piwik no script img

+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Hamas will Offensive abwenden

Die Hamas stimmt laut eigenen Angaben dem Vermittler-Vorschlag zur Waffenruhe zu. Israel reagiert angesichts seiner geplanten Offensive in Rafah zunächst verhalten.

Kommt die Waffenruhe? Rafah am 6.Mai Foto: Reuters TV

Hamas stimmt Vermittler-Vorschlag zur Waffenruhe im Gazastreifen zu

Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben einem von den Vermittlern Ägypten und Katar unterbreiteten Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zugestimmt. Das teilte die Organisation am Montagabend auf ihrem Telegram-Kanal mit. Hamas-Auslandschef Ismail Hanija habe den katarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstleiter Abbas Kamal demnach per Telefon über die Entscheidung informiert.

Israel äußerte sich zunächst nicht. Ein von der Hamas angenommener Vorschlag für eine Waffenruhe ist nach Angaben aus israelischen Kreisen aber inakzeptabel: Es handle sich um einen „aufgeweichten“ ägyptischen Entwurf, sagt ein Insider. Darin seien „weitreichende“ Schlussfolgerungen enthalten, denen Israel nicht zustimme. Israel prüfe den Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazakrieg, sagte später ein Regierungsvertreter. Allerdings weiche der Plan der Palästinenserorganisation Hamas von einem früheren israelischen Entwurf ab.

Auch blieb unklar, welchen Inhalten des Vorschlags die Hamas genau zugestimmt hat. Aus Hamas-Kreisen in der libanesischen Hauptstadt Beirut hieß es jedoch, es handele sich um eine „Schlüsselentwicklung“. Nicht geklärt war außerdem, ob es sich um einen Vorschlag handelt, dem auch Israel zugestimmt hat, da die Verhandlungen „indirekt“ geführt wurden. Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete, Israel warte auf Angaben der Vermittler. Ein namentlich nicht genanntes Kabinettsmitglied sprach dem Sender zufolge von einem Täuschungsmanöver der Hamas, um Israel als Verweigerer darzustellen.

Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten nicht direkt miteinander, es gibt aber Gespräche. Deren Schwerpunkt war zuletzt aus Katar nach Ägypten verlegt worden. Insgesamt hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Organisationen am 7. Oktober mehr als 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Im Laufe einer einwöchigen Feuerpause Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Es war zuletzt befürchtet worden, dass von den noch immer im Gazastreifen vermuteten 133 Geiseln inzwischen viele nicht mehr am Leben sind.

Die Hamas forderte bis zuletzt einen umfassenden Waffenstillstand, einschließlich eines vollständigen Abzugs der israelischen Armee aus dem Gazastreifen. Israel, das die komplette Zerschlagung der Hamas zum Ziel erklärt hat, lehnte dies bisher ab. Außenminister Israel Katz hatte zuletzt erklärt, sein Land sei bereit, den angekündigten Militäreinsatz in der Stadt Rafah zu verschieben, sollte ein Deal zur Freilassung von Geiseln zustande kommen. Erst am Montag hatte das israelische Militär Menschen in Rafah im südlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgerufen.

Angehörige der Geiseln und ehemalige Geiseln hatten in den vergangenen Tagen die israelische Regierung eindringlich aufgefordert, zu einer Verhandlungslösung zu kommen. In einem Schreiben an Benny Gantz und Gadi Eisenkot, Minister im Kabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu, hatten sie noch am Montag Antworten zur Haltung der Regierung gefordert. „Wir Familienmitglieder beobachten voller Schrecken, was passiert„, schrieben sie auch mit Blick auf die Vorbereitungen der Rafah-Offensive. „Netanjahu macht den Deal bewusst zunichte und überlässt die Geiseln ihrem Tod.“ (dpa/rtr/ap)

UN: Vertreibung aus Rafah könnte Kriegsverbrechen sein

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat den israelischen Evakuierungsaufruf für Menschen in Rafah im Gazastreifen als „unmenschlich“ bezeichnet. „Das humanitäre Völkerrecht verbietet es, die Vertreibung von Zivilisten aus Gründen anzuordnen, die mit dem Konflikt zusammenhängen, es sei denn, die Sicherheit der betroffenen Zivilisten oder zwingende militärische Gründe erfordern dies, und selbst dann nur unter strengen rechtlichen Voraussetzungen“, teilte Türks Büro am Montag in Genf mit. „Die Nichteinhaltung dieser Verpflichtungen kann auf eine Zwangsumsiedlung hinauslaufen, die ein Kriegsverbrechen darstellt.“

Der Schutz der Zivilbevölkerung sei Grundlage des humanitären Völkerrechts, zitierte das Büro Türk. „Die Zwangsumsiedlung von Hunderttausenden aus Rafah in Gebiete, die bereits zerstört sind und wo es kaum Unterkünfte und praktisch keinen Zugang zu der für ihr Überleben notwendigen humanitären Hilfe gibt, ist unvorstellbar. Es wird sie nur noch mehr Gefahr und Elend aussetzen.“ Türk verlangte eine Feuerpause und die sofortige Freilassung aller Geiseln und willkürlich Festgenommenen. (dpa)

Biden bekräftigt in Gespräch mit Netanjahu Sorge über Rafah-Offensive

US-Präsident Joe Biden hat in einem Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu seine Sorge über die Folgen einer möglichen Militäroffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens bekräftigt. Das sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus am Montag.

Das Gespräch fand demnach am Montagmorgen (US-Zeit) statt, nur wenige Stunden bevor Biden König Abdullah II. von Jordanien zu einem privaten Mittagessen im Weißen Haus empfangen sollte.

Das israelische Militär hatte zuvor Zehntausende Menschen in Rafah zur Evakuierung aufgefordert. Israel bereite einen „Einsatz von begrenztem Umfang“ vor, sagte ein Sprecher, wollte sich aber nicht dazu äußern, ob dies der Beginn einer umfassenderen Bodenoperation sei.

Die Vereinigten Staaten als Israels engster Verbündeter haben die Regierung Netanjahu wiederholt gedrängt, auf eine Militäroffensive zu verzichten, um den Schutz der Zivilbevölkerung dort zu gewährleisten. In der Stadt haben mehr als eine Million palästinensische Zivilisten Schutz gesucht. (ap)

Nouripour zu Rafah: „Diese Großoffensive darf es so nicht geben“

Grünen-Chef Omid Nouripour hat eindringlich vor einer geplanten Bodenoffensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Über eine Million Menschen hielten sich dort auf. „Und eine großflächige Offensive wäre eine absehbare humanitäre Katastrophe“, sagte Nouripour am Montag in Berlin. „Diese Großoffensive darf es so nicht geben.“ Nötig seien eine Waffenruhe, sichere Korridore und eine gesicherte humanitäre Versorgung sowie die Freilassung der Geiseln in den Händen der Hamas.

Die israelische Armee habe die Menschen immer wieder aufgefordert, in den Süden des Gazastreifens zu gehen, betonte Nouripour. „Sie sind in den Süden gegangen, viele sind in den Süden gegangen und nun ist nicht klar, wohin sie denn gehen sollen, wenn jetzt die große Offensive auf Rafah beginnt“, sagte er unter Verweis auf die großflächige Zerstörung des Gazastreifens.

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe habe man „mit großer Freude“ gesehen, sagte Nouripour. Nun stockten diese aber und die Hamas unterminiere sie durch Raketenangriffe auf einen der zentralen Grenzübergänge. (dpa)

Französisches Außenministerium betont Widerstand gegen Rafah-Offensive

Das französische Außenministerium hat seinen „entschiedenen Widerstand“ gegen eine von Israel geplante Bodenoffensive in der Grenzstadt Rafah im südlichen Gazastreifen betont. „Frankreich erinnert im Übrigen daran, dass die Zwangsumsiedlung einer Zivilbevölkerung ein Kriegsverbrechen im Sinne des Völkerrechts darstellt“, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Außenministeriums. Die Geiseln der Hamas müssten sofort freigelassen werden, und ein dauerhafter Waffenstillstand müsse den Schutz ermöglichen, den die Zivilbevölkerung brauche, hieß es. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich am Sonntag bereits ähnlich geäußert.

Israels Militär hatte am Montag mit der Evakuierung Rafahs begonnen. Es rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Betroffen sind schätzungsweise 100 000 Menschen, wie ein Militärsprecher sagte. (dpa)

EU verurteilt Aufruf zu Evakuierung des Ostteils der Stadt Rafah

Die EU hat die von Israel angeordnete Evakuierung des Ostteils der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen verurteilt. Der Aufruf der Armee lasse „das Schlimmste befürchten: mehr Krieg und Hunger“, schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag im Onlinedienst X. „Das ist inakzeptabel. Israel muss auf eine Bodenoffensive verzichten“, fügte er hinzu. Die EU müsse sich zusammen mit der internationalen Gemeinschaft dafür einsetzen, „ein solches Szenario zu verhindern“. (afp)

Jordanien: Rafah-Militäroffensive wäre „unauslöschlicher Schandfleck“

Jordanien hat nach dem israelischen Evakuierungsaufruf in der Stadt Rafah im Gazastreifen erneut vor einer erwarteten Militäroffensive gewarnt. „Ein weiteres Massaker an den Palästinenser steht bevor“, teilte der jordanische Außenminister, Aiman Al-Safadi, am Montag auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit. Alle müssten jetzt handeln, um ein solches Szenario zu verhindern. Es sei ein „unauslöschlicher Schandfleck“ für die internationale Gemeinschaft, sollte es zu einem Militäreinsatz in Rafah kommen.

Israels Militär hatte zuvor die Einwohner des östlichen Teils der Stadt Rafah im Grenzgebiet zu Ägypten dazu aufgerufen, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Betroffen sind schätzungsweise 100 000 Menschen, wie ein Militärsprecher sagte. Israel will mit dem Militäreinsatz die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zerschlagen. Israel steht für sein Vorhaben international in der Kritik, weil sich in Rafah Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. (dpa)

Auswärtiges Amt warnt vor humanitärer Katastrophe in Rafah

Die Bundesregierung hat Warnungen vor den Folgen eines großen Militäreinsatzes der israelischen Streitkräfte in der Grenzstadt Rafah im südlichen Gazastreifen bekräftigt. In dem Gebiet hielten sich mehr als eine Million Menschen auf, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Sie forderte: „Diese Menschen brauchen Schutz. Sie brauchen natürlich humanitäre Unterstützung. Und die Bundesregierung und auch die Außenministerin haben bereits in Vergangenheit wiederholt gesagt, dass eine groß angelegte Bodenoffensive auf Rafah eine humanitäre Katastrophe wäre, und zwar eine humanitäre Katastrophe mit Ansage.“

Zugleich verurteilte sie fortgesetzte Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen. Mitglieder des militärischen Arms der Palästinenserorganisation hatten am Sonntag Raketen auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom, der sich nicht weit von Rafah entfernt befindet, gefeuert und dabei vier israelische Soldaten getötet. Kerem Schalom ist der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen.

Die Sprecherin forderte auch, laufende und schwierige Verhandlungen nicht zu gefährden. „Gleichzeitig erleben wir eine Situation, wo weit über 100 Menschen in Gefangenschaft, in Geiselhaft der Hamas sind, die befreit werden müssen“, sagte sie. Alle Seiten müssten nun „maximale Anstrengungen“ unternehmen. „Denn es muss zu einer Situation kommen, dass sowohl die Menschen in Gaza bestmöglich versorgt werden können mit humanitären Gütern und gleichzeitig die Geiseln befreit werden können“, sagte die Sprecherin. (dpa)

Hamas warnt vor katastrophalen Folgen von Rafah-Räumung

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat den Beginn der israelischen Räumung der Stadt Rafah vor einem Militäreinsatz scharf kritisiert. Israel schädige damit allen Bemühungen, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erzielen, sagte Mahmud Merdawi, ein ranghohes Hamas-Mitglied, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Der Schritt werde sich negativ auf die indirekten Verhandlungen auswirken und „katastrophale Auswirkungen“ auf die örtliche Bevölkerung haben, sagte er. Merdawi betonte, ein israelischer Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens nahe der ägyptischen Grenze werde den Druck auf die Hamas nicht erhöhen. Es werde Israel nicht gelingen, die Kriegsziele zu erreichen.

Mitglieder des militärischen Hamas-Arms hatten am Sonntag Raketen auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom, der sich nicht weit von Rafah entfernt befindet, gefeuert und dabei vier israelische Soldaten getötet. Kerem Schalom ist der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen. Die Armee schloss ihn nach dem Raketenangriff vorübergehend für humanitäre Transporte.

Das Militär bombardierte im Anschluss nach eigenen Angaben im Gazastreifen den Ort in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten, von dem der Angriff ausgegangen war.

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Montag mit, bei verschiedenen israelischen Angriffen in Rafah seit Sonntagabend seien mindestens 28 Palästinenser getötet worden. Auch am Montag gab es Berichte über heftige Angriffe im Osten der Stadt Rafah. (dpa)

Grenzübergang Rafah vor Israels Offensive weiterhin offen

Vor der erwarteten Offensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah und während der dortigen Evakuierung ist der gleichnamige Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten weiterhin geöffnet. Das teilte die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite am Montag mit. So sei der Transitbereich auf ägyptischer Seite geöffnet worden für die Ausreise von Palästinensern nach Ägypten.

Auch ägyptische Sicherheitskreise wiesen Berichte über eine Schließung zurück und erklärten, dass weiter Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern in das Küstengebiet einfahren. Am Montag hätten 40 solcher Lkw die Grenze überquert, 250 weitere würden für die Durchfahrt in den Gazastreifen vorbereitet.

Israels Militär hatte am Montag mit der Evakuierung Rafahs im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Betroffen sind schätzungsweise 100 000 Menschen, wie ein Militärsprecher sagte. (dpa)

Israels Militär schickt Palästinenser ins Al-Mawasi-Lager

Vor einem erwarteten Militäreinsatz hat Israels Armee mit der Evakuierung der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief die Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten am Montag dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben.

Indirekte Verhandlungen Israels mit der islamistischen Terrororganisation Hamas in Kairo über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge waren zuvor ohne Ergebnis geblieben.

Das Militär „bestärkt die Bewohner von Ost-Rafah darin, sich in das erweiterte humanitäre Gebiet zu begeben“, erklärte die Armee am Montag. Die Armee erklärte weiter, dass sie die Bewohner durch Poster, SMS, Anrufe und Aufrufe in den Medien auf Arabisch informiere. (dpa/afp)

Internationale Kritik an Einsatz ignoriert

In Rafah im südlichen Gazastreifen haben rund 1,2 Millionen Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas gesucht. Die israelische Regierung bezeichnet die Stadt als letzte verbliebene Hochburg der Hamas in dem Palästinensergebiet.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte kürzlich erklärt, die israelische Armee werde ungeachtet der internationalen Kritik und unabhängig von einer möglichen Einigung auf ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gazastreifen ihre Pläne für eine Bodenoffensive in Rafah umsetzen.

Die Vereinigten Staaten als Israels engster Verbündeter hatten die israelische Regierung wiederholt gedrängt, die Invasion nicht durchzuführen, weil es keinen glaubwürdigen Plan zum Schutz der Zivilbevölkerung gebe. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte jedoch in der vergangenen Woche, das Militär werde ungeachtet einer möglichen Waffenruhe mit der Hamas auf die Stadt vorrücken.(dpa/afp/ap)

Drei israelische Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Erst am Sonntag kamen bei einem Raketenangriff der Hamas an einem Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Israel drei israelische Soldaten ums Leben. Der Grenzübergang Kerem Schalom wurde daraufhin geschlossen. Israels Militärsprecher Nadav Schoschani wollte sich nicht dazu äußern, ob der bevorstehende Einsatz in Rafah eine Reaktion auf den Angriff vom Sonntag war. Er sagte, der Vorfall werde keine Auswirkungen auf die Menge der dringend benötigten Hilfsgüter haben, die in den Gazastreifen gelangen, weil andere Grenzübergänge weiterhin in Betrieb seien.

Israel kündigte bereits vor Monaten eine Bodenoffensive in Rafah an, um dort verbliebene Strukturen der militant-islamistischen Hamas zu zerschlagen. Erst am Sonntag warf der israelische Verteidigungsminister Joav Galant der Hamas vor, sie sei nicht ernsthaft an einer Vereinbarung mit Israel interessiert. Der Minister warnte vor einem Großeinsatz in Rafah in „sehr naher Zukunft“. (ap)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

39 Kommentare

 / 
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Danke für eure Kommentare, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Ach ja, wer wird wohl am Ende Recht haben und Recht behalten....?

    Wo sitzen die Opfer und wo die Täter?

    Fest steht nur, dass Menschlichkeit und Vernunft auf der Strecke bleiben.

  • Der Hamas geht es einzig und allein um deren eigenes Überleben und somit Machterhalt.



    Alles andere, wie die eigene Bevölkerung, Geiseln, Leid ... sind nur untergeordnete Punkte und allenfalls Druckmittel bei Verhandlungen.



    Es ist so widerlich das anschauen zu müssen. Und die Regierung in Israel hat letztlich keine echte Handhabe außer mit Gewalt darauf zu reagieren. Teil des Problems ist freilich auch, dass die das auch rücksichtslos tut, Netanjahus politisches Überleben hängt gleichsam an der Fortführung des Konflikts. Alles recht aussichtslos!

  • Warum muss Israel auf die Offensive verzichten? Die Hanas hat den Krieg begonnen und führt ihn jeden Tag mit der Geiselnahme weiter ebenso wie mit dem Raketenbeschuss des Grenzübergangs für die Hilfslieferungen. Sie hat auch angekündigt, jederzeit wieder so viele Juden wie möglich zu massakrieren. Die Warnungen an die Bevölkerung und die Aufforderung an die Zivilisten, sich aus Rafah zu entfernen, werden verurteilt? Haben die Amerikaner, Franzosen, Briten jemals Zivilisten gewarnt in ihren Kriegen? Spanien, Belgien? Hat überhaupt jemals ein angegriffenes Land die Zivilbevölkerung des militärischen Gegners gewarnt? Oder ist das eine israelische Spezialität? Wäre es weniger schlimm, wenn gar nicht gewarnt würde? Die Reaktionen auf den Kriegsbeginn der Hamas waren ja doch eher zweifelhaft. Also scheint das eine allgemein akzeptierte Art der Kriegsführung zu sein.

    • @BrendanB:

      Davon abgesehen, dass es im NO-Konflikt gar nicht so eindeutig ist, wer begonnen hat (und die Zuordnung von Aktion und Reaktion oft mehr über die Zuordnenden aussagt als über die Verhältnisse vor Ort): mittlerweile sind auch Israels engste Verbündete kritisch und der IGH ermittelt wegen des Verdachts auf Völkermord - dass Israels Strafexpedition noch eine "allgemein akzeptierte Art der Kriegsführung" darstellt, ist also objektiv falsch.

      • @O.F.:

        Alles keine Antworten auf meine Fragen, die sich ja gerade aus den von Ihnen geschilderten Sachverhalten ergeben. Also wäre es besser, gezielt und ohne Warnung loszubomben - denn am Recht auf Selbstverteidigung wird ja auch international festgehalten (es sei denn man heißt Albanese). Mit Warnung, Einrichten von Evakuierungszonen ist es aber böse. Bleibt nur ein Verhalten der Hamas, was offenkundig international Zustimmung findet.

        "Davon abgesehen, dass es im NO-Konflikt gar nicht so eindeutig ist, wer begonnen hat "

        Israel wurde eine Stunde nach Staatsgründung angegriffen. Israel wurde direkt nach der Räumung Gazas mit Raketen beschossen. Israel wurde am 7. Oktober von der Hamas angegriffen. NICHTS rechtfertigt die Taten der Hamas derart, dass es zulässig wäre, davon zu fabulieren, dass es "nicht so eindeutig sei", wer angefangen habe. Kein Netanjahu, kein Ben Gvir, keine Siedlung in der Westbank.

        • @BrendanB:

          So einfach ist es nicht; in einem verworrenen Konflikt wie diesem ist es gefährlich mit dem Recht auf Selbstverteidigung zu argumentieren (Sie blenden hier die Rolle Israels als Besatzungsmacht aus!); und selbst wenn man das ausblendet: auch ein angegriffener Staat bleibt an das humanitäre Völkerrecht gebunden - und das die israelische Kriegsführung dem nicht gerecht wird, betonen inzwischen nicht nur AJ und der Albanese... Die Taten der Hamas sind nicht gerechtfertigt - die enthemmete Gewalt in Gaza allerdings ebenso wenig; Sie merken vielleicht, dass hier beide Seiten (mit den selben selektiven Geschichtsbildern) genau gleich argumentieren: wir sind die Angegriffenen, deshalb ist jedes Mittel recht - das stimmt aber nicht, weder moralisch, noch juristisch.

      • @O.F.:

        Bitte keine Nebelkerzen werfen: Die Hamas allein hat es in der Hand, eine Waffenruhe herbeizuführen, sie muss lediglich die Geiseln freilassen

        • @PeterArt:

          Nein, Geiseln freilassen alleine wird nicht reichen. Einstellung der Kampfhandlungen, Absetzen von Hanijeh und Auslieferung von Sinwar und Deif sowie der noch lebenden Terroristen vom 7. Oktober muss es schon sein. Dann könnte sich die Hamas mit neuer Führung neu ausrichten und selbst Netanjahu hätte dann keinen Grund mehr weiter zu kämpfen.

          • @BrendanB:

            Hätte von mir sein können. Ich bezog mich nur auf die Minimalvoraussetzung für einen Waffenstillstand.

  • Scheinbar sind die Geiseln Netanjahu völlig egal. Er will gie Köpfe der Hamas. Nur das treibt ihn an.

    • @Ernie:

      Egal sind die Geiseln primär den Hamas-Terroristen, die sie gefangenhalten.



      Und Israel steht im Konflikt, indem sie das Schicksal der Geiseln gegen weitere Massaker an der eigenen Bevölkerung abwägen muss. Dass da weitere Motivationen mit reinspielen, spielt da keine Rolle.

  • "Erst am Sonntag kamen bei einem Raketenangriff der Hamas an einem Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Israel drei israelische Soldaten ums Leben."



    Hamas will um jeden Preis verhindern, dass Grenzübergänge geöffnet werden, über die Hilfslieferungen hereinkommen könnten.

  • Man könnte meinen, die Hamas möchte die Entscheidungsschlacht um jeden Preis. Nach dem Motto, lieber unterirdisch untergehen, als aufzugeben und die eigene Niederlage einzugestehen. Flüchtlinge dienen da wohl nur noch als Märtyrermasse.

  • Al-Mawasi ist noch kleiner als Rafah, dort befinden sich bereits Flüchtlinge und die Bedingungen dort wurden schon im Dezember kritisiert.



    apnews.com/article...b2333ad0bdf2379e31



    Die nächste Stadt ist Khan Younis die zum Großteil zerstört wurde. Das letzte was man von den Amerikanern gehört hat ist, das Israel keinen Plan aufgezeigt hat, was mit den Flüchtlingen passieren und wie sie versorgt werden sollen. Wenn Rafah angegriffen wird ist ja anzunehmen das der dortige Grenzübergang geschlossen wird.



    Und wenn man sagt, das man Rafah angreifen wird egal ob es zu einem Deal kommt, dann untergräbt dies in meinen Augen auch die Verhandlungen.



    Es gibt selbst in Israel sehr viele Stimmen die auch einem Netanjahu unterstellen nicht an einem Deal interessiert zu sein: zum einen weil er durch eine Verlängerung des Krieges im Amt bleiben kann und weil so auch die Untersuchungen zum 07. Oktober aufgeschoben werden, die ja auf eine Zeit nach dem Krieg verlegt wurden (siehe auch Interviews mit Gershon Baskin der in früheren Geiselnahmen verhandelt hat) . Wie etliche Medienorganisationen gemeldet haben, lief auch so einiges auf israelischer Seite falsch angefangen davon, dass Warnungen über einen möglichen Angriff aus den eigenen Reihen ignoriert wurden. Bisher hat nur Aharon Haliva dafür die Konsequenzen getragen, ist zurück getreten und hat aber gleichzeitig gefordert das eine Kommission eingesetzt wird, die eine genaue Untersuchung durchführt. Und zumindest eine Ministerin Orit Strock, hat öffentlich gesagt was sie von Geiseldeals hält- im Grunde die Geiseln opfern. Und auch andere rechtsextreme Minister hatten angedroht im Falle eines Geiseldeals und der Absage der Offensive in Rafah die Regierung aufzulösen. Die Aussagen von Smotrich letzte Woche zur kompletten Zerstörung Gaza´s zeigen ein beängstigendes Bild was dort einige Regierungsmitglieder im Sinn zu scheinen haben.

    • @Momo Bar:

      Die Hamas hält bis heute Geiseln, schießt mit Raketen auf Israel und versteckt sich hinter den eigenen Zivilisten. In meinen Augen untergräbt dies auch die Verhandlungen.

  • Dass bedeutet hoffentlich, dass die Hamas nun militärisch zerschlagen oder zumindest ihrer militärischen Schlagkraft weitestgehend beraubt wird. Was mit den verbleibenden noch lebenden Geiseln geschieht, ist ungewiss, und das schlimmste ist zu befürchten. Aber was wäre die Alternative? Es ist klar, dass die Hamas niemals einem Deal zugestimmt hätte, der keine Garantien für ihr politisches Fortbestehen beinhaltet hätte. Diese Garantien will nach dem 7. Oktober völlig zu Recht niemand in Israel mehr geben. Ein fürchterliches moralisches Dilemma.

    • @smallestmountain:

      "Diese Garantien will nach dem 7. Oktober völlig zu Recht niemand in Israel mehr geben."

      Ich bin der Ansicht, auch die Bürger in Gaza darf "man" nicht der Tunnelkämpfer-Gruppe dort überlassen. Die Bevölkerung in Gaza sollte zumindest die Chance bekommen, sich von ihrer kämpfenden Truppe zu trennen.



      Wenn sie nach dem Krieg erneut Tunnelkampftruppen bilden wollen, ist das zu akzeptieren und die jüdische/Israel-Seite muss Lösungen für das Problem finden, aber meiner Meinung nach sollten die Bürger in Gaza zumindest die Chance bekommen, sich dagegen zu entscheiden.

      Mit den früheren Anführern wird kein Neuanfang für die Menschen in Gaza möglich sein.

      Die Grenzübergänge zu beschießen, über die Hilfslieferungen kommen, ist unmenschlich. (Von wem der Hafen beschossen wurde, weiß ich nicht verbindlich.)

      • @*Sabine*:

        Ein Neuanfang für Palestinenser und Israelis nur ohne Hamas und alle, die so sind wie die.

  • Israel versucht einmal mehr, Zivilisten vor einem Schlag gegen die Hamas aus der Schusslinie zu bringen. Hoffen wir, dass die internationale Gemeinschaft diese Bemühungen honoriert und wahrnimmt, dass Israel wirklich nur gegen Terroristen kämpfen will, nicht gegen unbeteiligte Zivilisten.

    • @Winnetaz:

      Meinem Eindruck nach hat niemand seit dem Beginn des Angriffskrieges der Gaza-Hamas-palästinensischen Seite, die Bemühungen und Anstrengungen der jüdischen/Israel-Seite, so wenig als möglich Zivilisten zu töten honoriert/wahrgenommen und wird es auch weiter nicht.

      Es scheinen auch viele nicht zu sehen, dass die Kriegsführung der jüdischen/Israel-Seite erheblich einfacher sein würde, wenn sie keine Rücksicht auf die Zivilisten nehmen würde.

      Die jüdische/Israel-Seite hat sich freiwillig auf einen Boden-Häuser-Kampf eingelassen, was für deren Soldaten erheblich gefährlicher ist, als Luftkämpfe.

    • @Winnetaz:

      Die israelischen Bemühungen um den Schutz von Zivilisten waren so hervorragend, dass inzwischen der IGH wegen Völkermord ermittelt. Wie man diese Strafexpedition noch verteidigen kann - auch noch c. 35000 Toten, inklusive verhungerter Kinder - ist ein Rätsel (oder auch nicht...).

      • @O.F.:

        Der IGH ermittelt, weil geklagt wurde. Ein Indiz für ein nicht völkerrechtliches, sondern politisches Motiv hinter der Klage ist die Nähe zwischen Südafrika und der Hamas. Ob die Klage zu einer Verurteilung führt, bleibt abzuwarten. Jedoch als Argument gegen Israel 35000 Tote anzuführen, wie sie es tun – ohne Unterscheidung zwischen Zivilist*innen und Hamas-Kämpfern und ohne Interesse an der Rolle der Kriegsführung der Hamas –, ist suggestive Rhetorik gegen Israel und trägt nichts zur Bewertung der Situation der Zivilbevölkerung in Gaza oder zur Bewertung der Kriegsführung der IDF bei.

        • @smallestmountain:

          "Der IGH ermittelt, weil geklagt wurde."



          Das ist nicht ganz richtig, der IGH hat die Klage geprüft und hält sie zumindest für plausibel, andernfalls hätte er das Verfahren bereits eingestellt.



          2/3 der Toten sind Frauen und Kinder; selbst wenn man die fragwürdige Prämisse akzeptiert, dass alle Männer Hamas-Kämpfer sind, ist das eine alptraumhafte Zahl von zivilen Opfern, die man nicht mit einem Schulterzucken und etwas Geraune kleinreden kann. Palästinenser sind nicht weniger wert als andere Menschen.

          • @O.F.:

            Die Angabe von 2/3 Frauen und Kinder ist aber gar nicht glaubhaft:

            www.npr.org/2024/0...s-israel-hamas-war

            Hier gibt der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza zu, das von den (damals) 30.000 Opfermeldungen eigentlich nur 17 auf Krankenhausmeldungen beruhen, die übrigen 13 auf „verlässlichen Medienberichten“. Welche diese sein sollen? Sagt er nicht.

            Dann wird er damit konfrontiert, dass auf der Liste der veröffentlichten Namen 58% Frauen und Kinder sind, nicht 70% wie behauptet wird. Keine Erklärung für die Diskrepanz.

            Ein trauriger Beleg für die Qualität des Journalismus in diesem Konflikt. Es dauert Monate, bis jemand die Angaben prüft, inzwischen werden 58% großzügig "gerundet" mal auf 2/3, mal 70-72%, mal bis 3/4 (je nach dem, wer berichtet).

          • @O.F.:

            „Das ist nicht ganz richtig, der IGH hat die Klage geprüft und hält sie zumindest für plausibel, andernfalls hätte er das Verfahren bereits eingestellt.“

            Doch, das ist richtig. Ihr Vorredner hat vollkommen Recht, es lässt sich noch gar nichts über die Haltung des Gerichts zum Inhalt des Vorwurfs sagen. Zumal Ihre Aussage „andernfalls hätte er das Verfahren bereits eingestellt“ natürlich irreführend ist. Das Gericht braucht selbstverständlich einige Zeit, um die Vorwürfe zu prüfen und das wäre selbst dann der Fall, wenn es diese Vorwürfe für vollkommen hanebüchen erachtet.



            Was nun den Umgang mit der Frage nach der „Plausibilität“ des Vorwurfs angeht, hat sich Joan Donoghue, die Vorsitzende Richterin des Prozesses, bei der BBC geäußert und klargestellt, dass der IGH nur festgestellt hat, dass "the Palestinians had a plausible right to be protected from genocide" und dass "South Africa had a right to present that in the court".



            Über die Plausibilität was den Inhalt des Genozid-Vorwurfs angeht, hat sich der IGH gar nicht geäußert:

            www.jpost.com/isra...war/article-798766

            • @Taugenichts:

              Nein, das ist so nicht richtig: das Gericht muss eine Klage nicht annehmen, falls a, formale Fehler bestehen oder b, die Klage offenkundig keine Substanz hat. D.h. die Aussage "Der IGH ermittelt, weil geklagt wurde" ist also zumindest ungenau, weil es den implizierten Automatismus nicht gibt. Dass damit kein Urteil vorweggenommen ist, versteht sich von selbst. Das Verfahren ist aber eben auch kein rein formaler Akt, der einzig aus der südafrikanischen Klage folgt.

              • @O.F.:

                Eine formale Plausibilität ist aber nicht das, was Sie voraussetzen. Sie schreiben ja zuvor: „Die israelischen Bemühungen um den Schutz von Zivilisten waren so hervorragend, dass inzwischen der IGH wegen Völkermord ermittelt.“



                Das impliziert eine inhaltliche Substanz des Vorwurfs, von der Sie jetzt selbst bestreiten, dass sie vorliegt.

                • @Taugenichts:

                  Ich fürchte, Sie missverstehen nach wie vor das Prozedere: der IGH überprüft Klagen zunächst darauf, ob sie in seine Zuständigkeit fallen und ob genügend Hinweise für einen Anfangsverdacht bestehen (was, wie gesagt, kein Urteil vorwegnimmt, sondern nur klärt, ob es überhaupt etwas zu verhandeln gibt) – nichts anderes habe ich auch in der von Ihnen zitierten Passage geschrieben. Daher bleibt es bei dem Punkt, dass ein Verfahren kein Automatismus ist, der aus jeder Klage folgt.

          • @O.F.:

            "2/3 der Toten sind Frauen und Kinder; selbst wenn man die fragwürdige Prämisse akzeptiert, dass alle Männer Hamas-Kämpfer sind..."



            Sie stellen hier implizit die Prämisse auf, dass keine Frau Hamas-Kämpfer ist.



            Wie das mit kindlichen Kämpfern aussieht, weiß man ja nun auch nicht.



            Aber das nur der Exaktheit halber.



            Jeder Toter ist einer zuviel.

            • @Encantado:

              Es gibt keine Hinweise darauf, dass in den Hamas-Milizen Frauen und Kinder kämpfen (nicht einmal die Israelis behaupten das) - die Beweislast liegt also bei denen, die selbst in toten Kindern noch eventuelle Terroristen sehen wollen.

      • @O.F.:

        Wer hat die ca. 35000 Toten bekannt gegeben? Es hieß bestimmt "... nach Angaben der Hamas" , richtig?

  • Was soll von einer rechtsextremen Regierung anderes erwartet werden als rechtsextreme Politik?

    • @Rinaldo:

      Welche rechtsextreme Regierung? In Israel regiert seit dem 11. Oktober ein Kriegkabinett, von dessen Mitgliedern keines als rechtsextrem bezeichnet werden kann.

      • @smallestmountain:

        Ich gehe davon aus, Rinaldo meint die rechtsextreme Hamas, die immernoch die Regierung in Gaza ist.

        Anders ergibt der Beitrag schließlich keinen Sinn.

    • @Rinaldo:

      Israel warnt die bedrohte Bevölkerung und weist ihnen sichere Gebiete zu. Solche rechtsextreme Politik kann man sich nur wünschen. Wir sollten froh sein, wenn die Terrorgruppe Hamas endlich beseitigt wird.

      • @Puky:

        Wenn man eine Kriegsführung, die inzwischen c. 35000 Menschenleben gekostet und Gaza weitgehend zerstört hat, als wünschenswerte Variente rechtsextremer Politik bezeichnet, sollte man sich überlegen, wo man sich selbst politisch verortet.

  • Es ist gut, dass Israel, wie zuvor auch mit Gaza Stadt hier eine Evakuierung einleitet. Dass es möglich ist wurde bereits gezeigt.

    Dass Ägypten nur gegen tausende von Dollars, die ich selbst nicht hätte, Geflüchtete die Grenze passieren lässt ist Unrecht. Obwohl natürlich Kontrollen nötig wären, wer hier flieht.