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Rechtsruck und Städtebau„Rechte stoßen in die Mitte vor“

Braucht auch die Architektur eine Brandmauer? Der Kritiker Philipp Oswalt über identitäres Bauen und welche Bedeutung der Molkenmarkt in Berlin hat.

Konservativer Traum: der Molkenmarkt, wie ihn sich die Stiftung Mitte Berlin vorstellt Foto: Stiftung Mitte Berlin
Uwe Rada
Interview von Uwe Rada

taz: Herr Oswalt, viele Diskussionen hierzulande rutschen derzeit ins offen Populistische ab. Gilt das auch für die Debatten um Architektur?

Philipp Oswalt: Das kann man schon länger beobachten. Zum einen gibt es dieses radikale Bashing moderner Architektur. Dazu kommt noch das unreflektierte Propagieren historischer Bauformen.

In der Facebook-Gruppe Architektur-Rebellion Berlin werden auf eine sehr aggressive Art und Weise Architektinnen und Architekten, die modern bauen, an den Pranger gestellt.

Dahinter steckt die generelle Behauptung, die Moderne sei gescheitert. Deshalb dürfe nur noch traditionell gebaut werden. Das hatten wir schon beim Weimarer Dächerstreit 1930.

Im Interview: 

Philipp Oswalt

geboren 1964, ist Professor für Architekturtheorie an der Uni Kassel. Von 2009 bis 2014 war er Leiter des Bauhauses in Dessau. Zuvor hat er für die Bundeskulturstiftung das Projekt „Schrumpfende Städte“ geleitet.

Worum ging es da?

Um den Bau von Siedlungen wie Onkel Toms Hütte. Die Modernisten haben gesagt, wir brauchen das flache Dach, nur das sei modern und funktional. Die Konservativen haben gesagt, wir dürfen die Seele unseres Volkes nicht verkaufen und brauchen das Satteldach. Die eine Position war ideologisch so aufgeladen wie die andere.

Auch der Wunsch nach Schönheit spielt heute immer wieder eine Rolle. Das scheint durchaus einen Nerv zu treffen.

Da bin ich mir nicht so sicher. Als Beispiele werden immer die Neue Altstadt in Frankfurt am Main genannt oder der Neumarkt in Dresden.

Oder auch die Bebauung um den Alten Markt in Potsdam.

Gerade in Potsdam scheut man aber auch Bürgerbefragungen. Eine Abstimmung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche wurde von der Politik abgeblasen, weil man wusste, dass man sie verloren hätte. Die einzige Befragung, die es gab, war in Magdeburg zur Wiedererrichtung der Ulrichskirche, und auch das wurde deutlich abgelehnt. Auch der Wiederaufbau des Berliner Schlosses war in Umfragen immer umstritten.

Ihr neues Buch heißt „Bauen am nationalen Haus. Architektur als Identitätspolitik“. Eine These darin lautet: Hinter der Rückkehr zum Schönen verbirgt sich ein erinnerungspolitischer Revisionismus. Was genau soll da revidiert werden?

Man muss da nur die Junge Freiheit lesen. Die Argumentation, wie die Zeitung Herrn Boddien dankt …

… dem Gründer des Fördervereins Berliner Stadtschloss.

Das zeigt, dass es bei Rekonstruktionen wie dem Berliner Schloss um Narrative und eine Identitätskonstruktion geht, die auf essenzialistischen Ideen von Herkunft und Ursprung basieren. Aber natürlich sind das fiktive Konstrukte.

Weil die Gesellschaft viel diverser und heterogener ist, als es diese eine Herkunftserzählung glauben machen will.

Und weil es auch sehr auf Preußen beschränkt ist. Als Frankfurter muss ich lachen, wenn mir das Berliner Schloss als Nationalsymbol verkauft werden soll. Der Frankfurter Bürgermeister hat sich umgebracht, als die Stadt von den Preußen besetzt wurde.

Die Vergangenheit wird idealisiert und alle Schattenseiten und Brüche, die es gab, sollen unter den Teppich gekehrt werden.

Ganz genau. Und die Brüche sollen durch das Wahre, Schöne und Gute ersetzt werden. Von den ganzen Abgründen, die sich dahinter verbergen, will man nichts wissen.

Sowohl beim Stadtschloss als auch bei der Garnisonkirche waren auch Spender aus rechtsextremen Netzwerken beteiligt. Warum spielt das in der Diskussion keine größere Rolle?

Das finde ich auch erstaunlich. Gerade bei der Garnisonkirche, da wurde das ganze Projekt von einem Rechtsextremen angeschoben.

Max Klaar, ein ehemaliger Offizier der Bundeswehr.

An dessen Grundkonzeption ist im Grunde nicht viel geändert worden. Da wird ganz besonders deutlich, wie es am Beispiel von Architekturprojekten der extremen Rechten gelingt, in die Mitte vorzustoßen.

In der Politik wird gerade wieder sehr intensiv über eine Brandmauer gegen rechts diskutiert. Bräuchte die Architektur auch eine solche Brandmauer?

Gerade bei einem Staatsbau wie dem Stadtschloss sollte es strenge Regeln geben. Aber was passiert? Der Förderverein distanziert sich noch nicht einmal von einem antisemitischen Spender und behauptet, die Leugnung des Holocaust sei eine Frage der Meinungsfreiheit.

Nun heißt es immer wieder, das Humboldt Forum mache aus dem Stadtschloss allein durch seine Bespielung ein anderes Gebäude.

Tatsächlich ist die Stiftung Humboldt Forum sehr um Political Correctness bemüht. Das Problem ist, dass das nicht funktioniert. Die Erscheinung des Gebäudes von außen wird getrennt wahrgenommen von der Programmierung im Inneren. In Potsdam stören die Pläne zur Bespielung im Inneren die Identifikation der Rechtsextremen mit diesem Bauwerk überhaupt nicht. Dabei wäre es gar nicht so schwierig, da den Stecker zu ziehen

Wie hätte der Stecker beim Stadtschloss gezogen werden können? Indem man vielleicht Teile des Palastes der Republik integriert hätte?

Zum Beispiel. Oder bei der Garnisonkirche die Rettung des Rechenzentrums. Und der Verzicht auf die Haube und den militärischen Bauschmuck. Die Koexistenz von Rechenzentrum und nur zum Teil wiederaufgebautem Kirchturm wäre eine interessante Lösung, weil sie deutsche Geschichte sichtbar macht. Noch ist das auch nicht entschieden, gerade gibt es eine Pattsituation. Aber natürlich gibt es bei dieser Unvollständigkeit immer das Problem, dass sie vervollständigt werden kann.

In Berlin ist der Molkenmarkt Schauplatz eines Streits, bei dem es nicht nur um Städtebau geht, sondern auch die damit verbundenen Botschaften. Mit Erfolg hat Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt einen modernen Entwurf verhindert und setzt mit aller Macht auf historisierende Lösungen.

Der Molkenmarkt ist ein gutes Beispiel für eine immer weiter voranschreitende Ideologisierung der Debatte. Teilweise wird das zum Kulturkampf stilisiert. Jetzt historische Bauten eins zu eins rekonstruieren zu wollen, geht in Richtung einer rechten Identitätspolitik.

Wie weit reicht denn dieses identitäre Element der Architektur hinein in die Berliner Landespolitik?

Petra Kahlfeldt gehört zu dem im Architekten- und Ingenieurverein organisierten Netzwerk, zu dem auch dessen Chef, Tobias Nöfer, gehört. Da verbinden sich ideologische Positionen mit Politikerinnen und Politikern aus der SPD und einzelnen Investoren. Das hat sich über Jahre entwickelt und ist sehr einflussreich.

Zu diesem Netzwerk kommt noch die Stiftung Mitte Berlin, die von Marie-Luise Schwarz-Schilling gegründet wurde und sich als Lobbyorganisation für die Rekonstruktion der Berliner Altstadt versteht. Frau Schwarz-Schilling und Frau Kahlfeldt wohnen im selben Haus.

Zu diesem Klüngel gehört noch Holger Friedrich, der Besitzer der Berliner Zeitung, für den das Büro Kahlfeldt ein Haus gebaut hat.

Ihr Geld hat Frau Schwarz-Schilling mit der Accumulatorenfabrik Sonnenschein gemacht.

Dieses Vermögen kommt zum Teil aus der Ausbeutung von Zwangsarbeitern im NS-Regime, die zur Herstellung von Rüstungsgütern gezwungen wurde. Darüber hinaus hat die Fabrik den größten Umweltskandal in West-Berlin verursacht. Und aus Schummeleien ihres werten Gatten Christian Schwarz-Schilling als skandalumwobenem Postminister in der Ära Helmut Kohl.

Auch da gibt es keinen Aufschrei.

In der Psychologie spricht man von Deckerinnerung. Die Geschichte von der guten heilen Welt der Vergangenheit wird in den Vordergrund gerückt und soll alle Abgründe überdecken.

Am Ende, so fürchten es Grüne und Linke, könnte der Molkenmarkt nicht nur ein Beispiel für historisierende Architektur werden, sondern auch ein exklusives Quartier. Benedikt Goebel, Vorstand der Stiftung Mitte Berlin und einer der Administratoren der Facebook-Gruppe Architektur-Rebellion Berlin, hat gesagt, der Molkenmarkt sei ein Quartier für die Schönen und Reichen.

Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Dreistigkeit solche Dinge artikuliert werden.

Wird am Molkenmark ausgefochten, in welche Richtung das Bauen in Berlin geht?

In Berlin stehen an vielen Ecken Entscheidungen an. Im Hinblick auf die Gestaltung der Stadtmitte ist es aber die bedeutsamste Entscheidung.

Ihr Kollege Stephan Trüby hat den Begriff der „rechten Räume“ geprägt. Sie selbst sehen das etwas kritisch, weil retrospektive Elemente schon immer zum Bauen gehört haben. Wo verläuft denn die Grenze zwischen konservativen und rechten Räumen?

Wir sind eine plurale Gesellschaft mit unterschiedlichen Haltungen und sollten auch in der Lage sein, mit konservativen Positionen umzugehen, solange diese keinen liberalen und demokratischen Grundkonsens verlassen. Ich kann durchaus verstehen, wenn man an bestimmten Stellen in der Stadt die Rückbeziehung auf Strukturen der Stadtgeschichte nachvollziehbar machen will. Aber halt nicht im Sinne einer orthodoxen, unreflektierten Nachbildung des Historischen. Da gibt es eine Radikalisierung, die einen identitären Dreh bekommt. Erstmals waren wir damit in den 1990er Jahren unter dem Senatsbaudirektor Hans Stimmann konfrontiert.

Bei Wiederaufbauprojekten gibt es neben der konservativen Wende auch das Thema Stadtmarketing und den Tourismus, den das alles generieren soll. Was ist denn der entscheidende Treiber, das Ideologische oder das Ökonomische?

Das Ideologische.

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51 Kommentare

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  • "die Brüche sollen durch das Wahre, Schöne und Gute ersetzt werden. Von den ganzen Abgründen, die sich dahinter verbergen, will man nichts wissen."

    Ok, aber macht das nicht auch Sinn. Genau so funktioniert das menschliche Gehirn und eine Gesellschaft. Das verbindende sollte immer höher bewertet werden, als das trennende. Als Frankfurter denkt man ja auch nicht die ganze Zeit an alliierte Bomber die die größte mittelalterliche Innenstadt der Welt dem Erdboden gleichgemacht haben, sondern an das was uns heute mit den Ländern verbindet. Und das ist auch gut so.

  • Recht hat er! Durchsetzen werden sich dann aber doch die architektonischen Weichzeichner, die ideologisch UND ökonomisch motiviert sind.

  • Generell zu Klassisch vs. Modern - es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man Altbauten erhalten, oder vor Jahrzehnten Verschwundenes wieder neu errichten will. Und zur Ästhetik mit Türmchen und Erkern: Erinnert sich noch jemand an die postmoderne Architektur der 80er/90er? Hier wurde der in eine völlig falsche Richtung gegangene Wohnungsbau der 60er/70er mit seinen Hochhaussiedlungen wieder auf ein menschliches Maß zurechtgerückt. Inzwischen regiert da leider wieder "quadratisch-praktisch-gute" Langeweile.

    • @Volker Scheunert:

      Die postmoderne Architektur der 80er und 90er war ein ästhetischer Albtraum.

    • @Volker Scheunert:

      Was nicht heißt, dass ich generell gegen moderne Architektur bin. In Hamburg findet man klassische Moderne u. a. von Karl Schneider, Nachkriegsmoderne z. B. von Bernhard Hermkes und Ferdinand Streb. Und einiges von Hadi Teherani gefällt mir auch recht gut...

  • Die Bauhaus-Architektur hatte es ja schon einmal geschafft, das Funktionale und das Schöne zusammenzubringen. Wenn das wieder einander entgegengestellt ist, ist das ein klarer Rückschritt.



    Was wohl auch an einer kapitalistischen Funktionsarchitektur liegt, die austauschbar ist oder sich an die Tradition anbiedert und deren Funktionalität sich aufdrängt. Es wurde verpasst, sich architektonisch so auf die Umgebung zu beziehen, dass die neue Architektur den herrschaftlichen Gehalt der alten dekonstruiert und sich dadurch auch auf sie bezieht und Identität auf eine kluge Art und Weise aufbricht.



    Was mich irritiert, ist dass im Titel und Untertitel ein Zusammenhang suggeriert wird zwischen Rechten, die "in die Mitte vorstoßen" und dem Molkenmarkt, der von SPD-nahen Kreisen identitär und herrschaftlich bebaut wird. Wird da nicht Ursache und Effekt vertauscht?



    Folgt man der Analyse von Zeev Sternhell, entstand die erste faschistische Bewegung, als in Frankreich der nationalsyndikalistische Cercle Proudhon um George Sorel mit der (ehemals) monarchistischen Action Francaise zusammenkam und eine Bewegung entstand, die als weder links noch rechts wahrgenommen wurde. Faschismus entsteht demnach in der so genannten Mitte der Gesellschaft aus den sie konstituierenden Widersprüchen.



    In Deutschland rekrutierte der Nationalsozialismus auch große Teile seiner Gefolgschaft über den nationalsyndikalistischen "linken" NSDAP-Flügel und über die "Schwarze Front" der "Nationalbolschewisten".



    Ähnliches ließ sich bei der AfD beobachten, die anfangs auch als weder links noch rechts wahrgenommen wurde und sich auch so gab. Bei den "Querdenkern" wiederholte sich dies nur kurze Zeit später. Die Mitte wird extrem und wird dann rechts geheißen.

  • Für alle, die „alt“ mit „schön“ oder auch nur „heimelig“ verwechseln oder „alt“ mit „konservativ“: Arts and Crafts war durchaus sozial bis sozialistisch inspiriert und modern-progressiv (de.wikipedia.org/w...d_Crafts_Movement).



    Außerdem sollten wir nicht den Städtebau über der Architektur-Theorie vergessen. Hier dominiert seit 1962 (!) in Deutschland die BauNVO (de.wikipedia.org/w...tzungsverordnung); entstanden letztlich aus dem „Zoning“, das zunächst die chinesischen Wäschereien auch den Weißenvierteln in L.A. fernhalten sollte, also einen rassistischen Ursprung hat (en.wikipedia.org/w...ngeles,_1904-1909).

  • "Q: Indem man vielleicht Teile des Palastes der Republik integriert hätte? A: Zum Beispiel ..."

    So so. Identitäres Bauen ist dann doch wieder jut.

    Mir scheint es geht gar nicht um Gebäude. Es geht nur um die ewigen alten politischen Spielchen. Dann ist Historisierendes doch wieder gut, wenn die Historie dazu passt.

    Es zerhaut nur die ganze Argumentation zuvor 🤓

  • Ach bitte, also ob wir nicht alle vom sanierten Altbau mit Stuck, Küchenbalkon und kleinem Erker oder Türmchen träumen.

  • In diesem Bereich ist ein großes Problem sicherlich die miese Ausgangslage, die man sich hier über Dekaden geschaffen hat. Wenn ich mit einer völlig unpolitischen Person spreche und der sage: „Sag mal findest du nicht auch, dass ein Großteil der modernen Kunst und Bauten einfach nur hässlich sind?“ dann ist eine hohe Zustimmungsrate garantiert.

    Selbst bei meinem (klar linken) Buchhändler hängt ein Schild mit der Aufschrift „Ist das Kunst oder kann das weg?“ im Schaufenster. Die endlose Fortsetzung der Logik von Marcel Duchamps Fountain ist nicht nur extrem unoriginell, sondern auch einfach nicht anschlussfähig. Das gilt für die Kunst ebenso wie für die Architektur.

    Und in der Praxis ziehen ja auch die meisten Linken den Altbau der Platte vor, wenn sie denn die Wahl haben und geben ganz offen zu, dass dieser ihrem ästhetischen Empfinden schlicht mehr zusagt.

  • Ich möchte die Perspektive weiten. Für mich kommt es nicht so sehr darauf an, ob Architektur "links" oder "rechts" ist, sondern ob sie im städtebaulichen Rahmen funktioniert. Die Münsteraner Altstadt als Bauhausensemble in Sichtbeton wieder aufzubauen hätte nicht funktioniert, weil das gefühlte "Wohnzimmer" der Stadt sich nicht durch etwas anderes ersetzen lässt, egal ob man es nun besonders mag oder nicht. Das Berliner Stadtschloss ohne den Palast der Republik wiederaufzubauen, hat ebensowenig nicht funktioniert, weil nun durch die brutale Tabula Rasa-Politik der zentrale Erinnerungsort für die Revolution in Berlin fehlt. Für mich gibt es architektonische Kapitalverbrechen von links wie von rechts. Ich wünsche mir etwas mehr Sensibilität oder auch gelassene Gelangweiltheit wie in Italien.

  • FASZINIEREND!

    Mir kann jedenfalls niemand mehr weismachen, Architekturtheorie sei ein sinnloses Studienfach und könne weg.

    Und vermutlich haben die Fachbücher auch noch megaschönes Bildmaterial. Und/oder megagruseliges. Aber auch das ist beeindruckend, so wie der tiefste Punkt des Uncanny Valley auf seine Weise beeindruckend ist.

    Danke für diesen echt abgefahrenen Artikel! Gerne mehr davon!

  • Ich finde es ein wenig pharisäerhaft, anderen vorzuwerfen, Architektur zu ideologisieren und für Identitätspolitik zu missbrauchen, wenn man selbst im gleichen Atemzug genau das betreibt.

    • @Jochen Laun:

      Exakt. Das Argumentationsschema das Herr Oswalt hier verwendet, ist doch ziemlich schlicht. Natürlich sind die identitästspolitischen Bezüge, die er nennt, nicht falsch. Man kann doch auch das Einerlei der einfallslos unter Rentabilitätskriterien dahingebauten Rasterfassadenarchitektur (geringstmögliche Kosten zur Schaffung der maximal möglichen Nutzfläche) gruselig finden und die eine oder andere Rekonstruktion schön finden, ohne gleich Reaktionär oder Schlimmeres zu sein. Außerhalb Deutschlands findet die Diskussion über die Rekonstruktion historischer Gebäude deutlich pragmatischer statt und ist weit weniger stark ideologisch aufgeladen. Gebäude und Städte müssen ja nicht nur Architekturtheoretikern gefallen, sondern auch von den Menschen akzeptiert werden, die darin leben. Und es sind bemerkenswert oft auch Menschen, die sich als links verstehen, die eine Affinität zu einem historischen, nicht von moderner Architektur (i.w.S.) geprägten Wohnumfeld haben (in Berlin z.B. ex-SO 36, Chamissoplatz, Stutti-West etc.).

      • @O sancta simplicitas:

        Ach, und in den restaurierten Gebäuden wohnen dann Menschen mit normalem Geldbeutel? Lachhaft!

  • Wenn historische/historisierende Architektur rechts ist, warum sind dann links geprägte Viertel immer auch Altbauviertel?

    Mir würde jedenfalls nicht in den Sinn kommen, linke Wohnprojekte oder auch nur eine besondere Häufung links-progressiver Wähler im Berliner Hansaviertel oder Hamburg-Jenfeld zu vermuten.

    Obwohl da doch so viel moderne, "linke" Architektur steht.

    • Alexander Diehl , Autor , Redakteur taz nord
      @Suryo:

      Die Moderne ist, ausgerechnet, in Hamburg-Jenfeld verwirklicht worden?

      • @Alexander Diehl:

        Na, „rechte“ Altbauten stehen da nicht gerade viel. Und auch mit den Hochhäusern wurde seinerzeit ja Modernität, Licht, Luft und so weiter verbunden.

    • @Suryo:

      Ist halt scheiße, wenn ein Wohnhaus aus dem Dritten Reich stammt. Da ist selbst der Zement und der Beton nach rechtsradikalen Rezepten (Sklavenarbeit jüdischer Menschen) hergestellt worden.

      Jeder Linke würde sowas abreißen wollen, aber da jeder Linke auch Umweltschützer ist, und ein Neubau somit ausgeschlossen ist, wird halt bunt eingefärbt. Oder es werden Stolpersteine und Mahnmale in unmittelbarer Nähe platziert.

  • Liebe Herren konservative Kommentatoren, die bereit sind mit essentiellen Kategorien wie »das Schöne« zu argumentieren:



    Natürlich gibt es linke Räume, das wäre nämlich eine Stadtentwicklung, die Ökologie und gesellschaftliche Mischung fördert, genau wie im ursprünglichen Plan für den Molkenmarkt vorgesehen.

    • @Birdman:

      Reale linke Räume:

      Altbaustraßen in Berlin, Rote Flora in Hamburg.

      Böse Zungen würden speziell bei Berlin noch darauf verweisen, dass das definitiv linke F'hain-Xberg die nachweislich die schlimmste Umweltverschmutzung durch Vermüllung aufweist.

    • @Birdman:

      Lieber Birdman,



      dass man gleich konservativ ist, wenn man attraktive Architektur fördert, ist ja nun Quatsch. Dem Kampf linker Aktivisten ist es zu verdanken, dass herrliche Altbauquartiere überall in Europa nicht abgerissen wurden, sondern bewohnt werden.



      Konservative Politiker wie die CDU sind dagegen für zahllose alberne Betonwüsten mit Autobahnanschluss verantwortlich.



      Gegen das Ziel, dass am Molkenmarkt Ökologie und gesellschaftliche Mischung entstehen, spricht ja eine Bebauung mit hstorischen Remineszenzen überhaupt nicht.



      Im Gegenteil - Linke wohnen seit jeher gerne in Stadtvierteln mit kleinteliger Bebauung. Reiche rechte Herrschaften hingegen lieben die "Moderne" anscheinend als Statussymbol - da schauen Sie sich mal gerne all die schneeweißen Glaspaläste der Obrschicht an!

  • Und wieder schleicht sie um die Ecke, die ach so schöne Nostalgia (den Hinkefuß wohlweislich unter ihrer schearzen Robe verbergend).



    Wer sich unter 'rechten Räumen' auf Anhieb nichts vorzustellen vermag, der/die klicke einfach auf den entsprechenden roten Link im Interview und dann zum Beispiel auf das Video zum Berliner Walter-Benjamin-Platz. Ist wirklich sehr aufschlussreich.

    • @Auweiowei:

      Und wo sind im wahren Leben die linken Räume?

      In Altbauten wie in Berlin-Friedrichshain oder im Hamburger Karoviertel.

      Und der heftigste Widerstand gegen den Abriss hunderter Altbauten in Frankfurt gab es von Seiten linker Studenten. Unter ihnen zB Joschka Fischer.

      • @Suryo:

        Richtig. Während viele trostlose Großsiedlungen der Moderne auffallend hohe AfD-Wähleranteile haben.



        War Rostock-Lichtenhagen aufgrund seiner "modernen" Betonarchitektur Anfang der Neunziger ein "linker Raum"?



        Nee, oder?

  • Ich bin kein Architekturexperte, aber war es nicht Ansatz der NS-Architekten, eine neue deutsche Baukunst zu schaffen die sich klar von den (vom Ausland geprägten) Stilen der vorherigen Jahrhunderte absetzt?

    Natürlich waren die gegen Bauhaus. Aber klassiszistisch haben die auch nicht gebaut.

    • @Chris McZott:

      Jein. Die Architektur des Dritten Reiches war situativ. Je nach Bau und Lage waren Anleihen an die römische, barocke, neoklassizistische, moderne oder „altdeutsche“ (meistens eher süddeutsche) Architektur üblich. Für Regierungsbauten war natürlich der gigantomanische Monumentalstil mit antiken und modernen Elementen, den man heute gemeinhin mit der Architektur des Dritten Reiches verbindet, vorgesehen.



      Aber zB bei einfachen Wohnsiedlungen wurde gern auf pseudo-fränkisch gemacht, mit kleinen Fenstern mit hölzernen Läden. Sieht man in Berlin zB an der Greifswalder Straße.

  • Ungewollt legen Oswalt und Rada ein Dilemma offen:



    Folgt man ihrer Argumentation, muss Architektur, damit sie nicht "rechts" ist, möglichst hässlich sein.



    Das zeigt ja schon das ausgewählte Foto des Molkenmarkt-Entwurfs genau wie unzählige Abbildungen der Schlosskuppel in der taz in den vergangenen Monaten: Sieht trotz erbitterter Ablehnung einfach besser aus.



    Finden wir nicht alle, dass der abgebildete Molkenmarkt viel wohnlicher, viel Kreuzberg-mäßiger Aussieht als die Plattenbauten er Leipziger Straße, als die öden geplanten Hochhaustürme am Alex?



    Eben.

  • Was hindert moderne Architekten daran, zu identifizieren, was Menschen an historischen Gebäuden so anspricht, und moderne Äquivalente zu entwickeln? Spricht irgendetwas gegen eine Ornamentik des 21. Jahrhunderts, oder gegen moderne Erker, Ziertürmchen und Kuppeln?

    • @Suryo:

      "Ziertürmchen und Kuppeln" müssen ja nun nicht gerade sein - wir leben in Zeiten von Klimawandel und diversen globalen Kriegen, Krisen...; es bedarf einer ökologischen Architektur, die gerne schön sein darf, aber bitte nicht verschwenderisch, vielleicht ein wenig bescheiden - die Anmut einer neuen Einfachheit!

      • @Toni Zweig:

        Warum sollte das zwingend verschwenderisch sein? Man könnte ja z.B. technische Aufbauten, die sonst das Dach verschandelten, in bzw. durch Ziertürmchen verbergen.

        Im übrigen ging's mir nur um Beispiele dafür, was die moderne Architektur alles ohne Not an angeblich "identitäre Architektur" abgegeben hat.

        Warum fällt es so vielen modernen Architekten so schwer, die Tatsache hinzunehmen, dass die meisten Menschen Ornamente, "sinnlose" bzw. "verschwenderische" Architekturelemente, Winkel, Säulen, enge Gassen, natürliche Baumaterialien usw. nun mal einfach schöner, sympathischer, lebenswerter finden?

        Wo tobt denn z.B. in Berlin eher das Leben - in der Hufeisensiedlung oder in den Altbauvierteln?

        Warum kann man das nicht einfach hinnehmen, zugeben, dass der seit bald hundert Jahre währende Versuch der geistigen Umerziehung durch die moderne Architektur einfach nicht geklappt hat, und das, was die meisten Menschen von sich aus, d.h. ohne Kunststudium, als schön empfinden, aufgreifen und selbst weiterentwickeln?

        Es nützt die hochfliegendste Theorie nun mal nichts, wenn die Realität sie wieder und wieder Lügen straft.

        • @Suryo:

          Bedenken Sie, dass zum Beispiel die Nachkriegsmoderne auf Trümmern aufgebaut wurde, sehr schnell gebaut werden musste, damit Menschen überhaupt wieder ein Dach über dem Kopf hatten - dann kamen die Autos, die die Verkehrsplanung bestimmten. Somit auch die Städte prägten. Zudem: Man kann eine gemischte Gegend aus Wohnen, Läden, Lokalen nicht mit einer reinen Wohnsiedlung vergleichen. "Geistige Umerziehung"?



          Da werde ich doch stutzig...!?

          • @Toni Zweig:

            Na, den Anspruch der modernen Architektur, einen neuen, „modernen“ Menschen zu schaffen, in dem die Architektur die Sichtweise und das Denken der Menschen verändert, kann man ja nun nicht leugnen. Das meine ich mit Umerziehung. Es ist nun aber offenkundig so, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen ihr Denken bzw ihr ästhetisches empfinden nicht groß geändert haben. Vielleicht sollte man den Anspruch also mal kritisch ueberdenken.

          • @Toni Zweig:

            Es wurde in den 1960ern mehr Altbausubstanz vernichtet als im Krieg.

        • @Suryo:

          Sie sprechen mir aus der Seele. Deshalb finde ich es besonders unverschämt, wenn man für diese Meinung in die "rechte Ecke" gestellt wird. Gegen AfD und Co sein heißt eben nicht, hässliche Kästen, statt schöner Häuser zu fordern.

  • "Gerade in Potsdam scheut man aber auch Bürgerbefragungen. Eine Abstimmung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche wurde von der Politik abgeblasen, weil man wusste, dass man sie verloren hätte. Die einzige Befragung, die es gab, war in Magdeburg zur Wiedererrichtung der Ulrichskirche, und auch das wurde deutlich abgelehnt."

    Da sollte man allerdings bedenken, dass hier auch Ost-West-Fragen eine Rolle spielen.

    Böse Zungen würden sagen: je brutaler ein DDR-Bau das historische Stadtbild verschandelt, desto mehr Menschen finden sich vor Ort, die nach über 30 Jahren plötzlich entdecken, welch schöne Jugendweihen sie darin gefeiert haben und wie erhaltenswert der Klotz ist.

  • Danke. Interessantes Interview.



    Die Moderne ist ja nicht statisch, auch sie entwickelt sich derzeit weiter, vor allem auch mit nachhaltigeren Materialien, somit auch Architekturen.



    Stimme dem Interviewten zu - es braucht keine Rekonstruktionen "guter alter Zeiten", es braucht lediglich Bezüge zu Historischem, die man in die Moderne aber gut integrieren kann.

    • @Toni Zweig:

      Die „Bezüge“ sehen dann aber meistens so aus, dass zB in Norddeutschland an jeden Investorenbau seit Jahrzehnten billigster Klinker geklatscht wird, um so einen angeblichen Bezug zur typischen historischen Backsteinarchitektur herzustellen.

  • Ideologisch ist Herr Oswalt, wie auch Herr Trüby. Oder wie z.B. Herr Lütke-Daldrup(übrigens auch SPD), der in sogenannten Gestaltungsbeiräten die Interessen der Mehrheit mit Füßen tritt und gesichtslose, austauschbare und seelenlose Klötzchen-Architektur durchsetzt. Die Sehnsucht nach schönem Bauen mit (Teil)-Rekonstruktionen, historisierenden und modernen, in den Kontext der städtebaulichen Situation der Umgebung einfügenden Gebäude und Plätze mit Aufenthaltsqualität für Einwohner und Touristen ist nach dem historischen Aderlass des Krieges und dem ideologischen Zerstören intakter Gründerzeitviertel und Innenstädte der 60er weit verbreitet und bestimmt keine Sache von rechts oder links. Das sage ich als weitgehend "Linker", sofern man das heutzutage überhaupt noch kategorisieren kann. Eine Frechheit ist aber , ausgerechnet Herrn Nöfer, dessen Bauten Paradebeispiele für qualitätsvolle, gelungene, schöne und gleichzeitig moderne wie historisierende Architektur sind als ideologisch (anstatt z.B. als idealistisch) zu bezeichnen!

  • Boah, ey, meine liebe gute taz - mach mal einen Punkt. Am Molkenmarkt geht es nicht darum, irgendwie "rechts" zu bauen, sondern darum, etwas Besseres hinzukriegen, als ein paar Hundert Meter weiter an der Leipziger Ecke Fischerinsel, oder etwas weiter weg im Quartier Heidestraße, nördlich des Hauptbahnhofes. DAS ist das Ergebnis der Stadtplanung der letzten Jahrzehnte, extrem langweilige Betonblöcke, ganz sicher kein Beitrag zu lebenswerten Innenstädten. Da wären die Ideen der Stiftung Mitte hochwillkommen!

  • Sorry, aber das Ganze klingt nach einem Ablenkungsmanöver der zeitgenössischen Architekten, die ungehemmt für autoritäre Regime auf der ganzen Welt baut, wenn das Geld stimmt. Rechte Räume? Wie wäre es mit einer Untersuchung der Nachkriegsmoderne? Die NS-Stadtplaner saßen auch nach dem Krieg an den Schalthebeln und haben die trostlosen, autogerechten Städte verbrochen, in denen wir heute leben.

    • @Weg Carlo:

      Richtig, zumal gerade die Nazis für ihr Germania massenweise Altbauten in Berlin abgerissen hatten.

  • Ball flach halten. Ich persönlich freue mich sehr über die Rekonstruktion der Neuen Altstadt in Frankfurt. Ich habe dort mal eine Führung mit einer Architektin mitgemacht und sie sagte nach meiner Erinnerung, viele Architekt*innen hätten ein Disneyland befürchtet, könnten jetzt aber mit dem neu-alten Viertel gut leben.



    Lasst doch politische Ideologien weg, wenn es um Stadtgestaltung und gutes Bauen geht. Manchmal sind zeitgenössische Lösungen besser, manchmal Rekonstruktionen. Aber bitte keine Klischees wie die in unseligen Zeiten vom „bolschewistischen Bauhaus“ oder heute von „rechtspopulistischen Rekonstruktionen“!

    • @Friedemann Schäfer:

      Irgendwie ist das Disneyland, weil hinter den Fassaden gibts Beton und eine Raumaufteilung, die nicht der ursprünglichen entspricht und somit nutzbare Fläche zum umbauten Raum in einem Mißverhältnis steht.

      • @Hugo:

        Weshalb verwenden Sie "Disneyland" so abwertend. In der Architekturhistorie gibt es immer wieder gute Beispiele von Vorsatzfassaden, bei denen dass Äußere das Innere vollkommen verschleiert. Wenn es gut gemacht ist, kann das durchaus sinnvoll sein. Auch Schmuckelemente haben keinen weiteren Wert für die eigentliche Funktion eines Gebäudes, können dieses jedoch ungemein aufwerten.

      • @Hugo:

        Auch wenn der Disneyland-Vorwurf ja immer wieder kommt: Die Raumaufteilung der Frankfurter Altstadt ähnelt deutlich stärker dem Original als einer Architektur in einem Freizeitpark, da gibt´s doch gar kein Innenleben.

  • Diese ganze Diskussion um das "Identitäre" klingt aufgesetzt und dient offensichtlich lediglich der gewollten Abgrenzung. Was sollen den bitte "rechte" Räume sein? Und was wären dann wohl Linke Räume. Das sind doch vollkommen verkorkste Ansätze.

    Gebäude aus Beton sind halt in der Regel unschön, während Gebäude aus dem 19. Jahrhundert eher schön sind. Moderne Baumaterialien haben halt nicht dazu geführt, dass schönere Gebäude entstanden sind. Die Begrenzung alter Baumaterialien haben zu einer anderen Form der Kreativität geführt.

    Die Abbildung zum Artikel wirkt übrigens ganz gut gelungen.

    • @DiMa:

      Wenn "schön" als Argument angeführt wird, ist es schwer zu diskutieren, denn Schönheit ist ja eine sehr subjektive Kategorie.

      • @NurFürDieKommentareHier:

        Da es hier um Gebäude und öffentlichen Raum geht, kann doch in diesem Fall wirklich mal die demokratische Mehrheit entscheiden, was sie gerne vor Augen haben will, also als schön empfindet.

        Wenn das dann hundert Jahre moderne Architektur zunichtemacht: tja, dann ist das eben so. Man kann nun wirklich nicht behaupten, nicht gewarnt worden zu sein.

      • @NurFürDieKommentareHier:

        Auch subjektive Kategorien lassen sich gut messen; im Zweifel durch Umfragen. Das ist kein Hindernis.

        In Berlin kann man ja einen recht einfachen Test machen. Eine Gruppe von 10.000 Personen wird befragt, ob sie den Scharounplatz (Moderne) oder den Gendarmenmarkt (Klassik) schöner findet. Der Moderne fehlen halt Beispiele für als gelungen empfundenes Bauen.

        Es gibt in der Architeturgeschichte doch immer wieder Rückgriffe auf vergangene Zeiten; die Renaissance ist geprägt davon.

        • @DiMa:

          "Der Moderne fehlen halt Beispiele für als gelungen empfundenes Bauen."

          Das liegt halt daran, daß viele moderne Architekten sich für Künstler halten.



          Die entwerfen begehbare Skulpturen und halten das für Kunst. Als Solitär sieht das im Modell manchmal sogar ganz gut aus, ob die erwünschte Funktionalität erreicht wird, ist eine andere Frage.



          Sobald dieser Solitär aber umgesetzt wird, ist er oft ein Fremdkörper in einer gewachsenen Umgebung.



          Und wenn ein komplett neues Stadtviertel auf der grünen Wiese errichtet wird, stehen dann 10 oder 20 Solitäre ohne Bezug zueinander in der Gegend rum.



          Eine Stadtplanung, die eitlen Investoren und selbstverliebten Architekten Grenzen setzen, findet ja kaum noch statt.