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Streit um minderjährige GeflüchteteKinderlein kommet

Anja Maier
Kommentar von Anja Maier

Kurz vor Weihnachten zeigt die Bundesregierung nochmal, was sie draufhat: Keine Menschlichkeit für die in Griechenland leidenden geflüchteten Kinder.

Manche Kinder suchen einen Weihnachtsbaum – andere einfach nur Schutz und Sicherheit Foto: dpa

I n einem Wald in Brandenburg hat am Tag vor Heiligabend meine Enkeltochter einen Baum gefällt. Sie ist in ihren Kindersitz geklettert, hat sich von ihrem Vater anschnallen lassen. Und dann ging es hinaus in den rauschenden Forst: nach dem perfekten Baum suchen, ihn absägen und in ein TÜV-geprüftes Auto hieven. Den Baum daheim auspacken und sich wundern, dass das ganze Haus plötzlich nach Kiefer riecht.

Dann die Lichterketten auseinanderfummeln und den schon vor zwanzig Jahren von ihrer Mutter im Schulhort gebastelten Baumschmuck rauskramen und aufhängen. Danach noch einen Märchenfilm gucken – das ist Weihnachten in einem friedlichen Land für ein Kind, das einfach nur Kind sein darf. Am selben Tag meldet die Nachrichtenagentur KNA, dass Unions-Politiker die Forderung des Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck nach Aufnahme von Flüchtlingskindern aus griechischen Lagern „strikt ablehnen“.

Habeck hatte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung angesichts der mit 40.000 Menschen heillos überfüllten Lager auf den griechischen Inseln und den schlimmen Verhältnissen dort gefordert: „Holt als Erstes die Kinder raus.“ Schnelle Hilfe sei für die viertausend Mädchen und Jungen ein „Gebot der Humanität“. Habeck betonte, Deutschland müsse handeln, auch wenn andere in der Europäischen Union nicht mitmachten. Es gehe um „viele Mädchen, viele zerbrechliche kleine Menschen“.

„Auch wenn es Zehntausende sind?“, lautete die bange Nachfrage des FAS-Journalisten. Es war nun an Habeck, die Pflichten der Bundesrepublik Deutschland zu erklären. 2016 nämlich hatte diese im Europäischen Rat zugesagt, mehr als 27.000 Menschen aus den Lagern in Griechenland und Italien aufzunehmen. Diese Zusagen, sagte Habeck, „sind nach meinem Kenntnisstand nicht erfüllt“. Zudem gebe es aus mehreren Bundesländern Angebote, die Kinder aufzunehmen.

Es ist mehr als problematisch, wenn deutsche (!) PolitikerInnen mal erklären sollen, warum in Lagern (!) wartende Kinder eben nicht gerettet werden sollten vor den Zumutungen und Anfechtungen eines solchen – nun ja: Lebens? Sprechen wir es doch einmal aus: Es geht um Kinder, die schon ein Darmkeim, eine nicht behandelte Wunde das Leben kosten kann, während deutsche Politiker lieber vor übereilten Entscheidungen warnen, um sich anschließend in den Weihnachtsurlaub zu begeben.

Sprechen wir es doch einmal aus: Es geht um Kinder, die schon ein Darmkeim, eine nicht behandelte Wunde das Leben kosten kann

Vorne dran mit den schlechtesten Ausreden sind Politiker der Parteien mit dem C im Namen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Stephan Mayer (CSU) erklärte denn auch, die Bundesregierung lehne einen „Alleingang“ ab. Der CDU-Innenpolitiker und Bundespolizist Armin Schuster warnte vor „unkalkulierbaren Folgen“. Selbst Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) findet: „Den Kindern kann und muss am schnellsten und wirksamsten vor Ort geholfen werden.“

Es sind faustdicke Lügen und halbgare Ausreden, für die sich ihre Verursacher noch lange sehr schämen werden. „Alleingang“, „unkalkulierbar“, „vor Ort helfen“ – die Angst vor dem Wutbürger und seinen fremdenfeindlichen Handlangern ist mittlerweile mächtiger geworden als die Stimme des Gewissens zur Nächstenliebe.

Als auf meinem Handy ein Foto meiner Enkeltochter neben dem krummsten und deshalb unbedingt nach Hause zu bringenden Weihnachtsbaum aufploppte, fand in Berlin die Regierungspressekonferenz statt. Gefragt nach der Haltung zu Habecks Appell, antwortete die Sprecherin, die Bundesregierung schließe einen deutschen Alleingang aus. „Wir suchen für die Zukunft nach einer europäischen Lösung.“ Und weiter: „Deutschland kann das nicht im Alleingang.“ Es gibt viele Dinge, die wir später einmal unseren Kindern und Enkeln erklären werden müssen. Die Schuld gegenüber den in Griechenland leidenden Flüchtlingskindern am Ende des Jahres 2019 gehört jetzt schon dazu.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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120 Kommentare

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  • ein politiker & ein appell zum wohle schutzwürdiger kinder...

    was kann es schöneres geben in den tagen zur weihnachtszeit, um seine stimme zu erheben.

    • @adagiobarber:

      Schön gesagt. Tue Gutes und rede darüber.

  • Der Witz ist: Die rechtliche Lage ist ziemlich eindeutig: Griechenland ist nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte kein sicheres Zufluchtsland (EGMR, 21.01.2011 - 30696/09) und wir sind wie alle Mitgliedstaaten nach Art. 3 Abs. 2 der UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet, über das Selbsteintrittsrech nach Art. 17 Dublin III, das in diesem Fall zur Selbsteintrittspflicht mutiert, das Verfahren an uns zu ziehen und den Anspruch der Minderjährigen durch das BAMF prüfen zu lassen. Tatsächlich geschieht aus Angst vor den Faschisten - nichts. Das ist erbärmlich, eine Schande für Europa und eine ungeheuer schwere Bürde für unsere Zukunft.

    • @hedele:

      Dieses 8 Jahre alte Urteil ist durch neuere Entscheidungen des EGMR rechtlich überholt, weshalb Deutschland und andere EU-Staaten die Rückueberstellungen im Rahmen von Dublin III nach Griechenland wieder aufgenommen haben.

    • @hedele:

      Naja, Enttäuschung - nachvollziehbar, aber nicht völlig ohne Bedenken.

      Dublin-III-VO ... wow, aus meiner Sicht bislang und hier wohl leider nur, wenn der Asylantrag aus der nationalen deutschen Sicht im Bundesgebiet gestellt wurde. Ich bin mir vergleichsweise sicher, es wäre ansonsten bereits erfolgreich geklagt worden.

  • 4.000 können wir im Alleingang! Einfach die Gagen unserer unfähigen Bahnvorstände nach unten anpassen und schon ist Geld wie Heu da!

  • In Griechenland müßten doch über den Winter hundertausende Ferienwohnungen leer stehen. Könnte man die Migranten nicht erstmal dort unterbringen, bevor ihr Antrag bearbeitet ist und/oder sie in die Türkei zurückmüssen??

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @drafi:

      Das ist auch etwas, was ich wirklich nicht verstehen kann. Wenn die Wirtschaft in Griechenland auf eines ausgelegt ist, dann ist es doch die Versorgung von Menschen.

      Warum können die touristischen Kapazitäten nicht für Geflüchtete genutzt werden und das Ganze von der EU finanziert werden?

      Die einzige Antwort darauf ist, dass die Zustände in den Lagern von der europäischen Politik gewollt sind. Abschreckung durch Elend.

      An dieser Stelle setzt Habeck an. Zumindest die Schwächsten aus dem Elend zu holen. Da denkt mensch, kann es eigentlich keine Widerworte geben.

      Aber leider sehen wir selbst in einem "linken" Formum, dass viele Menschen in Deutschland gar nicht mehr helfen wollen und absurde Vergleiche konstruieren, um ihre Gleichgültigkeit zu rechtfertigen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wer genau in der EU möchte das, Abschreckung durch Elend?.. 🤔

        Ich möchte mit meiner Frage diesen Punkt nicht ad absurdum führen, sondern (endlich) einmal auf den Kern, oder mutmaßliche Kern der Sache vorstoßen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Gerhard Krause:

          "Wer genau in der EU möchte das, Abschreckung durch Elend?"

          In Deutschland Teile der CDU/CSU beispielsweise (natürlich auch der AFD, aber auch anderer Parteien). Die Menschen, die von Pull-Faktoren der Migration sprechen und diese reduzieren möchten.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Warum können die touristischen Kapazitäten nicht für Geflüchtete genutzt werden und das Ganze von der EU finanziert werden?"

        Das wäre eine ausgezeichnete Win Win Win Situation!

  • Herzlichen und warmen Dank, Frau Maier, für diesen Artikel.

    Und all denen, die "aber... aber... man muss warten, bis sich wer anders bewegt" oder "da sind ja unbegleitete männliche Jugendliche dabei..." oder "erst muss das alles im Arbeitskreis..."...

    Wisst Ihr was? Möge Euch Eure Weihnachtsgans nicht sonderlich bekommen.

    Schönen Weihnachten allerseits.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Das nächste Mal bitte wieder die Taste 'Differenzierung' mitdrücken.

      Mal ganz ab davon, dass es Menschen gibt, die - ohne Veganer zu sein - keine Weihnachtsgans essen. HartzIVler und Armutsrentner for example.

      Merke: Vehemenz ersetzt nicht die fehlenden Argumente.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Vielleicht hast Du recht. Eigentlich ist der Spruch "alle Verallgemeinerungen sind falsch" mein Wahlspruch.

        Aber für den Fall, dass ich möglicherweise missverstanden wurde: nicht allen GansesserInnen galt mein Wunsch -- nur denen, die verzweifelt nach Ausreden suchen, hier nichts gegen die Unmenschlichkeit zu unternehmen.

        Letztes Jahr hatten wir Gänsebraten: irgendjemand hat eine über Foodsharing angeschleppt (Bio und so), und wegschmeissen war keine Option. Also habe ich mich ihrer angenommen, mit einer Füllung aus Walnüssen und Rosinen.

        Für ein Erstling war's ganz OK.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @tomás zerolo:

          Schon klar. Ich habe mich wahrlich nicht persönlich angesprochen gefühlt. Aber ärgern durfte ich mich doch auch - oder?

          Ich erlebe Dich nicht als großen Vereinfacher. Und Ausreden nach dem Motto "Ich würde ja gerne, aber ... " finde auch ich doof.

          Das nächste Mal surfen wieder auf der gleichen Welle ... und was den Erstling angeht: Übung macht den Meister. Ich habe dieses Jahr (mein Luxus) zum ersten Mal seit knapp zehn Jahren wieder W. Plätzchen gebacken.

          Ein umfassendes Erfolgserlebnis in Zeiten (meiner) Bescheidenheit. ;-)

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Irgendwann müssen wir uns doch mal in Real Life über den Weg laufen, um gemeinsam über ein Getränk zu brüten :-)

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        "Mal ganz ab davon, dass es Menschen gibt, die - ohne Veganer zu sein - keine Weihnachtsgans essen. HartzIVler und Armutsrentner for example."

        Ernsthaft? Die Weihnachtsgans gibts doch in unserer perversen Carnistenkultur für 2,50 Euro beim Discounter. Das kann sich leider jede*r leisten.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Mal den Menschen, die solches schreiben, zutrauen, dass sie dies auch korrekt darstellen. Auch in Deutschland gibt es nicht überall einen Discounter.

          Zuweilen betragen die Kosten für den ÖPNV in die nächste Stadt ein mehrfaches der angegebenen 2,50 €. Vielleicht hilft ein Kartenstudium.



          Nicht jeder lebt in oder nahe einer Metropole.

          Ewiges Anzweifeln ist eine selten blöde Attitüde - und bar jeglicher Empathie, Herr Spezialist. Auch, wenn es für mich das beste Anti-Depressivum ist.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            "Mal den Menschen, die solches schreiben, zutrauen, dass sie dies auch korrekt darstellen"

            Ich glaube, dass Menschen ihre eigene Entscheidung, sich keine Gans leisten zu wollen (finde ich sehr gut!), auf die Gesamtheit der von Armut betroffenen Menschen ausweiten und sich so eine Welt konstruieren, die nur teilweise existiert.

            "Ewiges Anzweifeln ist eine selten blöde Attitüde"

            Ich dachte, das nennt sich "kritischer Geist" und sei die Voraussetzung für Erkenntnis und Fortschritt.

    • @tomás zerolo:

      Naja, bei aller Sympathie ist es schon auch ein wenig blöd, unser Verständnis von Menschlichkeit und Hilfe über anderen auszuschütten, als würde jeder identisch ticken bzw keine eigenen ggf abweichenden Vorstellungen haben können.

      Wie Sie unten sehen können bin ich für viel mehr, als der Artikel als Vorschlag und Aufruf hergibt, aber einer reflektierenden Skepsis vermag ich mich nicht zu entledigen.

      • @Gerhard Krause:

        Auch mein Verständnis ist, wie alles in dieser unvollständigen Welt, beschränkt. Und es hat definitiv dort aufgehört, wo Menschen sich selbst als Christen schimpfen, sich gleichzeitig all diese Unmenschlichkeit "leisten".

        Ich erlaube mir einen genauso harten Blick auf sie wie ihr Kernbuch, das Neue Testament.

    • @tomás zerolo:

      Danke für diese klaren Worte!

    • @tomás zerolo:

      Ein Like von mir!

      Genau so ist es.

  • Wäre es nicht Habeck, der jetzt zu dieser Zeit diese Forderung gestellt hätte, käme mir nicht in den Sinn, das als billige PR zu verstehen, zumal dieser Habeck für gut 2.000.000 Kinder in Armut in einem der reichsten Länder der Welt nichts übrig hat.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Wäre es nicht Habeck, der jetzt zu dieser Zeit diese Forderung gestellt hätte, käme mir nicht in den Sinn, das als billige PR zu verstehen"

      Es stimmt, dass sich Herr Habeck einen sehr günstigen Zeitpunkt für die Themensetzung ausgesucht hat. Nennt sich in der Analyse "window of opportunity".

      "zumal dieser Habeck für gut 2.000.000 Kinder in Armut in einem der reichsten Länder der Welt nichts übrig hat."

      Das ist Blödsinn, den Sie sich ausdenken.

      • RS
        Ria Sauter
        @74450 (Profil gelöscht):

        Das ist Blödsinn?



        Posten Sie doch mal einen Link .



        Danke schon mal.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Ich mag Habeck. Selbst wenn ich in entscheidenden Fragen andere Haltungen habe als er.

      Zu meinem Kodex gehört es, Menschen, die ich mag, zu verteidigen. Auch wenn er es - dank tatkräftiger Unterstützung seines Umfeldes - bestimmt alleine kann.

      Habecks Einstellung zu den armen Kindern in diesem Land kenne ich nicht im Detail. Aber ich weiß, und das sehr genau, dass wir Menschen (unabhängig von unseren politischen Einstellungen) zum Relativieren neigen. Alle.

      Wenn jetzt zur Weihnachtszeit Kinder und Jugendliche in Armut auf griechischen Inseln mehr in den Fokus rücken, kann ich dies nachvollziehen. Es bleiben noch 363 Tage in 2020 (Schaltjahr!) übrig für die in Deutschland lebenden Kinder in Armut.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Es gibt auf dieser Welt (und das ist zum Verzweifeln) viele Millionen Kinder, die in größter Armut leben und zum Teil unter Kriegszuständen zusätzlich leiden ohne Hoffnung auf ein besseres Leben.



        Unter diesem Aspekt ist das Leben in Armut der ca. 2.000.000 Kinder in Deutschland IMMER relativierbar und damit quasi legitimierbar.



        Wer medienwirksam die Flüchtlingskinder auf Lesbos hervorhebt, tut das m.E. in erster Linie für sich. Habeck ist ein genialer Populist. Mehr nicht.

        Das Elend dieser Welt spiegelt sich wider auch an unserem Wohlstand. Populisten machen daraus sogar noch eine nette Kampagne. Ansonsten hoffen wir ja bestimmt alle, dass der neue grüne Deal die herrschenden Verhältnisse nicht tangiert. Oder?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          “Wer medienwirksam die Flüchtlingskinder auf Lesbos hervorhebt, tut das m.E. in erster Linie für sich.“

          Aber warum? Das müssten Sie schon erklären. Wenn konkret Menschen geholfen würde, hätten diese Menschen auch was davon.

          Auf der anderen Seite müssten Sie auch erklären, warum das Thematisieren von Hilfe für Flüchtlingskinder in erster Linie dem eigenen Wohlbefinden dient, das Thematisieren von Hilfe von Armutskindern aber nicht. Auf diesen intellektuellen Spagat bin ich gespannt. ;)

          • @74450 (Profil gelöscht):

            WOLF HABERER hat das gut erklärt.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              Aber es ist falsch, was Herr Haberer behauptet.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Nein, er bringt es auf den Punkt.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Rolf B.:

                  Herr Haberer hat aber einen anderen "Punkt" als Sie.

                  Er spricht von "der Situation in Lagern in Griechenland, Bosnien, Libyen oder Jordanien", Sie sprechen von "gut 2.000.000 Kinder in Armut in einem der reichsten Länder der Welt".

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Ich nehme es da sehr gern mit "Schramm", etwa: Deutschland ist kein reiches Land, sondern ein Land der Reichen (im Sinne dessen, dass es den wenigen Reichen gehört, während die anderen im Lande arm sind).

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            .



            Es tut mir leid, aber wer sich genau zum richtigen Zeitpunkt, nämlich vor Weihnachten, einer winzigen Minorität derer denen es schlecht geht besonders verpflichtet fühlt, aber kein Wort und selbstverständlich (wie wir alle) auch keine Strategie für jene Millionen hat, die in derselben oder in einer schlimmeren Situation sind, setzt sich zumindest fahrlässig dem Verdacht aus, mit solch einem Aufruf rührende Schlagzeilen machen zu wollen.



            Kann natürlich auch alles ganz anders sein. Vielleicht ist ja Habeck Christ und Weihnachten deswegen für ihn ein vollkommen natürlicher und adäquater Anlass für solch eine Aktion

            • RS
              Ria Sauter
              @61321 (Profil gelöscht):

              Macht Sie sehr sympathisch, dass Sie an das Gute im Menschen glauben.



              Die Realität ist in meiner Wahrnnehmung eine andere.

            • @61321 (Profil gelöscht):

              Eine bestimmte Nähe zum Opfer kann einen juristisch in die Gefahr bringen, wegen unterlassener Hilfeleistung vor den Kadi zu kommen. Habeck hat sich wohlweißlich genau an dieser feinen Unterscheidungslinie entlanggehangelt und tatsächlich niemandem etwas "geschenkt" - schon gar nicht zu Weihnachten.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @61321 (Profil gelöscht):

              "einer winzigen Minorität derer denen es schlecht geht besonders verpflichtet fühlt, aber kein Wort und selbstverständlich (wie wir alle) auch keine Strategie für jene Millionen hat, die in derselben oder in einer schlimmeren Situation sind"

              Sie wollen jetzt aber nicht ernsthaft behaupten, dass es Menschen in Deutschland schlechter geht als den Menschen, die in den Lagern auf den Inseln festgehalten werden?

              Die Grünne haben übrigens ein Konzept gegen Kinderarmut vorgelegt. Nennen sie Kindergrundsicherung:

              www.zeit.de/politi...-hilfe-die-gruenen

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @74450 (Profil gelöscht):

                .



                "Sie wollen jetzt aber nicht ernsthaft behaupten, dass es Menschen in Deutschland schlechter geht als den Menschen, die in den Lagern auf den Inseln festgehalten werden?"



                Nein.



                Danke für den Artikel, nur, was hat er mit der Situation in Lagern in Griechenland, Bosnien, Libyen oder Jordanien zu tun?

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @61321 (Profil gelöscht):

                  "Danke für den Artikel, nur, was hat er mit der Situation in Lagern in Griechenland, Bosnien, Libyen oder Jordanien zu tun?"

                  Ich hatte gedacht, dass sie von materiell benachteiligten Menschen in Deutschland sprechen. Weil das vorher der Punkt von Herrn B. war.

                  Nun verstehe ich Ihren Punkt aber noch weniger. Sie sind offensichtlich der Meinung, dass den Menschen in den Lagern auf dem Weg nach Deutschland geholfen werden muss. Ihre Kritik bezieht sich auf die Forderung, nur Kinder aus den Lagern herauszuholen.

                  Es ist aber kein Argument gegen die Hilfe für die Kinder. Nur weil wir nicht allen Menschen sofort helfen können, heißt das nicht, dass wir niemenschem helfen sollten. Daher bezieht sich die Forderung von Herrn Habeck auf die Schwächsten. Die unbegleiteten Minderjährigen, die den größten Gefahren in den Lagern ausgesetzt sind, weil sie sich am wenigsten selbst schützen können.

                  Zu behaupten, Herr Habeck und seine Partei hätten gar keine Vorschläge zum Thema Flüchtlingspolitik ist nicht korrekt. Die Grünen fordern "legale und sichere Wegen für Flüchtlinge nach Europa" und kritisiert explizit die Situation in den Lagern: "Das darf aber nicht zu unmenschlichen Flüchtlingslagern wie in den gegenwärtigen Hotspots in Griechenland führen. Die Erstaufnahme muss eine menschenwürdige Unterbringung gewährleisten, die insbesondere Rücksicht nimmt auf die Bedürfnisse von Frauen, Kindern, Kranken und besonders verletzlichen Gruppen."

                  www.gruene.de/themen/fluechtlinge

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        "Wenn jetzt zur Weihnachtszeit Kinder und Jugendliche in Armut auf griechischen Inseln mehr in den Fokus rücken, kann ich dies nachvollziehen. Es bleiben noch 363 Tage in 2020 (Schaltjahr!) übrig für die in Deutschland lebenden Kinder in Armut."

        Wobei es schon grotesk ist, die Lebenssituation von Kindern in den griechischen Lagern und denen in warmen deutschen Stuben überhaupt in Konkurrenz zu setzen.

        wienerin.at/flucht...selbstmordversuche

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Auch hier gilt: alles eine Frage des Blickwinkels.

          Was haben die armen Kinder "in warmen deutschen Stuben" von wohltemperierten Räumen, wenn der Rest ihres Daseins überwiegend von sozialer und finanzieller Kälte bestimmt ist?

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            "wenn der Rest ihres Daseins überwiegend von sozialer und finanzieller Kälte bestimmt ist?"

            Das diese Kinder wirklich in sozialer Kälte aufwachsen, bestreite ich. Zumindest wenn es pauschal behauptet würde. Auch Menschen in materiell ungünstigen Lagen können Wärme für ihre Kinder und ihr restliches soziales Umfeld vermitteln.

            Ansonsten sind wir sicher einer Meinung, wenn es um Dinge wie eine Kindergrundsicherung o.ä. ginge. Das eine hat mit dem anderen aber wenig zu tun.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Ihre Vehemenz in Ehren: Sie tragen hier Eulen nach Athen. Und können bestreiten, was Sie wollen.

              Ich benutzte nicht ohne Grund den Begriff "überwiegend". Lange selbst in deklassierten Familien gearbeitet, konnte ich mich davon überzeugen, dass auch Eltern, die ihre Kinder in manchen Punkten nicht umfassend förderten, keine "Rabeneltern" sind.

              Dieses Feedback an die Betroffenen hat es möglich gemacht, dass mir manche (nicht: alle) Eltern Vertrauen geschenkt haben. Zum Wohle ALLER Beteiligten.

              Das nennt sich Kooperation. Geht im Übrigen auch hier beim Posten.

              Glückauf!

    • @Rolf B.:

      hat er nicht?



      Was bewegt Sie zu dieser Einschätzung?

  • Das wird kein Thread gg. Habeck, oder Open-Border-Ideen, aber zumindest am Rande möchte ich darauf hinweisen, dass wir beides haben können, und zwar gerettete Kinder und eine anders gestaltete Welt.

    D.h., klar sprechen zB GRÜNE über Humanität und Umwelt, aber solche großmäuligen Interviews übertünchen wunderbar, dass man dem neo-neoklassischen Dünnsch...ss das Wort redet.

    Jeden Tag müsste von der geänderten Welt gesprochen werden, die wir benötigen. ABER: Politik? Wählbar sein? .. Kein Problem, wenn das der Maßstab ist, dann nur weiter so, damit haben wir zumindest den 3. Weltkrieg etwa in den 80er Jahren verhindert, ist doch ein Erfolg. (Ironie)

    • @Gerhard Krause:

      Nun ja, ohne gewählt zu werden kriegen Sie auch die besten Ideen nicht umgesetzt.

      • @Life is Life:

        Wird man nicht für die besten Ideen gewählt? 😉

        ..oder erhält Vertrauen?

        Nun, ja, da muss man sich wohl halt mal anstrengen. (!)

        • @Gerhard Krause:

          Offensichtlich ja nicht.



          Oder warum entwickelt sich Deutschland immer weiter zum A....Land?

          • @Life is Life:

            "A" wäre ja Spitzenklasse, bin verwundert. ;-)

      • @Life is Life:

        Wird man nicht für die besten Ideen gewählt? 😉

        ..oder erhält Vertrauen?

        Nun, ja, da muss man sich wohl halt mal anstrengen. (!)

  • Im verlinkten Artikel zum Satz „ Am selben Tag meldet die Nachrichtenagentur KNA, dass Unions-Politiker die Forderung des Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck ... ablehnen“ steht nichts über CDU-Politiker.



    Was soll also der verlinkte Artikel belegen.

    • @Rudolf Fissner:

      Ist das wirklich Alles, was Sie zum unchristlichen Verhalten der Union zu sagen haben?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wie bringen sie irreführende Links mit christlichem Verhalten zusammen & was haben Sie gegen meine Verlinkungen der originären Meldung, auf die die taz Bezug nimmt?



        Konnten Sie sich wieder nicht zu einem Dankeschön durchringen?

        • @Rudolf Fissner:

          Warum soll ich mich für ein Ablenkungsmanöver bedanken? Der Link ist für die Grundaussage des Artikels völlig nebensächlich.

  • aha.....ohne jede Perspektive.....



    Merken Sie eigentlich selbst wie menschenverachtend das ist, was Sie da schreiben?



    Perspektiven können aufgezeigt und gegeben werden, wenn man es denn wirklich will.



    Was soll denn Ihrer Meinung nach mit diesen von Ihnen pauschal herabgewürdigten jungen Menschen geschehen?



    Egal? Hauptsache nicht hier? Aufgeben?



    Wer, wenn nicht wir als eine der reichsten Gesellschaften könnte diesen jungen Menschen Perspektiven und Chancen geben?



    Einfach entsetzlich, wie sich diese widerliche Denke ausbreitet....

    • @Life is Life:

      Perspektiven Kinder Deutschland ?

      www.tagesschau.de/...utschland-101.html

      so sieht es aus z.Zt. Kinderarmut und es im reichen Deutschland.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Justin Teim:

        Kinderarmut in Deutschland ist ein Problem. Im Vergleich mit den Menschen in den Lagern leben diese Kinder (und ihre Eltern) allerdings in eher günstigen materiellen Verhältnissen.

      • @Justin Teim:

        ja, schlimm genug in einem der reichsten Länder der Welt.



        Dafür müssen wir uns ebenfalls schämen.



        Aber auch das könnten wir ändern, wenn wir es wollen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Life is Life:

      Wir leben in einem reichen Land?



      Problematisch nur, dass viele davon nichts mitbekommen und nur knapp überleben.



      Was das mit dem Thema zu tun hat?



      Diese Arroganz wie Ihre, verhindert Menschlichkeit und bringt der braunen Brühe regen Zulauf.



      Lesen Sie mal den heutigen Artikel zu Frau Barthold aus "Karl Marx Stadt".

      • @Ria Sauter:

        Nur weil wir es nicht schaffen, hier bei uns eine solidarische Gesellschaft zu leben, sollen wir nach Außen hin unbarmherzig sein?



        Ich schäme mich jeden Tag für Beides!

      • @Ria Sauter:

        "Wir leben in einem reichen Land?"



        Bei einem Einzelhandelsumsatz von ca. 100 Mrd. Euro zur Weihnachtszeit könnte man schon auf diesen Gedanken kommen.



        de.statista.com/st...des-einzelhandels/

        • @Hans aus Jena:

          Ich nicht (so leicht). Bei etwa 4 bis 6 Billionen Euro Barvermögen hier in Deutschland in Relation zu "Ihren" 100 Milliarden kommen mir andere Gedanken, aber vor allem einige Ideen.

          • @Gerhard Krause:

            Na umso besser. Da können doch die 4000 Kinder kommen. Und Ihre Ideen können Sie dann immer noch uns mitteilen.

            • @Hans aus Jena:

              Das mache ich :-)))!!

    • @Life is Life:

      Beruhig dich mal... Ist nicht jeder ein Nazi der nicht denkt wie du.

      Man könnte für diese Fälle vor Ort Lösungen suchen oder über eine GLEICHMÄßIGE Verteilung in der EU nachdenken.

      Fakt ist aber leider auch: in der öffentlichen Wahrnehmung von Flüchtlingen seit 2015 sind junge Männer ohne Bindung und Perspektive ein riesiges Problem! Ob berechtigt oder nicht sei mal dahin gestellt. Und man muss eben eine Gesellschaft als Ganzes mitnehmen bei solchen Entscheidungen.

      Und jetzt fahr mal deine widerliche "alles Nazis außer mir" Denke wieder ein, ist Weihnachten :*

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @PLaub:

        "Man könnte für diese Fälle vor Ort Lösungen suchen oder über eine GLEICHMÄßIGE Verteilung in der EU nachdenken."

        Genau das ist der Code derer, die sich mit dem Status Quo offenbar abgefunden haben. Wir "suchen" schon seit Jahren nach europäischen Lösungen. Die kommen aber nicht. Lösungen vor Ort wären noch besser, aber auch daran scheitert die 1.Welt schon immer.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          "Lösungen vor Ort wären noch besser, aber auch daran scheitert die 1.Welt schon immer."

          Wobei dazu gesagt werden muss, dass diese Lösungen in Zusammenarbeit mit dem Assad-Regime oder den Taliban gefunden werden müssten. Welche guten Lösungen fallen uns da ein?

      • @PLaub:

        Diese gleichmäßige Verteilung müsste natürlich stark das BIP des jeweiligen Landes berücksichtigen und nicht die Hauptlast auf dem ärmeren Süden belassen.



        Außerdem ist es nicht egal, ob eine Meinung eine Grundlage hat oder auf Lügen und Vorurteilen basiert. Ob deine Aussage irgendeinen Fakt beinhaltet, wage ich zu bezweifeln.

      • @PLaub:

        "Fakt ist aber leider auch: in der öffentlichen Wahrnehmung von Flüchtlingen seit 2015 sind junge Männer ohne Bindung und Perspektive ein riesiges Problem."



        Auf "Fakt ist..." folgt selten ein gutes Argument. Es ist nur ein Teil der Öffentlichkeit, der nicht müde wird, junge Männer, die das Pech hatten, Flüchtlinge gewesen zu sein, als bindungs- und perspektivlos wahrzunehmen. Viele der unbegleiteten Jugendlichen von 2015 sind schon lange Bindungen eingegangen und haben sich Perspektiven erarbeitet. Und sind für nirmanden ein Problem - ausser für die, die diese jungen Menschen gerne pauschal als Problem wahrnehmen wollen und deshalb gar nicht wollen, dass die ein ruhiges und normales Leben führen.



        Tatsächlich perspektivlos ist für Kinder und Jugendliche allerdings die Situation in den überfüllten und unterversorgten Flüchtlingslagern auf Lesbos. Jeder Tag länger dort ist ein Tag, an dem sie hier beginnen könnten, eine Perspektive aufzubauen. Wenn es 15000 wären, müsste nur einer von 5300 Deutschen so ein Kind oder einen Jugendlichen bei der Entwicklung von Bindungen und Perspektiven unterstützen. Ist das wirklich ein Problem?

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @PLaub:

        Interessant an Ihrer Replik ist unter anderem, dass "Life is Life" von Nazis gar nichts geschrieben hat.

    • @Life is Life:

      sorry, war als Antwort auf PLAUB gemeint....

  • Die Ursache solcher Zustände ist die soziale Ungerechtigkeit in der Welt.



    Was machen wir? Wir schieben mafiösen Sportverbänden und Fernsehrechtehändlern Milliarden in den Arsch. Fragen sie doch bitte unsere Sportmillionäre, diese dekadenten Schaumschläger und oberflächlichen Schwätzer, warum sie nicht bereit sind, diesen Kindern eine Heimstatt zu ermöglichen. Die können die Kinder ja mit dem Ferrari abholen. Muten wir also auch denen etwas zu, die für diese Zustände große Mitverantwortung tragen.



    Frohe Weihnachten.

  • Nein, keine europäische Lösung für die Aufnahme!



    Eine weltweite FINANZIELLE Lösung aller Staaten für die betroffenen südlichen Länder wie Griechenland, Italien, Serbien, Mazedonien usw! Dort muss das Geld investiert werden!



    Von der UN, dem UNHCR, der EU, von Frankreich. Plus einheitliche Sachleistungen in der gesamten EU! Warum gibt es keine finanz. Hilfe durch das UNHCR? Da zahlen wir Steuerzahler rein. Oder die EU, die bezahlen wir auch. Und Macron? Den gibt es wohl nicht mehr.



    Warum müssen wir Steuerzahler in Germoney die größten Lasten tragen? Warum? Weil wir nicht streiken, jeden Morgen um sechs Uhr aufstehen und arbeiten gehen?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Vordenker112:

      "Warum müssen wir Steuerzahler in Germoney die größten Lasten tragen?"

      Weil das Geld bei uns da ist und vor allem, weil die Aufnahmekapazitäten schon da sind. Es gibt genügend Unterkünfte, die zum Teil wieder geschlossen werden und deren Pesonal (und damit das Wissen) entlassen wird.

    • @Vordenker112:

      Nein, keine europäische Lösung für die Aufnahme!

      Doch auf jeden Fall - Griechenland und den Balkan alleine zu lassen schafft nur andere Probleme.

      Alle Staaten vor allem die Osteuropäer sollten mitziehen.

  • Hab gerade gelesen: von den 5000+x unbegleiteten Flüchtlingeb auf den griechischen Inseln sind 92% keine Kinder, sondern Jugendliche (14+), und 91% männlich... Jeder Einzelfall ist eine Tragödie, aber als Gesamtbild ist es eben politisch schwer vermittelbar wieder tausende potentiell traumatisierte männliche Jugendliche ohne jede Perspektive zu holen... Könnte man nicht besser n bisschen Geld in die Hand nehmen und junge Frauen oder intakte kleinfamilien oder Mütter plus Kinder holen? Die haben Hilfe vor Ort sicher nötiger, und das wäre hier besser zu vemitteln

    • @PLaub:

      "Hab gerade gelesen:..."

      Wo?

      Und selbst wenn es stimmen sollte. Haben männliche Jugendliche kein Recht auf menschenwürdige Behandlung?

  • 0G
    07954 (Profil gelöscht)

    Nochmals 3 Mrd Euro Soforthilfe der EU nach Griechenland und in die Türkei für die Hilfsorganisationen dort vor Ort. Danke an Griechenland und die Türkei für ihre vorbildliche Hilfe. Vielleicht hilft auch ein Spendenaufruf der TAZ um die Not dort zu lindern.

  • Jeder von uns hat die Möglichkeit das hier zu lesen....



    Den letzetn Absatz besonders:



    www.martin-patzelt...ffener-Brief-.html

    • @Günter:

      So ein Blödsinn!



      In diesem Land werden staatlicherseits mit Milliarden von € Unternehmen gepampert und wenn es um wirkliche Hilfe für wirkliche Menschen geht, soll das privatisiert werden?



      Warum schlagen Sie nicht vor, dass Dienstwagen nicht weiterhin von Ihren und meinen Steuergeldern subventioniert werden und stattdessen das Geld in die Unterstützung von geflüchteten Menschen investiert wird?

      • @Life is Life:

        Richtig! Sie haben recht.

      • @Life is Life:

        Ach ja die Privatkonzerne..., die Unternehmen, die alles aufsaugen... . Hat man nicht den Klassenfeind, die Kulaken 1929 bis 1932 in die Arbeitslager getrieben und erschossen.?....Was hat's gebracht ?..Lesen Sie nach,..etwa "Holodomor"



        Ja, Sie wolln's lösen mit dem Geld der anderen aber selber eigenen Wohlstand aufgeben um Flüchtlingen zu helfen, das kommt hier niemanden in den Sinn.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Günter:

          "Ja, Sie wolln's lösen mit dem Geld der anderen aber selber eigenen Wohlstand aufgeben um Flüchtlingen zu helfen, das kommt hier niemanden in den Sinn."

          Wären Sie auch dafür, hilfsbedürftige Senior*innen einzig der privaten Fürsorge zu überlassen, anstatt sie durch die Finanzierung der Steuergemeinschaft pflegen zu lassen?

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Aber wir sind uns doch einig, dass Martin Patzelt ein guter Mensch ist und TATSÄCHLICH etwas tut, indem er EIGENEN Wohlstand teilt und sich dadurch angenehm von anderen PolitikerInnen unterscheided, die ihr eigenes gutes Herzilein mit ihrer Medien- Entourage und zerknirscher Mimik weit weg auf Flüchtlingsinseln inszenieren und sich die Reise und den Rummel mit Ihren Steuergeldern bezahlen lassen.

        • @Günter:

          Sie wissen doch gar nicht, was ich mit meinem Geld mache.



          Aber ist es nicht pervers, dass mit Steuergeldern in diesem Land jede Menge Blödsinn angestellt wird, wenn es aber um Hilfe für Menschen in wirklicher Not auf Privatinitiative verwiesen wird?



          Und wieso sprechen Sie von "Geld anderer"? Zahlen Sie keine Steuern?



          Ich schon, deshalb ist es mir auch nicht egal, wofür "unser Geld" ausgegeben wird.

          • @Life is Life:

            Wir wollen das Wohl der Flüchtlinge, die Schaffung eines neuen, besseren Lebens dieser Menschen. Das ist ohne Verzicht nicht möglich. So haben wir keine Zeit zu verlieren und nehmen uns daher das Recht andere (nicht uns selbst) aufzufordern zu teilen.



            Berauschen wir uns also an unserer Gutherzigkeit mit einem Chateau Petrus- Pomerol 2011 (das Zeug durfte ich neulich in Brüssel probieren..) oder lesen Sie einfach mal: Tuvia Tenenbom..Allein unter Flüchtlingen

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Die CDU sollte wirklich ihr C zurückgeben und sich Utilitaristische Union nennen. Alles andere ist eine dreiste Lüge!

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      "... und sich Utilitaristische Union nennen"

      Ich kann am Utilitarismus nichts verwerfliches sehen.

      "Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil) ist eine Form der zweckorientierten (teleologischen) Ethik (Nutzethik), die in verschiedenen Varianten auftritt. Auf eine klassische Grundformel reduziert besagt er, dass eine Handlung genau dann moralisch richtig ist, wenn sie den aggregierten Gesamtnutzen, d. h. die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen, maximiert. "

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @83492 (Profil gelöscht):

        "Auf eine klassische Grundformel reduziert besagt er, dass eine Handlung genau dann moralisch richtig ist, wenn sie den aggregierten Gesamtnutzen, d. h. die Summe des Wohlergehens aller Betroffenen, maximiert."

        Dann dürfen Sie einen Menschen opfern, um mehreren Menschen Lust zu verschaffen. Ich nenne so eine Philosophie pervers. Sie ist aber weit verbreitet, wie wir immer wieder erleben müssen.

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Wieso ,das C steht doch seit 2000Jahren für Folter,Mord und Totschlag.

      • @91491 (Profil gelöscht):

        Das ist falsch!

        Das Urchristentum war genau das Gegenteil.



        Erst Konastantin der Große erhob im 3.ten JHD das Christentum zur "Staatsreligion" und somit zur einer neuen Macht die immer wieder Missbrauch betrieb.

        de.wikipedia.org/w...nd_das_Christentum

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @Justin Teim:

          Das ist nicht falsch.



          Das Urchristentum war ganz und gar nicht genau das Gegenteil.



          Ich empfehle die Lektüre von:



          Heiliger Zorn . Wie die frühen Christen die Antike zerstörten. Von Cathrine Nixey 2019 oder



          Karl Heinz Deschner. Die Kriminalgeschichte des Christentums Band 1



          Viel Spaß bei der erhellenden Lektüre.

  • Danke für diesen Artikel. So etwas liest man im Deutschland des Jahres 2019/2020 leider nur noch selten. Es scheint eine Einigkeit zu herrschen, in der immer wieder die gleichen Mechanismen der Entschuldigung und Rechtfertigung aufpoppen und dann lehnt man sich entspannt zurück. Ich schäme mich dafür, in einem solchen herzlosen und empathielosen Land zu leben.



    Wir als Deutsche hätten uns allen ein schönes Weihnachtsgeschenk machen können, wären wir in Einigkeit dem Vorschlag Habecks gefolgt. Wir hätten viele Jungen und Mädchen glücklich machen können und unsere Kinder wären stolz auf uns gewesen. Einfach nur traurig in einer solch heiligen Zeit.

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @alexxcologne:

      Da schließe ich mich gerne an

      • @75064 (Profil gelöscht):

        Auch ich schliesse mich an. Zumal Herr Ramelow angeboten hat, geflohene Kinder aufzunehmen. Er hat zugesichert, dass es eine Infrastruktur an Bildung und Lehrstellen gibt, in die die Jugendlichen aufgenommen würden und somit eine Zukunftsperspektive hätten.



        Ich bin es so leid, dass den rechten Hetzern soviel nachgegeben wird und nicht mit Mut und Solidarität begegnet wird. Es gibt sie nämich, die gelebte Willkommenskultur. Lassen wir sie uns nicht zerstören! Oder resigniert zurückziehen.



        Gesegnete Weihnacht.

  • Was da gerade in D passiert ist einfach nur abstoßen.



    Aber wunder tut mich das bei dieser Regierung leider gar nicht. Was kann man von einer Bundesregierung erwarten, die einen Horst Seehofer, der spätestens seit 2015 dadurch aufgefallen ist, dass er Hass gegen Flüchtlinge in alle Medien geschrien hat, was das Zeug hält, nicht nur nicht wegen Volksverhetzung anklagt, sondern auch noch zum Innenminister macht?!?



    Jedenfalls nichts, was den großen Buchstaben C im Parteinamen rechtfertigt...

  • 7G
    75064 (Profil gelöscht)

    Es wird nicht helfen aber ich schäme mich zutiefst und weiß keinen Ausweg für mich.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Die Ader pocht.

    Wenn ich die dauerlächelnde(eh schon verdächtig) Linda Teuteberg höre, diese Kälte und Arroganz fast körperlich spüre und dann lese das Herr Amthor zum katholischen Glauben gefunden hat und eine Kanzlerin die man nun gar nicht mehr hört, könnte man bis auf Herrn Habeck parteimäßig flächendeckend(wenige Ausnahmen,wejen der Koalition) doch wieder mal an Herrn Heine erinnern:



    .." „Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“....".

    Gilt auch für Kinder!

  • Ja, es ist ein Dilemma: soll man moralisch oder politisch handeln? Beides zusammen ist in dieser Situation wohl nicht möglich.



    Es sind in meinen Augen keine faustdicken Lügen oder halbgare Wahrheiten : Einen Alleingang darf es nicht geben, wir können nicht sicher stellen, dass über einen Familiennachzug etliche dieser Migranten in unsere Nachbarländer weiter ziehen. Das wollen diese aus verständlichen Gründen nicht.



    Einen Pullfaktor würde ich auch sehen und das würde die Aktion tatsächlich unkalkulierbar werden lassen.



    Und es ist richtig, vor Ort zu helfen. Hier sehe ich den Auftrag einer zur Humänität verplichteten Regierung: Aufbau von Unterkünften wie in Deutschland, medizinische Versorgung auch unter Einsatz der Sanitätstruppe der Bundeswehr, Betreueung durch Pädagogen vor Ort... es gibt viele Möglichkeiten.



    Letzlich: Es handelt sich um ca. 4000 Kinder. Es muss doch möglich sein, 4000 Familien in Deutschland zu finden, die eines dieser Kinder adoptieren. Das Gehalt eines Herrn Habeck dürfte dieses locker zulassen.

    Eines verstört mich an diesem Artikel: wer sind diese Wutbürger und deren fremdenfeindliche Handlanger. Bitte Ross und Reiter nennen, wenn man sich schon dieses Vokabulars bedient, um seiner Wut freien Lauf zu lassen, Frau Maier.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Doch, wir stellen im Asylverfahren mithilfe der Dactylus-Datenbank in Brüssel sicher, dass jeder Flüchtling mit Fingerabdrücken einmal zentral registriert wird. Er kann weiterziehen, wird dann aber von dort zurückgeschoben, spätestens wenn er Sozialhilfeleistung beanspruchen will oder dort einen neuen Asylantrag stellt und somit "auffliegt". Das passiert im Dublin III-System täglich zigfach.

    • @Hans-Georg Breuer:

      "...wer sind diese Wutbürger..."

      taz.de/Ein-Jahr-Hutbuerger/!5613791/

      "...und deren fremdenfeindliche Handlanger..."

      Ach, da fallen mir einige ein, von Seehofer über die Bild-Zeitung bis zu Maaßen. Lassen Sie Ihr Erinnerungsvermögen arbeiten, dann kommen Sie sicher auch mit welchen rum.

      "Bitte Ross und Reiter nennen..."

      Bitteschön. Kostenloser Service.

      Frau Maier unterstellt ihren LeserInnen halt etwas Kompetenz.

    • @Hans-Georg Breuer:

      Hervorragend auf den Punkt gebracht. Man muss auch weiter denken. Das Schlimmste an dieser Situation ist, das möglicherweise skrupellose Schlepper und Geschäftemacher genau auf unser Mitgefühl setzen, um so weiterhin die Migration abzuschieben und viele hier genau darauf hereinfallen. Oder dass sogar Eltern bewusst ihre Kinder diesen Gefahren aussetzen, weil sie auf den Familiennachzug setzen. Alles in allem kann man hier nur verlieren, egal wie man entscheidet.

      • @Peter Müller:

        ich muss kotzen bei so viel Ignoranz und Hartherzigkeit

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @Peter Müller:

        Genau, man muss auch weiter denken: Wir lassen diese Menschen dort verrecken, feiern derweil ein frohes Weihnachtsfest (vielleicht lesen wir sogar die dazugehörige Geschichte nochmal), verteidigen die europäischen Werte und schieben Schuld und Verantwortung für die Zustände anderen in die Schuhe; am besten noch den Betroffenen selbst.



        Frohe Weihnachten!

        • 8G
          83492 (Profil gelöscht)
          @75064 (Profil gelöscht):

          "Genau, man muss auch weiter denken: Wir lassen diese Menschen dort verrecken, "

          Sie basteln da ein "Entweder-Oder", dass es so nicht gibt. Den Menschen dort kann geholfen werden, ohne sie nach Deutschland zu bringen. Keine Ahnung, warum Sie diese Möglichkeit so kategorische ausschließen.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @83492 (Profil gelöscht):

            "Sie basteln da ein "Entweder-Oder", dass es so nicht gibt. Den Menschen dort kann geholfen werden, ohne sie nach Deutschland zu bringen. Keine Ahnung, warum Sie diese Möglichkeit so kategorische ausschließen."

            Weil diese "Möglichkeit" bisher nicht funktioniert hat. Warum sollte es plötzlich klappen?

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              ManN nennt es im allgemeinen Sprachgebrauch "Veränderung". Zählt zusammen mit vielen anderen Optionen zur Verhaltensmodifikation.

          • 7G
            75064 (Profil gelöscht)
            @83492 (Profil gelöscht):

            Ich bastel da nichts. Das Elend geht weiter und unsere Regierung tut genau nichts um es zu lindern, weder hier noch dort.

          • @83492 (Profil gelöscht):

            "Den Menschen dort kann geholfen werden, ohne sie nach Deutschland zu bringen."

            Macht aber auch niemand. Also warum nicht wenigstens die Kinder in Sicherheit bringen? Aber es ist natürlich bequemer, über Hilfe zu reden, statt sie zu leisten.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Schlechte liegt so nah?

    Gerne bekenne ich, ein Mensch mit vielen Illusionen zu sein. Ich schrieb schon davon. Je mehr Illusionen du hast, desto mehr raubt dir das Leben. Auch eine Wiederholung. Wie "Der kleine Lord" - alljährlich in Dschörmen Tellefieschen.

    Deutsche und Zu-Gedeutschte: lasst mal diese folgenlose Fremd-Emotionalisierung. Die bringt nichts. Nur Ablenkung. Schaut mal, was noch an echten, authentischen Gefühlen in Euch steckt, was Ihr anderen Menschen geben könnt. TO GIVE IS TO RECEIVE schrieb mal der amerikanische Psychologe Gerald Jambolsky (o.G.) Ende der 1980er.

    Ihr werdet Euch wundern: es ist mehr in Euch, als Ihr Euch selbst eingesteht. Ihr habt auch eine gute Seite. Doch, doch. JA, Ihr habt sogar ein Herz. Nicht nur als Blutpumpe, sondern als emotionales Zentrum. Auch wenn es links schlägt - was in D bereits ein Makel oder gar ein Vergehen ist: Nutzt es!!!

    Ich räume sofort ein Zimmer aus. Spielsachen und große Matratze habe ich noch, die Kinderbücher von Janosch, Kassetten von Pu, der Bär und alles andere finde ich. Und für das Weitere werde ich die Amtsschimmel zum Wiehern bringen.

    Robert Habeck: bitte melden Sie sich.

    Meine Mail-Adresse und Telefonnummer gibt Ihnen die taz-Moderation. Die sind Arbeit mit mir gewohnt. ;-)

    DANKE an Anja Maier. Ohne diese besondere Form an "Naivität" (sorry, ich meine es nicht so, wie es vielleicht klingt) geht in diesem durchgestylten Land wohl gar nichts mehr.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Dem Dank schließe ich mich an.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      "Ihr habt auch eine gute Seite. Doch, doch. JA, Ihr habt sogar ein Herz. Nicht nur als Blutpumpe, sondern als emotionales Zentrum"

      Das Herz sollte die Ziele definieren. Den Weg würde ich dann doch lieber vom Hirn steuern lassen. Gefühlstriefende Artikel wie dieser hier sind sicher gut gemeint, aber nicht zweckdienlich.

      www.newyorker.com/...e-baby-in-the-well

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @83492 (Profil gelöscht):

        Ohne den Artikel gelesen zu haben, gebe ich Ihnen vollumfänglich recht.

        Wie ich bereits gelegentlich schrieb: es gibt eine Vernunft der Gefühle. Aber keine Vernunft OHNE Gefühle.

        Ich jedenfalls kenne keine.