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Armut in der Corona-KriseSchwache leiden am meisten

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

In einer großen Wohnung ist das Daheimbleiben leichter zu ertragen. Die soziale Isolation trifft vor allem die Armen.

Soziale Isolation ist leichter zu ertragen, wenn man viel Platz hat Foto: Sebastian Gollnow/dpa

D ie Corona-Krise ist nicht demokratisch. Sie trifft die Ärmsten in der Gesellschaft am härtesten. Jene haben keine Rücklagen, um zusätzliche Belastungen aufzufangen. Sie leben in kleinen Wohnungen an Hauptverkehrsstraßen, ohne Balkon oder Garten. Viele sind auf kostenlose Lebensmittel der Tafeln angewiesen, die wegen der Ansteckungsgefahr schließen.

Soziale Isolation ist leichter zu ertragen, wenn man mit Netflix und schnellem Internet im großzügigen Eigenheim sitzt. Der Wert einer Gesellschaft bemisst sich daran, wie sie in einer Krise mit den Schwächsten umgeht. Man kann der Regierung nicht vorwerfen, dass sie die besondere Situation armer Menschen ignoriert. Sie tut einiges – und sendet Signale der Solidarität.

Ein paar Beispiele: Die Regierung rechnet mit bis 1,2 Millionen zusätzlichen Hartz-IV-Be­zie­he­rIn­nen – und stellt dafür knapp 10 Milliarden Euro bereit. Dieser Schutzschirm ist dringend nötig. Er zielt auf kleine Selbstständige, die sich die freiwillige Arbeitslosenversicherung sparen, weil sie zu wenig verdienen. Auch ist es nur richtig, die Prüfung des Vermögens und der Angemessenheit der Wohnung bei Hartz IV befristet auszusetzen. Damit räumt der Staat schwer zu bewältigende bürokratische Hürden aus dem Weg.

Perfekt sind die schnell aus dem Boden gestampften Gesetze aber nicht. Sie haben logische Brüche, Lücken und Schwächen. Ein Beispiel: Der erleichterte Zugang zu Hartz IV wirft Gerechtigkeitsfragen auf. Was passiert, wenn Arbeitslose auch nach einem halben Jahr in der zu teuren Wohnung leben – oder zu viel Vermögen besitzen? Das ist, Stand jetzt, offen – und Ärger ist vorhersehbar. Angebracht wäre auch ein Krisenaufschlag auf die Grundsicherung. Die Sozialverbände kritisieren seit Langem, dass die Sätze nicht das angemessene Existenzminimum garantieren. Wenn Kinder nicht mehr in der Kita oder Schule essen, sondern zu Hause, wird das Leben teurer.

Das Krisenmanagement der Regierung für arme Menschen ist okay, aber es ginge besser.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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62 Kommentare

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  • Es scheint viel Willkür zu herrschen durch die Polizei, was man alles liest in den Medien, das es z.B. verboten sein soll alleine im Park auf einer Parkbank zu sitzen und die Sonne zu genießen, da fragt man sich aber auch warum man R2G gewählt hat, wenn es zu solchen Auswüchsen kommt. In einer Frankfurter Zeitung vertreten viele Juristen die Ansicht, das die jetzigen Maßnahmen juristisch überhaupt nicht haltbar sind, weil gesetzliche Grundlagen fehlen und das Infektionsschutzgesetz dies überhaupt hergibt. Mir macht es Angst , das nun ganz alltägliche Dinge verboten werden, wo es doch "nur" darum geht, genug Abstand zu haben. Ich hoffe, das sich viele juristisch wehren dagegen, wenn die Politik dies nicht schnell ändert. Es geht doch darum italienische Verhältnisse zu vermeiden, aber bitte nicht mit Polizeistaatsmethoden! Jeder der die Bidler gesehen hat, wird sich entsprechend verhalten. Ich fühle mich auch getäuscht, es hieß wenn, sich alle an dem Sonnabend gut betragen, alleine das eine Zumutung, bin ich noch im Kindergarten, aber es geschah und trotzdem wurden schärfere Maßnahmen beschlossen. Das trägt nicht zum Vertrauen bei in die Politik.

    • @Chris72:

      Wo ist bei dem, was Sie beschreiben, Willkür der Polizei?

      Es sind die rechtlichen Regelungen von R2G.

      R2G hat Ihnen verboten, dass Sie allein auf einer Parkbank die Sonne genießen. (Ob man das nun gut oder schlecht findet, sei dahingestellt.)

      Die Polizei ist nur dafür da, das dann durchzusetzen.

      Ich würde drauf tippe, dass viele bei der Polizei lieber weniger schwammige Regelungen durchsetzen.

  • taz: "Was passiert, wenn Arbeitslose auch nach einem halben Jahr in der zu teuren Wohnung leben – oder zu viel Vermögen besitzen?"

    Da wird sich wohl nicht viel ändern. Der kleine Bürger muss zunächst weiterhin erst einmal sein mühsam Erspartes aufbrauchen, um danach eventuell Hilfe vom Staat zu bekommen, und er muss sich nebenbei auch noch eine "angemessene" Wohnung suchen. Günstige Wohnungen gibt es aber jetzt schon nicht mehr auf dem Wohnungsmarkt - also "ruft" die Obdachlosigkeit.

    Dieses System muss endlich von Grund auf reformiert werden - und dazu gehört auch, über ein BGE nachzudenken, denn Corona-Krise hin oder her, es wird in absehbarer Zeit nicht mehr für alle Menschen "Lohnarbeit" geben.

    Man kann nur hoffen, dass die monatlichen Arbeitslosenzahlen (Arbeitslosenquote) von der Bundesagentur für Arbeit weiterhin veröffentlicht werden. Vielleicht kommt jetzt mit der Corona-Krise auch endlich mal die wahre Zahl der Arbeitslosen in diesem Land ans Tageslicht.

  • Während Konzernen eine Summe von etwa 600 Milliarden als Rettungsschirm angeboten wird, bekommt die breite Masse das Existenzminimum - das darf sie aber wie gnädig - ohne sofortige Vermögensprüfung tun. Und die Kohle dafür, woher kommt die? Die wurde seit Einführung von den Hartz Gesetzen den AufstockerInnen und Erwerbslosen von ihrem Leben abgespart! Hier in Bayern bekommen Obdachlose Menschen Bußgelder angehängt weil sie sich nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten! Die Tafeln machen dicht. Wer fängt das ab? Menschen, die jetzt noch an die letzten offenen Stellen spenden aber nicht der Staat, der diese Einrichtungen eh und je hängen lässt. Menschen mit Hartz bräuchten jetzt mehr Geld weil die Tafeln weg fallen. Alte und Kranke brauchen mehr Geld weil sie mehr bestellen müssen, was teurer ist. Und die Geflüchteten in den Lagern? Die werden mit SEK unter "Quarantäne" gestellt. Zum Glück lebe ich in einem super Stadtteil, in dem sich die Menschen gegenseitig helfen. Sonst würde ich glaub ich grad nur noch am Rad drehen wenn ich an all die Scheiße denke. Und danach? Die ganzen Geschenke ans Kapital werden wir zahlen müssen. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, so läuft das im Kapitalismus. Also, schön widerständig und gesund bleiben alle zusammen!!!

    • @RosaLux:

      Richtig, Rosalux, so ist es. Es fehlen noch die Freiberufler im Sozial-, Kultur-, und Bildungsbereich, die man jetzt unbezahlt nach Hause geschickt hat und die Kulturschaffenden und Soloselbständigen. Alle haben gerade Null Einkommen. Da kann ich H4 Bezieher fast beneiden. Ich vermisse auch sehr, dass Kirche und andere Träger sich gerade wenig um Obdachlose kümmern.... Das erhöht nicht gerade deren Glaubwürdigkeit, was das solidarische Miteinander angeht. // Was mich auch traurig macht, dass manche Menschen ihre eigene Negativität jetzt voll "kreativ ausleben", zum Beispiel an den jetzt leer stehenden Geschäften von Kleinselbständigen. In unserem Haus gerade erst passiert. Und das von Leuten aus dem Haus. Für mich ist das Bürgerkrieg im Kleinen. Solche Leute sind nicht "links", sondern nur "reine Axxxlxcher". Statt Container anzuzünden, könnten sie lieber etwas Sinnvolles, Solidarisches tun und andere in Ruhe lassen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Goldfisch:

        "Ich vermisse auch sehr, dass Kirche und andere Träger sich gerade wenig um Obdachlose kümmern.... Das erhöht nicht gerade deren Glaubwürdigkeit, was das solidarische Miteinander angeht."

        Das liegt daran, dass die meisten freiwilligen Helfer*innen zu den Risikogruppen gehören. Könnten doch jetzt mal die jüngeren von der Uni übernehmen. Da ist ja jetzt wenig los.

  • Auch wenn es jetzt wieder aus verschiedenen Ecken gefordert wird, ich halte das Grundeinkommen für nicht zielführend.

    Hier mal bildlich auf den Punkt gebracht.



    Https://www.pinter...49708669189202031/

    • @Sven Günther:

      Ich würde das Bild anders interpretieren.

      Ohne das Grundeinkommen hat keiner eine Box und und nur der Vater schaut zu.

      Von einem Grundeinkommen würden Haushalte mit geringem Einkommen am meisten profitieren, die mit Mittlerem besser atmen können und die mit Hohem keins bekommen weil Sie es durch die höheren Steuern ja finanzieren und so Netto unterm Strich weniger haben.

      Mit anderen Worten, schauen Sie sich das Bild noch einmal an... das zweite Bild ist die Situation mit Grundeinkommen.

      • @Obscuritas:

        Manche kennen sich leider zu wenig mit dem Grundeinkommen aus und da ist es wichtig, erst einmal das Grundeinkommen zu erklären. Danke für die - hoffentlich für alle verständliche - Ausführung.

        • @Goldfisch:

          Das Grundeinkommen an sich zu erklären, ist einfach. Eine praktikable und gerechte Finanzierung zu finden, ist die große Hürde.

      • @Obscuritas:

        "Ohne das Grundeinkommen hat keiner eine Box"

        Das wäre aber nur so, wenn es keine bestehenden Leistungen gäbe.

    • @Sven Günther:

      Das Bild suggeriert den Wunsch nach Umverteilung, zu dem ein bedingungsloses Grundeinkommen beitragen würde.

      • @Hampelstielz:

        Ich bin auch für eine stärkere Umverteilung von oben nach unten, ich halte das bedingungslose Grundeinkommen aber für ein falsche Mittel.

        Ich bin da grundsätzlich ein Freund des Schweizer Sozial- und Steuersystems, mit Ausnahme der Krankenversicherung und der mangelnden Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

  • Liebe taz,

    Bitte berichtet richtig über Solo-Selbständig.

    Ihr schreibt:



    Er zielt auf kleine Selbstständige, die sich die freiwillige Arbeitslosenversicherung sparen, weil sie zu wenig verdienen.

    Es wird Angestellten suggeriert, als wolle man als Selbständiger auf Kosten der Allgemeinheit sparen. In die freiwillige Arbeitslosenversicherung kann man nur eintreten, wenn man vorher angestellt war, dann Hartz4 bezieht und aus dem Bezug heraus Gründer wird. Für den Normal-Selbständigen gibt es die Möglichkeit nicht, soweit ich informiert bin. Ganz wichtig wäre es, über Scheinselbständigkeit zu sprechen, ein Wort, das ich in der Selbständigen-Corona-Debatte sehr vermisse. Viele sind unfreiwillig selbständig, weisungsgebunden, ohne unternehmerische Freiheit und arbeiten als Teammitglied in vielen Unternehmen, nur mit dem feinen Unterschied, dass sie im Krankheitsfall und in Krisen wie z.B. Corona unbezahlt, ohne Honorar zu Hause bleiben "dürfen". Im normalen Job-Kontext muss man natürlich wie ein Angestellter immer parat stehen und macht genauso seinen Job. Aber alle Risiken sind "privatisiert". Das spart Unternehmen, aber auch Schulen und Universitäten Millionen. Es muss soziale Absicherung für alle her. Nicht nur die Pflichten. // Besonders eklatant und von den meisten nicht wahrgenommen: In Volkshochschulen und Universitäten wird von Freiberuflern die digitale Wende erwartet. Auf eigene Kosten. Klar macht man mit. Welche Alternative gibt es? Aber während die anderen jetzt "schön Coronaferien haben", muss man UNBEZAHLT ran, Webinare schauen, vhsCloud pauken, moodle pauken, Vorlesungen digitalisieren, Videoschnitt lernen etc. etc. Das wäre okay, wenn man wenigstens Geld bekäme. Auch sind alle Veranstaltungen, Vorlesungen, Seminare, Schulungen und Kurse HONORARLOS abgesagt worden, obwohl Wochen der Vorbereitung schon investiert worden sind. Liebe taz. Berichtet endlich von der Freiberufler-Front!!

    • @Goldfisch:

      "Klar macht man mit. Welche Alternative gibt es? " - vom freiberuflichen Volkshochschullehrer zum angestellten Quereinsteiger oder verbeamteten Lehrer an eine Oberschule/Gymnasium im ländlichen Raum wechseln??? Die zahlen ganz gut. Wenn die Bedingungen an VHS und Uni so schlecht waren, wäre in den vergangenen 1-2 Jahren ein guter Zeitpunkt gewesen, möchte man glauben.

    • @Goldfisch:

      Na ja, ganz richtig ist das nicht.

      Arbeitslosenversicherung kann man beantragen, wenn man innerhalb der letzten 2 Jahre mindestens 1 Jahr lang versicherungspflichtig beschäftigt war ODER direkt vor der Gründung für einen unbestimmten Zeitraum ALG 1 ODER ALG 2 bezogen hat.

      Zudem muss die Antragstellung innerhalb der ersten 3 Monate nach Gründung erfolgen.

      Wer da nicht bereits über gesicherte Einnahmen verfügt, muss sich das schenken. Also ein Großteil aller Kleinselbständigen. Falls die Auftragslage mal dünn ist, gehts dann direkt ins Hartz4. Rückzahlungspflichtig natürlich, sobald mal wieder läuft.

      Achso, mal nebenbei: Selbständige und Freiberufler sind nicht dasselbe.

      • @Deep South:

        @Deep South



        Natürlich kenne ich den Unterschied. Häufig gibt es allerdings eine Kombination von Beidem. Ich selber bin z.B. auch Beides... Wenn man so wie ich schon 14 Jahre hauptberuflich selbständig ist, hat man keine Chance in die Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Es sei denn, man beendet die Selbständigkeit, geht ein Jahr arbeiten und gründet wieder neu...Ich selber refinanziere die Selbständigkeit mit freiberuflichen Tätigkeiten und umgekehrt.

        • @Goldfisch:

          Okay, sorry. Viele würfeln das durcheinander.

          Der Mix is bei mir ähnlich. Nur das die freiberuflichen Tätigkeiten finanziell am Ende eher leidenschaftlicher Natur sind.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich komme gerade von der Toilette, die ich nach den neuesten Meldungen häufiger aufsuchen muss.

    Sie haben Recht. Wer in der Lage ist, den Unternehmen Milliarden in bestimmte Körperöffnungen reinzublasen - und dabei die primär Betroffenen - außer Acht lässt, hat jegliche Legitimation verloren.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich gebe zu bedenken, dass es vermutlich auch beabsichtigt ist, durch die Unterstützung diverser Firmen sicher zu stellen, dass die ganzen Beurlaubten, Erkrankten, Krankgeschriebenen, Kurzarbeitenden usw. ihre Jobs noch vorfinden, wenn der Wahnsinn dann irgendwann mal ein Ende haben sollte, und nicht in die Arbeitslosigkeit abrutschen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich gebe zu bedenken, daß es für die derzeit Beurlaubten, Freigestellten, Kranken oder wacker weiter Arbeitenden durchaus einen Unterschied macht, ob es in ein paar Wochen?, Monaten? ihren Arbeitsplatz noch gibt. Die Unterstützung mancher Konzerne dient also durchaus auch dazu, einen Teil der Bevölkerung vom Abrutschen in die Armut zu bewahren.

      • @Fezi:

        Gar keine Frage. Natürlich muss Unternehmen geholfen werden, Arbeitsplätze zu erhalten. Aber wie es aussieht, werden Klein- und Kleinstunternehmen in manchen Bundesländern bis her gar nicht unterstützt. In Sachsen kann man Kredite aufnehmen. Das ist KEINE Hilfe. Wenn man als Geschäftsinhaber sich kein Angestelltenhonorar auszahlen ließ, kann man jetzt Grundsicherung beantragen, während die eigenen Angestellten Kurzarbeitergeld bekommen. Völlig verkehrte Welt oder? Ich bin selber Freiberufler und mein Gewerberaumvermieter langt immer noch kräftig zu und will noch eine Mieterhöhung. Eine Lösung wäre: Deckelung der Gewerbemieten für die nächsten 2-3 Jahre. Aussetzung der Umsatzsteuerzahlung an das Finanzamt. Auch richtige Hilfen für Freiberufler. Ich selber arbeite für Schulen und Unis und habe jetzt einen Honorarausfall von 100 Prozent. Wenn man bedenkt, dass manche Berufsschule und manche Uni einen Anteil von Ü45 % von Freien hat, sieht man, wie sie in guten Zeiten sparen. Das stützt all die Angestellten, die eigentlich auf Kosten der Freiberufler ihre soziale Sicherheit genießen dürfen. Ich fände es gerecht, wenn man als Honorarlehrer genauso entschädigt würde wie angestellte Lehrer im Krisenfall. Der Hinweis auf ALG2 oder Grundsicherung ist eine Beleidigung für einen hart arbeitenden Berufsschullehrer oder Unidozenten!

        • @Goldfisch:

          Auch in Sachsen gilt die Soforthilfe für Freiberufler und Solo-Selbstständige bis 9.000/ 15.000 € als Zuschuss. Umsatzsteuer müssen Sie als Freiberufler ohnehin nur auf bereits vereinnahmten Umsatz zahlen. Bei ESt- Vorauszahlungen lohnt sich sicher die Nachfrage beim FA (ich weiß, da gibt es sehr unflexible KandidatInnen, trotzdem probieren). Dem Vermieter mal 'ne Kündigung in Aussicht stellen. So schnell wird er keinen Nachmieter finden angesichts der unsicheren Lage. Kopf hoch!

  • Zitat "Das Krisenmanagement der Regierung für arme Menschen ist okay, aber es ginge besser."

    Was denn bitte für ein Krisenmanagement für Arme? Das gibt es nicht!

    Die entfallene Vermögensprüfung für Neu - H4er erspart nur den Jobcentern Arbeitsaufwand, zu viel Vermögen spielt eh bei den meisten Antragstellern keine Rolle, da sie keines haben!

    Und wenn es durch die Krise 1,2 Mio. neue Leistungsbezieher gibt, dann ist das keine Leistung Gelder zur Verfügung zu stellen, denn das Gesetz kennt eh keine Begrenzung: hat jemand Anspruch auf Leistungen, bekommt er sie, Budget hin, Budget her.

    Schlimm sind die unzureichenden Leistungen: viele Arme gehören einer Risikogruppe an, können aber die erforderliche Vorratshaltung für 2-3 Wochen Quarantäne und Krankheit zuhause gar nicht betreiben, mangels Geld.

    Auch steigen gerade die Preise kräftig, für Lebensmittel, Medikamente und Medizinprodukte, die günstigeren Onlineapotheken haben nicht nur wochenlange Lieferzeiten, sondern auch die Preise kräftig erhöht.

    Für Unternehmen werden gigantische Milliardenpakete geschnürt, aber die rund 15 Mio. Armen im Land bekommen nichts, keinen einzigen Cent zusätzlich zum ärmlichen Almosen. Sie werden mit ihren Problemen allein gelassen, da der Staat lieber den Starken hilft.

    Das ist erbärmlich und asozial.

    • @Tom T.:

      Der Kapitalismus wird doch schon seit Jahrzehnten von unseren Politikern auf den Schultern getragen - und der kleine Bürger schaut sich das an und schweigt.

      "In seinem Sessel behaglich dumm, sitzt schweigend das deutsche Publikum." (Karl Marx)

    • @Tom T.:

      Genau! Es ist erbärmlich.

      Die einzige realistische Lösung: Grundeinkommen für alle und zwar sofort! Als Freiberufler möchte man nicht an den H4-Tropf. Und monatlich BWAs mit fachlich inkompetenten ArgemitarbeiterInnen besprechen müssen.

    • @Tom T.:

      "Und wenn es durch die Krise 1,2 Mio. neue Leistungsbezieher gibt, dann ist das keine Leistung Gelder zur Verfügung zu stellen, denn das Gesetz kennt eh keine Begrenzung: hat jemand Anspruch auf Leistungen, bekommt er sie, Budget hin, Budget her." Schon mal was von Steuererhöhung oder Anpassung der Sozialabgaben, oder von Budgetkürzungen in anderen Daseins-Bereichen gehört? Oder glauben Sie wirklich, dass der Finanzminister Dukaten scheißen kann? Die Lasten der Krise werden vor allem die bezahlen, die steuerpflichtige Einnahmen haben. Das, was Sie ärmliches Almosen nennen, sind ca. 1.000 € /Person/Monat an Geld- und Sachleistungen. Bei ca. 1.300 € liegt -zum Vergleich- die durchschnittliche Rente eines männlichen Arbeitnehmers nach ca. 40 Berufsjahren.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

    Die Moderation

    • @DaBa:

      Sie geben den momentanen Ansatz halbwegs korrekt wieder. Die angehängten Fragen sind sicher rhetorischer Natur? Oder wollen Sie ernsthaft die Option ins Spiel bringen, ein paar "olle" kranke MitbürgerInnen zu "opfern"?

      Käme hier sicher nicht halb so gut an wie in Texas, aber da läßt man Sie - erst recht jetzt - sicher nicht hin.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Walter Sobchak:

        Was Texas angeht: schade eigentlich. Dort sind neben dem Vizegouverneur Geistesgrößen sehr willkommen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Für mich ergeben sich in unserer Situation durchaus Parallelen zum sog. Trolley-Problem oder Weichensteller-Dilemma, ein philosophisches Gedankenexperiment. Und das wird je nach Sozialisation verschieden "gelöst ". Ein Dilemma bleibt es aber allemal.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Gewiß... und wie wir lernen durften, kann man dort ungeniert zum Djihad aufrufen, zum Märtyrertod für den Aktienkurs.

          Sollte es nach der Pandemie zu einer weltweiten Neuordnung kommen, wie sie etwa damals schon der APPD vorschwebte, spräche vieles dafür, dort einen "Gewalt-Abenteuer-Park" anzulegen.

  • In letzter Zeit fällt mir auf, dass alles am Maßstab der Demokratie gemessen wird, sogar Viren & Krankheiten und deren gesellschaftliche Folgen.

    Vielleicht ist egalitär der bessere Begriff.



    Es ist eine Binsenweisheit, dass in einer ungleichen Gesellschaft die Folgen von Krisen für die Einzelnen ungleich sind.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @pitpit pat:

      Auch Binsen dürfen hin und wieder erwähnt werden - oder?

      Möchten Sie lieber den gestrengen Richter abgeben - oder sich mit ein wenig Anteilnahme und Wärme hier zeigen?

      Die weitere Frage, die zu klären ist: geht es auch um Menschen? Oder nur um Gesellschaften, Wirtschaften, Systeme? Menschen sind nun mal naturgemäß - außer siamesischen Zwilligen - Einzelne.

      So what?

  • RS
    Ria Sauter

    Wie immer trifft es die Armen im Land stärker, ob mit oder ohne Corona.

    Jetzt werden auch andere, wir auch, schlaflose Nächte haben wegen Kurzarbeitergeld und 40 % Einkommensverlust.

    Die Zahl derer, die betroffen sind, wird ansteigen.

    Bin mal gespannt ob den Menschen, die in Kurzarbeit sind, jetzt auch Hilfe zuteil wird. Die Ausgaben, Miete, Lebensmittel etc. werden ja nicht um 40 % verbilligt.

    Was geschieht eigentlich, wenn es nach der Kurzarbeit in die Arbeitslosigkeit geht. Zählt dann für die Berechnung des ALG die Höhe des Kurzarbeitergeldes?



    Wenn das passiert, dann gut Nacht.

    Bleibt gesund!

    • @Ria Sauter:

      Seien Sie froh, dass Sie noch Geld bekommen. Als Unidozentin bekomme ich gerade Null und soll noch weiterarbeiten. Trotzdem alles Gute!

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für Arme ist das Glas - leer.

  • "Perfekt sind die schnell aus dem Boden gestampften Gesetze aber nicht. "

    Für manche ist das Glas halb leer, für manche ist es halb voll.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Wer über Probleme schreibt, sollte sie auch gut kennen. Nicht nur die Zahlen und die Fakten, sondern auch die betreffenden Menschen.

    Armut in Deutschland wird nicht dadurch hinfällig, dass sie semantisch entsorgt oder relativiert wird. Wer sie sehen m ö c h t e kann sie auch sehen, Forist @Chris-AC. Überall.

    Im Zweifel durch ein ehrenamtliches Engagement für eine Organiation, die sich in diesen Tagen um Alte und Kranke kümmert. (Von Kirchen kriege ich in hiesigen Breiten so gar nichts mit.) Ein Jeder kann damit seine eigene Einengung überprüfen.

    Ob die taz mal von Betroffenen berichten möchte, wie sich deren Leben unter Corona verändert? Das Benennen einiger Aspekte ist ganz nett, Herr Schulte, aber wir wissen doch: Geschichten wirken erst dann, wenn sie von Gesichtern erzählen und 'transportiert' werden.

    Von Yellow-Press lernen - Geschichten erzählen. Am Besten solche, die noch



    stimmen.

    Glückauf!

    • RS
      Ria Sauter
      @76530 (Profil gelöscht):

      Ich kann Ihnen, wieder einmal :-)) , nur zustimmen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Ria Sauter:

        Hinweis eines digitalen Vorschülers: Emoticons als Sympathie- oder Liebesbekundung sind stets, als Kritik gelegentlich und als Bashing überhaupt nicht erwünscht.

        Auch über virtuelle Blümchen erfreue ich mich hin und wieder.

  • Geht nicht weit genug. Ich fordere folgende Aktionen.

    1. Aussetzung/Pausierung aller Sanktionen.



    Nicht nur Neue, sondern auch welche die bereits laufen. Kann sowieso nicht sein das man das eh zu kleine Minimum reduziert und das dann auch noch in solchen Krisen.

    2. Erhöhung des Regelsatzes um 100€ pro Person für die Zeit der Krise.

    3. Einmalzahlung von 150-200€.

    • @Megatronic:

      Warum in Coronazeiten nicht Grundeinkommen für alle?!? Es wäre möglich!

    • @Megatronic:

      4. Erhöhung des Kurzarbeitergelds auf 90%



      5. Zugang zu voller medizinischer Versorgung auch für GKV



      6. Aussetzung von Arbeiten in Großraumbüros und Fabrikhallen für Die Zeit des Ausbruchs



      7. Massenhafter Ausbau des Gesundheitssystems bei Ausfinanzierung



      8. Anschaffung von Hygieneartikeln für Krankenhäuser aber auch fürs Volk



      9. Tragfähige Mietgarantien



      10. Vollständige Rücknahme der Beschränkungen zum frühestmöglichen Zeitpunkt und Behebung der Krisenursachen

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Oskar:

        1. zustimmung



        2. zustimmung und darüber hinaus, ist gut für die wirtschaft

        3. ich bin für 2500 für jeden bundesbürger und menschen mit dauerhaftem aufenthaltssrecht

        4. zustimmung

        5. Das haben wir bereits, wenn es schlimmer wird enteignung der Privatkliniken

        6. falls nicht wichtig sowieso schon großteilig der fall

        7. in den nächsten monaten wird deutschland die anzahl der Intensivbetten mit beatmungsgeräten verdoppeln (wir haben schon den höchsten wert pro 100.000 einwohner weltweit)

        8. passiert

        9. gibt es

        10. Wird schwierig, viele werden sagen zu früh andere zu spät, eine hauptursache ist das china das problem lange vertuscht hat.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Diese ständige Fokussierung allein auf Deutschland und Deutschlands Hartz4, von Volk zu reden, Bundesbürger (und die aus der EU?), GKV (das deutsche nehme ich an), Deutschlands Zahl der Intensivbetten....geht mir ziemlich auf die Nerven.



          Linksnational...ist das der neue heiße Scheiß oder wie? Ihre ggf. dann lautende Antwort "ich lebe halt hier und kann nur hier was ändern" rufe ich vorsorgend ein "vergiss es" entgegen.

          • @Tom Farmer:

            Wir sollten in der Krise alle zusammen halten, über Ländergrenzen hinweg. Oft denke ich an Geflüchtete auf Lesbos und hoffe sehr, dass sie die Corona Zeit überstehen werden. In DE geht es den meisten doch noch relativ gut. Eine Sache ist in DE aktuell tatsächlich sehr unschön: an Obdachlose, Prostituierte wird zu wenig gedacht, um nur mal 2 Gruppen zu nennen. Auch müsste es Zuschüsse und nicht Kredite in manchen Bundesländern für Selbständige mit Null-Einkommen geben. Ich finde, dass DE im In- und Ausland großzügiger, menschlicher, empathischer und anpackender sein sollte und nicht Klientel-Politik betreiben sollte, von der in erster Linie Unternehmen profitieren.

  • 0G
    00684 (Profil gelöscht)

    "Die Corona-Krise ist nicht demokratisch. Sie trifft die Ärmsten in der Gesellschaft am härtesten." Welche Krise kann nach diesem Maßstab schon von sich behaupten demokratisch zu sein ? Tatsächlich ist es ein Naturgesetz des Kapitalismus, dass jene stets am heftigsten von Krisen getroffen werden, de am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben und am wenigsten von der Zeit vor der Krise profitierten.



    Kleinunternehmer und Selbstständige sind zwar die Ersten die von der Krise getroffen werden, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Schäden werden in ihrem ganzen Ausmaß indes erst in einigen Wochen bzw. Monaten zu spüren sein und am heftigsten die Menschen treffen, die auch schon vor der Krise in prekären Verhältnissen lebten. Es wird wohl nicht wenige Familien geben, die vor einer existenziellen Herausforderung stehen werden, wenn Mama oder Papa (oder beide) arbeitslos werden.



    Meine Hoffnung, dass die Regierung auch jene schützen wird, die nicht Teil der Unternehmer- und Start-Up-Erzählung sind, ist klein.

    • @00684 (Profil gelöscht):

      Es gibt ein großes Heer an Klein- und Kleinstunternehmen. Oftmals sind sie scheinselbständig und bekommen aktuell, je nach Bundesland etwas Geld oder eben NULL Geld. Viele Firmen sparen und stellen Freie ein. Das bedeutet: der Freie zahlt selbst Krankenkasse, Rentenkasse, Umsatzsteuer etc. Bekommt kein Geld im Krankheitsfall, kein Urlaubsgeld, keine Vor- und Nachbereitung bezahlt und im Corona Fall erst Recht nichts. Bei manchen Start-Ups sieht es auf der Webseite sonnig aus, aber schaut mal dahinter. Profitieren tun nur Unternehmen und auch die Angestellten. Der Normal-Arbeitslose hat es meist viel besser. Der kann noch Arbeitslosengeld bekommen. Als Selbständiger kann man in diese Versicherung nur unter bestimmten Umständen einzahlen (meistens geht es NICHT). Ein Großteil der Selbständigen wäre lieber angestellt. Aber es gibt zu wenig Arbeitsplätze. Besonders für Leute Ü50. Da hilft dann auch nicht das beste Diplom und jahrelange Berufserfahrung.

    • @00684 (Profil gelöscht):

      Eben. Was tut die Regierung denn? Sie kümmert sich kein Stück um die Arbeitenden.



      Sie sorgt nur dafür das sie schneller ins Teufelsystem Hartz 4 kommen.



      Da hilft auch das schön reden und bagatellisieren der taz nicht weiter.



      Solidarität ist auch in dieser Krise eine Einbahnstraße

  • C O R O N A V E R S E ...

    In Zeiten der Coronakrise,

    da das Leben würgt & hängt,

    heißt es spielen auf der Wiese -

    doch auch sie ist eingeengt.

    Viren tummeln sich in Masse.

    Die Masse glaubt, sie hält nicht Stand.







    Wer kann, bittet den Staat zur Kasse.







    Der Rest tauscht fleißig Flaschenpfand.

    Vielleicht ist das System marode!?

    Gesundheit hat schon ihren Preis ...

    Mode ist nicht mehr in Mode;

    sondern nur noch Sammelfleiß!!

    Klopapier ist längst vergriffen;

    man hortet nur noch Nudeln, Reis -

    geliefert auf chinesischen Schiffen.

    Zudem kommt auch noch reifer Mais.

    Die Krise kontrolliert die Welt!!

    Na ja, wenn es der Welt gefällt ...

    Sicher ist - sie geht vorbei -

    im großen Krisen-Einerlei ()

    ...

    -TP-

  • Tja- vor nicht allzulanger Zeit wollte man vereinsamten Alten ihre "viel zu grossen" Wohnungen in zentralen Altbaulagen noch wegnehmen, damit die "jungen, aktiven, Familien" endlich genug Wohnraum bekämen.....

  • Ja, es ist grundsätzlich richtig darüber zu berichten, dass sozial Schwache härter getroffen werden.

    Und trotzdem ist das ein deutsches "Luxusproblem".

    In anderen Ländern geht es sofort und unmittelbar an die Existenz wenn man für ein paar Wochen nicht mehr arbeiten gehen kann und kein Geld mehr einnehmen kann. Ich befürchte, das wird in einigen Entwicklungsländern Hungertote und gewalttätige Aufstände nach sich ziehen - durch die die Viren dann noch schneller weiter verbreitet werden...

    • @Chris-AC:

      Auch hier geht es los. Ich lebe in der größten Stadt im Osten und es brennen bald nicht nur Müllcontainer. Auch hier geht es Menschen direkt an die Existenz. Viele kleine Unternehmen wird es nach Corona nicht mehr geben. Das mag im Vergleich zu anderen Ländern sicherlich ein Luxusproblem sein. Aber man sollte nicht Probleme miteinander vergleichen und sie dadurch nivellieren wollen. Auch hier zulande drehen bestimmte Gruppierungen bald auf demokratiegefährdende Weise durch. Im Kleinen sehe ich das schon bei den in unserem Kiez herumlungernden Kleinkriminellen, die jetzt, da die Polizei "abgelenkt" ist, sich wieder "kreativ ausleben" und bei von Corana geschlossenen Läden "tätig" werden. Allein in unserem Haus gab es in den letzten 24 Stunden 2 Vorgänge. Eine aufgebrochene Tür und einen großen Vandalismusschaden gegenüber einem liebenswerten Geschäft.

    • @Chris-AC:

      Fahren sie doch bitte mal zu den Leuten hin und erklären ihnen das sie Luxusprobleme haben.



      Danke.

      • @Oskar:

        Meine Frau arbeitet an einer Grundschule im sozialen Brennpunkt. Und "Ja" es sind Probleme. Das verneine ich ja auch gar nicht. Meine Frau kommt aber auch aus Ecuador, dort haben viele einfach nix mehr zu Fressen! - In diesem direkten Vergleich sind das hier Luxusprobleme! Dazu gibt es einen interessanten Artikel hier in der TAZ über Corona in Kenia...

    • @Chris-AC:

      Wir reden hier aber spezifisch über Armut in Deutschland.

  • Für Arme ist vieles schwerer - nur nicht das Arm-Sein, dass finden Reiche noch schlimmer.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @pitpit pat:

      Wie ich gerade wieder mal sehe, legen Sie Ihre Fährten gerne um Ecken und durch unwegsames Gelände. ;-)

      Ich weiß nicht, ob ich Ihre Aussage richtig verstehe. Noch weiß ich, ob Armut überhaupt von allen Armen gleich empfunden wird.

      Aber ganz genau weiß ich: Armut ist scheiße, Armut trennt, Armut macht einsam, Armut macht krank, Armutsmenschen sterben früher. Ich selbst finde Letzteres in diesem Land nicht besonders schlimm.

      Das Schlimmste für mich: wie Nicht-Arme (nicht nur Reiche) mit Armut umgehen. Von "Mir doch egal" bis "Selber schuld" - und zurück.

      DAS ist für mich das - mit Abstand - Ärmste in diesem ARMEN LAND: Es merkt es nicht - und will es nicht merken.

      Mensch, wie arm ist das???

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Warum ist es nicht schlimm, dass ärmere Menschen früher sterben müssen? Oft sterben sie auch an schlimmen Berufskrankheiten. // Und Sie haben Recht: Vielen fehlt jede Empathie. Selber schuld mag manchmal zutreffen, in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle natürlich nicht. Der Wohlstand der meisten findet oft auf dem Rücken der "anderen" statt. Sei es im Ausland (dort besonders gravierend) oder hier. Wenn man Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse zwängt, Scheinselbständigkeit, Crowdworking wären weitere Stichpunkte. Gerechtigkeit sieht anders aus. Und die überwiegende Besserverdienerschicht geht eben nicht in den Bioladen und kauft eben nicht Transfairprodukte oder local.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Meine Kommentare werden mich nicht in den Aphoristikerhimmel bringen, soviel ist sicher. ;)

        Dass arme Menschen arm sind und dies an den verschiedensten Stellen auch deutlich merken, scheint etwas zu sein, was reiche oder wohlhabende Menschen immer wieder irritiert. In etwa so: "Sicher müssen arme Menschen eher bei Aldi als bei Rewe einkaufen. Aber Kinderschuhe kauft doch jeder aus chromfrei hergestelltem Leder für 60 Euro das Paar."

        Ich gebe Ihnen vollkommen Recht: Armut ist Scheiße. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass Reiche Armut noch schlimmer finden als Arme. Schließlich hat man eher vor dem Unbekannten Angst.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @pitpit pat:

          Im Himmel soll es, wie ich hörte, kalt sein.

          Zu Ihrer Schlussfolgerung: die Einen sagen so, die anderen so. Wenn ich mir die Hände am Herd oder Backofen verbrAnnt habe, bin ich zukünftig vorsichtiger. Aus Angst vor dem Bekannten - mir meine Hände ERNEUT zu verbrennen.

          Gut - oder gut?