Vorstoß gegen Verbrennungsmotoren: Aus für Klimakiller
Die Deutsche Umwelthilfe fordert ab 2025 einen Zulassungsstopp für Autos mit Verbrennungsmotor. Der Verband der Hersteller ist dagegen.
Ab dem Jahr 2025 sollen in Deutschland keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb mehr zugelassen werden. Das fordert die Organisation Deutsche Umwelthilfe (DUH). Von dem nahen Ausstiegsdatum versprechen sich die UmweltschützerInnen starken Druck auf die deutschen Autohersteller, schnell auf Fahrzeuge mit E-Antrieb umzuschwenken. „Da die Autokonzerne von sich aus nicht umsteuern, fordern wir die Bundesregierung auf, den Ausstieg aus dem Verbrenner 2025 zu beschließen“, sagte die Vize-DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz.
Die deutsche Autoindustrie setze weiterhin auf besonders klimaschädliche Autos wie SUV, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. „Aktuell leisten sich die deutschen Hersteller einen absurden Wettbewerb um den größten und längsten SUV.“ Die neuesten Modelle passten nicht mehr in normale Parkbuchten. Gleichzeitig würden die deutschen Autobauer auf dem wachsenden Markt mit E-Autos abgehängt.
„Unter den weltweit zwanzig meistverkauften Elektro-Pkws des Jahres 2018 findet sich kein einziges Modell eines deutschen Herstellers“, sagte er. Die Bundesregierung müsse sich eingestehen, dass sie mit ihrer bisherigen Industriepolitik und vielen Fördermilliarden gescheitert sei. Ihr Ziel war, bis 2020 eine Million E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen. Bis Anfang 2019 waren es 83.200.
Vorbild für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist Norwegen. Dort sollen ab 2025 keine Verbrenner mehr zugelassen werden. Das soll aber mit Anreizen und nicht mit Verboten erreicht werden. Die deutsche Autoindustrie sei durchaus dazu in der Lage, die Produktion bis 2025 entsprechend umzustellen, sagte Resch. „Wir haben die besten Ingenieure in Deutschland, aber sie werden bei den falschen Fahrzeugen eingesetzt“, sagte er.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) ist gegen einen Zulassungsstopp von Verbrennern ab 2025. „Das ist völlig unrealistisch“, sagte Sprecher Eckehart Rotter. Die Umstellung der Produktion auf 100 Prozent E-Autos sei bis dahin nicht machbar. Jetzt liege der Anteil bei 2 bis 3 Prozent. „Es geht darum, dass wir die Transformation sinnvoll vorantreiben“, sagte er.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja