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Machtkampf in der SPDWas wird aus Martin Schulz?

Der Parteichef würde in einer Großen Koalition gerne Minister und Vizekanzler werden. Doch seine Gegner versuchen, ihn davon abzubringen.

Bin ich gemeint? SPD-Chef Schulz während der Koalitionsverhandlungen in Berlin Foto: dpa

Berlin taz | Martin Schulz braucht dringend Erfolge. Am Montagmittag schreibt der Chef über einen Messenger-Dienst an die SPD-Mitglieder, dass die Verhandlungen über das Europa-Kapitel im Koalitionsvertrag abgeschlossen seien. „Wir haben jetzt eine echte Chance, zusammen gerade auch mit Frankreich, Europa demokratischer, sozialer und handlungsfähiger zu machen.“ Er selbst, fügt Schulz hinzu, würde sich sehr wünschen, die Chance zu nutzen.

Es könnte seine letzte sein. Denn klar ist: Am Gelingen der Großen Koalition hängt auch Schulz’ politische Zukunft. Bei Europa sind sich SPD und Union einig, beim Wohnen und Mieten auch, bei der Rente, beim Digitalen und sogar bei der heiklen Flüchtlingspolitik. Dennoch rangen die Verhandler unter Kanzlerin Angela Merkel und Schulz am Montag weiter um strittige Sätze im künftigen Koalitionsvertrag – ein Ergebnis wurde bis Redaktionsschluss nicht verkündet. Bei der SPD wird dabei immer auch eine Machtfrage mitverhandelt: Was wird aus Schulz?

Wenn die Einigung wie geplant am Dienstag steht, beginnt für ihn der eigentliche Kampf. Dann muss er mit der SPD-Spitze die skeptischen Mitglieder von der ungeliebten Koalition überzeugen. Jene sollen – wie 2013 – in einem Mitgliederentscheid das letzte Wort haben. Mehrere Regionalkonferenzen in der Republik plant das Willy-Brandt-Haus, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil verspricht, Raum für „kontroverse Diskussionen“ zu schaffen. Die Jusos und SPD-Linke mobilisieren geschickt gegen das Regieren an Merkels Seite.

Schulz steckt in einem Dilemma. Eigentlich hatte er im Wahlkampf beteuert, auf keinen Fall in ein Kabinett unter Merkel einzutreten. Doch das war einmal. Intern hat Schulz laut dem Spiegel inzwischen klargemacht, dass er ins Kabinett strebt. Die Frage sei nur, welches Ressort er beanspruche.

Schulz’ Ansehen hat gelitten

Mit diesem Kurs sind nicht alle in der SPD glücklich. Schulz’ Ansehen hat arg gelitten. Die Sozialdemokraten sind in manchen Umfragen auf katastrophale 17 bis 18 Prozent abgerutscht. Kritisch beäugen viele Genossen Schulz’ manchmal erratische, manchmal nicht vorhandene Führung. Er bejubelte die „hervorragenden“ Sondierungsergebnisse, war danach aber nicht in der Lage, die Debatte seiner Stellvertreter über nötige Nachbesserungen zu unterbinden. Auf dem Bonner Parteitag im Januar hielt er eine mittelmäßige Rede und wurde einer furiosen Andrea Nahles gerettet. Und vergangene Woche lobte Schulz die Einigung beim Familiennachzug für Flüchtlinge, obwohl Experten von Pro Asyl einen „Durchmarsch der CSU“ attestierten. Die Liste der Ungereimtheiten ließe sich fortsetzen.

Eine Mehrheit der Deutschen lehnt nach einer Forsa-Umfrage einen Einzug von Schulz als Minister ins Kabinett ab. 54 Prozent der Befragten seien gegen ein Ministeramt für Schulz, 36 Prozent dafür, teilte das Institut am Montag mit. Diejenigen in der SPD, die Schulz zum Verzicht bewegen wollen, haben ein wichtiges Argument auf ihrer Seite: Glaubwürdigkeit. „Eine 180-Grad-Wende in dieser Frage würde die Glaubwürdigkeit von Martin Schulz erschüttern“, gab Thüringens designierter SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee vor knapp zwei Wochen in der Welt zu Protokoll. Schließlich müsste Schulz sein Wahlkampfversprechen brechen.

Ohne Ministeramt wäre Schulz nur noch eine Art besserer Generalsekretär

Außerdem, heißt es, könne ein Parteichef schwerlich die Erneuerung der SPD vorantreiben, wenn er als Minister um die Welt jette. In Bonn argumentierte Exchef Rudolf Scharping am Rednerpult, die Delegierten sollten dafür sorgen, dass Schulz seinen Job als Vorsitzender glaubwürdig machen könne. „Andere können dann in der Regierung umsetzen, was die SPD will.“ Das war deutlich.

Von manchen Strategen werden solche Argumente vorgeschoben. Schulz’ innerparteiliche Gegner sind daran interessiert, den angeschlagenen Chef weiter zu schwächen. Ohne Ministeramt wäre Schulz in dieser Lesart nur noch eine Art besserer Generalsekretär. Von dem wichtigen Regierungsgeschäft ausgeschlossen, liefen die Absprachen zwischen Vizekanzler, Ministern und der mächtigen Fraktionschefin Nahles an ihm vorbei. Die Frage wäre auch, ob Schulz sich in einer solchen Konstellation lange an der Parteispitze halten könnte – oder zum Chef auf Abruf mutierte.

Gute Gründe für Schulz

All das weiß Schulz natürlich selbst. Das Modell, Ministeramt und Parteivorsitz zu trennen, hat sich in der SPD nicht bewährt. Merkel, die zwei Ämter in sich vereint, hält es für einen Fehler, dass Gerhard Schröder 2004 den Parteivorsitz an Franz Müntefering abtrat. Gut ein Jahr später war er die Kanzlerschaft los. Auch der spätere Vizekanzler und Arbeitsminister Müntefering und der neue SPD-Chef Kurt Beck kamen sich in die Quere, als es um ein längeres Arbeitslosengeld I für Ältere ging. An solche Hakeleien erinnern sich viele Genossen.

Das sind gute Gründe für Schulz, nach der Vizekanzlerschaft und dem Kabinettsposten zu greifen. Das Amt des Außenministers wäre wie für ihn gemacht. Als langjähriger EU-Parlamentspräsident verfügt er über beste Kontakte in ganz Europa, das Thema liegt ihm wirklich am Herzen. Er pries die Einigung in höchsten Tönen: Mit der Union vereinbart seien unter anderem ein Ende des Spardiktats, mehr Mittel zum Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und stärkere Arbeitnehmerrechte für Europa. Warum das nicht selbst umsetzen?

Ein Problem dabei: Sigmar Gabriel würde gerne das Amt, das er geschäftsführend inne hat, behalten. Gabriel und Schulz verbindet eine komplexe Beziehung, aus ihrer Freundschaft ist eine handfeste Konkurrenz geworden. Bisher lässt Schulz nicht erkennen, wie er sich entscheidet. Geplant ist, die Ressortverteilung am Ende der Koalitionsverhandlungen zu beschließen – und sie den SPD-Mitgliedern zur Abstimmung vorzulegen. Die Namen der Minister sollen aber nicht dabei sein. Schulz hat noch etwas Zeit.

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44 Kommentare

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  • „Was wird aus Martin Schulz?“

     

    Wir werden Ihm schon zu helfen wissen. Unsere Solidarität wird ihn verfolgen, wohin immer es ihn auch verschlagen mag.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe gar nicht, warum irgendwer Schulz beim Wort nehmen will. Bei welchem denn? Er hat dummerweise in einem Anflug geistiger Umnachtung, die wahrscheinlich nicht wie bei Schröder 2005 dem Alkohol zuzuschreiben war, eine große Koalition nach der Wahl kategorisch ausgeschlossen. Er hätte bloß zu sagen brauchen, das sollen jetzt bitte mal die anderen machen.

     

    Ebensowenig hätte er sich dazu hinreißen lassen sollen, seinen Eintritt in welches Kabinett auch immer auszuschließen.

     

    Schulz war nach der Wahl erkennbar stinksauer. Dass er so unprofessionell reagiert hat, ist das Problem, nicht jedoch dass er seine schwachsinnigen Entscheidungen jetzt zurückzunehmen versucht.

     

    Er wirkt auf mich seit seinem Eintritt in die Bundespolitik verkrampft, auch - oder sogar vor allem - da, wo er sich jovial zu geben versucht, was den Versuch höchst peinlich macht.

     

    Wahrscheinlich ist er höchst verunsichert, was ihn menschlich angreifbar macht. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass er die Chuzpe und das Rückgrat von Zickzack Gabriel hat, sollte er am besten sofort nach der Absegnung der "GroKo" durch die Genossen abtreten und die Nahles dranlassen. Wenn diese ihm den Gefallen nicht tun, ist er ja ohnehin geliefert.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Schulz war in der EU genau der Schulz, den wir jetzt als Maulhelden kennen gelernt haben. Er verstand sich gut mit dem Hütchenspieler Juncker und hat als Präsident des Parlamentes oft mehrere Meinungen auf einmal vertreten. Kennen wir doch. Oder?

    • @849 (Profil gelöscht):

      Ja und? Wer konnte ahnen, dass Lindner den Kopf einzieht. Sie laufen doch auch nicht in Badehose rum, wenn entsprechend dem Wetterbericht doch nicht die Sonne scheint sondern es stürmt und schneit. Da laviert man nicht rum, sondern äußert zu gegebener Zeit das Richtige. Ich kann da deshalb keine Fehler entdecken.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Richtig, ich stecke nicht den Kopf in den Sand, wenn ein Sturm droht oder gebe die beleidigte Leberwurst, wenn ich beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht verliere. So ein klein wenig Weitblick sollte man von jedem Politiker verlangen können, also dass er zumindest die Badehose einpackt, wenn er mit gutem Wetter rechnet und schwimmen gehen will. Andernfalls muss er nackt schwimmen, was er ja offenbar gerne tut.

  • Merke:

     

    In Deutschland darf nur Merkel eine 180-Grad-Wende nach der anderen völlig ungestraft hinlegen (üblicherweise wird sie dafür nicht einmal kritisiert).

  • Vor nicht einer allzu langer Zeit kam der Engel aus Europa angeschwebt und legte sein schützendes Gefieder wie eine Glucke im Hühnerstall über die erstarrten Freunde, die ihm dafür im Handumdrehen nahezu alle Stimmen schenkten! Nach einigen überhasteten Auftritten im Vorfeld der Wahlen verwandelte sich allerdings der kurzfristige „Verwandlungskünstler“ durch seine voreilige Verkündigung direkt nach dem Ende der Stimmenauszählung vom plötzlichen Rückzug seiner Truppe für evtl. zukünftige politische Arbeitsteilungen in Windeseile persönlich zum „Zick-Zack- Martin“ und damit tatsächlich zum nochmaligen „Absturz“ für ihn und sein gesamtes Umfeld. Wer hierbei namentlich Regie führte, die prekärer nicht sein konnte und die eigenen Mitglieder und Wähler verprellten, ist bis heute noch unbekannt! Es ist nun kaum anzunehmen, dass die jugendlichen Nachrücker es mit allen möglichen Tricks noch schaffen, ihre älteren ehemaligen Vorbilder davon abzubringen, doch noch „Steigbügelhalter“ und „Pflichtpartner“ für ihren eigentlich bisher übermächtigen politischen Gegner in der neuen „KleKo“ zu werden!

     

    Persönlich wäre es allerdings für den früheren Bürgermeister einer rundum bekannten Gemeinde ein riesiger Erfolg, wenn er seinen früheren Freund als zukünftigen Außenminister beerben würde.......Deshalb und wegen den weiteren „Postenhaschereien“ bleiben die nächsten Tage doch ein wenig spannend im sonst tristen politischen Alltag!

  • Bademeister in Würselen?

  • Er wird Vizekanzler!

     

    Bisher hat er als einziger Parteichef die in den letzten Jahren grassierende Wegwerferitis von Parteichefs in der SPD überstanden.

     

    Das Bild der SPD wird nicht besser dadurch dass immer neue Gesichter gehyped werden und das ganze als ein Dschungelcamp-Medienspektakel gehandelt wird.

    • @Rudolf Fissner:

      QUOD ERAT DEMONSTRANDUM...

      lieber aufrechter parteisoldat - wie schnell wirken die bekenntnisse schal und die hoffnungen hohl.

  • Martin Schulz als Minister ist der Glücksfall für die AfD.

    Schließlich repräsentiert er genau jenen Typ (europäischer) Politiker, die man so hasst.

     

    Deswegen wir er sich auch ein Ministeramt krallen. Als SPD-Vorsitzender hat der doch nach dem Wahlergebnis keine Chance mehr - und blöd ist der nicht. Das weiß der auch.

    Und aus Brüssel wissen wir ja - verlorene Wahlen halten Martin nicht auf. Im Gegenteil. Je weniger e gewinnt, desto mehr ist er danach präsent.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Eben! Von der Linkspartei lernen heißt siegen lernen!

      • @Rudolf Fissner:

        Im Gegensatz zu den Linken bekommt es aber Martin hin bei Wahlen zu verkacken und dennoch nachher Macht zu haben.

  • Wer, ausser den Journalisten die offenbar voneinander abschreiben, hat bisher erklärt, dass Martin Schulz ein Ministeramt anstrebt. Schulz selbst jedenfalls nicht.

    Immer das gleiche Muster. Vermutungen werden als Tatsachen dargestellt und Unterstützung Volk gebracht. Dann zu den Vermutungen noch schnell eine Meinungsumfrage die dann wieder von allen Journalisten zitiert wird. So wird Stimmung gegenSchulz gemacht.... die TAZ macht mit.

    • @Bürger L.:

      Den Eindruck habe ich aber gar nicht.

      Schulz macht seit seiner 100 % Wahl nur Fehler und kann sich intern nicht durchsetzen.

      Mein persönliches Highlight: NRW Wahl steht an und Hannelore Kraft lässt ihn weder thematisch noch tatsächlich Wahlkampf in NRW machen.. und der Mann aus Würselen/NRW gibt dem auch noch nach! Und wundert sich über Autoritätsverlust, Stimmenverlust, schwindende innerparteiliche Unterstützung... usw.

      Weinerliche Stimme reicht nicht.... alte Omas als Wähler bringen keine Mehrheiten.

  • Meine ganz eigene Meinung, die auch keiner teilen muß, ist, daß der Schulz ein Trottel ist. Die politische Agenda, also das, über was die Bevölkerung spricht, wenn sie länger als zwanzig Minuten beisammen ist, ist eben nicht soziale Gerechtigkeit. Und auch nicht die 2-Klassen-Medizin, so schlecht die auch ist und Europa ist es schon gleich gar nicht. Unter den Blinden ist der Einäugige König, sagt der Volksmund, aber der Herr Schulz sieht ja nicht einmal mit einem Auge. Der sieht an allem vorbei, was den Bürger bewegt und aufregt. Den Martin müßte man mal anonym in eine durchschnittliche Kneipe stecken, damit er festellt, daß es "da draußen im Lande" -Das sagen die Politiker, wenn sie über uns sprechen- sowas wie eine gefühlte Realität für den Bürger gibt. "Mer schwäzze nich über Eurobba, Maddin." Von mir aus soll er zurück nach Brüssel, aber lieber sollte er mal als LKW-Fahrer oder als Pfleger arbeiten. Vielleicht bin ich ungerecht, aber ich traue ihm rein gar nichts zu. Sorry.

    • @Thomas Schöffel:

      > Meine ganz eigene Meinung, die auch keiner teilen muß, ist, daß der Schulz ein Trottel ist.

       

      Das ist auch meine ganz eigene Meinung (war sie auch schon während des medialen Hypes, der Schulz selbstbesoffen genug machte, sich für den Jung-Siegfried der SPD zu halten).

       

      Aber Trottel kommen vor - woher sollte er es denn bei seiner politischen Vergangenheit auch besser wissen und können?

       

      Wirklich besorgniserregend sind die vielen Trottel in der SPD, die einen Schulz euphorisch mit 100%-zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten wählten.

    • @Thomas Schöffel:

      Wenn die Bevölkerung ihrer Meinung nach weder an sozialer Gerechtigkeit, noch an Medizinischer Versorgung oder Europa interessiert ist, woran denn sonst??

      • @Bürger L.:

        Das habe ich nicht gesagt. Und Ausnahmen gibt es sowieso immer. Aber das wichtigste Thema ist es eben nicht. Da empfehle ich Ihnen folgendes: Setzen Sie sich in eine durchschnittliche Kneipe und hören, was die Leute sprechen. Sicherlich

  • Wenn Schulz tatsächlich nach einem Ministeramt greift, treibt er die SPD in Richtung Splitterpartei. Ich hatte vor Schulz Respekt. Heute erscheint er mir als Blender und Wendehals.

  • WENN ALL DIESE HÄME...

    über den armseligen bürgermeister aus würselen sich in gleicher weise über eine mehrfach wortbrüchige kanzlerin - zuletzt beim klimaziel - ergiessen würde, wäre der politische diskurs ein wenig stichiger. im ernst - wie will denn ein martin schulz sich im kabinett als vizekanzler gegen die richtlinienkompetenz der kanzlerin und der quadrilla von lobbyisten als minister behaupten: er wird ebenso genagelt wie annodazumal oskar lafontaine als finanzminister in der regierung seines parteifreundes schröder. besser, lieber martin schulz, wenn du wirklich "soziale gerechtigkeit" auf dein panier geschrieben hast, der erste in der spd als der zweite in der regierung.

  • Die armen Mitglieder. Wer sich mit Hartz IV minus Rente minus Zinsen minus Miete abfindet, muß sich öffentlich anmahnen lassen, nicht genug Liebe für die Partei zu entwickeln. Meetoo, ich war auch Mitglied, mußte zusehen wie fortschrittliche Absichten von historisch sichergestellten Vorständen reihenweise machtmißbraucht wurden. Für den TOP weiter so empfehle ich Soap, Talk und Dschungelcamp, damit haben wir in der SPD erreicht nicht was wir wollen, sondern bekommen.

    • @Picard:

      Sie meinen zusammen in Wagenknechts Sammelkarre hätte man auch 20 %?

       

      Hmm ... Da kann die SPD immer noch alleine mehr für den Bürger erreichen.

  • Was ist das für eine Partei? Vor einem Jahr wurde Martin Schulz mit unglaublichen 100 % als Parteivorsitzender gewählt - er wurde als Messias gefeiert, der es schaffte, dass

    die CSU eine Kehrtwende machen musste unter den Rockzipfel Ihrer großen Schwester Angela.

    Nach verlorener Wahl wird ihm von seinen Genossen die Alleinschuld zugewiesen - Seine Aussagen auf Fangfragen der Presse und der Union

    werden nun gegen ihn verwendet - der Vorwurf des Wortbruchs wird wieder rausgeholt . Mit dieser Strate-

    gie konnte Die CDU/CSU mit

    Unterstützung der FAZ u. a schon

    Ypsilanti verhindern als Ministerin

    einer rot-rot-grünen Koalition. Nur

    zu gerne würden sie auch einen Aussenmnister Schulz mit dieser Strategie verhindern. Einen Aussenminister , der mit den Mechanismen der EU bestens vertraut ist und der sich voll einsetzen wird , dass die EU -Parlamentswahlen 2019 eine neue Qualiät bekommen und in Folge auch die notwendige politische

    Einigung Europas vorankommt.

    Für die Union , besonders die CSU geht das überhaupt nicht - mit Sigmar

    Gabriel und einer gespaltenen SPD hätten sie wieder mal leichtes Spiel .

     

    Was würde Carlo Schmid einer der Gründerväter des Grundgesetzes dazu sagen?

    Von Konrad Adenauer wissen wir es:

    Was kümmert mich mein Gerede von gestern! Und das war lange bevor Trump die Welt vertwitterte.

  • Die SPD hat es in rekordverdächtiger weise geschafft Glaubwürdigkeit zu verspielen. Meiner Meinung nach wird die Partei nicht darum hinkommen weite Teile der Parteispitze zu ersetzen wenn man bald wieder ernst genommen werden will.

    • @Chaosarah:

      Die einzige Partei, die glaubwürdig seit Jahrzehnten auf der Stelle tritt, das is die Linkspartei. Sie wird nie wieder eine Mauer aufbauen!

  • Sehr kleine Koalition („SeKleKo“)

     

    Es hat sich eingebürgert, eine Koalition aus Unionsparteien und SPD eine „Große“ zu nennen, im Umkehrschluß damit markierend, bei allen unionsgeführten Regierungen ohne SPD-Beteiligung handele es sich um „Kleine Koalitionen“.

     

    

Es gab bisher 11 unionsgeführte Bundesregierungen ohne SPD-Beteiligung. Bei sieben davon konnten sich die Regierungsparteien auf eine Wählermehrheit zwischen 53% und 60% stützen. Diese Koalitionen waren mithin „größer“ als die jetzt auf Kiel gelegte, deren Protagonisten nach jüngsten Umfragen gerade mal 51 - 52 % der Wählerstimmen auf die Wage brächten. Das führt zur Frage, was an einer solchen Koalition dann noch „groß“ sein soll...

  • "das Thema liegt ihm wirklich am Herzen"

    nur weil etwas einem am Herzen liegt, heißt das nicht, daß man auch dazu befähigt ist.

  • 4G
    42682 (Profil gelöscht)

    Wenn dieser Herr aus Würselen wirklich Minister werden sollte, dann stürzt die SPD auf ihr tiefstes Tief.

    Wie absolut charakterlos muss dieser Mensch sein, wenn er seine Aussagen so schnell widerlegt.

    Pfui Teufel!

    • @42682 (Profil gelöscht):

      Nur Linksparteiler ziehen sich einmal richtig an und laufen dann jahraus jahrein bei jedem Wetter mit dem gleichen Autfitt rum. Ne. Die werden ja eingekleidet.

    • 9G
      95823 (Profil gelöscht)
      @42682 (Profil gelöscht):

      dem stimme ich 100%ig zu.

  • Ein Wirbelloser als Außenminister? Hören die Zumutungen nie auf?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Flink wie Gysi,

      zäh wie Lafo

      und hart wie Sarah!

       

      So muss ein Politiker sein!

      • @Rudolf Fissner:

        Besser als das Würselchen wären sie alle mal.

         

        Für Sie zur Info. Der Außenminister vertritt den Standpunkt unseres Landes gegenüber anderen Ländern.

         

        Wollen Sie wirklich einen Typen, dessen Wort keinen Pfifferling wert ist, mit einer solchen Aufgabe betrauen? Besonders wenn es in den GroKo Parteien wesentlich geeignetere Politiker gibt?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Schon mal von Sigmar dem Grätenfreien gehört ?.

      .

      • @jhwh:

        Gegen das Würselchen ist der Siggi ein Mann aus Stahl.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Der "Wirbellose aus Würselen" klingt jedenfalls gut ;)

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich glaube das waren die meisten. Sie waren sowieso nur "Gesandte" - Außenpolitik wurde im Kanzleramt gemacht (naa... vielleicht noch Genscher?)

  • Wenn ich auch dafür bin, dass die SPD mitregiert um wenigstens ein Stück weit soziale Themen umzusetzen, einen Verklicker wie Schulz braucht sie nicht, Das Fähnlein im Wind wäre doch nie in der Lage wichtige Sozial Demokratische Themen durchzusetzen. Wir hatten bereits einen Schröder !

  • Bei Jamaica war es der Balkon. Jetzt ist es der Abzu äh Aufzug.

    Was aus Schulz wird?

    Was aus der SPD wird, geht mir ebenfalls kreuzweise . . .

  • Die SPD wird doch nicht mit ihrer schönen Tradition brechen, Wahlverlierer in gutbezahlte Ämter zu hieven.

     

    Einen Loser mit Mistgabeln davonzujagen, um sich neu aufstellen zu können, DAS will in der SPD sicherlich niemand. Was würde der Wähler dazu sagen!

    • @kditd:

      weiss das jemand, wie das ist, - schulz war ja ne zeit im europaparlament aktiv, hat er auch anspruch auf eine art "ehrensold",

      • @taz_comment:

        Ein "Ehrensold" wird's vermutlich nicht sein, sondern die Leistungen, die einem EU-Parlamentarier beim Ausscheiden aus dem Parlament und ab der entspr. Altersgrenze die Altersversorgung der EU-Parlamentarier.

         

        Da er seit der letzten BT-Wahl dem Bundrstag angehört, hat er Anspruch auf die Abgeordnetenbezüge; sobald er "in Rente" geht, steht im die Altersversorgung der BT-Abgeordneten zu.

         

        Soweit ich weiss, werden die Zahlungen nicht "on top" gezahlt, sondern miteinander verrechnet; trotzdem wird er, wie alle Abgeordneten auch, mehr bekommen als die Steuern und Beiträge zur Gesetzlichen Rentenversicherung zahlenden Bürgerinnen und Bürger.