piwik no script img

„Aufklärungsvideo“ zu SalafismusDie Rechtsextremismus-Falle

Leon Holly
Kommentar von Leon Holly

Kaum veröffentlicht, musste das bayerische Innenministerium sein rassistisches Salafismus-Video wieder löschen. Dabei ist Aufklärung nötig.

Mehr Tücher, weniger Bücher – und das alles wegen des Typs links Screenshot: Bayerisches Innenministerium/Social Media/taz

Können wir die Lache noch ein bisschen dreckiger haben?“ „Kriegen wir die Grimasse noch etwas größer?“ So ähnliche Sätze müssen wohl bei der Erstellung eines „Aufklärungsvideos“ zu Salafismus gefallen sein, welches das bayrische Innenministerium auf der Plattform X veröffentlicht hat.

Der animierte Clip zeigt eine junge Muslima, die sich auf ihrem Handy ein Video eines salafistischen Predigers mit Gebetskappe und Bart anschaut. Das Thema: Dürfen sich Musliminnen schminken? Die Fratze des Predigers erscheint groß und rot, er verschluckt die Frau, im Hintergrund hört man sein hämisches Lachen und bedrohliche Musik. Sie verschleiert sich nun immer mehr, wird wohl als zweite Ehefrau an einen Mann verheiratet. Die Frau ist in die „Salafismus-Falle“ getappt, so die Botschaft des Videos.

Auf X empörten sich Use­r:in­nen bald über die rassistische Bildsprache des Videos. Der Muslim als Menschenschlucker und Frauenverführer, überdimensional als Gefahr projiziert – die Bilder erinnerten manche gar an Stürmer-Symbolik und antisemitische Karikaturen der 1930er Jahre. Eine Gleichsetzung wäre infam, aber an der Assoziation ist was dran.

Bildsprache streut auf alle Muslime

Das deutsche Offiziellentum, das alle Lehren aus der NS-Vergangenheit gelernt haben will, scheint doch weniger Abwehrreflexe und Hemmungen zu haben, wenn es um die entstellende Darstellung von Muslimen geht. Ver­tre­te­r:in­nen der Sin­ti:z­ze und Rom:­nja können auch ein paar Geschichten über rassistische Kontinuitäten erzählen. Das professionell produzierte Video kann man sicher keinem Praktikanten gone rogue in die Schuhe schieben.

Richtig also, dass die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag per Anfrage klären will, wer das Video abgenommen und wie viel seine Produktion die Steuerzahlerin gekostet hat. Das Innenministerium hat das Video inzwischen gelöscht, ein Sprecher bedauerte, wenn es „zu Irritationen und Missverständnissen geführt hat“.

Der Frankfurter SPD-Lokalpolitiker Alexander Lorenz kommentierte dagegen: „Wer das Video richtig deuten kann und es auch versteht, weiß, dass es nicht um Muslime geht, sondern um Salafisten.“ Er verkennt: Wer derart mit Affekten und bildlichen Assoziationen arbeitet, zielt eben dadurch weniger genau. Man hat die Salafisten im Visier, doch die Bildsprache streut auf alle Muslime.

Islamismusprävention ernst nehmen

Solche Videos dürften deshalb das Gegenteil ihres Ziels bewirken. Statt junge, radikalisierungsgefährdete Menschen aufzuklären und zu rüsten, entfremden diese sich noch mehr von der Mehrheitsgesellschaft. Wer Integration und Islamismusprävention ernst nimmt, sollte über Aufklärung hinaus auch über Geld sprechen. Initiativen und Jugendclubs müssen bezuschusst, So­zi­al­ar­bei­te­r:in­nen bezahlt und Kommunen bei der Versorgung von Geflüchteten gestärkt werden, denn sie können Menschen in der Radikalisierung auffangen. Eine FDP in der Regierung und eine Schuldenbremse im Grundgesetz muss man sich hingegen leisten können.

Und ja, am Ende ist es auch eine Frage der Kultur und der gesellschaftlichen Haltung. Integration braucht eine Gesellschaft, die offen für Neuankömmlinge und Minderheiten ist, ohne in ihrer Offenheit beliebig zu werden. Es muss etwas geben, in das Menschen sich integrieren können und wollen. Eine multikulturelle Gesellschaft kann es nur geben, wenn es auch gewisse Grenzen gibt, und religiöse Fundamentalisten mit Totalitätsanspruch sind Feinde der Vielfalt.

Doch was bekommen wir von Po­li­ti­ke­r:in­nen in Deutschland? Ihnen fällt nach islamistischen Anschlägen wie in Solingen nicht viel Besseres ein, als Grenzkontrollen und Abschiebungen zu fordern. Auch egal, wenn diese Abschiebungen Islamisten global stärken. So geschehen bei der symbolischen PR-Abschiebung am Freitag vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen, bei der 28 Afghanen in die Hände der Taliban übergeben wurden – eine De-facto-Legitimierung der Gotteskrieger in Kabul.

Und um noch mal den Schwenk nach Bayern zu machen: Auf dem Jahrmarkt Gillamoos in Abensberg am Montag beschwerte sich Ministerpräsident Markus Söder, dass jeder in Deutschland „einen Klageanspruch“ zu seinem Aufenthaltsstatus habe, während eigentlich „das deutsche Volk die deutsche Politik“ entscheiden müsste. Was soll man noch sagen? Deutsche, tappt nicht in die Rechtsextremismusfalle.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Leon Holly
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft und Nordamerikastudien in Berlin und Paris. Seit April 2023 Volontär der taz Panter Stiftung. Schreibt über internationale Politik, Klima & Energie, und Kultur.
Mehr zum Thema

36 Kommentare

 / 
  • Libuda , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren.

  • Es fehlt eine Diskussion über Respektbegriffe, Konsumismus, Statusdenken, Lebensinhalt, Konsequenzen aus Wertediskussion in Religion und Alltag. Das Video wird es daher nicht so recht bringen, wenn die westlichen Gesellschaften sich vor der Frage drücken, was ihre Politik in den islamischen Ländern so bewirkt hat.

  • alle sprechen über das video, die taz regt sich auf, das thema ist präsent...alles richtig gemacht.



    was fehlt ist die verlinkung in dem video, bitte:



    www.antworten-auf-...ismus.de/index.php

  • Als ich das Video bekam, dachte ich: Fake. So ein Video kann das Bayerische Innenministerium nicht veröffentlichen. Bis ich eines Besseren belehrt wurde.

    Das Video ist eindeutig antimuslimisch und rassistisch. Ein Imam, der wie ein Monster aussieht und ein Mädchen, das sich eigentlich nur schminken wollte, wird zur Zweitfrau.

    Mehr Klischees und Vorurteile kann man nicht in ein Video packen.

    Ich finde das Video sehr verletzend.

  • Schlimm zu lesen, wie selbstverständlich es für viele Menschen ist, grundlegende Grenzen der Auseinandersetzung zu überschreiten. Die Stürmer Methoden scheinen für viele völlig OK zu sein, wenn es nur die "Richtigen" trifft.

    Darüber hinaus scheint übrigens niemand zu bemerken, welches Frauenbild das Video transportiert. Junge Frauen scheinen für die Macher etwas beschränkte, naive Wesen zu sein, denen es von allem darum geht, sich zu schminken.

  • Die mussten gar nichts. Haben sie freiwillig getan. Ein Fehler, meiner Meinung nach. Toleranz gegen zutiefst Intolerante ist halt falsch.

  • "...beschwerte sich Ministerpräsident Markus Söder, dass jeder in Deutschland „einen Klageanspruch“ zu seinem Aufenthaltsstatus habe, während eigentlich „das deutsche Volk die deutsche Politik“ entscheiden müsste." Söder meint also: Wir brauchen keine Justiz. Der Volkswille genügt. Und wer kennt und verkörpert den? Söder.

  • "Der Muslim als Menschenschlucker "



    " wie stellt man Salafisten korrekt dar?



    "Eine Gleichsetzung wäre infam, aber an der Assoziation ist was dran."



    herrlich diese einschränkende Ausdrucksweise, um den Vergleich, den man so gerne stellen will doch noch irgendwie unterzukriegen...

  • Ich möchte gerne verstehen, welche Merkmale genau dieses Video - das ich nicht gesehen habe - rassistisch gemacht haben. Zu urteilen nur nach dem, was hier im Artikel steht, und nach den Abbildungen: Hier wird ein Salafist mit der selbstgewählten, typischen Kleidung und Barttracht vieler Salafisten gezeigt. Das allein kann es ja also nicht sein. Hätte man ihn also etwas freundlicher, das Gesicht weniger als "grosse, rote" Fratze darstellen sollen, und ohne "hämisches Lachen" - dann wäre es in Ordnung gewesen? Ein inhaltsgleiches Video, das einen eher sympathischen, unauffälligen Salafisten in westlicher Kleidung zeigt? Aber treten die Leute, vor denen das Video warnen will, in der Realität denn so auf? ... Ich verstehe schon, wenn eine offenbar grob karikierende Darstellung als problematisch angesehen ist. Aber wenn das Video warnen soll, dann müssen die Dargestellten für die Zielgruppe auch erkennbar bleiben.

    • @Herumreisender:

      Vergleichen Sie einfach die Darstellung hier mit Bildern von Pierre Vogel. Da haben Sie zum Vergleich einen echten Salafisten. Wer den Rassismus dann nicht erkennt, dem ist nicht mehr zu helfen.



      Auch könnte die junge Frau etwas weniger stereotyp dargestellt werden und eher verängstigt von den angedrohten Höllenqualen dreinschauen; das hier ist der naive „born yesterday“-Blick, mit dem sie ihn anhimmelt.



      Was mich erstaunt: Dafür, dass wir angeblich viel zu viel über die Diskriminierung von „Minderheiten“ (und für manche scheinen Frauen eine solche zu sein ...) reden, kommen immer noch erstaunlich viele Nachfragen, worum es eigentlich geht. Während umgekehrt bei der angeblich „verschwiegenen“ Gefahr durch Islamisierung erstaunlich viele Mitmenschen eine überaus gefestigte Meinung und ein ganzes Arsenal an „Argumenten“ haben. Für mich passt das nicht zusammen, aber vielleicht können Sie oder ein:e andere:r Kommunard:in mir ja helfen, das zu verstehen?

  • Empfehlung:

    Google-Suchbegriff "Salafisten" eingeben und dann im Menü auf "Bilder" gehen.

    Verglichen mit dem ist das Aufklärungsvideo doch wirklich sweet.

    Mr. Nice Guy, der nette Salafist von nebenan.

    Sollte an dem Video nochmal etwas geändert werden, böte Google tolles Vorlagematerial.

    Thema "Islamismusprävention".

    Dafür gab es mal den Expertenkreis Politischer Islamismus .

    Von Faeser aufgelöst, das allgemeine Entsetzen groß, doch die SPD muss als Lobby der Islamverbände schon etwas bringen.

    Um ein Bild davon zu bekommen, was Salafismus ist empfehle ich:

    www.spiegel.de/net...-8279-e5c606f2a82f

    Aufklärung ist nötig, Herr Holly.

    • @shantivanille:

      Nun habe ich nicht den Eindruck, dass S. Lobo, auf dessen gewohnt meinungsstarke wie wissensresistente Einlassungen Sie hier verlinken, selbst ein Bild vom "Salafismus" hat (oder auch nur versteht, was der Begriff genau bedeutet), aber das ist ja unser Problem in nuce: es gibt - zu diesem wie zu anderen Themen - Regale voll mit seriöser Fachiteratur, aber ein nicht unerheblicher Teil des Öffentlichkeit verlässt sich lieber auf irgendwelche Kolumnisten. Dass auch politische Entscheidungsträger in dieses Muster verfallen, ist umso bedauerlicher und der "Expertenkreis politischer Islamismus" ist dafür ein eher negatives Beispiel, war dieser doch mit Personen wie Schröter besetzt, die vor allem über SO-Asien geforscht hat, kein Arabisch spricht und zu ihren Konferenzen ausgewiesene Experten wie Boris Palmer einlädt... Es ist kein gutes Zeichen, wenn eine Gesellschaft den Unterschied zwischen Klamauk und Expertise nicht mehr versteht.

      • @O.F.:

        In Lobos Artikeln werden einige Versäumnisse der Linken angesprochen. Damit muss umgegangen werden, auch wenn man sich dabei Kritik aussetzt.

      • @O.F.:

        Sascha Lobo hat hier absolut recht. Zumindest würde ich ihm sehr viel eher vertrauen als zB Leuten, die hier immer wieder durch Verständnis für das faschistische Russland auffallen…

  • "...die Bilder erinnerten manche gar an Stürmer-Symbolik und antisemitische Karikaturen der 1930er Jahre."

    War auch mein erster Gedanke. Und man sollte das nicht relativieren. Leute die solche Machwerke produzieren, sind auch bereit, weiter zu gehen. Das haben wir gesehen. Und der Austausch der Zielgruppe macht es nicht weniger schlimm.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Da kann ich Ihnen nur zustimmen.

  • "Doch was bekommen wir von Po­li­ti­ke­r:in­nen in Deutschland? Ihnen fällt nach islamistischen Anschlägen wie in Solingen nicht viel Besseres ein, als Grenzkontrollen und Abschiebungen zu fordern."



    Jetzt sind Sie aber unfair, immerhin war da noch die gelungene Debatte zum Messerverbot. ;)

  • Schön, wie sie über dieses Video herziehen. Und was machen wir mit all den Videos wo zum töten der Ungläubigen aufgerufen wird, oder gar zu direkten Anschlägen, wieso werden diese fast nie von der Presse gerügt?

    • @Rudi Hamm:

      Mir fällt spontan ein: weil sie nicht auf offiziellen Kanälen einer rechtsstaatlichen Exekutive kommen?

    • @Rudi Hamm:

      Die Frage ist doch, begeben wir uns auf das Niveau der Salafisten? Bayrische Aufklärung heißt doch, überspitzt ausgedrückt: Kiffen bäh, saufen ok! Sinnlos aber "bayrisch"

      • @Frank Burghart:

        Alle Social-Media-Experten können Ihnen darlegen, dass sachliche Information in sozialen Medien Jugendliche nicht erreicht. Deswegen liegt die AfD dort und bei dieser Gruppe auch unangefochten an der Spitze. Sie müssen emotionalisieren und Unsachlichkeit wagen.

        • @Suryo:

          Nicht nur auf social Media. Der durchschnittliche Mensch als solches ist für emotionale Botschaften empfänglicher als Sachargumente.

          Das zeigen doch Wahlkampfsprüche wie "das Boot ist voll".

          Social Media verstärkt diesen Effekt, weil der Algorithmus perfekt an die Psyche der Menschen angepasst ist bzw sich angepasst hat.

          Ziel ist ja möglichst viel "engagement" und das was SM geworden ist das Resultat.

          So komt es halt auch zu Völkermord angeheizt durch SM.

          Aber das ist eigentlich alles garnicht so wichtig für diesen konkreten Fall.

          Viel wichtiger ist ob das Video die Zielgruppe erreicht, die Antwort ist: NEIN!

          Kp wer auf die Idee gekommen ist, dass so ein plumper Paternalismus kombiniert mit rassistischen Stereotypen ausgerechnet die Gruppe ansprechen soll, die durc das Video stereotypisiert wird...

          Am Ende liefert es halt eher Munition für diejenigen, die es eigentlich bekämpfen sollte.

          "seht her euer Glaube wird nicht erst genommen" oder "so denkt die deutsche Regierung über euch in wirklichkeit" oder so ähnlich.

  • An wen richtet sich das Video? An Frauen, die nicht in die "Salafismusfalle" tappen sollen.



    Worüber empören sich einzelne? Die richtige Darstellung des Salafisten.



    (Einfach mal "Salafist" in die Bildersuche Ihrer Wahl eingeben)



    Für mich ist dies eine Debatte, die vom Thema ablenken soll.



    Es geht darum, dass (muslimische und nichtmuslimische) Frauen vor Salafisten geschützt werden sollen.



    Mich interessiert nicht, welchen Senf die Berufsempörten dazu zu geben haben, sondern, was Musliminnen und Ex-Musliminnen zu dem Video sagen.

    • @Jimi.B:

      Und die "Bilderusuche Ihrer Wahl" liefert keine streotypen rassistischen Ergebnisse, weil?

      Geben Sie mal "Jew" ein... sieht so etwa ein durchschnittlicher Jude aus oder doch eher das Stereotyp (ultraortodox).

      Das ist die Bildersuche bei den Suchmaschienen, Sie bekommen als Ergebniss immer das, was die meisten sich unter einem bestimmten Begriff vorstellen.

      "Es geht darum, dass (muslimische und nichtmuslimische) Frauen vor Salafisten geschützt werden sollen."

      Und wie wirkt das Video genau auf diese Zielgruppe?

      Im besten Fall paternalistisch im schlimmsten Fall beleidigend, überzeugend oder gar informierend auf keinen Fall.

      Klar ist es nicht einfach Wissen und Fakten über SM zu vermitteln, die Plattformen, bzw das menschliche Gerhirn ist nicht auf komplexe Sachzusammenhänge optimiert.

      Nur wenn am Ende eigentlich fast nur rechte bis rechtsradikale sich durch das Video in ihrer Weltsicht bestätigt fühlen halt es ev.. vll DAS EIGENTLICHE ZIEL KOMPLETT VERFEHLT!!!

  • "Integration braucht eine Gesellschaft, die offen für Neuankömmlinge und Minderheiten ist"



    Schön wie hier immer wieder die Anforderungen an die einheimische Bevölkerung heruntergebetet werden, was mir aber immer wieder fehlt sind die Anforderungen an die Zuwanderer.



    Integration heißt auch den Willen dazu zeigen, Offenheit für die hiesige Kultur aufbringen, Auseinandersetzung, Achtung und vor allem AKZEPTANZ der Gepflogenheiten und Regeln der aufnehmenden Gesellschaft, etc...



    Integration ist eine Aufgabe für BEIDE Seiten - Einheimische und Zugewanderte.



    'Wir schaffen das' war ein schönes Mantra, hat aber die Aufgabe nur einseitig verteilt - die Bringschuld auf der anderen Seite wurde über Jahre zuletzt überhaupt nicht adressiert.

    • @Farang:

      Das Problem ist doch das den schönen Worten keine Taten gefolgt sind, es hätte massiv investiert werden müssen in Sprachkurse und Integration. Berufsabschlüsse, Studium und Arbeitserfahrungen der Angekommenden hätte man mit viel weniger bürokratischen Aufwand anerkennen müssen.

      Eine Elektrikerin/Dachdeckerin aus Syrien könnte doch einfach einer d. Meisterin zeigen wie sie arbeitet und dann ließen sich recht schnell erklären welche Arbeitsschritte in Deutschland anders sind, oder man sähe dass die Unterschiede so groß sind das besser nochmal nachgeschult wird.

      Eine Englischlehrerin aus Syrien könnte auch in D. unterrichten in der Oberstufe wo im Unterricht eigentlich kein Deutsch mehr gesprochen wird usw usw.

      Anstelle dessen werden und wurden die gleichen Fehler wiederholt wie schon bei allen anderen Schutzbedürtigen über x Jahrzehnte.

      Als ob man nie etwas dazu gelernt hat und auch garnicht möchte.

      Warum auch. Das sind ja Bittstellerinnen, die haben zu akzeptieren was sie bekommen.

      Fakt ist D braucht mehr Einwanderung, deutlich mehr.

      Das geht nicht ohne Herausforderungen.

      Wr können es schaffen.

      Der Wille fehlt halt.

      In Politik, Verwaltung, in der Bevölkerung.

    • @Farang:

      Wo und wann werden Sie denn in ihrem Tun und Lassen gestört? Ich bin Atheist, aber höre trotzdem nie etwas davon dass religiöse Ausübungen von anderen Religiongsgruppen gestört werden. Ich höre ebenso viele Anforderungen an die Zuwanderer, keine Arbeitsausübung, keine Titel-/Ausbildungsakzeptanz weil man in dem jeweiligen Land keine "deutsche Gesetzesgrundlage" als Schulfach hatte. Wer das in gewissen Kriegsländern haben soll ist mir eh schleierhaft.



      Gewalttäter kommen ebenso in den Knast, also auch da gibt es die Forderungen. Welche Forderungen sehen Sie denn angeblich nicht abgedeckt?

    • @Farang:

      "Schön wie hier immer wieder die Anforderungen an die einheimische Bevölkerung heruntergebetet werden, was mir aber immer wieder fehlt sind die Anforderungen an die Zuwanderer. "

      Starker Satz, Respekt.

      • @Rudi Hamm:

        Er ist nicht stark, er ist einfach deplatziert weil falsch.

  • "Kaum veröffentlicht, musste das bayerische Innenministerium sein rassistisches Salafismus-Video wieder löschen."



    ---



    Bayern Innenministerium......? Das reicht doch als Begründung! Wer hat den Clip denn da autorisiert, fürs NETZ & Öffentlichkeitsarbeit frei gegeben?







    "Dabei ist Aufklärung nötig...."



    DAS ist seit der "mit Abstand berühmteste Enzyklopädie der Geschichte" die große französische Encyclopédie (1751–1772, Ergänzungsbände bis 1780) dort nicht(1) passiert!



    Fazit: Nicht nur in Bayern gehen die Uhren anders. Entweder massiv NACH, so um 325 Jahre, oder reichlich VOR, wenn wir die Landtagswahlergebnisse in Ostelbien mal nach "vorne" auch auf Bayern "fortschreiben"! :-((



    (1)de.wikipedia.org/w...er_Aufkl%C3%A4rung

  • Wie können wir Islamismus und das islamische Patriarchat bekämpfen? Jeder Vorschlag ist hier willkommen...

    Genauso gehen wir mit Anti-Nazi-Projekten um. Wie sollen wir ansonsten um die Menschen hinter diesen Ideologien kämpen? Der Islamist hat niemals ein freundliches Gesicht.

  • Ich habe ja das Video nun nicht gesehen: Aber soll der salafistische Prediger denn nun etwa NICHT als Gefahr dargestellt werden? Das ist er doch, oder nicht?

  • "Kaum veröffentlicht, musste das bayerische Innenministerium sein rassistisches Salafismus-Video wieder löschen."

    Da war jemand im bayerischen Innenministerium extrem mutig, vielleicht kurz vor der Pensionierung. Wenn man das Video sieht, ist sofort klar, dass so etwas, unabhängig vom Wahrheitsgehalt, nicht gezeigt oder kommuniziert werden darf. Es war sehr eindrücklich.

  • Man fragt sich, wer bei der Union die übelste „Loose Cannon“ ist, das Geschwätz von Söder und Merz ist kaum noch zu ertragen. Bei der AfD weiß man wenigstens, dass da das Evil Empire persönlich am Werk ist. Aber Söder und Merz sollen doch eigentlich die Vernünftigen, die guten Willen sind, vertreten. Die beiden sollen den Konservatismus in Deutschland repräsentieren? Na hoffentlich nicht, die AfD-isierung der Union ist nicht Sinn der Sache, auch wenn natürlich beide wissen, dass es zu 90% juristisch nicht umsetzbarer Unfug ist, den sie versprechen. Davon ganz abgesehen, dass man ein Land mit neun Anrainerstaaten nicht abschotten kann.

  • Bei diesem Artikel fiel mir ein Satz von Sascha Lobo ein, etwa vor zwei Wochen im SPIEGEL:

    "Wie bringt man deutsche Linke dazu, rechtsextreme Parolen okay zu finden? Man übersetzt sie ins Arabische."

    Sehr zu empfehlender Artikel:



    www.spiegel.de/net...-8900-f2755743c3d3

    Erscheinungsbild der Salafisten?

    Bundeszentrale für politische Bildung: "Demnach können die aktuellen Strömungen des Salafismus wie folgt definiert werden: Es handelt sich um Ausrichtungen an den angeblichen oder tatsächlichen Gesellschafts- und Religionsvorstellungen der Frühgeschichte des Islam, welche Abweichungen oder Neuerungen kaum beziehungsweise nicht zulassen. Demnach sollen die "heiligen Schriften" des Koran und der Sunna nicht neu interpretiert, sondern ahistorisch wortwörtlich genommen werden. Diese Einstellung kommt auch in Erscheinungsbild und Kleidungsstil zum Ausdruck, zum Beispiel im Tragen von langen Bärten oder knöchellangen Gewändern."

    Korrekt wiedergegeben.

    www.bpb.de/themen/...de-content-title-3

  • Gut kommentiert! Dabei wäre es so wichtig, seriös über die salafistischen Bauernfänger zu informieren und davor zu warnen, aber so unempathisch geht das natürlich nicht und verstärkt bloß die Entfremdung.