarmer Mensch". Und es zeigt auch, wie man die Akzeptanz von Windräder verbessern kann: Gebt den Nachbarn was ab!

    • @Jelli:

      Die Windräder scheinen ja nicht das Hauptproblem zu sein. Es geht wohl mehr um die wahrgenommen schwer erklärbaren Widersprüche etablierter Politik bzw deren Umsetzung. Wenn es um Energiesicherung geht, dann wären solarfelder mit Unterpflanzung sinnvoll. Wenn das dann mit abseitigen, schwachen Begründungen abgelehnt wird, die bei Windrädern nicht vorkommen, dann wird klar :das vorgeblich so wichtige Ziel Energiesicherung kann ganz schnell für unwichtig erklärt werden. Die Verwaltungs - Borniertheit frustriert. Stapeln sich solche Erfahrungen im Lauf der Jahre, dann wächst der Wunsch nach grundsätzlich anderen Leuten. Die letzten 2-3 Jahrzehnte haben gelehrt : du kannst wählen was du willst, am Ende machen es sich immer dieselben Leute an der Macht gemütlich.



      Dann wählt man aus diesem Frust irgendwas, was nicht zu den etablierten gehört. Egal was. Das haben die Leute an der Spitze und hinter der AfD begriffen. Und liefern die Parolen, die "anders sein" extrem deutlich machen.



      Und kochen auf diesem Feuer die braune Suppe.

  • Das zeigt halt, dass die AFD/BSW von Leuten gewählt werden, denen die Welt zu komplex ist und sie nicht verstehen. So freundlich sie auch sind, handelt es halt meist einfach strukturierte Figuren, die sich leicht durch Populismus beeinflussen lassen.

    • @christoph ganter:

      aus dem Berliner Mehrfamilienhaus, in der eigenen Blase und auf der Homepage der Grünen sieht das Thema Windenergie nicht so komplex aus, wie es wirklich ist. Vielleicht sieht Gerhard das deutlich komplexer?

    • @christoph ganter:

      Welche Partei nutzt nicht das Instrument Populismus um seine Ziele durchzusetzen ? Jede Partei hat ihre Feindbilder, für die einen Klimasünder, für andere die Reichen und natürlich für viele die Ausländer, schade, aber so funktioniert leider Politik.

  • Der kleinste gemeinsame Nenner bzw. "Icebreaker" im Gespräch zwischen Autor und Bauer Gerhard scheint das gemeinsame Bedürfnis nach einer neuen "Russland-Politik" zu sein. Nun ja - m.E. so weit so schlecht.



    Immerhin ist der Text ein schönes Beispiel dafür, dass ein Austausch auch bei ansonsten gegensätzlichsten Positionen oft ein Gewinn sein kann, wenn er zivilisiert vonstatten geht.

  • Es ist einfach wichtig, dass man nicht nur redet, sondern auch zuhört.Auch wenn jemand erst mal rechte Parolen oder linke Theorien von sich gibt. Um zum Kern zu kommen, beauch5ds manchmal schon sehr viele Runden.

  • Das Thema "Enteignung" wird leider völlig falsch dargestellt. In Deutschland kann Grundeigentum für übergeordnete Zwecke (Flurbereinigung, Strassenbau, Windenergie) nur "enteignet" werden, wenn eine Entschädigung durch Geld oder entsprechende Grundstücke an anderer Stelle erfolgt. Da sollten Journalistinnen aber korrekt bleiben.

    • @Peter Hansen:

      Es wird inzwischen oft zu vom Juristen so genannten "milderen Mitteln" gegriffen.



      Für "kleinteiliges" wie Strommasten oder ähnliches wird seit Jahrzehnten nicht mehr formell enteignet. Da wird eine Grunddienstbarkeit eingetragen und die Entschädigung wird nur dafür gezahlt, dass man während des Baus nichts anpflanzen kann. Dass der Boden danach teilweise massivst verdichtet ist, ist alleine Sache des Besitzers (nicht des Eigentümers, der darf trotz Verschlechterung die gleiche Pacht kassieren)...

      • @FriedrichHecker:

        Gilt das nicht als Enteignung? Das würde mich sehr wundern.

        • @Francesco:

          Enteignung bezieht sich - wie der Name schon sagt - auf Eigentum. Und wenn es um Entschädigungspflicht geht, darf das hierzulande schon sehr eng ausgelegt werden.

          Für Grunddienstbarkeiten gibt es meistens nichts.



          Und auf Folgeschäden einer vorübergehenden Inanspruchnahme sind die offiziellen Leitlinien für die Ermittlung der Entschädigungen gar nicht ausgelegt. Da kann sich die Oberfläche an einen Kranstellplatz um durch die Verdichtung messbar abgesenkt haben - mehr als eine neue Einsaat gibt es nicht...

  • So, so, ist "Altparteien" inzwischen im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen? Na, da freut sich die AfD aber.

  • Das Problem, das ich dabei sehe, ist nur, dass mit der AfD und/oder dem BSW nichts, aber auch gar nichts besser würde - schon gar nicht für solche Leute wie Gerhard. Es würde gerade einmal dafür reichen, dass sich die Protagonisten jener Parteien gegenseitig hochdotierte Jobs zuschanzen und den Staat ausplündern könnten. Der Steuerzahler wird die Rechnung schon übernehmen.

    • @Aurego:

      Wohl unbewusst haben Sie jetzt die Altparteien recht gut charakterisiert.

      • @Rene Meinhardt:

        Sie glauben, die Neuparteien seien besser? Wie naiv kann man sein?

    • @Aurego:

      Wo genau liegt da nun der Unterschied zu bereits etablierten Parteien?



      Entschuldigung aber ich muss es so offen Fragen - Postengeschachere, Nebenverdienste, wegbefördern, Lobbypolitik, etc... - das ist doch leider politischer Alltag.

    • @Aurego:

      Wenn sich nichts ändert bzw. besser wird, wäre es ja auch nicht schlimm die AFS zu wählen? Momentan schanzen sich diese Posten die anderen Parteien zu und befördern kurz bevor ihre Amtszeit endet noch verdientes Personal.

      • @Strolch:

        Ja, vor allem die AFS!



        Das Schlimme wird sein, dass sie noch ahnungsloser und skrupelloser sein werden als alle ihre Vorgänger.



        Aber wir hatten am Ende der Weimarer Republik ja auch ein paar Rüpel, die grölten, mit ihnen werde Deutschland wieder groß. Am 08.05.1945 wussten dann alle, dass sie froh sein konnten, falls Deutschland das Ganze überhaupt irgendwie als Staat überlebt.

  • Hat man 5 km Platz zwischen einem Siedlungsplatz mit einem paar Häusern und einem größeren Dorf, und will einen Windpark mit 2 km Ausdehnung bauen, muss man je 1,5 km Abstand einhalten, wenn das die Mindestanforderung würde. Ohne Mindestanforderung kann man weiter weg vom Dorf und näher an die Einzelhäuser gehen und mindert insgesamt die Belastung.

    Anderswo erlauben es geringere Abstände, mehr Windkraftanlagen unterzubringen, so dass insgesamt weniger Windparks benötigt werden und größere gebiete unbelastet bleiben können, statt überall einige wenige zu haben. Auch hier: weniger Belastung durch geringere Abstände.

  • Danke für diesen Beitrag, der sich sehr positiv vom tumben und unreflektierten "Wer Nazis wählt, ist selbst Nazi" unterscheidet.

    • @Emmo:

      Ob man Nazi ist oder diese unterstützt macht absolut keinen Unterschied.



      In beiden Fällen sind wichtige geistige Entwicklungsschritte ausgeblieben und für diese (Denk-)Faulheit soll nun die Allgemeinheit leiden.



      Daher sind beide gleichsam abzulehnen.

  • "Es kam zu einer Diskussion, die ich normalerweise nie zugelassen hätte. Welchen Konsens soll ich bitte mit Menschen erzielen, die Rechtsextreme im Parlament unterstützen?"



    Das Ende eines Gesprächs wird nur selten Konsens sein. Trotzdem sollte man diese Gespräche suchen, denn sonst wird ein Verstehen dieser Menschen niemals möglich sein.

    • @Klaus Franz:

      Man könnte mit guten Gründen bei einem Konsens anfangen : Es sind die etablierten Leute, Parteien, Wirtschaftszweigen und Entscheidungen, die uns Probleme wie Wachstumsideologie , Klimawandel, Wohnungsnot, Ultrareiche, Armutsrenten und Kinderarmut eingebrockt haben. Und die Köche, die jetzt seit mindestens 3 Jahrzehnten die Suppen versalzen, haben oft genug bewiesen, daß sie lernunwillig oder - unfähig sind. Es muss etwas deutlich anderes her. Aber es ist nichts anderes da. Außer den Köchen mit brauner oder roter Soße.

  • Exakt. Genau so. Mit Respekt voreinander offen sprechen. Haltungen erfragen, nicht annehmen und für die Annahme verurteilen.

  • Was soll schon Schlimmes passieren. wenn man AfD (Bauer) oderBSW (der Autor) wählt? Nix. 2029 zahlen wir in Rubel, wählen alle Adolf Putin und russische Panzer haben Vorfahrt.

    • @Jelli:

      Und genau wegen solch herablassender Kommentare haben AfD und BSW zusammen mittlerweile knapp 30% bundesweit.



      Die Ängste und Sorgen als Dummheit wegzuwischen (ver)führt die, ja nötigt fast die Menschen sich denen zuzuwenden, die ihnen zuhören - auch wenn es die Rattenfänger sind...



      Hochnäsigkeit und Besserwisserei statt Diskussion auf Augenhöhe und mit offenem Ohr ist der wahre Motor der Rechten die Menschen zutreibt

      • @Farang:

        @Farang Sie fallen hier ja regelmässig durch eine Fahrweise ganz rechts auf. Und Nein, Sie liegen falsch. Was ich geschrieben habe, ist doch bittere Realität. Leute wie Sie zerpflücken alles mit dem Totschlag-Argument "Darum wählen Leute die AfD". FALSCH! Leute wählen AfD, weil die AfD immer einige wichtige Konsequenzen weglässt und verschleiert.

      • @Farang:

        "Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt." - auch wieder von Bertold Brecht. Er wusste leider, wovon er redete.



        Ja, man lässt sich Dummheit ungern vorwerfen. Dennoch gibt es sie, die menschliche Dummheit. Weniger intelligente Menschen entwickeln öfter irrationale Ängste und Sorgen.



        Es gibt Studien, die besagen, dass Menschen mit höherer emotionaler Intelligenz eher zum Optimismus neigen (z. B. Schutte, N. S., Malouff, J. M., Simunek, M., McKenley, J., & Hollander, S. (2002). Characteristic emotional intelligence and emotional well-being. Cognition & Emotion, 16(6), 769-785.)

      • @Farang:

        Haben Sie mal versucht mit Faschisten zu diskutieren? AgD und BSW bzw. SW labern doch nur ihre Sicht der Dinge runter, die gehen doch nicht auf Argumente ein und leugnen fröhlich Fakten und die AgD möchte ohnehin keine Diskussionen, die hassen Parlamentarismus und gehören aus verfassungsrechtlichen Gründen verboten.



        Wo soll denn da eine Augenhöhe erreicht werden, soll man auch Märchen und Lügen erfinden.



        Hier schließe ich mich mittlerweile vollumfänglich Danger Dan an: ".... An Reptilienmenschen glaubt nur der, der wahnsinnig ist



        Gauland wirkt auch eher wie ein Nationalsozialist



        Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein



        Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt ...."

        • @Axel Schäfer:

          Der Artikel beweist doch das Gegenteil. Der Autor hat sich die Mühe gemacht und sicher weit mehr erreicht als die arrogante Großstadt-Blase, die die Leute einfach für dumm erklärt.

        • @Axel Schäfer:

          Das mit den Reptilienmenschen lässt mich auch kopfschüttelnd zurück, aber sonst, ja - ich rede öfters mit AfD-Wählern.



          Wir wohnen in Berlin Hohenschönhausen. Die komplette Verwandtschaft meiner Frau wohnt in Thüringen.



          Ich rede täglich mit AfD Wählern. Von einigen weiß ich es, bei anderen ist es eher eine Vermutung.



          Überzeugter Nazi ist keiner dabei. Auch fiel mir bisher keiner durch ausländerfeindlich Parolen auf.



          Die allermeisten hadern mit dem Staat, stöhnen über Bürokratieirrsinn und Inflation. Corona hängt vielen noch nach, die groß angekündigte Aufarbeitung wurde einfach unter den Teppich gekehrt, Spahns vollmundige Ankündigung 'das man sich bei vielen hinterher entschuldigen müsse' hat Erwartungen erschaffen die nie erfüllt wurden.



          Habecks Performance vom Heizgesetz über gekippte e-Autoprämien bis hin zu seinem fundierten Wissen über Insolvenzen ist bei vielen Thema.



          Das treibt die AfD-Wähler in meinem Umfeld um.



          Warum sie deshalb eine offenkundig rechtsradikale Partei wählen verstehe ich auch nicht - die einhellige Antwort lautet aber fast immer: "na aber bei allen anderen ist doch komplett egal was du wählst, die machen alle das gleiche"

      • @Farang:

        Na ja, ob es "wegen solch herablassender Kommentare" ist, oder doch einfach nur weil beide Parteien mit ihrem Populismus in Zeiten größerer Unsicherheit fröhlich vor sich Hinlügen, sei mal dahingestellt. Ich habe da nicht die Wahrheit gepachtet, aber den herablassenden Kommentaren die Schuld für das Erstarken der Populisten (und damit schließe ich das BSW ein) zu geben, halte ich doch für recht abenteuerlich.

  • "Das ist immerhin etwas, es ist ein langer Prozess, Menschen wie Gerhard zu überzeugen. Ich habe gelernt, dass es kein Allheilmittel gibt, die Leute abzuholen. Es hilft nicht, die Positionen nachzuplappern, es hilft nicht, alle vorzuverurteilen. Für jeden einzelnen Menschen braucht es einen individuellen Ansatz."

    Sehr schön gesagt und absolut richtig, aber eben auch nicht einfach, es erfordert Kraft und Durchhaltevermögen.

    • @PartyChampignons:

      Man kann aber nur mit Menschen reden, die noch nicht vollständig in eine faktenbefreite Parallelrealität abgetaucht sind. Dann gibt es nämlich keine gemeinsame Sprache mehr.



      In der Corona-Zeit gab es eine Menge Gelegenheit, Erfahrungen mit solchen Gesprächen zu sammeln.

    • @PartyChampignons:

      Ich habe einen Freund, der gebildet ist, kein AfD wählt, aber es ernsthaft gut findet, dass die Russen Ukrainer töten. Ich habe wochenlang mit ihm diskutiert. Es hat nichts gebracht. Man kann es versuchen, aber oft funktioniert es nicht.

      • @Jelli:

        @Jelli: Ich kann Dich ein bisschen trösten. Es *bringt* etwas, auch wenn es zunächst nicht sichtbar ist. Dein Freund schätzt Dich wahrscheinlich trotz dieser grundsätzlichen Meinungsverschiedenheit. Dadurch ensteht in seinem Meinungsbild eine kleine Hemmschwelle. Die kann dazu führen, dass er eine andere Meinung in einem anderen Diskurs hört. Es ensteht eine kleine aber grundsätzliche Akzeptanz abweichender Meinung. (Bei Dir und mir übrigens auch.) Es verbleibt ein ständiger Reiz bei ihm, neue oder aufgewärmte einfache Wahrheiten "seiner Seite" mit einem minimalen Vorbehalt aufzunehmen.



        Wenn weitere kleine "Reize" von anderen Menschen, denen er zuhört, hinzukommen, kann das dazu führen, dass er auf einen vernünftigeren Weg zurückkehrt.



        Daher ist es wichtig, dass diese Reize weiterhin da sind und erneuert werden. Das muss nicht jedesmal eine Diskussion sein. Es reicht schon, dass er im Hinterkopf noch seinen Freund weiß, der anders denkt.



        Es hindert ihn daran, radikaler zu werden.

    • @PartyChampignons:

      Dem kann ich nur beipflichten. Genauso wie der Grundaussage der von Ihnen zitierten Textstelle.