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Kommentar Bahn-BrandanschlägeIst falsch und trifft die Falschen

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Die Leute, denen die G-20-Gegner mit ihren Anschlägen eins auswischen wollten, fahren selten mit der Bahn. Aber das ist nicht das einzige Problem.

No train, much pain Foto: dpa

D as Bekennerschreiben zeugt von grandioser Selbstüberschätzung: „Wir greifen ein in eines der zentralen Nervensysteme des Kapitalismus“, heißt es da. Und, leicht bedrohlich: „Wir werden die Maschinisten nicht aufhalten, noch nicht. Aber wir zeigen auf, wie es möglich ist, die Maschine zum Stottern zu bringen.“ Ja, klar.

Jetzt mal halblang. Die Maschine, die am frühen Montagmorgen von den Brandanschlägen im gesamten Bundesgebiet getroffen wurde, ist nicht der Kapitalismus – es sind einfach nur Züge, mit denen Hunderte Menschen von der Nachtschicht kamen oder gerade zur Arbeit fahren wollten.

Das ist das erste Problem der Aktion: Sie trifft die Falschen. Donald Trump wird in der Air Force One oder in Luxuslimousinen gesichtet, aber selten in deutschen Regionalzügen. Die nutzen die, die üblicherweise unter dem Kapitalismus leiden: ArbeiterInnen und Angestellte, die am Montag nun müde, genervt und frustriert warten mussten. Und die sollen sich spontan mit dem Widerstand gegen den Kapitalismus oder auch nur mit dem gegen G 20 solidarisieren? Kaum.

Das zweite Problem ist, dass mit Aktionen wie diesen die Gipfelproteste schon im Vorfeld diskreditiert werden. Alle Proteste, die für Hamburg angekündigt sind, und gerade die linksradikalen werden nun noch mehr Mühe haben als ohnehin schon, ihre inhaltlichen Anliegen zu vermitteln, ihre Legitimität zu begründen und jenseits des eigenen Spek­trums offene Ohren zu finden. Der Druck, sich von Gewalt zu distanzieren, dürfte den Diskurs nun noch stärker prägen als bisher.

Mit Anschlägen werden die Gipfelproteste schon im Vorfeld diskreditiert

Und schließlich spielt die Aktion denen in die Hände, die Hamburg momentan zur Polizeifestung hochrüsten: Falls noch irgendwer ein Argument brauchte, den 20.000 PolizistInnen, ScharfschützInnen und der bereitstehenden GSG 9 noch etwas hinzuzufügen – hier ist es. Eine bundesweit konzertierte Reihe von Brandanschlägen, bitte schön.

Die Aktion ist also in Sachen Zielgruppe, Öffentlichkeitsarbeit und handfester Konsequenzen gründlich schiefgegangen. Zu blöd, dass sie noch nicht mal innerhalb der eigenen Szene verfängt: Auf Indymedia wird überwiegend hämisch kommentiert. „Als nächstes klaut ihr mir mein Fahrrad gegen Kapitalismus oder was?“, schreibt einer. „Ihr Voll­trottel.“

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Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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41 Kommentare

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  • 3G
    33710 (Profil gelöscht)

    2.

    Das kleine bisschen Genugtuung, was ihr eurem Ego damit verschafft, indem ihr euch jetzt auf die Seite eurer Unterdrücker schlagt, ist diesen völlig Schnuppe, alles was ihr damit erreicht, in dem ihr den Spott und Verachtung der Massenmedien gegen die Unterdrückten planlos Wiederkäut ist Spaltung und die Reproduktion des Gefühls der Ohnmacht, dass jede-r für sich alleine Kämpft. Und was daraus folgt, lässt sich an fünf Fingern abzählen, noch mehr Repression, noch mehr Konkurenz, noch mehr Niedertracht gegenüber dem Nächsten, vor Allem Fremden und jenen die noch weniger haben, alles nur für ein kleines bisschen Statusbefriedigung und Teilhabe an der Ausbeutergesellschafft – immer schön nach Unten treten, und nach oben Beten! ( reimt sich sogar.) …,denn Hierarchien sind wichtig!

  • 3G
    33710 (Profil gelöscht)

    Gegen die zu wettern welche die Brände gelegt haben, verwechselt nicht nur Ursache mit Wirkung, indem gegen jene gehetzt wird, welche von den Verhältnissen sogar noch mehr angekotzt sind als ihr – sogar so sehr, dass sie ihr Leben und ihren letzten Rest Freiheit riskieren-, sondern ihr verpasst damit auch die Chance zu erkennen , dass diese Verhältnisse eben keine Einbahnstraße sind, und die Herrschenden eben keine Herrschenden wären, solange nicht dass Regiment gehorsamer und duldsamer Knechte und Sklaven hinter ihnen steht, die Herrschenden wissen es dafür aber umso besser, und das ist der Grund warum sie euch dafür hassen und leiden lassen.

  • Vielleicht könnte die taz ja all die Distanzierungen von Autonomen in diesem Zusammenhang mal posten, die es ja sicherlich en masse gibt.

    • @Rudolf Fissner:

      Nicht nur „Autonome“ sehen den G-20-Gipfel in Hamburg kritisch.

  • "Einfach nur Züge" und deshalb nicht kapitalistisch? Welche Produktionsmittel sind den in einem kapitalistischen Wirtschaftssystems nicht kapitalistisch? Hammer und Sichel? Damit der Laden brummt muss auch der Transport flutschen. Ob da das "Humankapital" transportiert wird oder Waschmaschinen ist dabei wumpe.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    Cui bono?

    Nachtigall ick hör dir trapsen:

    Riecht extrem nach ner Aktion vom deutschen "Verfassungsschutz"

  • Sogar „FAZ“ und tagesschau.de betonten die noch nicht bestätigte Autorschaft des „Bekennerschreibens“. Dessen Echtheit war wenigstens gestern noch nicht bestätigt und ist weiterhin umstritten. Die Zeilen könnten aus dem rechten Agro- und Provokateurs-Spektrum stammen, vielleicht aber auch aus dem linken oder auch einfach einem Lager von Tunichtguten. Frau Hechts Kommentar produziert jedoch einfach Fakten aus nicht bestätigten Quellen und einem bürgerlichen Ressentiment heraus (Das waren die Linken: „Vollidioten“). Die Wirkung kann man an den Leser_innenkommentaren erkennen.







    Und zweitens: Ja, Antikapitalismus stört und lässt stottern: Den Alltag; beim Weg zur Arbeit. Das fühlt sich doof an. Aber er zeigt die Zerbrechlichkeit der Infrastruktur auf und regt zum Denken an. Statt starbuckskaffeetrinkend im klimatisierten ICE-Abteil zu sitzen und power-point-Präsentationen im Mac anzulegen, können wir so überlegen auf wessen Schultern der individuelle Wohlstand aufgebaut ist; wie wir Antikapitalismus besser machen können; warum wir eben immer wieder und jeden Tag mitmachen; dass Umverteilung nur dann erfolgreich Ungleichheiten reduziert, wenn wir nicht alltäglich routiniert unseren Ego-Privilegien frönen. Wer zu diesen Denkschritten nicht bereit ist, ist voll und ganz im „Kapitalismus“ angekommen.

     

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte bleiben Sie sachlich.

    Die Moderation

  • Ich hab für das betreffende Wochenende eine Bahnreise gebucht (gewiss nicht nach Hamburg). Möglicherweise werde ich an dem Samstag sogar ein Fahrrad mieten, mit anderen Worten: Kapitalismus pur. Klar, dass das verhindert werden muss. Was für Vollidioten...

  • Das ist mindestens genauso bescheuert, wie halb Hamburg wochenlang abzusperren, damit 20 wichtigtuerische Staatsfürsten sich 2 Tage lang ungestört und unter sich in nettem Hamburger Ambiente den Bauch vollschlagen können. Beides ist einfach nur ärgerlich und einfach nur Show - schlicht überflüssig so.

  • Welche Kinderautonome waren da am Werk gewesen? Nichts als Phrasen, Oh Herr schmeiß Hirn vom Himmel!

  • Völlig bescheuerte Aktion. Neben Fuß- und Radverkehr ist der Bahnverkehr eigentlich die Verkehrsart, die Linke unterstützen müssten. Wenn sie Autobahnen lahmgelegt hätten, wäre es ja noch irgendwie rational gewesen, zumal auch der ein oder andere G20-Besucher per PKW kommen wird. Aber die Bahn?

     

    Die Aktion ist so dämlich, dass man sich fragt: War das eine "False-Flag-Aktion", wollte da jemand linken Protest diskreditieren? Denn zugleich war die Aktion hinsichtlich des Aufwandes im Verhältnis zum Ergebnis sehr effektiv: Mit wenigen, einfach verursachten Bränden so viel Chaos anrichten, das muss man erstmal hinbekommen.

  • Da könnte man auch wieder schön titeln: Das ging daneben.

  • Sieht so aus als wenn diese Aktionen Kapitalistengegner begingen und begehen wollen. Wie imer sich diese auch nennen. Für mich sind das Hirnverbrannte Kriminelle. Frau Merkel reist bestimmt nicht mit der S-Bahn an. Herr Trump nutzt die Bahn auch.nicht.Der saudische König ist zu beschäftigt mit seinen 30 Lämmer. Also wen trifft die ganze unsinnige Geschichte. Das deutsche Arbeitervolk, von denen viele auf die Bahn angewiesen sind, die armen der ärmsten. Nur solch hohle Köpfe sind im Stande solche Taten auszuführen. Hoffentlich werdet ihr bald geschnappt.

  • Diese Gruppierung hat sich seit ihren 4 Kabelbrandaktionen gegen die Berliner S-Bahnen offenbar vergrößert.

    Ja natürlich „Ihr Volltrottel.“

     

    Was Entschleunigung bewiren sollte, bewirkte Beschleunigung: Zug fällt aus, Taxi-Ruf. Schneller werden, um die Verspätung zu verringern.

     

    Dieser Politvandalismus ist ein Oktroy: alle müssen diese Verkehrsmaßnahme über sich ergehen lassen. Mit Ausnahme des PKW/ LKW-Straßenverkehrs und o.g. Regierungschefs.

     

    Ich möchte wissen:

    Was steht zur Zeit bei den G20 an Themen an?

    Daran gibt es sicher eine Menge zu kritisieren.

     

    Nein, die Kabelanlagen-Saboteure sind sicherlich keine Agents provocateurs, sondern authentisch, denn dieses System-Lahmlegen als Zivilisationskritik / Variante des Anarchismus gibt es als Ideen schon ziemlich lange.

  • "Die Rotzlöffel die die "Maschinerie" gestört haben, werden in ein paar Jahren ihr Studium abschließen und nostalgisch oder peinlich berührt an die Sache zurück denken. "

     

    Erinnert mich irgendwie an H. Kohl. Der hat auch immer so geredet.

    • @Senza Parole:

      "Tradition ist das Feuer, nicht die Asche, die weitergereicht wird."

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Die Deutschen, lösen eine Bahnsteigkarte, wenn Revolution ist!

  • Der geistige Tiefflug ist eben keine singulär rechte Eigenschaft.

     

    Was für Pfosten, kann man da nur sagen. Hoffentlich schnappt man diese gemeingefährlichen Idioten.

  • Bekanntermaßen ist der Schwarze Block von Agent Provocateur unterwandert. Um so mehr muss sich die Linke solchen Aktionen entziehen.

     

    Vielleicht ist die Bahn privatisiert (zur AG umgewandelt), vielleicht ist Dobrind nicht der beste Verkehrsminister. Trotzdem stecken in dem Bahnsystem viele Steuergelder.

     

    Ich bin echt angefressen, wenn ich solche Berichte lese. Hoffentlich werden diejenigen verknackt, die für die Anschläge verantwortlich sind. Hier hat der Spass ein Ende.

    • @mdarge:

      Und wieso glaubt man bitteschön die Mehrheit wünscht eine Befreiung vom Kapitalismus?

      • @insLot:

        von 'Befreiung vom Kapitalismus' war bei mir keine Rede. Nur verstehe ich die Autonomen so, dass sie sich das wünschen. Doch mit dem Wüten gegen die Infrastruktur erzielen sie das Gegenteil.

        • @mdarge:

          "Doch mit dem Wüten gegen die Infrastruktur erzielen sie das Gegenteil."

           

          ... und stärken damit auch noch die vom rechten Rand. Tschuldigung, für mich sind das politische Vollkoffer.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    "Der Druck, sich von Gewalt zu distanzieren, dürfte den Diskurs nun noch stärker prägen als bisher."

     

    Mit diesem Satz endet der Absatz der mit "Das zweite Problem ist..." beginnt. Die Autorin scheint als der Meinung zu sein der Druck zum Gewaltverzicht sei ein generelles Problem das jetzt noch verschärft werde.

     

    Wer schon die bloße Debatte über Gewaltverzicht als Problem ansieht, der wird die Probleme dieser Welt nicht lösen können. Gewalttätige Spinner haben wir schon genug, alle stehen sie natürlich auf der "richtigen Seite", ist klar...

     

    Wisst ihr was da gedanklich am Ende dabei herauskommt? Es ist die Herrschaft der brutalsten Gewalttäter. Und nun frage ich, glaubt ihr wirklich das seid ihr?

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Das lustige an Absätzen ist ja, dass die Sätze zwischen ihrem ersten und ihrem letzten Satz inhaltlich durchaus relevant sein können.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Danke. Wenigstens einer, der "Dantons Tod" verstanden hat.

    • @32795 (Profil gelöscht):

      das haben Sie schlau entdeckt. Und auch in der Sache haben Sie Recht. Wer gewaltsame Lösungen wirklich für gut hält, müsste eigentlich eher rechts sein, dort sind die Waffen und die Brutalität in der Regel größer. Diesen Kampf kann die Linke nur verlieren oder um einen Preis gewinnen, der mit "links" dann nicht mehr viel zu tun hat - noch brutaler, noch menschenverachtender?

  • ich war heute nachmittag in einer überfüllten heißen Regionalbahn unterwegs, die 1 Std. Verspätung hatte - überfüllt, weil viele Züge auch wegen zu großer Verspätung ganz getrichen wurden. Sehr viele Leute haben sich über das Thema des Kommentars ausgetauscht, also die "Anschläge" - in der Bahn wurde "Vandalismus" als Ursache genannt. Der Tenor war so, wie der Kommentar andeutet, nur noch wütender. Ich bin sicher, die Leute werden sich im Falle einer Eskalation eher mit der Polizei solidarisieren als mit dem schwarzen Block - dafür hat der heutige Tag gesorgt. Wären da ein paar Linksautonome in den Zug gestiegen, um Flugblätter mit ihrem Bekennerschreiben zu verteilen, hätte es garantiert Prügel gegeben - aber so schlau sind die wohl auch selbst, dass sie das gar nicht erst versucht haben.

  • Falls die Anschläge wirklich ein Werk pseudo-linker Gruppen sind:

     

    Die einzige Maschine, die hier stottert, ist die, die in Eurem Oberstübchen arbeiten sollte.

     

    Oder falls das zu kompliziert ist:

     

    Lenin würde Euch mit seinen gesammelten Werken verprügeln!

  • "Das ist das erste Problem der Aktion: Sie trifft die Falschen. Donald Trump wird in der Air Force One oder in Luxuslimousinen gesichtet, aber selten in deutschen Regionalzügen. Die nutzen die, die üblicherweise unter dem Kapitalismus leiden: ArbeiterInnen und Angestellte, die am Montag nun müde, genervt und frustriert warten mussten."

     

    Unabhängig von der Bewertung der Aktion - ich finde sie daneben, die radikale Linke sollte ihr Aktionspotential unter Betrachtung ihrer Wirksamkeitsreichweite überdenken - ist diese Wertung reichlich schlicht und anbiedernd bürgerlich. Getroffen werden sollen durch solche Brandstiftungen offensichtlich nicht die Elite, so viel Verstand könnte man den Urhebern schon zutrauen.

     

    Es wäre ja eine nette Abwechslung, in der taz mal sowas wie linke Positionen und Diskussionen zu lesen wie z.B. die Analyse dieser oder ähnlicher Aktionen und warum dies der Sache schadet, nicht nutzt. Dazu gehörte eben auch, die Ziele nicht zu verkürzen auf "ArbeiterInnen und Angestellte, die am Montag nun müde, genervt und frustriert warten mussten". Militanz ist doch nicht um ihrer selbst willen abzulehnen.

     

    Stattdessen gabs auch hier den biederbürgerlichen Einheitsbrei zu lesen, wonach eine solche Aktion die Militarisierung der Polizei und Repression der Proteste rechtfertigte. Was es natürlich nicht tut und die Forderung nach Distanzierungen sind doch letztlich nur verdeckte Diffamierungen, indem eine gemeinsame Aktionsstruktur implizit unterstellt wird.

    • @Unerträgliche Seinsleichtigkeit:

      da steht nicht "rechtfertigen", sondern dass die Polizei usw. durch solche Aktionen mehr Rückhalt bekommen und Solidariät beim "Normalbürger".

  • bevor sich alle einmütig auf die vermeintlichen brandanschlagenden stürzen, bitte die wenigstens theoretisch denkbare (und nicht unbedingt unwahrscheinliche) variante mit berücksichtigen, dass solche offensichtlich hirnverbrannten anschläge eventuell auch fremdgesteuert sein könnten.

     

    wäre nicht das erste mal, dass solche diffamierungskampagnen im vorfeld großer proteste laufen ...

    • @Markus Hanning:

      sind sie, wahrscheinlich. Doch was ändert das? Es geht um unsere Bewertung der Anschläge. Ich finde sie übelst und verachtenswert.

      • @mdarge:

        In dem Artikel und einigen Kommentaren wird aber schon wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Anschläge aus dem Anti-G-20-Umfeld kommen.

         

        Ich könnte mir auch von staatlicher Seite keinen gelungeren Anlaß wie diesen vorstellen, damit weitere Sicherungsmaßnahmen begründen zu wollen.

        • @Age Krüger:

          Ja, "false flag" (das Celler Loch läßt grüßen) ist nicht völlig unplausibel.

  • Kurz und schlüssig zusammengefasst. Hoffentlich lesen den Artikel auch die Urheber der Anschläge.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Die Rotzlöffel die die "Maschinerie" gestört haben, werden in ein paar Jahren ihr Studium abschließen und nostalgisch oder peinlich berührt an die Sache zurück denken.

     

    Sie erreichen mit dieser Kapriole nichts und niemanden und darum geht es ihnen ja auch gar nicht.

     

    Sie stehen auf der richtigen Seite und bekämpfen das "System", dessen Teil sie sind und in das sie bald hoffen in verantwortungsvoller Position eintreten zu dürfen.

    • 3G
      33710 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Zu erkennen, dass das all dies protektionistische und spalterische Gehate nur Jammern auf hohem Niveau ist, dazu braucht es auch nicht die hier vorgeschobenen studierten sozialpädagogischen Muttersöhnchen/-töchterchen, sondern einfach mal ein bisschen mitdenken, Strukturen beobachten und sich in die Situation Anderer hinein versetzten. Kann ich verstehen, dass das schwer fällt, zwischen auf Arbeit hetzten, den Stress dort ertragen und zum Ausgleich dann auch noch die Gehirnwäsche aus der Goebbelsglotze, Springerpresse oder sonstigem bürgerlich-konservativ-faschistoiden Mainstreamgewäsch auswendig lernen, um damit beim nächstbesten Kaffeekränzchen und Stammtisch Bier damit anzugeben, was für ein toller Systemkonformer Mitläufer man ist.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      die neuen Autonomen sind keine alt-68er mehr. Von Studium können die nur träumen. Nein, das sind die Prekarier, die mit der Gesellschaft abgeschlossen haben. Der schnelle Kick ist wichtiger, als nachhaltige Aktion. Die Bahn wird nicht angegriffen, weil sie für ein 'böses' System steht, sondern weil sie sich nicht wehren kann. Den Tätern sind die Folgen nahezu egal.

  • Daß die Bahn eines der zentralen Systeme ist, die die bestehende Wirtschaftsform sichern, ist nicht grundsätzlich falsch. Man denke nur an "Räder müssen rollen für den Sieg". So hieß es im 3. Reich, und so wurden Zwangsarbeiter und Soldaten hin und her gekarrt.

     

    Richtig ist, daß solche Aktionen kaum für Sympathien bei den Arbeitnehmern sorgen werden. Aber möglicherweise hat die autonome Szene dieses Ziel schon längst aufgegeben und führt jetzt nur noch ihren Privatkrieg. Vielleicht hakt man da nur noch irgendeine Liste ab: Heute dem Kapitalismus eins ausgewischt. Häkchen.

     

    Ich glaube nicht, daß man da überhaupt noch irgendeine Breitenwirkung im Sinne hat. Der Bürger schließt sich nicht der Revolution an, wenn man ihm die Karre anzündet. Also muß es um etwas anderes gehen. Selbstbefriedigung. Sowas.

     

    Seltsam ist das Ganze schon.

    • @kditd:

      Dieses "Räder müssen rollen für den Sieg", war gestern. Heute kommt alles per Container und per Laster. Die Bummies sind heute strategisch.

      • @mdarge:

        Welche Kinderautonome waren da am Werk gewesen? Nichts als Phrasen, Oh Herr schmeiß Hirn vom Himmel!