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Bundeszentrale für politische BildungErneut eingegriffen

Wieder hat das Innenministerium in der Bundeszentrale für politische Bildung interveniert. Diesmal bei einem Buch, das Probleme der Polizei thematisiert.

Keine Einzelfälle, sondern ein Polizeiproblem Foto: M. Golejewski/ AdoraPress

Eigentlich ist die Aufgabe der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) klar formuliert: Ihr Angebot soll „befähigen, sich kritisch mit politischen und gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen“, heißt es auf der Website des Bundesinnenministeriums (BMI) – und, dass die bpb sich „unabhängig und überparteilich“ engagiere. Aber die Realität zeigt, dass die Rede von der kritischen Unabhängigkeit immer mehr zur Farce wird.

Ausgerechnet ein Buch, das Rechtsextremismus in der Polizei adressiert

Denn nachdem das BMI der bpb letzthin eine Links­extremismusdefinition des Verfassungsschutzes diktiert hat, hat es auch die Veröffentlichung des Sammelbandes „Extreme Sicherheit. Rechtsradikale in Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr und Justiz“ verzögert und erst in Begleitung eines ergänzenden Onlinedossiers erlaubt. Wie die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Abgeordneten Martina Renner, die der taz vorliegt, nun zeigt, war auch dieses Mal die für die Sicherheitsbehörden zuständige BMI-Abteilung „ÖS – Öffentliche Sicherheit“ an der Intervention beteiligt.

Nun hat das BMI zwar eine sogenannte Fachaufsicht über die bpb inne, die dem BMI als Behörde nachgeordnet ist. Die bpb soll aber, wie eingangs erwähnt, unabhängig und kritisch arbeiten. Diese Notwendigkeit leitet das BMI aus den „Erfahrungen mit diktatorischen Herrschaftsformen in der deutschen Geschichte“ und der damit verbundenen „besonderen Verantwortung, Werte wie Demokratie, Pluralismus und Toleranz im Bewusstsein der Bevölkerung zu festigen“, ab.

Dasselbe Ministerium aber lässt seit geraumer Zeit kaum eine Gelegenheit aus, diese unabhängige und kritische Arbeit zu verhindern. Nach der Linksextremismus­affäre hat der Journalist Matthias Meisner kritisiert, dass eine bpb-Sonderausgabe des von der Journalistin Heike Kleffner und ihm herausgegebenen Sammelbandes „Ex­tre­me Sicherheit“, an dem neben vielen anderen auch taz-Jour­na­list:in­nen beteiligt waren, noch nicht zum Kauf vorliege, obwohl er schon 2020 gedruckt worden sei. Brisant ist der Fall, weil das Buch ausgerechnet rechts­extreme Tendenzen in Polizei und Verfassungsschutz adressiert, also in Behörden im Zuständigkeitsbereich des BMI.

„Einbindung der Fachaufsicht“

Ende Juli hat das Informationsportal FragDenStaat Schriftwechsel zwischen bpb-Präsident Thomas Krüger und dem BMI veröffentlicht. Das BMI beklagt darin, dass das Buch, das zunächst im September 2019 im Verlag Herder erschienen ist, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in der bpb, die für März 2021 geplant war, nicht mehr aktuell sei und in der Zwischenzeit getroffene Maßnahmen nicht berücksichtige. Außerdem beklagt das BMI, nicht früh genug über die Veröffentlichung informiert worden zu sein.

Schließlich veranlasst das Ministerium die bpb, das Buch gemeinsam mit einem Begleitdossier zu veröffentlichen, das das Buch „in den Kontext (…) zu den zahlreichen Maßnahmen der Bundesregierung zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus in staatlichen Institutionen“ setzen soll. Das Dossier soll unter „Einbindung der Fachaufsicht“ entstehen.

Beiträge über sich selbst

Wie die Antwort der Bundesregierung auf die Linke-Anfrage nun zeigt, wirkte bei dieser „Einbindung“ wie schon beim Linksextremismusteaser die BMI-Abteilung Öffentliche Sicherheit mit, die unter anderem für das Bundeskriminalamt und den Verfassungsschutz zuständig ist. Heißt: Polizei und Verfassungsschutz konnten kritische Beiträge über sich selbst „kontextualisieren“. Nicht eingebunden waren auch dieses Mal der wissenschaftliche Beirat der bpb und ihr Kuratorium.

Seit wenigen ­Tagen ist die bpb-Sonderausgabe nun bestellbar. Und auch das Dossier ist online. Darin finden sich Beiträge von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen aus Polizeihochschulen und solche, die Gewalt gegen die Polizei und mediale Verzerrungen thematisieren.

„Die erzwungene Verzögerung nebst der erzwungenen Beilegung eines Dossiers aus Seehofers Ministerium ist ein weiteres Beispiel für das Bemühen des BMI, Einfluss auf politisch missliebige Veröffentlichungen der Bundeszentrale zu nehmen“, kommentiert Renner. Ein Grund mehr für eine längst überfällige Debatte über die Frage, ob die bpb beim BMI gut aufgehoben ist. Oder sollte sich eine so wichtige Bildungs­institution in einer wirklich wehrhaften Demokratie nicht der politisch motivierten staatlichen Intervention entziehen können?

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32 Kommentare

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  • Es wäre schön gewesen, wenn der Artikel etwas greifbarer darauf eingegangen wäre, WAS genau die Diskrepanzen zwischen dem Buch und der Sachlage sind, die das BMI dargestellt sehen möchte. So, wie er ist, riecht der Artikel ein wenig nach substanzarmem Machtkampf um die öffentliche Meinung.

    Dass nicht nur die Ministerialbürokratie sondern auch die Demokratie an sich ein berechtigtes Interesse daran haben, von den aktuellen Fakten NICHT getragenes Misstrauen gegen die Sicherheitsbehörden zu verhindern, dürfte auch dem kritischsten Geist einleuchten. Daneben sollte der Hinweis gestattet sein, dass nicht nur das BMI sondern auch die bpb keine unfehlbare Maschine ist sondern aus Menschen besteht, deren eigene Meinung und Agenda durchaus mal mit ihnen durchgehen können. Ministeriale Kontrolle ist also durchaus sinnvoll, und die funktioniert nur, wenn das Ministerium gegebenenfalls korrigierend eingreifen kann.

    Umgekehrt möchte ich NICHTS daran aussetzen, wenn Volksvertrteter und Medien die Arbeit der Bürokraten kritisch hinterfragen - insbesondere wenn die in eigener Sache in den Informationsfluß eingreifen. Aber die Tatsache allein, DASS sie eingegriffen haben (und dass das den Betroffenen naturgemäß nicht gefällt) ist aus meiner Sicht noch kein Verstoß gegen demokratische Grundsätze.

    • @Normalo:

      Die Sachlage könnte man mit einer unabhängigen Studie klären. Die verhindert ein gewisser Seehofer.

    • @Normalo:

      Wer Misstrauen vermeiden will, lässt unabhängige Kontrolle zu. Dagegen wehren sich die Sicherheitsbehörden jedoch vehement.

      Wer glaubt, Misstrauen durch Verhinderung kritischer Texte bekämpfen zu können, ist Teil des Problems und hat nichts anderes als Misstrauen verdient.

      • @yul:

        Das ist mir zu schwarz-weiß argumentiert. Man darf schon erstmal einen Blick darauf werfen, wo die kritischen Texte herkommen und inwieweit sie inhaltlich auch zutreffen. Wer kritisiert, ohne alle Fakten auf den Tisch zu legen, verzerrt das Bild und wird damit sicher nicht dem Anspruch der Überparteilichkeit gerecht. Diese Neutralität zu wahren, KANN eine Eingriff nötig machen - abhängig von der Sachlage und der Art der Widersprüche.

        Dies Beides erklärt der Artikel leider nur starke verkürzt. Dass so eine schmale Darstellung ausreicht, wenn man von vornherein weiß, wer die Guten und wer die Bösen in der Story sind, ist schon klar. Aber ich denke, genau da liegt der Knackpunkt, den Sie umgekehrt dem Ministerium vorwerfen: Als "faktisch richtig" wird unterstellt, was der jeweiligen Seite in die Agenda passt. Wer anderer Meinung ist, will nur verfälschen/ vertuschen/ verschaukeln...

        • @Normalo:

          Immerhin ist es dem BMI offensichtlich gelungen, Misstrauen gegen die bpb zu schüren, als wäre sie tendenziell unsachlich-links. Ich kenne unzählige Publikationen der bpb und hatte bisher nicht den Eindruck fehlender Neutralität. Aber man muss natürlich damit umgehen können, wenn die offensichtlichen Probleme der Sicherheits(!)organe mit Rechtsextremismus Thema einer Publikation sind. Gibt ja auch andere Inhalte bei der bpb, die auch die anderen Aspekte von Polizeiarbeit betreffen.

  • @WONNEPROPPEN:

    Er ist da zum Jagen getragen worden. Aber er jagt nicht gerne.

  • Die Aluhüte des Seehofer.



    Das sagt 'Polizeigrün', der kleine grüne Berufsverband der Polizei: "Wenn ich mit Kollegen in Brandenburg, Sachsen oder Thüringen rede, sagt einem jeder: Bei uns ist alles blau, sprich auf AfD-Linie."

  • Wir taz-Leser:innen und Genoss:innen erinnern und hoffentlich mit einem unguten Bauchgefühl zu Law & Order:



    //



    taz.de/Folgen-der-...ikolumne/!5716619/



    //

  • Vielleicht ist auf Dauer der Schaden durch eine unliebsame Diskussion in den nicht zensierbaren Foren viel größer als der Nutzen der Blockade einer zeitnahen Publikation. Im Wahlkampf müssen solche Themen wie Behinderungen kritischer oder gar oppositioneller Präsentation von Fakten dringend adressiert werden, da die Regierung GroKo mit ihrem "weiter so" die Transformation seit mehr als einer Dekade multilateral regelrecht blockiert hat. Die Uniformität der Maßnahmen zur Förderung der Compliance ist auffällig, ja verdächtig, auch eine Note "bajuwarische Spezialität". Eine Fachaufsicht ist keine Zensurbehörde, einmal mehr kann das Netz Korrektiv werden. Dem Bericht kann man nur eine große Reichweite wünschen. Bürgerrechte sind keine Feigenblätter, vielleicht sind auf europäischer Ebene Behörden an den Ergebnissen zur Polizeiarbeit in Deutschland interessiert. Hoffentlich bleibt die taz dran.

  • Eine "wirklich wehrhafte Demokratie" richtet sich nicht gegen seine Organe.

    "Polizei und Verfassungsschutz konnten kritische Beiträge über sich selbst „kontextualisieren“.



    Gut, man muss nicht jeden Vorwurf unkommentiert stehen lassen. Betroffene haben ein Recht Stellung zu nehmen und Dinge gerade zu rücken, wenn sie aus ihrer Sicht falsch oder eben nicht mehr aktuell sind.

    • @Wonneproppen:

      Nuja, dass die Demokratie nicht nur von außerhalb ihrer "Organe" gefährdet werden kann, sollte man aber auch nicht vergessen. Im Gegenteil ist es für einen Umsturz sicher nicht die schlechteste Ausgangsposition, bereits Teil der Staatsgewalt zu sein. Schaut man auf die Weltgeschichte, wird man deutlich mehr gelungene Palastrevolutionen, Militärputsche etc. finden als erfolgreiche Aufstände aus der Zivilbevölkerung heraus.

      Nüchtern betrachtet geht sogar das größte Gefahrenpotenzial für eine Demokratie ganz klar von ihrer eigenen Exekutive aus: Kippt sie um und wendet sich gegen den Souverän, wirkt die ganze institutionalisierte Wehrhaftigkeit der Staatsordnung GEGEN die Demokratie.

      Von daher sind Volk und Vertreter gut beraten, wenn sie sich da nicht in blindem Vertrauen ergehen. Der Beamtenapparat an sich ist auch NICHT demokratisch legitimiert und hat auch keinerlei machtpolitisches Eigeninteresse an einer effektiven Kontrolle durch den Souverän und seine unmittelbaren Repräsentanten. Das heißt sicher nicht, dass das BMI unwahre Gegenpropaganda von seiner eigenen Informationsstelle hinnehmen muss. Aber kritisch nachzufragen, was es da jetzt genau an deren Äußerungen ins "rechte Licht" gesetzt sehen wollte, sollte eine absolute Pflichtübung für Parlament, Bürger und Medien sein.

      • @Normalo:

        "Der Beamtenapparat an sich ist auch NICHT demokratisch legitimiert und hat auch keinerlei machtpolitisches Eigeninteresse an einer effektiven Kontrolle durch den Souverän und seine unmittelbaren Repräsentanten."

        Er ist was nicht? Die Bevölkerung stellt sich in jeder Umfrage hinter ihre Polizei. Die ist stets unter den Top 5 der angesehensten Berufe. Weit, weit vor, beispielsweise Journalisten oder Politikern. Zudem unterliegen die Landespolizeien strikt den jeweiligen Innenministern, Volksvertretern. Die regelmäßig neu gewählt bzw. demokratisch bestimmt werden.

        Welche "Machtinteressen" bei der Polizei herrschen, erschließt sich mir auch nicht. Es gab niemals politische Putschversuche oder ähnliches. Klar wünschen sie sich mehr Befugnisse. Damit sie halt besser ihre Arbeit machen können. Ich denke, keinem Streifenpolizisten geht einer ab, wenn er betrunkene Autofahrer einsperren kann, statt ihm nur den Schein zu nehmen.

        • @Wonneproppen:

          Wüsste nicht, seit wann man mit Umfragen eine demokratische Legitimation erzeugen kann. Mich hat jedenfalls niemand gefragt, und ich bin - so zumindest mein letzter Stand - voll stimmberechtigt.

          Mir ging es auch weniger um den Beruf abstrakt als um die Leute, die ihn ausüben. Es ist eben NICHT so, dass hierzulande der örtliche Polizeichef oder der Generalstaatsanwalt direkt gewählt wird wie z. B. in den USA. Das gleiche gilt erst recht für alle Berufsbeamten in den überwachenden Ministerien. Die sind alle NICHT gewählt.

          Zu glauben, dass ein Minister und ein paar Staatssekretäre an der Spitze genug fachlichen Einblick hätten, um jedesmal zu erkennen, wenn sie von ihrem Apparat über das Informationsmanagement gesteuert werden, halte ich für blauäugig. Insofern ja, da ist genug Potenzial, antidemokratische Machtgelüste zu entwickeln und dann auch auszuleben. Und ja, "Macht" meint hier z. B. auch die Möglichkeit, unbehelligt selbst entscheiden zu dürfen, welche Mittel den Zweck der eigenen, idealistischen Arbeit heiligen oder wie weit man den Souverän oder seine Repräsentanten zu ihrem Glück zwingen darf. Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten...

          Man kann dem mit blindem Vertrauen begegnen, dass das Alles schon nicht passieren wird, weil es sich bislang auch in erträglichen grenzen gehalten hat. Aber Vertrauen reicht am langen Ende dann doch nicht immer aus...

    • @Wonneproppen:

      "Eine "wirklich wehrhafte Demokratie" richtet sich nicht gegen seine Organe."



      Verstehe ich nicht, ist die Demokratie nicht gerade dann wehrhaft, wenn sie genau solche Bestrebungen "Unabhängigkeit" in "Abhängigkeit" oder eben gar in "Vorgabentätigkeit" kritisch reflektiert und dieses angeht?

      Durch die Verzögerungen hat sich aber das BMI ja erst die Möglichkeiten "erschlichen" auf Maßnahmen die irgendwo zumindest mal beschrieben wurden (ob umgesetzt darauf läßt sich ja auch noch warten), zu zeigen. Wir können natürlich immer erstmal 5 Jahre abwarten. Dann werden wir aber nie mehr Reports sehen, weil alle immer in der Wartezeit sind.

      Und das BMI kann doch selbst , wenn es bedarf, eine andere Veröffentlichung posten und Stellungnehmen. Hier aber sollen ja ganz bestimmte Daten einfach entfernt werden, so dass sie eben nicht mehr benannt werden. wir sollten wohl auch nicht mehr über Nazideutschland sprechen, weil wir jetzt eine Demokratie haben oder?

  • Daniel Loick hat 2018 ein interessantes wichtiges Buch herausgegeben:



    Kritik der Polizei, mit 346 Seiten, erschienen in dem wahnsinnig terroristischen Campus Verlag Frankfurt



    und ist gefüllt mit genauen Schilderungen von racial profiling als Empirie einer Kritik der Polizeistrukturen und dem Verhalten der Polizei als politische Partei.



    Mit dabei:



    Thompson, Vanessa E., 2018, „There is no justice, there is just us!“: Ansätze zu einer postkolonial-feministischen Kritik der Polizei am Beispiel von Racial Profiling.



    --Geistesverwandt sind diese Repressionsorgane international.

  • Das war zu erwarten, dass das BMI interveniert, wenn es um die Problematisierung rechtsnationalistische Unterwanderung der Sicherheitsbehörden geht. Das ist die eine Sache.



    Ebenso wichtig wäre die Aufklärung über und die Aufarbeitung der Prügelexzesse der Polizei in Berlin, die am 1.8. 2021 stattfanden und reichlich im Netz dokumentiert wurden. Und es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die taz sich bedeckt hält, denn immerhin wird Berlin von r-r-g regiert.



    Um Missverständnisse zu vermeiden betone ich ausdrücklich, dass ich kein Anhänger von Verschwörungsleuten bin. Als Demokrat erwarte ich aber, dass mit gleichen Maßstäben gemessen wird. Eine Woche vorher sah man zehntausende Demonstrierende, die jenseits aller Hygienregeln feiern durften. Beschützt von der Polizei. In den im Netz gezeigten Filmdokumenten sieht man eine völlig enthemmte Polizei, die offensichtlich mit Rückendeckung "von oben" sich am 1.8. mal richtig austoben konnte. Demokratisch gesinnte Polizisten würden so nicht auftreten. Auch Blöddenker haben ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, die offensichtlich nur bestimmten Menschen zugestanden wird.



    Mich haben die Gewaltexzesse an die Antischahdemos im Berlin der 60er Jahre erinnert.

    • @Rolf B.:

      Sorry aber da war aller Wahrscheinlichkeit schlicht keine Polizeigewalt.



      Ich habe bisher nicht ein einziges Video gesehen das über die übliche Vorgehensweise der Polizei hinaus geht

    • @Rolf B.:

      Diese Denker pfeifen auf meine körperliche Unversehrtheit, indem sie sich zur nationalen Virenschleuder machen und sich trotz Verbot zu Tausenden zusammenrotten. Da bitte ich recht herzlich um robustes polizeiliches Einschreiten.

      • @Wonneproppen:

        Der UN Menschenrechtsexperte Nils Melzer kümmert sich derzeit um diese Gewaltexzesse. Bei der CS Parade eine Woche vorher war bei einigen zehntausend Teilnehmern von Hygienmaßnahmen NICHTS zu sehen.



        Haben Sie da auch Polizeiknüppel gefordert?

        Übrigens: die schnelle Forderung nach ROBUSTEN Polizeimaßnahmen, also nach Gewalt, erinnert mich an die postfaschistische Zeit in der damaligen BRD, wo in Berlin die Polizei alles zusammen knüppelte, was nicht schnell genug weglaufen konnte.



        Ich sehe mit Grausen, dass heute wie damals der deutsche Spießer wieder nach Polizeigewalt ruft.



        Heute regiert in Berlin r-r-g. Das ist besonders erwähnenswert im Zusammenhang mit rechtsstaatlichen Fragen.

    • @Rolf B.:

      Wer Polizeisperren durchbricht, muss damit rechnen. Ich habe versucht Videos zu finden, die angeblich ausgehende Gewalt von Polizei zeigt. Finde direkt aber keine systematik.

      Wenn linke/grüne demonstrieren, wird da viel systematischer mit gewalt vorgegangen. Wenn aber Querpupser denken in Absperrungen zu rechnen, ja sorry was erwartet man dann?

      • @Daniel Drogan:

        Ganz im Gegensatz zu den Linken, die jede Polizeiabsperrung genauso respektieren, wie das Vermummungsverbot und die körperliche Unversehrtheit der Beamten.

        • @Wonneproppen:

          Das habe ich weder gesagt noch gemeint. Doch während die Querpupser dahinter eine entheemte Polizei widdern. Wird von den "Linken" bei Polizeiabsperrungdurchbrechungsversuchen nicht rumgeheult die Polizei ist zu hart.

          Wo "Linke" sich zurecht aufregen ist das wenn Sitzblockaden mit Gewalt aufgelöst werden. Sowas ist bei der Polizei bei Querpupser-Demos noch nie passiert und somit ist das ein rumgeheule von rechts, die wirklich beschämend ist. Null Rückgrat. Aber so sind sie halt die Querstehenden...

      • @Daniel Drogan:

        In Anbetracht der Datenfülle frage ich mich, wie man es schafft, keine von der Polizei ausgehende Gewalt am 1.8. festzustellen.

        Ausgangspunkt dieser Debatte ist ja die Rechtslastigkeit der Sicherheitsorgane. Und da wundert es schon, dass ausgerechnet in einem r-r-g regierten Bereich Polizeigewalt besonders eskaliert. Aber auch in einem r-g regierten Bereich (HH) waren Gewaltexzesse der Polizei zu sehen. Und in Hessen werden im Zusammenhang mit den NSU Morden sogar Akten unter Beteiligung der Grünen gesperrt, die Aufschluss geben könnte über den rechten Sumpf.

        Besorgnis erregend ist die Tatsache, dass die paramilitärisch ausgerüstete Polizei in D manchmal von der Polizei in autoritär regierten Staaten kaum noch zu unterscheiden ist.



        Wo sind da die demokratischen Kräfte, die das thematisieren?

        • @Rolf B.:

          Noch einmal ich finde solche gearteten Videos einfach nicht. Was ich finde sind jene Videos wo dumme Querpupser durch Polizeiketten wollen. Und dann rumheulen wenn es ein rumschubsen und Co. gibt.

          Bezüglich Hessen und den Grünen habe ich mich hier schon mehrfach ausgelasssen und ich finde es ist ein Unding was da passiert/passiert ist. Aber wer regieren will verliert halt schnell seine Moral.

          Ae rnoch einmal hier ging es um die Ereignisse zum 01.08. bring mir videos die zeigen wo Polizeigewalt passiert ist, aber bitte nicht wo dumme Menschen versuchen ein Polizeikette zu durchbrechen. Da sollte man sich dann nicht wirklich aufregen!

  • Warum erwarte ich von Seehofers Laden nichts anderes?

    • @tomás zerolo:

      Seehofer hat Rechts als größte Bedrohung eingestuft, kommuniziert das auch glaubhaft und hat sehr viel Maßnahmen gegen eingeleitet. Die der Autor offenbar bewusst verschweigt.

      • @Wonneproppen:

        Sie sollen einen alten Mann nicht so früh am Morgen zum Lachen bringen. Ich hätte mich fast am Müsli verschluckt.

        • @Yossarian:

          Kommt nur Gelächter oder noch eine Art... Sinnvoller Beitrag?

          • @Wonneproppen:

            Nee, kommt nix mehr. Ihr Beitrag war einfach zu ... sinnvoll.

      • @Wonneproppen:

        Die da wären? Jene slogans, mehr waren es nicht, hören wir seit Jahrzehnten und es passiert nichts.

        • @Daniel Drogan:

          Googeln Sie doch einfach. Bundesregierung.de:

          "Die Bundesregierung will in den Jahren 2021 bis 2024 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro für die Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus bereitstellen. Zusätzlich wird die Bundesregierung dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für die Bereinigungssitzung zum Haushalt 2021 vorschlagen, nochmals weitere 150 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.

          Der Ausschuss legte einen Katalog von knapp 90 konkreten Maßnahmen im Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vor. "

          • @Wonneproppen:

            Ja Maßnahmen die in Aussicht stehen, ABER NICHT UMGESETZT sind. Sie merken den Unterschied? Wobei hier alle möglichen Dinge drunterfallen. Vereinsunterstützung etc.



            Wo wird das Problem bei der Polizei dabei behoben? Genau nirgends erwähnt.

            Und einen Vorschlag mit 91 Punkte sogar, kann ich Ihnen in 1-2 Tagen auch zusammenstellen. Heißt aber auch da nicht, das dies bewilligt wird, oder gar umgesetzt wird. Wie naiv darf man sein?