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Kommentar Zukunft der AutoindustrieDas Kartell wird uns erpressen

Egal wie wütend wir auf die Autobauer sind, ihnen drohen keine schlimmen Strafen. Denn brechen sie zusammen, ist unser Wohlstand in Gefahr.

Die Praktiken der Autobauer haben schon so einige Todesopfer gefordert Foto: dpa

VW und die Deutsche Bank haben etwas gemeinsam. Sie sind „too big to fail“. Zu groß zum Scheitern.

Mit dieser Analogie aus der Finanzwirtschaft ist der Rahmen für einen der größten Skandale der deutschen Wirtschaftsgeschichte gesetzt. Der Plot: Daimler, VW inklusive Porsche und Audi sowie BMW bilden seit 20 Jahren ein Kartell. Sie haben sich abgesprochen und in ihren Autos lieber Supersoundsysteme eingebaut als eine funktionierende Abgasreinigung. Die Giftstoffe haben Menschen getötet. Wo bleibt die Empörung von CDU-Kanzleramtsminister Peter Altmaier oder von CDU-Generalsekretär Peter Tauber: Wenn Autoanzünder Terroristen sind, weil sie Menschen töten könnten, warum sind Autobauer, die Menschen töten, dann keine Terroristen?

Genug der Polemik. Man kann wutschäumend im Dreieck springen ob des Skandals der deutschen Autobauer, es ändert nichts an der Tatsache, das sie eben too big to fail sind.

Das ist die Lehre aus der Bankenkrise: Das Weltfinanzsystem verkraftet den Zusammenbruch einer Großbank nicht. Kommt sie in eine Krise, bringt das die Politik in eine ausweglose Situation. Entweder die Bank mit Steuermilliarden retten (moralisch unmöglich) oder pleitegehen lassen (und ein ökonomisches Chaos riskieren). Deshalb können Großbanken exzessive Risiken eingehen: Sie sind in der Lage, durch ihre schiere Größe Staaten zu erpressen.

So verhält es sich mit der deutschen Autoindustrie und Deutschland im Allgemeinen. Daimler, VW und BMW gemeinsam können die Nation erpressen. Brechen sie zusammen, ist unser Wohlstand gefährdet.

Eine Zukunft ist nur ohne die aktuellen Manager möglich

Warum die deutsche Bundesregierung alles daran setzt, VW ob des Dieselskandals vor Zahlungen in Deutschland zu schützen? Das ist eine industriepolitische Entscheidung. Nach 20 Milliarden Dollar Strafen in den USA würde jede weitere Belastung hierzulande dem Konzern die Möglichkeit rauben, weiter zu konkurrieren. Milliarden versenkt für die falsche Technik (Diesel), dann Strafen dafür gezahlt und jetzt den Vorsprung der Produzenten aus dem Ausland aufholen – das ist die VW-Agenda. Ähnlich verhält es sich bei BMW und Daimler. Ihr gesamtes Fahrzeugkonzept – große, luxuriöse Karren – ist der Muff des 20 Jahrhunderts. Milliardeninvestitionen in den vermeintlich sauberen Diesel sind für die Katz.

Mit kartellrechtlicher Aufklärung ist es nach diesem Skandal nicht getan. Die Kultur in den Konzernen muss sich ändern

Die Ursache des Dilemmas ist rund um Angela Merkel zu suchen. Das Kartell, um das es hier geht, besteht nicht nur aus Daimler, BMW und dem VW-Konzern. Die Bundesregierung gehört zu diesem Kartell dazu. Ob Behörden von den geheimen Absprachen wussten, ist gegenwärtig Spekulation. Aber die Regierungen Merkel haben die politischen und administrativen Grundlagen gelegt, in denen das Monsterkartell gedeihen konnte. Die Bundeskanzlerin höchstselbst hat 2013 die Versuche der EU blockiert, für die deutschen Autobauer ungünstige CO2-Grenzwerte durchzusetzen.

Das hat zwar unmittelbar nichts mit dem jetzigen Skandal zu tun, zeigt aber: Wir haben es in Deutschland mit einem Komplex aus Politik und Autoindustrie zu tun, der die politische Agenda beherrscht. Insofern ist das Autokartell das deutsche Fukushima: Die Nuklearkatastrophe in Japan war nur möglich, weil Politik und Atomindustrie so verflochten waren, dass offensichtliche Fehler ignoriert wurden. In Japan waren der fehlende Tsunamischutz bei AKWs an der Küste Jahre vor dem Atomunfall bekannt. In Deutschland ist den Behörden seit einem Jahrzehnt bekannt, dass Dieselautos krank machen. Sie haben die Gefahr ignoriert.

Deshalb ist es mit kartellrechtlicher Aufklärung nach diesem Skandal nicht getan. Was notwendig wäre: eine Bundeskanzlerin, die eingesteht, dass sie blind war für die Versprechen der Autoindustrie. Parteien, die sich ein Moratorium auferlegen: zehn Jahre keine Spenden mehr aus der Autoindustrie. Eine eigenständige, nicht von den Weisungen eines Ministers abhängige Bundesbehörde zur Kontrolle der Autoindustrie. Richter und Staatsanwälte, die Strafen durchsetzen, auch wenn das existenzielle Krisen für die deutschen Autobauer bedeutet. Nur dann ändert sich die Kultur in den Konzernen selbst.

VW, Daimler und BMW werden alles daran setzen, ihr Erpressungspotenzial auszuspielen. Ihr braucht uns, wird die Erzählung lauten, ständig variiert und garniert mit chinesischen Konkurrenten und Google-Autos, die es zu überholen gilt. Damit haben die Manager nicht unrecht. Sie sollten deshalb verantwortungsvoll handeln und kollektiv abtreten. Nur ohne sie haben ihre Konzerne eine Zukunft.

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61 Kommentare

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  • Der Aufsichtsrat zeigt sich nun verärgert, weil er von der Konzernleitung vorab nicht informiert worden war. Ich könnt mich schon wieder wegschmeissen.

     

    Das ist ungefähr so, als würde die Polizei bekanntgeben: „Wir konnten die Morde leider nicht verhindern, weil sie der Pate uns gegenüber gar nicht angekündigt hatte.

  • Die Weltfinanz- und in Deutschland, der EU selbstgemachte Bankenkrise 2008 zur Euro Dauerbrennerbaustelle gemacht zu haben, dann den dreifachen GAU Fukushima 2011, einhergehend mit einem Tsunami höchster Kategorie dazuzunehmen, um dann sowohl Banken, AKW-Betreiber am Beipiel der "Bösen Fünf" in Deutschland Audi, BMW, Daimler, Porsche, VW mit ihrem mutmaßlichen Dieselabgasgate Kartell innerhalb der global aufgestellt gesundheitsmindernden Carbonindustrie sakrosankt gleichermaßen als "Too Big to Fail" vorzustellen, heißt den "Kahlen Asten" über einen einzigen Kamm zu scheren bis alles vor unserem lesenden Auge und Geist wundersam in neuem, sprich altem Glanz und Gloria blinkt und flunkert?, während Bundeskanzlerin Angela Merkel im königblauen Blazer, eine Raute faltend, ihre vorsätzlich zusätzlichen Abertausenden Stickoxid Opfer hierzulande in die Ewigen Lobbyisten Jagdgründe lächelt? https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/rheinkapitalismus-reste-aufgeflogen/view

  • Ok ok - Mal frisch aus der Mailtüte!

     

    "„Die Bundeskanzlerin höchstselbst hat 2013 die Versuche der EU blockiert, für die deutschen Autobauer ungünstige CO2-Grenzwerte durchzusetzen.“

     

    „To Big To Fail?”

     

    Eigentlich Nein! Denn der Bankvergleich hinkt, weil ein Crash einer solchen „kriminellen Vereinigung“ (scnr) rasant schnell geht/ging und einen sofortigen Domini-Effekt erzeugt/e.

     

    Eine „Old-School-Autoindustrie“ aber würde langsamer dahinsiechen. Sie müsste zwar eigentlich wegen zu kleiner Hirne aussterben – wie es von den Sauriern behauptet wird, was aber nicht stimmt. Das Sauriersterben wurde wohl durch eine Umweltkatastrophe ausgelöst, die die Erde aus dem All traf. Hätten die Eierleger einen „Merkel-Brutkasten“ (fka Abwrackprämie“) gehabt, hätten die ihrer Früchte auch retten können und der Nachwuchs hätte fröhlich das Licht einer damals untergehenden Welt erblickt.

     

    Zur Zeit erleben wir Umwelt- und Wirtschaftskatastrophen, die von Menschenhand ausgelöst werden/wurden; aber Frau Merkel wird auch die wieder mit einer „Umweltprämie“, wie die Abwrackprämie seinerzeit ja hieß, in den Griff bekommen. Mit der können dann unsere Technik-Dinos lernen, wie man vom „Säuger“ (Verbrennungsmotor) auf „Erneuerbare“ Energien umstellt. „Erneuerbare Energien“, die es ja gar nicht gibt, da jede Energie auf Erden Sonnenenergie ist, die entweder direkt oder indirekt über Zwischenspeicher wie Akkus, fossile Energieträger oder – für Tier und Mensch über Futter, genutzt wird.

     

    Problem ist, dass die deutsche Industrie außer Automobil keine andere „Spitzentechnologie“ hat, weil sie immer das Subventionsspiel mit der Bundesregierung spielt. „Gebt uns Geld, dann entwickeln wir das nächste benötigte Teilstück zum Gesamtsystem.“

     

    ff Aber Hallo!

    • @Lowandorder:

      "Problem ist, dass die deutsche Industrie außer Automobil keine andere „Spitzentechnologie“ hat"

       

      Oh, es gibt im Industriebereich extrem viele Spitzenprodukte aus Deutschland und auch deutscher Fertigung, die auf der gesamten Welt gefragt sind. Nehmen Sie ein aktuelles Beispiel: warum lässt sich Russland eine Turbine von Siemens liefern. Im gesamten Hightechwerkzeug, Messtechnikbereich, Maschinenbau für die Industrie, CNC Maschinen, Imdustrieroboter usw. Hier kommen immens viele Produkte aus Deutschland. Auch was die ganze Nebenproduktpalette anbelangt. Sicherlich nicht das Tätigkeitsfeld von Linken und Grünen, wo man Laberfächer anstrebt: Lehrer, Journalist, Politiker, vielleicht noch Anwalt, an der Uni 30 Semester Germanistik studiert (wobei, das ist ja zu nationalistisch)... also von mir aus Politikwissenschaften.... aber Linke laufen doch nicht mit m Arbeitskittel rum oder werden gar Ingenieur. Insofern, klar, dass Sie sich da nicht auskennen. Solarenergie...mei, in China müssen Menschen zu Bedingungen arbeiten, die würden Linke (zu recht) hier niemals akzeptieren. Insofern lässt sich damit nicht konkurrieren. Nur bei dem, was sie noch nicht können oder selber einkaufen müssen.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        Wenn an dieser nicht-empirischen Behauptung etwas dran ist, dann sind Ursache und Wirkung verkehrt:

         

        Menschen, die sich mit Menschen befassen, was mit Politik studieren, haben dann Ahnung von Menschen und von Politik und werden links,

        Menschen, die sich mit Maschinen befassen, haben Ahnung von Maschinen und werden Ingenieur.

         

        Wenn es um Politik geht, würde ich nicht den Ingenieur fragen. Wenn mir der Fuß wehtut, geh ich jedenfalls erstmal zum Arzt und nicht gleich zum Protesenbauer.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Empirisch? Manches sagt einem das Bauchgefühl, vielleicht auch die Lebenserfahrung. Bin kein Ingenieur, hab was weiß ich wieviel tausend Maschinenbauteile mit Toleranzen im Hundertstelbereich produziert, gedreht und gefräst nach Zeichnung. Also jetzt mal ehrlich: was trugen Linke und Grüne zur Thematik denn eigentlich bei? Außer immer viel Geschwätz und Gedöns. Hier wird rumgenöhlt über die deutsche Autoindustrie. Jahrelang, wohl Jahrzehnte, ging es nur um den Verbrauch. Vom 1 Liter Auto war die Rede. Waren es nicht Grüne, die mit Greenpeace vor paar Jahren nach quasi 20 Jahren Entwicklungszeit ihr tolles 1 Liter Auto präsentierten? Und was ist nun daraus geworden, außer einer Lachnummer. E-Mobilität, hui, ganz neu... Jede Straßenbahn fährt mit Strom, ist E-Mobil, oder? Jede E-Lock usw. Ein alter Hut. Aber wer sprach vor 20 Jahren über E-Mobilität, etwa die Grünen?Es ging um weniger Verbrauch. Ja doch, mich kotzt dieses selbstgefällige Getue an. Immer nur von anderen fordern, selbst nichts bringen, außer politisches Geschwafel. Dabei existiert die Technik seit Ewigkeit. Jeder geschissene strombetriebene Gabelstapler, den viele Betriebe haben, ist ein E-Mobil. Toll. Vom Grundprinzip her lässt sich das alles auf Autos übertragen. Aber in der Praxis sieht es halt anders aus: es fehlt jegliche Infrastruktur für E-Fahrzeuge, Ladestationen usw. Und das ist kein Problem der deutschen Autoindustrie. Da ist die Politik gefragt. Die Technik steht schon lang. Das ist nicht das Problem. Dazu fehlen einheitliche Standarts, denn wenn, dann muss das europaweit kommen, am besten international. Es stünden gewaltige Infrastrukturmaßnahmen an... aber so wie bisher: wo soll der Verbaucher denn sein tolles E-Auto überhaupt laden? Und wozu soll die Industrie dann diese Autos produzieren? Als Ladenhüter?

          • @Grmpf:

            Sorry, Sie reden leider so viel wirres Zeug von tollen deutschen Ingenieuren und Fräsern, die in öligen Schuppen tolle Verbrennungstechnik herstellen und (auf der anderen Seite) dummen grünen Lehrern sowie unfähigen (z.B. französischen) Herstellern und Bürgern (die natürlich sehr schlechte Elektroautos herstellen), dass ich es kaum glauben kann. Sehen Sie sich zur Unterhaltung mal den Film "Who killed the electric car" oder den Nachfolgefilm "the revenge of the electric car" von Chris Pane an, gibt es auch in Deutsch und umsonst auf Youtube. Leider muss ich Ihnen vor allem eines bescheinigen: "Lack of imagination" in Bezug auf eine positive Entwicklung, wenn sie denn gewollt ist, und das Leben in einer Blase von (nationalen) Klischees, welches fast irreal in dieser Zeit wirkt.

            • @Stromrealist:

              Bis ich das erste deutsche Fabrikat fuhr, einen Audi, sind wohl 15 Jahre vergangen, über Talbot (französisch), Renault, Fiat, Ford, Toyota und Mazda. Da bin ich wohl kaum nationalistisch. Meine Liga sind Gebrauchtwagen bis max. 5000 €, eher drunter. Der Audi hatte mit den günstigsten Kaufpreis und war am zuverlässigsten, im Gesamten auch am günstigsten im Unterhalt, da ich nur alle 2 Jahre vor Tüf was machen musste, bei jährlich 20-25000 km Laufleistung. Danach kommt der Mazda. So und darum geht es dem Kunden erstmal: Zuverlässigkeit. Vorher kommt lange nichts. Und ich denke, das macht auch den Erfolg aus.

               

              Dass in Frankreich grundsätzlich schlechte Autos produziert würden, hab ich ja nicht gesagt. Mittlerweile decken sie, ähnlich wie Opel, einen anderen Markt ab: verhältnismäßig günstige Neuwagen, die 10 Jahre ihren Dienst tun sollen. Ab 100 000 km Laufleistung sind sie langsam abgewetzt (da macht sich die günstigere Fertigung bemerkbar) für jemand wie mich, Gebrauchtwagenkäufer, uninteressant, da ich keine Lust mehr hab, alle 2 Jahre nach nem neuen Auto zu suchen.

               

              In Betrieben der Autoindustrie können Sie vom Boden essen. In (relativen Kleinbetrieben), Metallwerkstätten, ist die Realität aber nun mal laut, dreckig, ölig, schmierig.

               

              Das Problem bei den E-Autos ist grundsätzlich der Akku: lange Ladezeiten gegen Kraftstoff sofort im Tank. Kurze Reichweiten. Mangel an Ladestationen, quasi jeder Parkplatz bräuchte eine Station - das müsste abgerechnet und verwaltet werden. Die klassischen Versorger, Ölindustrie, werden davon kaum begeistert sein und eher dagegen agieren. Aber die Schuld auf deutsche Autobauer zu wälzen ist Humbug. Die Fahrzeuge gibt's längst, so, in dieser Realität für die Masse der Käufer aber unpraktikabel. Wenn ein Konzept steht, es easy funktioniert, kaufen die Leute auch E-Autos. Vorher halt nicht.

              • @Grmpf:

                Zum Vorwurf des nationalistischen sag ich noch: nur weil es sich in diesen linken Kreisen hier einbürgerte, es zum guten Ton gehört, gefälligst antinationalistisch zu sein, im Speziellen antideutsch, denn gegen eine andere Nation ist das ja nicht gerichtet. Nur weil sich Linke die Hände reiben: "hach schön, jetzt können wir über etwas Deutsches, mit Dreck um uns schmeißen"... bin ich nicht nationalistisch. Was mit VW gemacht wurde ist aber eine bodenlose Unverschämtheit. Aber auch hier sieht man es von linker Seite: "bestraft sie noch mehr, freu, bis sie kaputt sind". Und wenn ein VW-Manager mit Familie in den Knast kommt, dann wird noch eifrig gehetzt, Motto: "hängt ihn auf". Aber sonst immer eifrig vom Frieden in der Welt zwitschern. Wenn's um die eigenen Leute geht, ja da wird Solidarität gefordert. Ich bin dagegen dass man einen Herrn Yücel im Gefängnis hält, aber auch bei Oliver Schmidt dagegen. Von Euch kann man das nicht erwarten. Man sieht auch die politischen Verhältnisse, wie sich die Politik vor vor Übersee wegduckt. Und dass es den Amis um irgendeine Umweltproblematik ginge, oder jaaaa VW habe die amerikanische Nation betrogen... huch wie nationalistisch... vergessen Sie das. Aber Euch gefällt's, also dann noch viel Spaß beim hetzen. Die taz wirbt damit Fahrräder aus deutscher Produktion zu verkaufen. Also obacht...Da wird man zum Nazi...

                • @Grmpf:

                  Schon klar - die Linken sind letztlich doch immer schuld, wenn irgendwo was versaubockt wurde. Weiß doch jeder. Das war ja schon früher so - auch und gerade bei VW.

                   

                  by the way:

                  Der „Volkswagen“ soll eine Idee des „Führers“ (unwesentlich inspiriert von Ferdinand Porsche) gewesen sein, die er auf der 24. Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin erstmals propagierte.

                  Der „Volkswagen“ sollte:

                  a) autobahntauglich sein

                  b) eine Dauergeschwindigkeit von 100 km/h halten können

                  c) mit vier Sitzen familientauglich sein

                  d) sparsam im Verbrauch sein

                  e) unter 1000 Reichsmark kosten

                • @Grmpf:

                  @Stromrealist

                   

                  Und wenn Sie es empirisch haben wollen, lesen Sie Dekra/Tüf-Berichte, Pannenstatistiken... wobei, das wird ja bestimmt wieder vom bösen deutschen Kartell gezinkt sein... Wie auch immer: deutsche Autos (Das böse Kartell) und Japaner belegen hier wohl seit 20 Jahren die Spitzenplätze. Und darauf schaut halt die Masse der Käufer, auch in Italien, Frankreich, sonst wo.

    • @Lowandorder:

      ff the best of the rest (Not The Pogues!;)

       

      "Anfänglich weit vorn bei Wind- und Solartechnologie, wurde die Entwicklung von Speichersystemen (Akkus, Wasserstoff u.ä.) scheinbar verschlafen. Aber eben nur scheinbar verschlafen, denn es wurde darauf spekuliert, dass Subventionen abgegriffen werden können für die nächsten Teilsysteme einer vernünftigen und kompletten Energiewende. Frau Merkel wird die Alternativlosigkeit schon erkennen. Dauert alles nur zu lange, und so werden China (Staatskapitalismus mit schneller Umsetzung) und USA (sic!) mit Risikokapital-finanzierter Entwicklung das Rennen um die Individual-Mobilität machen. Und Deutschland wird Fahrräder bauen – wie einst China.

       

      Christian Lindner, übernehmen Sie!!

  • „Denn brechen sie [die Autobauer] zusammen, ist unser Wohlstand in Gefahr.“

     

    Das kann so sein, muss aber nicht. Jeder halbwegs smarte Kleinkriminelle macht sich einen Plan B, für den Fall, dass Plan A schiefgeht.

    Die Oberliga der organisierten Kriminalität überspringt diesen Punkt gelegentlich, weil man:

    a) die Großen erfahrungsgemäß laufen lässt und

    b) die maßgeblichen Regierungsparteien, die hier die Gesetze machen, regelmäßig schmiert.

    Ingo Arzt hat bereits auf die Vorgänge 2013 im Zusammenhang mit der Neuregelung der europäischen Abgasnorm hingewiesen. Es gab vorab eine BMW-Spende an die CDU in Höhe von 230.000€. Natürlich gibt es da auf Nachfrage nie einen Zusammenhang - also, ausser einem augenfälligen Zusammenhang.

     

    Nun ist „Wohlstand“ in der BRD ja bei praktisch allen sehr beliebt. Parteien, die irgendwie regulierende Eingriffe in den „Wohlstand“ planen, haben, abgesehen von den notorischen Regierungsparteien, die dies sowieso ständig mehr oder weniger sichtbar tun, regelmäßig ganz schlechte Karten.

    Jetzt ist es aber so, dass (sollte Ingo's These stimmen) ebendiese Parteien genau eines gar nicht leisten - nämlich den „Wohlstand“ zu sichern. Sie verlassen sich lediglich blind auf Plan A der Autobauer, anstatt z.B. selbst mal einen Plan B auf den Weg zu bringen. Warum? Weil ihnen ihr eigener „Wohlstand“ wichtiger ist als alles andere und weil sie bevorzugt nach ihrem Gastspiel in der Bundespolitik einen Platz im „Aufsichtsrat“ eines Autokonzerns einnehmen möchten. Das Wort „Aufsichtsrat“ ist in diesem Zusammenhang höchst erklärungsbedürftig - aber dazu komme ich dann später noch.

     

    Gute Nacht, Heldendeutschland!

     

    https://lobbypedia.de/wiki/Parteispenden

    • @Rainer B.:

      Es ist ja nicht so, dass deutsche Autobauer über schlechte Umsätze klagen könnten. Im Gegenteil, der Gewinn wurde maximiert. Insofern verstehe ich nicht, wie aufgrund der Produktion nach dem von Ihnen genannten Plan A Wohlstand gefährdet ist. Wenn irgendwann die passende Infrastruktur da ist, baut und verkauft man halt dann die entsprechenden Autos. Das meiste was es da bisher gibt, sowas wie Tesla, ist ein Hippsterprodukt und nichts für den Massenmarkt. Ich weiß jemand, der den fährt. Ab und zu klemmt er das Ladekabel bei uns im Betrieb an. Für die Masse völlig unpraktikabel und zu teuer. In 20 Jahren (falls überhaupt) ist es vielleicht lukrativ, E-Autos in Masse zu produzieren. Bis dahin lässt sich mehr Geld mit bisheriger Technik verdienen. Auch weil der Kunde das E-Auto bisher gar nicht so annimmt. Ich fände es mindestens bis dahin sinnvoller auf Gas zu setzen. Aber das wird auch nicht angenommen.

       

      Der große Technikvorsprung, der im Artikel erwähnt wird, den andere Autobauer (außer deutsche) angeblich haben und aufzuholen sei, würde mich auch brennend interessieren. Mir ist da nichts bekannt.

      • @Grmpf:

        „der Gewinn wurde maximiert“

         

        Ja schon, hauptsächlich aber doch auf Kosten der Zulieferer, der Arbeitnehmer, der Umwelt und der Allgemeinheit. Warum heute ein Auto im Schnitt 2,0t - 2,5t statt wie früher 1t - 1,5t wiegen muss, ist funktional gar nicht nachvollziehbar.

  • Ja, Zustimmung!

    Bitte aber noch ein Wort zum Thema Aufsichtsräte und deren Verantwortung: Oft Gewerkschafter mit den gleichen Scheuklappen zum Vorteil sowieso schon überbezahlter Arbeiter und Angestelltenklientel... "verantwortlich" die allein das Glück hatten in dieser gepamperten Branche einen Job gefunden zu haben.

  • In einer gewissen Weise, sind wir eben alle Teil dieses Kartells.

    • @insLot:

      Das hätten sie wohl gerne, dass alle anderen auch denselben Fehler in der Mobilitätsplanung gemacht haben, wie sie, nicht wahr?

      Ist aber nicht so.

  • Schlimm, das sind die Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung. Nachdem die deutschen Autobauer den europäischen Markt quasi aufgesogen/an sich gerissen haben, ist das unser Standbein in der Weltwirtschaft. Ungarn hat auch mal Autos, also Autobusse prduziert und zwar für gesamt Osteuropa, Ikarus. Das heute dort das nationalistische Bieteverfahren vonstatten geht, ist eine Rechnung von 1und1.

  • Rechtschreibfehler im dritten Absatz: "Tatsache, das" → "Tatsache, dass".

    • @DGoethe:

      Fundsachen bitte immer zum Fundbuero! Nur da gehören sie hin.

  • Ist logisch was Herr Arzt sagt und wenn man sich das ohne Scheuklappen überlegt muss man zwangsläufig zum selben Schluß kommen.

     

    Warum sollten Millionen Menschen massiven Schaden davon tragen, weil ein paar Manager ein Karell etabliert haben. Die einzelnen Leute kann man strafrechtlich belangen. Aber es können weder die Mitarbeiter, noch die Aktionäre und Kleinaleger, noch die Rentner deren PRV zum großen Teil auf Automobilaktion fußen.

     

    Gerecht wäre das nicht.

    • @Nobodys Hero:

      Von welchen Schäden für millionen Menschen sprechen Sie denn? Diesel gibt's ja nicht erst seit 20 Jahren. Also das müsste bekannt sein. Außerdem sind deutsche Autobauer ja nicht die einzigen, die Diesel produzieren und angeblich Schäden produzierten. Das tun auch Hersteller für Lehrerautos, wie Citroen.

      • @Grmpf:

        Ich spreche von den Millionenschäden, die sich durch die Verluste oder sogar Schließungen von Werken vollziehen würden. Da hängen nicht nur Arbeitsplätze drin, sondern auch viele Investments von Kleinanlegern und privater Rentenversicherung. Des weiteren wären etliche Zulieferer betroffen.

         

        Deswegen plädiere ich für keine oder milde Strafen für die Konzerne, aber harte Strafen für die Verantwortlichen. Das hätte auch einen viel besseren Lerneffekt für selbige in Zukunft.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Grmpf:

        "Das tun auch Hersteller für Lehrerautos, wie Citroen."

        Voll sachlich, diese Bemerkung.

         

        Übrigens: Meine Ex-KollegInnen Lehrer fuhren (fahren?) allesamt Marken des Kartells, außer Porsche...

        • @571 (Profil gelöscht):

          Und wenn ich das Geld hätte...natürlich würde ich mir einen Porsche kaufen. Wunderschöne Autos, klassische Form, solide gebaut. Aber so bleib ich beim Fahrrad und Gebrauchtwagen und da gibt's halt nichts besseres als deutsche Marken (außer Opel, Ford in D produziert) oder Japaner, Toyota, Honda usw. Hatte ich auch schon, sind gut.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Also die paar Lehrer_innen die ich kenne fahren alle Citroen oder Peugeot. Auch bei Junglehrern sehr beliebt. Mein Exnachbar brauchte unbedingt so einen Citroen Kombi, so ein Schiff. Autos aus dem "Kartell" mag er nicht, meinte er. Für Lehrer scheinbar beschämend mit deutschen Autos gesehen zu werden... Aber gut, so machen Peugeot und Citroen zumindest etwas Umsatz in D. Wie auch immer, mein Nachbar hatte mit dem Teil nur Ärger und zwar monatlich, was einen Daueraufenthalt in der Werkstatt nach sich zog. Da zog ich ihn immer auf, er soll sich nen Audi kaufen. Meiner war seinerzeit 26 Jahre alt, ohne Rost, trotz ohne Garage und außer alle 2 Jahre vor dem Tüf gab's an dem Teil nichts zu machen. Aus ideologischen Gründen versuchte er es dann mit Peugeot. Wie die Geschichte weiter ging, keine Ahnung, weggezogen. Aber Citroen ust schon das Lehrerauto...

  • Kennen wir doch " zu groß zum Scheitern"!

     

    Wo ist unser Staat noch unabhängig, der Wahrer von Gesetz und Ordnung? Für Eliten gelten andere Regeln als für Otto Normal. Gibt es überhaupt ein irgend ein durchsetzungfähiges Gesetz das gegen Superreiche Grenzen setzt?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @conny loggo:

      Superreich? Eliten? In diesem Fall unwichtig.

      Es ist die Systemrelevanz, und die hat immer schon immer Schonzeit.

  • "Too big to fail" – das waren die Dinosaurier auch. Eine hanebüchene Bezeichnung für ein System, das nicht funktioniert, aber am Leben gehalten werden muss, koste es, was es wolle.

     

    Unter Licht betrachtet ist alles ein großes Monopolyspiel, und dessen Sinn – bzw. des Originals namens Landlord Game – war es, die Nichtfunktionalität der Umsatzoptimierung am Beispiel des Immobilienmarkts zu zeigen. Das Problem der modernen Variante: Ist alles Geld beim Gewinner gelandet, gilt das Spiel als gewonnen. Kleiner Tipp: Einfach mal versuchen, noch eine Runde weiter zu spielen!

     

    Also gehen wir noch einmal über Los, zittern vor den Ereigniskarten auf dem Weg und tun so, als ob es wirklich so etwas wie "too big to fail" gäbe. Zu schade, dass die Gebrüder Grimm keine solche Story geliefert haben. Sonst wüssten wir besser, in welche Kategorie diese Aussagen einzuordnen sind …

  • Naja, man könnte ja auch einfach mal Freiheitsstrafen gegen die Vorstände aussprechen. Damit wäre kein Arbeitsplatz gefährdet aber diese Sauereien würden aufhören...

    • @Schlawiner:

      "Richter und Staatsanwälte, die Strafen durchsetzen, auch wenn das existenzielle Krisen für die deutschen Autobauer bedeutet. Nur dann ändert sich die Kultur in den Konzernen selbst."

      Wenn man bewusst existenzielle Risiken verursacht, kann man sie auch gleich abwickeln, da hilft auch eine "Kulturänderung" nichts.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Schlawiner:

      Matthias Müller, der von VW, gab sich gestern sehr selbstsicher, wenn nicht gar arrogant, was die Ermittlungen angeht. Wahrscheinlich nicht einmal zu unrecht.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Schlawiner:

      ...tja, dann aber auch Freiheitsstrafen gegen Politiker.

  • "ihr Erpressungspotenzial auszuspielen. Ihr braucht uns, wird die Erzählung lauten, ständig variiert und garniert mit chinesischen Konkurrenten und Google-Autos"

     

    Womöglich werden hier Chinesen mit Japanern und teils Koreanern verwechselt...Wo bitteschön spielen chinesische Autos eine gravierende Rolle?

     

    Im Gegenteil: deutsche Autos gelten in China als besonders hipp. Wohlhabende Chinesen stehen auf Audi, BMW und Mercedes. " Deutsche Autobauer verzeichnen Rekordabsätze im Reich der Mitte" Und die Autos die sie selbst bauen orientieren sich an herkömmlichen europäischen oder amerikanischen Vorbildern:

    "Die besten China-Autos, die es zu kaufen gibt" https://www.welt.de/motor/gallery123890827/Die-besten-China-Autos-die-es-zu-kaufen-gibt.html

     

    In Vergangenheit gab es häufig arge Sicherheitsmängel. Aber das stört die Ideologie bezogen auf "töten" scheint's nicht.

     

    Und Googleautos fahren auf dem Papier ja ohne Ende rum. Was für ein Erpressungspotential...

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Grmpf:

      ...es geht hier um Arbeitsplätze. Warum glauben Sie, nimmt kein Politiker von SPD/CDU/CSU/Grüne das Wort 'Betrug' in den Mund?!

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Betrogen wird überall. In der Geschäftswelt sowieso. Das ist ganz normal. Wieviel Männer betrügen ihre Frauen, wieviel Frauen ihre Männer?, usw. Irren ist menschlich, betrügen ebenso. Man sollte sich halt nicht erwischen lassen. Ich dachte Linke sähen alles so differenziert, Unschuldsvermutung, Rechtsstaat usw... Aber geht's um die deutsche Autoindustrie, wird Lynchjustiz gefordert. Den Standartautokäufer juckt das in der Regel alles gar nicht. Das ganze "Skandälchen" wird künstlich aufgeblasen. Da frag ich mich schon, wer hier Arbeitsplätze zerstören will... Es gab eine Strafe, VW musste extrem tief wegen diesem Blödsinn in die Tasche greifen. Ohne Investitionen sind Arbeitsplätze nicht zu halten. Und 20 Milliarden +? fehlen jetzt halt. Wenn's Euch glücklich macht, ist ja gut. Wir Arbeiter wissen schon, warum wir Euch nicht wählen.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          ...kein Mitleid.

          Wenn es Ihnen um Arbeitsplätze geht, dann beschweren Sie sich doch beim Vorstand, bei den Politikern die für diesen Betrug verantwortlich zeichnen.

  • Als die Atomwende eingeläutet wurde da waren es auch die Gewerkschaften die Sturm gelaufen sind. Schließlich gab es auch in Atomkraftwerken Arbeitnehmer deren Existenz durch diese politische Entscheidung auf dem Spiel stand. Nun ist die Autoindustrie aber um ein vielfaches Größer. Etwa 800.000 Arbeitnehmer arbeiten in dieser Branche. Das man denen nicht einfach die Lebensgrundlage nehmen kann liegt auf der Hand.

     

    Merkels Handeln ist entsprechend nachvollziehbar, wenn auch pragmatisch. Und ich glaube wirklich das viele hier es einfach nicht wahr haben wollen: Wir brauchen die Wirtschaft, damit der Staat funktionieren kann. Der Staat produziert nichts, er kann aus eigener Energie keinen einzigen Job schaffen. Alle Menschen die vom Staat bezahlt werden können nur gezahlt werden weil es die Wirtschaft gibt, welche Arbeitnehmer einstellt, die Steuern dann zahlen und selber Steuern zahlt. Klar macht das erpressbar aber das ist der Deal auf das sich jedes Land einlässt das nicht Kommunistisch ist. Da braucht man überhaupt nicht überrascht sein.

  • Die Abgase der Autos haben sich in den letzten 20 Jahren weiter reduziert, wenn auch nicht genug ... aber die Behauptung, dass der Abgasausstoß Menschen getötet hat, ist billige Polemik. Als ob die Lebenserwartung der Menschen nicht gerade seit 1990 in unbekannte Dimensionen gestiegen ist. Wer kannte von 20 Jahren schon Hundertjährige?

     

    Die modernen Autos haben zudem durch ihre Sicherheitssystem tausende Menschen gerettet. Die Verkehrstoten gehen jedes Jahr zurück.

     

    Statt dessen sterben wieder Menschen an vermeidbaren Infektionskrankheiten oder leiden unter einseitiger Mangelernährung oder an Langeweile, weil nix Schlimmes mehr im Leben passiert .... da muss man sich ja über Autos aufregen.

    • 3G
      39167 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Darf ich mal fragen, wo Sie leben?

      Sicherlich nicht an einer vielbefahrenen Straße in einem Ballungsgebiet. Dort wo täglich die Grenzwerte massiv überschritten werden.

      Schon mal was von Krupphusten gehört, der vermehrt bei Kleinkindern auftritt, Luftwegserkrankungen? Die Kinder sitzen im Kinderwagen genau auf Höhe des Ausstoßes und sind dieser Luftverschmutzung extrem ausgesetzt.

      Fragen Sie doch mal einen Kinderarzt oder googeln Sie einfach.

      Vielleicht revidieren Sie dann ihre bekannte Autofahrermeinung.

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Also ich arbeite in einer Umgebung: alles riecht nach (jahrzehntelang manifestiertem) Öl, Bohrwasser, Micrometallpartikel in der Luft. In allen Ecken Metallstaub und Metallspäne. Meine Arbeitshose ist nach einer Woche so dreckig (nicht unbedingt äußerlich sichtbar) , dass sie in einer heimischen Waschmaschine nicht gewaschen werden kann, sondern in einer Industriewaschmaschine, weil da krieg ich ein Problem mit meiner Freundin. Hernach riecht nämlich alles nach Metallwerkstatt.

         

        An unserer Firma (40 Mitarbeiter) geht eine vierspurige Hauptstraße vorbei. Ich genieße es, ab und zu das Rolltor aufzumachen um frische Luft reinzulassen.

         

        Manchmal weiß ich nicht, wie übertrieben hypersensibel manche Leut sind. Ich würde auch nicht direkt an einer vielbefahrenen Straße wohnen wollen, weil ich mit Gehörschutz arbeite und wenigstens daheim Ruhe haben will. Aber dann zieht man halt woanders hin. Zudem: die Luft wurde in den letzten 40 Jahren immer besser, ist ja auch gut so. Schauen Sie sich mal alte Videos vom Ruhrpott an. Das war Smog. Sowas gibt es heute nicht mehr. Viele Leute übertreiben nur maßlos. Jemand wie ich, der seit 30 Jahren in obig beschriebenen Umfeld arbeitet, müsste ja tot umfallen. Der Mensch hält schon was aus.

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Krupphusten, ist in Europa sehr selten, da die Impfung bereits im Kleinkindalter erfolgt. Der Pseudokrupphusten, den Sie vermutlich meinen, entsteht aufgrund einer Infektion - hat also mit Autoabgasen zunächst nichts zu tun. Erst nach der Infektion kann Luftverschmutzung im allgemeinen, die Sache verschlimmern. Auslöser ist aber die Luftverschmutzung nicht. Googlen hilft in der Tat. Auch, wenn ich dies (leider) aus eigener Erfahrung weiß und Abgase bei den Anfällen meines Sohnes keine Rolle spielten.

        • 3G
          39167 (Profil gelöscht)
          @Strolch:

          Ebenfalls aus eigener Erfahrung, habe ich andere Erfahrungen gemacht!

      • @39167 (Profil gelöscht):

        Statistisch gesehen hat er aber absolut recht.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @insLot:

          Hat er nicht, weil er 1 mögliche Todesursache mit etlichen anderen vergleicht und damit verharmlost.

          Ein Tag Urlaub am Stuttgarter Neckartor könnte heilsam wirken...

          • @571 (Profil gelöscht):

            Sie argumentieren hier doch nur ideologisch und nicht sachlich/fachlich/logisch.

             

            Aber auch ohne Sachverstand mit lediglich etwas Lebenserfahrung könnten Sie den Unsinn Ihrer Todesursachen-Nachplapper-Behauptung erkennen: Hätten Sie einen Wintertag in einer x-beliebigen DDR-Stadt gelebt, wüßten Sie nämlich wirklich, was verdreckte Luft ist. Alles keine 30 Jahre her ... Dagegen sind die heutigen Dieselabgase in Stuttgart geradezu Luft-Kurort-verdächtig.

  • Wer Autos kauft war und ist schon immer selbst Bestandteil des Problems.

    • @BeobachterHH:

      Das ist wirklich der unsinnigste Kommentar den ich jemals gelesen habe in irgendeinem Forum...alle Achtung!

      • @Nobodys Hero:

        Nöö, er ist nur als Aufforderung zur Selbstreflexion etwas simpel formuliert.

    • @BeobachterHH:

      +1

    • @BeobachterHH:

      Wie haben Sie denn ihren letzten Umzug über die Bühne gebracht?

      • @disenchanted:

        Es gibt auch Umzugsunternehmen, die Autos besitzen. Man selber braucht keines dafür. Ich habe zumindest für einen Umzug vom Ruhrgebiet ins westliche Niedersachsen selber kein Auto gebraucht.

         

        Für einen Vorfall, der bei mir bisher erst 5 mal im Leben vorgekommen ist, muss man sich kein Auto kaufen. Und dafür gibt es Umzugskollektive, die das machen können.

      • @disenchanted:

        Er hat geschrieben "wer Autos *kauft*" und hat sich vermutlich für den Umzug einen LKW geliehen, was ja auch Sinn macht. Auto zu fahren bedeutet nicht automatisch eines zu besitzen - aber auf die Idee kommen die meisten Autofahrer gar nicht erst.

         

        Die Autoindustrie hat ja auch mit jahrzehntelanger Gehirnwäschewerbung Menschen dazu erzogen, möglichst über ihre Verhältnisse zu leben und ein überdimensioniertes Fahrzeug auf Kredit anzuschaffen, um damit ihr Selbst aufzuwerten und ihren Minderwertigkeitskomplex zu kompensieren. Klingt hart? Die Wahrheit ist eben oft hart.

         

        Wer innerlich frei ist, leiht sich das zur jeweiligen Aufgabe passende Verkehrsmittel und klammert sich nicht am Besitz fest.

      • @disenchanted:

        Stimmt, mit Mietautos und Car-Sharing sind die 2 Umzüge pro Woche, die ich so mache wirklich kaum mehr zu bewältigen.

      • @disenchanted:

        Herr HH-Watch leugnet das doch für sich selbst gar nicht. Dazu: Die ständige Bereitschaft zum Umziehen ist systemimmanent.