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BSW in Thüringen auf KoalitionskursWagenknecht lässt ihre Getreuen auf Wolf los

In Thüringen lässt sich das Bündnis Sahra Wagenknecht auf Koalitionsverhandlungen ein. Kritik aus dem Bund kommt auch von Wagenknechts Gefolgsleuten.

Wollen sie in die gleiche Richtung? Sahra Wagenknecht und ihre Thüringer Landeschefs Katja Wolf und Steffen Schütz Foto: Christoph Soeder/dpa

Berlin taz | Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen ist nun auch offiziell für Koalitionsverhandlungen mit der CDU und der SPD bereit. Dem stimmten die Parteigremien am Dienstagabend zu. „Der Beschluss markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer stabilen und zukunftsorientierten Regierung für Thüringen, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund stellt“, teilte das BSW mit.

In Thüringen wie in Brandenburg und Sachsen kann eine Regierung ohne die AfD nur mit dem BSW gebildet werden: das gibt Sahra Wagenknecht eine Schlüsselrolle. Die BSW-Gründerin hatte es zur Bedingung für Koalitionen gemacht, dass diese sich gegen Militärhilfe an die Ukraine und die Stationierung von US-Raketen aussprechen müssten. In Brandenburg und Thüringen einigten sich die Parteien auf Bekenntnisse zu mehr Friedensinitiativen. In Brandenburg findet sich in der Präambel auch eine Formulierung, dass man die vom Kanzler gewünschte Stationierung von US-Raketen kritisch sehe. In Thüringen fehlt diese.

Die außenpolitischen Vereinbarungen mit dem BSW in Thüringen und Brandenburg sind parteiübergreifend auf scharfe Kritik gestoßen. „Die praktische Relevanz dieser Vereinbarungen geht zum Glück gegen null, aber für die wichtige Debatte um Frieden und Sicherheit ist es verantwortungslos, wie viel CDU und SPD Sahra Wagenknecht nachgegeben haben“, sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Agnieszka Brugger, der Agentur Reuters. Auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), übte Kritik. Ebenso Frank Sarfeld (CDU), der jede Zusammenarbeit seiner Partei mit dem BSW ablehnt und für einen Unvereinbarkeitsbeschluss wirbt.

Alle gegen den Thüringer Kompromiss

Kritik kommt aber auch von Sahra Wagenknecht selbst. Die Parteichefin hatte zuvor den Thüringer Kompromiss des BSW bereits am Montag deutlich kritisiert und von einem „Fehler“ gesprochen. Er falle weit hinter eine in Brandenburg gefundene Einigung zurück.

Auch andere Bundespolitiker der Partei gingen den Thüringer Landesverband hart an. Ihre thüringischen Parteikollegen seien auf dem besten Weg, „das BSW zu einer Partei zu machen, von der es nicht noch eine braucht“, schrieben die parlamentarische Geschäftsführerin Jessica Tatti und der Bundesschatzmeister Ralph Suikat in einem Gastbeitrag, der am Dienstag bei t-online erschien. Tatti und Suikat fehlt vor allem die klare Absage an mögliche Stützpunkte für US-Mittelstreckenraketen.

„Wo sind unsere zentralen Forderungen geblieben?“, fragen sie, und folgern: Dies lasse „für mögliche Verhandlungen über landespolitische Fragen nichts Gutes erwarten“. Das sei „definitiv nicht das, wofür man all die Anstrengungen und harten Konflikte auf dem Weg aus der ehemaligen Partei bis zur Gründung des BSW auf sich genommen hat“.

„Wir sind keine willfährigen Mehrheitsbeschaffer“, so Tatti und Suikat: „Wenn wir in eine Regierung gehen, dann für die Bürger und die Inhalte des BSW.“

Corona-Aufarbeitung und andere Prinzipien

Der BSW-Europaabgeordnete Friedrich Pürner, ein Mediziner, kritisiert auch die Passagen, die von der Aufarbeitung der Coronazeit handeln. Gegenüber der Berliner Zeitung forderte er sogar, die Verhandlungen mit CDU und SPD abzubrechen. „Wir als neue politische Kraft haben es versäumt, unsere Akzente in diesem Papier zu setzen“, sagte er. Der Unternehmer Oliver Jeschonnek, einer der beiden BSW-Landeschefs in Hessen, und Alexander King, einer der beiden BSW-Vorsitzenden in Berlin King, gingen auf Distanz zum Thüringer Landesverband. „Womöglich bieten die weiteren Verhandlungen ja Raum, um mehr auf die Friedensfrage einzugehen“, sagte King der Berliner Zeitung.

Die Diskussion wirkt von beiden Seiten wie dogmatische Prinzipienreiterei. Denn in Thüringen dürfen ohnehin gar keine US-Raketen stationiert werden – das verbietet der Zwei-plus-Vier-Vertrag, der seit 1990 gilt.

Unklar ist, welche Folgen der offene Krach für das noch junge Bündnis Sahra Wagenknecht haben wird. Bedroht er den Frieden in der bislang sehr homogen wirkenden Partei und das Verhältnis zwischen Wagenknecht und ihren beiden Thüringer Landeschefs, Katja Wolf und Steffen Schütz?

Katja Wolf hatte bei der Vorstellung des Sondierungspapiers am Montag gesagt, Zustimmung von der Bundesspitze sei „rein formal nicht vorgesehen“. Formal ist das richtig.

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41 Kommentare

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  • Wagenknecht ist typische Linke Sozialistin, die von einer Kaderpartei träumte und diese wieder selbst geschaffen hat. Sie duldet keine anderen Meinungen, sie und damit die Partei hat immer Recht. Sie wird jetzt zu den bisherigen von ihr handverlesenen 81 Thüringer Parteimitgliedern neue gebriefte Parteimitglieder aufnehmen und dafür sorgen, dass damit auf dem Thüringer Landesparteitag die Koalition abgelehnt wird. So läuft das bei ihr, wie im Sozialismus, sie ist nicht umsonst noch auf den letzten Drücker in die SED eingetreten.

  • Das BSW ist Wagenknechts Baby.



    Warum sollte sie es ideologisch den Raubtieren



    der anderen überlassen?

  • Entscheidend ist, dass das BSW in den Bundestag kommt...

    Der Prozentanteil ist weniger wichtig.

    Es sieht derzeit sehr nach CDU mit Junior Partner SPD ggf auch grüne aus.

    Sollten AFD und BSW 1/3 der Mandate kriegen, wird es haarig.

    Die Schuldenbremse verhindert einen Haushalt 2026, wenn die Krise weiter geht.

    Dann wird es wirklich chaotisch.

    Das hofft die AFD und vielleicht auch das BSW...

  • Warum tut sich Frau Wolf das an?



    Kooperation ist da nicht viel, eigentlich gar nicht.

    • @OhneNamen:

      Warum tut sich Katja Wolf das an? Hier ein paar Antworten:



      - Macht



      - Gehalt



      - Pension



      - die Möglichkeit die Politik der alten Linken weiter fortzusetzen, unter der Fahne BSW - und gleichzeitig gegen dieselbe, und damit SW vorzuführen, also Ideologie kombiniert mit Rache. Eine Art Provinz-Angela-Merkel sozusagen..

  • Wolf - die sieben Geislein -



    Die Wackersteine & Sitz Ende Druff - wa!



    & aus dem Tal der Ahnungslosen - Aber.



    Vom Fach - Das Zwinger Trio - Dresden



    “Tom Pauls als `Schwarze Rose` im Zwinger Trio - Historische Aufnahmen!!



    Gern besonders einschlägig - ab 9:10 min -



    (Beginn mit Blockflöten o.s.ä. - )



    Ins Abweichlerdeliquentenschicksal fein 11:14



    www.youtube.com/wa...UMendpbmdlciB0cmlv

    unterm—— läßt Grüßen



    Gleichzeitig ein Beitrag zu den closed shops di taz ! Gellewelle&Wollnich



    taz.de/Autoritaere...beim-BSW/!6042786/

    kurz - Weg mit Lenin Sahrah Knapp -



    Stasi-Firma Stalinisten Blockflöten turboWendehälse & was sonst noch so an antidemokratischen betonfraktionierten Kroppzeugs so rumfliegt •

    • @Lowandorder:

      SED - muß nadirlich SITZT ENER DRUFF -



      Newahr - heißen!



      Mir schon als Bambs einst in Halle/Saale so vertraut - wie FRRRREEEUUNNDDSCHAFT -



      Die Hände/Arme über Kopf geschlagen!



      дружба druzhba mein Lieblingsonkel Hans -



      Kam nie anders durch die Tür!



      Na und “…die drücken uns an die Wand!“ von gestandenen Sozialdemokraten am Küchentisch klingt mir heute noch im Ohr.



      de.m.wikipedia.org...gungsparteitag.jpg



      Nú. Vor. “Spitzbart Bauch & Brille sind nicht des Volkes Wille!“ - da war ich schon “rübergemacht“!

      Dennoch scheint’s: “Kurz ist der Wahn - die Reu ist lang!“ Woll & …wie die Bilder sich doch gleichen & nochens: K - ob rot ob schwarz -



      Regelmäßig eingebrannt - da hilft kein Arz 🩺

  • Unternehmer Oliver Jeschonnek, fbtk



    Consulting GmbH lt. Google keine Homepage. Auf Kununu 2 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 25TEUR in 2019 danach war Ruhe. Ich habe nur oberflächlich gesucht, aber was der Mann wirklich zu wollen scheint ist Aufmerksamkeit. Er unternimmt, Achtung Wortspiel, jedenfalls seltsame Dinge dafür.

  • Sarah Wagenknecht ist für die politische Kultur dieses Landes mindestens ebenso gefährlich wie Björn Höcke; vielleicht sogar noch gefährlicher da offensichtlich intelligenter und zumindest fotogener. Diese Frau ist nicht an Kompromissen interessiert oder einer Regierungsarbeit. Es lässt hoffen, dass zumindest der Thüringer Landesverband offensichtlich Zeichen eine zaghaften Emanzipation erkennen lässt. Umso schauerlicher ist das Verhalten der SPD und CDU in Brandenburg respektive Sachsen.

    • @Fran Zose:

      „In Thüringen und Brandenburg einigten sich die Parteien auf Bekenntnisse zu mehr Friedensinitiativen. In Brandenburg findet sich in der Präambel auch eine Formulierung, dass man die vom Kanzler gewünschte Stationierung von US-Raketen kritisch sehe.“



      So steht es im Text. Und jetzt präzisieren Sie bitte, was Sie DARAN „schauerlich“ finden. Ist Kritik an Raketenstationierungen jetzt nicht mehr erlaubt?

      • @Abdurchdiemitte:

        Schauerlich ist die undemokratische Parteiführung, die zentral die Mitglieder handverlesen aufnimmt und wenn sie dann gewählt sind von oben aus der Parteizentrale dirigieren will. Das nennt sich Kaderpartei, wie im Sozialismus. Freie Meinung, freier Wille ist nicht gewünscht, die Partei hat immer recht.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ich finde es sehr bedenklich, nein schauerlich, wenn hier als Kotau vor Wagenknecht und ihre unerschütterlichen Russlandtreue eingeknickt wird. Es werden Themen in eine Landespräambel geschrieben die dort nichts zu suchen haben. Und auch weis jeder, was Wagenknecht unter „Frieden“ versteht: die Preisgabe der Ukraine an Russland ohne wenn und aber. Die Ruhe die sie will ist eine Friedhofsruhe und sie will Deutschland aus der Bindung an die Amerikaner lösen und das Geschichtsverständnis. Und das wissen ihre potentiellen Koalitionspartner auch, deswegen ist es einfach nur schauerlich.

        • @Fran Zose:

          Jetzt habe ich eine weitere Frage: warum bedeutet Kritik an US-Raketenstationierungen - noch dazu von einer Landesregierung geäußert, deren Positionierung dazu überhaupt nicht maßgeblich ist - einen Kotau vor Putin? Ist das nicht etwas übertrieben.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Ist Kritik an Raketenstationierungen jetzt nicht mehr erlaubt?"



        Kritik kann Frau Wagenknecht äußern wie sie will - tut sie ja auch.



        Aber das als Grundbedingung für eine Regierungsbildung hinzustellen, mit der unterschwelligen Drohkulisse einer sonst womöglich rechtsextremen Regierungsbeteiligung, das ist schon ziemlich schauerlich.



        Das ist eine moralische Überhöhung des eigenen Selbst, insbesondere der Realitäten, die hierbei im Hintergrund stehen.

        • @Encantado:

          Ja, ja, Sie haben ja recht., was Frau Wagenknechts Person betrifft.



          Aber sollte es in einer Demokratie nicht legitim sein, dass ein Landesparlament oder eine Landesregierung Kritik an Raketenstationierungen eines Allierten übt?

  • Frau Wagenknacht hat die Partei mit ihren Namen drauf nicht im Griff, anders als ihr Freund und Geldgeber vom Einigen Russland. Enttäuschend.

  • Das ist ein netter Trick: Weil BSW in drei Ländern gerade in den Vorverhandlungen steckt, kann SW aus dem off in Berlin, jedes Ergebnis in einem der Ländern brandmarken mit "ihr im Land A seid nicht so gut wie in Land B. " und das Spiel lässt sich laaaaaange spielen.



    Vielleicht sollten sich mal die Vertreter der anderen Seite an den 3 Tischen für einen Smalltalk treffen, um untereinander auszuformulieren, was dann alle 3 gleichlautend in den Verhandlungen anbieten. Und dann heißt es : "Vogel, friss oder....wir versuchen es vogelfrei...."

  • Verantwortung bei Fr. Wagenknecht? Sie ist für kein Amt von Wählern des BSW bislang gewählt.



    Aber... es gab doch mal einen Song in der DDR: ...die Partei, die Partei hat immer Recht.



    Das Politbüro entscheidet.



    In alter DDR Tradition wird die Linie von ganz oben vorgegeben, und der hat sich jeder in der Partei zu fügen: das Prinzip des demokratischen Zentralismus.



    Die WagenKNECHTE folgen gehorsamst. Man könnte auch denken, dass die Kommunistische Plattform vielleicht doch keine Jugendsünde von Fr. W. war, sondern tief verankerte Überzeugung.



    Besonders brisant: Leute, u.a. auch Frau W. selbst, die ausgesprochen wortstark und verurteilend gegen Katja Wolf austeilen, einer für den Landtag gewählten Vertreterin des BSW, sitzen selbst auf Listenplätzen der Linken im Parlament. Sie vertreten dort nicht die Politik der Linken, sondern kochen wie selbstverständlich ihr eigenes Süppchen. Offenbar finden sie es keineswegs unseriös, die Mandate zu behalten und anders auszufüllen als wofür sie ursprünglich gewählt wurden.



    Es bleibt abzuwarten, ob dieser Widerspruch dem Wahlvolk irgendwann auffällt.

    • @VeRuGa:

      Witze über die Namen politischer Persönlichkeiten zeugen nicht nur von schlechtem Geschmack, sondern schaden auch der politischen Kultur und dem demokratischen Diskurs.



      Sie lenken von Sachthemen ab, fördern Respektlosigkeit und untergraben die Ernsthaftigkeit der politischen Auseinandersetzung.

  • Tja. Niemand legt sich mit der unfehlbaren und gottgleichen Oberführerin Dr. Sahra von und zu Wagenknecht an. Alleine ihre goldenen Worte im kleinsten anzuzweifeln verdient höchste Verachtung. Alle, die das Privileg haben gnadenvoll in ihre Kirche, aufgenommen zu werden, haben ihr bedingungslos zu folgen und zu lobpreisen.

  • Das sind doch gute Nachrichten!



    In der angeblichen Kaderpartei sind offenbar mehr DemokratInnen enthalten, als geweissagt.



    Ich gratuliere dem Thüringer Landesverband zu seiner Kompromissbereitschaft.



    Das ist das Wesen der Demokratie.



    In Thüringen eine Regierung zu bilden, ist außerdem das Beste Mittel gegen die Rechtsextremen.



    Nach soviel Angriffen auf das BSW scheint fast in Vergessenheit zu geraten, was unser derzeitiges Problem ist: die"afd"!



    Liebe ThüringerInnen, ich wünsche Euch zielführende Koalitionsverhandlungen!



    Zeigt den Rechten, dass es auch Anders geht!

    • @Philippo1000:

      Eine Landesschwalbe macht leider noch keinen Bundesfrühling. Die Vielstimmigkeit des Chors linientreuer Zarenknechte, die sofort schimpfend für die Chefin in die Bresche springen, ist vielsagender als die Standhaftigkeit der tapfer ihre Machtoption verteidigenden Frau Wolf.

  • Widerstand gegen Wagenknechts Wünsche? Das geht ja gar nicht. Wladimir übernehmen Sie.

  • Lustig. Katja Wolf will wohl wirklich koalieren und Realpolitik betreiben, worauf Wagenknecht vor der Bundestagswahl gar kein Bock hat. Ich lach mich schlapp.

    • @Andreas J:

      Vielleicht zeichnet sich da ein Konflikt ab, wie er bei den frühen Grünen auch abgelaufen ist: Da gab es Fundis und Realos.



      Und Frau Wagenknecht sieht mit Schrecken, was die Realpolitik mit Grünen Wahlergebnissen gemacht hat...



      Ein anderer Aspekt: da bahnt sich ein parteiinterner Großkonflikt zwischen 2 Frauen an. Es wird interessant sein, zu sehen, wie der in den Medien betextet werden wird.....



      Ob wir da eine andere Sprache sehen werden, als bei den Kerlen, zB Kohl-Biedenkopf, Merz-Söder oder beim "transgender" (sorry, npi, ;-)) Schlagabtausch Merkel-Merz?

      • @Monomi:

        "Und Frau Wagenknecht sieht mit Schrecken, was die Realpolitik mit Grünen Wahlergebnissen gemacht hat..."

        Dann hätte Frau Wagenknecht aber nicht weit genug geschaut. Denn ohne die Realos und deren "wachsweiche Anbiederung" an saturiert-bürgerliche Klientele wären die Grünen der 5%-Größenordnung gar nicht erst entwachsen.

        Was den "Großkonflikt" betrifft, sehe ich kein langes Nachspiel, weil einfach niemand ein Interesse daran hat, diesen Streit über den anfänglichen Knall hinaus fortzuführen. Beide Damen werden wissen, dass Frau Wolf die Große Vorsitzende nicht ins Wackeln bringen, geschweige denn ersetzen könnte, und SW hat ein großes Interesse daran, die Tatsache, dass sie ihre Landesverbände dann doch nicht zu 100% unter Kontrolle hat, unnötig große Kreise ziehen zu lassen.

        Daher erwarte ich eher eine baldige Rückkonzentration auf die bundespolitische Bühne von SW und ein möglichst geräuschloses Reinrutschen ihrer "Widersacherin" in die Thüringer Regierung. Frau Wolf wird vielleicht irgendwann einen Fehler machen und dann postwendend mit gravitätisch geheucheltem Bedauern in die Wüste geschickt, aber von einem offenen Machtkampf hätte keine der beiden etwas.

        • @Normalo:

          Sie haben sehr wahrscheinlich recht aber mensch wird ja wohl noch träumen dürfen.

    • @Andreas J:

      MIt Glück tritt die Sarah bald wutschnaubend aus der Partei aus, die ihren Namen trägt. Das wäre mal ein Anblick :D

  • Frau Dr. Wagenknecht wird sicher den Zwei-plus-Vier Vertrag - betreffend Thüringen von 1990, präsent haben....



    Ansonsten gilt - Taktik gehört zum politischen Geschäft.



    Da Frau Dr. Wagenknecht, im Gegensatz zu vielen anderen politischen Akteuren, über fachliche Kompetenz verfügt, was nicht ausschließt, auch mal einen Fehler zu machen, ist die Entscheidung richtig - die Bereitschaft an CDU und SPD zu senden - für Koalitionsverhandlungen bereit zu sein. Nur so funktioniert politische Zusammenarbeit im Sinne der Wähler.

    • @Alex_der_Wunderer:

      ...nur dass die "Signale der Verhandlungsbereitschaft" bei der guten Frau Doktor ein wenig klingen wie "Friedensangebote" aus Moskau: "Ihr dürft gerne kapitulieren, dann ich ich auch - bis auf Weiteres - nicht mehr sauer, dass ich dafür erstmal Rabbatz machen musste." Vladi und Sahra glauben vielleicht sogar wirklich, dass das ein Kompromiss wäre.

      • @Normalo:

        ...in Bezug auf das erneute Wettrüsten durch die USA , sollte viel mehr " Rabbatz " gemacht werden...



        Die nukleare Dimension durch den Austausch der bisher von den USA in Deutschland stationierten, alten Atombomben -' durch die neuen B61-12 Atomwaffen erhöht das nukleare Risiko emens.



        Außer von der BSW höre ich keine kritischen Überlegungen von anderen deutschen Partein dazu.

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Da Frau Dr. Wagenknecht, im Gegensatz zu vielen anderen politischen Akteuren, über fachliche Kompetenz verfügt, was nicht ausschließt, auch mal einen Fehler zu machen, ist die Entscheidung richtig - die Bereitschaft an CDU und SPD zu senden - für Koalitionsverhandlungen bereit zu sein."



      Damit ich Ihren Beitrag einordnen kann... auf wessen Entscheidung und Verhandlungsbereitschaft beziehen Sie sich hier?

      • @Encantado:

        Ich beziehe mich auf die Entscheidung der Partei Bündnis Sarah Wageknecht, im Ergebnis CDU und SPD - Koalitionsbereitschaft zu signalisieren.



        Ein Ergebnis, was ich als durchaus positiv bewerte.

  • Das BSW ist ja lustig. Die Landes-CDU soll sich von der Bundes-CDU abwenden, aber das Landes-BSW soll sich dem Bundes-BSW unterordnen.

    Ist dieses absolut gegenteilige Verhalten schon pathologisch? Man könnte mal den BSW Mediziner fragen…

    • @Gnutellabrot Merz:

      "Ist dieses absolut gegenteilige Verhalten..."



      Man muss es nur aus einer anderen Richtung betrachten. 'Alles Verhalten ist richtig, wenn es mir und meinen Interessen dient.'



      Et voila, kein Widerspruch mehr.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Die Devise heipt machen.

  • Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass eine Partei, die explizit angetreten ist, für ihre Überzeugungen einzutreten, das dann auch tatsächlich versucht. Auch als Gegenentwurf zu den Grünen, die noch 2021 "Keine Waffen in Kriegsgebiete" plakatierten und nun diametral andere Politik machen. (Wer grün wählte, bekam plötzlich olivgrün.) Daher ist es richtig und verständlich, dass nun bei allen Kompromissen gerungen und gestritten wird; und es ist ein Zeichen einer ernsthaften Demokratie-Kultur und eines Respektes den WählerInnen gegenüber.

    • @Josefine.K.:

      Es ist eine Sache, für seine Überzeugungen aktiv einzutreten, aber eine andere, das auch von Koalitionspartnern zu verlangen. Und genau das ist ja das Stöckchen, über das Frau Wagenknecht die übrigen Parteien hüpfen sehen will (oder auch nicht - meine Lesart ist ja, dass sie die symbolpolitische Querschießerei nur als Mittel nutzt, um Regierungsverantwortung zu vermeiden).

      Gerade bei aus der Not geborenen Zweckbündnissen wie denen, über die jetzt in den drei Ländern geredet wird, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, keine ideologische Gleichschaltung von den andern Koalitionären zu verlangen. Das kriegen Koalitionen in der ganzen Republik problemlos hin.

      Und wenn Frau Wagenknecht keine landespolitischen Inhalte zu bieten hat, sollte sie es ihren Landesverbänden zugestehen, auf DER Ebene die Themen und Prioritäten zu setzen. Denn - wie weiter unten schon von @tazziragazzi angesprochen - ihre bundespolitischen Leuchtturm-Standpunkte spielen im Wirkungsbereich einer Landesregierung eine völlig untergeordnete Rolle.

    • @Josefine.K.:

      Es ist allerdings überhaupt keine Selbstverständlichkeit, mit bundespolitischen Themen Landtagswahlkampf zu machen und zu suggerieren, man könne da auch nur das Geringste erreichen. Das ist populistischer Unsinn.



      Zweitens ist es nicht selbstverständlich, sondern im Grunde genommen sogar entgegen der politischen Verfasstheit unseres Landes, wenn bei Koalitionsbemühungen für einen Landtag eine gar nicht beteiligte Person, die bundespolitische Ambitionen hat, ständig querschießt und reinpalavert.

      • @tazziragazzi:

        Warum wird beim BSW plötzlich moniert, was bei anderen Parteien ganz selbstverständlich durchgehen würde?



        Oder glaubt hier ernsthaft jemand, die CDU in Thüringen würde einem Koalitionsvertrag zustimmen, den der Parteivorsitzende Merz vehement ablehnt.

    • @Josefine.K.:

      Mehr Knecht wagen!