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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Biden warnt vor Armageddon

Ukraines Präsident Selenski schockt mit Forderung nach „Präventivschlägen“ gegen russischen Atonmwaffeneinsatz. Sprecher relativiert die Formulierung.

Lapsus oder rhetorische Eskalation? Ukraines Präsident Wolodimir Selenski sorgt für Verunsicherung Foto: dpa

Selenski: „Präventivschläge“ gegen Atomwaffeneinsatz

Die Nato muss nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes verhindern – notfalls mit Präventivschlägen. Selenski betonte bei einem Auftritt vor dem Lowy Institut am Donnerstag die Bedeutung von Präventivmaßnahmen.

Die Nato „muss die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen. Wichtig ist aber – ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft – dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“ Er betonte: „Nicht umgekehrt: Auf Schläge von Russland warten, um dann zu sagen: „Ach, du kommst mir so, dann bekommst du jetzt von uns““.

Selenskis Sprecher Serhij Nykyforow betonte umgehend, dessen Forderung sei falsch verstanden worden. Der ukrainische Präsident habe lediglich gesagt, vor dem 24. Februar – dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – seien Präventivmaßnahmen nötig gewesen, um den Krieg zu verhindern.

In seiner Rede lehnte der ukrainische Präsident Gebietsabtretungen an Russland ab, um Kremlchef Wladimir Putin zu beschwichtigen und einen Frieden zu erzielen. Der Aggressor dürfe für das Losschlagen des Kriegs nicht belohnt, sondern müsse besiegt werden. Einen Atomschlag gegen die Ukraine werde Putin nicht überleben, so der 44-Jährige. (dpa)

Kreml: Selenski fordert Beginn des Dritten Weltkriegs

Der Kreml hat die Äußerungen Selenskis in Richtung Nato zu möglichen Präventivschlägen gegen Russland scharf verurteilt. „Die Erklärungen Selenskis sind nichts anderes als ein Aufruf zum Beginn des Dritten Weltkriegs mit unvorhersehbaren schrecklichen Folgen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Auch das russische Außenministerium kritisierte Selenskis Äußerungen heftig.

Laut Peskow lenken die USA und Großbritannien die Handlungen Kiews. Außenamtssprecherin Maria Sacharowa behauptete, der Westen zettele einen Atomkrieg an. „Jeder Mensch auf dem Planeten muss erkennen, dass die mit Waffen vollgepumpte und unstabile Marionette Selenski sich in ein Monster verwandelt hat, mit dessen Händen man den ganzen Planeten vernichten kann“, sagte sie. (dpa)

Biden: Seit 60 Jahren nicht so nah am „Armageddon“

US-Präsident Joe Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt habe seit der Kuba-Krise 1962 nicht vor der Aussicht auf ein „Armageddon“ gestanden, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) laut mitreisenden Journalisten bei einem Auftritt in New York.

Er kenne Putin ziemlich gut, so Biden demnach. Der Kremlchef scherze nicht, wenn er über den potenziellen Einsatz taktischer Atomwaffen sowie Chemie- und Biowaffen spreche, da das russische Militär in den Kampfhandlungen in der Ukraine schwächele.

Biden stellte auch die russische Nukleardoktrin infrage. Der Einsatz einer taktischen Kernwaffe könne schnell außer Kontrolle geraten und globale Zerstörung bringen, warnte er. Er sehe kein Szenario, in dem man einfach eine solche Waffe nutzen und „nicht im Armageddon landen“ würde. (dpa/ap)

Selenski fordert AKW-Rückgabe an Kiew

In seiner abendlichen Videoansprache forderte Ukraines Präsident Selenski den Westen dazu auf, den Druck auf Moskau hochzuhalten – auch um die Rückgabe des annektierten AKW Saporischschja zu erzwingen. „Ich danke allen für ihre Unterstützung, die für die Rückgabe der vollen ukrainischen Kontrolle über das Kraftwerk und dessen vollständige Entmilitarisierung kämpfen“, sagte Selenski. Die 500 russischen Soldaten in der Nuklearanlage bezeichnete er als Katastrophenrisiko.

Kremlchef Putin hatte am Mittwoch im Zuge der Annexion das AKW für Russland in Besitz genommen. Selenski nannte den Schritt „wertlos und dumm“. Ein Kernkraftwerk sei kein Palast, den man stehlen könne, spielte er auf Enthüllungen zu Putins Luxuspalast am Schwarzen Meer an. Zugleich bedankte sich Selenski beim Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. Dieser habe ihm versichert, dass die IAEA allein die Ukraine als Besitzer des AKW betrachte.

Auch von der EU forderte Selenski diplomatischen Druck, um die Rückgabe des AKW zu erreichen. Sonst sei die Ukraine nicht in der Lage, überschüssigen Strom für den Export in die EU zu produzieren. Er lobte das neue EU-Sanktionspaket. Zugleich drängte er darauf, dass Russland keine Gewinne mehr aus dem Öl- und Gasverkauf ziehen dürfe. (dpa)

Putin feiert seinen 70. Geburtstag

Russlands Präsident Wladimir Putin wird an diesem Freitag 70 Jahre alt. Das Jubiläum will er in seiner Heimatstadt begehen – in St. Petersburg empfängt er im prunkvollen Konstantinpalast Staatsgäste. Es sei ein „informeller Gipfel“ der Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) geplant, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow mit. Zuvor hatte er betont, dass Putin das Jubiläum arbeitend bei zahlreichen Terminen verbringen werde. Geplant seien am Freitag zudem mehrere Telefonate.

Putin dürfte mit dem Empfang im Palast einmal mehr demonstrieren wollen, dass er trotz seines Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist. Zur GUS, einer Nachfolgeorganisation der vor gut 30 Jahren zerfallenen Sowjetunion, gehören auch die autoritär regierten zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan.

Mitglieder in dem Staatenbund sind zudem unter anderem Belarus, das als letzte Diktatur Europas gilt, sowie die Südkaukasusstaaten Armenien und Aserbaidschan. Peskow nannte zunächst keine Namen von der Gästeliste. Im Konstantinpalast empfängt Putin, der bisweilen im Volksmund auch „Zar“ genannt wird, immer wieder Gäste aus aller Welt an festlich gedeckten Tafeln. Besonders die Paläste in St. Petersburg erinnern an den Glanz aus Zarenzeiten. (dpa)

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27 Kommentare

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  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Zur Grafik "Krieg gegen die UKraine"



    "Ukrainische Gegenoffensive"



    Doppelt gemoppelt hält besser.

  • Der Ukraine droht, je erfolgreicher sie im Krieg sein wird, desto mehr der Einsatz russ. taktischer Atomwaffen. Man stelle sich das mal vor, auf welchem Pulverfass die Ukraine gerade sitzt. Forderungen, wie abstrus und nicht durchdacht diese sein mögen, sind für mich in Anbetracht der Situation nachvollziehbar. Letztendlich weiß er selbst, dass die Nato darauf nicht eingeht. Säbelrasseln mit den stumpfen Klingen überhitzter Köpfe - mehr ist es nicht. Dass Selensky damit die Propaganda- Maschine in Russland hochtourt, ist allerdings eine Dummheit, die die Ukraine dem Einsatz russischer Atomwaffen näher bringt. Diese Drohung schreckt die russische Bevölkerung nicht ab, sondern schart sie hinter dem Kreml. Zudem kann sich Putin jetzt einmal mehr als besonnener Herrscher gegenüber einem "wild geworden Komiker in Kiew" darstellen.



    Zur Erinnerung: Die Ukraine greift mit Hilfe der Nato aus Sicht von Moskau gerade Russland an. Nach der " Das ist kein Bluff"- Ansprache Putins kann ich die Furcht der Ukraine verstehen.



    Wirklich eskalieren kann nur die Kriegspartei, die Atomwaffen besitzt - die Ukraine ist es nicht.



    Wenn ich manche Kommentare unter meinem lese, wird mir übel. Selensky hat für sein Land in jetziger Situation viel herausgeholt und jetzt eben einen rhetorischen Fehler begangen.

  • Der eine droht mit einem Atomschlag, der andere fordert einen Atomschlag



    Reichlich verstrahlt die beiden.



    Ich wünsche mir langsam die Zeit vor '89 zurück.



    Da war die Welt angeblich durch bis an die Zähne bewaffnete Atommächte sicherer.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    So. Nach dem tiefen Zug aus dem bellizistischem Joint erscheint, nach sich auflösendem Kater, wieder die Realität. Es wird allerhöchste Zeit, unseren obersten Kriegsherrn an die Hand zu nehmen, statt sich von ihm wie eine Hammelherde treiben zu lassen.

  • Paradoxerweise sind das vielleicht gar keine so schlechten Nachrichten: indem Biden auf die Kuba-Krise verweist, signalisiert er zum Einen, dass er den Ernst der Lage nicht nur erkannt hat, sondern auch zum Thema macht.

    Und er verweist damit auch darauf, dass selbst eine so schwierige Situation gelöst werden kann: 》Die beiden Staaten vereinbarten folgende Bedingungen: Die Sowjetunion zieht ihre Raketen aus Kuba ab. Dagegen erklären die USA, keine weitere militärische Invasion Kubas zu unternehmen und in geheimer Absprache ihrerseits die amerikanischen Jupiter-Raketen aus der Türkei abzuziehen.[12]Der Abzug aus der Türkei findet etwas später und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um dieNATO-Partner der USA nicht zu brüskieren und die Vereinigten Staaten als Sieger der Krise darstellen zu können《 (Wikipedia)

    Und dazu passen Selenskyjs Äußerungen insoweit, als sie deutlich machen, dass alles darauf ankommen wird, die Ukraine zur Mäßigung zu bewegen - es ist ein großes Problem, dass wir es in Kiew mit Nationalisten zu tun haben.

    • @ke1ner:

      Russland führt einen Angriffskrieg unter ständiger Begehung von Kriegsverbrechen gegen die Ukraine. Vom Angegriffenen Mäßigung zu verlangen, statt sich an den Angreifer zu wenden, ist absurd.



      Putin hat Verhandlungen ausgeschlossen, außer man erkenne sein geraubten Gebiete an.

  • Mit der irren Forderung, der Westen müsse einen atomaren Erstschlag gegen Russland führen, zeigt der ukrainische Oberkomiker sein wahres Gesicht. Für die Ukraine wird mal kurz ein Nuklearkrieg geführt. Wer Putin für verrückt erklärt, sollte jetzt auch Selenski einbeziehen.



    Der Westen sollte sich sehr gut überlegen, ob nicht allmählich die Grenze der Unterstützung erreicht ist und der Komiker eingenordet werden muss.



    Ähnlich wie von seinem kongenialer Partner, dem Stammtischdiplomaten Melnyk, darf der Westen sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen.

  • Präsident Selenski verwendet in letzter öfters einen meist unnötig rüden Ton oder stellt unrealistische Forderungen, wie Präventivschläge gegen Russland (nicht: Russen in der Ukraine).

    Vielleicht hinterlässt der Krieg auch Spuren im Fingerspitzengefühl.

  • Selenskis Aussage zu Präventivschlägen sind unglaublich.



    Der Westen habt Selensky zu lange als den Heiligen aus der Ukraine dargestellt.



    Nur weil die Ukraine im Recht ist, heißt es noch lange nicht, dass an Selenski in den Himmel loben muss. Er wird mehr und mehr auch zum Problem.

  • Dass Herr Selenski Präventivschläge gegen einen möglichen russischen Atomangriff fordert wundert mich nicht.Klar, Russland ist der Aggressor, das ist unbestritten.



    Was Herrn Selenski betrifft habe ich den Eindruck, dass ihm der Dauerapplaus der meisten westlichen Länder zu Kopf steigt und zu Allmachtsphantasien auslöst.



    Mag sein, dass auch bei ihm, je länger der russische Angriffskrieg dauert, die Aggression zunimmt. Die Zahl der Toten und Verletzten, die sinnlose Zerstörung wären dafür Anlass genug.

    Allerdings sollte das nicht zu einer Verklärung der Rolle führen die Selenski jetzt spielt.

    Die Bildunterschrift: "Lapsus oder Rhetorische Eskalation?" in der Taz lässt offen, ob die Forderung nach Präventivschlägen wirklich so gemeint war.



    Ich fürchte das war eine ernst gemeinte Forderung.



    Dass jenseits des Kriegsgeschehens die Welt nicht so einfach in Gut und Böse aufzuteilen ist, macht ein Artikel der NewYok Times deutlich.



    Die berichtet gestern, dass US-Geheimdienste vermuten, die Ukraine stecke hinter dem Anschlag auf die russische Kriegsunterstützerin Daria Dugina durch eine Autobombe nahe Moskau im August. Die Ukraine hatte bislang alle Schuld von sich gewiesen und Moskau selbst des Attentats beschuldigt.



    Die Tötung einer missliebigen Person per Autobombe im Ausland hört sich zumindest nicht nach einer Tat von Friedensengeln an.

    Die Verurteilung der Russischen Aggression muss klar und deutlich sein.



    Trotzdem darf der Kritische Blick auf einzelne Aussagen oder Aktionen der Ukrainischen Regierung nicht verloren gehen.

    Ein, wie auch immer gearteter Frieden, wird nicht dadurch erreicht, dass man der einen oder anderen Kriegspartei blind folgt.



    Wenn es heißt "die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst" sollte das für kritische Journalist*innen bedeuten, noch mehr als sonst für eine kritische Distanz zu sorgen.

    • @Bürger L.:

      Ja Herr Bürger L., das dürfen sie freilich so sehen. Aber ich sehe es anders in zwei Punkten:

      1) Selenski fordert dies, um Schaden von seinem Land - und letztlich von der Welt - abzuwenden, der seiner meinung nach eintritt, falls Russland Atombomben in der Ukraine einsetzt. anders gesagt: er fürchtet, dass Putin dies tut und davor hat er Angst, daher die Forderung. Diese Sorge von Selenski ist absolut berechtigt, siehe die Äußerungen vieler Analysten inkl. zuletzt auch Bidens. Das ist also schon mal in Ordnung, die Lage ist kritisch, Selenski hat Recht, wenn er einen Atomwaffeneinsatz verhindern will. Das die erste Differenz zu ihrem Beutrag. Die anschließende Frage, ob das Mittel Präventivschlag das, was Selenski fürchtet, abwendet, oder ob es das nicht auch (oder Schlimmeres) hervorbringt, darüber kann man natürlich diskutieren. Ich zum Beispiel bin in dem Punkt skeptisch, dass sich so ein Krieg beenden lässt und sehe dann erst Recht ein enormes Eskalationspotential. Das steht für Biden und Co. nach allem was wir wissen auch nicht zur Debatte, es wird abgewartet, was Russland tut. Es wird gewarnt und es wird - falls es dazu käme - danach reagiert. Insofern: Selenski darf sich das wünschen, aber wir d.h. die führenden Politiker des Westens insbesondere Joe Biden müssen unsere eigene Abwägung treffen und bisher ist die sehr eindeutig eine, für die Präventivschläge - auf dieser Stufe der Eskalationsleiter - nicht in Frage kommen.

      2) Die Autobombe muss ich mal diskutieren. Es ist aus meiner Sicht erstens noch kein Beweis vorgelegt worden, dass es so war d.h. die Ukraine in gewisser Form dahintersteckt. Aber sagen wir, es sei so gewesen. Jetzt kommen die spannenden Punkte: Im Zweiten Weltkrieg wurden gegen den imperialen Aggressor und führende Funktionsträger auch Attentate verübt, da stellt niemand die Gerechtigkeitsfrage. Zweitens bin ich wie im Punkt 1) oben der Meinung, dass Kritik an so etwas nur strategisch begründet sein sollte: Dass so etwas nachteilig ist.

      • @JK83:

        "Selenski fordert dies, um Schaden von seinem Land - und letztlich von der Welt - abzuwenden..."

        Ein Witz? Was glauben Sie, was aus der Ukraine wird, wenn in Russland amerikanische Atombomben einschlagen?

    • @Bürger L.:

      Die missliebige Person gehörte zu den lautesten Lobbyisten für den Überfall auf die Ukraine.

      Übrigens: Kriegsparteien sind per se keine Friedensengel, wobei die Ukraine sich den Status nicht ausgesucht hat und übrigens Kiew immer wieder beschossen wird.

      Bisher benimmt sich die Ukraine im Krieg noch recht anständig.

  • Präventivschläge der NATO gegen Russland. Der Typ tickt Nichtgebrauch richtig. Und die Pseudo-Erklärung macht es auch nicht besser.

    Zum Glück werden die USA verutlich ihr eigenes Staatsgebiet nicht dem Risiko einer russischen atomaren Antwort aussetzen.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      Die USA?



      Europa ist dann verseucht und unbewohnbar.



      Ob das die USA interesdiert, wenn es um Selbstschutz geht, ist fraglich.



      D hat es doch den USA mit Ramstein so richtig gemütlich gemacht.

  • Wo bleibt heute die Stimme einer globalen Friedensbewegung der Menschen, jenseits von geopolitischen, kriegswirtschaftlichen, nationalen, religiösen und identitären Allianzen?

    • @Nilsson Samuelsson:

      Herr Samuelsson: Es könnte Sinn machen, darüber nachzudenken, warum es diese nicht gibt. Es könnte Sinn machen, darüber nachzudenken, warum sich davon die Massen keine Wirkung versprechen. Es könnte Sinn machen, darüber nachzudenken, ob Aggressionen und Zivilisationsbrüche solchen Ausmaßes ohne Waffen gestoppt werden können.

      Damit sie mich richtig verstehen: Es wäre wünschenswert. Aber es gibt so etwas nicht, weil so etwas in der Welt der Waffen und Atomwaffen und staatlichen Einflussphären keine Durchsetzungskraft hat und letztlich keine Wirkung entfaltet. Den Frieden muss man durch Einigkeit zwischen verbündeten Staaten inkl. Unterstützungssicherung im Inneren und strategischem Verhalten der Führungen - das moralisch nicht völlig korrodiert ist - in Verbindung mit Abschreckung erhalten. Um ihn zu erlangen aber muss manchmal erst selbst Gewalt angewendet d.h. Krieg geführt werden. Das sind die Mittel, die historisch das vermocht haben. Nichts sonst.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Frage ich mich auch.....

      • @Leningrad:

        Geht doch auf die Straße, setzt die Massen durch Euer ehrenwertes Anliegen in Bewegung und demonstriert für den Frieden. Am besten in Moskau, an der Quelle des Problems. Man muss ja eigentlich nur mal mit Putin richtig ernsthaft reden... Viel Erfolg!

        • @Bussard:

          Wenn Sie das Gefühl haben, Krieg (auch die jüngsten Higtech-Kriege) als etwas "natürliches" oder gar "ewiges" erklären und rechtfertigen zu müssen, empfehle ich Ihnen die Web-Seiten zweier Freidensorganisationen anzuschauen.

          worldbeyondwar.org/de/

          www.ppu.org.uk/ukraine

          Ganz klar ist - Konflikte sind viellecht ewig - Kriege sind von Menschen gemacht und kann von Menschen durch Verhandlung gestoppt werden.



          Krieg hinterlässt nur Schaden, Verletzungen und Narben auf Gesellschaften und Menschen.



          Es kann immer eine Friedenskultur gestärkt werden.

        • @Bussard:

          Wir sind dabei, kommst du mit?



          Wir sind nicht viele aber auf Masse kommt es am ende sicher doch an.

  • Jeden Tag eine kernige Meinung raushauen ist doch nicht das Klügste, was Selenskyj tun kann, denn wenn ihm grad nur solcher Mindfuck einfällt, fällt ein älterer Herr in Washington D.C. glatt drauf rein und und donnert hinterdrein eine seit Ronald Reagan nicht mehr gehörte Armaggedon-Rhetorik in den Äther. Die BürgerInnen vieler Länder sehen sich bereits mit kriegsbedingten Unannehmlichkeiten konfrontiert, und werden nun auch noch mit sowas verschreckt. Immerhin sprach Biden auch von einer diplomatischen Lösung, die aber momentan ferner denn je ist. Also sowohl im Negativen als auch im Positiven weckt Biden die falschen Erwartungen und schürt damit die Enttäuschung der von durch den Krieg entstandenen Mangelerscheinungen bereits mehr oder weniger hart betroffenen Weltbürger.

    Putin spielt es in die Karten, denn sein mobilgemachtes Ersatzheer ist nun, da eine westliche Drohung im Raum zu stehen scheint, viel besser motiviert, die Flitzpiepen aus Süd- und Ostrussland an der Front abzulösen. Ein besseres Geburtstagsgschenk hätte Selenskyj dem Herrscher aller Reußen nicht machen können. Der hat jetzt viel bessere Chancen, seine Kriegsziele konventionell zu erreichen. Und der politische Freundschaftspakt für Europa verliert sein ganzes Gewicht.

    Einziger Ausweg: Rücktritt Bidens und Einsetzung von Kamala Harris als US-Präsidentin. Gerade die Wortklauberei-Generation der Black Community ist vielleicht im Vorteil, weil sie sich grundsätzlich vorsichtiger ausdrückt und auch ihrem Freund Selenskyj dazu raten würde.

  • - Lapsus oder rhetorische Eskalation? Ukraines Präsident Wolodimir Selenski sorgt für Verunsicherung - die beiden "Kriegsherren" (Putin/Selenski) werden sich , je länger der Krieg dauert, immer ähnlicher. Im Februar war mir das Auftreten von Selenski noch sympathisch (z.B. -suche keine Mitfahrgelegenheit-), doch mittlerweile habe ich große Zweifel, ob bei ihm das Wohl der Ukraine an erster Stelle steht.

  • Vielleicht sollten diejenigen, die hier so vehement behaupten, dass es nicht zu einer nuklearen Eskalation in diesem Krieg kommen könne, mal auf die Einschätzung des US-Präsidenten hören … der scheint Putin besser zu kennen als manche selbsternannte Experten in diesem Forum.



    Und wenn Selenskyi wirklich ernst meint, was er hinsichtlich der Präventivschlag-Option verkündet hat, wäre es jetzt an der Zeit, ihm die Grenzen der militärischen Unterstützung aufzuzeigen … denn diese Option muss ein für allemal ausgeschlossen werden und zwar unabhängig von dem Bedrohungsszenario, das von russischer Seite aufgebaut wird. Hier muss die Haltung der NATO vollkommen klar sein.

    • @Abdurchdiemitte:

      Nun, die Haltung auf dieser Leiter der Eskalationsstufe ist klar, da brauchen sie keine Sorgen haben. Wünschen oder fordern darf Selenski das freilich.

      Sollte aber Putin solche Waffen einsetzen, dann wird das wahrscheinlich anders werden. Dann wird - mit großer Wahrscheinlichkeit - ein Teil der NATO oder die ganze Nato Teile von Russlands Militär attackieren. Ich habe mich etwas damit befasst, die Tendenz scheint dann hin zu einem konventionellen - starken aber beschränkten - Gegenschlag zu gehen. Das ist noch kein eigener Atomwaffeneinsatz, aber es ist eine Warnung, dass weitere solche Einsätze - oder gar strategische Waffen auf Städte - tatsächlich der NATO keine andere Wahl mehr lassen, als umfangreich Russland zu attackieren - auch noch nicht unbedingt nuklear weil man solche Waffen nicht als erstes einsetzen möchte. Und zwar weil Russland ohne Not und ohne Rechtfertigung Zivilisationsbrüche begeht, die potentiell alle Menschen auf der Erde in Unsicherheit versetzen. Sollte allerdings Russland solche Waffen auf Natoterritorium einsetzen, dann sind wir sehr nah am umfassenden Atomkrieg. Man studiere das Szenario: Bis dahin ist die nukleare Eskalation jedes mal von Russland ausgegangen.

      Man muss sich das prinzipiell nochmal klar machen: Russland würde tatsächlich unangegriffen diese Waffen einsetzen,über denen zu Recht ein Tabu liegt. Das kann und wird der allergrößte Teil der Staaten und der Weltbevölkerung nicht gut finden. Und sie würden damit auch zur Bedrohung für sehr sehr viele Menschen in weiten Teilen der Erde. Denn wer sagt denn, dass Russland die Waffen des Massenmordes nicht wieder einsetzt um politische - imperiale - Ziele zu erpressen.

      Das ist die Situation vor der wir stehen.

      • @JK83:

        Völlig richtig, ein Präventivschlag heißt mitnichten, dass dieser nuklear geführt werden muss, und so ist es auch mit einer Reaktion der NATO auf einen möglichen russischen Kernwaffeneinsatz. Die NATO hat gute Möglichkeiten, um hier zu reagieren, ohne die nukleare Eskalation mitzugehen. Diese vollkommene Bankrotterklärung bleibt Putin vorbehalten.

  • Man muss ja irgendwann auch mal in die Offensive kommen.

    Nun müssen die Russen also nicht nur um ihre teilmobilisierten Söhne bangen, sondern auch noch bei einem Atomkrieg vor dem ganzen Rest der Menschheit zu sterben.

    Sorry, aber irgendwie kann ich im Angesicht der Situation nur noch Sarkasmus.