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Aus­län­de­r:in­nen in der BundeswehrDie Gefahr wäre das Machtgefälle

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Gegen die Idee, Aus­län­de­r:in­nen in die Bundeswehr zu holen, lässt sich viel einwenden – nicht aber die Angst vor mangelndem Bekenntnis zum Grundgesetz.

Bundeswehrsoldaten bei der Arbeit: Sie sollen in Zukunft von AusländerInnen unterstützt werden Foto: Frank May/dpa

D er Vorschlag ist alt, jetzt könnte aber etwas daraus werden: Verteidigungsminister Boris Pistorius denkt öffentlich darüber nach, Aus­län­de­r*in­nen in die Bundeswehr aufzunehmen. Das taten zwar auch schon seine Vorgängerin, deren Vorgängerin und deren Vorgängerin. Weil die Sorgen der Bundeswehr aber dringlicher geworden sind – der Ukrainekrieg hat den Personalbedarf erhöht, während der Fachkräftemangel voll durchschlägt –, verschwindet die Idee diesmal wohl nicht in der Schublade.

Je nach Ausgestaltung lässt sich gegen diese Aussicht Verschiedenes einwenden: Die Bundeswehr könnte mit ihrer guten Bezahlung potenzielle Re­kru­t*in­nen aus Ost- und Südeuropa abwerben, sodass in deren Heimat die Kasernen leerstehen. Und es klingt nach einem zynischen Handel, ausländischen Sol­da­t*in­nen mit der Aussicht auf die deutsche Staatsbürgerschaft im Zweifel in den Fronteinsatz zu locken.

Das schwächste Gegenargument ist im Vergleich dazu die verbreitete Befürchtung, Sol­da­t*in­nen ohne deutschen Pass wären im Ernstfall ihrem Arbeitgeber gegenüber nicht loyal genug. In ihrem Eid schwören Bun­des­wehr­sol­da­t*in­nen nicht auf blinde Treue gegenüber dem Vaterland, sondern auf „Recht und Freiheit des deutschen Volkes“. Implizit steckt darin der Verweis auf das Grundgesetz – und dessen Grundsätze sind universell. Man muss nicht mit der „Lindenstraße“ aufgewachsen sein, um an die Würde des Menschen zu glauben. Geringer als bei inländischen Sol­da­t*in­nen wäre bei ausländischen sogar die Wahrscheinlichkeit, dass sie Waffen und Munition für Reichsbürgeraktivitäten abzweigen.

Das größte Risiko könnte umgekehrt gelagert sein: Nicht dass der ausländische Soldat seine Pflichten nicht erfüllt – sondern dass er seine Rechte nicht einfordern kann. Das Bundeswehrprinzip der Inneren Führung sieht vor, dass Sol­da­t*in­nen Befehle verweigern dürfen, wenn sie ihrem Gewissen zuwiderlaufen. Zu so einem Widerspruch gehört aber Chuzpe. Und wenn das Machtgefälle zum Vorgesetzten zu groß wird, wenn am Arbeitsplatz zum Beispiel das eigene Aufenthaltsrecht hängt, ist ein Nein unmöglich.

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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38 Kommentare

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  • Eine Gefahr bei einer Legion wäre ähnlich wie bei den Russischen Wagner Söldnern, was ist bei Kriegsverbrechen?,



    wer übernimmt die Verantwortung, was ist, wenn wie Prigoschin diese Legion gegen den Staat wendet und auf Berlin Marschiert (siehe Progischins Marsch auf Moskau).....



    Ja, ein Söldner wird nicht vermisst, geht nicht so durch die Nachrichten wie ein Regulärer Soldat, dafür ist die Bindung zum Staat aber auch gleich null.

    Zur Wehrpflicht, von der Pistorius auch redet, bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht müsste man ja auch Frauen wegen der Gleichberechtigung einziehen, denn Gleichberechtigung ist ja keine Einbahnstraße......

    Und aus eigener Erfahrung bringt eine zu Kurze Wehrpflicht außer kosten nichts, diese müsste ja mindestens 24 Monate andauern, und würde viele junge Menschen die ihre Ausbildung beendet haben sehr hart treffen.

    Ja, Legionäre sind verführerisch, da man diese Einstellen und entlassen kann , je nach bedarf und diese sind oft billiger, aber auch mit allen Risiken und Nebenwirkungen wie oben beschrieben behaftet!

  • Deutsche Soldaten werden also grundsätzlich verdächtigt, Waffen zu stehlen und Reichsbürgern zur Verfügung zu stellen. Ausländische Soldaten könnten das gleich auch für Terrororganisationen liefern. Am besten keine Waffen ausgeben.

  • Die Namen der Ministerinnen gehören erwähnt. Das hier ist schlechter Journalismus

  • Das eigentliche Problem ist doch, dass die neuen Soldaten keine Bindung im Land haben.

    Das Konzept des Staatsbürgers im Uniform war gut. Nicht nur, weil die Soldaten im Land und der Bevölkerung verwurzelt waren und wussten, wozu sie da sind, sondern weil die Regierung beim Einsatz auch immer Rücksicht auf die Stimmung in der Bevölkerung nehmen musste.

    Eine Söldnertruppe lässt sich leichter einsetzen. Besonders, wenn sie aus Ausländern bestehen. Oder glaubt jemand, die deutsch Durchschnittskartoffel interessiert sich für Tote Rumänen ect.?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wir haben sowieso die Nato. Verstehe nicht wozu wir aufrüsten müssen wenn mir 29 Alliierte haben, darunter die stärkste Militärische Macht der Welt, die USA?

      • @Jessica Blucher:

        Auf die USA können und sollten wir uns nicht verlassen. Die spielen ihr eigenes Spiel.

        Aber richtig. Die EU Saaten sind zusammen leicht in der Lage sich zu verteidigen. Allerdings muss dazu die BW auch funktionieren und nicht nur Geld fressen. Wir brauchen also keine Aufrüstung, sondern müssen dafür sorgen, dass das was wir haben, auch funktioniert. Aufrüstung brauchen diejenigen, die daran verdienen.

  • Selbstverständlich macht es einen großen Unterschied, ob ich im Kriegsfall für mein Heimatland kämpfe, dem ich mich verbunden fühle und in dem meine Familie lebt, oder ob ich allein für Geld kämpfe, den das sog. Gelöbnis aufs Grundgesetz wird in vielen Fällen nicht mehr als ein Lippenbekenntnis sein. Es ist doch wohl niemand so naiv zu glauben, daß Soldaten aus Osteuropa sich bei der Bundeswehr verpflichten, weil sie das Grundgesetz so toll finden und nicht aus rein finanziellen Gründen. Ausländer zweigen dann vielleicht auch keine Waffen für Reichsbürger ab, aber das tun auch über 99% der deutschen Soldaten nicht und Gruppen, die Interesse an Waffen der Bundeswehr haben, gibt es auch im Ausland. Alles in allem ist die Argumentation des Autoren unüberlegt bis naiv

  • Was kann schöner sein auf Erden



    Als Bundeswehrsoldat zu werden !? 😍

  • Die Bundeswehr könnte auch weniger Bewerber wegen körperlicher Beschwerden aussortieren, der Großteil aller Bewerber als Offiziere wird nicht genommen und da geht es beim großteil nicht um politische Probleme oder psychische Erkrankungen sondern oft um Kleinigkeiten. Aber typisch Bundeswehr und Goldrandlösungen. Wenn die Bundeswehr könnte würde sie nur Leute nehmen die fürs KSK geeignet sind und am besten schon einen Pilotenschein mitbringen.

    • @Machiavelli:

      Die heutigen körperlichen Mindestanfordeungen an angehende Soldaten sind ein Witz. Das würde ich noch mit meinen 58 Jahren schaffen und das meine ich ernst.

      • @Goodfella:

        Naja, der alte Mann neigt doch allzu leicht an Selbstüberschätzung.

  • Da fehlt es nicht nur an Munition, Panzern, flugfähigen Fluggeräten, sondern auch an Soldaten. Und vermutlich auch an weiteren wichtigen Dingen.

    Nun soll das Personalproblem also so eine Art deutsche Fremdenlegion richten.



    Da wird es sicher lustig: Sollen in der Bundeswehr dann die Offiziersränge anders als in der Fremdenlegion auch Angehörigen anderer Staaten offen stehen? Oder, böse Ungleichbehandlung, wie in Frankreich nur die Mannschaftsdienstgrade?

    Irakische, chinesische, russische und ukrainische Generäle in Treue fest zum deutschen Vaterland ganz sicher vererdet auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung "für Recht und Freiheit des deutschen Volkes". Das wird spannend.

  • Es ist ja witzig, wenn eines der Argumente lautet, dass Ausländer zumindest keine Waffen an anti Deutsche Gruppen schmuggeln.



    Dass man unseren Bürgern weniger Loyalität zutraut als den Einwanderern.

    Aber soweit ich das jetzt richtig gelesen habe, will man Hilfsarbeiter aus dem Ausland rekrutieren, anstelle von Migranten?



    Klingt jetzt als ob man wieder die Möglichkeit diese zu integrieren ignoriert.

  • Seltsame Argumente.



    Bedenken werden andere (auch nicht verifizierbare) Bedenken entgegengehalten.



    Leider ein nichtssagender Artikel, bestehend aus Zuweisungen.

  • Aufnahme ausländische Bürger ohne deutschen Pass aus EU-, Nato-, anderen Ländern mit Verweis, andere Länder voran USA, , Dänemark, Frankreich mit seiner Fremdenlegion machen das doch schon lange, konterkariert bisheriges Bundeswehr Leitbild seit deren Gründung 1955, geprägt vom Konzept „Innerer Führung“ Bundeswehrgeneral Wolf Graf von Baudissin mit der Bundeswehr als Parlamentsarmee, dem Bundeswehrsoldaten als Staatsbürger*n in Uniform mit allen bürgerlichen Rechten ausgestattet. Gewollt oder ungewollte könnte die Umsetzung dieser Idee in finanzschwächeren Ländern als Deutschland Wiedereinführung der Wehrpflicht auslösen, Bürger*nnen im wehrfähigen Alter im Lande zu halten



    Dadurch könnte Bundeswehr nach Aussetzen der Wehrpflicht in Deutschland 2011noch mehr zur Blackbox wenn nicht gar zum „Staat“ im Staat werden wie die Reichswehr in der Weimarer Republik 1919-1934 Hitlers Röhm Putsch Inszenierung auf Druck der Reichsehr, Reichspräsidenten Hindenburg, verstärkt durch Bundewehr Auslandseinsätze an gegenwärtig mindestens 12 Standorten außerhalb Deutschlands mit selbstermächtigt eigen soldatischer Corporate Identity hybriden Loyalitäten gegenüber falschen Autoritäten auf Basis von Gruppenzwang innerhalb der Truppe, fern von Menschen-, Völkerrecht, freiheitlich demokratischer Grundordnung Grundgesetzes, wie von Fall zu Fall während gescheiterten Nato Afghanistaneinsatz 2002-2021 in Bundewehreinheit Kommando Spezialkräfte (KSK)



    Da die Bundeswehrführung nicht davor zurückschreckte, afghanische Ortskräfte am Bundestag vorbei prekär beschäftigt durch private Sicherheitskräfte anwerben, rekrutieren zu lassen, steht zu befürchten, dass das auch durch private Sicherheitsfirmen geschehen wird, Bürger ohne deutschen Pass für die Bundeswehr in prekäre Beschäftigung mit minderem Arbeitsrecht anzuwerben, zu rekrutieren, ohne dass die Rentenpunkten aus gesetzlich deutscher Rentenkasse generieren. Was Bundeswehr als Arbeitgeber Sozialbeiträge in gesetzliche Rentenkasse erspart?

    • @Joachim Petrick:

      Man spricht aber nicht von Wagner-Söldnern als Vorbild.

      Man will sich ein Beispiel an Frankreich etc. nehmen.

  • EU Ausländer ja, Nicht-EU Ausländer nein, außer in Deutschland geboren. Alle anderen nur im Kriegsfall, was ich aber dann durchaus legitim finde, wenn Deutschland Menschen Heimat und in vielen Fällen Schutz geboten hat kann es erwarten das diese Menschen im Ernstfall bereit sind die Freiheit Deutschlands zu verteidigen.

    • @Machiavelli:

      Viele junger Männer sind extra wegen eines drohenden Militärdienstes nach Deutschland geflohen.

      War es nicht Frau Göring-Eckardt die solche Gedanken als unzumutbar bezeichnet hat?

    • @Machiavelli:

      "EU Ausländer ja, Nicht-EU Ausländer nein, außer in Deutschland geboren."



      Keine Schweizer, keine Briten? Was ist gegen diese einzuwenden?



      Was macht Ungarn besser als Kanadier?



      Oder wollen Sie eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus?

      • @Encantado:

        Bei EU Ländern gibt es funktionierende Wege des Informationsaustausches, das war da mein Hintergedanke.

        • @Machiavelli:

          Das dürfen Sie mir gerne noch näher erläutern. Inwiefern finden - ich bleib mal beim Beispiel - mit dem NATO-Partner Großbritannien keine Informationsaustausche statt?

  • Aufnahme ausländisch männlich wieweiblicher Bürger*nnen ohne deutschen Pass aus EU-, Nato- und anderen Ländern mit Verweis andere Länder voran USA, Frankreich mit seiner Fremdenlegion machen das doch schon lange, konterkariert bisheriges Bundeswehr Leitbild seit deren Gründung 1955, geprägt vom Konzept „Innerer Führung“ Bundeswehrgeneral Wolf Graf von Baudissin mit der Bundeswehr als Parlamentsarmee, dem Bundeswehrsoldaten als Staatsbürger*n in Uniform mit allen bürgerlichen Rechten ausgestattet. Gewollt oder ungewollte könnte die Umsetzung dieser Idee in finanzschwächeren Ländern als Deutschland Wiedereinführung der Wehrpflicht auslösen, Bürger*nnen im wehrfähigen Alter im Lande zu halten



    Dadurch könnte Bundeswehr noch mehr zur Blackbox wenn nicht gar zum „Staat“ im Staat werden wie die Reichswehr in der Weimarer Republik 1919-1934, verstärkt durch Bundewehr Auslandseinsätze an gegenwärtig mindestens 12 Standorten außerhalb Deutschlands mit selbstermächtigt eigen soldatischer Corporate Identity hybriden Loyalitäten gegenüber falschen Autoritäten auf Basis von Gruppenzwang innerhalb der Truppe, fern von Menschen-, Völkerrecht, freiheitlich demokratischer Grundordnung Grundgesetzes, wie von Fall zu Fall während gescheiterten Nato Afghanistaneinsatz 2002-2021 in Bundewehreinheit Kommando Spezialkräfte (KSK)

    • @Joachim Petrick:

      Die französische Fremdenlegion besteht seit fast 200 Jahren, ohne dass sie zum Staat im Staate geworden ist.

      Ihr Reichswehrvergleich passt nicht so richtig.

      1919-1934 müsste man über das Freikorpsmilieu sprechen. Waren übrigens lauter Inländer bzw. Leute, die als solche angesehen nwurden.

  • "Und wenn das Machtgefälle zum Vorgesetzten zu groß wird, wenn am Arbeitsplatz zum Beispiel das eigene Aufenthaltsrecht hängt, ist ein Nein unmöglich."

    Geht es um Nicht-EU-Ausländer ?

    Ansonsten habe diese ja innerhalb der EU Niederlassungsfreiheit, oder geht es um nicht EU-Ausländer? Ja, dann wären die Bedenken gerechtfertigt. - Nur wird es nicht vom Autor konkretisiert.

    Die USA ist damit seit Jahren erfolgreich, eine Bekannter von mir hat in den US-Streitkräften gedient um US-Staatsbürger zu werden. Und er wurde nicht schlechter behandelt als US-Staatsbürger. Okay die USA haben eine andere Einwanderungsgeschichte. Aber dies muss sich in Deutschland ebenfalls ändern. Warum nicht auch durch das Militär.

  • Ist es glaubwürdig, zu schwören, dass man das Recht und die Freiheit eines Volkes zu verteidigen, dem man selbst nicht angehört?

    Für die Freiheit von anderen zu kämpfen, ist ja im Prinzip erstmal sehr bewundernswert. Doch woher kommt die Motivation dafür, dies auch zu tun, wenn es schwierig und lebensgefährlich wird? Intrinsisch ist so eine Motivation nicht vorhanden, wenn man nicht für die eigene Freiheit kämpft.

    Der springende Punkt bei Soldaten ist langfristige Loyalität. Soldaten, die letztlich nur für Geld kämpfen, sind vor allem dem Geld loyal. Wenn jemand anderes mitten im Krieg mehr bietet - was dann?

    • @Winnetaz:

      Wenn wir unserer Blut-und-Boden-Ideologie abschwören und von der Kulturnation zur Willensnation wechseln würden, die im Verteidigungsfall die Republik verteidigt, sehe ich da kein Hindernis

      • @Paul Anther:

        :-) Sie haben Bekannte in der Schweiz, richtig?

    • @Winnetaz:

      Blicken Sie doch einfach über den Rhein.

      In Frankreich gibt es die Fremdenlegion seit 1831.

      Geld ist nicht die vorrangige Motivation. Reich wird man dort nämlich nicht.

      Frankreich ist seinen "fremden Söhnen" gegenüber sehr loyal.

      Sie geben den Leuten eine Perspektive und eine Form von Familie und Heimat.

      Finanziell ist man abgesichert durch vernünftige Renten. Zudem gibt es eigene Altersheime.

      Was heutzutage oft zieht, ist die französische Staatsbürgerschaft nach 5 Jahren Service.

      Verbrecher fliegen raus, aber ansonsten wird nicht allzuviel diskutiert, was man vorher gemacht hat. Man bekommt eine neue Chance.

      Bei soviel Loyalität sind oft auch die Soldaten bereit, Loyalität zu geben.



      Langfristige Loyalität.

    • @Winnetaz:

      Weil man sich ab Dienstaufnahme bereits als Teil dieser Gesellschaft sieht?



      Wissen Sie wieviele aktuelle Bundeswehrangehörige angegeben haben im Ernstfall dann doch eher nicht kämpfen zu wollen? Im Jahr des Ausbruchs des Ukrainekriegs gab es jedenfalls fast 1000 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung aus der Truppe weil die betreffenden Soldaten nicht mit echten kriegerischen Auseinandersetzungen gerechnet hatten.

      • @Šarru-kīnu:

        Die Zahl von 1000 bezog viele Reservisten mit ein und Leute die früher mal bei der Bundeswehr waren und theoretisch wieder eingezogen werden könnten.

  • Die Alternative die deutsche Staatsbürgerschaft mit x-Jahren Dienst bei der Bundeswehr zu erwerben, statt sich durch das deutsche Asylverfahren zu zwängen, hätten wir vielen der jungen und männlichen Armutsflüchtlingen schon längst anbieten sollen. Das ist leider wieder so ein Punkt wo wir uns in den letzten Jahren aus rein ideologischen Gründen absichtlich selbst ins Knie geschossen haben. In anderen Ländern wird das seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert.

    • @Šarru-kīnu:

      Vor allem in Ländern die nicht so große Hemmungen vor bewaffneten Konflikten haben wird das erfolgreich praktiziert. Die Not von "Armutsflüchtlingen" ausnutzen. Warum nicht gleich Söldner?

      • @Andreas J:

        Auch unsere Soldaten erhalten Sold. Glauben Sie ernsthaft die sterben freiwillig für Volk und Vaterland? Wir nutzen niemand aus dem wir eine Option anbieten, die begehrte Staatsbürgerschaft legal zu erlangen ohne sich durch ein verstopftes Asylverfahren mit ungewissem Ausgang und niedrigen Anerkennungsquoten zu quälen. Ist es Ihnen lieber die Betreffenden warten Jahre in Massenunterkünften auf eine Kettenduldung? Soviel zum von mir angesprochenen eigenem Knieschuss aus ideologischen Gründen.

        • @Šarru-kīnu:

          Den Scheiß auch noch als Wohltat zu verkaufen ist der Gipfel der Scheinheiligkeit.

      • @Andreas J:

        Hat der Iran so gemacht die Liwa Fatemiyoun Division bestand primär aus afghanischen Flüchtlingen aus dem Iran, die wurden dann in Syrien verheizt.

        • @Machiavelli:

          Auch westliche Staaten wie die USA oder Frankreich ködern Menschen die der Armut entfliehen wollen für das Militär mit Einbürgerungen.

  • Es macht den Eindruck, daß der Autor den Diensteid für Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit der Bundeswehr der Bundesrepublik Deutschland nicht kennt:

    "Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, so wahr mir Gott helfe."

    Die Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit schwören mit der Formal "So wahr mir GOTT helfe!" entweder auf GOTT oder, wenn sie diese Formel weglassen, auf gar nichts.



    Sie schwören aber in jedem Fall der Bundesrepublik Deutschland Treue unter Einsatz ihres Lebens - das bedeutet nämlich das kleine, oft als romantische Verklärung mißverstandene Wort "tapfer".

  • Sehe ich völlig anders.

    Die Loyalitätsfrage ist mit Abstand die wichtigste Frage.



    Wie schon bei der Staatsangehörigkeit wollen Sie die sehr reale Möglichkeit dass feindselig gesonne Staaten über ihre nationalen Minderheiten einen Fuß in die Tür bekommen, nicht sehen.

    "Geringer als bei inländischen Sol­da­t*in­nen wäre bei ausländischen sogar die Wahrscheinlichkeit, dass sie Waffen und Munition für Reichsbürgeraktivitäten abzweigen." Richtig, sie würden es für russische Saboteurkommandos, oder islamistische Terrorgruppen tun.

    Ihr Grundfehler ist, dass Sie die Deutschen in einer grundsätzlichen Position der Überlegenheit ggü. anderen Völkern sehen, einfach nur weil sie Deutsche sind. Das sollten Sie mal reflektieren....mir scheint dass Sie gewisse Anschauungen der "Gegenseite" internalisiert haben.

    Nicht nur Russland, auch die Türkei, Iran und einige arabische Staaten sind machtpolitisch und tw. auch militärisch Deutschland deutlich überlegen und versuchen ihren Einfluss in Europa auch über Minderheiten auszubauen. Die hiesigen Türken und Araber zum Beispiel sind schon lange keine kleine Minderheit mehr, denen die allmächtigen Deutschen Welpenschutz geben müssen, sondern ein Machtfaktor, deren Einfluss weiter zunimmt.

    Weiterhin müsste sich für einen linken Menschen die Frage der Solidarität stellen. Warum sollen andere (arme) Menschen Deutschland schützen, bloß weil die (reichen) Deutschen sich zu fein dafür sind? Ist das gerecht? Ist Verteidigung nicht eine kollektive Aufgabe?