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Die TheseDie Impfpflicht muss endlich her

Unser Autor war lange gegen eine Impfpflicht. Doch angesichts der immer noch viel zu schlechten Impfquote geht ihm so langsam die Geduld aus.

Nur ein Piks in den Arm: sollte die Corona-Impfung verpflichtend werden? Foto: Ute Grabowsky/photothek/imago

Eigentlich könnten wir es schon so schön haben. Die Tage werden zwar kürzer, es wird wieder kühl. Wir müssten uns trotzdem keine Sorgen machen. Denn die Impfquote könnte bereits so hoch sein, dass wir uns entspannt in Cafés aufhalten und wieder Kinos und Theateraufführungen besuchen würden. Selbst Konzerte und Partys mit Tausenden fröhlich Feiernden würden von In­fek­tio­lo­g:in­nen und In­ten­siv­me­di­zi­ne­r:in­nen nicht mehr als bedenklich angesehen. Das ist in Dänemark bereits der Fall.

Masken würden wir in Supermärkten und Räumen mit viel Publikumsverkehr zwar weiter tragen. Aber gar nicht so sehr aus Angst vor Corona, sondern wegen der anstehenden alljährlichen Grippewelle und diversen anderen Erkältungskrankheiten. Denn davor schützen Masken auch. Wir könnten auch wieder die Großtante im Pflegeheim besuchen, ohne Angst haben zu müssen, ein gefährliches Virus einzuschleppen.

All das können wir aber nicht. Denn neun Monate nach Beginn der Impfkampagne und etwa drei Monate, seitdem hierzulande ausreichend Impfstoff für alle Impfberechtigte zur Verfügung steht, haben wir die ziemlich ernüchternde Situation, dass 36 Prozent der Bevölkerung nicht vollständig geimpft sind. Viele davon haben nicht einmal vor, sich in absehbarer Zeit impfen zu lassen. Wir sind damit weit entfernt von der dringend empfohlenen Impfquote von mindestens 85 Prozent. Diese wäre notwendig, damit es in der kalten Jahreszeit nicht erneut zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommt.

Das ist traurig und frustrierend. Frustrierend, weil ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung auch nach mehr als anderthalb Jahren der Pandemie offenbar nicht begriffen hat, dass eine Überlastung der Krankenhäuser nichts anderes bedeutet, als dass auch jede lebensnotwendige Krebsoperation verschoben werden muss. Allein in der ersten Welle im Frühjahr 2020 betraf das bundesweit mehr als 50.000 Operationen.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Und traurig ist es, weil es vielen offenbar egal ist, wie schlimm es dem medizinischen Personal ergeht, wenn sie nicht nur über Wochen völlig überarbeitet sind, sondern auch alleine oder zu zweit Leichen in blaue Säcke stecken müssen. Bei einer Überlastung der Krankenhäuser steht nämlich nicht einmal ausreichend Personal zur Verfügung, um mit, wie eigentlich üblich, drei oder vier Kräften die verstorbenen Pa­ti­en­t:in­nen würdevoll wegzutragen.

Selbstbezogen und egoistisch

Dass gut ein Drittel der Bevölkerung sich nicht in die Lage der Pflegekräfte hineinversetzen mag, zeigt, wie selbstbezogen und egoistisch ein beträchtlicher Teil davon ist. Angesichts dieses Szenarios, vor dem wir in den nächsten Wochen wegen der vielen Impf­ver­wei­ge­re­r:in­nen womöglich wieder stehen, bin ich inzwischen für eine Impfpflicht.

Noch zu Beginn der Impfkampagne, also zu Beginn des Jahres, hätte ich mich gegen eine solche Anordnung ausgesprochen. Denn abgesehen davon, dass gar nicht genug Impfstoff für alle zur Verfügung stand, finde ich Aufklärung natürlich immer besser als Zwang. Zudem waren die zugelassenen Impfstoffe zwar intensiv geprüft, gerade die mRNA-Technologie von Biontech/Pfizer und Moderna war aber neu. Zweifel waren also durchaus angebracht.

Doch inzwischen sind allein vom Biontech-Impfstoff weltweit mehr als 1,5 Milliarden Dosen verabreicht. Abgesehen von leichtem Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen an der Einstichstelle ist das Risiko von Nebenwirkungen allen Bedenken zum Trotz extrem gering. Trotz neu aufgetauchter, noch ansteckenderer Virusvarianten schützen auch die anderen drei hierzulande zugelassenen Impfstoffe weiter hochwirksam gegen schwere Verläufe. Und genau darauf kommt es beim Impfstoff an.

Als dann im Laufe der Sommermonate so viele Vakzine vorhanden waren, dass jeder Volljährige ein Angebot wahrnehmen konnte, war ich auch weiterhin nicht für eine Impfpflicht. Denn so viel Kulanz sollte jedem zugestanden werden, wenn er oder sie sich vor dem Sommerurlaub nicht mehr an die langen Schlangen in den Impfzentren stellen wollte. Die Urlaubszeit ist aber längst vorbei, Warteschlangen gibt es keine mehr. Und geimpft wird auch nicht mehr nur in Impfzentren oder beim Hausarzt, sondern ohne Anmeldung auch bei Ikea, vor Supermärkten und auf den Marktplätzen. Einfacher geht es kaum.

Geradezu obszön ist es aber, dass der Staat Impfstoffe in großer Menge hortet – in der Hoffnung, die bislang Ungeimpften doch noch überzeugen zu können. Immer mehr davon wird weggeworfen, während ein Großteil der Menschheit in den armen Ländern sehnsüchtig auf einen Impfschutz wartet. Weltweit sterben weiterhin im Schnitt täglich zwischen 8.000 und 10.000 Menschen an Covid-19.

Was offenbar vielen nicht klar zu sein scheint: Diese Pandemie war für den Staat, aber auch die vielen Kulturbetriebe und große Teile der Wirtschaft extrem teuer. Jede Woche der Schließungen von Geschäften, Gaststätten und Betrieben, die in den ersten Wellen notwendig waren, um die Infektion aufzuhalten, hat allein den Staat mehr als 7 Milliarden Euro gekostet.

Auch die Politik trägt Schuld

Um einen Absturz der Wirtschaft zu verhindern, war es richtig, dass die Regierung so massiv eingesprungen ist. Das aber hat bei vielen offenbar den Eindruck vermittelt: Der Staat fängt immer alles auf. Es ist naiv zu glauben, dass diese Staatshilfen mit dem eigenen Portemonnaie schon nichts zu tun haben werden. Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgekosten dieser Krise dürften wir nach den Bundestagswahlen mit einer wie auch immer neu zusammengesetzten Regierung bitter zu spüren bekommen.

Die Politik trägt ihrerseits Schuld an der weit verbreiteten Impfskepsis. Po­li­ti­ke­r:in­nen aller Couleur haben gleich zu Beginn der Impfkam­pagne geradezu mantrahaft beschworen, eine Impfpflicht werde es nicht geben und ihre Haltung mit Freiheitsberaubung und schwerem Eingriff in die Grundrechte begründet.

Nur: In der Verfassung findet sich eine solche Stelle nicht. Vielmehr sieht das Infektionsschutzgesetz sehr wohl auch Maßnahmen wie eine allgemeine Impfpflicht vor, wenn sich Leben und Gesundheit großer Teile der Bevölkerung nicht anders schützen lassen. Eine Impfpflicht gegen Masern gibt es längst. Und das ist angesichts der hohen Ansteckungsgefahr auch richtig so.

Zur Durchsetzung einer Impfpflicht müssen Po­li­zis­t:in­nen ja nicht gleich Unwillige durch die Straßen jagen. Eine Impfpflicht für all jene Berufsgruppen, die viel mit Menschen in Kontakt stehen, wie sie jetzt in Frankreich eingeführt wurde, würde womöglich reichen, um die entscheidende Impfquote von 80 Prozent zu erreichen. Zugleich drängt die Zeit. Wird bis Ende Oktober eine Quote in dieser Größenordnung nicht erreicht, könnte es in den Krankenhäusern wieder genauso schlimm zugehen wie im vergangenen Winter und Frühjahr.

Mir reicht es. Für „Querdenker“, die bloß nach Aufmerksamkeit heischen, mit diesem Getue aber nicht nur die eigene Gesundheit aufs Spiel setzen, sondern auch die derjenigen, bei denen der Impfstoff wegen eines schlecht funktionierenden Immunsystems nicht wirkt, hatte ich noch nie Verständnis. Für die vielen Zauderer nun aber auch nicht mehr.

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57 Kommentare

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  • ich ( zweifach geimpft ) fasse es seit letztem jahresende nicht , dass das "mantraartige keine impfpflicht " von der presse nie gründlich hinterfragt wurde.



    die achtung der regierung vor der autonomie und den grundrechten der bürger ist es nicht , davon darf man nach der "coronaexperience" getrost ausgehen .



    dem autor , herrn lee , lege ich nahe , sich einmal



    eingehend mit der haftungsfrage zu beschäftigen



    und uns leserinnen und leser daran teilhaben zu lassen .



    ich tat das längst , und da liegt der hund begraben.



    die oberflächlichkeit in der presse was coronaberichterstattung betrifft ,ist erschütternd.



    in der schweiz und österreich sieht es punktuell besser aus.



    und , lieber herr lee , sie können gern zukünftig gegen alle krankheiten masken tragen .



    ich lasse mich wie jedes jahr einfach gegen grippe impfen , denn ich habe , obwohl ich musikerin bin , nicht die absicht in die fusstapfen des sozialphobikers michael jackson zu treten !



    ulla meinecke

  • Selbstbezogen und egoistisch…. liebe TAZ, lieber Felix Lee, wäre hier in Anbetracht der officiellen Verlautbarungen nicht mehr Sachlichkeit angebracht?

    SICHERHEITSBERICHT PEI vom 20.09.2021



    …. Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,5 Meldungen pro 1.000 Impfdosen, für schwerwiegende Reaktionen 0,15 Meldungen pro 1.000 Impfdosen….



    RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Technische Universität Berlin 30. April 2021



    …..Versorgung der COVID-19- Patienten, für deren stationäre Versorgung im Jahresschnitt unter Berücksichtigung der Überlieger 2% aller Betten und knapp 4% der Intensivbetten benötigt wurden, natürlich mit zeitlichen und geographischen Spitzen….

    Und zur Erinnerung: Die aktuellen Corona Impfstoffe haben „….eine bedingte Marktzulassung erhalten. Es werden weitere klinische Studien bis mindestens 2025 durchgeführt und mögliche Nebenwirkungen werden kontinuierlich und weltweit beobachtet“ so schreibt Sarah Thust vom Faktencheck, 16. Juni 2021



    oder hier bei htttps:clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04368728 ist zu lesen „BioNTech SE, Study Type :Interventional (Clinical Trial), Estimated Study Completion Date :May 2, 2023“



    Impfen ist ein Eingriff in die körperlichen Unversehrtheit und hier sollte jeder selbst entscheiden dürfen. Die aktuellen und die Corona-Zahlen aus 2020 rechtfertigen m.E. auch keine Zwangsimpfungen. Impfungen, die laut dem SICHERHEITSBERICHT vom 20.09.2021 des PEI „….Auch Todesfälle können vorkommen…„ Und das Alter der bisher betroffen war deutlich jünger als das der Corona-Toten - wer will hier entscheiden welcher Tod hinzunehmen ist!

    • @Juedoe:

      DANKE!!!!!

  • Die Wahlen sind vorbei, die Stimmen der Impfunwilligen nicht mehr von Belang und so kann die Impfpflicht endlich Realität werden. Das ist zweifellos autoritäres Handeln, wer will das schon! Aber es ist legitimiert durch die Notwendigkeit, die Bevölkerung vor einem tödlichen, nur auf diese Art beherrschbaren Virus zu schützen. Die Pocken sind z.B. durch regelmäßige Massenimpfungen ausgerottet worden.

  • Einen wichtigen Aspekt der Impfpflicht fände ich auch die Signalwirkung.

    Sinn der Sache sollte nicht sein, jeden Impfgegner mit Polizeigewalt zum Impfen zu zwingen. Eine Strafzahlung würde ein Impfgegner vermutlich einfach zahlen, ohne sein Verhalten zu ändern.

    Dennoch würde eine erhebliche Signalwirkung davon ausgehen, dass das eben nicht etwas ist, wo man dafür oder dagegen sein kann, sondern dass es eben sein muss.



    Somit würden die ganzen Entscheidungen von Unsicheren nach Stammtisch- und Kaffeekranzdiskussionen entfallen. Und es gäbe keine Entscheidungen mehr nach dem Motto: "meine Nachbarin lässt sich auch nicht impfen und findet das ganz schrecklich und deswegen lasse ich mich auch nicht impfen"

    An dieser Stelle möchte ich auch an die Maskenpflicht in Geschäften erinnern:



    Bevor diese eingeführt wurde, haben nur wenige Personen im Geschäft eine Maske getragen, obwohl schon lange empfohlen. Ging man selbst mit Maske ins Geschäft fühlte man sich wie ein Alien beäugt und hätte wohl am liebsten die Maske wieder abgesetzt. Seit der Maskenpflicht ist das selbstverständlich und niemand denkt mehr darüber nach.

  • Impfpflicht? Seid ihr noch zu retten? Ich ertrage es kaum noch, wie leicht die Freiheit zum Entscheiden aufgegeben wird. Impfen ist ok, aber Pflicht? China ist angekommen oder was!

    • @joaquim:

      Mein Eindruck ist, dass das Konzept der "Freiheit" von vielen falsch verstanden wird, und zwar als Rücksichtslosigkeit, als machen können was man will. Wir leben aber nicht im luftleeren Raum, sondern umgeben von Mitmenschen. Bitte an Kant denken "meine Freiheit endet da, wo die der anderen anfängt". Danke.

    • @joaquim:

      Die 'Freiheit' einiger sich nicht impfen zu lassen führt aber sehr konkret dazu, dass aus Gründen des Infektionsschutzes viele andere Freiheiten aller anderen so lange eingeschränkt werden müssen bis eine Herdnimmunität auf dem natürlichen Weg der Durchseuchung der Ungeimpften erreicht ist und der Weg dahin wird nicht nur sehr lang und ökonomisch schmerzhaft sondern auch sehr viele weitere und vermeidbare Tote fordern.

  • Das ist doch mal ein Argument. Es ist eben kein Privatrisiko", vermeidbar schwer zu erkranken, wenn man dabei andere wichtige medizinische Behandlungen erschwert. Das kann im Extremfall sogar Tote geben.

  • >>Der Chefepidemiologe Islands, Thorolfur Gudnason und andere Experten zeigten sich enttäuscht über die Wirkung der Impfungen: Obwohl die Insel mit ihren 360000 Einwohnern die höchste Impfquote Europas hat - 75 Prozent der Bevölkerung sind zweifach geimpft plus 6 Prozent einfach - breitete sich die Delta-Variante zeitweise exponentiell aus.



    Es zeige sich, erklärte Gudnason, dass auch Geimpfte Infektionen relativ leicht weitergeben – Herdenimmunität sei so nicht möglich. Allerdings wirkten die Impfungen insofern gut, als dass es nur wenige schwere Erkrankungen gebe.

    • @Fro:

      Deswegen wird auch in vielen Artikeln nicht mehr geschrieben, dass eine Impfung vor Verbreitung schützt, sondern schwere Verläufe verhindert. Zitat "... Impfstoffe weiter hochwirksam gegen schwere Verläufe. Und genau darauf kommt es beim Impfstoff an."

      Was bringt Herdenimmunität von 85%, wenn auch geimpfte das Virus leicht weitergeben? Es reduziert die schwere des Verlaufs und damit die Belastung des Gesundheitswesens.

      Würden sich alle an Abstand, Maske & Co halten, dürfte es dennoch keine Überlastung des Systems geben. Solange also diese Maßnahmen nicht konsequent durchgesetzt werden, scheint eine Impflicht nicht zu rechtfertigen zu sein.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Impfplicht - na endlich.



    Warum?



    Trotz mehrfacher, in vielfältigen Tonarten ausgesprochenen Bitten, haben Impfgegner mir noch nie erklären können oder wollen, wie sie andere vor Ansteckung schützen wollen.

    Und nicht nur ""Lindnern"" kann ich auch in dieser Frage nicht mehr ohne erhebliche Bauchschmerzen ertragen - ""Lindern"" ist der Freibrief andere anzustecken oder sich keinen Kopf zu machen, wie ich es verhindern kann, die Seuche an andere weiter zu geben.

    Das geht gar nicht.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Was kennen Sie für Leute, dass diese Abstand, Maske und Hygiene nicht benennen können?

      Wenn fremde Leute ohne Maske eng nebeneinander demonstrieren gehen, dann sollte man dagegen vorgehen. Aber wieso soll man die Leute behelligen, die sich an alle Maßnahmen halten und so eine Ausbreitung ihrerseits verhindern?

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Diese missionarischen "in vielfältigen Tonarten ausgesprochenen Bitten" haben sicherlich das Problem verschärft!



      Die "freiheitliche Coronapolitik" der bisherigen Bundesregierung will diesen Meinungskampf endlos fortsetzen.

      Damit nie wieder Kinder und Eltern die Hauptleidtragenden einer "freiheitlichen Coronapolitik" sind, macht eine Impfpflicht Sinn!

    • @06438 (Profil gelöscht):

      "(...) haben Impfgegner mir noch nie erklären können oder wollen, wie sie andere vor Ansteckung schützen wollen." (Coriander23)



      Sie haben wohl weder Esoteriker, Homöopathen, Heilpraktiker und auch keine Neureligiösen in Ihrer Bekanntschaft.



      Ich beneide Sie um Ihr Biotop der Vernunft!

      • @LittleRedRooster:

        Den zynischsten Tipp, den eine Impfskptikerin mir genannt hatte, um Covid zu bekämpfen, war "positiv denken". Manchmal fragt man sich schon, wie naiv man eigentlich sein kann.

  • Zur Impfpflicht hat die DEGAM (deutsche gesellschaft allgemeinmedizin) schon vor der Pandemie, damals im Zusammenhang mit der Masernimpfung, geäußert. Kurz und mit den notwendigen Fakten.



    Also: keine Impfpflicht...



    www.online-zfa.de/...zur_imfpflicht.pdf

    • @Hausarzt:

      "im Zusammenhang mit der Masernimpfung"



      Das ist eben der entscheidende Punkt. Sie lehnten die Impfpflicht bei Masern ab weil sie sie angesichts von Häufigkeit und Sterblichkeit der Erkranung und einer trotz Freiwilligkeit hohen Impfquote von über 90% nicht für Notwendig hielten. Die Impfpflicht gegen Masern gibt es trotzdem. So gesehen würde ich die Argumentation des DEGAM-Papiers auf Covid bezogen eher als Argument für als gegen eine Impfpflicht lesen.

  • Die Erkenntnis des Autors kommt etwas spät, ist doch von WHO und Experten des Öffentlichen Gesundheitswesens bekannt, dass zur Bekämpfung und Eindämmung von Epidemien und Pandemien eine klar strukturierte, zentralisierte und quasi militärische Strategie notwendig ist. Das haben andere europäische Länder wie Italien, Spanien, Portugal und Frankreich besser gemacht als Deutschland. Die neoliberale Denke, dass jeder seines Glückes Schmied ist, und der Staat sich gefälligst zurückzuhalten hat (siehe FDP) , ist die ideologische Grundlage für die niedrige Impfquote. Die Presse, einschliesslich der TAZ, hat dieses mantraartig wiederholt. Es ist höchste Zeit, dass sich der Staat, als Gemeinwesen, selber schützt und die Impfpflicht durchsetzt.

    • @Rinaldo:

      " Es ist höchste Zeit, dass sich der Staat, als Gemeinwesen, selber schützt und die Impfpflicht durchsetzt."

      Boah, geht`s noch.



      Ich will mich gar nicht daran erinnern woran mich das erinnert.

    • @Rinaldo:

      Spanien, Portugal, Italien verzeichneten Todesraten die viel viel höher waren als hier und einen Lockdown der unglaublich viel härter war als hier. Das ist der einzige Grund für die etwas höhere Impfquote.



      Oder sind die sehr viel höheren Todesraten in den Ländern ein Mangel an „Neoliberalismus“?

      • @Wombat:

        Die höheren Todesraten in diesen Ländern sind u.a. schlechteren Gesundheitswesen zuzuschteiben. Genau wie Sie sage, in diesen Ländern waren die Lockdowns sehr viel härter, dacdie Regierungen den WHO- Emohehljbgen gefolgt sind. Nur Deutschland meint, dass der Staat sich bei einer Pandemiebekämpfung zurückhalten sollte...deshslb die niedrigen Impquoten, im Vergleichbzu den anderen Ländern

  • "Dass gut ein Drittel der Bevölkerung sich nicht in die Lage der Pflegekräfte hineinversetzen mag..."

    Der Autor anscheinend auch nicht. Gerade das medizinische Fachpersonal fiel mit einer starken Impfablehnung auf. Deshalb auch der Impfzwang für Pflegekräfte in Frankreich, etc.

    • @PS007:

      "Gerade das medizinische Fachpersonal fiel mit einer starken Impfablehnung auf." (PS007)



      Wie es so in Frankreich ist weiß ich nicht so genau. In Deutschland sind bislang ca. 55 % des med. Fachpersonals geimpft. Weitere 27 % stehen auf der Warteliste. Lediglich ca. 20 % sind Impfskeptiker. (Stand: Juni 2021).



      Damit war die Impfquote im Juni beim medizinischen und pflegerischen Personal doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.

      www.management-kra...gsam-skepsis-sinkt

      • @LittleRedRooster:

        Lediglich 20% sind Impfskeptiker? Das wäre unfassbar hoch für Menschen, die es berufsbedingt besser wissen müssten.



        Sie gehen ja auch nicht hin und sagen "nur 20% der Polizisten halten sich nicht ans Gesetz". Da erwartet man per Definition eher was Richtung 0%.

        • @Terraformer:

          Sie haben Recht! Weil ich aber selten dazu neige Äpfel mit Birnen zu vergleichen werde ich auch Impfskeptiker und Polizisten nicht miteinander vergleichen.



          Deshalb plädiere ich vielmehr dafür die unterschiedlichen Berufszweige, die immer wieder unter den Sammelbegriffen "med. Fachpersonal" und "Pflegeberufe" subsummiert werden, differenzierter zu betrachten.



          Das ist nötig, weil im Zuge der Einsparungsmaßnahmen seit den beginnenden 90er-Jahren sich der Trend durchgesetzt hat hochqualifiziert ausgebildetes Fachpersonal immer mehr mit neu erfundenen Hilfs-und Helferberufen zu ersetzen deren Ausbildungszeit- und Qualität in der Regel mit Fachkräften nicht mithalten kann. Die werden aber in der Regel im alltäglichen Sprachgebrauch trotzdem einfach dem medizinischen Fachpersonal zugerechnet.



          Allerdings teile ich sehr wohl Ihre Erwartungshaltung: Wer in Pflege-und Heilberufen tätig ist sollte sich impfen lassen. Ich persönlich würde sogar eine Impfpflicht in solch epidemologisch sicherheitsrelevanten Berufen befürworten.



          Auf alle Fälle aber ist es dringend an der Zeit gerade auch in diesen Berufen die Ausbildungspläne zu reformieren. Medienkompetenz (Umgang mit Infos aus dem Internet) spielt darin leider in der Regel überhaupt keine Rolle. Ein sträfliches Versäumnis!

  • Ich bin selbst geimpft, und empfehle jedem, der sich impfen lassen kann, dies auch zu tun.

    Durch meinen Zivildienst in einem Krankenhaus (lange ist es her) habe ich auch ein starkes solidarisches Empfinden für alle Pfleger*innen dort draussen, die sich den Arsch aufreißen. Und die dies nun (vielleicht) in erster Linie für auflärungsresistente Ungeimpfte tun müssen und auch werden. Und die dafür viel zu gering (auch finanziell) gewürdigt werden.

    ABER: Das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper ist auch auch ein sehr hohes Gut. Es besteht in Deutschland auch aufgrund unserer Geschichte. Ich würde das nur sehr ungerne anfassen.

    Die Gretchenfrage lautet: Können wir uns so viele dumme Menschen leisten, ohne daß unser Gesundheitssystem zusammenbricht?

    Wenn wir das können, dann sollten wir alles versuchen, um eine Impfpflicht zu vermeiden... so sehr mich diese Menschen auch persönlich nerven.

    • @Lars Pohlmann:

      "Die Gretchenfrage lautet: Können wir uns so viele dumme Menschen leisten, ohne daß unser Gesundheitssystem zusammenbricht?" (L.Pohlmann)



      Naja - Ich gestehe, dass auch ich manchmal im Zorn dazu neige Impfgegner für dumm zu erklären. Aber in Wirklichkeit ist das natürlich keine Frage der Intelligenz. Vielmehr kommen hier psychische Faktoren wie Verdrängung, Ignoranz und Arroganz, aber eben auch Ängste zum Tragen, nicht selten im Verein mit eklatanten Bildungsdefiziten, Verkennungen und Desinformation. Die Esoterik-und Pseudotherapieszene hat ganze Arbeit geleistet.



      Impfskeptiker haben keine Intelligenzdefizite sondern Ängste, Neurosen und Phobien. Und sie sind von diversen Scharlatanen massiv desinformiert, bildungsgeschädigt und manipuliert worden.



      Wer das abstellen will, der muß gegen die Urheber dieser Bildungskatastrophe vorgehen: Eso-Gurus, Pseudotherapeuten und ähnliches Gelichter. Leute, die nie eine Hochschule von innen gesehen haben, die nie eine einschlägige Ausbildung, nie entsprechende Staatsexaminas abgelegt haben und trozdem offen oder getarnt pseudomedizinisch praktizieren und in Internet und Literatur publizieren.



      Es ist höchste Zeit den Begriff "Therapeut" endlich gesetzlich zu schützen, um dessen vielfältigen Mißbrauch zu unterbinden.



      Auch das Heilpraktikergesetz lohnt es sich einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen.



      Das Ganz müßte auf ein "Anti-Kurpfuscher-Gesetz" hinaus laufen.

      • @LittleRedRooster:

        Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ein Studienabschluss vor Dummheiten schützt? Gibt genug Heilpraktiker mit Diplom in irgendwas. Gibt auch promovierte Quacksalber da draußen ...

        • @Terraformer:

          "Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ein Studienabschluss vor Dummheiten schützt?" (Terraformer)



          Nein! - Aber ich glaube auch nicht dass Sie ernsthaft glauben dass ca. 1/3 der deutschen Bevölkerung an geistigen Defiziten leidet. Oder sollte ich mich irren?



          Kurz: Es gibt nichts Dümmeres und Gefährlicheres als seine Gegner einfach für dumm zu halten - und damit heillos zu unterschätzen.



          Zu Heilpraktikern und Quacksalbern habe ich mich deutlich genug geäußert. Deswegen fordere ich ja ein "Anti-Kurpfuscher-Gesetz".

  • Die Debatte krankt auch daran, dass die freiwililige und die verpflichtende Impfung idR als gleichwertige Optionen verhandelt werden ohne dabei mal zu extrapolieren wohin der aktuelle Kurs führt. Bislang gab es 4,2 Mio. Infektionen, dabei hat mittlerweile die nochmal ansteckendere Delta-Variante alle anderen Varianten nahezu vollständig verdrängt und es ist davon auszugehen, dass sich wer ungeimpft bleibt auch anstecken wird. Das sind aber immer noch rund 27 Mio. Menschen und die Kapazitäten von Intensivstationen und Krematorien sind nach wie vor begrenzt. Entsprechend muss man vermeiden, dieses Drittel der Bevölkerung dem ungebremsten Wüten des Virus auszusetzen und anschließend unbehandelt sterben zu lassen. Damit ist der nächste Lockdown/Shutdown genauso absehbar wie der Umstand, dass der Weg aus der Pandemie mit zu gering bleibender Impfquote noch sehr lang ist und noch sehr viel Geld und Leben kosten wird. Bleibt zu hoffen, dass sich eine neue Regierung nicht mehr an das voreilige Versprechen der alten nie und nimmer eine Impfpflicht einzuführen gebunden sieht.

    • @Ingo Bernable:

      4,2 Mio. Infektionen. In anderthalb Jahren. Deshalb werden sich die restlichen 75 Mio. diesen Winter anstecken. Da kommt keiner davon. Und Delta ist ja so enorm ansteckend. Deshalb sinkt seit zwei Wochen die Inzidenz wieder. Und bei uns waren weder Krematorien noch Intensivstationen irgendwann überlastet. Ich kann dieses permanente Panik-Geblöke nicht mehr hören.

      PS. Ich bin geimpft. Aber nachdem sich immer mehr rausstellt, dass die ganzen anfangs gemachten Versprechungen sich Stück für Stück in Luft auflösen (Impft euch, und ihr seid immun - dann: Nicht ganz, aber zumindest ein halbes Jahr - Auch nicht ganz, ihr könnt euch anstecken und weitergeben, aber ihr habt eine geringere Virenlast und (vielleicht) entwickelt ihr nicht ganz so schlimme Mutanten wie die bösen Ungeimpften) ist mir das mittlerweile genausowenig geheuer wie unten Petrow.

      • @Yossarian:

        "Und bei uns waren weder Krematorien noch Intensivstationen irgendwann überlastet."



        Regional gab es durchaus Überlastungen die noch gerade so eben durch Umverteilung aufgefangen werden konnten. Das war aber nur deshalb möglich weil die bundesweite Inzidenz zu keinem Zeitpunkt deutlich über 200 lag. Der Blick auf andere Länder zeigt aber recht klar, dass eine Entwicklung trotz fortgeschrittener Impfkampagne zu noch deutlich höheren Werten durchaus möglich ist.



        www.zeit.de/2021/0...rematorium-meissen

      • 0G
        06438 (Profil gelöscht)
        @Yossarian:

        ""Geheuer"" hilft nicht. Das ist sicher.

        Mehrere Untersuchungen (die letzte aus Großbritannien) haben unzweifelhaft festgestellt, das von 100 Coviderkrankten, bei denen eine Krankenhauseinweisung zwingend war, 87 nicht geimpft waren - und die restlichen 13 teilweise erstgeimpft und ein kleiner Teil zwar zweitgeimpft - aber die 14 Tage nach der Zweitimpfung noch nicht verstrichen waren, die von der Biontech Impfung benötigt werden, um den realtiv vollen Impfschutz zu entfalten.

        Da ""Geheuer"" nicht hilft gebe ich Ihnen die einzig richtige Empfehlung:



        Weitersagen, das eine Impfung Leben rettet - vor allem bei der äußerst geringen Prozentzahl an Coviderkrankten die es trotz Impfung/ teilweiser Impfung erwischt hat.

        Merke:



        Von denen die so schwer erkranken, dass eine volle lebensrettende Beatmungstherapie benötigt wird, überleben weniger als die Hälfte - und diejenigen, welche diese Tortur überleben, benötigen Monate um überhaupt wieder auf die Beine zu kommen - wenn überhaupt.

        • @06438 (Profil gelöscht):

          Das ist das Argument, was für mich zählt: Offensichtlich hilft eine Impfung gegen einen schweren Verlauf. Und das weiss man auch erst seit ein paar Wochen. Deshalb pro Impfung, aber gegen Impfpflicht. Alle anderen Argumente wurden doch nach und nach relativiert. Und mit Prognosen wie der von Ingo B. wär ich auch vorsichtig. Kann sein, muss aber nicht.

          Sehr subjektiv, ich weiss.

  • Ich bin aktuell ungeimpft und versuche mir eine Meinung zu bilden. Ich habe mich bisher nicht impfen lassen, weil es meiner meiner Ansicht nach doch ein ziemlicher Schnellschuss ist, die gesamte Menschheit mit einem Stoff zu impfen, der erst so kurz auf dem Markt ist. Die Menschheit hat schon öfter schnell Entscheidungen getroffen und erst nach Jahren gemerkt, was die negativen Seiten sind. Auch das von ihnen zitierte Masernschutzgesetz ist gerade mal etwas über ein Jahr alt, hier von "schon längst" zu sprechen, führt meiner Meinung nach in die Irre.

    Sie stellen jeden, der sich andere Gedanken macht als Sie, als blöd und uninformiert hin. Mit dem Hashtag "#Coronaleugner" als Themenschlagwort unterstreichen sie das noch, packen alle in einen Sack und schlagen drauf. Bravo.

    Ihr Artikel wirkt auf mich als unentschlossenen so verbissen und verbittert, dass ich mich frage, was sie damit bezwecken wollen. Sie spalten nur unnötigerweise noch weiter.

    • @Petros Luminella:

      Ich finde es erschreckend wie hier auf jemanden "eingeschrieben" wird, der sich als ungeimpft outet, aber zumindest auf mich wie kein Querdenker-Verweigerer wirkt.



      Eine Risikoabwägung ist halt etwas Individuelles. Deswegen haben mache eine Vollkasko, andere nur eine Haftpflicht. Manche eine Versicherung für Berufsunfähigkeit, andere nicht.

      Wenn sich jemand aufgrund seiner persönlichen Umstände (wenig Kontakte, hält sich an alle Maßnahmen zur Eindämmung usw.) dafür entscheidet, sich nicht impfen zu lassen, dann sollte das respektiert werden.

    • @Petros Luminella:

      Ihre Skepsis gegenüber relativ neuen Impfstoffen, die in aller Eile in Einsatz gebracht werden ist verständlich, aber Sie ziehen die falschen Schlüsse.

      Wägt man die Risiken der Impfung gegen die Risiken von Corona ab — und auch Covid-19 ist schließlich recht neu und niemand kennt dessen Spätfolgen! — spricht das klar für eine Impfung.

      Wenn ein wilder Bär mich jagt, klettere ich auf einen mir unbekannten Baum ohne mir umfassend eine Meinung darüber zu bilden, ob sich darin vielleicht ein Bienennest befindet.

      Bitte wägen Sie die Risiken gegeneinander ab, Ihre persönlichen Risiken wie auch die von eventuell vorerkranken Menschen in Ihrer Umgebung. Aus meiner Sicht kann der Schluß nur sein, sich impfen zu lassen.

      • @Toto Barig:

        Ich stimme ihnen zu, dass das Risiko einer Erkrankung realer ist, als das Risiko für Impfschäden. Auf mich als Individuum bezogen würde ich mich also klar impfen lassen. Allerdings sehe ich auch das gesamtgesellschaftliche Risiko. Es gibt bisher noch kein Kind, das von geimpften Eltern gezeugt und auf die Welt gebracht wurde - ich fände daher ein Abwarten von 9-12 Monaten sinnvoll.

        Um bei dem Beispiel mit dem Baum zu bleiben: Ja, ein einzelner, vom Bär verfolgter Mensch sollte auf den unbekannten Baum klettern. Wenn der Bär nun aber alle Menschen verfolgt, sollten die dann auch alle auf den selben Baum klettern? Das Risiko für den Einzelnen wäre geringer, wenn der Baum aber umkippt oder von Bienen besetzt ist sind alle Menschen dran. Ich würde sagen, die Menschen sollten in verschiedene Richtungen rennen.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Petros Luminella:

      Oh, da sind Sie aber früh dran!



      Die Menschheit hat noch nie Entscheidungen getroffen. Dazu müsste man sich einig sein. Das ist nicht der Fall.



      Eine einzige Ausnahme fällt mir ein. Verbot von FCKW.

    • @Petros Luminella:

      Ihre Haltung erinnert an jemanden, der auf einen Abgrund zurast, sich aber weigert auf die Bremse zu treten, weil die noch nicht lang genug auf dem Markt und entsprechend nicht ausreichend getestet ist.

    • 0G
      06792 (Profil gelöscht)
      @Petros Luminella:

      Ich kann absolut verstehen das sie sich nicht zwingen lassen möchten. Aber dann dauert die Pandemie eben noch mehrere Jahre mit vielen Toten und riesigen Kosten.

      Wenn sie eine bessere Idee als Impfungen haben, immer her damit!

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @06792 (Profil gelöscht):

        Auswandern auf eine einsame Insel mitten im Ozean.

    • @Petros Luminella:

      "weil es meiner meiner Ansicht nach doch ein ziemlicher Schnellschuss ist, die gesamte Menschheit mit einem Stoff zu impfen, der erst so kurz auf dem Markt ist"

      In der gesamten Geschichte des Impfens beträgt der längste zeitliche Abstand, nachdem jemals Nebenwirkungen gemessen wurden zwei Monate. Die Impfstoffe sind ein Vielfaches dieser Zeit auf dem Markt und noch länger in Erprobung. Wo genau liegt hier Ihrer Meinung nach noch der Schnellschuss?

    • @Petros Luminella:

      Halten sie konkrete Bedenken ab oder doch eher diffuse Ängste? Wie schlägt sich in ihrer Abwägung das Risiko einer uU tödlichen Ansteckung mit Covid gegenüber den befürchteten Impfrisiken nieder? Wie viele Jahre wollen sie abwarten und beobachten bis eine ausbleibende massenhafte Schädigung Geimpfter sie von der Sicherheit des Vakzins überzeugt? Was ist ihr Vorschlag wie die Gesellschaft bis dahin mit der Pandemie umgehen soll?



      "auch das von ihnen zitierte Masernschutzgesetz ist gerade mal etwas über ein Jahr alt"



      Von 1949 bis 1975 bestand allgemeine Impfpflicht gegen Pocken, bis ´54 gegen Diphterie und teils gegen Scharlach und schon 1959 urteilte Bundesverwaltungsgericht, dass diese auch mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

    • @Petros Luminella:

      Unsicherheit über mittel- und langfristige Folgen, bzw. auch bereits erwiesenermaßen kein geringes Risiko dafür hat man doch aber erst recht mit einer COVID-19-Erkrankung. Vor diesem Hintergrund kann ich diese Risikoabwägung wirklich nicht nachvollziehen. Zum Spaß hätte ich mich auch nicht impfen lassen.

    • @Petros Luminella:

      "Ich bin aktuell ungeimpft und versuche mir eine Meinung zu bilden."

      Natürlich kann man sich vor der Impfung mehr fürchten, als vor der Krankheit. Besonders klug ist das aber nicht.

      Was Sie als Schnellschuss bezeichnen, hat sehr, sehr, sehr vielen Menschen das Leben gerettet. Ohne die Impfstoffe sähe es heute sehr düster aus. Mit ihnen ist das Leben schon wieder wesentlich leichter. Und wenn nicht ein Drittel der Bevölkerung so lange überlegen würde, könnte es so gut wie normal sein.

      Die Antworten, auf die Sie warten, werden erst in Jahrzehnten verfügbar sein.

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Wir könnten diese Pandemie jetzt jederzeit einfach beenden und uns wieder um andere Dinge kümmern.

    Aber es muss Rücksicht auf die Leute genommen werden die sich bei Telegram einreden lassen das Bill Gates uns alle umbringen will. Die könnten ja AFD wählen wenn die Impfpflicht kommt und die Wahlen stehen an. Kann man sich nicht ausdenken sowas.

  • So schlecht ist die Quote doch gar nicht.



    Immerhin sind knapp 84% aller Menschen ab 60 mindestens einmal und sogar 86 % zweimal geimpft. impfdashboard.de/



    Überfüllte Krankenhäuser werden wir diesen Herbst also vermutlich eher nicht sehen.



    Aus dem Grund der Verhältnismäßigkeit ist darum eine Impflicht auch eher unwahrscheinlich und rechtlich schwierig zu begründen.



    Sehr aufschlussreich finde ich dazu den Artikel Rechtmäßigkeit und Semantik der Impflicht verfassungsblog.de...k-der-impfpflicht/

    • 7G
      75880 (Profil gelöscht)
      @mauersegler:

      Ja Mauersegler, wenn dann noch die in DE schlecht gezählten (am Anfang der Pandemie wurden nur 30% Infizierte erkannt) Genesenen Mit Dunkelziffer locker nochmals 5% dazu zählen sind wir nahe 90%. Ich kann verstehen wenn z,B, Allergiker auf einen Impfstoff warten der , weil konservativ , auch schon im Körper selbst (Tetanus, Grippe...) erprobt ist, warten. Wir könnten wie Dänemark vorsichtig öffnen.

    • @mauersegler:

      "Überfüllte Krankenhäuser werden wir diesen Herbst also vermutlich eher nicht sehen."



      Auch wenn Jüngere seltener schwer erkranken kann dieses Hoffnung durch das exponentielle Wachstum der Infektionen das leicht zu sehr hohen absoluten Zahlen führen kann schnell enttäuscht werden.

    • @mauersegler:

      Das Virus mutiert in den Ungeimpften munter weiter, bis es gegen die Impfstoffe resistent ist. Dann geht der Spaß von vorn los.

      Wie oft müssen das Wissenschaftler eigentlich noch erklären?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Also folgender Artikel stellt es anders dar. Nicht die Ungeimpften sind das Problem, sondern die Immungeschwächten:



        www.pharmazeutisch...te-123699/seite/2/

        Wenn aber, wie es sich aktuell andeutet, auch geimpfte relevant ansteckend bleiben und immungeschwächte Personen nicht geimpft werden können, ist in diesen Fälle eher nicht die Impfung die Lösung, sondern die Einhaltung von Eindämmungsmaßnahmen.

  • In diesem einen Punkt, nur in Diesem!, könnte ich rückwärts immer, tolerieren.



    Da ich, wie flüchtig bekannt aus dem l.v.Land (hi, hi, reimt sich) stamme und bis zum zarten Alter von achtzehn Jahren rund zwanzig Impfungen erhalten habe, extra noch mal in den alten Impfausweis geschaut und diese Zeilen noch schreiben kann bin ich für Impfpflicht.



    Wieviel Tote, länger leidende Menschen hätten durch eine Impfpflicht vermieden werden können?

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Eine absolut richtige Logik. Nur erreicht das die vielen Schwachmaten halt nicht. Die basteln sich ihre eigene Logik und verneinen das, was alle Mediziner sagen, weil sie ja superschlau sind und vom Fach viel mehr verstehen.