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Antisemitismus bei documenta15Rassismus und „Islamophobie“

Bald beginnt die documenta 15 in Kassel. Da drohen unerquicklicke Debatten über Israel. Von daher ist es ratsam, Schlüsselbegriffe vorab zu klären.

Das ruruHaus in Kassel. Hier soll während der documenta diskutiert werden Foto: Andreas Fischer/imago

Als Anfang dieses Jahres Antisemitismusvorwürfe gegen die documenta und das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa durch das „Bündnis gegen Antisemitismus Kassel“ laut wurden, reagierte die deutsche Kultur-Staatssekretärin Claudia Roth von den Grünen mit einer ebenso routiniert wie kalkuliert anmutenden Ankündigung: Man wolle „in eine Debatte eintreten, um das Grundrecht der Kunstfreiheit angesichts des Kampfes gegen Rassismus und Antisemitismus und Islamophobie zu diskutieren“.

Mittlerweile wird Rassismus in zahlreichen sich als links verstehenden Milieus reflexartig ins Spiel gebracht, sobald es um Antisemitismus geht. Die Ignoranz gegenüber den Unterschieden zwischen rassistischen und antisemitischen Ideologien behindert zusehends antirassistische und antisemitismuskritische Praktiken.

Und der Unwille, den „Islamophobie“-Vorwurf als jenen Kampfbegriff der Verteidiger einer islamischen Menschenzurichtung zu erkennen, mit dem noch die brutalsten Formen der Unterdrückung gegen Kritik immunisiert werden sollen, charakterisiert seit Langem die Debatten über Antisemitismus, Rassismus und Islamkritik.

Nicht einfach Rassismus gegen Juden

Eine Kritik des Antisemitismus muss zunächst zeigen, inwiefern er nicht einfach ein gegen Juden gerichteter Rassismus ist. So sehr Rassismus und Antisemitismus miteinander korrespondieren, existiert doch ein fundamentaler Unterschied: Es ist allein der Antisemitismus, der als allumfassende Welterklärung auftritt und eine existenzielle Feinderklärung vornimmt.

Der Autor

Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Co-Leiter des Centrums für Antisemitismus- und Rassismusstudien in Aachen.

Er ist unter anderem Herausgeber von „AfD & FPÖ: Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder“ und „Iran – Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm“.

Etwas schematisch lässt sich der zentrale Unterschied wie folgt auf den Punkt bringen: Die Abgrenzung gegen die „Minderwertigen“ findet im Rassismus seinen Ausdruck. Gegen die „Überwertigen“ richtet sich der Antisemitismus. Den Opfern des Rassismus wird nicht ihre Überlegenheit, sondern ihre Unterlegenheit vorgeworfen. Rassismus biologisiert historisch und aktuell existierende Produktivitätsgefälle. Er wendet sich gegen die Ohnmacht der Rassifizierten und erklärt gesellschaftlich und historisch bedingte Unterschiede aus der vermeintlichen „Natur“ der Rassifizierten.

Antisemiten imaginieren ihre prospektiven Opfer im klaren Gegensatz zu den Opfern des Rassismus gerade nicht als ohnmächtig, sondern als allmächtig. In den Augen von Antisemiten beherrschen Juden die ganze Welt. Dazu wären die Opfer des Rassismus im Bewusstsein der Rassisten gar nicht in der Lage – kein Mensch fantasiert von einer „afrikanischen Weltverschwörung“.

Andere Art der vermeintlichen Bedrohung

Bei Rassismus und Antisemitismus handelt es sich um Bedrohungsszenarien, die sich Rassisten und Antisemiten halluzinieren. Die Art der Bedrohung, die halluziniert wird, ist aber doch entscheidend anders: Antisemiten imaginieren sich ihre Vernichtung durch den überlegenen Geist, die „Herren des Geldes“ oder die als illegitim begriffene jüdische Staatlichkeit. Dieser imaginierten Bedrohung gedenken sie in letzter Konsequenz durch Vernichtung zuvorzukommen.

Natürlich finden sich im rassistischen Bewusstsein auch Fantasien von einer Allmächtigkeit der Rassifizierten. Zu denken wäre hier etwa an die Vorstellungen von angeblicher sexueller Omnipotenz, die allerdings an der Einschätzung der Opfer des Rassismus als Unterwertige nichts ändert und die Reduzierung der Rassifizierten auf triebhafte Tiere nur mehr um eine weitere Facette ergänzt.

Außerdem lassen sich auch hier wichtige Unterschiede zwischen antisemitischen und rassistischen Zuschreibungen aufzeigen. „Schwarze“ imaginiert sich das rassistische Bewusstsein in der Regel als muskelbepackte Omnipotente. Häufig kommt dazu noch das Bild vom schwarzen Vergewaltiger.

Imaginierte Heimtücke und Reichtum

Der Jude hingegen fungiert in der klassischen antisemitischen Projektion nicht als Vergewaltiger, sondern als Verführer, als hinterhältiger Verderber, der seine Opfer nicht, wie der rassifizierte Schwarze, durch physische Gewalt oder äußerliche Reize ins Elend stürzt, sondern durch eine Art emotionaler und psychischer Heimtücke oder durch Geld. Das entsprechende Bild ist nicht das vom naturverbundenen, wohlgeformten jungen Kerl, sondern jenes vom alten, gekrümmten, geilen Bock.

Die Besonderheit von Antisemitismus resultiert in erster Linie aus dem unterstellten spezifischen Umgang mit Geld und Geist, woraus für Antisemiten die besondere Gefährlichkeit der Juden folgt. Aufgrund ihrer besonderen Bedrohlichkeit, die nicht aus ihrer großen Zahl, sondern ihrer unterstellten Qualität resultiert, sind sie es, die als „Gegenrasse, als negatives Prinzip als solches“ ins Visier genommen werden, wie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in ihrer „Dialektik der Aufklärung“ festgehalten haben. Aus dieser halluzinierten Bedrohung resultiert eine spezifische Verfolgungspraxis, die – in der „Logik“ des Antisemitismus nur konsequent – aufs Ganze geht.

NS-Vernichtungskrieg im Osten

Am deutlichsten wurde das im Nationalsozialismus, in dem sowohl der Antisemitismus als auch der Rassismus zu millionenfachem Massenmord geführt haben. Während es hinsichtlich der jüdischen „Gegenrasse“ jedoch um totale Vernichtung ging, war im Fall des antislawischen Rassismus im Nationalsozialismus nach dem millionenfachen Mord, der insbesondere im Zuge des Vernichtungskrieges im Osten begangen wurde, die partielle Beherrschung der „rassisch Minderwertigen“ ins Auge gefasst – was allein dadurch möglich wurde, dass in den Augen der Rassisten „die Slawen“ oder „die Afrikaner“ zu jener unterstellten spezifisch jüdischen Handhabung von Geld und Geist gar nicht fähig sind.

Bei Teilen jener europäischen Parteien rechts des klassischen Konservativismus, die sich nicht mehr offen in die Tradition des Nationalsozialismus stellen, sehen wir heute eine partielle Entsagung hinsichtlich expliziter antisemitischer Hetze bei gleichzeitiger Konzentration auf die „raumfremde Kultur“ des Islam.

Allerdings käme kein noch so verschwörungstheoretisch versierter rechter Agitator auf die Idee, „der Moslem“ wäre in der Lage, die internationale Finanzwelt zu kontrollieren und die europäischen Nationen in die Krise zu stürzen.

Die gegenüber in Europa lebenden Muslimen und gegenüber Flüchtlingen aus islamisch dominierten Ländern ausagierten fremdenfeindlichen Ressentiments erinnern in aller Regel an Aspekte von klassisch rassistischen Vorstellungen von zwar gewalttätigen, aber letztlich unterlegenen und minderwertigen Einwanderern, nicht an antisemitische Vorstellungen vom überlegenen, durch die geschickte Handhabung von Geld und Geist die Welt ins Unglück stürzenden und daher bis zur letzten Konsequenz zu bekämpfenden Juden.

Delegitimierung von Kritik

Begriffen wie „Islamophobie“ oder „Antiislamismus“ muss vor diesem Hintergrund mit äußerster Skepsis begegnet werden. Beim „Antiislamismus“ fragt man sich schon aufgrund der Wortkomposition, was daran kritikwürdig sein sollte, sich gegen Islamismus zu positionieren. Der Begriff der „Islamophobie“ zielt in erster Linie auf die Delegitimierung von Kritik. Eines der Hauptprobleme beim „Islamophobie“-Begriff ist die ihm inhärente Parallelisierung einer ressentimenthaft begründeten Ablehnung des Islam oder eines Hasses auf in Europa lebende Muslime mit dem als allumfassende Welterklärung auftretenden und in der Shoah kulminierenden Antisemitismus.

Solche Parallelisierungen basieren auf der falschen Annahme, Muslime würden heute in den wahnhaft-projektiven Verarbeitungen von gesellschaftlicher Wirklichkeit eben jene Funktion erfüllen, die Juden im klassischen Antisemitismus haben. Doch keine politisch relevante Gruppierung imaginiert „Moslems“ oder gar ein „islamisches Prinzip“ als Verkörperung der Zersetzung und als Personifikation subjektloser Herrschaft, in deren Vernichtung der Krisencharakter der Moderne zu exorzieren wäre. Das aber ist ein Kernelement des antisemitischen Wahns.

Wenn Antisemiten im Westen, das iranische Regime oder sunnitische Islamisten von einem jüdischen Drang nach Weltherrschaft fantasieren, ist das eine wahnhafte Projektion der eigenen Wünsche auf den ewigen Todfeind. Der Hinweis auf einen globalen Herrschaftsanspruch im Islam hingegen ist keine Verschwörungstheorie (auch wenn er von Rechtspopulisten meist nur in der Form von paranoidem Geraune formuliert wird), sondern dieser Anspruch wird von maßgeblichen Strömungen des Islam offen artikuliert.

Das Verständnis für die Unterschiede rassistischer und antisemitischer Ideologien ist eine Voraussetzung dafür, beide besser bekämpfen zu können. Das Gerede von einer „Islamophobie“ zielt hingegen auf die Abwehr einer dringend gebotenen Kritik nicht nur am Islamismus, sondern beispielsweise auch an antisemitischen Ausprägungen eines orthodox-konservativen Mehrheitsislams. Derartige Kritik unter Rassismusverdacht zu stellen, ist ein durchschaubares Manöver, das sehr viel offensiver in seiner intellektuellen Unredlichkeit und seinem antiaufklärerischen Impetus kenntlich gemacht werden sollte.

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47 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Danke für diese feine Differenzierung!

  • "Begriffen wie „Islamophobie“ oder „Antiislamismus“ muss vor diesem Hintergrund mit äußerster Skepsis begegnet werden. Beim „Antiislamismus“ fragt man sich schon aufgrund der Wortkomposition, was daran kritikwürdig sein sollte, sich gegen Islamismus zu positionieren."

    Der Autor kapiert nicht die Doppeldeutigkeit im Begriff "Antiislamismus". Analog zum Begriff Antisemitismus ist ursprünglich nicht gemeint, dass man gegen den Islamismus wäre (eine radikale Strömung namens Semitismus gibt es ja nicht), sondern dass es ein "Anti-ismus" (also eine radikale Ablehnung) ist, der sich gegen den Islam richtet.

    Wegen der Doppeldeutigkeit hat jemand den Begriff "Islamophobie" erfunden.

    Der Autor leugnet, dass es gruppenbezogenen Hass + Ablehnung gegenüber Muslimen gibt, mit allen Auswirkungen, für die dieser Begriff steht. Rassismus passt hier nicht - es geht nicht um äußere Merkmale.



    Antisemitismus passt nicht - der steht ausschließlich für Hass gegenüber Juden.

    Dass es dann Muslime gibt, die jede Kritik als islamohpob bezeichnen - geschenkt. Das löst aber die real existierende Islamophobie nicht auf.

    • @R R:

      "Islamophobie". Wer hat's erfunden?

      Gehen wir ins Jahr 1979 . . . . .

      taz.de/Debatte-Islamophobie/!5135490/

      "Antiislamismus". Eine spezielle Form von Antifaschismus, die eine noch zu geringe Gewichtung erfährt.

      www.spiegel.de/net...-b2c1-823496130edd

      www.spiegel.de/pol...-a56a-a42d87a62532

      • @shantivanille:

        "Gehen wir ins Jahr 1979 . . . . ."



        Nun ist der Begriff Islamophie wesentlich älter als in dem Artikel suggeriert (allein mit google kann man feststellen, dass er spätestens um 1900 in französischer Literatur auftaucht). Desweiteren hat Khomeini nicht von "Islamophobie" gesprochen, sondern z.B. unverschleierte Frauen als "zedd-e eslam", d.h. als gegen den Islam/unislamisch, bezeichnet - der Unterschied sollte auf der Hand liegen.



        Zu den ermüdenden Seiten dieser Diskussionen gehört der Unwille, auf hundert Mal widerlegte Behauptungen zu verzichten...

        • @O.F.:

          Na ja, zu Khomeini fällt mir doch am ehesten sein berühmter Satz ein, den er wenige Tage nach seiner Machtübernahme sprach und der die Frauen in den kommenden Jahrzehnten unter das Kopftuch zwingen sollte:







          Aus der EMMA:



          "Tausenden von weiblichen Büroangestellten wurde an diesem Tag der Zugang zu ihren Arbeitsstellen verweigert: "Geht erst mal nach Hause und zieht euch anständig an, statt so nackt herumzulaufen." Nackt meint: ohne Schleier."



          www.emma.de/artike...-betrogenen-264297

          Ursprung des Wortes "Islamophobie". Kann sein, dass der Begriff schon 1900 auftauchte. Freud hatte grade den Begriff "Phobie" der Gesellschaft bekannt gemacht, und gewiss gab es auch damals schon Menschen, die Angst vor dem Islam hatten.

          Hier im Westen hat ihn dann Pascal Bruckner wieder aufgegriffen, als die Lage virulenter wurde. Ein schöner Essay von ihm findet sich im Perlentaucher:



          "Die Erfindung der Islamophobie"

          Ein kleines Zitat:



          "Der Begriff der Islamophobie hat mehrere Funktionen: Er leugnet die Realität einer islamistischen Offensive in Europa, um sie besser zu rechtfertigen. Er attackiert den Laizismus, indem er ihn mit einem Fundamentalismus gleichsetzt. Vor allem aber will er all jene Muslime zum Schweigen bringen, die den Koran in Frage stellen und die Gleichheit der Geschlechter fordern, die das Recht einklagen, einer Religion abzuschwören, und die ihren Glauben friedlich und nicht unter dem Diktat von Bärtigen und Doktrinären leben wollen."

          www.perlentaucher....-islamophobie.html

          • @shantivanille:

            Wie gesagt: es ist ist ermüdend, immer wieder dieselben Fehler korrigieren zu müssen.



            1. Die Etymologie eines Wortes entspricht nicht seiner Bedeutung; in Begriffen wie Islamophobie, Homophobie, Xenophobie etc. geht es nicht nur um "Angst", sondern um eine pauschalisierende Feindseligkeit.



            2. Dass der Vorwurf der Islamophobie auch zu unlauteren Zwecken instrumentalisiert wurde und wird, heißt nicht, dass er nicht auch zurecht vorgebracht werden kann - auch das Argument von Bruckner ist somit durchschaubar plump.



            Wie gesagt: die Islam-Debatte tobt nun schon lange genug; zumindest auf Argumente, die in den letzten 20 Jahren gefühlt wöchentlich widerlegt wurden, könnte man allmählich verzichten.

            • @O.F.:

              Können Sie sich vorstellen, O.F., dass Atheist*innen wie ich, Religionen, die die Welt in "Gläubige" und "Ungläubige" unterteilen bei entsprechenden Handlungsanweisungen (alles eine Frage des aktuellen Machtgefüges), keine besonderen Freundschaftsgefühle aufkommen lassen?

              So auch manche Frauen über die Vorgaben unglücklich sind wie sie behandelt werden?



              Zum Beispiel durch Sure vier, Vers 34: „Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie ausgezeichnet hat.“ Oder Sure zwei, Vers 228: „Die Männer stehen eine Stufe über ihnen. Gott ist mächtig und weise.“ Oder Sure zwei, Vers 223: „Eure Frauen sind euch ein Saatfeld. Geht zu eurem Saatfeld, wo immer ihr wollt . . . “

              Die LGBTQ+-Community? Juden?

              80 Prozent der Welt?

              Sie müssen schon verzeihen, wenn ich für Intelligenz, Renaissance, Aufklärung, Liberalismus und eine offene Debattenkultur eintrete, die keine Religion oder Ideologie tabuisiert!

              Und jetzt können Sie staunen: Die Freiheit zur Religionskritik gehört auch dazu.

              Auch wenn das Ihren engen Rahmen zu sprengen droht.

              • @shantivanille:

                Nun bin ich weder religiös, noch verbiete ich Ihnen die Religionskritik, sondern ich habe konkrete Behauptungen widerlegt, die mir sachlich falsch und pauschalisierend erscheinen. Auch die Kritik muss sich der Gegenrede stellen, das ist ja der Punkt an der offenen Debatten-Kultur, die selbst einfordern.



                P.S. Und wenn Sie mir eine historische Pedanterie erlauben: die Renaissance würde ich eher nicht mit Aufklärung und Liberalismus in Verbindung bringen - lesen Sie mal nach, wie sich Humanisten wie Petrarca oder Valla zu religiösen Fragen geäußert haben - im Vergleich zu denen sind die ollen Scholastiker fast schon modern.

                • @O.F.:

                  O.E., wir drehen uns im Kreise.

                  Auf Pauschalisierungen etc. hatte ich Ihnen weiter unten schon geantwort. Der Kommentar, in dem ich z. B. auf die Sufis verwies.

                  Wenn es für Sie okay ist, schließen wir das Ganze hier ab und machen irgendwann an anderer Stelle weiter.

                  Gelegenheiten werden sich ergeben.

                  Danke für die Diskussion. Hat Spaß gemacht mit Ihnen. Über eine gute Debatte freue ich mich immer.

                  Bis irgendwann und einen schönen Abend noch.

                  Danke auch an die taz, diese Diskussion ermöglicht zu haben. Ist längst nicht überall möglich.

                  • @shantivanille:

                    Ich schließe mich dem an und danke ebenfalls für eine Diskussion, in der trotz aller Differenzen die gute Kinderstube nicht in Vergessenheit geraten ist - was heute ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Bis in Bälde!

            • @O.F.:

              "zumindest auf Argumente, die in den letzten 20 Jahren gefühlt wöchentlich widerlegt wurden, könnte man allmählich verzichten."

              Denk ich mir bei Themen Israel und israelbezogener Antisemitismus auch.

  • Was in Indonesien passiert mit der Zerstörung der Regenwälder und der Umgang der Javaner mit den Papua finde ich sehr schlimm.



    Gut, wenn das auch Thema bei der documenta15 wird. Oder?

  • Ach, von Grigat habe ich noch nie viel gehalten - natürlich ist der Antisemitismus eine sehr spezielle Sonderform des Rassismus, aber rassifiziert werden Juden genauso wie Schwarze, wie Tuerken oder Polen. Und besonders die "klassischen" Antisemiten, wie Chamberlain haben sich, wie auch die Nazis, auf eine imaginierte "Rasse" bezogen. Und wenn Grigat meint, dass Antisemiten die Juden als "ueberwertig" ansehen, ist das m. E. Quatsch. Antisemiten, jedenfalls die Generationen Chamberlain ff. gestehen den Juden durchaus hohe Intelligenz, aber keine "tieferen Gefuehle" zu, halten sie deshalb zwar fuer gefaehrlich, aber dem, ihrer Ideologie nach, koerperlich, geistig und seelisch im gesunden Gleichgewicht befindlichen, "nordisch-germanischen" Menschen fuer letztlich unterlegen. Merke: "Der Sieg des Judenthums ueber das Germanenthum" ist nicht Klage, sondern Kampfschrift. Und, wenn man, wie Grigat, bei "Rassismus" nur an Schwarze, Muslime, oder Slawen denkt, dann fallen einem natuerlich die eigentlich offensichtlichen Parallelen zwischen Antisemitismus und anti-asiatischem, speziell anti-chinesischem, Rassismus nicht auf...

    • @Volker Scheunert:

      Von wem halten Sie denn etwas in Sachen Antisemitismusforschung?

      Nach meiner Ansicht verkörpert Grigat hier den state of the art und führt die Forschung von Adorno, Sartre, Poliakov und Postone fort.

      Halten Sie von denen auch nicht viel?

      • @Jim Hawkins:

        Hier bin ich - zugegeben - der Zeit meines Studiums und kurz danach, den 80er, 90er Jahren verhaftet, v.a. Poliakov, aber natürlich habe ich auch die Goldhagen-Debatte verfolgt. Grundsätzlich sehe ich aber eine scharfe Trennung zwischen Antisemitismus und Rassismus sehr kritisch, wie gesagt, der Antisemitismus hat seine sehr spezifischen Auspraegungen, aber auch Antiziganismus, anti-schwarzer, anti-chinesischer, anti-slawischer und anti-muslimischer Rassismus unterscheiden sich voneinander. Bekämpft werden sollten sie aber gemeinsam.

        • @Volker Scheunert:

          Ich habe ja unten schon einiges geschrieben zum Unterschied zwischen Rassismus und Antisemitismus.

          Eine Unterscheidung vorzunehmen ist ja kein Werturteil, sondern Ergebnis einer Untersuchung.

      • @Jim Hawkins:

        Wo schreiben "Adorno, Sartre, Poliakov und Postone" dass Antisemitismus kein Rassismus sei?

        • @Rudolf Fissner:

          Offensichtlich haben Sie keinen davon gelesen und ich soll ihnen das jetzt häppchengerecht servieren.

          Antisemitismus ist eine Weltanschauung, ein Welterklärungsmodell, dem eine eliminatorische Lösung, ich würde sogar sagen, Erlösung innewohnt. Das macht das ganze ja so überzeugend.

          Der Rassist sieht die Lösung darin, alle, die nicht zu seiner "Rasse" gehören, auszuschließen, aus dem Land zu werfen und gut ist.

          Der Antisemit sieht in der Existenz der Juden das Problem, das letztendlich nur durch die Vernichtung der Juden zu lösen ist.

          Was noch wichtig ist, der Antisemitismus ist eine flexible Geschichte, er transformiert sich. Dernier cri ist seit Jahrzehnten der Hass auf Israel.

          Postone hat herausgearbeitet, dass der Antisemit in den Juden die abstrakte Sphäre des Kapitalismus verortet.

          Stichwort: "Schaffendes und raffendes Kapital". Dem Kapitalismus ist die abstrakte Sphäre nicht auszutreiben, deswegen drängt es die Menschen in diesem System immer und immer wieder ganz zwangsläufig zum Antisemitismus. Je krisenhafter die Welt ist, umso mehr.

          Corona wäre hier als Beispiel zu nennen.

          Weil ich weiß, dass Sie das Schlüsselwerk der Antisemitismusforschung sowieso nicht lesen würden, hier eine Zusammenfassung:

          www.kab-trier.de/f...lsozZusfassung.pdf

          • @Jim Hawkins:

            Was den Unterschied zwischen dem Rassismus der Nazis gegen Slawen (speziell Russen und Polen) einerseits und ihrem Antisemitismus angeht, stimme ich mit Postone und Ihnen vollkommen ueberein. Aber der antiislamische Rassismus (der ebenfalls eine starke mörderische Komponente enthielt) unterscheidet sich eben auch sehr z. B. vom Rassismus z. B. gegen Chinesen. Das Bild des gewieften Haendlers (in vielen asiatischen Laendern noch stärker ausgeprägt als in Europa), des formell hoeflichen, aber undurchsichtigen, potentiell hinterhältigen Chinesen, die sich im Schlagwort von der "Gelben Gefahr" aeussert, ähnelt, bei allen Unterschieden, eher antisemitischen Stereotypen als dem Rassismus gegen Schwarze in den USA. Und einen von Verschwoerungsmythen ausgehenden, absoluten, in die Praxis umgesetzten, Vernichtungswillen gegen eine Gruppe innerhalb der eigenen Gesellschaft hat es auch in Ruanda gegeben.



            "Postone hat herausgearbeitet, dass der Antisemit in den Juden die abstrakte Sphaere des Kapitalismus verortet." Richtig, das gilt fuer die "klassischen" europäischen Antisemiten. Bei den "antizionistischen" Palaestinensern sehe ich in Bezug auf die juedischen Israelis eher das Modell "... auszuschliessen, aus dem Land zu werfen und gut ist."

  • >Gegen die „Überwertigen“ richtet sich der Antisemitismus.

    Antisemitismus behauptet im Kern, dass Juden Untermenschen und kulturell degeneriert wären. Der Autor verkennt die antisemitische Symbiose von eigenem kulturellem Überlegenheitsgefühl und Furcht vor imaginierter Überlegenheit des anderen.

    Das ist zentraler Kern der Wirkweise, die auch bei Rassismus eine Rolle spielt, wo Muslime oder Schwarze als kulturell unterlegen aber biologisch überlegen gedacht werden.

    >Doch keine politisch relevante Gruppierung imaginiert „Moslems“ oder gar ein „islamisches Prinzip“ als Verkörperung der Zersetzung und als Personifikation subjektloser Herrschaft, in deren Vernichtung der Krisencharakter der Moderne zu exorzieren wäre

    Das ist besonders merkwürdig, weil der Autor scheinbar nicht weiß, dass eine weit verbreitete und zentrale Verschwörungstheorie des Antisemitismus die ist, dass Juden Schwarze und Muslime nach Europa bringen, um selbiges zu zersetzen. Das findet sich schon so in "Mein Kampf" und lebt heute weiter als "The Great Replacement".

    Das voneinander zutrennen verkennt in grobem Maße memetische Trends in Internetforen, wo sich im Moslem die jüdische Weltverschwörung zur zersetzung weißer Staaten manifestieren würde.

    Bisschen dünn in der Analyse von modernem Antisemitismus.

    • @Hans Adam:

      Wenn Sie sich Ihr Beispiel noch mal ansehen, ist zu erkennen, dass auch dort die Muslime und die Schwarzen nur Instrumente der agierenden Juden sind.

      Schachfiguren.

      Ihr Beispiel stützt eher den Autor als eine Gegenposition.

    • 4G
      43421 (Profil gelöscht)
      @Hans Adam:

      Sehr richtig! Genau das habe ich mir, wenngleich nicht wortwörtlich, beim Lesen auch gedacht.

  • "Allerdings käme kein noch so verschwörungstheoretisch versierter rechter Agitator auf die Idee, „der Moslem“ wäre in der Lage, die internationale Finanzwelt zu kontrollieren und die europäischen Nationen in die Krise zu stürzen."

    Sind das die paar Jahre, die ich älter bin als der Autor? Ich kann mich noch gut an die erste "Ölkrise" erinnern.

    • @Bee67:

      In der Ölkrise ging es um Rohstoffe und deren Preise, nicht um die Herrschaft über die internationale Finanzwelt.

      • @rero:

        Da haben Sie natürlich recht. Mir ging es um den Aspekt der damals hochkochenden Verschwörungstheorien über die Fähigkeit der muslimischen Welt, die europäischen Nationen in eine Krise zu stürzen.

  • "Es ist allein der Antisemitismus, der als allumfassende Welterklärung auftritt und eine existenzielle Feinderklärung vornimmt."

    In diesem Punkt würde ich Grigats ansonsten sehr guten Artikel widerspechen. Eine "allumfassende Welterklärung" findet sich schon im 19. Jahrhundert bei Gobineau und Chamberlain, die Weltgeschichte explizit als Rassengeschichte konzipiert haben, was dann genau so von den Völkischen und den Nazis übernommen worden ist. Anders als Grigat sehe ich das Problem daher eher in einer derzeitigen, bis ins Unendliche ausgeweiteten Rassismus-Definition, unter der inzwischen jede Form von Aus- und Abgrenzung subsumiert werden kann.

  • Wo hat die taz den Grigat denn wieder ausgebuddelt?

    • @Kawabunga:

      Dass Sie einen der renommiertesten Antisemitismusforscher verächtlich machen, ohne auch nur auf ein einziges seiner Argumente einzugehen, das spricht für ihre sachliche und und unvoreingenomme Denkweise.

  • Eine jüdische Staatlichkeit in Ostjerusalem oder der Westbank ist tatsächlich illegitim. Warum spart der ansonsten halbwegs wahre Bericht diese Tatsache aus? Allein die 2-Staaten-Lösung in den Grenzen vor 1967 ist legal, um es hier noch einmal beidseitig zu verkünden!

    • @Martin L.:

      Vermutich, wei es für die antisemitische und rassistische Ideologie schlicht unerheblich ist.

    • @Martin L.:

      Und was ist dann mit dem Sudetenland? Das müsste dann auch wieder zu Deutschland gehören, nach ihrer Logik: War mal deutsch, und wurde von den Deutschen in einem Angriffskrieg, den sie angezettelt hatten, verloren. Aber ein Land, das man in einem selbst vom zäun gebrochenen Krieg verliert, ist eben de facto nicht besetzt sondern verloren.



      Zudem vergessen Sie, dass beides, Westbank und Ostjerusalem den Arabern schon mehrfach als eigenes Land angeboten wurde - die haben aber immer abgelehnt. Und sie ignorieren die Tatsache, dass das Gebiet in Frage ausserdem schon seit tausenden von Jahren jüdisch war, es aber ein Palästinensisches Volk erst seit 1964 gibt.

      • @Fitzli Putzli:

        Sie machen diverse Fehler bei ihren Vergleichen!



        Paläsinenser haben nie einen dritten Weltkrieg geführt. Der Holocaust ist von Deutschen zu verantworten.



        Die Westbankund Co. sind demografisch null mit der Zusammensetzung der Bevölkerung im Sudetenland zu vergleichen.



        Sie vermischen Religion und Herkunft. Die Herkunft der israelischen Bevölkerung ist bekannt: insb. Europa, Amerika. Die Herkunft der Palästinenser: siehe Namen. Viele von ihnen werden sicher auch Vorfahren mit jüdischen Glauben haben.



        Sie wollen doch nicht tatsächlich behaupten, dass es erst seit 1964 ein durch Sprache, Kultur, Religion und Herkunft bestehendes "Volk" gibt!?

        • @Rudolf Fissner:

          2/1



          So. Und jetzt kommt die wirklich entscheidende Zahl: über 70 % der jüdischen Bevölkerung Israels ist in Israel geboren.

        • @Rudolf Fissner:

          1/1



          Wie kommen Sie darauf, dass die israelische Bevölkerung europäischer und amerikanischer "Herkunft" ist? So ein Quatsch! Ca. 20% der Bevölkerung sind arabische Israelis - eher nicht aus Amerika und Europa, für die jüdische Mehrheit gilt, dass die "Herkunft" unterschiedlich ist und sich im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickelt hat:



          embassies.gov.il/b...im--Mizrachim.aspx



          "Vor...1882 waren orientalische Juden in Palästina in der Mehrheit, sie stellten etwa 60 Prozent der Bevölkerung. Bei Staatsgründung 1948 hatte sich das Blatt gewendet und durch Einwanderung stammten nun bereits 77% der Bevölkerung aus Europa und Amerika....und zwischen 1954 und 1974 stellten Juden aus Afrika (die Mehrheit von ihnen aus Marokko) 63% aller Immigranten..."

        • @Rudolf Fissner:

          Sehr differenziert auf den Punkt gebracht.



          Nur eines sollte man vielleicht ergänzen: Durch die Unterstellung der "Finanzherrschaft/Weltherrschaft" ist Antisemitismus - im Gegensatz zum Rassismus - auch prima anschlussfähig in linken Milieus.

          • @Puck:

            Da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen... das sollte keine Antwort auf @ rudolf fissner sein, der den Nagel exakt neben den Kopf getroffen hat, sondern auf den Artikel von Stephan Grigat.

        • @Rudolf Fissner:

          Scheint so, als ob auch Ihnen da so einige Fehler unterlaufen sind: Den Dritten Weltkrieg hat bisher noch niemand geführt - außer Putin vielleicht gerade jetzt, anderes Thema.



          Ein Palästinensisches Volk gibt es tatsächlich erst seit Kurzem: Vor der Gründung des Staates Israel waren sie schlicht Araber...

      • @Fitzli Putzli:

        Das "Sudetenland", ein Teil Boehmens, war zwischen den Weltkriegen Teil der Tschechoslowakei, davor Oesterreichs. Fuer das, was Sie sagen wollen, waeren Schlesien, Hinterpommern und Ostpreussen die besseren Beispiele.

  • Guter und notwendiger Artikel von Herrn Grigat, danke.

    Ergänzend dazu fällt mir der Antijudaismus des frühen Islams ein.

    Juden erfahren von Arabern, also vorwiegend Muslimen seit 1300 Jahren nichts anderes als Diskriminierung, Hass und Rassismus.

    Die Bundeszentrale für Politische Bildung:

    "Mohammed gelingt es (nachdem diese nicht seinen Glauben annehmen wollen), die Juden aus Medina zu vertreiben und Hunderte von ihnen zu töten. Seither wurden Juden im Einflussbereich des Islam allenfalls als feige und gedemütigte Zeitgenossen betrachtet. Sie galten neben den Christen als Dhimmis – als Menschen zweiter Klasse, sie mussten eine zusätzliche Steuer zahlen und Diskriminierungen erdulden. . . Zwar gibt es im Koran auch pro-jüdische Aussagen; es dominieren jedoch Verse, in denen Juden als Feinde dargestellt, gar als "Affen" und "Schweine" abgewertet werden. Dieser degradierende Blick ist bis heute ein Kennzeichen muslimischer Judenfeindschaft geblieben."



    www.bpb.de/themen/...er-antisemitismus/

    Und wie wollen Araber, die ja Juden nicht mal die Hand schütteln dürfen, Verträge mit diesen machen?

    Derart vorbelastet saugte der Islam den mittelalterlichen europäischen Antisemitismus bis hin zur Urmutter aller Verschwörungstheorien "Die Protokolle der Weisen von Zion" ein.

    Anschließend das ganze Nazi-Zeugs bis hin zur antisemitischen RAF. Ein hervorragender taz-Artikel dazu:



    "Radikal antijüdisch"



    Teile davon sind bis heute in einer gewissen linksextremen Szene lebendig.



    taz.de/Antisemitis...-der-RAF/!5193915/

    Im übrigen, wessen Geld dominiert heute die Welt? Einfach mal auf die Forbes-Liste schauen. Wessen Geld wird morgen die Welt regieren? China produziert im Zwei-Tage-Takt neue Milliardäre.

    Das Wort „Islamophobie“ hat nur den einen Zweck, Säkulare zu Rassisten zu stempeln.

    Der Trick der Islamisten: Sie setzen die Kritik an der Ideologie gleich mit einer Kritik am Islam an sich.

    • @shantivanille:

      "Und wie wollen Araber, die ja Juden nicht mal die Hand schütteln dürfen, Verträge mit diesen machen?"



      Eine Antwort auf diese Frage können Ihnen vermutlich die vielen Araber geben, die bereits Verträge mit Juden geschlossen oder ihnen auch einfach so die Hand geschüttelt haben.



      Wenn man derart pauschalisierend von Arabern spricht und die Kategorie dann auch noch mit dem (nicht differenzierter betrachteten) Islam gleichsetzt, dann ist das...? Eben!

      • @O.F.:

        Haben die Araber nicht schon gegen den Teilungsplan der Vereinten Nationen gestimmt, die 1947 mit Zweidrittelmehrheit für die Gründung eines jüdischen und eines arabischen Staates votierten. Und anschließend sofort mit dem Palästinakrieg begannen?

        Und nach dem von den Arabern initiierten Sechstagekrieg, den diese ebenfalls verloren hatten, wollte Israel über eine vernünftige Lösung debattieren.

        Von den Arabern kam die drei NOs:

        NO peace with Israel – Kein Frieden mit Israel

        NO recognition of Israel – Keine Anerkennung Israels

        NO negotiations with Israel – Keine Verhandlungen mit Israel

        Nun, das geht immer weiter so.

        Doch selbstverständlich sollte man weder Araber noch den Islam pauschalisieren.

        Ist nicht der Sufismus das mystische Herz des Islam?

        Kürzlich noch ein altes Buch von Hazrat Inayat Khan ausgegraben. Wunderschön. So auch Rumi etc.

        Oder "Essenz" von A.H. Almaas. Gehört mit zum Besten was ich in meinem Leben gelesen habe.

        Wenn ich pauschalisiert haben sollte, liegt es vielleicht daran, wie der Islam z. Zt. dominierend in der Welt auftritt.

        Iran, Saudi-Arabien, Afghanistan, Türkei etc.

        Oder schauen Sie mal in die Gründungscharta der Hamas. Insbesondere Artikel 7.

        Sorry, ich sehe wenig positive Entwicklungen. Die es natürlich gibt. Z. B. auch hier in Deutschland, wo manche Menschen einen liberaleren Islam vertreten. Doch stehen die nicht alle seit Jahren unter Polizeischutz?

        • @shantivanille:

          Die Tatsache, dass einige (!) arabische Staaten 1947 den Teilungsplan abgelehnt haben, ist kein Beleg dafür, dass Araber keine Verträge mit Juden schließen wollen. Zumal einige der ehemaligen Gegner längst Frieden mit Israel geschlossen haben.



          Im übrigen vermischen Sie wieder die Kategorien "Araber" und "Muslim", denn Sie Staaten wie Iran, Afghanistan und Türkei ins Spiel bringen, die gerade nicht arabisch sind.

  • Hervorragender Artikel. Vielen Dank!

    • @Friedemann Schäfer:

      Dem schließe ich mich an.

      Olle Grigat bringt es immer verständlich und differenziert auf den Punkt.

    • @Friedemann Schäfer:

      Ja, finde ich auch.

      Super differenziert und klug.

      Ein Artikel, auf den ich seit den ersten Antisemitismusvorwürfen vor zwei Monaten gegen die documenta warte.

      Die taz hat da den ultimativen Job gemacht. Respekt.

    • @Friedemann Schäfer:

      Dem schliesse ich mich mal an.