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Jüngste Aktionen der KlimabewegungBesser alle mitnehmen

Tatjana Söding
Kommentar von Tatjana Söding

Seit Tagen wird ein Hörsaal von Klimaaktivisten besetzt. Der Strategiewechsel ist gut, andere Milieus werden dadurch aber nicht mobilisiert.

Klimaaktivistinnen in der Gemäldegalerie: Klebeaktion am Rahmen von Lucas Cranachs Bild Foto: Fritz Engel

S eit dem 24. Oktober besetzt eine Ortsgruppe der Kampagne „End Fossil: Occupy“ den größten Hörsaal der Universität Göttingen. Die Be­set­ze­r:in­nen wollen den Alltagstrott stören und somit mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise richten. Das erhofften sich auch die Ak­ti­vis­t:in­nen von der Letzten Generation Potsdam, die am 23. Oktober Kartoffelbrei auf ein Gemälde von Claude Monet warfen. Aber wessen Aufmerksamkeit eigentlich? Und auf was genau?

Um soziale Bewegungen in Gang zu bringen, braucht es eines: Massen. Um Menschen aus unterschiedlichen sozialökonomischen Milieus zusammenzubringen braucht es Solidarität, aber auch ein tiefes gesellschaftliches Verständnis für die der Klimakrise zugrunde liegende Struktur: dem kapitalistische Wachstumszwang, der sowohl Naturzerstörung als auch so­zia­le Ungleichheit bedingt. Die Frage, welche Aktionen diese Massen mobilisieren, wird seit dem Wochenende aktiver diskutiert – endlich.

Eine Antwort wird wohl aber nicht gefunden werden, denn politische Kämpfe sind langwierige Prozesse. Gerade deshalb ist es wichtig, auf verschiedene Taktiken zurückzugreifen. Denn auch abschreckende Aktionsformen können einen positiven Effekt haben: Die Forderungen moderaterer Klimagruppen erscheinen umsetzbarer, wenn Menschen radikaleren Proteste ablehnen.

Die Bewegung muss sich aber eben auch der Realität stellen, dass weite Teile der Bevölkerung von den jüngsten Aktionen nicht angesprochen wird: jene, etwa, die nie einen Hörsaal betreten, oder jene, denen Geld, Zeit oder Muße fürs Museum fehlt. Dass soziale Gerechtigkeit den Ak­ti­vis­t:in­nen aus Göttingen wichtig ist, zeigen ihre Forderungen nach Vergesellschaftung und kostenlosem ÖPNV. Aber so lange Armutsbetroffene sich von Universitätsbesetzungen und Museumsaktionen nicht angesprochen fühlen, wird es die Bewegung nicht schaffen, die relevanten Gesellschaftsschichten für Proteste zu mobilisieren.

Vielleicht also könnte ein Teil der Bewegung mal für die überforderten Tafeln kochen und mit Menschen über den Zusammenhang zwischen Armut, gleichzeitiger Überproduktion und Naturzerstörung reden.

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Tatjana Söding
ehemalige Praktikantin im Inlandsressort - jetzt nur noch frei unterwegs. Humanökologin und Mitglied der Forschungsgruppe Zetkin Collective mit den Schwerpunkten politische Ökologie der extremen Rechten in Deutschland, Ordoliberalismus, fossiler Kapitalismus und Energiepolitik.
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61 Kommentare

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  • Diese Aktionen sind momentan alles was läuft n der Klimabewegung.

    Von daher wichtig.

  • Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand!



    Wer aber Kunst beschädigt, hat keine Achtung vor Kunst und den Menschen, die sie schufen und ist für mich nichts anderes als ein Vandale.



    Warum sich nicht vor den klimakillenden Konzernen anketten, ankleben oder Flugblätter verteilen?



    Warum keine Aktionärsversammlungen stören?

    Oder, wie die Autorin zurecht schrieb, "mal für die überforderten Tafeln kochen und mit Menschen über den Zusammenhang zwischen Armut, gleichzeitiger Überproduktion und Naturzerstörung reden."

    • @Andy Krisst:

      Das mit den Tafeln und der Armut ist wohl eher ein Problem und Widerspruch bei der Autorin des Artikels selber.

      Armut ist nicht die Ursache des Klimawandels und kann unabhängig von Maßnahmen gegen den Klimawandel bekämpft werden. Beides dient sogar den gleichen Zielen.

    • @Andy Krisst:

      "Wer aber Kunst beschädigt, hat keine Achtung vor Kunst und den Menschen, die sie schufen und ist für mich nichts anderes als ein Vandale."

      Letzte Generation wählt für ihre Aktionen nur Kunstwerke, bei denen sichergestellt ist, dass sie keinen Schaden nehmen können.

      "Warum sich nicht vor den klimakillenden Konzernen anketten, ankleben oder Flugblätter verteilen?"

      Wird seit über 20 Jahren gemacht.

      "Warum keine Aktionärsversammlungen stören?"

      Wird seit über 30 Jahren gemacht.

      "Oder, wie die Autorin zurecht schrieb, "mal für die überforderten Tafeln kochen und mit Menschen über den Zusammenhang zwischen Armut, gleichzeitiger Überproduktion und Naturzerstörung reden.""

      Der Großteil der Klimaaktivist*innen kommt aus der Vokü/Besetzerszene.

      So, und jetzt lassen SIE doch mal IHRE Hosen runter: Was haben SIE zum Thema getan, außer ihre Ahnungslosigkeit öffentlich zu paradieren? Den 2. SUV mal einen Tag im Carport gelassen?



      So klingen Sie nämlich.

      • @Ajuga:

        Diskurs...jederzeit gerne! Aber nur mit Menschen, die wenigstens einen gewissen Grad an guter Kinderstube an den Tag legen und nicht mit beleidigenden Unterstellungen hausieren gehen!



        Aber zu Ihrer Beruhigung...ich hatte nie privat ein Auto...und Sie?

      • @Ajuga:

        Wieso fahren alle Kritiker bei ihnen eigentlich immer einen SUV?

        Und bevor man von anderen verlangt die Hosen herunterzuziehen als Eintrittskarte in die Volxküche, sollte man diesen als Volxritter nicht zuvor ebenfalls mit heruntergelassener Hose begrüßen?

  • 6G
    650228 (Profil gelöscht)

    Wesentlich effektiver, legal und in relativ kurzer Zeit erreichbar, erscheinen mir zwei andere Strategien:



    1. Mit Hilfe von Artikel 146 Grundgesetz effektiven Klimaschutz ins Grundgesetz bringen.



    2. Lying flat: Niemand aus der jüngeren Generation arbeitet mehr in den systemrelevanten Berufen, bis die Politiker effektiven Klimaschutz durchsetzen.

    Und dann noch Jura studieren und als Richter die Gesetze entsprechend auslegen...

  • Ich finde, die Autorin des Kommentars hätte sich den letzten Absatz einfach sparen können.

    Das hat sowas von "wer nicht arbeitet, der soll auch kein Geld bekommen" - und ist einer linken Tageszeitung nicht würdig.

    Bei diesen Aktionen geht es zunächst einmal um eines - Aufmerksamkeit bekommen. Diese bekommt die Gruppe ja auch. Die Frage ist, was sie daraus macht. Den Umgang mit den Medien muss sie offenkundig noch was lernen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Dass Klimaaktivisten an den Tafeln aushelfen sollen, das hätte man sich wirklich sparen können, denn eigentlich sollte ein Sozialstaat (Art. 20 GG) doch so ausgerichtet sein, dass alle Bürger und Bürgerinnen ihr Auskommen haben und dass sie so versorgt sind, dass Suppenküchen, Lebensmittelgaben oder Ähnliches nur noch eine Erinnerung an graue Vorzeiten darstellen würden. Der letzte Absatz mit den Tafeln hört sich deshalb für mich auch eher so an: "Man sollte lieber den Armen den Kartoffelbrei geben, anstatt Klimaproteste damit zu machen".

      Wenn arme Menschen nicht mehr um ihre nackte Existenz kämpfen müssen, dann haben sie vielleicht auch endlich mal Zeit sich um Klima- und Naturschutz zu kümmern, und deshalb muss diese unwürdige 'Armenspeisung' an den Tafeln endlich mal beendet werden, denn für dieses reiche Land ist es eine Schande, dass schon 1,65 Millionen Menschen auf "Tafeln" angewiesen sind.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Dabei sind es die Medien, die "damit" umgehen, es deuten, hin und her wenden, moralisch und juristisch bewerten und auf Effektivität abklopfen.

      Und der Umgang ist enorm!

      Dafür, dass man wortlos "nur" Tomatensuppe verschüttet hat, hat man sehr viel erreicht. Die Menschen denken darüber, aber auch über die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen nach.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      "Ich finde, die Autorin des Kommentars hätte sich den letzten Absatz einfach sparen können.

      Das hat sowas von "wer nicht arbeitet, der soll auch kein Geld bekommen" - und ist einer linken Tageszeitung nicht würdig."



      Wie kommen Sie zu dieser Interpretation?

  • Was soll das mit den "Bürgerkindern"?

    Das ist doch nur abfälliges Popolistensprech. Zudem Sie doch auch null Ahnung haben über die Vita der einzelnen Beteiligten.

    Und der letzte Satz: "Aus einer privilegierten Warte hat man schnelle eine verzerrte Sicht.", ich schnall den nicht. Woher haben Sie diesen Kalenderspruch und wie fügt er sich in welchen Kontext ein? Welche Realität sehen die Aktivisten verzerrt? Das Tempo des Klimawandels oder das Tempo der Maßnahmen dagegen?

    Und dann der Bogen zu mies bezahlten Jobs und hohen Mieten. Wohin soll der Move führen? Das es wichtigere Sachen gibt als bspw. Hungersnöte durch Klimawandel?

    • @Rudolf Fissner:

      ... war @ Mr. Hawkins ( taz.de/!5891170/#bb_message_4413880 )

      • @Rudolf Fissner:

        Denken Sie, die Aktivistinnen und Aktivisten sind eher proletarischer Abstammung?

        Was ist an "Bürgerkindern" so schlimm?

        Die RAF etwa bestand fast ausschließlich aus Bürgerkindern, die meisten waren evangelisch und nicht wenige Pastorentöchter- oder Söhne.

        Bommi Baumann und Peter-Jürgen Boock , die beiden, die keine Bürgerkinder waren, erkannten den Irrsinn vergleichsweise schnell und stiegen aus.

        Was den Kalenderspruch angeht, jemand aus der Oberschicht oder auch der oberen Mittelschicht, hat keine fühlbare Vorstellung von Armut.

        Arme haben die schon.

        Und: Aus ihrer schlechten Laune schließe ich, dass sie nicht mehr verliebt sind.

        • @Jim Hawkins:

          "Denken Sie, die Aktivistinnen und Aktivisten sind eher proletarischer Abstammung?"

          Man sollte sich nicht anmaßen aus dem holen Bauch heraus irgendwelche Behauptungen raus zu hauen.

          Sie scheinen schlicht nicht weiter bescheid zu wissen und spielen stattdessen offensichtlich gern mit den Wörtern "RAF", "proletarisch" und "arm". Diese Begriffe wurden von ihnen in den Meinungs-Mixer geworfen und dann auf die Kommentarwand geschüttet.

          Und was hat das "Abstammung" Gedöns darin verloren? Muss man nun schon wieder einen Herkunftsnachweis vorbringen, wenn man politisch aktiv ist?

          • @Rudolf Fissner:

            Jetzt seien Sie doch nicht so biestig.

            Wollen Sie also sagen, es ist vollkommen Banane, sich Gedanken über die sozialen Ursprünge einzelner Bewegungen zu machen?

            Sie glauben allen Ernstes, diese Aktivisten kämen aus allen Schichten der Bevölkerung?

            So gesehen ist es dann auch egal, dass die Studentenbewegung eine Studentenbewegung war und FFF zum größten Teil aus Gymnasiasten besteht.

            Sonst sind Sie doch auf Genauigkeit bedacht.

            Und: Ich bin kein Freund dieser Bewegungen, glaube aber nicht, dass man sie wie Kinder behandeln sollte und vor jeder Kritik schützen.

            • @Jim Hawkins:

              Hoppla, verdammtes autocomplete, kein Feind sollte das heißen, nicht kein Freund.

            • @Jim Hawkins:

              Nun hören Sie doch auf Glaubensfragen zu stellen oder mir Worte in den Mund zu legen.

              Sie sehen zwei Personen auf einem Foto und schmeißen Behauptungen über deren Herkunft, Bildungsstand usw. usw. in den Ring.

              Dabei wissen Sie gar nicht. Es snd allein ihre Stereotypen, die Sie zum besten geben.

              Und nein ich glaube deswegen nicht allen ernstes etwas Gegenteiliges. Ich halte es auch für pseudowissenschaftlich abgekaspert aus soziologischen Studien zu FFF Rückschlüsse über die zwei konkreten Aktivisten im obigen Bild machen zu können.

              Ihr Abziehbild sind halt gerade "Bürgerkinder". Thats all. Das ist nicht Kritik, das sind nur ihre Resentiments.

              Kritik würde sich an der Aktion selber abarbeiten.

              • @Rudolf Fissner:

                Ich gebe mich geschlagen, Sie haben mich durchschaut.

                Die Ressentiments kommen mir zu den Ohren raus, ich bin ein pseudowissenschaftlicher Meinungskasper und bin von nichts anderem beseelt als Aktivisten zu diffamieren.

                Dabei gebe ich nur Stereotypen von mir und lege ihnen Worte in den Mund.

                Die einzige Frage, die sich mir noch stellt ist Folgende:

                Warum geben Sie sich überhaupt mit so einer unseriösen Person ab?

                • @Jim Hawkins:

                  Ich muss mich natürlich entschuldigen.

                  Sie haben alles gründlich recherchiert, die Quellen dafür in die Per-Review Hölle geschickt und kennen das Einkommen der Herkunftseltern nun bis auf die Nachkommastelle genau. Nach Eingabe dieser relevanten Informationen in ihren Sozialtaschenrechner kam die Antwort exakt berechnet heraus: "Bürgerkinder" 🤪

                  • @Rudolf Fissner:

                    Ich verstehe Sie nicht.

                    Haben Sie allen Ernstes noch nie davon gehört, dass Protestbewegungen, dass soziale Bewegungen wissenschaftlich erforscht werden?

                    Oder ist ihnen das einfach egal?

                    Und ich frage mich wieder einmal, warum ich meine Zeit mit ihnen vergeude.

                    • @Jim Hawkins:

                      Nun machen Sie rs nicht so spannend. Wer sind die beiden im Bild? Sie haben doch die Akten zu denen virliegen.

  • Warum nutzen diese jungen Menschen den Hörsaal nicht, um eine Naturwissenschaft zu studieren?

    Wenn diese Leute ernsthaft etwas für den Klimaschutz tun wollen, geht das nur über den technologischen Fortschritt - das zeigt meiner Meinung nach zu mindestens die Geschichte.

    Die Mehrheit der Menschen ist doch nicht bereit, zum Lebensstandard der 1970er Jahre zurückzukehren. Die Menschheit stand schon öfter vor gewaltigen Herausforderungen und hat diese in der Regel durch Humankapital gelöst.

    Nehmen wir die Malthus-Falle: Es war tatsächlich ein großes Problem, dass die Bevölkerung stärker wuchs als die Produktivität in der Landwirtschaft. Malthus machte - ähnlich wie Frau H. heute - den Fehler, die Wachstumsraten linear in die Zukunft zu projizieren. Dabei ist die Welt dynamisch und wenn ein ernsthaftes Problem auftritt, reagiert der Mensch - zugegeben mit zeitlicher Verzögerung. Die Produktivität in der Landwirtschaft stieg und Malthus Vorhersagen traten nicht ein. Ich denke, dass es dieses Mal ähnlich sein wird. Die Menschen realisieren das Problem des Klimawandels und werden durch technologischen Fortschritt darauf reagieren. Dafür brauchen wir aber Humankapital.



    Deshalb: Geht freitags zur Schule und demonstriert, wenn die Menschen samstags ihren Wocheneinkauf unternehmen. Nutzt den Hörsaal zur Akkumulation von Humankapital, damit ihr einen echten Beitrag zu den Problemen dieser Welt leisten könnt. Ich weiß, dass das Leben einer Studentin anstrengender ist, als das Leben einer Aktivistin - aber einen echten Beitrag leistet Ihr nur im ersten Fall.

    • @Schildbürger:

      1. Warum studieren sie keine Naturwissenschaft?



      Tun sie vielleicht, dauert aber zu lange, kann nicht die einzige Aktion sein. Sonst kann man sich den nach Jahren erreichten Abschluss in die Haare schmieren, weil längst alles zu spät ist.

      2. Der Lebensstandard der 70er Jahre war schon sehr klimaschädlich, deshalb möchte garantiert kein:e Klimaaktivist:in dahin zurück.

    • @Schildbürger:

      Als Doktor mit naturwissenschaftlicher Ausbildung möchte ich Ihnen gerne widersprechen. Ich hatte vor meinem Abschluss auch einen Exkurs in die Geisteswissenschaften. Dort habe ich vor 20 Jahren mit meinen Kommilitonen über die Begrenztheit von Resourcen gesprochen. Während in der Informatik sowie in der Chemie sich darüber lustig gemacht wurde. Das hat sich nicht viel gebessert. Auch im Jahr 2020 wurden noch vermehrt dumme Sprüche von MINT Kollegen gemacht.

      Die Naturwissenschaften bieten auch keine Lösung zum Wachstumsdilemma. Ohne geordenten Übergang in ein anderes Wirtschaftssystem wird es wohl nicht gehen. Und so eine sinnführende Diskussoin werden Sie eher vergeblich mit Naturwissenschaftlern erreichen.

      Wir haben alle technischen Möglichkeiten die wir brauchen. Falls es gut geht mit der Menschheit wird es ja auch weiterhin Fortschritt geben.

      Falls es einen Durchbruch gibt, wird der jedoch in unserem System patentiert. Und ist damit nicht wirtschaftlich tragbar auf globalem Niveau. Es wird den globalen Markt dann zwingen, auf billigere Lösungen mit abgelaufenen Patenten zu setzen, um den Konsum zu befriedigen.

    • @Schildbürger:

      Es ist Blödsinn anzunehmen, dass wir das Ruder alleine mit technischen Fortschritt rumreißen könnten!

      Was es braucht ist eine komplette neue Lebensweise!

      • @Herbert Eisenbeiß:

        Ich übersetze mal für Sie: "Komplett neue Lebensweise" = "Armut".

        • @Gorres:

          Ein Kommentar eher auf Twitter-Niveau.



          Was glauben Sie, was uns blüht, wenn wir keine komplett andere Lebens (Wirtschafts-!)weise einführen?



          Ziemlich sicher Armut. Dürre. Hunger.

      • @Herbert Eisenbeiß:

        Sicher nicht allein nur durch moderne Technologien…und Gesellschaften können sich ja auch allmählich ändern, das ist ganz normal…

        Mich gruselt es allerdings bei Begriffen wie „…komplett neue Lebensweise…“: Das hat sowas von Maokommune, „neuer Mensch“ usw…klingt mir zu totalitär, ist freiwillig schon okay, aufgezwungen endeten solche Versuche aber bisher meistens mit einem größeren Massensterben…

      • @Herbert Eisenbeiß:

        Das hat man in meiner Jugend zum Thema "erneuerbare Energien" auch gesagt, als für jetzt auch schon das Ende der Ölreserven angekündigt war. Solar geht nicht, viel zu geringer Wirkungsgrad, damit kann man vielleicht Uhren versorgen, aber keine Industrie und wenn Solar, dann Solarthermik, nicht Photovoltaik.

        Viele unterschätzen den technischen Fortschritt immens, der sowohl dazu geführt hat, dass das Öl nicht am Ende ist und dazu, dass Erneuerbare Energien jetzt doch einen wichtigen Beitrag leisten, der weiter anwächst.

        Dazu kommt, dass "Wachstum" nicht nur "mehr" bedeutet, sondern auch "gleich viel mit weniger Aufwand" - und dass da noch ein Riesenpotential besteht, effizienter zu werden, kann man doch kaum bestreiten.

        • @Dr. McSchreck:

          Sicher, es wird immer weiter geforscht. Aber keiner kann garantieren, dass ausgerechnet in den nächsten 5+X Jahren irgendeine bisher unbekannte Supertechnologie gefunden wird, die dazu geeignet ist, den Klimawandel zu verlangsamen oder gar reparieren.

          Und das genau das ist Problem an der Technikgläubigkeit vieler Personen, Sie inbegriffen: wie ein Kind an den Weihnachtsmann glaubt, so glaubt man hier, dass - mal wieder - schon rechtzeitig eine Technik gefunden wird, dann dann - mal wieder - das vorher scheinbar unlösbare Problem lösen wird. Und in der Zwischenzeit macht man genau gar nichts.

          So aber funktioniert Wissenschaft nicht. Wir müssen jetzt ran mit dem aktuellen Stand der Technik, und nicht wie kleine Kinder auf den Weihnachtsmann warten.

    • @Schildbürger:

      Besser noch für Samstagabende: Demo in der Disco und Kleben im Club.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Sie können soviel beschmieren oder bekleben, wie sie möchten.



    Das Klima wird mit Doppelwumms an die Wand gefahren.



    Die Kreuzfahrtindustrie boomt wie nie u d gerade jetzt fahren wieder Kohlezüge durch das Land.

    Wenn schon wären andere Teile zu beschmieren effektiver!

    Die Venezianer haben es geschafft die Kreuzfahrtschiffe aus der Stadt zu verbannen.Sie waren vor Ort.



    In den Museen hätte das nichts bewirkt.

  • Das finde ich eine sehr optimistische Sichtweise, dass Menschen die Aktionen radikaler Gruppen ablehnen und sich dadurch dann den moderaten Klimaschützern anschließen, weil die als vernünftiger erscheinen.

    Viel wahrscheinlicher ist es, dass diese summen Aktionen, die auf Breite Ablehnung stoßen, auch auf moderate Gruppen abfärben und dort Sympathien und Unterstützung kosten.

  • "Seid ihr wütend?"



    Es könnte auch ein Gewöhnungsprozess eintreten. Ignorieren, weitergehen, nicht mehr ins Museum kommen, sich einen Kunstbildband kaufen.



    Je mehr "gestört" wird, desto alltäglicher wird es, desto eher wird es ignoriert. Eine Botschaft wird dann gar nicht mehr vernommen, man seufzt, zuckt mit den Schultern, zieht sich ggf. ins Private zurück.

    Auch, weil meist mit Protesten die Falschen angesprochen werden. Der Druck wird ja nicht direkt auf die Politik ausgeübt ODER man bemüht sich nicht, sich selbst einer Partei anzuschließen oder eine zu gründen, die Leute zu überzeugen, es in den Bundestag zu schaffen und selbst an den Gesetzesänderungen mitzuwirken, die man für nötig hält.



    Stattdessen übt man Druck auf die Bevölkerung aus und sagt ihr damit evtl. nur "macht lieber eine Ausbildung als ein Studium, meidet Museen, nehmt Landstraßen statt Autobahnen für den Weg zur Arbeit."

    • @BlauerMond:

      Würde Ihr Argument stimmen wäre das kritzln von Hakenkreuzen eine antifaschistsche Aktion. Wenn die Strassen voll damit wären, würde man das Symbol ja nicht mehr sehen/wahrnehmen. Mensch hätte sich dann daran gewöhnt und es wäre keine menschenverachtende Propaganda mehr.

      Es ist ein wenig überspitzte und sarkastische Kritik Ihrer Worte. Applaus bekommen nicht alle Klimaschutz Aktionen. Aber verständlich finde ich sie alle.

      • @SimpleForest:

        Ach, das was jetzt passiert - ob Aufreger oder nicht - wird ein müder Furz sein gegenüber dem, was in einer Generation als absolut legitime Notwehr gelten wird.

  • „ mal für die überforderten Tafeln kochen und mit Menschen über den Zusammenhang zwischen Armut, gleichzeitiger Überproduktion und Naturzerstörung reden.“

    Weder möchten die Menschen während sie kochen bequatscht werden, noch werden die Kunden die Mistgabeln, sorry, küchengabeln, hervorholen und die Revolution auszurufen.

    Zumal es gar nicht so einfach ist den Zusammenhang zwischen den Faktoren darzustellen.

    • @fly:

      Ein Teil dieses Teiles tut es doch schon. Anquatschen und in Tafeln helfen. Aber die Tafeln bleiben weiterhin überfordert, wenn Aktivistis sich auch um andere Projekte kümmern müssen.

    • @fly:

      einmalige Aktionen wie "ich koche für Euch und Ihr hört mir dafür zu" wird auch nicht funktionieren. Es muß schon permanentes Engagement sein. Präsenz sein, Kontakt aufbauen, nebenbei Gespräche führen... wieso können das Rechte, aber links und liberal nicht. Da wird erwartet einmal eine Aktion zu machen, Plakate zu malen Zettel zu verteilen und dann wird das schon... (ist überspitzt, schon klar, aber hineinknieen in den Alltag ist nicht so das linksliberale Ding)

  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    Das ist ja schön, wenn man die Klimaaktivisten zu den eigentlichen Schuldigen der gesamtgesellschaftlichen Verweigerung erklären kann. Eine Win-win-Situation also.

  • Es braucht wie im Artikel angesprochen Solidarität um die Massen auf die Straße zu bringen. Das ist aber in einer diversen und wenig homogenen Gesellschaft wie der unserern so gut wie unmöglich. Es hat schon Gründe warum Amazon in den USA Lagerstandorte bevorzugt in Regionen mit hoher Diversität aussucht, weil dort das Risiko für die Bildung einer Gewerkschaft am geringsten ist. Die Wende 89 war nur möglich, weil wir die große Mehrheit der Bevölkerung auf die Straße brachten. Die Teilnehmer der Demos waren aber sehr homogen und brachten alle die gleiche Sozialisation und Erfahrungen mit. Das ist in der aktuellen bundesdeutschen Gesellschaft aber vollkommen illusorisch. Eine Revolution von der Straße ausgehend ist damit eigentlich als Option zu streichen.

    • @Šarru-kīnu:

      Korrekt.

      Eine wirksame Strategie unter solchen Umständen kann nur ein "Nadelstiche von allen Seiten" sein.



      Ein "alle gemäß ihren Fähigkeiten, allen gemäß ihren Bedürfnissen".

      Die einen brauchen vorrangig eine zukunftsfähige Energieversorgung, die anderen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, die dritten erschwingliche und nachhaltig produzierte Lebensmittel; wieder andere gehen das Thema akademischer und gesamtsystemisch an und sorgen sich um Biodiversität und Ökosysteme. Und so weiter.

      Keiner dieser Ansätze ist "richtiger" als ein anderer. Sie sind alle integrale und notwendige Teile desselben Problemkomplexes. Und dessen Kernursache ist ein sozioökonomisches Paradigma, das Zukunftsfähigkeit über Bord schmeißt zugunsten von Wachstum durch Verschwendung und Habgier als Primärtugend.

      Das gegeneinander auszuspielen ist so erbärmlich wie Frauen respektive Refugees einzureden, sie, und nur sie, seien bei der Jobsuche diskriminiert, und die jeweils anderen seien es nicht.

      • @Ajuga:

        Wir brauchen ein Wachstum einer zukunftsfähigen Energieversorgung, des ÖPNVs, erschwinglich und nachhaltig erwirtschafteter Lebensmittel. Und bei all dem darf die Natur nicht unter die Räder kommen.

        Wollen Sie so ein Wachstum?

  • Aktionen sollten verständlich und nachvollziehbar sein, sonst funktionieren sie nicht.

    Sie sollten sich aus sich selbst erklären. Weil sie das hier nicht tun, bedarf es solcher Erklärungen, wie sie ein Aktivist, der sich am berühmtesten Vermeer anklebte, äußerte:

    „Wie fühlt sich das an?“, fragt einer der Aktivisten, der mit einer Hand an der Wand neben dem Gemälde festgeklebt ist und in der anderen noch immer die Konserve hält.

    „Zu sehen, wie etwas schönes und unbezahlbares vor euren Augen zerstört wird? Seid ihr wütend? Wo ist diese Wut, wenn ihr dabei zuseht, wie der Planet zerstört wird?“

    Das geht denn Zuschauern natürlich runter wie Öl und deshalb reagieren sie so:

    Die einhellige Antwort der Beobachter: „Halt die Klappe.“

    www.berliner-zeitu...nohrring-li.281091

    • @Jim Hawkins:

      Wenn die Metaebene zu obskur wird, dann verfehlt eine solche Aktion ihren Zweck. Ich vermute einige der Klimaprotest-Aktivistinnen sind intellektuell zu überladen und wandern zu sehr in ihrer eigenen Gedankenwelt. Es fehlt eindeutig der Kontakt zu andern Bevölkerungsgruppen.

      • @Mopsfidel:

        Es ist immer schwer, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Das ist bei diesen Bürgerkindern nicht anders.

        Sie können sich nicht vorstellen, dass die Katastrophe darin bestehen kann, den schlecht bezahlten Job zu verlieren oder die Miete nicht mehr zahlen zu können.

        Aus einer privilegierten Warte hat man schnelle eine verzerrte Sicht.

        • @Jim Hawkins:

          Das mit der sozialen Katastrophe haben die wohl kapiert; umso schneller wir dann doch mehr als nur so tun als ob wir was ändern wollen umso kleiner fällt ebenjene aus.

  • Dann darf ich mal die andere Seite darstellen. Als Dozent an einer Hochschule, an der auch Umwelt und Nachhaltigkeit massiv gelehrt wird, gibt es kaum Zuspruch der Studierenden für solche Aktionen. Was mich wundert. Ich mache hier keine "Hausfrauenumfrage", diese Diskussionen ergeben sich aus dem Thema "Nachhaltigkeit als Strategie" und wird eher von den Studierenden zur Diskussion gestellt als von mir. Wenn ich mein durchaus nicht unintelligentes Umfeld mit einbeziehe, komme ich auf ein ähnliches feedback. Und mehr: je mehr Krisen, die direkt ans Finanzielle gehen, um uns herum herrschen, desto weniger steht der Klimawandel im Fokus. Hier ist das "Hemd deutlich näher als die Hose". Sparen statt Bio oder fair-trade, Verbrenner statt E-Auto, Heizen mit allem was in den Kaminofen passt etc. Die kritische Masse wird wohl erst erreicht werden, wenn der erste Kippunkt erreicht ist, oder wir in größerem Umfang und jeder persönlich vom Klimawandel bedroht werden.

    • @maestroblanco:

      Vielleicht sind die Studierenden auch einfach nur Realisten: Deutschland alleine wird klimatechnisch die Welt nicht retten. Deutschland mit der EU ist schon eine andere Hausnummer.

      Und eigentlich braucht es die USA, UK, EU, China, Japan und Indien mindestens dazu. Das wiederum ist bei der politischen Lage doch eher unrealistisch.

  • eben, akademischer Protest bewegt sich eben auch oft in akademischen Ebenen. In der nicht-akademischen Welt wirkt beides nicht, eher das Gegenteil. Da wird dann über die Chaoten der Kopf geschüttelt, die auch noch die Kultur beschädigen, obwohl die Kopfschüttler nie etwas mit Museen etc zu schaffen haben.



    Ganz bestimmt liegt der Erfolg rechter und rechts-populistischer Kräfte darin, sich genau dahin zu begeben, wo die Menschen erreichbar sind, Fußball, Feuerwehr, Vereine... in den Alltag vieler Menschen halt. Etwas was linkem und liberalem Protest so misfällt, besteht die eigene Selbstdefinition doch aus der Abgrenzung gegen dieses Milieu ( ok wohlwollend ließe sich auch sagen, das dieser Milieuunterschied nicht bekannt ist, da viele ihre Mittelschichtsblase nie wirklich verlassen haben und denken die Masse sei wie sie selbst und der Plebs nur eine paar Vereinzelte, so wie die paar "anderen" auf dem Gymnasium damals)



    Diese Fokussierung auf das eigene Milieu ist es, was links und liberal so behindert und es bei vielen als Elitenprotest erscheinen lässt.

    • @nutzer:

      Wenn Sie Gesellschaften in Schichten statt Klassen unterteilen, ist es kein Wunder, dass Sie links und liberal immer in einem Atemzug nennen müssen, als wären das vereinbare Weltanschauungen. Sind sie aber nicht.

      Liberalismus ist eine rechte Ideologie und auch das, was wir in Deutschland und anderswo auf der Welt am rechten Rand sehen, ist eine besonders extremistische Form von Liberalismus. Und alle emanzipatorischen und ökologischen Projekte der "Links"liberalen sind nur dann erfolgreich umsetzbar, wenn man die ökonomische Basis für Marginalisierung und planetare Zerstörung attackiert. Das ist stets der Kapitalismus - die heilige Kuh, die kein Rechter jemals antasten wird. Erst wenn der Kapitalismus stirbt, werden wir überleben können. Beim Klimawandel sehen wir das deutlicher als bei jeder anderen Frage: Es gibt keine zielführende linke Politik ohne Bekämpfung des Klimawandels und niemand, der den Klimawandel nicht bekämpft, kann sich mit Fug und Recht links nennen.

    • @nutzer:

      Sehr clevere Analyse.



      Ich persönlich habe mal eine Ausbildung zum Elektriker gemacht und habe dann Abi nachgeholt, Studiert etc und habe mittlerweile einen sehr gut bezahlten Job in einem MINT-Beratungsunternehmen. Die meisten meiner Mitarbeiter sind sehr Links, vereinzelt aber auch Wirtschaftsliberal. Die Diskussionen, die wir in den Pausen und beim Feierabendbier haben sind sehr angenehm und auf hohem technischen und philosophischen Niveau. Aber ich denke mir oft, dass das meine alten Elektrikerkollegen nur zum Kopfschütteln bringen würde, wenn sie uns zuhören würden.



      Diskussionen über Systemwechsel etc. interessiert dort niemanden. Ob sie jetzt ihr Geld von einem Staatsbetrieb oder von einem reichen privaten kriegen interessiert die Null. Was die Leute aber extrem beschäftigt ist, dass sie die volle Last der Migration abfangen müssen. Ich bin selbst aus einer Flüchtlingsfamilie, aber ich verstehe denen Ihre Sorgen. Viele Handwerker, vor allem Elektriker, haben sehr wohl ein Verständnis für den Klimawandel und seine Auswirkungen. Sie glauben aber nicht, dass Linke oder Liberale diese Probleme lösen können, da sie die Diskussion als sehr abgehoben und weltfremd empfinden. Außerdem befürchten sie, dass sie am meisten benachteiligt werden von den Maßnahmen. Ihr müsst euch mal vorstellen was eine so krasse Explosion der Treibstoffe für einen selbstständigen Handwerker bedeutet, der zu jedem Kunden fahren muss - glaubt mir, ÖNV ist hier keine Option.

      • @__tester:

        Wow, deine anekdotischen Erfahrungen auf "die Leute" zu übertragen ist falsch und tatsächlich wirklichkeitsfern, wie ich finde.



        Vielleicht ist dein Verständnis, und das deiner Kolleginnen, davon was politisch Links ist, oder sein kann nicht deckungsgleich mit den Realitäten? Vermeintlich politisch Links "sein", aber generell libertär handeln ist doch weit verbreitet in den entsprechenden Subklassen, behaupte ich.



        Des Weiteren muss das, was Du als "Diskussion auf hohem technischen und philosophischen Niveau" bezeichnest, tatsächlich bei einer genauen Prüfung nicht mehr sein als ein verbales Bestätigen des Status Quo. Na ja, viel heiße Luft und wenig bis gar keine Substanz. Kannst Du, und ich auch. So what...

      • @__tester:

        Ein Bericht aus der Realität - wird nicht jedem gefallen, aber von mir Danke. Erlebe es genauso....

  • Klimaschutz hat kein Aufmerksamkeitsproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. So lange solche Aktionen gar nicht auf konkrete, realistische und praktikable Lösungsansätze abzielen, schaden sie dem Klimaschutz mehr, als sie nutzen.

    • @Ruediger:

      Findest du! Bezieht sich deine Aussage auf Fakten, oder "gefühlte" Fakten?



      Ich sehe das komplett diametral, aber auch nur gefühlt.

      • @Stein der Zweite:

        Jeder weiß, dass wie ein Klimaproblem haben, auch diejenigen, die es leugnen. Wo sind diese Proteste denn lösungsorientiert? Was tragen sie dazu bei, dass wir realistischen und pragmatische Wege aus der Klimakrise finden? Es geht nur um Aufmerksamjeit, nicht um eine Lösung.

        • @Ruediger:

          Jeder weiß, dass wie ein Klimaproblem haben...aber niemand macht was. Außer reden! Darauf aufmerksam zu ist Teil der Lösung.Zudem werden ja auch noch weitere Forderungen (=Lösungen) gestellt. Allerdings zeichnet sich mal wieder der ab ,das mit solchen Aktionen die Ignoranz der dumpfen Masse- ich polemisiere hier bewußt- nicht durchbrochen wird. Solche Aktionen sind aus Verzweiflung geborener Fingerzeig auf die dampfenden Problemhaufen. Aber anstatt dahin zu schauen worauf gezeigt wird,bleibt die Aufmerksamkeit beim Finger hängen. Und so empört man sich darüber das die Schutzscheiben von völlig überteuerten Gemälden mit temporär bekleckert werden.



          Aber das war schon immer so. Ignoranz gehört anscheinend zu den evolutionären Erfolgsrezepten des Homo "sapiens". Es sind i.d.R. nur wenige "Spinner und Chaoten" die gegen den Strom schwimmen und auf unangenehme Probleme aufmerksam machen. Änderungen ergeben sich meist aus dem Generationenwechsel. Leider ist dem Fall keine Zeit dafür,denn die Gegenmaßnahmen müßten jetzt und nicht Jahrzehnte später geschehen.

          • @Mustardmaster:

            Ich bin mir nicht so sicher, ob niemand was macht. Ich kenne viele Menschen, die Autofahrten und Flugreisen reduzieren, Bahn und Fahrrad nutzen. Es gibt unzählige Ingenieure und Wissenschaftler, die neue, klimafreundliche Technologien entwickeln. Das ist vielleicht nicht so sexy und schlagzwilenträchtig, wie Kunst zerstören und auf Demos gehen, aber im Gegensatz zu Aktionen, die einfach nur Aufmerksamkeit erzeugen, für ein Thema, dem es nicht an Aufmerksamkeitfehlt, nüttzt das dem Klima, auch wenn es vielleicht nicht ausreicht.

      • @Stein der Zweite:

        Sie meinen, das Thema Klimaschutz ist zu wenigen Menschen bewusst? Und daher ist es nötig, mit solchen Aktionen darauf aufmerksam zu machen?

        Das finde ich mehr als mutig. Klimaschutz ist noch immer - neben Energiekrise und Ukraine - das Thema Nr. 1 in allen Medien.