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Kommentar Skandale bei VWDeutschland, einig Dieselland

Kai Schöneberg
Kommentar von Kai Schöneberg

Dieselgate II zeigt einmal mehr: Die Antriebsform ist ein Auslaufmodell. Doch weder der Kunde noch Politik holen die Stinker von den Straßen.

Die stinken wahrscheinlich noch weniger als die neueren Modelle Foto: dpa

E s ist schon schräg: Im Jahr drei nach Dieselgate ist in Deutschland so viel von dem Selbstzünder-Kraftstoff verkauft worden wie noch nie. Zwar ist inzwischen nur noch jeder dritte Neuwagen ein Diesel – früher waren es mal über die Hälfte. Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie: Hält länger, spart Geld. Deutschland, einig Dieselland. Am Freitag forderte der VW-Anteilseigner Niedersachsen gar staatliche Förderprämien für den Kauf von Diesel-Kfz.

Stickoxide? Umweltbelastung? Nicht so wichtig. Dabei zeigt auch Dieselgate II, dass es sich um eine Technologie des Todes handelt – selbst wenn hierzulande Hunderttausende Jobs davon abhängen. Die Testergebnisse der jetzt aufgeflogenen Autolobby-Organisation EUGT sind entlarvend: Die zehn Javaner-Affen in den USA, an denen die Wirkung von CO2 getestet wurde, litten ja offenbar weniger unter den Abgasen eines Ford-Pickups aus dem Jahr 1997 als unter denen eines VW Beetle, Baujahr 2013. Also: Die Entzündungen der Atemwege der Primaten waren schlimmer, wenn sie die Abgase eines neuwertigen Diesel mit VW-Schummelsoftware atmen mussten, als bei einer Klapperkiste aus dem vergangenen Jahrtausend.

Die neue Affäre betrifft zwar, oberflächlich betrachtet, nur 25 freiwillige Probanden und zehn Affen. Eigentlich ist sie aber noch unappetitlicher als die alte, als es „nur“ um manipulierte Schalterplatinen und um noch ein bisschen dreckigere Luft ging. Jetzt geht es um konkretes Leiden der Kreatur. Die Affen in Übersee, am Uniklinikum Aachen sogar Menschen, wurden verpestet, um dem Diesel ein wissenschaftliches Saubermäntelchen zu verpassen. Damit verwandelt sich die Drecks- in eine Gangstertechnologie. Die deutschen Superkonzerne VW, BMW und Daimler, die die Tests verantworten, steigen noch ein paar Plätze auf in der Liga mafiöser Ver­einigungen.

Nun tun die Firmen reuig, Bauernopfer-Manager werden gefeuert, der weltgrößte Autokonzern VW will sogar checken, wie es den Affen heute geht. Und auch die Kanzlerin hat verstanden, dass sie das einfangen muss – und mahnt: „Dududu!“ Um so schnell wie möglich wieder zum Tagesgeschäft übergehen zu können.

Subvention wird gestrichen

Konsequenzen? Wenige. Dabei sind vier von fünf Stadtbewohnern in der EU Kleinstpartikelkonzentrationen ausgesetzt, die höher sind, als die Weltgesundheitsorganisation WHO dies erlaubt. Wegen schlechter Luft sterben auf dem Kontinent jährlich 400.000 Menschen an Atemwegs-, Krebs- und Herzerkrankungen. Derzeit reißen 70 deutsche Städte die EU-Grenzwerte für Stickoxide. In neun EU-Staaten werden zum Teil bereits seit Jahrzehnten die Schadstoffgrenzen überschritten – und die EU-Kommission will jetzt sogar dagegen klagen!

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Immerhin: Bald könnte Schluss mit Diesel sein. Das liegt aber nicht daran, dass die Dreckschleudern in den Autohäusern verrotten, nicht daran, dass die Regierung die Hersteller zu drakonischen Strafen verdonnert – oder zu einer zehn Milliarden Euro teuren Hardwareaufrüstung für Altdiesel. Es liegt nicht daran, dass die sieben Milliarden Euro teure Subvention von Dieselkraftstoff gestrichen wird. Und es liegt auch nicht an den Software-Updates, nicht an den Abwrackprämien, die die Stickoxidbelastung bis jetzt kaum verringert haben.

Peinlich und wahr: Was die Politik nicht schafft, könnte dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gelingen. Es könnte am 22. Februar Mobilitätsgeschichte schreiben: Das Urteil dazu, ob Fahrverbote in Ballungsräumen rechtlich möglich sind und ob sie verhängt werden müssen, um Bürger zu schützen, dürfte einen Dominoeffekt auslösen. Wer kauft noch ein Auto, mit dem er nicht mehr in die City kommt? Auch wenn Handwerk und Mittelstand den Aufstand wahrscheinlich längst planen – in Folge eines einschlägigen Urteils dürften noch in diesem Jahr zehn Kommunen ihre Innenstädte für die Stinker sperren. Es werden nicht die letzten sein.

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Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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90 Kommentare

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  • Es wird meistens nur auf den Diesel Pkw hingedroschen, was sicher seine Berechtigung hat aber was ist mit dem Flugverkehr?

     

    //http://www.fluglaerm.at/liesing/Gesundheit/Feinstaub.html

     

    //http://www.deutschlandfunk.de/abgase-im-flugverkehr-feinstaub-kommt-auch-von-oben.676.de.html?dram:article_id=355766

  • Diesel verbrennen, erhöht das Bruttosozialprodukt, eine schöne Blume hat leider keinen Wert. Waffen herstellen: erhöht das Bruttosozialprodukt. Kinderlachen erhöht das selbige leider nicht.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Das Lenkrad in die falsche Richtung zu drehen, lohnt sich nicht und kann gefährlich sein.

    Jahrzehntelang hat die Politik den Wirtschaftstandort Deutschland groß gemacht, die Deutschen zum beliebigen Auto-Rasen erzogen, die Gieskanne mit günstigen Dieselpreisen übers Land gekippt, die Augen vor den Folgen von Kernkraft, Klimaänderung, Massentierhaltung, Braunkohle, Feinstaub verschlossen.

    Und die größte Leistung:

    Wir alle haben den kleinen Kindern eine wunderschöne und große Aufgabe hinterlassen, wo sie sehr kreativ sein können und große Herausforderungen bewältigen dürfen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...ja, Deutschland, einig Dieselland.

    Was ich nicht verstehe ist, dass gefühlt 90 % der Deutschen so tun, als ob es sie nichts anginge, dass durch diese Technologie, die zusätzlich auch noch vom Staat künstlich am Leben erhalten wird, jährlich Tausende von Menschen erkranken, oder sogar sterben.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Also mein Auto fährt auch ohne Wald.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Ich setze noch einen drauf:

      "Deutschland, einig Autoland"

      Individualistischer, kapitalistischer, Mobilitäts-, Arbeits-... Konsumwahn. Wen interessiert da Mensch, Tier, Ökosystem?

      • @Uranus:

        Ja ja, unsere Luxusrebellen. Schön abgesichert und mit allen Vorteilen einer durchschnittlichen Industrielandbewohnerexistenz ausgestattet, schwadroniert es sich nochmal so gut. Ich hoffe, Sie tragen wenigstens was zum Sozialprodukt bei. Oder liegen Sie anderen bloß auf der Tasche?

        • 4G
          4932 (Profil gelöscht)
          @max:

          Nein Max, Sie haben leider alles vollkommen falsch verstanden:

          Die Industrie und die verantwortungslosen Politiker liegen UNS auf der Tasche. Diesel-NOx, Gülle, Glyphosat, Bienensterben, Klimaerwärmung, Meeresverschmutzung ...

          das haben nicht wir kleinen Sozialproduktler erfunden, sondern die ganz großen und 'schön abgesicherten Luxusrebellen' aus Industrie und Politik.

          Tut mir leid für Sie. Ihr Beitrag gleicht einem 'Nuller' im Lotto.

          • @4932 (Profil gelöscht):

            Ach ne, die Industrie liegt uns auf der Tasche, ja? Das Leben, das Sie führen, hat mit “der Industrie” natürlich rein gar nichts zu tun. Genau so wenig wie Ihr persönlicher Konsum in irgendeiner Weise vorher erwirtschaftet werden muss. Die böse Industrie - der ferne Planet Produktion sozusagen - ist selbstredend eine Welt, die mit der Ihren nichts zu tun haben darf, weil das möglicherweise unangenehme Fragen aufwirft. Wer von uns beiden hat denn hier ein Problem mit dem Denken?

            • 4G
              4932 (Profil gelöscht)
              @max:

              Sie.

              • @4932 (Profil gelöscht):

                Schon klar... Die Frage war rein rhetorisch. Aber trotzdem: gehaltvolle Antwort. Chapeau.

                • 4G
                  4932 (Profil gelöscht)
                  @max:

                  Ich will mich nicht drücken vor einer Antwort. Aber ich mache es sehr kurz.

                  SIE haben das ursprüngliche Thema des taz-Artikels über den Dieselskandal in Deutschland in Ihren Blogbeiträgen mit dem Tenor 'Technikignoranten, Industriefeindlichkeit, Sozialschmarotzertum und Ähnlichem' hochgespielt.

                  Es geht hierbei jedoch um eine Art organisierter Kriminalität einer Sparte der Industrie, wo zusätzlich alle Politiker und alle Aufsichtsämter weggeschaut haben, die sich durchaus mit großen Mafiaorganisationen vergleichen lassen darf.

                  Deshalb sollten SIE sich Zeit zum Nachdenken nehmen.

                  • @4932 (Profil gelöscht):

                    Ich denke eigentlich permanent nach, allerdings versuche ich das nicht eingleisig zu tun. Es hier (zumindest sehen das auch viele Foristen so) keineswegs nur um die kriminellen Machenschaften verantwortungsloser Vorstände und Aufsichtsräte (oder ihrer Agenten und Angestellten), sondern vielen hier darum, die Produktionsgrundlage dieser Gesellschaft schlechthin in Frage zu stellen. Das ist an sich vollkommen in Ordnung. Was dabei häufig und vor allem in taz-Foren gerne übersehen wird, ist, dass diese in der Tat mangelhafte Ordnung gleichzeitig die Lebensgrundlage der Gesellschaft ist, mithin auch die 99%, die nicht vollkommen unverdient die Produktivität der Produzenten abschöpfen, in vielfältiger Weise mit dieser Ordnung verwoben und von ihr abhängig sind. Und es gibt hier eine Menge Leute, die, statt sich überhaupt auf dieses Argument einzulassen, lieber die ganz große Moralkeule rausholen und diejenigen angreifen, die darauf angewiesen sind, sich nach den Bedingungen zu richten, von denen sie schlicht abhängig sind. Mir wird hier eine Argumentation ad hominem vorgeworfen, aber wenn ich aufgrund der Tatsache, dass mein Auto ein unverzichtbares Mittel ist, um mein Leben und meine Arbeit so zu organisieren, dass es für mich und meine Familie auskömmlich ist, mich als “Egoisten”, der mit seiner “Dreckskarre” unterwegs ist, um “Kinder zu vergiften”, bezeichnen lassen muss, ist das natürlich vollkommen in Ordnung und in keiner Weise “ad hominem”. Was soll das? Und natürlich wäre es nicht verwerflich, von Transferleistungen abhängig zu sein. Es wäre nur eben schön, dann auch bei Fundamentalkritik daran zu denken, dass diese auch von Egoisten wie mir erwirtschaftet werden, wenn sie in ihren “Dreckskarren” unterwegs sind. Ich habe absolut keine Lust (finanziell) den Kopf hinzuhalten für diejenigen, die diesen Mist angerichtet haben. Genau darauf laufen aber eine Menge Äußerungen hier raus. Kann man schon mal etwas polemisch werden.

        • @max:

          :D Na, maximal ad Hominem, Max, oder was? Was verfolgen Sie zu allererst: Ist es ökonomistische, sozialdarwinistische oder behindertenfeindliche Agenda?

          • @Uranus:

            Behindertenfeindliche Agenda unterstellen und gleichzeitig Mobilitätswahn zu konstatieren, daseist schon zynisch.

          • @Uranus:

            Sie dürfen sich gerne die Variante aussuchen, die am besten zu Ihrem Weltbild passt.

  • Irgendwann in den 1990er-Jahren gab es zeitgleich mit der Entwicklung neuer Technologien wie Partikelfilter und Turbodiesel eine große Informationswelle (oder war’s nur ’ne Propagadawelle?), wonach Diesel durchweg als die aus vielen Gründen weniger umweltschädlichen Fahrzeuge angepriesen wurden. Viele machten genau davon ihre Kaufentscheidung abhängig und nicht, weil sie aus irrealen Gründen unbedingt am Diesel hängen. Die richtigen Auto-Prolls und PS-Fetischisten fuhren und fahren weiterhin ihre hochvolumigen Benzin- und Supermotoren durch die Gegend.

     

    Der Dieselboom der letzten 20 Jahre wurde durch die Autos der Kompaktklasse gestützt, die meisten davon mit neuester Technologie und natürlich grüner Plakette. Das sind keine fetten Angeberkarren, sondern meist Autos von Leuten, die aus beruflichen Gründen gar keine andere Wahl haben, als das Auto zu benutzen.

     

    Ob die Umweltbelastungen in den Innenstädten vorzugsweise von diesen kleinen Fahrzeugen mit geringem Verbrauch stammen, oder vielleicht doch von den LKWs, Lieferwagen, Bussen, Baufahrzeugen, Schiffen (bei Städten mit Häfen oder an Wasserstraßen), die bis heute von Umweltauflagen bei der Motorentechnik befreit sind, oder gar von den vielen Taxen, die an den Taxiständen, vor Hotels oder sogar im Eingangsbereich von Krankenhäusern Tag und Nacht im Standgas laufen, sogar wenn die Fahrer am Büdchen nebenan eine Kaffeepause machen oder eventuell auch von den Kohlekraftwerken, die ja meist auch in der Nähe sind, ist niemals eindeutig untersucht worden.

     

    In Deutschland hat man ja im Gegensatz zu den USA weder die betrügerischen Manager vor Gericht gebracht, noch die betrogenen Autofahrer entschädigt. Jetzt sollen Fahrverbote die Lösung sein? Von mir aus zwar gerne, aber es wird mit Sicherheit wieder jede Menge offizieller Ausnahmen geben, die das Ganze ad absurdum führen.

    • @Khaled Chaabouté:

      "oder gar von den vielen Taxen, die an den Taxiständen, vor Hotels oder sogar im Eingangsbereich von Krankenhäusern Tag und Nacht im Standgas laufen"

       

      Moderne Autos laufen nicht mehr im Standgas, da sie eine automatische Abschaltung haben. Das hört man z.B wenn man neben so einem an der Ampel steht: die Zündung "orgelt" kurz , bevor das Auto losfährt. Also, ein Fortschritt. Taxiunternehmen besitzen moderne Autos.

       

      "In Deutschland hat man ja im Gegensatz zu den USA weder die betrügerischen Manager vor Gericht gebracht"

       

      Auch nur die ausländische Konkurrenz...und in Los Angeles, oder von mir aus Detroit - um beim Thema zu bleiben...- ist die Luft ja auch so prächtig wie in New York.

       

      "Jetzt sollen Fahrverbote die Lösung sein? Von mir aus zwar gerne, aber es wird mit Sicherheit wieder jede Menge offizieller Ausnahmen geben, die das Ganze ad absurdum führen."

       

      Als jemand der seit Jahrzehnten in der Industrie arbeitet, kann ich wirklich nur lachen. Manch Arbeiter öffnet mittags das Rolltor vor seiner Maschine und genießt die frische Luft die von draußen reinkommt. Was wissen Sie denn schon, welchem Dreck manche Arbeiter täglich ausgesetzt sind. Die müssten regelrecht alle tot umfallen, wie die "Abertausende" durch Dieselabgase - was neuerdings promotet wird...

       

      Manchmal hilft's sich Luftaufnahmen aus dem Ruhrgebiet aus den 70ern anzuschauen. Also: es wurde durchaus etwas getan. Bessere Luft ist immer besser, aber hysterisches Krakele hilft nicht weiter.

  • Ich habe nun sowohl den Artikel als auch die Leserbriefe studiert, und muss feststellen, daß ein Irrtum bzw eine Fehlentwicklung bislang unkommentiert geblieben ist.

    Der höhere Wirkungsgrad eines Dieselmotors, bzw dessen niedrigerer Verbrauch, wurde von der Autoindustrie dazu missbraucht, die Welt mit riesigen Autos zuzustellen. Man konnte ja die vorgegebenen CO2-Werte mit einem Diesel einhalten (allerdings nur nach der NEFZ-Nepp-Norm), und dafür den Wunsch all' der kleinen (grossgewordenen) Jungs nach einem Geländewagen erfüllen (=SUV).

    Die Folge ist klar: 'in Echt' verbraucht ein Diesel-SUV eben nicht 6,7 L, sondern doch so 10 ~ 11 L auf 100 km, und damit ist das Argument 'Diesel erzeugt weniger CO2' so nicht mehr gültig. Würden die Leute statt eines angeblich verbrauchsgünstigen Diesel-SUV nun einen normalen 'Mittelklasse'wagen fahren, der auch nicht zwingend 200 km/h fahren können sollte (andere Debatte: Tempolimit!), dann würde dieser Wagen, richtig auf Niedrig-Verbrauch eingestellt, auch sehr gute CO2-Werte haben... Mit Platz für die Familie + deren Gepäck, und mit vielleicht 150 km/h sicher schnell genug :-)

    • @dodolino:

      Auch Kleinstwagendiesel wären denkbar, mit Verbrauchswerten unter 3 Litern, Russpartikelfilter und AD Blue Technologie gegen Stickoxide - aber wer außer mir und eventuell Ihnen würde so eine Juckelpinne fahren wollen?

       

      Womit Sie aber absolut recht haben: das der Diesel von der Autoindustrie missbraucht wurde den Spritdurst von vom Gewicht, Bereifung und Aerodynamik unmöglichen Autokonstruktionen zu kaschieren.

       

      Gut das diese Nummer jetzt aufgeflogen ist!

       

      Wir brauchen neben mehr Elektrozuliefer- und Fahrradverkehr in den Städten ein allgemeines Tempolimit auf der Autobahn um Durchschnittsgewichte und Spritdurtst der Autos zu senken und einen Wiederaufbau der Eisenbahn! (passt nicht ganz zum Thema, kann aber nicht oft genug gesagt werden!)

       

      Außerdem gehört auch in jede kleine Großsstadt und jede große Kleinstadt wieder eine elekrtische Straßenbahn!

      • @Waage69:

        "Außerdem gehört auch in jede kleine Großsstadt und jede große Kleinstadt wieder eine elekrtische Straßenbahn!"

         

        Gut, da bin ich nicht informiert. Aber aus welchen Städten verschwanden denn Straßenbahnen, die vorher da waren? Vielfach wurde halt auf U-Bahn umgesattelt - ist ja auch effizienter.

         

        In meiner Stadt, Augsburg, wird das Straßenbahnnetz stetig ausgebaut. Neue Linien usw. Was hier eindeutig die Krux ist: keine Möglichkeit (nicht erlaubt) Fahrräder mitzunehmen in Bus und Straßenbahn. Bei uns gab es Leute, die versuchten es mit Klapprad (eigentlich Gepäck) oder Tretroller für Erwachsene (gilt als Spielzeug). Die wurden vom Schaffner aber stets "freundlich" hinaus gebeten.

        • @Grmpf:

          Aus Münster z.B. isse in den frühen 60er verschwunden. Ja Fahrräder in Bus und Straßenbahn sind wohl so ein Thema für sich.

      • @Waage69:

        "Wir brauchen neben mehr Elektrozuliefer- und Fahrradverkehr "

         

        Ich hab 5 km zur Arbeit. Ich finde es einen absoluten Blödsinn, diesen Weg mit dem Auto zu fahren. Also, ich fahr Fahrrad, manchmal auch Straßenbahn. Dadurch hab ich täglich auch etwas Bewegung, ein gesundheitlicher Aspekt. Und Spaß macht's mir auch noch. Zur Not kann ich mir ein Auto in der Arbeit leihen, oder von Bekannten.

         

        Aber: die Masse denkt so nicht. Und das lässt sich auch nicht ändern. Von 40 Mitarbeitern bin ich der Einzige, der täglich radelt. Manch einer wohnt näher an der Arbeit als ich. Gut, etwa die Hälfte hat noch Familie , da will man ein Auto haben. Ich hab Kollegen, die monatlich 250€ für das Leasing eines chefigen Autos bezahlen. Das lässt sich nicht ändern.

        • @Grmpf:

          Ich habe 105 km zur Arbeit. Es gibt keine Bus- oder Bahnverbindung. Mit dem Fahrrad ist das auch nicht zu bewältigen. - Wo mein Arbeitgeber sitzt, gibt es keine bezahlbaren Wohnungen, und wo ich wohne, gibt es keine Arbeit. -

           

          Da ist es ziemlich egal, was ich denke und wie ich zum Thema Umwelt stehe. Ich kann schlicht nur mit dem Auto zur Arbeit fahren. So wie viele andere auch. Da der Dieselantrieb weniger verbraucht als ein Benziner, habe ich mich eben für einen Diesel-Auto entschieden. Kein fetter SUV, sondern ein kleiner, zweckmäßiger PKW. So wie viele andere auch.

           

          Und deshalb bin ich jetzt also eine Riesen-Umweltsau und total schuld an allem Übel der Welt? Was ist mit all den Riesen-Lastwagen, die kreuz und quer durch Europa karren und tausendfach mehr Dreck und Schaden machen als mein kleines Auto? Das, was die transportieren, könnte man locker auch jeweils vor Ort fertigen oder lagern, nur würde das mehr kosten und irgendein Investor würde weniger Gewinn abschöpfen. Aber das ist ja völlig OK und wird gar nicht betrachtet.

      • @Waage69:

        Och nö, bitte keine Straßenbahn mehr. Wir sind froh das wir die los sind.

        • @Tom Tailor:

          Ja dann - ist es ja gut.

  • "Am Uniklinikum Aachen sogar Menschen, wurden verpestet, um dem Diesel ein wissenschaftliches Saubermäntelchen zu verpassen"

    Das war nicht der Zweck der Studie.

    Besser die Fakten richtig recherchieren.

  • "Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie"

    Nein. Das geht aus der Thermodynamik hervor und ist Fakt.

    Schlecht recherchiert

    • @Demokrat:

      Der Dieselmotor hat einen besseren Wirkungsgrad und vor allem eine andere Leistungsabgabecharakteristik als der klassische Otto-Motor, aber mit Thermodynamik hat das nichts zu tun. Die sagt höchstens was zum theoretischen Maximalwirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine generell aus. Physikalisch gesehen sind Kolbenmotorkonzepte alle sehr ähnlich zueinander, die Unterschiede sind ingenieurstechnisch, nicht physikalisch.

  • Da ist aber Party im Hühnerstall, wenn etwas gegen des Deutschen liebstes Spielzeug gesagt wird.

    Hier wird viel über Fakten gefaselt.

     

    Fakt ist, dass jeder, der mit seiner Dreckskarre durch die City cruist, sich der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig macht(manchmal mit Todesfolge).

     

    Fakt ist, dass ihr die Atemluft eurer Kinder, die ihr ja so liebt, vergiftet.

     

    Fakt ist, dass ihr die Umwelt und damit die Zukunft eurer Kinder und Kindeskinder zerstört.

     

    Fakt ist, dass ihr Egoisten seid, denen für ein wenig Luxus und Bequemlichkeit die Gesundheit eurer Mitmenschen am Arsch vorbeigeht.

     

    So, und nun lügt euch bitte weiter in die Tasche.

    Hauptsache Max' Kinder sind gesund...noch.

    • @MC:

      Fakt ist, dass unsere Siedlungs- und Infrastruktur viele schlicht dazu zwingt, mit dem Auto zu fahren. Schon weil die Welle der Privatisierung letztlich bewirkt hat, dass der öffentliche Nahverkehr in der Fläche eingestampft wurde und nur noch punktuell nach Profitaspekten betrieben wird. Und dass die Wohnungspreise dort explodieren, wo die Arbeit ist. --

       

      Wer im Elfenbeinturm lebt und die raue Wirklichkeit der Arbeits- und Pendlerwelt nie kennengelernt hat, der hat gut ideologisieren.

    • @MC:

      Genau so isses

    • @MC:

      Fakt ist das alle das Thema verfehlt haben und statt über Diesel über Gott die Welt und das Jesuskind debattieren.

    • @MC:

      Treffend formuliert.

    • @MC:

      Fakt ist, dass Leben Risiken und Unwägbarkeiten beinhaltet. Fakt ist, dass der Traum universaler Gebirgsblütenreinheit der sorgsam gepflegte Wahn einer autistischen und leider zahlenmäßig relevanten Missionsbewegung zur finalen Welt- und Menschheitsverbesserung ist. Einer - gruseligerweise - zum (kommunikativen) Mainstream werdende Denkart, die ihr Haltung und Maßstäbe anmaßenderweise zur allgemein verbindlichen Lehre machen möchte. Und Fakt scheint auch zu sein: Angst essen Verstand auf. Wer Diesel fährt, ist ein Mörder? Hallo, jemand zu Hause? Sie glauben, Sie wären auf der sicheren Seite, wenn Sie Fahrrad fahren? Pardon, das sind Sie nicht: Sie sind, ob Ihnen das gefällt oder nicht, allein durch Ihren Geburts- bzw. Lebensort Nutznießer eines mörderischen globalen Systems der Ungleichheit. Ihr ganzes Leben ist in dieser Hinsicht eine einzige Beihilfe, und ob Sie Diesel fahren oder nicht, macht da auch keinen großen Unterschied. Was nicht heißt, dass man nicht aufbegehren kann und sollte. Allerdings richtet sich Ihr ignorantes Engagement offenbar vor allem gegen die, die Ihren paranoiden Reinheitswahn nicht teilen. Mein “Luxus” und meine “Bequemlichkeit” sieht so aus, dass ich 60.000 Km im Jahr fahren MUSS, und da leistet mir mein Diesel in der Tat gute Dienste. Und, Sie haben recht, bequem ist mein Auto auch. Ebenso wie Ihre pharisäerhafte Tugendapostelmentalität.

      • @max:

        Fakt ist, dass Handlungen, wie das Autofahren negative Auswirkungen auf Mensch, Tier und Ökosystem hat. Fakt ist, dass Lebens- und gesellschagftliche Bedingungen hinterfragt und kritisiert werden können. Fakt ist, dass diese verändert werden können. Fakt ist auch das Vorhandensein bei Einigen von Ichzentriertheit und Gleichgültigkeit gegenüber bestimmten Handlungen und dessen Folgen. Faktisch nutzen Leute argumentativ den Hinweis auf größere Missstände um damit vermeintlich kleinere Misstäände relativieren zu können...

        Warum nicht folgendes

        "Was nicht heißt, dass man nicht aufbegehren kann und sollte."

        auch bei folgendem Umstand

        "60.000 Km im Jahr fahren MUSS, und da leistet mir mein Diesel in der Tat gute Dienste."

        verfolgen? Da ließe sich ja auch radikal und in verschiedenen Zusammenhängen ansetzen.

        • @Uranus:

          Fakt ist, dass diese Aussage nichts über die Norm 6 für Diesel im Vergleich zum Benziner aussagt.

        • @Uranus:

          Selbstverständlich “relativieren” große Missstände “kleine Missstände”, was denn sonst? Ich kann mich allerdings nicht erinnern, auch nur in einer Zeile dafür plädiert zu haben weiter zu machen wie bisher. Allerdings gibt es sehr verschiedene Wege ein Problem anzugehen, und viele hier würden dabei gerne die Brechstange nehmen - ohne jede Rücksicht auf etwaige ökonomische und soziale Kosten. Schlimmer noch: sie weigern sich nicht nur, überhaupt derartige Argumente zur Kenntnis zu nehmen, sondern beschimpfen alle, die Ihre extremen Ansichten und “Analysen” nicht beklatschen, als “Mörder”, “Körperverletzer”, “Egoisten” usw.usw. Insofern, das ist immer wieder interessant, nähern sich Linke immer wieder unangenehm ihren faschistischen Antipoden, mit denen sie ansonsten nicht viel gemein haben, an: nämlich in der Bereitschaft, die eigenen Motive und Ideen als absolute Wahrheit zu betrachten und alles, was bei der Verfolgung bzw. Umsetzung dieses Programms stört, beiseite zu fegen - soweit man dazu in der Lage ist. Aufgrund der gegebenen realen Verhältnisse erschöpft sich das glücklicherweise großenteils im Ausbreiten kruder Phantasien. Und was Ihre “Anregung” am Ende Ihres Posts betrifft: Die würde ich einfach mal, da ich keinen Bock auf Altersarmut habe, als ahnungsloses und lebensfremdes Geschwafel verbuchen.

          • @max:

            +1

  • „Technologie des Todes“ bringt mehr Clicks als Information über die Norm 6d-TEMP oder 6d. https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/sind-diesel-benzinmotoren-umweltfreundlicher

  • "Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie:"

    Warum muss der Autor denn seine berechtigte Kritik mit alternativen Fakten untermauern? Jetzt kann man den Artukel in die Tonne treten.

  • ""Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie"

     

    Tja, mei, der Dieselmotor hat nun mal einen viel höheren Wirkungsgrad als Benziner, darum wird er in allem was Lasten zu tragen hat, eingesetzt: LKWs, Schiffe, Dieselloks etc. etc. Das sog. Drehmoment (Kraftübertragung, Angabe in Nm) ist beim Diesel um Einiges höher. Deshalb sieht man nirgendwo Benzin-LKWs auf der Welt - schuld sind daran keine bösen Menschen, die die Luft verpassten wollen.

     

    Ein Diesel kann aber nicht so hoch drehen (Umdrehungen/Min) wie ein Benziner. Daher hat man im Rennsport z.B. Benzin. Deshalb waren Diesel (bevor

    Turbodiesel einst lahme Enten - siehe alte Benz)...

     

    Der Elektromotor hat ebenfalls ein hohes Drehmoment. Darum wird er auch schon seit Jahrzehnten in Gabelstaplern z.B. eingesetzt . Gabelstapler gibt's in Elektro und als Diesel...nicht als Benziner oder LPG...

     

    Beim Elektromotor ist das bekannte Problem: 1. Die Batterie: lange Ladezeit (Stunden) gegen Kraftsstoff in 1 Min voll getankt. Batterieherstellung teuer. Batterien sind schwer. Batterien hinterlassen eine Müllproblematik. Austauschbare Batterien, die Idee... aber wie und wo soll eine Stadttankstelle so viele Batterien lagern wie notwendig (Frequenz der zu "tankenden Autos). 2. Woher kommt der Strom? Wo lädt Ottonormalverbraucher ohne eigenes Grundstück, parkend auf öffentlicher Straße, sein Auto? Höherer Strombedarf: wo sind die Kraftwerke? Wie viel Grüne wollen neue Kraftwerke? usw. usw.

    • @Grmpf:

      Eine echte Alternative, solange die E-Infrastruktur noch nicht so weit ist, wäre Erdgas (CNG, nicht LPG), aber das ist ja leider seit einigen Jahren aus ideologischen Gründen nicht mehr so angesagt…

      • @Khaled Chaabouté:

        Ich verkaufte mein Auto mittlerweile. Aber vor Jahren noch, dachte ich drüber nach, meinen alten Audi 80 (Benziner), den ich dann insgesamt 12 Jahre fuhr, gegen ein LPG-Auto oder irgendwie Gas zu tauschen. Ich hatte Skoda im Visier, die seinerzeit recht viel damit machten. Meine mittlerweile Exfrau sprang im Dreieck... sie habe Angst vor Gas usw. Noch dazu kam dann eine Meldung über irgendein Gas-Auto , das hochgegangen sei - muss wohl so ein Billigumbau gewesen sein, die Teile sind sonst absolut sicher und zuverlässig. Also, ich konnte mein Vorhaben vergessen. Vor Gas haben viele Leute schrecklich Angst. Mag daran liegen , dass ich mit Gasherden aufwuchs, dass es mich nicht juckt.

         

        Wie auch immer. In meiner Stadt fahren alle Busse seit Ende 90er alle mit Gas. Ich könnte es mir nicht verkneifen, am Ende der Beziehung meiner EX das mitzuteilen, sie fährt nämlich jeden Tag mit dem Bus zur Arbeit...

  • „Technologie des Todes“ - bei anderen Themen würde man die Polemik des Artikels, der auch noch in vielen Punkten sachlich falsch ist, modisch als „Hetze“ bezeichnen. Der Autor als Kreuzritter auf einem pseudo-religiösen Kreuzug gegen die ideologisch Ungläubigen. Da muss sich schon viel Frust aufgebaut haben, den er sich hier von der Seele schreibt.

     

    Ich sags mal so: Ich glaube eher an die Macht des Faktischen, als an irgendeine angebliche Weisheit der Gerichte (deren Job es nicht ist politische Weichen zu stellen). Selbst wenn hier Fahrverbote auf unterer juristischer Ebene Ausgesprochen werden, dann werden die Städte und Landkreise die umsetzung juristisch über etliche Instanzen verzögern - um Jahre. Und wenn Jahre ins Land gehen, dann löst sich die angebliche „Dieselproblematik“ (die viel mehr eine sehr selektive medial und aktivistengetriebene Diesel-Hysterie ist) von selbst sozusagen „in der Luft auf“, weil der Altbestand von neueren AdBlue-und SCR-Dieseln abgelöst wird. Die Schadstoffverbesserungen in der Luft werden sich in der Zeit so verbessern, dass am Ende dann gar kein Fahrverbot mehr gerechtfertigt ist.

    Und so macht das auch am meisten Sinn und löst am wenigsten Verwerfungen aus.

  • Hätten die Amis Benziner getestet würde ganz Deutschland (zumindest die linke Hälfte) jetzt gegen den Benziner anstänkern der die Menschen mit CO2 ermordet. Eine Lösung wie man doppelt soviele Pendler im Berufsverkehr in die Bahn quetschen kann? Völliger Blackot.

     

    Es scheint als ob die Autoabgase bereits jetzt massive Hirnschäden hinterlassen haben.

    • @Werner S:

      Mir ist nicht ganz klar, ob sie nun für oder gegen Hirnschäden sind.

      • @Gregor Tobias:

        Ich wäre dafür, daß Leute das Problem angehen, die noch keinen Hirnschaden haben.

  • “Technologie des Todes”- soso. Gerade ein Wochenendseminar “Dramatisches Schreiben” belegt? Tödlich für Rationalität und sachorientierte Diskussion finde ich nicht zuletzt das permanente unseriöse Herumhantieren mit merkwürdigen, durch nichts zwingend zu belegenden Horrorzahlen bezüglich eines angeblichen (vorzeitigen) Massensterbens durch Dieselemissionen. Nicht, dass Emissionsreduktion kein lohnenswertes Ziel wäre. Der Furor unserer Birkenstockjakobiner hat allerdings derart bizarre Züge angenommen, dass man meinen könnte, der Weltuntergang stünde bevor. Ist irgendjemandem schon mal der Gedanke gekommen, dass die privaten - angeblichen - Problemdiesel der älteren Generation in wenigen Jahren ohnehin von der Straße verschwunden sein werden? Schlicht aufgrund des “natürlichen” Verschleißschwunds? Ich lebe übrigens in Darmstadt, eine der Kommunen, die sehr wahrscheinlich von etwaigen Fahrverboten betroffen wären, da in einzelnen Straßenzügen - genau: einzelnen Straßenzügen - zu bestimmten Zeiten regelmäßig (zu) hohe Schadstoffkonzentrationen gemessen werden. Sorry, aber ich muss dennoch sagen: Hier kann man leben (gar nicht mal so übel), und hier kann man auch atmen. Und ein insgesamt doch ganz komfortables Leben führen, selbst wenn man in der Innenstadt (wie wir) lebt. Den Kindern geht’s übrigens prima. Und die Anwohner der betroffenen Straßenzüge ließen sich sicher auch ohne die geradezu autistisch anmutende Hysterisierung der Debatte um eine insgesamt doch sehr bewährte Antriebstechnologie besser schützen.

    • @max:

      Ich habe ~30 Jahre in Darmstadt gelebt, übrigens nahe an einer der Meßstellen. Die stehen ganz bewusst da, wo sich der Berufsverkehr morgens rein und abends rausquält - und die Abgase verteilen sich eben doch durch die ganze Stadt, hier mehr, dort weniger. Aber daß übermässiger Strassenverkehr die Lebensqualität einschränkt, müssen Sie dann ja auch gemerkt haben, oder?

      • @dodolino:

        Ein Wunder, dass Sie noch leben. Glückwunsch zu Ihrer außergewöhnlich robusten Konstitution! Dass Abgase gesund sind, habe ich auch nicht behauptet. Dass ein wenig Dramatik immer hilfreich ist, wenn es gilt, Maximalforderungen mit der Brechstange durchzusetzen und auf jede Verhältnismäßigkeit zu pfeifen, glaube ich hingegen schon.

    • @max:

      Alle Niedrigverbrauchsauto wurden wenig verkauft oder schon gar nicht angeboten; Lupo 3 Liter, 1 Liter VW, dann 2 Liter VW, Audi A1. Wenn man jetzt den Windstrom in verbuddelten Leitungen von der Nordsee nach München bringt, wo dann gar nicht die Hausanschlusskapazität da ist, um Elektroautos zu laden, wo ist da das Energiesparen? Gigantische Investitionen, Akkus sind Wegwerfware, die umweltschädlich produziert werden. Wenn Sie schon 3 Durchlauferhitzer in ihrem Haus laufen lassen wollen, winkt der Stromversorger ab. Haus- Anschluss zu schwach. Also ein Auto können Sie da nicht aufladen.

  • Bis vor drei Jahren waren Diesel PKW zwar etwas teuer, galten aber als ökologischer, der Motor ist langlebiger, und ca 20 - 25 % weniger Verbrauch, entsprechend weniger CO 2.

     

    C0 2 ist plötzlich kein Problem mehr, weil plötzlich das NOx aufgetaucht ist ... Viel schlimmer als Co2 !?!?!?

     

    Geht es in Wirklichkeit garnicht um die Umwelt, sondern um den Kampf um Märkte...?

    • @stadtlandmensch:

      Hier geht es in erster Linie um die Menschen, die tagtäglich der direkten Einwirkung von NOx ausgesetzt sind.

      Am meisten betroffen sind Kinder. Wie würden Sie es denn finden, wenn jemand sich ins Zimmer ihrer Kinder stellt und 10 Zigaretten qualmt.... natürlich nur zur Steigerung des BIP?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    "Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie: Hält länger, spart Geld." Das "vermeintlich" kann man streichen, auch wenn es nicht in den ideologischen Kramkasten passt. Soviel Ehrlichkeit darf man erwarten.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      ...auch wenn man das "vermeintlich" streicht, sterben die Leut.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Das tun sie alle. Schon immer.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Stimmt schon.... und dann ist es egal ob früher oder später?

          Da fallen mir ganz spontan ganz viele Dinge eine, die mit dieser grundsätzlichen Herangehensweise plötzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen :-)

          Was wollen Sie den unter diesen Gesichtspunkt mit Krebsfrüherkennung, Impfungen, Medikamenten, ärztlicher Behandlung, Waffenverboten, Verkehrsregeln?

  • So weit mir bekannt ist, wurden die Versuche an Personen im Rahmen von Arbeitsplatzuntersuchungen vorgenommen und erfolgten nicht mit Dieselabgasen sondern mit Stickoxid. Was ist dann der Bezug zu Dieselgate?

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Andi S:

      Ach, egal. Hauptsache, man hat wieder was gefunden, womit man gegen diese bösen, bösen Autos und ihre Anhänger wettern kann.

  • "Allerdings schwören vor allem Gewerbetreibende und Lkw-Fahrer immer noch auf den vermeintlich höheren Wirkungsgrad der Technologie: Hält länger, spart Geld. Deutschland, einig Dieselland."

     

    Es gibt, wenn man ein größeres Auto als einen Passat braucht schlicht keine Alternativen zum Diesel.

    Transporter schon gar nicht. Die letzten Benzinerbullis von VW hatten einen Durchschnittsverbrauch von 17 l/100km.

    Wo ist da eine Wahl?

    Da kann man sich nicht entscheiden.

    • @nutzer:

      "Es gibt, wenn man ein größeres Auto als einen Passat braucht schlicht keine Alternativen zum Diesel."

      Braucht es die immer? Warum braucht es die?

      Dabei gibt es Alternativen zu KFZ. Allerdings müssten dafür strukturelle Änderungen vorgenommen werden. Es ist schon seit einer Weile die Rede von Klimawandel, Endlichkeit der Ressourcen, Peak Oil, Unfalltote, gesundheitsschädliche Abgase... aber "es braucht KFZs"?

      • @Uranus:

        Strukturelle Alternativen, soso. Welche denn bitte? Für wen? In welchem Zeitraum umsetzbar? Zu welchen Kosten? Zu welchem Preis? Sie tun alle so, als ließe sich eine gesamte ökonomische und infrastrukturelle Matrix einfach mal so mir nichts dir nichts auswechseln. Schon klar, dass wir nicht auf dem Planeten Wünschdirwas leben, oder?

        • @max:

          So motiviert bin ich nicht mehr auf Ihre ad hominem Tiefschläge einzugehen. Reflektieren Sie lieber mal Ihre menschenverachtende Einstellung, Menschen aufgrund Ihres BIPs abzuwerten und Ihre (Abwehr?)haltung Linksradikalen Träumerei vorzuhalten.

          • @Uranus:

            Elegant gelöst.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      ...E-Autos schon vergessen?!

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Das die in ihrer Gesamtbilanz umweltschonender als Verbrenner sind, ist schon fragwürdig genug. Dazu kommen konkrete handfeste Nachteile: Hoher Anschaffungspreis, kurze Betriebsdauer, lange Ladezeiten. Außer für den Stadtverkehr sind die kaum nutzbar, und da gibts Öffis.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Nee, hamwer leida nich im Anjebot, will ja ausser ihnen keena kofen.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          ...nicht im Angebot?

          Seltsam, 'mein' Briefträger kommt seit ein paar Monaten mit einem E-Auto angefahren, der VW-Diesel wurde ausgemustert.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Wofür brauchen wir Politiker?

      Eigentlich dafür, daß sie Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsplätze, Zukunft unserer Kinder und Umwelt unter einen Hut bekommt. Das haben die letzten Regierungen erfolgreich vermieden.

      Meine letzten 5 Kfz's (verschiedene Fabrikate und Marken) haben alle maximal 5l/100 km verbraucht.

      ICH hatte diese Wahl. Die CDU hätte diese Wahl AUCH gehabt. Aber sie wollte einfach nicht.

      Jetzt solltet Ihr Euch endlich andere Autos und andere Politiker zulegen.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        "Jetzt solltet Ihr Euch endlich andere Autos und andere Politiker zulegen."

        Die es dann ähnlich machen? Warum nicht politische Entscheidungen in die eigene Hand nehmen?

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Der Vorredner sprach von einem Auto größer als Passat, oder Transporter usw. , nicht von einem Kleinwagen für Single. Einem Transportunternehmer, Handwerker usw. bleibt auch nichts anderes übrig als ein Dieselfahrzeug. Und das liegt nicht an einer Verschwörung deutscher Politiker oder der deutschen Autoindustrie. Das ist weltweit so. Das hat technische Gründe. Auch in Amiland, das, wie wir seit Dieselgate wissen... "sooooo großen Wert auf vorzügliche Luft setzt", haben LKWs einen Dieselmotor.

        Normale PKWs brauchen das sicher nicht. Aber: Der Kraftstoff Diesel ist nun mal viel energieeffizienter (auch daher der höhere Wirkungsgrad) als Benzin. Der Verbrauch ist bezogen auf die gebotene Leistung um Einiges niedriger. Das war auch das tragende Argument für Diesel. Und seit der Turbodieseltechnik sind die Fahrzeuge eben auch massentauglich geworden.

        • 4G
          4932 (Profil gelöscht)
          @Grmpf:

          Ich hatte nur gar nicht auf den Blogger mit dem Passat geantwortet. Aber egal.

          Dem Versuch, ein Wirtschaftsleben mit dem Treibstoff 'Diesel' zu versuchen ist auch gar nicht ein großer Vorwurf zu machen, sondern einem hochkriminellen Wirtschaftskartell deutscher Automobilhersteller, die zusammen mit geeigneten Politikern hunderttausendfache Gesundheits- und Lebensgefährdung bewußt in Kauf genommen haben. Normalerweise wird sowas nicht unter lebenslänglich bestraft. Und erschwerend kommt hinzu, daß man jetzt einen Softwareprogrammierfehler vorschieben will. Das bedeutet doppelt lebenslänglich.

        • @Grmpf:

          Das mag sein. Dennoch gibt es in Deutschland 44.000.000 Autos! Davon sind 14.000.000 dieselbetrieben. Neben direkt gesundheitsschädlichen Emissionen werden im Verkehrssektor 18% (laut Umweltbundesamt, 2015) der Treibhausgase produziert.

           

          "Das hat technische Gründe."

          Aus einer begrenzten Betrachtung heraus mag das stimmen. Der größere Rahmen dahinter sollte dabei aber nicht vergessen werden. Und das sind wirtschaftliche (kapitalistische!) Strukturen.

          • @Uranus:

            Naja - das der Kommunismus durch Umweltschutz, Klimafreundlichkeit und Verbraucherschutz geglänzt hat, kann ja nun auch keiner behaupten. Nicht alles ist eine Systemfrage.

            • @Tom Tailor:

              Ich schrieb nicht vom Kommunismus (den es per Definition noch nicht gab) und meinte auch nicht den Staatskapitalismus sondern im Sinne einer Negation im Allgemeinen den Kapitalismus, der u.a. Wachstum, Eigentum und Profitmaximierung bedeutet. Mensch, Tier und Ökosystem sind im Kapitalismus nachrangig.

              • @Uranus:

                Zweifelsohne - allerdings ist mir keine Gesellschaftsform bekannt, die diese Umstände ausschließt und trotzdem keinerlei Wohlstandsverzicht beinhaltet. Und letzteren dürfen Sie nicht haben, wenn Sie eine breite Bevölkerungsmehrheit für Ihr Modell gewinnen wollen.

                • @Tom Tailor:

                  Es mag derzeit keine Gesellschaftsform geben, Entwürfe, Utopien, die auch auf Ökologie eingehen, gibt es schon.

                  Mh, Verzicht finde ich unpassend. Das hat u.a. einen selbstzehrenden,-anklagenden Anklang. Mir geht es da eher um Gleichheit im Sinne von jede*r nach ihren*seinen Bedürfnissen, jede*r nach ihren*seinen Fähigkeiten und dies mit globalen Bezug. Allerdings weniger als Zwangsbeglückung und mehr als Stopp von Ausbeutung.

                  Diese Sicht, aber auch die ökologische Erkenntnis, dass unendliches Wachstum auf einem endlichen Planeten nicht funktioniert, ermöglicht Reflexion von Wohlstand, Ablehnung von Bereicherung, Verschwendung... zu Wachstumsablehnung. Je früher Menschen, insbesondere in westlichen Gesellschaften, das einsehen, desto besser. Sind erst Klimakipppunkte ausgelöst, Lebensgrundlagen massiv eingeschränkt, geraubt, ist es zu spät. Dass so eine Sichtweise hier, im Konsum-, Mobilitäts- und Arbeitswahn unbeliebt ist, ist mir klar.

        • @Grmpf:

          Das heißt, dass man die Dieselabgase wahrscheinlich um 90% reduzieren könnte, wenn die Transporte, die heute über Dieselfahrzeuge gehen, auf die Schiene verlagern könnte.

           

          Das einige Nutzfahrzeuge oder auch stadtverkehrende Handwerker Dieselfahrzeuge vorläufig benötigen, heißt ja nicht, dass sie ansonsten notwendig sind. Wenn die Benziner-LKWs im Stadtverkehr,. also von einem Verladebahnhof aus die 17l verbrauchen, wäre das ja zumutbar.

          • @Age Krüger:

            Auch dann, wenn ein Diesel gemäß 6d-TEMP oder 6d Norm filtert?

            Mit Einführung direkteinspritzender Ottomotoren (DI-Motoren) emittieren übrigens Benzin-PKW oftmals mehr Partikel als Diesel.

            • @Rudolf Fissner:

              Ich schätze, idR ist Schienenverkehr immer noch umweltfreundlicher. Allein wegen der Mengen, die eine einzige Lok ziehen kann. Da braucht man ansonsten immer noch massenweise LKWs für.

              • @Age Krüger:

                Richtig. Oder Bus, zu Fuß oder Fahrrad (für die lütschen Dinge)

                 

                Aber in dieser Messe hier geht es doch darum den Teufel (der Diesel?) mit dem Belzebub (der Benziner?) auszutreiben. Da sollte man schon den richtigen anzünden. Explosiv reagieren beide)

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Und Frau Hendricks hatte vor ein paar Tagen noch in Brüssel getönt, daß 'daß die Dieselabgase deshalb weiter verringert werden müssten, um Fahrverbote zu vermeiden'.

    Die an den Dieselabgasen erkrankten oder gestorbenen Menschen und Tiere hatte sie einfach vergessen. Warscheinlich hatte sie den Zettel zuhause liegengelassen.

    Es hätte nämlich heißen sollen; 'daß die Dieselabgase deshalb weiter verringert werden müssten, um Menschen und Tiere vor Erkrankung und Tod zu schützen'.

    Na gut, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste und in der Hektik der jetzigen Groko-Debatte war sie sie vielleicht auch etwas verwirrt.

    Aber kurz, extra für Sie, Frau Hendricks:

    Zuerst muss der Staat die Menschenleben schützen und erst dann die Freiheit des Autofahrens. Aber Sie haben ja in wenigen Wochen Dienstschluß.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Süß, wie Sie hier immer wieder empathisch auf Frau Hendricks eingehen. Sie könnten doch anfragen, ob Sie nicht für die Gute Assistenz übernehmen könnten. ;)

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Das Umweltministerium in einer Koalition mit der Union und einer Frau Merkel, einem Herr Schmidt und einem Herrn Seehofer zu leiten ist für die SPD ein Ritt auf dem Vulkan.

         

        Die Union will nur den Schutz der Industrie und nicht den Schutz der Menschen und der Natur oder gar Tieren und deshalb übernehme ich den von Ihnen freundlicherweise angebotenen Job lieber nicht.

        Denn auch hier gilt der altbekannte Spruch: ' Mit der schwarzen Union über Umweltschutz zu verhandeln, gleicht dem Versuch, mit den Fröschen zu sprechen, ob sie mit der Austrocknung des Teichs einverstanden sind'.

        • @4932 (Profil gelöscht):

          Sehe das ähnlich wie Sie. Also ich musste beim Lesen Ihres vorigen Kommentares schmunzeln. :)

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Ich fürchte, die Politik funktioniert genau so, indem sie Autos protegiert. Deswegen hätte man gerne, dass Radfahrende Helme tragen müssen, damit sie nicht so schlimm verunfallen, wenn man sie umfährt. Oder Kinder diese Ortungsschulranzen tragen, damit man gewarnt wird, bevor man ein Kind todrast. Das Verhalten der Autos, die durch ihre schiere Gewalt oder ihre Abgase eine Bedrohung sind, ändern? Das scheint nun wirklich nicht beabsichtigt.

      • @emanuel goldstein:

        "Ortungsschulranzen"

        Das wäre doch mal ein diskussionswürdiger Ansatz! ;)

        • 7G
          75064 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Das muss man gar nicht mehr diskutieren sondern es ist schon jetzt für 75 Euro pro Jahr entspannt zu leasen. So wissen die Eltern, die Autofahrer [...] immer wo die lieben Kleinen sind: https://schutzranzen.com/schuetze-deine-kinder/gps-tracker/

           

          Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation