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Das Besondere an der modernen politischen Kommunikation à la Trump liegt darin, dass man Gefühle transportiert und keine Fakten und davon so viel, das man sich mit einem Augenzwinkern (manche brüllen auch dabei) das Passende raussuchen darf.
Und ob das alles stimmt ist ohnehin egal.
Spätestens in einer Woche ist das alles im Rauschen untergegangen.
Wer oder was kommt nach Trump? Wenn die Demokraten die nächste Wahl mit einem neoliberalen Kandidaten angehen werden, dann wird's doch nicht viel besser...
Ausdrucken diesen Kommentar, ablegen und in ein paar Jahren sich freuen wie gut Frau Gaus mit diese Analyse lag; bzw. hoffentlich, betreff Zitat "Anfang vom Ende".
@Tom Farmer Man hat jetzt so oft vor und während Trumps Präsidentschaft hören und lesen können, dass er was-auch-immer politisch nicht überleben wird. Bisher hat er leider alles ausgesessen.
Bei aller Schadenfreude darüber, wenn's Trump sich mal wieder mit seinem breiten Hintern in die Jauchegrube setzt, eins verstehe ich nicht:
Putin hat ja was davon, dass Trump möglichst lange in der Macht bleibt. Ist dem da was aus seiner Kontrolle entglitten?
@tomás zerolo Vielleicht war er auf mehr Widerstand eingestellt?
@tomás zerolo Trump ist niemandes Marionette. Selbst WENN Putin ihn irgendwie in der Tasche hätte, würde er das immer noch als eine Hommage an seinen überragenden Geschäftssinn deuten. An trumpscher Hybris kommt auch ein Putin nicht vorbei.
Deshalb ist auch verständlich, dass Trump hier der Instinkt für die Gefühle seiner Anhänger fehlt: Er kann nicht verstehen, dass die noch den geringsten Respekt vor Institutionen haben, die ihm, Trump, am Zeug flicken wollen.
Davon ab: Putin hat wenig zu verlieren. Wenn Trump nicht sehr bald über etwaige russische Wahlkampfhilfen stolpert, dann wird er seine vier Jahre im Weißen Haus vollmachen, koste es, was es wolle. Und er wird immer die Handlungsfähigkeit eine Präsidenten behalten. Dabei isoliert er sich vielleicht und richtet sein Land zugrunde, aber den Umgang der USA mit Russland wird er weitgehend bestimmen können. Und wenn Russlands lupenrein demokratischer Alleinherrscher am Ende sein einziger Freund ist, dann wird dieser Umgang entsprechend positiv ausfallen.
@tomás zerolo Die Frage ist nicht dumm.
Warum läßt Putin seine "Marionette" Dinge tun, die eine zweite Amtszeit gefährden könnten ?
Die Versuche der Qualitätsmedien, die Handlungen von Putin, Trump (und irgendwann wird auch noch Xi dazukommen) in ihr Kindergartenweltbild einzuordnen, werden immer absurder.
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Kommentar zum Treffen Putin-Trump: Zu Hause wartet Ärger
Nach dem Gipfel in Helsinki steht Donald Trump in der Kritik. Putin gegenüber demütigte er die CIA – eine Todsünde für einen US-Präsidenten.
Zu Hause ist man nicht glücklich über Trumps Russland-unkritischen Auftritt in Helsinki Foto: reuters
Die gemeinsame Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin könnte den Gang der Geschichte verändern. Nicht wegen der dort verkündeten Ergebnisse des ersten Gipfeltreffens – die waren mager. Sondern, weil vieles dafür spricht, dass diese Pressekonferenz später einmal als der Anfang vom Ende der Präsidentschaft Trump bezeichnet werden wird.
Im Guten wie im Schlechten werden PolitikerInnen im kollektiven Bewusstsein oft auf einen markanten Satz oder eine herausragende Geste reduziert. Donald Trump hat einen solchen Satz bisher nicht gesagt, eine solche Geste nicht gezeigt. Nichts stach aus der Fülle der Äußerungen und Handlungen heraus, die von seiner Fangemeinde bejubelt und von seinen Gegnern als absurd gegeißelt wurden. Das dürfte sich in Helsinki geändert haben.
„Bizarr“ war das Wort, das in ersten Reaktionen innerhalb der USA besonders häufig fiel. Die Kritik am Auftritt des Präsidenten fiel vernichtend aus – und zwar parteiübergreifend. Sogar der rechtsgerichtete Fernsehsender Fox News, der bisher noch jede Volte von Trump solidarisch begleitete, ging auf Distanz.
Kein Wunder: Ein Staatsoberhaupt, das im Ausland öffentlich Misstrauen gegenüber den Institutionen des eigenen Landes erkennen lässt, hätte nach seiner Heimkehr überall auf der Welt ein Problem. Aber in den USA ist Selbstkritik besonders unpopulär – und für keine Gruppe gilt das so sehr wie für nationalistische, rechte Kreise. Also für diejenigen, die Trump gewählt haben.
Staatsmännisch oder konzeptlos?
Es ist erstaunlich, dass ausgerechnet er, der stets ein feines Gespür für die Stimmungslage seiner Anhänger bewiesen hat, die Todsünde begangen hat, die Vereinigten Staaten, genauer: seine Geheimdienste, öffentlich zu demütigen. Über seine Motive zu spekulieren, ist müßig. Aber könnte es nicht vielleicht sein, dass Trump – aller Kritik zum Trotz – staatsmännisches Verhalten bewiesen und dem Frieden gedient hat?
Nein. Das Gespräch über alle Interessengegensätze hinweg zu suchen und Fehler in der eigenen Politik einzuräumen, zeugt zwar von Größe. Allerdings nur dann, wenn diesem Kurs ein Konzept zugrunde liegt und eine innenpolitische Diskussion den Weg dafür bereitet hat.
Von beidem kann im Hinblick auf das Gipfeltreffen in Helsinki keine Rede sein. Wladimir Putin dürfte ein Konzept haben. Nichts deutet darauf hin, dass dies auch für Donald Trump gilt.
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Kommentar von
Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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