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Abschluss der Fußball-WM 2022Made in Katar

Die Magie des Fußballs schien beim WM-Finale die politischen Debatten zu überdecken. Kurz vor der Krönung riss der Gastgeber alle aus ihrer Traumwelt.

Fifa-Präsident Gianni Infantino, Lionel Messi und Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani Foto: MartinMeissner/ap

Wer dieses WM-Finale gesehen hat, der konnte sich der Magie, Schönheit und Unmittelbarkeit dieses Spiels nicht entziehen. Bevor es überhaupt zum dramaturgischen Höhepunkt der Partie kam, durchforsteten weltweit vermutlich Unzählige ihre Erinnerungen, ob sie jemals so etwas schon einmal gesehen hatten. Vergeblich. Vergessen war die Vereinnahmung dieses Turniers durch die solventen katarischen Machthaber, die das Fußballspektakel zu einem Bestandteil ihrer außenpolitischen Strategie machten.

Vergessen in diesen intensiven Momenten war auch die nicht genauer zu beziffernde Zahl der Menschen, die ihr Leben für den Bau der glitzernden Fassaden dieses Spiels gelassen hatten und die Opfer von Menschenrechtsverletzungen in diesem Land wurden. Der Fußball schien seine Unschuld zurückerobert zu haben, weil er es vermag, den Moment so stark werden zu lassen, dass Vergangenes und Zukünftiges dahinter ganz klein werden.

Staatenlenker haben es von der Tribüne über die Kabine auf den Rasen geschafft

Doch dann, kurz vor der Krönung des neuen Weltmeisters und seines unvergleichlichen Anführers Lionel Messi, riss der Emir Scheich Tamim bin Hamad al-Thani höchstpersönlich alle aus ihrer Traumwelt und drückte allen Fotos, die da gerade von dem historischen Augenblick geknipst wurden, seinen „Made in Katar“-Stempel auf. Er hängte Messi das schwarze arabische Übergewand „Bischt“ um, das traditionell zu besonderen Anlässen getragen wird, und reklamierte den Moment somit auch für sich.

Stimmt, da war doch was, haben sich gewiss nicht wenige Menschen da gedacht. Zu gern hätten sie wenigstens jetzt vergessen, dass dieses Turnier auch politischen Interessen diente. So betrachtet, war dieser Akt der Ernüchterung aus Perspektive des Emirs höchst ungeschickt. Hätte er doch lieber still genossen. Ungebrochen schöne Erinnerungen von diesem großen Finale wären zumindest zurückgeblieben.

Staatenlenker auf dem Rasen

Dieses missglückte Abschlussbild dieser Weltmeisterschaft steht freilich nicht für sich allein. In der Empörung über die Schändung des argentinischen Erfolgs geht ganz unter, dass auch der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wusste, wie er möglichst viel vom Glanz dieses Abends abbekommen konnte. Kurz nach dem Abpfiff tröstete er vor allem Ausnahmespieler Kylian Mbappé, der sich an diesem Abend gewiss die wenigsten Vorwürfe machen konnte. Bei den großen WM-Sternstunden haben es die Staatenlenker mittlerweile von der Tribüne über die Kabine auch auf den Rasen geschafft, um sich in Szene zu setzen. Fifa-Chef Gianni Infantino darf dafür zum G20-Gipfel.

Missglückt war ebenso das Bild, mit dem das deutsche Team zu Beginn der Weltmeisterschaft ein Zeichen setzen wollte. Mit der vorgehaltenen Hand vor dem Mund protestierten sie beim Teamfoto dagegen, dass die Fifa ihren Protest nicht erlaubt hatte. Das eigentliche Thema, die Diversität, zu der man sich auch nicht mit der klassischen Regenbogenbinde bekennen wollte, geriet in den Hintergrund.

Was der Sieg eines marokkanischen Fußballteams über Spanien oder Portugal mit der Lösung der Palästinafrage zu tun hat, erschloss sich beim Jubel der nordafrikanischen Fußballer mit der palästinensischen Flagge vielen nicht.

All dies waren Bekenntnisse, die nach außen spaltend wirkten. Die Magie des Fußballs schien all das am Sonntag im entscheidenden Moment wie immer überdecken zu können. Zu einer Romantisierung des Fußballs taugt dieses Turnier allerdings nicht mehr. Sogar am Ende dieses außergewöhnlichen Finales steht dieses Bild mit Messi und dem unvergesslichen Stempel drauf: Made in Katar.

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43 Kommentare

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  • Ich habe keine Minute dieser vielfach deplatzierten "Advents-WM" geglotzt. Gerade weil ich als Kind "auf dem Bolzplatz großgeworden" bin, viel draußen selber gespielt habe.

    Aber dass nun ausgerechnet ein arabisches Gewand eine sonst positive (?) Schlussbilanz verhagelt haben soll??

  • Das ganze Leid was diese WM uns einbrachte, der Heimflug nach verpatzter Gruppenphase, die verhinderte Armbinde, Messi im Bischt, Spiele meist nachmittags, Alkoholverbot am Set... und das alles in eine Mrd-schwere Gaswolke eingehüllt - Wir sind geläutert - eine wahre Katarsis.

  • Nur zu Erinnerung, hier die WM-Siegerehrung in Deutschland - und wer ist mit im Bild - genau, das deutsche Staatsoberhaupt:



    www.bundespraeside...in-Berlin-Sie.html



    Wieso das in Katar plötzlich ein Skandal sein soll, erschließt sich mir nicht.

  • Der Emir ist sozusagen Messis oberster Geldgeber. Hinzu kommt, dass es sich bei dem Gewand um eine hohe Auszeichnung handelt.



    Ich glaube nicht, dass sich derartig jemand beschwert hätte, wenn man 2014 Philipp Lahm einen Sombrero aufgesetzt hätte.

    • @NO47:

      ...weil die Gauchos von Rio beim Whiskytrinken in Don Philippos Hafenspelunke immer Sombrero tragen? ;-)

      • @Normalo:

        Was ist das für eine Frage auf unterstem Niveau. Tragen etwa Kataris beim Kaffeetrinken immer einen Bischt?

    • @NO47:

      Wen man gekauft hat mit dem darf man schliesslich machen was man will ....

  • Die Schlussfeier war zum Fremdschämen. Jeder höhere Fritze musste sich ins Bild bringen. Macron war oberpeinlich mit seiner Anbiederung, Infantino und der Emir sowieso. Erinnert an den ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeister.

  • Es muss schon ein besonderer Bedarf an Empörung in unserem Land herrschen, um aus diesem Umhang eine "Schändung" zu machen.

    Als die Dänen und Norweger einen Boykott ins Spiel gebracht haben, haben weder DFB, noch Politik, noch Medien unterstützt.

    All das was an dieser WM offensichtlich falsch war, hätte man im Vorfeld über zig Jahre abarbeiten und konsequent boykottieren können. Vom Verband bis zu den Medien.

    Wie mans inskonsequent, besserwisserisch und mit einer guten Portion Doppelmoral macht, haben wir ganz gut bei der völlig überhöhten Diskussion zur der eh schon völlig entschärften Binde gezeigt.

    Da sitzen Medienschaffende und extra für die WM gut bezahlte Experten im TV-Studio und diskutieren stundenlang über ein zeichen der Mannschaft, während in den Pausen für Urlaub in Saudi-Arabien geworben wird.







    Die moralisierende Zeigefingerkultur, der Druck auf die Sportler vor Ort, all das ist wenig glaubwürdig und ist uns deshalb auch zurecht voll auf die Füße gefallen.

    Und für mich haben die Beleidigungen und obszönen Gesten der Argentinier nach den Siegen gegen die Niederlande und Frankreich wesentlich mehr den Sport mit Füßen getreten, als dieses Gewand.

  • Oh weia, der Arab hat ihm ein Umhang geschenkt als Geste der Gratulation. Krass!!!



    So gratuliert man doch nicht, sondern mit Champagnerdusche! Die checken‘s halt nicht!



    Bitte keine WM mehr dahin deren Lifestyle uns nicht genehm ist. Und Außerdem und Außerdem!!!

    • @errol flynn:

      Haben Sie schon mal bei einer WM-Pokalübergabe im Fußball eine Champagnerdusche erlebt - geschweige denn eine, die vom gastgebenden Staatschef ausging?

      Auch ein Emir von Katar sollte in all seiner Selbstherrlichkeit die staatsmännische Handwerkskunst beherrschen, zu wissen, wann auf globaler Bühne die Riten heimischer Feste und Zeremonien fehl am Platze sind. Denn wer eine WM ausrichtet und nicht weiß, dass seine Rolle bei der Pokalübergabe aus nicht mehr und nicht weniger als einer fairen Gratulation an JEDEN Spieler gleichermaßen besteht, der hat entweder seine Hausaufgaben nicht gemacht oder sich bewusst herausgenommen, das Ereignis zu kapern.

      So ein Geschenk als ehrliche, persönliche Respektsbezeugung könnte man nämlich auch weniger Foto-bombend überreichen, ohne sich den geringsten Zacken aus der Krone zu brechen.

      • @Normalo:

        Nö, finde ich überhaupt nicht was Sie da in ihrem intellektuell doktrinären Kontext da aufdrängen möchten. Der Kapitän, dessen Familie mit ihm aus sozioökonomischen Gründen ihre Heimat verließ, um u.a. genau jenem die Behandlung seiner Krankheit zu bezahlen, wurde persönlich als Weltmeister geehrt. Ich fand es gut. Und wer so was als Politikum thematisiert hat Politik nicht verstanden. Insbesondere den politischen Begriff „Demokratie“.

        • @errol flynn:

          Demokratie in Katar? Im Fußball? Da scheint wirklich was massiv an mir vorbeigegangen zu sein...

          Wenn Sie persönlich die politische Ebene dieser Geste eines - erkennbar prestige-hungrigen - Feudalherrschers nicht sehen konnten, ist das aus meiner Sicht völlig in Ordnung. Viele Andere aber HABEN sie gesehen, und das macht es fachlich-politisch zur Pflicht, sie AUCH zu sehen, wenn man oben mitspielen und das Prestige eines globalen Akteurs, um das sich Katar bemüht, genießen will. Wer daher meint, dass der Emir selbst diese Ebene AUCH nicht gesehen hat, bescheinigt dem Mann einenm eher laienhaften Umgang mit seinem Beruf.

  • Die Aufregung kann ich nicht so recht teilen.

    Hätte sich das Ereignis in München zugetragen, womöglich hätte er eine Lederhose bekommen.

    Messi hat gewissermaßen als Angestellter Katars eine Auszeichnung von seinem Boss bekommen. Beckham hat auch für die WM getrommelt und dafür einige Millionen eingesteckt. Ebenso Neymar.

    Die haben alle kein schlechtes Gewissen, weil sie keinen Gebrauch davon machen. Wie Infantino und die anderen.

    Und natürlich ist Katar ein extrem undemokratisches Land, aber weiß Gott nicht das erste, dass eine WM ausrichtet.



    Oder ein anderes sportliches Großereignis.

    Die Verhältnisse sind, wie sie sind und die wirkungslose Kritik daran ist Bestandteil der Veranstaltung.

    • @Jim Hawkins:

      Es gibt schon Gründe warum z. B. 2006 die Italiener NICHT in neuen Lederhosen zum Siegerfoto geschickt wurden. Die Pokalverleihung gehört den Mannschaften, ihren Fans und den Verbänden, nicht dem Gastgeber. Der damls noch ziemlich frisch inthronisierten Gastgeber-Kanzlerin war das auch völlig klar.

      Der katarische Emir hätte den Bischt - hätte er wirklich nur eine persönliche Ehrerbietung an Messi beabsichtigt - auch zu jedem anderen Zeitpunkt übergeben und wenigstens Messi entscheiden lassen können, ob der ihn wirklich umgehängt bekommen will. Das wäre kein Gesichtsverlust gewesen, weder für ihn noch für Messi.

      Stattdessen hat er ein klassisches "photo bombing" inszeniert und alle Siegerfotos von der Pokalübergabe für sein Emirat visuell in Anspruch genommen. Das war entweder beabsichtigt oder auf eine überschwenglich-ignorante Großmannsart unbeholfen, die für Autokraten typisch ist: Wer es so sehr gewohnt ist, einfach zu machen, was ihm gerade passt, bringt im Zweifel die Sensibilität nicht auf, dass auf globaler Bühne auch mal Zurückhaltung erste Pflicht ist.

      So jemand sollte dann eben solche globalen Ereignisse auch nicht ausrichten.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        „Das war entweder beabsichtigt oder auf eine überschwenglich-ignorante Großmannsart unbeholfen, die für Autokraten typisch ist: Wer es so sehr gewohnt ist, einfach zu machen, was ihm gerade passt, bringt im Zweifel die Sensibilität nicht auf, dass auf globaler Bühne auch mal Zurückhaltung erste Pflicht ist.“



        Vielleicht ist Donald Trump wieder US-Präsident, wenn in „God's Own Country“ demnächst die Fußball-WM ausgetragen wird. Das könnte lustig werden. (Und DE könnte Merkel wieder „inthronisieren“. )

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Trump wäre jedenfalls auch so ein Kandidat, der es wahrscheinlich NICHT lassen könnte, sich in so einer Situation hemmungslos in den Mittelpunkt zu drängen. Aber worauf wollen Sie hinaus?

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            „Aber worauf wollen Sie hinaus?“



            Braucht's denn immer ein Ziel?



            - beim Spiel?

      • @Normalo:

        Sie haben sicher recht mit ihrer Einschätzung der Funktion der Pokalverleihung.

        Der Emir wird sich wohl gesagt haben, wenn ich Fußball-Clubs, Verbände, die WM und Politiker kaufen kann, dann ich auch dieses Ereignis kaufen.

        Und das hat er dann gemacht.

        Schön ist das alles nicht. Aber das Spiel war schön.

        Und wie die Zeiten sich ändern, ich habe noch nie so viele glücklich weinende Fußballspieler auf einem Haufen gesehen.

  • Blutpokal der Schande.



    Sind eigentlich die Namen der gestorbenen Gastarbeiter auf dem Pokal graviert?

  • Ich fands wiederlich wie der Emir und Infantino an Messi geklebt sind um ja im Bild zu sein und der komische Umhang was soll das bitte ???



    Macrons Trösterei wie peinlich die Versuche den Stars nahe zu sein ..



    Alles zum Fremdschämen

    • @Opossum:

      Der "komische Umhang" ist ein Bischt und seine Funktion wird in dem Artikel auch eindeutig erklärt; selbst wenn man die Vergabe der WM an Katar aus politischen Gründen ablehnt, sollte man in der Lage sein, ohne Dünkel über arabische Kultur zu sprechen.

      • @O.F.:

        Wieder was gelernt.

        Ich schlichtes Gemüt dachte, die Kultur dieses Landes würde im wesentlich darin bestehen, Frauen zu unterdrücken, Homosexuelle zu verfolgen, Menschen auszupeitschen und hinzurichten und Milliarden auf die am möglichsten geschmacklose Art und Weise auszugeben.

        www.amnesty.de/inf...1#section-23289227

      • @O.F.:

        Wickipedia schreibt



        "Der Bischt[1] (arabisch بشت, DMG Bišt) ist ein traditionelles Kleidungsstück, das auf der arabischen Halbinsel und im Iran getragen wird. Es ist ein meist schwarzes (manchmal aber auch braunes bis beiges) mantelartiges Übergewand aus Schafwolle oder Kamelhaar, das vom Hals bis zu den Füßen reicht. Das Material und das Muster können Zeichen für den sozialen Status und die Angehörigkeit zu einem bestimmten Stamm sein.

        Er ist im Wesentlichen rechteckig geschnitten mit Durchgriffen für die Hände an den oberen beiden Ecken und vorne offen.

        Heute wird der Bischt praktisch nur noch zu besonderen Anlässen oder von schiitisch-islamischen Geistlichen (z.B. im Iran) getragen. "

        Sorry für mich bleibt die Geste peinlich und übergriffig und hat nichts damit zu tun wie ich über arabische Kultur denke oder spreche



        Es ist nach der materiellen Vereinnahmung und Korruption des Fusballs eine erbärmliche Vereinnahmung eines der besten Spieler des Tourniers durch korrupte Gestalten mehr nicht

      • @O.F.:

        Ja genau, der Emir verehrt Messi und erhebt ihn in den arabischen Adelsstand, stellvertretend für die ganze argentinische Nation! Wann begreifen wir endlich, daß es nur eine Menschheit auf dieser einen Erde lebt. Nationen und Rassen, denen etwas "gehören" würde, sind Illusionen. Genauso wie das ominöse "Geld". Realität ist, das wir mit Hochdruck daran arbeiten, unser Biotop zu wissentlich zerstören.

  • Wir im Westen haben einfach immer recht.



    LQBTQ Rechte Vor 30 Jahren, heute oder in 30 Jahren, jemand Öl abzukaufen oder nicht, E-oder Verbrenner Autos bauen, wann andere das Richtige oder Falsche tun... usw. Es ärgert uns einfach, wenn andere uns nicht verstehen wollen. Weil wir doch alles wissen.

    • @Tom Farmer:

      Als Antwort auf ihren Kommentar fällt mir nur ein schauen Sie sich den Film von Hitzelsberger über die WM an.

      • @Opossum:

        Jou, das habe ich!



        Mit betroffener Stimme vorgetragene Verständnislosigkeit, gleichwohl dennoch interessant!



        Btw: Wo standen wir hier vor 10, 20 oder 30 Jahren zum Thema gleichgeschlechtliche Ehe usw.? Und nun Regenbogenbinde von Frau Faeser in Katar...mit Diplomatenimmunität... wie progressiv und mutig!? Und überall in DE das Bild auf den Titelseiten. Naja, sachichmal.

        • @Tom Farmer:

          für mich geht es darum dass ein stinkreiches Land ,das es sich leisten kann Geldkoffer nach Brüssel zu schicken, nicht in der Lage ist die Hinterbliebenen von Arbeitern, die an den Baustellen verstorben sind, zu entschädigen. Hier sprechen wir von einen Minimum an Anstand das jeder auf diesem Globus haben sollte.

  • Es war, meines Wissens, nicht die Flagge Palästinas sondern der Westsahara. Sehen beide gleich aus, nur gehörte das eine zu Marokko und das andere nicht. Dies wurde bereits vor geraumer Zeit geklärt.

  • Messi, der von Qatar für St. Germain eingekauft wurde als Star des Finales, das hat schon etwas. Der gekaufte Fußball, sei es bei den Bayern oder Leipzig, nimmt jeden Reiz, auch wenn ich gerade den gebeutelten Argentiniern den Titel gönne. Großartig die Geste von Macron, extra nach Qatar geflogen zu sein, um den Argentiniern zu gratulieren. Chapeau !

    • @Dietmar Rauter:

      Selbst in der Landesliga wird für Geld gespielt.Auch Trikotsponsoren gibt es. Nur die Summen sind etwas geringer. Außer bei den Bayern und Leipzig sind die anderen Bundesligavereine keine Wirtschaftsunternehmen ? Wieso gibt es Insolvenzen ? Billiges Bashing. Übrigen zahlt der FC Bayern ca. 100 Mill. Euro Steuern jedes Jahr.

    • @Dietmar Rauter:

      Tja, und wenn Marokko ein Zeichen für die Palästinenser setzt...

    • @Dietmar Rauter:

      MBappé spielt nochmal für welchen Verein?

  • Da bekommt der Messi eine der ganz hohen, und respektvollen Geschenken die es in der Kultur der Kataris gibt, und hier wird es als " Schändung" bezeichnet. Wie respektlos kann man eigentlich gegenüber anderer Kulturen sein ?

    • @Janek Janeksen:

      Die Kultur Katars hätte meines Wissens kein Problem damit gehabt, wenn so ein Gastgeschenk zu einem diskreteren Zeitpunkt übergeben worden wäre Der Zeitpunkt war - bewusst oder unbewusst - ausgesprochen unbescheiden gewählt und die Ausführung aufdringlich.

      Wahren, gebührend demütigen Respekt zeigt man auch in Arabien anders, meine ich.

    • @Janek Janeksen:

      Wie so häufig war auch hier das Timing das Problem.

  • Fußball ist eben - wie andere Sporarten auch - politisch. Unsere Fußballspieler haben das ja sehr schön illustriert. Man hätte ihnen mehr Präsenz gewünscht, um ihrem Thema mehr Strahlkraft zu verleihen.

    Auch Pele, der den Mexiko-Hut trug, damals.

    Auch ein Statement!

    Auch ein geschändeter Erfolg?

    Ich meine ja: Auch ein missglücktes Abschiedsbild, in das sich der Gastgeber reingemogelt hatte..

  • dass der Emir ihm ein traditionelles Gewand gibt, ist ja nun wirklich nicht das Problem, verstehe ich nicht. Oh es hat sie daran erinnert dass eine WM auch eine Zuschaustellung von Macht ist, welch Überraschung

    • @wirklich?:

      Zurschaustellung von Macht mangelhaft - weil zu plump - umgesetzt. Ergo Kritik und Respektentzug.

      AUCH ganz normal.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    "die Schändung des argentinischen Erfolgs" hat durch die Austragung dieser WM und die Teilnahme der Mannschaften ursprünglich und bereits vor dem kritisierten Bild stattgefunden.



    Und durch eine derartige Betrachtung des Finales: "Vergessen in diesen intensiven Momenten war auch die nicht genauer zu beziffernde Zahl der Menschen, die ihr Leben für den Bau der glitzernden Fassaden dieses Spiels gelassen hatten und die Opfer von Menschenrechtsverletzungen in diesem Land wurden. " setzt sie sich fort.



    Mit geschlossenen Augen oder ungestörten Bildern Fußball goutieren wollen ist nicht wirklich wertvoller als die störenden Beobachtungen.



    Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.



    Btw. ein tolles Fußballspiel.

  • Und schon wieder ein deutscher moralisierender Zeigefinger.



    Sorry, das nervt. Ja, das war in vieler Hinsicht schlecht. Pfeif drauf.



    Es war ein tolles Finale und bitte können wir endlich aufhören den Sport zu politisieren?

  • Dass Messi ein Bischt umgehängt wurde, war eine Respektbekundung seitens des Emirs; das als "Schändung" zu diffamieren, ist vorsichtig formuliert ressentimentgeschwängert. Ich bin mir nicht sicher, ob unserer medial-politischen Öffentlichkeit (und der foralen Jubeltruppe) noch auffällt, mit was für einer unglaublichen Arroganz man gegenüber der nicht-westlichen Welt auftritt...