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Thomas Heilmann über Heizungsgesetz„Die Reihenfolge ist falsch“

CDU-Politiker Thomas Heilmann hat per Verfassungsklage das Gebäudeenergiegesetz vorerst verhindert. Nun will er mit der Union eigene Vorschläge machen.

Heilmann: „Ich bin für ein Verbot von Öl- und Gasheizungen im Neubau.“ Foto: Frederic Kern/Future Image/imago

Herr Heilmann, Sie sind Vorsitzender der Klima-Union, die sich in der CDU und der CSU für eine „pragmatische Klimapolitik“ einsetzt. Was ist das?

Thomas Heilmann: Na ja, pragmatisch ist ja kein kompliziertes Wort. Nehmen wir das Beispiel Heizung, weil es gerade aktuell ist. Die Klima-Union ist fest davon überzeugt, dass wir Gas- und Ölheizungen auf Dauer in Deutschland nicht haben dürfen. Warum wurde nicht so schnell wie möglich die kommunale Wärmeplanung forciert, damit die Hauseigentümer wissen, was sie machen können? Und zwar bitte so, dass die Anzahl der mit Nah- und Fernwärme versorgten Gebäude dramatisch steigt.

Im Interview: Thomas Heilmann

ist Vorsitzender der Klima-Union. Der 59-jährige Unternehmer sitzt seit 2017 im Bundestag. Von 2012 bis 2016 war der gebürtige Dortmunder Senator für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin.

Sie haben mit Ihrem Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht die Verabschiedung des Heizungsgesetzes, des Gebäudeenergiegesetzes, im Bundestag vor der Sommerpause verhindert. Sie sagen, das sei ein Erfolg für den Klimaschutz. Wieso?

Durch die Verschiebung gibt es eine Chance, das Gesetz zu verbessern und die Maßnahmen so anzupassen, dass sie auch tatsächlich ihre Ziele erreichen. Ich bedaure, wie die Ampelkoalition das Thema Heizung angegangen ist, weil das im Ergebnis dazu geführt hat, dass der Einbau von Wärmepumpen zurückgegangen ist und der Einbau von Öl- und Gasheizungen dramatisch gesteigert wurde im Jahr 2023.

Aber auch deshalb, weil der Absatz von Wärmepumpen 2022 so hoch gewesen ist.

Ja, aber man hätte auf dieser Welle weiter surfen können. Stattdessen haben sich die Förderanträge für Wärmepumpen nach den neusten Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums im ersten Halbjahr 2023 sogar halbiert. Im Januar hat die Ampel die Förderung von Wärmepumpen zurückgenommen, ohne ein weiterführendes Konzept zu haben. Insofern sind es nicht nur die besonders guten Absatzzahlen im Jahr 2022 gewesen, die übrigens auf der Grundlage der Gesetze der Großen Koalition entstanden sind. Die Ampel hat durch ihr Handeln den positiven Trend gebrochen.

Aber ist die Verunsicherung der Bür­ge­r:in­nen jetzt nicht noch viel größer?

Das hat mit meinem Antrag in Karlsruhe nichts zu tun. Die war schon vorher maximal groß. Und im Übrigen wundere ich mich sehr über die Äußerung der Ampelvertreter, die das Gesetz weiterhin nicht verändern wollen. Das Gericht hat nicht angeordnet, die Akte soll ein bisschen Staub bekommen, sondern hat klar gesagt, wir müssen in der Sache beraten.

Glauben Sie, dass es noch Änderungen geben wird?

Das kann ich Ihnen nicht sagen. Das hängt jetzt auch von uns ab, was wir vorschlagen werden. Daran arbeiten einige in der Union, unter anderem ich.

Was sollen das für Vorschläge sein?

Das möchte ich noch nicht ausführen, weil wir das intern noch nicht final abgestimmt haben. Aber die Themen Förderungen, Quartiere, Beratungspflicht werden sicher behandelt. Es gibt auch die Haltung bei uns, das Heizungsgesetz einfach komplett umzubauen. Dafür spricht zwar in der Sache einiges, aber es ist leider unrealistisch, die Ampel davon zu überzeugen.

Wo ist der Unterschied zu dem, was Sie wollen und was die Regierung will?

Ich hätte beim Gebäudeenergiegesetz nicht, wie Robert Habeck es selbst genannt hat, einen so radikalen Entwurf vorgelegt. Aber nicht, weil ich weniger Klimaschutz will.

Was wollen Sie anders machen? Auch die Regierung wollte und will funktionierende Gasheizungen nicht austauschen.

Die Reihenfolge der Regierung ist meines Erachtens falsch. Ich muss zuerst die Voraussetzungen schaffen, dass ein Umstieg machbar, vor allem bezahlbar ist. Ich kann leider im Bestand nach einer Havarie nicht überall gleich auf fossilfreie Systeme umstellen. Das aber war vorgesehen.

Nur bei einem Totalschaden. Herausgerissen werden sollte eine funktionierende Heizung nie.

Nein, rausreißen war nie der Plan, das haben wir auch nicht behauptet. Der Ersatz ist in der überwiegenden Zahl von Fällen auch ganz gut möglich, aber eben keineswegs in allen Fällen.

Da gab's Übergangsregeln.

Also, Sie wollen jetzt sagen, dass die erste Fassung des Heizungsgesetzes nicht radikal gewesen wäre und ich und alle anderen sich eigentlich umsonst aufgeregt haben.

Wir würden nur gerne einen ganz konkreten Punkt hören, von dem Sie sagen, dieser Punkt war falsch, der war zu radikal.

Radikal war, erst kommt das Verbot, dann kommen die Hilfen, bei dem bis heute viele Fragen offen sind und dann kommt die kommunale Wärmeplanung. Man sollte pragmatisch die Heizungswirtschaft und – ganz wichtig – auch die Handwerker und mit ihnen die Bürger ins Boot holen. Wir würden zuerst überlegen, wie kann ich Anreize schaffen, bevor ich anfange, etwas vorzuschreiben.

Sie sind gegen ein Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen?

Ich bin für ein Verbot von Öl- und Gasheizungen im Neubau.

Und bei Havarien in Bestandsgebäuden nicht?

Also, wenn ich das Gesetz selber verantwortet hätte, hätte ich Kategorien gebildet. Immer dann, wenn die Wärmepumpe genug Leistung bringt, ohne dass ich ansonsten in die Haussubstanz massiv eingreifen muss, dann baue ich eine Wärmepumpe ein. Das ist aber keineswegs für alle Häuser der Fall. Ich kenne Leute, die sagen, sie müssten 150.000 Euro in ihr Haus investieren, um das umzubauen.

Wird es ein eigenes Konzept der Union zur staatlichen Förderung für neue Heizungen geben?

Darüber diskutieren wir gerade. Aber darin kann ja stehen, was will. Wir wissen, dass es von der Ampel abgelehnt wird.

Wieso wird die Union in der Frage als destruktive Opposition wahrgenommen, die einfach nur dagegen ist?

Es ist leider so, dass die Haltung der Union stark durch einzelne Stellungnahmen geprägt ist. Wenn Sie sehen, was wir zur Wärmewende an Beschlussanträgen gestellt haben, ergibt sich ein anderes Bild.

Hat die Klima-Union ein konkretes Projekt, das in der Union durchgesetzt werden soll?

Es gibt nicht das eine politische Ziel, von dem ich sage, das müssen wir jetzt endlich verabschiedet haben und schon ist der Klimaschutz erreicht.

Es gibt kein konkretes Projekt?

Nein, es gibt kein konkretes Projekt, weil wir wissen, das einzelne Punkte allein die notwendige Transformation nicht schaffen werden. Eine Polarisierung auf einzelne Forderungen erscheint mir eher kontraproduktiv. Wir haben in unserer Satzung stehen, wir wollen, dass die Pariser Klimaziele eingehalten werden. Bis dahin ist ja noch ein weiter Weg.

Die Frage ist ja, welches politische Ziel ein Zusammenschluss hat. Wollen die Mitglieder nur Informationen austauschen oder politischen Einfluss nehmen?

Natürlich streben wir politischen Einfluss an. Wir wollen kompetente Klimapolitik, die sich vereinen lässt mit den sonstigen politischen Vorstellungen. Wir wollen wirtschaftsfreundlich sein und bleiben, und wir wollen sozialpolitisch bleiben. Dem Klimaschutz begegnet leider auch viel Widerspruch, insbesondere wenn es ums individuelle Verhalten von Bürgern geht. Wir versuchen das mit einer Haltung, einer Kommunikation, zu vermitteln, die sachlich überzeugend und sympathisch und werbend ist, aber nicht belehrend.

Ein Tempolimit auf Autobahnen wäre pragmatische Klimapolitik. Wie sieht es damit aus?

Die Klima-Union und genauso ich persönlich sind für Tempo 120 drei Jahre zur Probe. Dann kennt man auch die genaue CO₂-Ersparnis.

Versucht die Klima-Union diese Position in der CDU und CSU durchzusetzen?

Die traurige Nachricht ist: Kurzfristig sehe ich keine Chance, dass wir dafür eine Mehrheit kriegen. Auch da bin ich pragmatisch.

M it Carsten Linnemann hat die CDU einen neuen Generalsekretär bekommen. Welche Auswirkungen auf die Klimapolitik der CDU hat das?

Ich glaube, die Berufung von Carsten Linnemann zum Generalsekretär hat für die Klimapolitik der CDU keine Auswirkung – weder positiv noch negativ.

Und für das klimapolitische Profil der Union?

Ich habe mich mehrfach intensiv mit ihm über das Grundsatzprogramm und diesen Aspekt unterhalten. Ich glaube, im Grundsatzprogramm wird der Klimaschutz einen ordentlichen Platz finden. Da bin ich ganz optimistisch.

Wieso kommt die Union in den Umfragen nicht voran, obwohl die Regierung schwächelt?

Das hat sicher mehrere Ursachen. Ich sehe mit großen Bedenken die sie sich wechselseitig aufschaukelnde Polarisierung zwischen den Grünen und der AfD. Die Grünen laben sich ja gerade darin, die AfD-Leute für bescheuert zu erklären. Ich habe null Sympathie mit den Inhalten der AfD, aber diese herabsetzende Art und Weise, mit deren Forderungen umzugehen, verstärkt das Problem massiv. Wer mit ganz starken Argumenten, aber in herabsetzender Art und Weise kommt, stärkt die AfD. Deswegen gibt es leider auch einen großen Anteil gerade grüner Funktionäre am Erstarken der AfD.

Im europäischen Parlament gab es vor kurzem bei der Abstimmung über das Naturschutzgesetz eine Koalition von Konservativen, extrem Rechten und Liberalen. Ist das der richtige Weg?

Die EVP-Fraktion hat sich dazu entschieden. Ich bin nicht sicher, ob ich das auch so gemacht hätte. Die haben gesagt, das Gesetz ist eine Überforderung des ländlichen Raums. Wenn das stimmt, müssen Sie als Parlamentarier doch sagen, diesem Gesetz stimme ich nicht zu. Wenn dann Liberale und osteuropäische Rechtspopulisten das auch so sehen, dann kann ich doch nicht nur deswegen für eine Überforderung des ländlichen Raums stimmen. Dann lassen wir uns ja die Agenda völlig diktieren.

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29 Kommentare

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  • Man hätte bei der Gelegenheit erfragen können, wo die Atlanta SDT Investment GmbH & Co. KG ihr Geld investiert. www.abgeordnetenwa.../nebentaetigkeiten

  • das klingt nach einem echten Problem

  • Naja, von der CDU ist generell nicht viel zu erwarten, also auch kaum von Antworten in Interviews.



    "Also, Sie wollen jetzt sagen, dass die erste Fassung des Heizungsgesetzes nicht radikal gewesen wäre und ich und alle anderen sich eigentlich umsonst aufgeregt haben."



    Ja, so sieht es aus. Billige Stimmungsmache und Oppositionsarbeit an Seiten der Kampagnen von Bild und AFD.



    "Ich kenne Leute, die sagen, sie müssten 150.000 Euro in ihr Haus investieren, um das umzubauen."



    Unter den Leuten gibt es auch welche, die (dumme) Propaganda verbreiten.[1]



    "Die traurige Nachricht ist: Kurzfristig sehe ich keine Chance, dass wir dafür eine Mehrheit kriegen. Auch da bin ich pragmatisch."



    Die von der "Klima"-Union ausgelobten Vorschläge sind lachhaft angesichts dessen, was unternommen werden müsste, um die Lebensgrundlagen nicht gleich morgen zu verlieren. Deren "Pragmatik" scheint im Zusammenhang mit Klima nen schlecht getarntes 'Weiter-so' zu sein. Die Lebensgrundlagen werden an die Wand gefahren und Deutschland macht dabei munter mit. Überproduktion, Überkonsum und Treibhausgasemissionen, Umweltzerstörung - und vergiftung ohne Ende. Was sagt die "Klima"-Union denn zu den Jüngeren und generell zu Menschen des Globalen Südens? Wir sch§$en auf Euch und Eure Lebensperspektive? Wenn Ihr aus dem Globalen Süden kommt, dann schieben wir Euch eben wieder ab oder lassen Euch im Mittelmeer ersaufen? Wenn viele kommen gibt es ne Mauer und Schießbefehl? ...



    Musikalisches Gegenprogramm gibt es von Cattle Decapitation - Not sutaible for life.



    www.youtube.com/watch?v=rEOSW77mQxU



    [1] "Reaktion: Youtuber missversteht Funktionsweise der Wärmepumpe und befürchtet Ruin von Hausbesitzern"



    www.youtube.com/watch?v=9iXl_BntIL0

    • @Uranus:

      "Naja, von der CDU ist generell nicht viel zu erwarten, also auch kaum von Antworten in Interviews."

      Sie halten also nichts davon, den Bürger mitzunehmen, kommunale Energieplanungen vorab zu haben, handwerklich gute Gesetze zu verschieden, den Abgeordneten genügend Zeit zu lassen und fanden die Streichungen von Fördergeldern für Wärmepumpen und energetische Sanierung 2022 eigentlich ganz dufte und vor allem auch gut für den globalen Süden?

  • sehr gutes Interview, der Mann hat nicht viel zu bieten bzgl Klimaschutz und in der CDU wohl sehr wenig zu melden.

    • @Opossum:

      Er ist Vorsitzender der Klima-Union

      "Melden", das is Aufgabe der Medien.



      Vielleicht ist es also so, dass ein Großteil der Medien sich nicht für die Positionen interessiert.

    • @Opossum:

      ...zum Glück - wird hoffentlich auch so bleiben ...

      • @Alex_der_Wunderer:

        naja lieber als März wäre er mir allemal

  • So wie in Berlin die (nur noch mögliche!) Begrenzung der schlimmsten Folgen der Klimakatastrophe betrieben wird, ist das ein grunsfalscher Ansatz, aber typisch für den (Ellenbogen-) Kapitalismus. Geht es nicht (in einer 'Demokratie') zu ALLERERST darum, die Gesellschaft zusammenzubringen, um die Probleme gemeinsam lösen zu können ? Statt jeden Einzelnen in seinen unterschiedlichen Lagen freundlich zu bitten in einer so bedrohlichen Notlage ! Da werden wir nicht umhin kommen, auch diejenigen, die am meisten von diesem System profitieren, auch zu Allererst mit heranzuziehen: Bilden wir aus den Vermögenswerten derjenigen, die etwas übrig haben einen gemeinnützig und genossenschaftlich organisierten Fond, mit dem wir zu Allererst die Wärme- (Geothermie in Verbindung von Fernheizungen, da könnten wir noch Technonologieführer werden !) und Stromprobleme für alle gleichermassen -und ohne RWE,Wintershall,Shell,EON etc (sie wollen so lange wie möglich noch ihre alten Anlagen und Werte erhalten)- lösen. Bisher haben die Politiker die Menschen, für die sie eigentlich da sein wollten, zu wenig im Blickfeld gehabt, jetzt müssen wir selbst aktiver werden, wenn wir noch etwas retten wollen !

  • Sehr interessant und sehenswert das Interview mit Heilmann bei Lanz; www.zdf.de/gesells...juli-2023-100.html

  • Muss man einsehen, wo doch die CDU in den letzten 20 Jahren keinerlei Gelegenheit hatte, der Zusage, D wolle 2045 klimaneutral sein, konkrete Maßnahmen folgen zu lassen.

  • Roland Schaeffer , Autor*in ,

    Schönes Interview, danke!

  • Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.



    Wenn wir schon mit Konservativen sprechen, beginne ich mal mit einer alten Weisheit.



    Von der "KlimaUnion" höre ich zum ersten Mal.



    War mir nicht klar, dass es so etwas überhaupt gibt.



    Die Aufgabe ist offenbar, Beinchen stellen und Ausbremsen.



    Den Anfang in Ländern und Kommunen zu machen ist Nichts als ein grober Bremsklotz.



    Wir sehen es am Beispiel Windenergie Ausbau:



    Die Vorgaben des Bundes sind gemacht, doch die Länder wollen oder können es nicht zeitnah in Landesgesetzgebung und Verordnungen umsetzen.



    Warum sollten sie auch?



    Die überwiegend CDU regierten Länder sind ja nicht an einer gesellschaftlichen Entwicklung und Klimaschutz interessiert.



    Diese Bremsklotzpolitik betreibt Bayern schon seit Jahren, indem es die Stromtrassen von Nord nach Süd



    ( Windenergietransport) einfach nicht weiter baut.



    Wer fordert, die Kommunale Planung muß zuerst geschehen, will Ergebnisse verzögern oder hat schlicht keine Ahnung von den Verhältnissen.



    Das neue GEG ist ein guter Kompromiss aus Klimaschutz, Sozialpolitik und Technologie Offenheit.



    Es gibt keinen Grund das nochmals aufzuschnüren.



    Auch Lesefaule können das Gesetz in den Sommerferien durcharbeiten. Dann kommt hoffentlich die Zukunft der Wärmeplanung.



    Die CDU, die außer Machtpolitik keinerlei Perspektiven bietet, möchte natürlich vor den Landtagswahlen agil wirken.



    Wer aber nur an Sich denkt, ist schlecht für 's Land!

  • @RUDI HAMM

    Diese (letztlich parteipolitisch motivierte) Kampagne von CDUCSU ist falsch.

    Die schicken die AfD als Abrissbirne voraus und säen die Verunsicherung, nur aus parteipolitischem Kalkül.

    Wenn sie sich da nicht verkalkulieren und so enden... wie die USA-Republikaner: am Nasenring von ein paar Radikalen durch die Manege geführt.

    Und dann?

    • @tomás zerolo:

      Sie wollen also behaupten, dass der Vorsitzende der Klimaunion eigentlich nur böse üble Absichten hatte und nicht de Rechte der Abgeordneten?

      Ist das wieder so ein verschwörungstheoretisches populistisches Ding wie letztens, als Sie Abgeordnete grundsätzlich in die faule geldgierige Ecke stellten? ( taz.de/Debatte-ueb...bb_message_4555902 )

  • Was für ein Heuchler:

    "Ich bedaure, wie die Ampelkoalition das Thema Heizung angegangen ist, weil das im Ergebnis dazu geführt hat, dass der Einbau von Wärmepumpen zurückgegangen ist und der Einbau von Öl- und Gasheizungen dramatisch gesteigert wurde im Jahr 2023."

    Das liegt nicht an "der Ampel", sondern an der Hetzkampagne von CDU/CSU und AfD.

    • @Ajuga:

      "Das liegt nicht an "der Ampel", sondern an der Hetzkampagne von CDU/CSU und AfD."

      >>Das stimmt nicht. Habeck hat im Sommer 2022 die Fördergelder für Wärmepumpen und Gebäudesanierungen bereits gestrichen, da war das handwerklich schlecht gemachte GEG, das da am Parlament vorbei durch den Mixer gejagt wurde, noch gar nicht verabschiedet

    • @Ajuga:

      Nö, das ist ganz natürlich Verhalten von Marktteilnehmern. Wenn man weiß, dass ein Produkt ab dem nächsten Jahr um den Faktor 3-10 teurer wird, dann kauft man es sich noch dieses Jahr. Da hilft auch nicht die schöne Aussicht darauf, dass sich das teurere Produkt aber in 40 Jahren amortisiert hätte. Das ist denn meisten Hausbesitzern egal, weil sie dann eh schon tot sind oder kurz davor.

  • Sehr gutes, entlarvendes Interview. Interessant wäre eine Nachfrage dazu gewesen, wie man sich den Aufbau der kommunalen Wärmepläne vorstellt. Welche Kommune hat bereits die passenden Planstellen? Sollen das befristete (für einmalige Planung) oder unbefristete Stellen werden? Wenn befristet, wer soll die besetzen, woher soll die Expertise kommen, wenn man damit anschließend auf der Straße sitzt? Wie lange soll das dauern? Was sind die Konsequenzen, wenn die Kommunen das aus welchen Gründen auch immer nicht schaffen? Warum hat die Union in 16 Jahren Merkel-Regierung keinen Anlauf zu kommunaler Wärmeplanung unternommen?



    Genauso entlarvend: Die Grünen seien am Aufstieg der AgD Schuld, weil sie deren Wähler „herabsetzen“: Wer so tief gesunken ist, AgD zu wählen, den kann man doch nicht mehr herabsetzen! Dass aber die Union das Agendasetting der Rechtsextremen betreibt: Schweigen im Walde!



    Dritte bemerkenswerte Entlarvung: Ein Gesetz könne einen Raum überlasten. Selten so einen Schmonzes gelesen! Die Angst ist, dass die konventionelle Agrarlobby mit ihrer Ausbeutung der Natur nicht mehr wirtschaftlich weitermachen könnte. Und das muss genau das Ziel des Naturschutzes sein: Die Agrarindustrie auszumerzen. Einzige Bedingung: Die Ernährung muss weiterhin sichergestellt werden.



    Aber das ist für einen Traditionalisten natürlich zu „radikal“. – Selbstverständlich ist es nach 16 Jahren konservativem Mehltau Zeit für radikale Lösungen! Alles andere wird uns nicht mehr helfen!

    • @Zangler:

      Lösungen sollten effektiv sein,



      Radikalität allein wird nicht reichen.

    • @Zangler:

      "Interessant wäre eine Nachfrage dazu gewesen, wie man sich den Aufbau der kommunalen Wärmepläne vorstellt."

      >> "so schnell wie möglich"

      "Warum hat die Union in 16 Jahren Merkel-Regierung keinen Anlauf zu kommunaler Wärmeplanung unternommen?"

      >> Die Präferenzen der SPD für Gas aus Russland seinerzeit sind doch bekannt.

      "Die Grünen seien am Aufstieg der AgD Schuld,"

      >> Das steht nirgendwo

      "Ein Gesetz könne einen Raum überlasten. Selten so einen Schmonzes gelesen!"

      >> Das Gesetze einen räumlichen Bezug haben können ist eine Binse. Es gibt sogar ganze Gesetzeswerke, die sch mit Räumen beschäftigen. Bspw. die Raumordnungsgesetze des Bundes und der Länder

      • @Rudolf Fissner:

        >> Die Präferenzen der SPD für Gas aus Russland seinerzeit sind doch bekannt.

        In der realen Welt hatte nicht die SPD die Richtlinienkompetenz, sondern die Kanzlerin. So wie bei der Russlandpolitik, Digitalisierung, Rente, Klimaschutz und den 3 dutzend anderen Politikfeldern, wo man den Merkel-Regierungen Komplettversagen attestieren muss auch

        • @Kaboom:

          Übersetzt bedeutet das, jegliche Entscheidung der Ampel ist SPD schuld, weil Richtlinienkompetenz.



          Warum wird die FDP eig dann so viel kritisiert? Die SPD ist doch schuld weil Scholz Kanzler ist.



          Warum gibt es kein Tempolimit? Wegen Scholz und nicht wegen Wissing…

    • @Zangler:

      Super!

  • Dieses Heizungsgesetz ist falsch.



    Unabhängig von Parteipräferenzen und muss ich leider für mich feststellen, dass dieses Heizungsgesetz ins Chaos führen wird. Es fehlt an Handwerkern, am Material und den meisten Eigentümern am Geld. Es fehlt an der Leistungsfähigkeit der Verkabelungen innerorts und Überland. Es fehlt am Fortschritt des Ausbaus regenerativer Energien. Was nutzt ein Gesetz welches in der Praxis nicht umsetzbar ist?



    Laut neuesten Erkenntnissen (Bericht ZDF) ist die Stromerzeugung mit Frackinggas (LPG) Umwelt-technisch schlechter als mit Kohle. Warum macht man es dann.

    Hier wurde zu wenig gedacht und zu schnell geschossen. Das ist auch dann falsch, wenn schnelles handeln wicht ist. Denn falsch handeln nutzt niemandem.

    • @Rudi Hamm:

      Auch die taz berichtete das: taz.de/Studie-zu-Oekobilanz/!5608950/

      Der Effekt tritt wohl auf infolge von Kühlung und Transport.

      Aber es gibt einen Ausweg. Statt andere Länder mit der Förderung ökologisch zu belasten und die Klimabilanz zu verhunzen kann man das Gas auch in DE fördern. Und die Bohrlöcher später bspw. dann auch für Geothermie weiter nutzen.

    • @Rudi Hamm:

      Insbesondere fehlt es an Planungssicherheit.



      Ich wohne in der Schweiz und bin in Deutschland Hauseigentümer.



      Ich müsste in Deutschland einen sechsstelligen Betrag investieren, um das Haus zu modernisieren. Ich zögere sehr, so viel Kapital in den Standort Deutschland zu investieren.



      M.E. ist das Geld in der Schweiz besser angelegt.

      • @Carsten S.:

        Ich fürchte Sie haben recht. Es hat so mancher Mieter noch nicht verstanden, was da auch auf ihn zukommen wird.

    • @Rudi Hamm:

      ...aus der Sicht eines Politikers , ist es sehr wichtig sich zu Profilieren - & sei es auf Kosten des Klimaschutz, und somit auch auf Kosten der Wähler, Bürger und Menschenleben im Allgemeinen.