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Toxische Bro-KulturStoppt die Muskulinisten!

Lin Hierse
Essay von Lin Hierse

Elon Musk und seine Armee der „tech bros“ greifen nach der Macht. Darunter leiden vor allem die Frauen – und am Ende die ganze Welt.

Hoch die Hände, Demokratie­ende! Elon Musk auf einer Wahlkampf­veranstaltung von Donald Trump Foto: Alex Brandon/ap

E in bleicher Milliardär hüpft auf eine Bühne in New York. Zwischen E-Gitarrenriffs und Jubelgeschrei zieht er den Bauch ein, wirft die Arme in die Luft und drückt die Hand des Mannes, der ihn soeben als „den größten Kapitalisten in der Geschichte Amerikas“ angekündigt hat. Für einen Moment hebt er sein schwarzes Baseballcap mit der Aufschrift „Make America Great Again“.

Elon Musk ist gekommen, um Donald Trump im Wahlkampf zu unterstützen. Dafür baut er sich vor dem Mikro auf, flext kurz seine nicht erkennbare Armmuskulatur und brüllt. Wie einer, der zu viele Wikingerserien gesehen hat und dessen Sehnsuchtsort eine zweite Steinzeit ist.

Das war am 27. Oktober. Wenig später, am 5. November, als sich der Wahlsieg Donald Trumps abzeichnete, flutete Hass das Internet. Auf X, dem Höllenschlund, der nach Musks Übernahme noch von Twitter übrig ist, schrieb der Holocaustleugner und White-Supremacy-Anhänger Nick Fuentes: „Your body, my choice. Forever“.

Den Beitrag einer Nutzerin, die äußerte, sie wolle doch einfach nur einen Präsidenten, der kein Vergewaltiger sei, kommentierte der sogenannte Männlichkeitsinfluencer Andrew Tate mit den Worten: „REQUEST DENIED“ – Anfrage abgelehnt, wieder gebrüllt, in Großbuchstaben. Die Zeitschrift Wired berichtete, dass Trump-Unterstützer auf dessen Social-Media-Plattform Truth Social die Todesstrafe für Kamala Harris forderten und im Netz ein Meme viral ging, das die Aussendung von Vergewaltigungstrupps forderte.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Diese Männer bäumen sich auf, sie schlagen sich auf die Brust, und spucken ihren rohen Hass in die Welt. Untertiteln ließe sich dieses Gebaren wohl so: Der Feminismus ist tot, der harte Kerl ist zurück, er brüllt, kämpft, beherrscht. Vom Schreibtisch aus reißt er die Macht wieder an sich und wird dabei vor allem das Weib unterwerfen. Dafür bildet er Rudel.

Man kneift sich, aber das bleibt die Gegenwart, in der wir leben. So lächerlich und bedrohlich zugleich.

Um einer Bedrohung etwas entgegenzusetzen, muss man sie verstehen. Toxische Männlichkeit, völkische Ideologien, Maskulinismus, Identitätskrise – es gibt viele Ansätze, das Machtgebaren der Männer einzuordnen. Derzeit ist wieder viel von sogenannten bros, also Brüdern, die Rede. Von einer bromance zwischen Trump und Musk und von der bro culture, also dem Verhaltenscodex, den solche Männer propagieren.

Der bro ist eine überarbeitete Neuauflage des Machos

Bros sind nicht eindeutig zu definieren. Aufmerksamkeit bekamen sie zuletzt um 2017, damals erschienen reihenweise Artikel über den Sexismus des Silicon Valley, und die US-Autorin Emily Chang schrieb in ihrem Buch „Brotopia“ unter anderem über die Männerclique von Paypal-Gründer Peter Thiel, in der Mann einander Geld und Posten zuschob und sich und anderen trotz Eliteuniabschluss einredete, gerade noch „Außenseiter“ gewesen zu sein. Derselbe Peter Thiel hat jetzt den politischen Aufstieg von J. D. Vance finanziert.

Viele bros wurden im neoliberalen Mekka der Tech-Start-ups, was sie heute sind. Sie haben Firmen gegründet, die Probleme erfinden, deren Lösung sie gewinnbringend verkaufen, sie haben unterwegs ein paar Frauen eingestellt und ein paar Klagen wegen sexueller Übergriffe am Hals, die ihre Karriere aber nicht wirklich beeinträchtigen. In ihren Bücherregalen stehen Marvelfiguren neben Biografien superreicher Typen, denen sie nach­eifern. Und selbst, wenn sie keine Fans von Elon Musk sind, trennen sie strikt das geniale Werk (Tesla! SpaceX!) vom rechtsextremen Autor.

Der bro ist eine überarbeitete Neuauflage des Machos. Er zieht sich nicht mehr unbedingt für Zigarre und Whiskey mit den Herren ins Séparée zurück, er trägt selten Krawatte oder polierte Schuhe, zur Tarnung räumt er sogar mal das Geschirr ab oder geht mit den Kindern ins Kino. Aber er liebt es eben noch immer, sich zum Erhalt seiner Stellung mit seinesgleichen zu umgeben. Männer, die ihm zustimmen, wenn er sagt, dass er schlicht größere berufliche Ambitionen hat als seine Frau. Die sich in die Fäuste beißen, wenn sie ganz nah in das Foto der neuen Kollegin reinzoomen. Aber egal ob 1960, 2017 oder 2024: Der Aufstieg der bros bedeutete immer die Entrechtung der Frauen.

Die Journalistin Alice Hasters beschreibt bros in einem Essay auf Zeit Online als „in der Regel (…) junge heterosexuelle Männer, die kein großes Interesse an Politik haben. Sie haben keine starke Meinung zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch oder dem Krieg in der Ukraine, sie sind nicht geplagt von der Frage, wofür die USA stehen. Sie wollen genug Geld auf dem Konto, einen verlässlichen männlichen Freundeskreis und irgendwann mal ihre Traumfrau heiraten und eine Familie gründen“. Das ist auch deshalb eine hilfreiche Annäherung an den bro, weil sie zeigt, dass es um mehr geht als um antiquierte Männlichkeits­performance. Kein Interesse, keine Meinung, Hauptsache ich und meine Familie? Bros first, America second.

Neben der Frauenverachtung macht genau diese Haltung die Bro-Kultur so gefährlich. Politik machen oder auf Politik scheißen, aber eben immer im Ego­shooter-Modus. Und als wäre das nicht schlimm genug, leben Trump und Musk gerade auf größtmöglicher Bühne vor, dass die ganze Welt milliardenschweren misogynen Unternehmern gehört – und denen, die zu ihnen halten.

Zwei Milliardäre machen die Welt zu ihrem Spielfeld

Musk hat 130 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf gesteckt, mehr als irgendwer sonst. Und natürlich hat er von dessen Sieg profitiert: 21 Milliarden Dollar reicher soll er nun sein, vor allem wegen der Tesla-Aktie, die sofort zulegte, weil Trump hohe Strafzölle auf chinesische Importe versprochen hat.

„Berater für Regierungseffizienz“ wird Musks offizieller Titel nun lauten, gemeinsam mit dem Pharmaunternehmer Vivek Ramaswamy soll er im neu gegründeten Department of Government Efficiency „den Weg ebnen, Bürokratie abzubauen, überflüssige Vorschriften zu streichen, verschwenderische Ausgaben zu kürzen und die Bundesbehörden umzustrukturieren“. Das erklärte Trump am vergangenen Mittwoch.

Hier haben also zwei Milliardäre ineinander investiert, weil sie für sich selbst Profit rausschlagen wollen. Und noch dazu besitzen sie nun die mediale und politische Macht, die USA und den Rest der Welt zu ihrem Spielfeld zu machen. Diese Männer behandeln ein ganzes Land und seine Institutionen wie einen Großkonzern, dessen Anteile sich aufkaufen und zum eigenen Vorteil zurechtbiegen lassen. Und sie werden dafür nicht verhaftet, sondern gefeiert.

Es gibt zu viele Menschen, die diesem Verhalten nacheifern. Sie müssen dafür nicht alle einen auf Amateur-Käfigkämpfer machen, und Staatsoberhaupt werden sie wohl auch nie. Aber etwas mehr vom Kuchen, das wär’s.

Die „Ich und mein Rudel zuerst“-Kultur frisst sich mit Höchstgeschwindigkeit in den Planeten. Und sie hat es dort besonders leicht, wo Gemeinschaftssinn schwindet und PopulistInnen und FanatikerInnen die Angst vor sozialem Abstieg und Statusverlust befeuern. In Europa lässt man Menschen an den Außengrenzen sterben. In Deutschland, wo es parteiübergreifende Einigkeit für einen sozialökologischen Umbau und gegen die AfD bräuchte, gockeln wieder die Gockel nach Kanzlerschaft.

Der Siegeszug der bros muss alle alarmieren!

In Zeiten globaler Unsicherheit ist der Mensch wohl geneigter, es den bros gleichzutun. Die haben es ja nach oben geschafft, während hier unten alles zugrunde geht. Die eigene Erfolgsleiter ist greifbarer als linke Ideen von Sozialstaat und Solidarität.

An dieser Stelle verliert die bro-Kultur übrigens ihren Penis. Nicht ein Körperteil ist der Fehler, sondern AntifeministIn zu sein. Nicht die Verbrüderung an sich, sondern das Zuhalten von Türen, das Errichten von Festungen, das Ausüben und Hinnehmen von Gewalt. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Auch Frauen können antifeministisch sein oder Bro-Kultur leben, genau wie eine Person mit Migrationsgeschichte sich wie ein alter weißer Mann verhalten und ein aufgestiegenes Arbeiterkind zum Kapitalisten werden kann. Arschlochverhalten wird nicht weniger arschig, wenn man Ärsche diversifiziert.

Wenn es zur Leitkultur wird, ein artähnliches Rudel um sich zu versammeln und sich einen Dreck um die Welt und die Folgen des eigenen Handelns zu scheren, dann wird es dunkel. Schon jetzt trifft diese Verdunkelung all diejenigen, die nicht hineinpassen (wollen) in die testolibertäre Weltordnung: Kinder, Mädchen, Frauen, Alte, Kranke, Queers, trans Personen, Menschen mit Behinderungen, Menschen ohne Geld. Menschen ohne Papiere. Gerade deshalb muss der Siegeszug der bros alle alarmieren.

Wer sich von dieser Aufzählung nicht angesprochen fühlt, warte ab. Fälschlicherweise glauben ja viele, sie wären näher dran am Leben eines Elon Musk als an dem der Obdachlosen vor ihrer Haustür. Aber mindestens alt und pflegebedürftig werden die meisten von uns. Fragt sich nur, in welcher Welt.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag. Foto: Amelie Kahn-Ackermann
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52 Kommentare

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  • „Ich und mein Rudel zuerst“



    Wo ist das nicht der Fall? Hat nichts mit Männern oder Frauen oder sonstwas zu tun.



    Nahezu jede homogene Gruppe empowert sich selbst und versucht, die eigenen Interessen durchzusetzen. Seinen es jetzt Mehr- oder Minderheiten.



    Und da ist man bei der Wahl der Mittel selten zimperlich, wie man ja auch an der vorgenommenen Einordnung der hier im Artikel genannten Personen sehen kann.

  • Einseitige Darstellung.



    In erster Linie ist bro ein Synonym für Kumpel oder Habibi. Männer und junge Männer machen nun einmal ähnliche Erfahrungen. Das so überspitzt darzustellen ist undifferenziert und toxisch. Scher nicht alle über den Kamm!

  • >und am Ende die ganze Welt.

    am Ende? Schon morgen! Warum schreibt die Autorin das nicht?

  • Ich halte diesen Artikel für unseriös.



    Das Problem in den USA sind keine Männerbünde unter den Trumpisten befinden sich auch viele Frauen in exponierter Stellung, wie zum Beispiel die Gouverneurin von Alaska. Zudem lösen wir hier in Deutschland kein einziges Problem der USA egal was wir wie entschlossen bekämpfen sollten.



    Für mich sieht dies alles mehr nach einem ziemlich ungeschickten Versuch aus, die eigene Passion auf die Tagesordnung zu hieven. Außerhalb Ihrer Blase werden Sie wenig Erfolg damit haben, eher das Gegenteil.

  • Danke für die klaren Worte, neben dem Guardian Artikel zu den Vergewaltigungsprozess gegen die Bros, die Frau Pelicot jahrelang vergeewaltigten und der ihre Worte quasi bebildert, gelesen und muss zustimmen: Diese reaktionäre Roll back patriarchal-kapitalistischer Antidemokraten wurde aber schon 85 von den Frauen auf dem Abschlussplenum der Un Dekade der Frauen in Beyjing formuliert: Sie sahen voraus, was die Gefahren für die Menschheit sein würden: 1) die sich formierenden reaktionär-patriarchalen religiösen Antidemokraten, wie die Mullahs und der Vatikan, die dort als NGOs auftraten und heutzutage in christlichen Zionisten Kreuzrittern, Hindutva Faschos und Judeo Supremazisten sich radikal an die Macht gebro ed haben. Emanzipation in ihren System äußert sich allein darin, dass auch Soldatinnen Männer zu Tode mit vergewaltigen, oder wie im NS nurmehr Ihre Führer anhimmeln und wieder Tradwifes werden wollen. Die 2. Gefahr sahen die Frauen in den neoliberalen Kapitalisten,die den Faschismus den Weg bereiten, was wir leider in der US Wahl genau wieder erkennen konnten. Bei uns ebenso mit der FDP als ultra, aber in allen Parteien vorhanden. Wird Zeit für Veränderungen!

    • @R.L.:

      Sehr gut auf den Punkt gebracht!

  • Das sich um die Folgen seines Handelns einen Dreck scherende technisierte Rudel von letztlich auch nur konkurrierenden Männlichkeitsgestressten ( oder dem, was die für Männlichkeit halten) ist doch die ganze Zeit an der Macht. Es wurde mit der Diversität nur ein bisschen daran gekratzt. Aber das genügte, um die untergeordneten Männer in ihrer Gesamtheit in Panik zu versetzen. Davon profitieren die überdrehten Riesenbabies mit den Milliardenkonten zunächst. Aber nur solange, bis auch sie an die ökologischen Grenzen stoßen. Einen Flug zum Mars wird es dann aber nicht geben.

  • Danke für diese sehr zutreffende Beschreibung der Gegenwart!



    Diese Entwicklung finde ich ebenfalls sehr besorgniserregend.



    Abgesehen von Menschen mit Hackerqualitäten kann ich keinen Sinn darin erkennen, bei X aktiv zu bleiben.



    Ja, Musk hat gerade gewonnen.



    Doch wir erinnern uns, dass er nach dem Twitter-Umbau auch massiv verloren hatte.



    DAS ist die Macht der VerbraucherInnen, die demnach eine wachsende Rolle in der Politik spielt. Uns fehlt die Möglichkeit die USA zurück zu demokratischen Werten zu führen.



    Indirekt können wir allerdings Einfluss nehmen.



    Da sollte das nächste Auto vielleicht kein Tesla, sondern was europäisches sein.



    Betrachten wir Europa als kleines gallisches Dorf, dann kauft man eben bei Automatix und Verleihnix. Was Europa noch stark macht, ist seine Marktmacht. Die müssen wir behalten, damit wir auch nach Außen Stärke beweisen können. Kauf beim Nachbarn und erhalte seinen Arbeitsplatz, schließlich finanziert er die Pflege deiner Mutter mit!



    Einkäufe über eine Internetplattform, die im eigenen Land keine Steuern zahlt und deren Produkte in Zwangsarbeit hergestellt werden, sollten unterbleiben. Wer Fortschritt will unterstützt die Frauen, denn die sind schlauer!

  • Feminismus, ich dachte, das wäre längst durch. Kenne ich nur von Kirchentagen her.

    • @Spickerfresse:

      ^ So wie gerade von mir formuliert klingt das vielleicht flapsig.



      Was ich meinte, die rechtliche Gleichstellung von Frauen ist zum Glück erreicht. Die Normen, welches Verhalten zwischen den Geschlechtern angemessen ist, haben sich fortentwickelt.



      Aber diese Beschreibung über Männercliquen und toxische Männlichkeit wirkt auf mich skurril. Frauen haben womöglich eine ebenso spekulative und ungenaue Vorstellung, wie Männer untereinander agieren, wie Männer sich in reine Frauenrunden hineinversetzen können.



      Beim schönen Hobby des Pen-and-Paper Rollenspiels ist es beispielsweise verpönt, wenn Männer Frauen spielen und umgekehrt, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass da immer nur Karikaturen herauskommen.

  • "... junge heterosexuelle Männer, die kein großes Interesse an Politik haben. Sie haben keine starke Meinung zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch oder dem Krieg in der Ukraine, sie sind nicht geplagt von der Frage, wofür die USA stehen. Sie wollen genug Geld auf dem Konto, einen verlässlichen männlichen Freundeskreis und irgendwann mal ihre Traumfrau heiraten und eine Familie gründen“.



    Das hier Beschriebene ist eine völlig normale Phase im Heranwachsen. Geborgenheit in der Gruppe der Peers. Irgendwann kommt dann eine feste Beziehung mit wieder anderen Koordinaten.

    • @Spickerfresse:

      ... und wie lange geht denn Ihrer Meinung nach diese männliche Adoleszenz? Locker mal bis Trumps Alter?

    • @Spickerfresse:

      Das macht auch den Unterschied zwischen dem Zeit-Artikel, aus dem dieses Zitat stammt, und dem Artikel von Frau Hierse aus.

      Der Zeit-Artikel entdämonisiert und beschreibt Trumpwähler als recht normale Menschen mit recht gewöhnlichen Träumen.

      Menschen, die unter den Demokraten nicht unbedingt gesehen wurden.

  • Dieser Artikel ist ein exzellentes Beispiel für das, was Heinrich von Kleist "die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden" nannte, nur dass es hier um die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Schreiben geht.

    Erst sind es junge Männer, die sich zu "Horden" zusammenschließen, um die ganze Welt, aber ganz besonders natürlich Frauen, zu unterdrücken, und am Ende hat sich die Autorin zu der Erkenntnis durchgerungen, dass es bei charakterlich miesen Menschen keine Rolle spielt, welchen Geschlechts oder welcher Herkunft sie sind, welcher Religion sie angehören usw. Egoistische Ar***löcher sind halt egoistische Ar***löcher, völlig egal ob Männlein, Weiblein, irgendeine der 7589 Zwischenstufen davon, egal wie stark oder schwach pigmentiert. Zu dieser Erkenntnis hätten auch zwei kurze Sätze gereicht. Aber dazu hätte dieser Gedankengang vor seiner Verschriftlichung zu Ende gedacht werden müssen.

    • @Olli P.:

      Die Frage ist nur, ob der Leser von den Zusammenhängen und den existiererenden Machtstrukturen erfahren hätte, wäre der gesamte Text auf zwei Sätze eingedampft worden. Der Prozess des „allmählichen Verfertigens der Gedanken“ ist vielleicht ein bewusstes Stilmittel, um die Vielschichtigkeit des Themas aufzudecken. Auf jeden Fall wird der strukturelle und kulturelle Kontext zu beleuchtet, der über individuelles Fehlverhalten hinausgeht.

    • @Olli P.:

      Der Kern des Essays ist dieses ned nur us-amerikanische Bro(ther)-Dingens, des kommt auch rüber, ebenso, daß es auch toxisch sein kann und ned zwingend nachahmenswert ist.



      Im Popkulturellen kenn ich als alter Punker des z.B. wegen "Bro hymn" von Pennywise, da ist halt "Bro" eher ne Steigerung von "Friend".



      Und als Ossi deswegen:



      www.hdg.de/lemo/be...waffenbrueder.html



      *lol*

  • Musk, Trump, Gates, Bushido, Höcke, Jochen Schweitzer...



    Sie alle agieren so, wie "WIR" es zulassen, gut finden, fördern...



    Es ist gelaufen. Vielleicht kommt mal wieder eine akzeptable Phase, nachdem alles resettet wurde, aber etwas grundsätzlich nachhaltig Neues kriegt diese Art der Humanoiden niemals auf die Reihe.

  • Einer der vielen Artikel, die mir nicht weitergeholfen haben, die Wähler von Donald Trump zu verstehen.

    Dämonisierungen, wie sie dieser Artikel liefert, helfen mir nicht weiter.

    Auch den Medien selbst nicht, die in der Einschätzung offenbar wieder ziemlich daneben lagen.

    Das Silicon Valley, so kann man lesen, soll mal weitgehend demokratisch gewesen sein.



    Warum hat es quasi die Seiten gewechselt?

    Was ist denn genau das Anliegen von Musk?

    Der zitierte Zeit-Artikel liefert da deutlich mehr.

    Natürlich generiert der Artikel von Frau Hierse so wunderbar ein Gefühl, auf der moralisch richtigen Seite zu stehen.

    Man kommt da unweigerlich zu der Frage, warum man Zeitung liest.

    Um sich an ein moralisches Lagerfeuer setzen zu können?

    Gehöre ich nicht dazu.

    • @rero:

      Ich denke, der Essay kann sehr gut verdeutlichen, warum Leute Trump gewählt haben. Wenn das Lebensmodell der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung gegen Ende des Textes regelrecht "zur Schlachtbank geführt" wird, also "heiraten, Geld verdienen, Kinder bekommen, vielleicht ein Haus und ein paar Urlaube, wenn es finanziell reicht" - dann wählen die Leute bestimmt nicht die, die so reden und den eigenen Lebensstil als minderwertig und rückständig, wenn nicht die Wurzel allen Übels benennen.

  • Liebe Lin Hierse. Das ist die treffenste Beschreibung des Zustandes unserer Zivilisation die ich seit Theweleits Männerphantasien gelesen habe. Und übrigends: Joschka Fischers Schritt seinerzeit in die parlamentarische Welt im Lande, unterstützt von der sogenannten "Fischergang", war ein ebensolcher bros-Akt. Wie auch die "Küchenpolitik" von Dani, Joschka und den anderen "Sponti-Größen", die dort ihre Auftritte für's Spontiplenum verabredeten, um die Mitspontis zu beeinflussen. Diese Männer(bros)nummer läuft schon ewig und ein Ende ist nich absehbar.

    • @shitstormcowboy:

      Ja, exakt so ist es. Und viele Männer kapieren bis heute nicht, dass es auch ihnen schadet.

  • Ein super geschriebener Artikel!

  • Ein bißchen durcheinander. Zu Beginn: Männlichkeit = Gewalt, Vergewaltigung, Dominanz. Dann wird das Bild abgemildert (sie spülen ab, wollen Familie), und am Ende ganz zurückgenommen: Es müssen nicht mal Männer sein, von denen hier die Rede ist. Sondern es geht allgemein um egoistische Arschlöcher jedweden Geschlechts. Liest sich als wäre das Essay beim Schreiben erst erdacht worden.

    • @Hinkelstein:

      Selten was treffenderes gelesen als dieser Essay. Und dass sich sein Thema im Laufe des Texts nicht fortentwickelt, macht ihn noch besser. Mir als potenziellem Bro lief es kalt den Rücken runter

      • @derzwerg:

        Da war ein "nicht" zu viel, soll heißen "und dass sich sein Thema im Laufe des Texts fortentwickelt, macht ihn noch besser."

    • @Hinkelstein:

      Soweit ich weiß, ist das bei Essays allgemein so.

      • @0 Substanz:

        Ist das so, sind Essays "streams of consciousness"? Selbst wenn - wenn ich am Ende des Textes feststelle, daß ich eigentlich den gewagten Anfang komplett zurückgebaut habe, würde ich ihn nochmal in Frage stellen.

  • Naja die das hier lesen werden nichts stoppen, die US Wahl ist gelaufen und auch in Deutschland zeigt sich ein klarer Trend hin zu konservativen Parteien.



    Und ja das mögen viele nicht hören oder es geht nicht durch den taz Filter:



    Die Wahlausgänge zeigen halt das das Rad auch von progressiver, linker Seite überdreht wurde und nun „zurückschlägt“.



    Antisemitische Demos an Unis, transgender als Hauptcharakter in Videospielen und Filmen, usw usw - hat die Mehrheit halt keine Lust drauf. Völlig egal ob „wir“ das wollen oder nicht.

    • @Shan Yun:

      Transgender-Charaktere in Videospielen sind also das Problem.

      Besser kann man Verblendung nicht auf den Punkt bringen.

      Und natürlich wird der Hass auf Minderheiten in ökonomisch schwierigeren Zeiten wieder zunehmen. Ihr Kommentar steht symptomatisch für die Sündenbock-Theorie, die bis heute ihre Gültigkeit hat.

      Denn wer sonst, außer einem trans-Charakter im Videospiel, könnte Schuld haben an der schlechten wirtschaftlichen Verfassung Deutschlands oder einfach Ihrer?

    • @Shan Yun:

      Ja, so sehe ich das auch. Die Gegenbewegung läuft. Und das hat reale Gründe.



      Wie hatte das Frau Kretschmanns zuletzt gesagt: "Wir sind nicht zufrieden mit denen in Berlin. Zu viel Minderheitenpolitik, die verlieren aus den Augen, was die Mehrheit will"

  • Your money, my choice.

    lautet die friedliche Antwort.

    Verglichen mit der Finanzmacht und damit der realen Macht dieser Bros sind +95 % der Bevölkerung arm/schwach und von der Entwicklung betroffen, also nahezu alle anderen. Also auch Sie.

    Schlecht, dass es soweit kommen musste, das Ende der Fahnenstange aus Sicht der Bros sicher noch nicht erreicht, andererseits gut, dass sie immer selbstherrlicher/unvorsichtiger werden und dem Rest der Welt ihren Irrsinn ungefiltert live und in Farbe präsentieren.

    Wir, die +95%, könnten mal auflisten, auf wie viele verschiedene Arten wir die Bros unterstützen, jeden Tag. Sie haben Infrastruktur hingestellt, die wir nutzen und ihnen so ihre Milliarden vermehren:

    Zb, für den Anfang, nur Tech Bros:

    PayPal - Thiel



    Tesla - Musk



    Oracle - Ellison

    3 klare Trump-Fans, andere (Zuckerberg, Bezos, Altman) halten sich derzeit bedeckt. Nicht dass die weniger gesellschaftlichen Schaden verursachen, und Thiels Konflikt "Freiheit vs Demokratie" sehen die genauso.

    • @uvw:

      Thiel und auch Musk haben Paypal zwar aufgebaut, sind aber meines Wissens schon lange nicht mehr dort - sondern mit dem Verkauf reich geworden.

      Was aber für beide spricht: sie habe sich nicht zur Ruhe gesetzt und jetten durch die Gegend, überall eine Wohnung, dem schönen Wetter hinterher. Sondern sie habe direkt die nächste Firma aufgebaut, Musk Space X und Tesla, Thiel eine Datenanalysefirma, die viele Firmen und vor allem auch die Polizei benutzen, irgendwas mit P.....

      Sie sind also offenbar schon irgendwie fit in dem, was sie tun (sozial kompetent evtl. weniger).

      • @Dr. McSchreck:

        "irgendwas mit P ...": Palantir, Überwachungs-SW, Big Data für Big Brother. Wurde auch mit CIA-Geldern an den Start gebracht.

        So Leute wie Thiel und Musk sitzen nicht rum nach der ersten Milliarde. Denen geht es um wesentlich mehr. Um Re-Feudalisierung und damit Abschaffung der Demokratie, wie es aussieht. Freiheit von Reglementierung, natürlich nur für die Reichen und Mächtigen. Das werden wir die nächsten 4 Jahre live beobachten können.

        Inoffiziell ist es oftmals ja schon so. Abschaffung welcher Demokratie, lässt sich einwenden, wenn ohnehin nur Reiche gewählt werden können, die dann wie gehabt Politik für Reiche machen?

        • @uvw:

          Zustimmung!

  • Toxische Männlichkeit at it's best. Rausch des Destruktiven.

    Gutes Interview mit Oliver Nachtwey im Spiegel, sehr lesenswert; die taz ist manchmal dann doch zu limitiert in ihren Analysen.

    • @cazzimma:

      ... wobei ich der Autorin absolut zustimme.

      Allerdings neigen - wie man den Kommentaren hier entnehmen kann - auch linke Männer dazu, das Vorhandensein problematischer Männlichkeit zu verleugnen.

  • Ein kraftvoller Essay mit vielen starken Bildern.

    Ich verabscheue die alte oder neue konturlose Maskulinität genau wie die Autorin.

    Es scheint mir aber ein bisschen die historische Dimension von Trumps Wahlsieg und dem seines "Bros" Musk unterzugehen:

    Wenn in einem Versuch, eine Art "autoritäres Unternehmertum" als Regierungsform einzuführen, die Assetholder nach der Exekutive greifen, ist das doch ein klares Symptom für das beginnende "Endgame" des neoliberalen Kapitalismus. Mit völlig ungewissem Ausgang.

    Zudem konnten echte soziale Bewegungen, wenn sie ehrlich waren, nie ohne die Frage nach der Emanzipation der Frauen und anderer Gruppen, die noch weniger Zugang zu Ressourcen haben, auskommen.

    • @Stavros:

      Das beginnende Endgame. Treffend beschrieben.

  • Solche Bros Bromance Komplizenschaften falscher Ehrenkodex Loyalitäten auf Gedeih und Verderb zulasten Dritter entstehen hinter Kasernenmauern wie kaiserlichen Heeren Hohenzollern Wilhelmismus 1888-1918 wie sie Heinrich Mann (1871-1950) in seinem Roman „Der Untertan“ zeichnet am Beispiel eines Leutnants nach oben devot, seine schwangere Verlobte verächtlich nach unten tretend mit markant von Säbelhiebnarbe Ritual schlagender Verbindung entstelltem Gesicht oder wie hinter kaserniert Luxusgetto Mauern Sylicon Valleys im Klima der Ego AG Beherrschungssucht unter Männern im Performance Posen Gewalt Nullsummen Pokerspiel zu jeder spekulativen Wette Schandtat zulasten Allgemeinheit aufgelegt, also zusammengerottet adrenalin- oder sonstwie stoffgebunden, nicht stoffgebunden legal, illegal, scheißegal drogengesteuerten Peergroup Männer Generationshorden Multitude in Erwartung großer überraschend alles steigernd verändernder Events der Erwartungs-Plattform Kapitalismus Ökonomie eines Schwarzen Schwans nach der Spiel Chaostheorie, der sich meist im Verlauf im Ego Shooting Überlebensgame als lebensverkürzend völkerreduzierender Krieg entpuppt, denn nur Bros können launisch Bros duellieren

  • "Darunter leiden vor allem die Frauen"



    Ich frag mich immer, welchen Vorteil sexistische Betrachtungsweisen allgemeiner Probleme haben, finde aber keinen.



    Schon seltsam.

  • Diese ungreifbaren Eindrücke mal wieder perfekt in Worte gefasst. Danke Lin Hierse!

  • Was der Artikel in großen Teilen beschreibt und kritisiert, ist zum großen Teil völlig normales Verhalten von Menschen (nicht Männern). Mit der Zivilisation hat man sich regeln gegeben, es mit der Rücksichtslosigkeit nicht zu übertreiben, die schlimmsten Verstöße werden mit Strafe geahndet. Trotzdem sieht man sofort in Zeiten der Knappheit, wie altruistische die allermeisten Menschen sind - und die wenigen anderen werden als besondere Vorbilder verehrt (falls es auffällt) .

    Wenn es um ein Organ geht, das Leben retten kann, wird kein Elternteil sagen, lasst mein Kind sterben, der andere braucht es dringender (falls man selbst verzichtet, bei den Kindern hört es fast immer auf).

    Man hasst übrigens auch keine Frauen, wenn man ein Bild von Familie hat, das von dem abweicht, was die Autorin sich vorstellt. Es gibt übrigens auch genug Frauen, die dieses Bild teilen, aber die kriegen ja am Ende ihr Fett weg....

    Ich finde sehr bedrohlich, was Trump (mit Musk und Co) politisch vorhat, aber er Artikel zielt aus meiner Sicht meilenweit daneben. Eine Welt, wie sie die Autorin vorschwebt, wird es in absehbarer Zeit nie geben.

  • Ein bisschen gruselig zu lesen. Aber hey, jeder darf sich sein eigenes Feindbild basteln.

  • "sie haben unterwegs ein paar Frauen eingestellt und ein paar Klagen wegen sexueller Übergriffe am Hals, die ihre Karriere aber nicht wirklich beeinträchtigen."

    Naja, wenn Klagen wegen sexueller Übergriffe im Raum stehen überleben das wenige. Siehe Beispiel



    Christian Lanng Ex CEO von Tradeshift



    Max-Josef Meier Ex CEO von Finn



    Bobby Kotick Ex CEO von Blizzard



    usw.

  • Was ist denn jetzt die Botschaft? Böse, böse Welt? Mit solchen Tiraden erreicht niemand irgendwas, weil das nur eine klägliche Zustandsbeschreibung ist. Langatmig zu lesen, ohne jeden, neuen Erkenntnisgewinn. Weil alles sattsam bekannt. Widersprüchlich auch das Bodyshaming ("nicht vorhandene Muskeln"). Darf nur ein Mann mit ordentlichem Bizeps so posieren? In dem Moment entlarvt die Autorin, wie tief sie selbst in Stereotypen feststeckt...by the way...Es ist noch ein langer Weg. Und der ist steinig. Auch weil das Idealbild vieler Frauen immer noch der ökonomisch potente, große, starke Mann ist. Wir Kleinen, Dicken mit Brille müssens wissen :-) Auch weil Männer um oberflächliche, materielle und sexuelle "Freuden" wetteifern, die ihnen von weiblicher Seite je eher zuteil werden je rücksichtsloser sie vorgehen. Im Grunde alles modernes Neandertalertum. Die Evolution ist hartnäckig...

  • Großartiger Artikel aber furchtbare Perspektive.



    Ich habe eine Tochter und mir wird Angst und Bange. Wenigstens betreibt sie Kampfsport. In einer immer misogyner werdenden Welt vermutlich nicht die schlechteste Entscheidung.

    • @DC Fix:

      Ich bin eine ältere Frau und überlege mir ebenfalls Strategien, mich verteidigen zu können.

      Wo ich wohne, äußert sich das Bro-tum vor allem in Autoraserei auf der Gneisenaustraße nach 23.00 Uhr und verächtlichen Blicken aus Shishabars.

      Allerdings nimmt es in der Schülerschaft meiner Schule ebenfalls zu (sexistische Bemerkungen, Herabwürdigungen von anderen Jungen, die nicht ins Bild passen, und "natürlich" von Mitschülerinnen).

      Es ist ein rasanter Aufstieg toxischer Männlichkeit, die schon immer dem Faschotum zugrunde lag.

      Ich hoffe auf neue Widerstandsbewegungen! Es wird uns nichts anderes übrigbleiben!

  • Vielen Dank, sehe ich exakt so. Wir dürfen mit Spannung erwarten, was nun alles geschehen wird, z. B. wie viele Männer sich bestärkt fühlen, so nach dem Motto, ja endlich ... es wird sich zeigen, ob die ganzen "Ausklärungen" der vergangenen Jahrzehnten wie Schall und Rauch verfliegen oder nicht. Ich befürchte, wir müssen noch mehr Energie für die Gleichberechtigung von Frauen freimachen.

  • Wow, großartiger Text, geschrieben mit viel Verve und Energie! Ich stimme Lin Hierse zu und empfehle, nur für kurze Zeit einen X-Account zu eröffnen (danach sofort wieder deaktivieren!), um dort die extremen Inhalte mit eigenen Augen zu sehen, die Musk und Konsorten verbreiten. Es tun sich Abgründe auf. "You are the media now", schreit Musk allen ins Gesicht, die ihm nun bei X zu Füßen liegen. Er berauscht sich gerade an den steigenden Nutzerzahlen, dennoch hat es für mich einen Unterschied gemacht, die Posts selber zu sehen, statt nur darüber zu lesen. Genau das, was Lin Hierse beschrieben hat, sah ich auch auf X. Vor einigen Jahren hatte ich Twitter frustriert verlassen, aber das jetzt, das ist noch viel schlimmer, härter, brutaler. Entweder man ist Teil der Bewegung oder ein Gegner, der bekämpft wird. Es gibt überhaupt kein Bemühen mehr um eine gemeinsame Basis. Zutiefst erschreckend und abstoßend.

  • "Sie wollen genug Geld auf dem Konto, einen verlässlichen männlichen Freundeskreis und irgendwann mal ihre Traumfrau heiraten und eine Familie gründen“.

    Echte Teufel.

  • "Auch Frauen können antifeministisch sein oder Bro-Kultur leben, genau wie eine Person mit Migrationsgeschichte sich wie ein alter weißer Mann verhalten und ein aufgestiegenes Arbeiterkind zum Kapitalisten werden kann. Arschlochverhalten wird nicht weniger arschig, wenn man Ärsche diversifiziert."



    Genialer Absatz. Selten so viel Information in so wenigen Buchstaben gelesen.



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    " Fälschlicherweise glauben ja viele, sie wären näher dran am Leben eines Elon Musk als an dem der Obdachlosen vor ihrer Haustür. Aber mindestens alt und pflegebedürftig werden die meisten von uns. Fragt sich nur, in welcher Welt."



    Ich arbeite ja noch immer mit Tabak und Alkohol daran das Pflegestadium vorzeitig zu umgehen, allein der Erfolg blieb mir bisher verwehrt - ist dennoch rentabler als Riestern meiner Meinung nach, auf jeden Fall amüsanter.

    • @Farang:

      Geniale Schlussfolgerungen!!!