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Wirbel um Berichterstattung in AmsterdamMedien zeigen falsches Hetz-Video

Große Medien sendeten ein Video der Hetzjagden auf israelische Fans in Amsterdam, das sich als falsch erwies. Die Richtigstellungen sind halbherzig.

Fans? Demonstranten? Unübersichtliche Gemengelage während eines Europa-League-Spiels von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv Foto: Jeroen Jumelet/ANP/dpa

Männer jagen und prügeln sich auf offener Straße, dann eine Hetzjagd zwischen fahrenden Autos in Amsterdam. 42 Sekunden lang ist das Video, das kurz darauf überall ist: auch „Tagesschau“, Bild und SZ berichten über die Ausschreitungen gegen israelische Fans, die sich in der niederländischen Hauptstadt ereignet haben.

Nach einem Europa-League-Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv kam es am Donnerstagabend zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen propalästinensischen Demonstranten und israelischen Fans. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof sprach auf X von „inakzeptablen antisemitischen Angriffen auf Israelis“.

Seit Israel nach den Angriffen militanter Hamas-Kämpfer im Oktober letzten Jahres seinen Angriff auf die palästinensische Enklave Gaza begonnen hat, haben laut der Nachrichtenagentur Reuters antisemitische Vorfälle in den Niederlanden stark zugenommen. Das Video der Fotografin Annet de Graaf, und später von Reuters fälschlicherweise verifiziert, lief vergangenen Freitag in der „Tagesschau“. Auch andere deutsche Medienplattformen nutzten es, um die Ausschreitungen gegen die israelischen Fans zu bebildern.

Die Fotografin de Graaf stellte einen Tag später klar: das Video zeigte keineswegs eine Hetzjagd auf die Fans von Maccabi Tel Aviv. Die Jagenden waren die Fans selbst, die zuletzt in Athen mit ähnlichen Gewalttaten gegenüber arabischen Medien bekannt geworden waren.

De Graaf kritisierte die Medien, die das Video ohne Überprüfung auf allen Kanälen verbreitet hatten. Ihre Mahnung: „Beim Journalismus geht es darum, die Wahrheit zu finden. Nicht darum, Geld mit einer Verdrehung des Skripts zu verdienen.“

Fehler korrigiert, aber nicht erklärt

Seitdem haben viele deutsche Medien ihren Fehler korrigiert. Am Sonntag postete die SZ auf Instagram einen Hinweis, dass für die Berichterstattung zur Gewalt in Amsterdam Material von Reuters verwendet worden sei. „Laut der Urheberin des Materials wurde dieses von verschiedenen Medien, so auch uns, in einem falschen Kontext gezeigt“, hieß es dort. Das Video wurde daraufhin gelöscht. Auch auf tagesschau.de ist eine Korrektur zu finden, in der steht: „Wir haben das Video in einem falschen Kontext gezeigt.“

Eine Einordnung, was genau die Bilder zeigten und wer nun tatsächlich wen jagte, bleibt man dem Publikum schuldig. Eine Korrektur in der 20-Uhr-Sendung? Fehlanzeige. In der Bild prangt unter dem Standbild des Videos immer noch die Bildunterschrift: „Judenhasser jagten in der Nacht auf Freitag israelische Fußballfans durch Amsterdam.“ Auch der irreführende Instagram-Post der „Tagesschau“ bleibt online.

Das Absurde: Etliche Videos zeigen tatsächlich Hetzjagden auf israelische Fans in Amsterdam – die Vorfälle gab es, aber das Video, das die Runde machte, zeigte eben nicht diese Angriffe. Doch als der Medienfehler publik wurde, ging es bei den Korrekturen nur darum, das falsche Material herunterzunehmen oder mit knappen Erklärungen zu versehen, die den eigentlich gezeigten Vorfall vernebeln.

Wer jagte nun wen? Solche Pannen werfen nicht nur Fragen zur journalistischen Verantwortung auf. Sie verstärken die Zweifel an der Glaubwürdigkeit einer Medienlandschaft, die sich als objektiv und faktenbasiert präsentiert – eine Einladung an jene, die ihr ohnehin Einseitigkeit vorwerfen.

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45 Kommentare

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  • Warum ist dieser Bericht nicht auf der Seite nahost-konflikt zusehen?

  • Sehe gerade auf BBC, das es in Amsterdam zu immer mehr Unruhen kommt, von pro-Palästinensischer Seite (und vielen Mitläufern).



    Der Geist ist jetzt aus der Flasche! In Amsterdam sieht es jetzt fast aus wie hier in Hamburg zum letzten G20 Gipfel.

    Mich macht das traurig und wütend, weil wir vor nicht allzu langer Zeit eine aufgeklärte und liberale Gesellschaft waren. Leben und leben lassen war das Credo der Holländer.

    In den Kommentaren vom (eher völkischen) Algemeen Dagblad und sogar (konservativ im besten Sinne) NRC und (links intellektuellem) Volkskrant reflektiert sich das Übelste in unserer neo Holländischen Haltung: aggressivster Antisemismus, Rassismus gegen Moslems aus der untersten Schublade. Woher kommen diese Stimmen? Ich schäme mich zutiefst!

    Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir eine integrierte Gesellschaft waren – zB Surinamer und Indonesier waren unsere Nachbarn und Freunde. Es gab überhaupt keine Berührungsängste oder gar Hass. Religion oder Herkunft hat überhaupt keine Rolle gespielt.

    Wir waren alle Holländer … nur dass die Indonesier das bessere Essen hatten 😊

  • Es ist unangenehm und bedauerlich, auch in Hinsicht auf die Glaubwürdigkeit der Medien, dass dieses Video falsch zugeordnet wurde. Das ändert aber nicht die Realität der Hetzjagd in Amsterdam auf Juden durch Pro-Palästinenser.

    Hooligan-Aktivitäten betrachte ich getrennt davon. Diese gibt es auf der ganzen Welt, bei vielen internationalen Spielen; sie haben meiner Meinung nach aber nicht mit den Angriffen auf die jüdischen Nicht-Hooligan-Gäste in Amsterdam zu tun.

    • @*Sabine*:

      Die Gesänge welche von den Ultras gesungen wurden haben rein gar nichts mit Fußball zu tun gehabt, daher sollte man eben NICHT die Sachen getrennt sehen.

      Ultras greifen I.d.R. gegnerische Fans an, zu 90% nach einem Spiel.



      Die welche da angegriffen wurden waren



      1. Meist keine Fans sondern Passanten



      2. Es wurde anscheinend explizit gefragt ob diese Palästinenser sind oder eben nicht



      Das zeigt mir: Es war gezielt gegen a) Pro Palästinenser und b) gegen Palästinenser selbst



      Und das hat definitiv NICHTS mit Ultra Fans zu tun!

      Es ist eine Schande das es zu Verfolgungsjagd gegenüber den Israelischen Fans gegeben hat

      Es ist jedoch auch eine Schande das Israelische Fans Verfolgungsjagden hat.

      Beides meiner Auffassung nach aus RASSISMUS!

    • @*Sabine*:

      Es ändert aber auch nichts an der politischen Instrumentalisierung des Vorganges - das ist hier der eigentliche politische Skandal.



      Dass Judenhass in diesem Kontext skandalisiert wurde - selbst wenn er vor diesem Hintergrund möglicherweise nicht die entscheidende Rolle spielte, vielmehr die Provokationen einiger Maccabi-Hooligans der Ausgangspunkt für die Ausschreitungen waren -, finde ich ja in Ordnung, einigermaßen fatal ist es jedoch, dass der Kampf gegen Antisemitismus somit diskreditiert wird. Wasser auf die Mühlen der Israel-Hasser!



      Dafür mache ich allerdings auch gewisse mediale Nachplapperer der Israel-Lobby in ihrem unkritischen Übereifer mitverantwortlich.

  • Auch israelische Hools/Ultras können gewalttätige Arschlöcher sein? Was für eine Überraschung!

    • @Mustardmaster:

      Die Überraschung ist wohl auch, dass Menschen etwas dagegen haben, wenn ihre Heimat und Angehörige zerbombt werden.

      • @BierzeltLeitkultur:

        Dafür können sicher auch die Juden in den Niederlanden etwas.

        Genau wie die 2.5 Millionen Russlanddeutsche etwas für Putin und 2.9 Millionen Türken für das Massaker an den Kurden und Aleviten welches Erdogan anrichtet. Sollen diese auch gejagt werden?

  • Die NL Times hat den Fall gut dargestellt: nltimes.nl/2024/11...tack-amsterdammers



    Auch möchte ich mal auf die Videos eines 16-jährigen Niederländers hinweisen @OmeBender die doch eine weitaus differenzierte Situation darstellen: www.dw.com/de/fakt...sterdam/a-70755066



    Das einige Fans des israelischen Clubs dann auch noch bei ihrer Rückkehr in Tel Aviv die gleichen rassistischen Lieder gesungen haben sollte auch mal erwähnt werden: www.timesofisrael....on-from-amsterdam/



    Nichts rechtfertigt Gewalt egal gegen wen und dem sollte nachgegangen werden und zwar auch denTaten die Maccabi Fans vorgeworfen werden. Antisemitismus gehört verurteilt, so aber auch der Rassismus der von einigen Maccabi Fans zur Schau gestellt wurde.

  • Wovor hat die deutsche Presse eigentlich Angst? Vor den Deutschen, vor sich selbst?

    Die Generation (meine) die in den 70ern und 80ern sozialisiert und politisiert wurde, scheint mit einem geerbten Schuldkomplex zu leben. "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland", schrieb Paul Celan in seiner Todesfuge. Das stimmte während des Krieges, aber was in Deutschland und Europa unter dem Nationalsozialismus passiert ist, kann ÜBERALL passieren, kann jeder Nation passieren und kann auch wieder passieren. Das Böse ist kein deutsches Privileg. Und es richtete sich und richtet sich nicht immer nur gegen Juden. Schon vergessen, dass auch Sinti und Roma, Behinderte, Homosexuelle auf der Tötungsliste der SS standen?

    Das beste also wäre, einmal tief durchzuatmen und zu schauen, was denn in der Welt so passiert, und nicht mit pavlovschen Reflexen bei jedem Problem Antisemitismus zu wittern.

    • @Deutschfranzose:

      Eine im Internet verabredete und organisierte Hetzjagd auf Juden mit gezielten Übergriffen fällt nicht unter den Begriff "jedes Problem" sondern man nennt es beim Namen "Pogrom"

      Und hinsichtlich ihrer Relativierungen hinsichtlich der NS Zeit und deren Verbrechen kann ich als Norweger nur sagen, aus der Verantwortung wird Deutschland nicht entlassen. Und zwar nie. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal und zwar in der gesamten Historie und das wird es hoffentlich auch bleiben.

      Der Sinn dieser Erbschuld besteht darin, dass sich auch sämtliche Nachfolgegenerationen hierzulande ihrer historischen Verantwortung bewusst sind. Besonders gegenüber den Juden. Und das Resultat daraus kann nur ein "nie wieder" sein und nicht "aus jedem Problem Antisemitismus machen" So geht es nicht.

    • @Deutschfranzose:

      Was fällt Ihnen denn als anderes motiv ein, wenn bei Reisenden die Ausweise "kontrolliert" werden, damit man Juden zusammenschlagen kann, die anderen dürfen weiter.

      • @Dr. McSchreck:

        Gerade Bio-Deutschen stände es gut zu Gesicht, den rassistischen Balken im eigenen Auge zu erkennen, bevor sie auf den antisemitischen Splitter der anderen verweisen. Nicht bloß der Antisemitismus ist hierzulande tief verwurzelt, auch ist es der Antiziganismus und andere Formen des Rassismus. Und besonders orientalisierende Sichtweisen, die Muslimen und Menschen aus dem Nahen Osten grundsätzlich erst einmal affektbestimmte und fanatische Motive unterstellen. Es kann auch verletzend und demütigend sein, Antisemitismus in die Schuhe geschoben zu bekommen, wenn man seiner Trauer und Wut über den Verlust von Familienangehörigen in Gaza auch politisch auf der Straße zum Ausdruck bringen will - denn der Schmerz einer palästinensischen Mutter über den Verlust des Sohnes oder der Tochter ist KEIN anderer als der einer jüdischen Mutter.



        DARÜBER mögen Sie bitte einmal nachdenken.

        • @Abdurchdiemitte:

          Muss man ab jetzt immer ein Bekenntnis zum Antirassismus und gegen Antiziganismus ablegen, bevor man sich zu Antisemitismus äußern darf?



          Das eine ist, seine Trauer und Wut auf die Straße zu bringen, das andere sind Vernichtungsdrohungen gegen Israel - hier einen zwingenden Zusammenhang herzustellen, ist ebenfalls "orientalistisch".

          Viele Menschen die heute gegen Antisemitismus und Antizionismus kämpfen tun das schon seit Jahren gegen Rassismus und Antiziganismus.

        • @Abdurchdiemitte:

          Ach, man kann vielen Muslimen und Menschen aus dem Nahen Osten durchaus affektbestimmte und fanatische Motive unterstellen. Das scheint ein kulturelles Problem zu sein, das nicht einfach hinter den Tisch gekehrt werden sollte.

  • Als Holländer macht mich die Situation sehr betroffen.



    Es ist ohnehin schon schwer zu akzeptieren, dass wir eine rechtsgerichtete Regierung haben, aber es ist noch schwerer für mich, dass Holland fälschlicherweise in einem Atemzug mit dem Begriff "Pogrom" genannt wird.

    Fakt ist, dass die Israelischen Ultras schon am Tag vor dem Spiel auf Randale aus war. Am Tag des Spiels haben sie massiv Streit gesucht, Passanten verprügelt, die Polizei mit Steinen beworfen und an einem besetzten Haus Palästina Flaggen gewaltsam entfernt. Meine Amsterdamer Freunde hatten Angst, auf die Straße zu gehen...

    Erst dann ist die Situation eskaliert, und tatsächlich hat sich dann das Blatt gewendet und es gab Jagdszenen auf (teilweise unbeteiligte und friedliche) Israelische Fans.

    Ich glaube nicht, dass Antisemitismus die Ursache für diese Eskalation war, wobei ich nicht sagen möchte, dass dies nicht auch eine Rolle gespielt - vor Allem als immer mehr Jugendliche involviert waren.

    Für mich war dies ein "typischer" Konflikt seitens Ultras, welche die politische Aufladung gesucht .... und gefunden haben!

    Das man hier hart durchgreifen muss - und zwar bei allen Gewalttätern - sollte klar sein!

    • @Whying_Dutchman:

      War es denn nicht so, dass sich gewisse Leute bereits vorher verabredet hatten, die Juden zu jagen? Also bevor Ultras Ultra-Sachen gemacht haben?

      • @Schnurringer:

        @schnurringer:



        Tatsächlich habe ich auch Gerüchte dazu gehört, aber bisher keine Screenshots etc. dazu gesehen. Auch die Polizei und die Offiziellen halten sich bedeckt, zumindest was Konkretes betrifft.



        Wenn dem so ist, ist das natürlich furchtbar und absolut durch nichts zu rechtfertigen.

        Ich kann lediglich von den Fakten ausgehen, die ich von unmittelbar Betroffenen aus Amsterdam gehört habe (siehe oben).



        Und das sind auf jeden Fall keine Antisemiten (wie übrigens Ajax selbst nicht). In Amsterdam war quasi jeder überrumpelt und schockiert .... von der Provokation der Israelischen Ultras (schon an Vortag) ... und die heftigen Reaktion von der (vor allem) Amsterdamer Jugend.

        Ein sehr gutes Video dazu findet sich hier: da sieht man gut, wie das Ganze entstanden ist (zumindest am Tag des Spiels selbst): www.youtube.com/watch?v=ySHIOYyJ95A

        Damit das klar ist: ich will hier gar nichts beschönigen. Die ausufernde Gewalt war absolut erschreckend.

        Man macht es sich aber zu leicht, immer gleich die Antisemitismus oder gar Pogrom Karte zu ziehen, insbesondere wenn man die Details kennt.

        Tatsächlich bin ich sehr bei @Dorothea Pauli bezüglich der toxischen Männlichkeit...

      • @Schnurringer:

        Das kann man alles nicht gegeneinander stellen, finde ich.



        Ja, es gab massive antisemitische Gewalt in Amsterdam.



        Und ja, es gab üble rechtsradikale Gewalt von Maccabi Hools.



        Nichts rechtfertigt hier irgendwas, und es bleibt kompliziert.



        Am ehesten ist hier mal wieder toxische Männlichkeit das verbindende Element.

  • Der deutsche Umgang mit dem Nahostkonflikt in a nutshell.

  • Annette Hauschild , Autor*in ,
  • Also, ich empfand die Lage nicht als unübersichtlich und auch das Video war mir sehr eindeutig. Ich konnte es selbst innerhalb von Minuten von zu Hause aus richtig einschätzen. Ich wünsche mir wirklich, dass es nicht nur eine Handvoll guter Journalisten gibt, denen man noch etwas zutrauen kann, und endlich aufgehört wird, gewisse Kommentare so prominent zu veröffentlichen.

  • Es ist extrem ärgerlich, dass man die falschen Bilder verwendet hat - allerdings finde ich nachvollziehbar, dass die Tagesschau und andere jetzt auch nicht das ganz große "Fass aufmachen", denn sie haben ja nicht über Vorfälle berichtet, die es tatsächlich nicht gab, sondern sie haben falsche Bilder für Vorfälle gezeigt, die es real gab, mit anderen Bildern also durchaus zu belegen waren.

    Trotzdem wäre mehr Gründlichkeit nützlich.

    • @Dr. McSchreck:

      Andresrum wird ein Schuh daraus: Sie haben über Vorfälle nicht berichtet, die es gab.

      Und es geht auch nicht darum "ein Fass aufzumachen", sondern um eine Klarstellung. Eine aufrichtige Richtigstellung, welche bis heute nicht erfolgt ist.



      Und das wäre ziemlich einfach. Als Fussballfan (mit Kenntnis der "einschlägigen Quellen") konnte ich innerhalb von 30 Min. rausfinden was alles passiert ist und nicht nur den Teil, der mit falschen Bildern unterlegt wurde.

      Auch danach wäre es ganz leicht gewesen über alles zu berichten und nicht nur über den Teil, der ins Narrativ passt. Die (eher rechtsgerichteten) Maccabi Ultras haben bspws. ein Statement veröffentlicht, in dem sie zugeben in Amsterdam gezielt Konfrontationen gesucht zu haben.

  • Der Artikel ist selber recht kurz angebunden bei der Aufklärung.

    Also auf dem "Tagesschau" Video jagen verkürzt keine Palästinenser die israelischen Fans sondern umgekehrt.



    Korrekt?

    • @Sonntagssegler:

      Verkürzt gesagt: ja.



      Falsch: Palästina jagen im gezeigten Video Israelische Fans



      Richtig: Israelische Ultrafans jagen für sie gehaltene Palästinenser im gezeigten Video

  • “Das Absurde: Etliche Videos zeigen tatsächlich Hetzjagden auf israelische Fans in Amsterdam – die Vorfälle gab es, aber das Video, das die Runde machte, zeigte eben nicht diese Angriffe.”

    Genau das frustriert mich. Seit Tagen berichtet die Taz (und anderen Medien) von diesem Hetzjagden auf israelische Fans, davon das diese geplant waren. Nur hab ich die Artikel gesehen, die dann tatsächliche Beweise zeigen? Das einzige Video und Bilder, die ich als Beweis gesehen habe, ist genau dieses Video, was genau das Gegenteilige zeigt. Also habt ihr diese etlichen Videos verifiziert und sie in einem Artikel gezeigt, denn ich verpasst habe?

  • Es ist schon so weit, dass ein jüdischer, israelischer Filmemacher Bedenken hat, einem deutschen Medium Interviews zu geben, weil er Sorge hat, als Antisemit bezeichneten zu werden. Ist das nicht völlig irre?



    Zu diesem Irrsinn kommt es, weil nicht wirklich differenziert wird. Es ist doch ganz einfach: Wer gegen Juden ist, ist Antisemit. Wer gegen Aktivitäten der israelischen Regierung ist, ist es nicht (immer). Ist das so schwer zu verstehen? Warum wird das vermischt? Warum bekommt nicht mal unsere Regierung das auf die Reihe?



    Und wenn es um Randalierer geht: Ist es nicht vollkommen egal, wofür oder wogegen sie sind? In erster Linie sind es Randalierer. Und so sind sie zu behandeln.

    • @Jörg Schubert:

      Vielleicht sollte ich mal erklären, warum ich so etwas schreibe. Instrumentalisierung von Religion für eigennützige Zwecke kotzt mich einfach an. Das sehen wir bei der Hamas, der Hisbollah, aber auch bei radikalen Siedlern, die den Gaza-Streifen schon für sich beanspruchen. Da geht es nicht um Religion, sondern nur um Eigennutz.



      Früher dachte ich, Religion sei zu nichts nutze. Heute sehe ich, wofür sie genutzt wird. Das macht es nicht besser.

      • @Jörg Schubert:

        Ich bin da ganz bei Ihnen. Das Problem ist jedoch, das sich die PP Bewegung fast immer antisemitisch äußert.

        From the River to the Sea. Gas all Jews, der wunsch nach einer Intifada usw. auf fast jeder Demo

        Und in diesem Fall mögen unter den Fans Idioten gewesen sein. Aber gejagt wurden sie weil sie Juden sind. Sonst hätte man nicht deren Ausweise kontrolliert.

        Als ob die PP Bewegung Hooligans von Borussia Dortmund jagt.

        Nein, es werden nur Juden gejagt.

        Wo erleben Sie hier, dass Juden Palästinenser in Europa jagen?

        Gar nicht. Und deshalb muss der Staat insbesondere die schwache Minderheit der jüdischen Bevölkerung in Europa schützen

        • @Pawelko:

          Zu Ihrer letzten Bemerkung "Wo erleben Sie hier, dass Juden Palästinenser in Europa jagen?

          Gar nicht."

          - Zu meinem Bedauern geht es in diesem Artikel genau darum: Israelische 'Fans' haben Palästinenser/ Passanten gejagt.

          Nur zum Verständnis:



          Das es umgekehrt ebenfalls der Fall war macht mich wütend.

          Die Tatsache dass das erstere nicht erwähnt wurde macht die Sache auch nicht besser.



          Die Journalisten/Journalistinnen haben hier in Deutschland bei vielen eh schon einen schlechten Ruf.



          Diese Berichterstattung in dem Fehler nicht klar benannt werden wird/hat das Vertrauen nur weiter errodiert.



          "Falscher Kontext" und keine weiteren Erklärungen was der Kontext ist...



          Kein Verständnis für beide Seiten.



          Weder für die Rassisten welche was gegen Juden haben noch für Rassisten welche was gegen Palästinenser haben.

          • @Keine Sonne:

            Ebenfalls belegen die Chatgruppen in denen sich zur "Juden-Jagd" verabredet wurde, dass es ohnehin passiert wäre. Unabhängig von den Geschehnissen davor

          • @Keine Sonne:

            Natürlich ist beides zu verurteilen. Und bis jetzt habe ich tatsächlich nur gelesen, dass die Maccabi Fans Ordnungswidrigkeiten begangen haben.

            Hätten Sie einen Link/Quelle dem etwas anderes zu entnehmen ist?

            Aber ich bitte Sie. Welche Bewegung verhält sich aggressiver. Jetzt ehrlich. Die hier demonstrierenden Juden, die für die Freilassung der Geiseln demonstrieren, oder die PP Bewegung?

            Auf PP Demonstrationen habe ich selbst gehört wie nach einer Intifada gerufen wurde.



            Ein jüdischer Student wurde von einem Kommilitonen verprügelt. Jüdischen Studierenden wurde der Zutritt zur Universität verwehrt.



            From the River to the Sea Rufe.



            Häuser in denen Juden wohnen werden markiert wie in Deutschlands dunkelster Zeit.

            Wie Sie verurteile ich jede Gewalt. Aber Sie können die Bedrohung die Palästinenser in Europa von jüdischen Menschen erwarten nicht mit der Bedrohung gleichsetzen, die hier lebenden Juden von der PP Bewegung zu erwarten haben.

            www.amadeu-antonio...bei-demonstration/

            www.amadeu-antonio...ruf-zum-judenmord/

            Und endlos weiter....

        • @Pawelko:

          Aus welchen Ausweisen ist denn ersichtlich, ob der Inhaber Jude ist?

          • @Francesco:

            Sehr spitzfindig. Ich denke, den Angreifern hat es gereicht wenn das Opfer israelischer Staatsbürger ist um diesem Gewalt anzutun.

  • Danke, dass das klargestellt wurde: Fußball-Hools auf der einen Seite drangsalierten eine Stadt auf eine erschreckende Weise und Nicht-Fußball-Hools auf der anderen Seite drangsalierten auf mindestens ebenso arge Weise Bürgerinnen und Bürger. Beides nicht gut.

    Halten wir uns an Wahrheit als hohen Wert. Daher sind solche Korrekturen das Fundament.

  • Ja, man sollte die Quellen immer kontrollieren.

    Erinnert sich noch damals jemand an das Krankenhaus in Gaza das angeblich von den Israelis beschossen wurde, es sich aber heraus gestellt hat, dass es sich um eine Hamas Raketen handelte.

    www.google.com/amp...in-gaza/a-67146125

    Im Netz schwirren unendlich viele Fake Videos aus Gaza die genau zu solchen Hetzjagten führen

    www.swr.de/swrkult...g-in-gaza-100.html

    Ich behauptet nicht es gäbe kein Leid in Gaza. Bestimmt nicht. Und den Opfern der Hamas gilt mein Mitgefühl. Dennoch ist dieser einseitige Hinweis nur wieder gefundenes Futter für diejenigen, die dieses Progrom ohnehin relativieren wollen

    • @Pawelko:

      Wenn man sich erinnert, was damals noch ein Aufreger war und heute keine Schlagzeile mehr wert ist. Es gibt keine Grenzen mehr.

    • @Pawelko:

      (1) das einzige verlässliche take away aus der Al Ahli- Tragödie ist, dass man eben nichts weiß. Nicht die Zahl der Opfer, nicht die Ursache der Explosion (Rakete / Bombe)? Weil es keine unabhängige Untersuchung gab. Jetzt geht gar nichts mehr.

      (2) die Quintessenz der obigen Meldung ist im Übrigen eben nicht, dass hier absichtlich fake news verbreitet wurden (insofern für Ihr Whataboutism ins Leere) , sondern dass das Video unreflektiert und naiv durch diverse Nachrichtenagenturen übernommen wurde, in dem Glauben, dass eben das gezeigt wird, was das gängige Narrativ erzählt: Juden, die durch arabischstämmige Migranten durch Amsterdam gejagt werden. Der Glaubwürdigkeit der Presse wurde hierdurch ein Bärendienst erwiesen.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Doch, es gab eindeutige Aufnahmen, auch zufällig von AlJazzerah, und dem israelischen Miltär, die genau zeigen, dass die Rakete aus dem von Islam. Jihaad besetzten Gebiet abgefeuert wurde, und sofort nach dem Start den Flug abbrach und ein Teil der Rakete auf dem Gelände des Hospitals niederging. Und die "Tragödie" von 500 und mehr Toten gab es bereits nach Minuten des Einschlags, wo eine genaue Opferanzahl überhaupt nicht klar sein konnte. Und es gibt viele Aufnahmen und Grundrisse von dem Parkplatz, auf denen die Größe gut zu sehen war. Dort war tatsächlich kein Platz für 500 Menschen. Hamas ist für mich auf der Ebene von ISIS zu sehen. Der Krieg der Hamas ist einzig und allein ein Informationskrieg. Militärisch sind sie ohne Chancen, also produzieren sie Opfer, im Realen wie auch in der Fiktion. Das ist nicht die französische Resistance. Das sind Menschen, die Alles, was sie an Werten haben, zutiefst verabscheuen.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Man sollte sich mal fragen, wie dieses "Narrativ" überhaupt "gängig" werden konnte, oder nicht?

    • @Pawelko:

      Das war, als die israelische Regierung Babys à la Kuwait neuauflegten?



      Einigen wir uns darauf, kritisch zu bleiben, auch wenn es mal gegen scheinbare Glaubenssätze und Vereinfachungen bei uns läuft. Ad fontes!

    • @Pawelko:

      seit dem video, auf das Sie sich beziehen, sind so viele krankenhäuser und andere zivile einrichtungen in gaza tatsächlich ûnd erwiesenermaßen von den idf zerstört worden, dass sich daran wirklich kaum noch jemand erinnert. man musste sich nur eine neue erklärung einfallen lassen: jetzt sind halt einfach alle ziele militärische ziele (und damit alle toten opfer der hamas) – egal ob hinterher irgendwelche beweise geliefert werden können oder nicht. barbarische logik.