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Gipfeltreffen in HelsinkiPutin-Versteher trifft Trump-Retter

Das Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Helsinki brachte kaum Ergebnisse. Aber es war eine Aufwertung für den Kreml-Chef.

„Lass uns nie wieder streiten, ja?“ „Okay“ Foto: ap

Ein guter Anfang sei das gewesen. Einen tiefen, offenen Dialog hätten sie miteinander geführt, erklärten übereinstimmend US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin nach Abschluss ihres Gipfeltreffens am Montag in Helsinki. Und Trump fügte hinzu: Die Beziehungen der beiden Staaten seien auf ihrem absoluten Tiefpunkt gewesen, das habe sich aber „vor ungefähr vier Stunden“ geändert.

Ganz sicher ist: Die anschließende Pressekonferenz, die mit weit über einer Stunde Verspätung begann, war bemerkenswert. Beide Präsidenten verlasen zuvor ausgearbeitete Statements. Putin zeigte sich gänzlich staatsmännisch, referierte über die verschiedenen Krisenherde und Problemstellungen der Welt, von Syrien zu Umweltfragen, von Terrorismusbekämpfung bis zu nuklearer Abrüstung. Es war offensichtlich: Das Ziel, das er mit dem Gipfel verfolgt hatte, war erreicht.

Sowohl in russischen als auch in US-amerikanischen Medien war bereits zuvor analysiert worden, dass das Treffen an sich bereits einen Gewinn für Putin mit sich bringt. Schließlich ist Putin seit Jahren um weniges so bemüht wie darum, Russland international wieder Anerkennung als Großmacht zu verschaffen. Das Treffen mit Trump hat ihn jetzt zu dem gemacht, als was er sich selbst sieht: einer globalen Führungsfigur.

Selten wurde ein Treffen zweier Politiker so aufmerksam medial begleitet wie das Gipfelgespräch zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am Montag im finnischen Helsinki. Selten aber auch war es so unmöglich, zu erfahren, was in welchem Ton tatsächlich gesprochen wurde.

Denn bevor sich Trump und Putin mit ihren Delegationen zum Arbeitsessen trafen, sprachen sie fast zwei Stunden lang unter vier Augen miteinander, lediglich im Beisein ihrer Dolmetscher. Auf die zugerufene Frage eines Reporters bei einer kurzen Fotopause zwischen beiden Treffen sagte Trump: „Ich glaube, es war ein guter Start, ein guter Start für alle.“

Einmischung Russlands in US-Wahlkampf

Die Frage, die alle Journalisten am meisten interessierte, war schließlich die nach der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf. Kurz vor Beginn des Gipfels hatte Trump noch getwittert, die Obama-Regierung und die Demokratische Partei seien selbst schuld an dem mutmaßlichen russischen Hacking vor den Wahlen 2016. Russland kritisierte Trump mit keinem Wort.

Nur weil die USA sich so dumm verhalten hätten, seien die Beziehungen beider Staaten heute auf diesem Tiefpunkt, schrieb Trump auf Twitter – eine Nachricht, die vom russischen Außenministerium umgehend geteilt und mit dem Kommentar „Sehen wir auch so“ versehen wurde.

Ich glaube, es war ein guter Start, ein guter Start für alle

Donald Trump

Bei der Pressekonferenz verteidigte Trump keinesfalls die Einschätzung der US-Geheimdienste, die allesamt zum Ergebnis gekommen waren, Russland habe sich auf verschiedene Weise in die US-Wahlen 2016 eingemischt. Er akzeptierte die erwartbare Erklärung Putins, das sei alles Nonsens – und verstärkte sie noch durch einen eigenen kleinen Ausbruch gegen die „Hexenjagd“.

Putins Vorschlag, aufgrund eines seit 1999 bestehenden Kooperationsvertrages die Vorwürfe, die am vergangenen Freitag von Sonderermittler Robert Mueller in Washington gegen die 12 russischen Agenten erhoben worden waren, in Russland überprüfen zu lassen, fand Trump eine gute und „interessante“ Idee.

Verkehrte Welt

Und als Putin auf die Frage eines US-Reporters erklärte, er wisse, wie Geheimdienstler Dossiers frisieren könnten, er sei ja schließlich selbst einmal Geheimdienstler gewesen, grinste Trump über das ganze Gesicht.

Sowohl Trump und die ihm nahestehenden konservativen und neurechten Medien in den USA als auch die russischen Staatspresseorgane betonen ein ums andere Mal, das Washingtoner Establishment bzw. der „Deep State“ würde es nicht zulassen, dass Donald Trump so agiere, wie er gerne würde.

Sie, wie Trump, ordnen auch die Ermittlungen über russische Einmischung als Versuch des „Deep State“ ein, einen unorthodoxen Präsidenten zu diskreditieren. Trump selbst spricht stets von einer „Hexenjagd“, die gegen ihn stattfinde – so auch vor der Presse in Helsinki.

Als ein Reporter fragte, ob Trump im Vieraugengespräch irgendeine Andeutung gemacht habe, dass die USA womöglich bereit seien, die Annexion der Krim anzuerkennen, beruhigte Putin: Nein, nein, Trump habe schon brav die US-Position vertreten, dass das illegal gewesen sei. Verkehrte Welt in Helsinki.

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67 Kommentare

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  • Bitte lesen Sie meine Ausführungen richtig.

    1. Haben die USA auch Basen an der jordanischen Grenze. Und von den habe ich eindeutig gesprochen.

    2. Kann Israel den Iran maximal bombardieren. Ein Erfolg ist dabei nicht garantiert. Ein vollständiger Sieg durch Eroberung ist auf Grund der Entfernung nicht möglich. Außerdem würde ein offener Krieg die Iraner hinter den Mullahs vereinen. Alles andere sind Wunschträume. Israel ist also sehr gedient, wenn es in Syrien eine Linie gibt, die Iran nicht überschreiten darf. Kleine Plänkeleien wie in der Vergangenheit schießt das natürlich nicht aus.

    PS: Sie überschätzen die konventionellen Möglichkeiten Israels.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "PS: Sie überschätzen die konventionellen Möglichkeiten Israels."

      Glaube eher sie unterschätzen sie. Israel ist in der Lage den Iran jederzeit in einen konventionellen Krieg zu schlagen. Nur, was hätte Israel davon?

      Sicherheitspolitisch verfolgt Israel beim Thema Iran exakt zwei Ziele:



      1.) keine Atomwaffen für Iran; notfalls wird bombardiert, auch im Alleingang.



      2.)keine iranischen Truppen in Syrien. Hier setzen sie auch auf die "Waffe" Diplomatie. Es ist kein Zufall, daß Netanyahu in letzter Zeit oft in Moskau gesehen wurde.

      • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

        Kommt auf das Szenario an.

        Natürlich kann Israel eine Bodenoffensive des Iran mit Leichtigkeit zurückschlagen. Andererseits kann Israel auch keine Bodenoffensive gegen das Iranische Kernland führen, um dem Iran die Bedingungen zu diktieren. Dazu ist die Entfernung zu groß und die IDF zu klein. Ein Abnutzungskrieg ist für Israel auch nicht wünschenswert. Dazu fehlt es an Masse.

        Bleibt also die Diplomatie, um Iran so weit wie möglich von der Grenze weg zu halten. Und damit wären wir wieder bei den Verhandlungen der letzten Tage.

      • @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

        Ich würde es anders formulieren:



        Israel ist dank der eigenen aber vor allem der amerikanischen militärischen Hochtechnologie dem Iran in der Luft vollkommen überlegen (am Boden werden die beiden wohl kaum aufeinander treffen).



        Z.Zt. kooperiert der Iran jedoch mit einem Land, das gleichwertige, wenn nicht sogar bessere, Flugzeuge und Luftabwehrsysteme baut. Und deshalb ist Bibi gut beraten, sich gelegentlich in Moskau sehen zu lassen.

        • @jhwh:

          Die Russen bauen vielleicht SCHÖNERE Flugzeuge, aber technisch gewachsen sind die den israelischen US-Produkten in mehrlei Hinsicht (v. a. elektronisch) nicht. Die Luftabwehrwaffen kommen schon näher, aber der Iran ist zu groß, um ihn mit den vorhandenen finanziellen Mitteln effektiv gegen israelische Luftangriffe zu schützen.

          Wenn Netanyahu vermehrt in Moskau auftaucht, dann geht es im Zweifel um Syrien und/oder vielleicht auch die Schaffung eines zweiten sicherheitspolitischen Standbeins. Schließlich ist aktuell niemand so abhängig von der Fähigkeit und Bereitschaft der USA, sich auswärtig zu engagieren, wie Israel. Möglicherweise ist Bibi angesichts der Kapriolen des derzeigen Präsidenten schmerzlich bewusst geworden, welch gewaltiges Risiko es für sein Land darstellt, keinen (nichtnuklearen) "Plan B" zur US-Unterstützung zu haben.

          • @Normalo:

            "Die Russen bauen vielleicht SCHÖNERE Flugzeuge, aber technisch gewachsen sind die den israelischen US-Produkten in mehrlei Hinsicht (v. a. elektronisch) nicht."

            So richtig ausprobiert hat das zum Glück noch niemand. Jedenfalls haben die Amerikaner einen gewissen Respekt davor...

  • Was für ein Treffen! Fix trifft Foxi. Tom liebt Jerry Und morgen ist Frieden in Syrien nd der Ukraine. So Cool!

    • @Rudolf Fissner:

      Schön dass sie ihre Kriegsbemalung endlich abgelegt haben und zur Vernunft gekommen sind!

      • @El-ahrairah:

        "Betonspritze" ?

  • Nein, die Syrerinnen und Syrer haben ein Recht auf Selbstverteidigung gegen ein Regime, dass wahllos alle Demonstrationen und Wohnviertel mit Krieg überzieht.



    1979 gelang es in Nicaragua einem breiten Bündnis die Somoza-Diktatur zu stürzen.



    Tausende GenossInnen sind dann nach 1980 nach Nicaragua gereist, um solidarisch zu handeln.



    Genau diese beiden Aktionen sind auch jetzt wieder notwendig, in Syrien wie in Nicaragua.

    • @nzuli sana:

      "1979 gelang es in Nicaragua einem breiten Bündnis die Somoza-Diktatur zu stürzen."

      Und einen Präsi zu etablieren, der mittlerweile auch schon bis zu 300 Kritiker auf dem Gewissen hat:



      www.taz.de/Protest...icaragua/!5522306/

      • @Age Krüger:

        Seit dem ist eine Menge passiert. Menschen verändern sich. Damals war er jedenfalls eine große Verbesserung gegenüber Somoza.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Das sehe ich auch so, aber auch Menschen mit guten Absichten können sich ändern oder einen anderen Weg einschlagen, die Jahre an der Macht, zu wenig Widerspruch, es gibt da viele Möglichkeiten.

          Auch sollte man nicht vergessen, Ortega ist inzwischen 73 Jahre alt, ob er wirklich noch alle Fäden in der Hand hat oder eher seine Frau oder andere Leute in seinem Umfeld, wer weiß das schon?

          • @Sven Günther:

            Ich möchte nur darauf hinweisen, dass bei aller Liebe zu einer Revolution diese nicht das endgültige Ergebnis sein kann, wenn die Menschen, für die man diese Revolution auslösen will, nicht so weit sind, dass sie auch in den nachfolgenden Wirren und späteren Veränderungen leben können.

    • @nzuli sana:

      "1979 gelang es in Nicaragua einem breiten Bündnis die Somoza-Diktatur zu stürzen."

      Eben. Aber diesmal hat es nicht geklappt. Begreifen Sie das endlich oder sind Sie erst zufrieden, wenn auch noch der letzte Syrer tot ist?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Wann begreifen Sie endlich, dass dann der letzte Syrer tot ist, wenn Assad weiter herrscht



        zusammen mit Irans und Russlands Kriegführung



        Enteignung und Vertreibung, Aushungern und Giftgas.

        • @nzuli sana:

          Komisch. Wer sich Assad unterordnet, wird garnicht umgebracht. Das Leben unter Assad ist zwar nicht schön, aber es ist Leben. Unendlicher Krieg bedeutet unendliches Sterben.Deshalb ist es verbrecherisch, einen Krieg fortzusetzen, der nicht zu gewinnen ist. Auch wenn das Ergebnis nicht befriedigt.

          Dieses "wir machen Revolution, koste es was es wolle" hat mich schon in der DDR genervt. Schlagen Sie doch mal die alten Bücher auf und schauen Sie sich die Definition einer revolutionären Situation an.

  • Mir fällt dazu nur Trumps Vorgänger Reagan ein, um dessen Friedenswillen hier bestimmr kein Mensch etwas gegeben hätte, aber am Ende war es genau dieser Reagan, der sich mit Gorbatschow zusammengesetzt und den kalten Kriegern ein Schnippchen geschlagen hat.

    • @Khaled Chaabouté:

      Kohl wird ja auch als "Architekt der Wiedervereinigung" gehandelt, obwohl andere die Vorarbeit geleistet haben.

    • @Khaled Chaabouté:

      Das ist natürlich eine Erzählung der Konservativen, die man schön finden kann aber nicht muss.

      Reagan ebenso wie die Falken in Europa musste praktisch zum "Jagen getragen werden". Der öffentliche Druck (auch durch die Friedensbewegung zumindest in Europe!) war so stark, dazu die geschickte Vermarktung Gorbatschows als Perestroika-Darling war so groß, dass die letzten kalten Krieger vom Schlage Alexander Haigs, Weinberger, Nitze etc. nicht mehr umhin kamen sich mit Gorbatschow an einen Tisch zu setzen.

      Zuvor waren allerdings noch durch die "Nachrüstung" (Pershing II & Cruise Missiles Milliarden verbraten worden zum Wohle von Lockheed, Raytheon und Konsorten. Projekte, deren Entwicklung wie der Zeithistoriker weiß, längst Jahre vor der "Entdeckung" der bösen SS20 durch Helmut Schmidt von der Waffenlobby eingeplant war.

      Dass Reagan letztlich der US-Präsident war, der seinen Namen unter die Verträge gesetzt hat, war zweitrangig. Jeder andere US-Präsi wäre durch den Verlauf der Entwicklung ebenso in diese Lage geraten.

  • Haha.. ne dufte show! Na und, wenn Putin gepunktet hat? Dürfte wohl dem Weltfrieden dienlich dein..

  • Ich möchte mich nicht an Stammtischparolen und küchenpsychologischen Vermutungen beteiligen. Ich wünschte mir allerdings, dass die kalten Krieger und Kriegshetzer mal eine Zeit lang das Maul halten würden.

    Die wichtigste Frage kann sowieso niemand momentan beantworten. Und die lautet: Hat dieses Treffen in Helsinki mittelfristig positive Auswirkungen?

    • @Rolf B.:

      Das interessiert doch nicht! Schließlich ist es viel wichtiger, dass Trump Putin nicht angeschienen hat: "Putin Du altes A...och! Ich hasse Dich, weil Du Dir gewünscht hast, dass ich die Wahl gewinne!"

      DAS sind die wahren Probleme der Welt. Nicht dieser alberne Frieden. Oder wollen Sie etwa ewig leben?

      ;-)

  • (3/3)

    Russlands und Chinas geostrategischen Zielen ist mit „4-more-years“ Trump im Amt sehr gut gedient.



    Trotz des Handelskonflikts ist auch Xi Jinping geradezu happy, kann er doch im Windschatten der Nichtexistenz einer konsistenten US-Außenpolitik seine Macht-und Expansionsschiene weiterfahren. 2024, wenn Trump auf dem Amt geht, wird China seine Position im asiatisch-pazifischen Raum massiv ausgebaut haben. Putin & Xi wollen Trumps 2. Amtszeit.

    Der ist derweil weiterhin verstrickt in seinem Sumpf aus Skandalen, Wahnvorstellungen, Korruption, Moscow Tapes und Schweigegelddeals.

    Zurück zu Putin, der auf die Frage des AP-Journalisten bei der PK mit einem knappen Dementi hätte reagieren können ob es kompromittierendes Material im Kreml zu Trump gäbe. Der alte Tschekist reagiert wie aus der Pistole (nach dem alten Motto „wenn ich schon die Situation (US-Öffentlichkeit) nicht vollständig kontrollieren kann, dann greift Pkt. 2 aus dem Tscheka-Handbuch: Desinformation streuen! Seine Antwort also kein klares ‚Nein‘ sondern: Es wären doch 500 Geschäftsleute in Russland gewesen zu der Zeit als Trump 2013 auch da war und da könne er gar nicht alles wissen und kontrollieren! Punkt.

    Also, die Unsicherheit, die Verwirrung weiter wabern lassen. Handbuch Pkt.2 umgesetzt. Feliks Dzierżyński wäre so stolz auf ihn!

  • (2/3)

    Putin’s Staats-TV RussiaOne konnte sich gestern kaum einkriegen vor Siegeslaune. Gesprächsteilnehmer prusteten heraus, das Treffen habe alles in den Schatten gestellt. Die Ahnenreihe der Sowjethelden von Stalin bis Breshnew hätte in Jahrzehnten nicht das erreicht, was der neue Zar nun geschafft habe: Nämlich das schon immer beabsichtige Aufbrechen der westlichen Allianzen (NATO, EU etc.). Auftrag erfüllt!

    Putin kann seinen Zuarbeiter also gelassen „rausschicken“, noch mit einem Fußball versorgt als Dank für dessen Spruch über die beste WM aller Zeiten, wohl wissend, dass dieser (ich unterstelle Trump nach wie vor) unwissentlich (!) weiter das Geschäft Putins betreiben wird.

    Multilaterale Zusammenarbeit generell, EU, NATO (die ich also solche selber kritisch sehe, aber das ist hier nicht das Thema) „Der Westen“ ist zunehmend fragmentiert, Putins nützliche Idioten, die Internationale der rechtsradikalen AfD-FPÖ-FN-Lega-Rassisten (von ihm zum Teil mit Krediten alimentiert) zersetzen die EU, machen gemeinsame EU-Strategien z.B. bei der Migrationsthematik unmöglich.

    Der rechte Mainstream dröhnt siegesbewusst & flutet die Online-Foren (mit Querfront-Begleitmusik von sich als „links“ einschätzenden Foristen. Achtung: bitte jetzt nicht gleich wieder mit der gesamten US-Imperialismustheorie anrücken! Fällt unter Whataboutism!). Die liberale Mehrheit wendet sich genervt, angewidert ab und überlässt faktisch den Rassisten, Islamhassern, Antidemokraten das Online-Terrain.

  • Sorry, wurde etwas länger.

    (1/3)

    So einfach gestrickt wie manche Karikaturisten das Verhältnis Putin-Trump zeichneten (nämlich an der Hundeleine des Kremlherrn) ist die Welt natürlich nicht.

    Putin ist viel zu gewieft für allzu banale Schauspieleinlagen. Der Mann hat wie alle Beobachter wissen das Handbuch der alten tschekistischen Kommunikations- und vor der Desinformationsstrategie geradezu perfekt verinnerlicht.

    So gehört zum ‚Art-of-the-deal‘ selbstverständlich nicht seinen instrumentalisierten Helfer vor der Öffentlichkeit vorzuführen. Viel mehr weiß jeder Chef, der ‚mal reinhören will, was seine Truppe so denkt und macht“ sich loyale Zuflüsterer zu verschaffen in dem man diesen das Gefühl gibt „wichtig“ zu sein. Da wird das Ego des Untergebenen gebauchpinselt, bei Trump ja besonders einfach. Macron hat´s vorgemacht (aus anderen Gründen) mit seiner Militärparade 2017. Sowas macht Eindruck beim Know-nothing-in-Chief und er hat sich flux auch eine bestellt. Vielleicht macht ihm Putin die bei einem Besuch in Moskau ja auch.

    Alles weitere, naja bei Trump reichen schaumige hohle Sprüche, Pomp & Grandeur. Asiatische Gastgeber, die in erster Linie von der Nichtexistenz einer konsistenten Außen- & Handelspolitik Trumps profitieren, auch die Saudis haben‘s vorgemacht. Wer inhaltlich so unterbelichtet ist (gestern hat er sich bei Finnlands Präsidenten für dessen treue NATO-Mitarbeit bedankt (ah, ja.. sozusagen die Finnlandisierung der US-präsidialen Wissendatenbank), der erfüllt weiterhin treue Vasallendienste.

  • Wer wirklich wissen will, was in dem Zimmer in Helsinki besprochen wurde, sollte noch ein paar Tage warten, denn sobald die Twitter Tiraden von Trump wieder losgehen, wissen wir, auf wen oder was Trump von Putin angesetzt wurde!

    Trump ist nichts weiter als ein Befehlsempfänger Putins!

    Es ist nicht ganz sicher womit Putin Trump in der Hand hat, aber das es so ist steht außer Frage, denn welcher halbwegs patriotische Menschen, ganz zu schweigen ein Präsident, würde so Würdelos gegen sein eigenes Land agieren, wie es Trump tagtäglich vollbringt?

    Jetzt geht sicher wieder das Geschimpfe los, von wegen Verschwörungstheoretiker usw., aber jeder mit halbwegs gesundem Menschenverstand sieht doch, dass Trump in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu Putin steht und das nicht erst seit der Wahl von 2016 sondern bereits seit den 1990iger Jahren, als durch Bürgschaften Russlands Trump vor dem absoluten finanziellem Aus stand!



    Auch in späteren Jahren haben immer wieder russische Oligarchen dafür gesorgt, dass Trump an frisches Kapital kam z.B. durch die Deutsche Bank, da diese sowohl in Amerika, wie auch in Deutschland ihren Sitz hatte, so dass es ein leichtes war, Gelder an der amerikanischen Finanzaufsicht vorbei schleusen zu können, denn die Oligarchen mussten über die Deutsche Bank nicht als Finanziers angezeigt werden, sofern sie bei der Bank auf Trumps Konten in Deutschland Einzahlungen tätigten, da sie in Amerika eben dort abrufbar waren!

    Trumps Abhängigkeit beruht nicht nur auf der finanziellen Schiene, sondern da wird auch etwas dran sein, wenn es um den Sex mit Prostituierten im Hotelzimmer geht!



    Putin betonte ja, dass er sich bestens mit den Geheimdienstmodalitäten auskennt, es jeder weiß doch, dass Agenten und Schläfer über Jahre wenn nicht sogar Jahrzehnte aufgebaut werden, denn dafür gab es in der Geschichte bereits Beispiele!

    Putin ist und bleibt eine Gefahr für den Weltfrieden, denn er will der Herrscher der noch freien Welt werden!!!

    • @urbuerger:

      "Trump ist nichts weiter als ein Befehlsempfänger Putins!"

      Dann war Obama auch ein russischer Agent. Schließlich hat er erst die Situationen geschaffen, in denen Putin zugeschlagen hat :-)

  • Es ist schon viel wert, dass die beiden miteinander reden, nach der allgegenwärtigen Hetze und den Lügenkampagnen der letzten Jahre durch US/UK und westliche Medien. Schon vor der letzten US-Wahl war zu erkennen, dass Trump mit Russland kein sonderliches Problem hat, sondern von den Apparatschiks eher zum Jagen getragen werden musste. Mit der Fack-the-EU-Fraktion von Clinton hätten wir wohl schon den 3. Weltkrieg, Austragungsort natürlich Europa. Dass die Russen angeblich die US-Wahl manipuliert haben - lächerlich. Die Vorzeigedemokratie der Welt und einzige Supermacht, außerdem Gastland der größten IT-Weltkonzerne und Geheimdiensten im Dutzend soll nicht in der Lage sein, Einflussnahme über ihre hauseigenen Social Media zu neutralisieren? Dann weiß ichs auch nicht. Speziell da die US-Verwaltung wenn irgendwas, dann weiß, wie man Wahlen manipuliert und Regime Change herbeiführt, erfolgreich praktiziert in zig Ländern, inklusive Russland - dort zuletzt in der Jelzin-Epoche.

    Nee, schlechte US-Wahlverlierer haben umgehend die Mär von vom Iwan gehackten Wahlen in die Welt gesetzt, um von ihren eigenen krassen Fehlern abzulenken, bspw (zum xten Mal) vom von langer Hand geplanten Abservieren von Bernie Sanders durch die "Democrats"-Chefetage. Wie viel Wählerbetrug wird toleriert? Nicht so viel wie angenommen, dumm gelaufen.

    Die deutsche Wiedervereinigung war u.a. gekoppelt an das Versprechen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern. Guter Witz. Nachdem die Russen sich das Spielchen 20 Jahre angesehen hatten, inklusive Destabilisierung der Ukraine, setzten sie durch die Sezession der Krim ein Signal, so Leute, jetzt reichts. Sowas geht der alleinigen Supermacht natürlich nicht gut runter. Und praktisch, wenn die europäische Wirtschaft die Zeche zahlt.

    Schön wärs, wenn wir uns zur Abwechslung mal um reale Schwierigkeiten der Menschheit kümmern könnten statt um die geopolitischen Allmachtsphantasien von Soziopathen. Gemeinsam.

    • @uvw:

      Also die Essenz Ihres Beitrags: Putin immer gut, nur die westlichen Mächte sind schuld am Zusammenbruch der SU. Niemals hätten die Völker des Ostblocks sonst das Bedürfnis nach einem Regime-Change verspürt, denn alles war nur Super in der UdSSR!

      • @Artur Möff:

        Les ich da nicht raus. Müssen Sie im Text verritscht sein.

    • @uvw:

      Die deutsche Wiedervereinigung war nicht an das von Ihnen kolportierte Versprechen gekoppelt, wie selbst Gorbatschow sagt, der ja nun auf sowjetischer Seite die Verhandlungen geführt hat: www.zeit.de/politi...terung-gorbatschow

      Das hätte ja auch nicht passieren können, denn das wäre ja ein Vertrag zu Lasten Dritter gewesen, denn weder NATO, noch die osteuropäischen Staaten saßen mit am Verhandlungstisch. Es ist den osteuropäischen Staaten auch nicht zu verdenken, dass sie Mitglied der NATo werden wollten. Man sieht ja an der Annektion der Krim, was mit Nachbarländern Russlands passiert, die nicht Mitglied der NATO sind.

      Russland lebt immer noch im Kalten Krieg. Putin denkt immer noch in Interessenssphären. Das muss man berücksichtigen, und da war die europäische Technokratie sehr undiplomatisch, weil sie das Selbstbestimmungsrecht der Völker, selbst über ihre Mitgliedschaft in internationalen Organisationen zu bestimmen, anerkannt hat, ohne Putin zu fragen.

  • Олигархи всех стран, соединяйтесь!

    • @Tatzelbrumm:

      Das müssen Sie noch den Oligarchen im Council on Foreign Relations und in der Atlantikbrücke erklären. Die zicken noch rum.

    • @Tatzelbrumm:

      Frage: "Олигархи всех стран, соединяйтесь или объединяйтесь?"



      ("Oligarchen aller Länder, vereinigt oder vereint euch?")

      Gegenüber einer massiven Überzahl an Proletarier wäre für die Oligarchen (vom griech.: ὀλίγοι oligoi = „wenige“ und ἄρχων archon = „Herrscher“) der Ausdruck "Олигархи всех стран, объединяйтесь!" vielleicht korrekter?

      Ansonsten, "Пролетарии всех стран, соединяйтесь!"



      ("Proletarier aller Länder, vereinigt euch!")

    • @Tatzelbrumm:

      Selbstverständlich können sich auch Oligarchen vereinigen, z. B., um einen gemeinsamen Rivalen aus dem Feld zu schlagen. Aber nur dann und nur solange, bis das gemeinsame Ziel erreicht ist. Dann gilt wieder das Prinzip: „Jeder gegen jeden und Gott gegen alle“.



      In der internationalen Diplomatie gilt Gleiches.

    • @Tatzelbrumm:

      Haha, nicht schlecht.

      Aber wer sagt denn, daß das nicht schon so ist?

  • Sie schießen doch die ganze Zeit:



    in Syrien bombardiert das Russische Terrorregime die Bevölkerung grundlos.



    Beides mafiöse Kleptokratien, die Land und Einwohner als ihren Besitz ansehen.



    Trump ist Rassist und Faschist und muss genauso gestürzt werden wie alle diese Verbrecher!

    • @nzuli sana:

      Mit dem ersten Teil haben Sie völlig recht.



      "Alle diese Verbrecher" stimmt zwar, ist aber sehr weit gefasst und wohl schwer zu realisieren :-)

  • Wir sollten froh sein, dass die beiden miteinander reden. Dazu müssen wir weder den einen noch den anderen mögen. Wenn sie aber reden, sinkt das Risiko, dass sie schießen.



    Wir sollten uns auch nicht von irgendwelchen Kriegstreiber*innen einreden lassen, dass Diplomatie schlecht sei. Schade, dass man bei der taz inzwischen pazifistische und linke Positionen mit der Lupe suchen muss.

    • @Velofisch:

      Genau das trifft es. Was die Presse betrifft ist die taz aber noch am normalsten. Die Überschriften auf SPON heute morgen deuten auf Psychosen der Autoren hin.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nicht nur die Überschriften, auch die Texte waren unterirdisch.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Wenn diese Diplomatie beinhaltet die Freiheit von anderen Völkern zu verkaufen um die eigenen Friedensbedarf und Wirtschaftsinteressen zu bedienen ist mir Krieg lieber. Kein Frieden auf Kosten der Ukrainer und Balten muss die oberste direktive in Osteuropa lauten, wenn Putin das akzeptiert kann man über alles verhandeln selbst eine Legalisierung der Krim-Annektion durch Kauf, Ende der Unterstützung der Rebellen im Osten und Freilassung und Finanzierung er Relokation aller die mit der russischen Landnahme nicht einhergehen.



      Wer nicht reden will ist ein Vollidiot aber wer nicht bereit und fähig ist zu schießen den nimmt niemand ernst also muss die entsprechende Drohkulisse schon da sein.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        "...ist mir Krieg lieber."

        Mit dem Nickname sollte man eigentlich wissen, was Krieg bedeutet.

      • 9G
        99710 (Profil gelöscht)
        @83379 (Profil gelöscht):

        " Legalisierung der Krim-Annektion"

        Nachplappern ist halt nicht so anstrengend für einfach strukturierte Geister. Ein Weg aus dieser Misere: Üben, üben, üben.

        Als erste Lektion wäre geeignet: www.nachdenkseiten...p=44539#more-44539

        Aber überanstrengen Sie sich nicht.

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Vielen Dank! Ich bin auch immer wieder überrascht, wie wenig Diplomatie plötzlich wert sein soll weil sie von den falschen Leuten geführt wird ... .

    • 9G
      90634 (Profil gelöscht)
      @Velofisch:

      Vielen Dank! Ich bin auch immer wieder überrascht, wie wenig Diplomatie plötzlich wert sein soll weil sie von den falschen Leuten geführt wird ... .

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...und was ist mit Frau Märklin?

  • Miteinander konferieren ist zumindest besser als aufeinander schießen.

  • Ein wirklich interessanter Teil der Pressekonferenz waren die Q&A nach den vorbereiteten Statements der Präsidenten. Die erste Frage kam von einem Interfax-Journalisten an Trump zum Thema Merkel und Nord Stream 2. (www.youtube.com/watch?v=rdYLVo-oazc) ab 54:00.

    Trumps Antwort war kompetenter, als ich erwartete und auch Putin ließ sich zu einer kurzen Bemerkung hinreißen.



    Beides zusammen machte wieder einmal mehr als deutlich: "It's the economy, stupid"

    • @jhwh:

      Russisch versteh ich ja leider nicht. Aber war die Antwort, die Trump gegeben hat, wirklich so kompetent? Mir kam's eher vor wie sein typisches Business-Dampfgeplauder. Von wegen: The "US is number one in the world" und Angela Merkel weiß nicht, worauf Sie sich einläßt mit dieser Pipeline. Aber dir wünsch ich alles Gute bei dem Deal, lieber Putin. So ungefähr, oder?

      • @Artur Möff:

        ... dafür gab's ja den Simultanübersetzer, der allerdings nicht immer gut zu verstehen ist.

        Es geht darum, daß Trump hier endlich einmal ehrlich war. Ob D sich von RU abhängig macht oder ob der UKR ihr Staatshaushalt um die Ohren fliegt, weil sie keine Durchleitungsgebühren mehr bekommt, geht Trump meilenweit am Rücken vorbei.



        Seine Funktion ist die des wichtigsten Außendientstlers der US-Ölwirtschaft. Für seine Aufgabe, möglichst viele Länder in der EU an US-Flüssiggas zu binden, setzt er die militärische und wirtschaftliche Macht der USA ein.

        • @jhwh:

          Meine Rede. Der Staubsauger-Vertreter mit brachialer Methode, wahlweise Honig-ums-Maul.

    • @jhwh:

      Leider geht das Video nur bis 52:10.

      • @Artur Möff:

        ... danke für den Hinweis.



        Da hat man wohl zwischenzeitlich einen Teil der "Wartezeit" vorne abgeschnitten. Die Stelle liegt jetzt bei 23:50.

  • DT findet es sicher ganz toll, dass er mit diesem mächtigen Macho-Russen Deals machen kann. Er wird mit ihm rumhängen, irgendwas twittern und vielleicht auch mal dicke Backen machen. Machogehabe kann er selber, das ist schon mal ein gutes Ausgangsniveau für ihn.

    Und Putin wird sich ins Fäustchen lachen und ihn kräftig über den Tisch ziehen, ohne dass er es merkt. An Intelligenz und Disziplin ist er nun mal haushoch überlegen.

  • „Aber es war eine Aufwertung für den Kreml-Chef.“

    Der Präsident einer atomaren Supermacht erfährt eine Aufwertung durch ein Treffen mit einem orangenen Eichhörnchen? Also wirklich Herr Pickert…

    „Die Frage, die alle Journalisten am meisten interessierte, war schließlich die nach der russischen Einmischung in den US-Wahlkampf.“

    Die Kriege mit hunderttausenden Toten, für deren Beendigung beide miteinander reden müssen, sind ja auch soooo langweilig…

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Und welche Kriege sollten das sein?

      In Syrien sind die USA als Mitspieler schon seit längerem raus und Assad wird mit Hilfe der Russen und der Schiiten jeden umbringen, der seinem Sieg im Weg steht.

      In der Ukraine wird auch nichts passieren, da Trump schon vorher gesagt hat, daß das Minsker Abkommen für ihn Basis ist.

      Hab ich irgendwelche Kriege vergessen, wo die USA und die Föderation gemeinsam beteiligt sind, glaube nicht, also konnte da nichts rauskommen.

      • @Sven Günther:

        Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Sie nicht ganz auf dem Laufenden sind. Hier also eine kurze Zusammenfassung:

        1.Obama ist nicht mehr amerikanischer Präsident. Reines Geschwätz ist durch (nicht immer kluges) Handeln abgelöst wurden. Deshalb stehen jetzt amerikanische Truppen in Syrien. Im Norden (z.Z. nicht so akut) und in der Grenzregion zu Jordanien (und Israel). Nachdem die Rebellen im Süden fast vollständig aufgegeben haben, hängen die amerikanischen Truppen weitgehend funktionslos in der Luft. Tatsächlich sind einige Stützpunkte mittlerweile von syrischen und russischen Soldaten eingeschlossen. Es liegt also im Interesse der US Regierung, diese Stützpunkte möglichst geräuschlos und unfallfrei zu räumen. Ohne Absprachen wird das schwierig.



        2.Haben die USA und Israel ein großes Interesse daran, iranische Kräfte möglichst weit von Israel weg zu halten. Ohne russische Unterstützung ist das kaum zu bewerkstelligen. Zumindest wenn man einen offenen Krieg gegen Iran vermeiden will.



        3.Haben syrische Truppen die demilitarisierte Zone an der Waffenstillstandslinie zu Israel erreicht. Dort befinden sich noch Reste verschiedener Milizen. Die sollten eigentlich auch nicht dort sein, sind aber nun mal da. Auch hier bedarf es einer Lösung. Auch im Interesse Israels.



        4.Möchte natürlich auch Russland in Syrien zu einem Ende kommen, ohne in neue Auseinandersetzungen verwickelt zu werden.

        Ich denke das sollte erst mal reichen, um zu zeigen, dass es allein in einem Krieg genug zu besprechen gibt. Es gibt aber natürlich auch noch die Ukraine (nicht so einfach, wie Sie denken, weil in Minsk zu viele Dinge nicht geregelt wurden) und Libyen (dort ist Russland inzwischen auch aktiv).

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Zu ,

          Zu 1 Amerikanische Basen liegen in den Kurdengebieten im Norden. Es gibt bisher überhaupt keine Hinweise darauf, daß Assad sich mit denen in kriegerische Handlungen begeben möchte, vor allem solange die Türkei und ihre Verbündeten dort noch sind.

          Zu 2-3 Die Regierung Netanjahu ist eher heute als morgen für Krieg mit dem Iran. Israel ist aktuell wesentlich stärker, der Iran steckt in einer wirtschaftlichen Krise, kämpft an weiteren Fronten, (Jemen, Irak, dem Libanon), hat zu Hause immer wieder mit Aufständen zu kämpfen und seine Verbündeten Syrien und die Hisbollah sind aktuell durch den Konflikt geschwächt. Jede Bewegung der Iraner werden die Israelis verfolgen und sollten ihnen die Bewegungen nicht gefallen, werden sie die Iraner angreifen, wie Sie es auch schon getan haben. Darauf können die Iraner nur mit Rückzug oder Kampf reagieren, beides würde Netanjahu gefallen.

          Die Iraner sind, sobald Assad im Süden gesiegt hat, ein gewaltiges Problem und keine Hilfe.

          • @Sven Günther:

            Bitte lesen Sie meine Ausführungen richtig.

            1. Haben die USA auch Basen an der jordanischen Grenze. Und von den habe ich eindeutig gesprochen.

            2. Kann Israel den Iran maximal bombardieren. Ein Erfolg ist dabei nicht garantiert. Ein vollständiger Sieg durch Eroberung ist auf Grund der Entfernung nicht möglich. Außerdem würde ein offener Krieg die Iraner hinter den Mullahs vereinen. Alles andere sind Wunschträume. Israel ist also sehr gedient, wenn es in Syrien eine Linie gibt, die Iran nicht überschreiten darf. Kleine Plänkeleien wie in der Vergangenheit schießt das natürlich nicht aus.

            PS: Sie überschätzen die konventionellen Möglichkeiten Israels.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Angriffe auf amerikanische Basen würden eine Reaktion erzwingen, das kann Assad nicht wollen, also was soll dieses Gerede? Glauben Sie ernsthaft die syrische Armee beschießt die US Basen mit Artillerie oder die Russen bombadieren sie?

              Und wo ging es denn um einen Angriff auf den Iran?

              Es geht um die Iraner in Syrien, da hätte Israel die wesentlich kürzeren Nachschubwege als die Iraner.

              Die Revolutionsgarden wollen den Krieg mit Israel, es gibt diese Option nicht, den Status quo irgendwie zu halten, also ist für Israel der Zeitpunkt jetzt wahrscheinlich günstiger als in 5 Jahren.

              PS: Das mit den Möglichkeiten der Israelis dachten sich die Syrer, Ägypter, Palästinenser, Jordanier, Iraker auch anders.

              • @Sven Günther:

                Sie haben es immer noch nicht begriffen. Da die unterstützen Rebellen aufgegeben haben, sind die US Basen im Süden sinnlos geworden. Die USA müssten ihre weitere Unterhaltung notfalls mit Waffengewalt erzwingen. Nur wozu?

                "Und wo ging es denn um einen Angriff auf den Iran?"

                Unter anderem bei Ihnen:

                "Die Regierung Netanjahu ist eher heute als morgen für Krieg mit dem Iran."

                Wobei man so einen Krieg dann auch gewinnen müsste. Die Bedingungen in Teheran zu diktieren würde schwierig (s. oben).

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Wir reden doch hier immer noch über Syrien, Teile der Pasdaran und der regulären Armee sind in Syrien und Israel hat ein Problem mit den Iranern in Syrien, nicht im Iran, der auch über 1.000 km entfernt ist, die können da treiben was sie wollen. Aber für Konflikte werden nun mal die Parteien genannt und nicht der Ort.

                  Zu ihren Basen, es gibt aktuell 14 US Basen in Syrien, Dirik, Sabakh-al-Khair, Ayn-Issa, Tal al-Saman, Al-Tabka, Al-Djalbiat, Kharb Ishk, Jebel Mashnur, Sirin, zwei bei Al-Tanf und je eine weitere bei Manbidj und Aleppo. Davon ist keine im Süden, Al Tanf ist da das südlichste und liegt an der Grenze zum Irak, also im Osten. Und die sollen auch vom syrischen Militär blockiert sein, also geht es ihnen darum, daß 2 kleine Basen der Amerikaner geräumt werden?

                  Und das muss auf höchster Ebene besprochen werden? Trump hat von den Orten eh noch nie gehört und seine Aussagen ist nicht zu trauen und die Russen wissen das, der könnte denen alles mögliche erzählen und dann passiert nichts.

                  • @Sven Günther:

                    Ich glaube, langsam kommen wir auf den Punkt. Die beiden Großmächte müssen ihre Linien neu abstecken. Und dabei die Iraner und Israelis nicht vergessen. Und ja. Das muss auch auf höchster Ebene besprochen werden. Wenn sich die zweit Testosteronfässer nicht trauen, funktioniert es nicht.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Die Kriege mit hunderttausenden Toten, für deren Beendigung beide miteinander reden müssen, sind ja auch soooo langweilig…"

      Es waren russische Pressevertreter, die Fragen zum Syrienkrieg und der Energiepolitik gestellt haben. Und das obwohl die russische Presse zurecht als nicht objektiv gilt.

      Westlichen Pressevertretern ging es hauptsächlich um die angebliche "Russian Collusion".

      Wie im Artikel gesagt: verkehrte Welt.