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Veganismus in Bulgarien„Fleischesser sind Mörder“

Die erste amtlich registrierte Veganer-Organisation wirbt mit spektakulären Aktionen. Der Chef, Nikola Donev, plant jetzt die Gründung einer Partei.

Nikola Donev bei einer Protestaktion Foto: privat

Sofia taz | So es das Wetter zulässt, wird alle zwei Monate auf dem Vitosha-Boulevard im Zentrum der bulgarischen Hauptstadt Sofia angerichtet: Auf einem Tisch liegt ein Mensch inmitten von Gemüse. An seiner nackten Haut klebt künstliches Blut. Umstehende „bearbeiten“ den Körper mit überdimensional großen Messern und Gabeln aus Holz. „So simulieren wir, wie Fleisch zubereitet wird“, sagt Nikola Donev.

Vor elf Jahren kam der gelernte Vermessungstechniker zu der Erkenntnis, dass es nicht gerecht sei, aus Tieren Kleidung und Nahrung herzustellen. Seit dieser Zeit begann er – zum Unverständnis seiner Familie – nach und nach auf alle tierischen Produkte zu verzichten.

Vor einigen Monaten ließ der 28-Jährige seine Organisation „Union bulgarischer Veganer“ (BWS) nach zweijähriger Tätigkeit offiziell registrieren – landesweit die einzige Gruppierung ihrer Art. Zum harten Kern gehören 20 Gleichgesinnte. Unterstützer gibt es mittlerweile rund 400. Die Zahl von Veganern in Bulgarien mit rund 7 Millionen Einwohnern wird auf rund 2.000 geschätzt.

Die Veganer, die unter anderem auch das Reiten verbieten wollen, halten nicht nur Vorträge. Im November versuchten die Aktivisten in Sofia die „Meso-Mania“, eine Fachmesse für Fleisch, zu verhindern. Als das nicht gelang, protestierten sie mit Plakaten. Unter Fotos von einem neugeborenen Kind und einem Ferkel prangte die Aufschrift: „Legaler Mord an einem Baby!“

Richtig sauer

Doch diese Demonstrationen in einem Land mit einer traditionell sehr fleischlastigen Küche stoßen nicht bei allen auf Zustimmung. „Viele Leute sind richtig sauer auf uns. Und das nur, weil wir die Wahrheit sagen. Und die ist: Wenn ein Mensch Fleisch isst, dann ist er ein Mörder“, sagt Donev. Doch es gebe auch eine langsam wachsende Zahl von Bulgaren, die neugierig seien und anfingen, sich für veganes Leben zu begeistern.

Als größten Erfolg seiner Bewegung bezeichnet Donev den Umstand, dass es in Bulgarien kein Tabu mehr sei zu sagen, dass Fleisch zu essen, Mord sei. Und dass das Thema Veganismus immer weitere Kreise ziehe. Doch das reicht ihm nicht. „Unser Traum ist es, die Welt zu veganisieren, damit die Tiere frei leben können“, sagt er.

Ein Schritt auf dem Weg dorthin ist die Gründung einer Partei, die auch bei Wahlen antreten soll. „Wir brauchen eine Partei, damit wir einen größeren Einfluss auf die Gesellschaft bekommen“, sagt Donev. In spätestens zwei bis drei Jahren könne es soweit sein.

Barbara Oertel von der Berliner Tageszeitung/taz war im November zu Gast bei „Kapital“. Im Gegenzug arbeitete Svetoslav Todorov im November vier Wochen lang bei der taz in Berlin. „Kapital“ beteiligte sich am Journalistenaustausch „Nahaufnahme“ des Goethe-Instituts, bei dem Journalisten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern für jeweils vier Wochen ihren Arbeitsplatz wechselten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/nahaufnahme

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148 Kommentare

 / 
  • Ja ich will die Tiere ja auch nicht lebendig konsumieren, dass erscheint mir ja wirklich unmenschlich.

    • @insLot:

      Und Salat oder Rohkost? Auch nicht ihr Ding?

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    „Fleischesser sind Mörder“

     

    Was denn sonst?

     

    Zusätzlich würde ich sagen, schuldig an der Aufrechterhaltung des der Tiersklavenhaltergesellschaft. Jede*r Fleischesser*in kann lediglich mit dem Recht des Stärkeren argumentieren. Wenn wir darauf unsere Gesellschaft fußen, dann haben wir viel Spaß! :)

    • @74450 (Profil gelöscht):

      "Wenn wir darauf unsere Gesellschaft fußen, dann haben wir viel Spaß! "

       

      Fußt unsere Gesellschaft auf was anderem?

  • @ Atalaya

     

    Das hatte ich gerade ganz vergessen:

     

    Zitat: "Bisschen Tier ist sicher vom Ernährungsstandpunkt OK, so viel wie wir heute essen, ist krank und macht krank, nicht nur uns, sondern auch den ganzen Planeten."

     

    Aber in dem Punkt sind wir uns doch absolut einig!

  • "Doch diese Demonstrationen in einem Land mit einer traditionell sehr fleischlastigen Küche stoßen nicht bei allen auf Zustimmung. "

     

    könnte man so auch direkt über Deutschland schreiben, net? ;)

  • Wer WILL, kann sich auch über emanzipatorische Tierbefreiung und deren Ansätze informieren. Diese beinhalten bspw. Kapitalismuskritik.

    So etwas lässt sich einfach im Internet finden. Zum Beispiel HIER: https://www.tierbefreiung-hamburg.org/infomaterial

    bzw. hier: https://www.tierbefreiung-hamburg.org/texte

    • @Uranus:

      Finde ich dort auch eine Sozialismuskritik hinsichtlich Tierverwertung, Schlachtung ... ?

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Viele heben hier auf den Mordvorwurf ab. Wenn ich das, was auf Bulgarisch auf der Seite dieses Vereins steht, richtig deute, kann Месото е убийство "Fleisch ist Mord" oder "Fleisch ist Töten" heißen.

     

    Schon klar, dass so ein Veganfundamentalinski gerne mit Mord rumfuchtelt und die eher antivegane TAZ das gerne groß aufmacht.

     

    Es geht aber, von fundmantalistischen Beispielen abgesehen, schlicht um den Umstand, dass das Tieretöten in dem Stil, wie es heute geübt wird, unnötig ist, Menschen vergiftet, krank macht und tötet und die Resourcen vergeudet.

     

    Allein im Blick auf den Menschen und den Planeten, ohne irgendwelche "Rück-Sicht" auf das Tier, ist unsere Praxis schon mehr als pervers. Dass ihre Apologeten sich durch billige Rechtfertigungsversuche in die Tasche lügen, statt sowas wie Einsicht zu zeigen, die sich in anderem Handeln äußert oder wenigstens im Willen dazu - dass die Medien sekundieren, weil dort auch Fleischesser an den Griffeln sitzen - dass die RiesenGroKo dieser Republik den Fleischgott anbetet, das ist die eigentliche Misere, nicht jedoch, dass in Hinterschinkensweiler ein Pudding-Veganer an Fettleibigkeit stirbt oder ein fanatischer Makrobiot seine Umgebung mit menschlichen Abgasen vollfurzt.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Abgesehen davon das solch wiedersprüchliche Begriffe zumeist absichtlich gewählt werden ist der Unterschied zwischen dem Tun (Töten) und der Bezeichnung dafür (Mord) nicht all zu groß.

       

      Was war an dem Artikel "antivegan"? Alleine schon die Berichterstattung? Ich halte ihn für recht neutral geschrieben. Gutes journalistisches handwerk halt. Sollen die "Veganfundamentalinski " ignoriert werden? darf über sie nicht mehr berichtet werden? Weil das irgendwelchen marketingabteilungen nicht in den Kram passt?

       

      Wenn man "Mörder! Mörder!" Rufe aus Veganismussicht für völlig überzogen hält, dann soll man bitte schön deutliche Worte finden, aber nicht die Medien für ihre Berichterstattung zur Verantwortung zieghen.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ich habe nicht geschrieben, dass der Artikel antivegan ist, sondern dass ich die TAZ für eher antivegan eingestellt halte. Dass man mit Mörder-Rufen immer Stimmung machen kann, sehe ich ein, ist mit aber zu reißerisch, zumal es das bulgarische Original nicht so recht hergibt. Aber selbst wenn von Mord explizit die Rede ist: bei "Soldaten sind Mörder" dürfte dieselbe Klientel aufspringen, die sich auch bei "Fleischesser sind Mörder" entrüstet. Weil hier der Finger auf eine Wunde gelegt wird, die unsere gesellschaftliche Ideologie möglichst zu verbergen trachtet.

         

        Natürlich sollen die Veganfundamentalinskis nicht ignoriert werden. Aber es hat auch wenig Sinn, sich bei der Diskussion um diese Frage fast immer nur mit Abstrusitäten abzugeben.

         

        Das passiert natürlich in einem Qualitätsmedium wie diesem hier eher subtil, aber es ist dennoch die alte Leier, die man in etwa so zusammenfassen kann: das sind alles Spinner, ausgemergelte oder fette ( je nach Bedarf) Figuren, die für ihre Ideologie selbst ihre Kinder mangelernähren, sich in Aporien verstricken, weil sie nicht "nornal" denken können und daher vom Mitleid, ihrer narzisstischen Persönlichkeitsstörung oder sonst einer psychischen Krankheit benebelt sind.

         

        Beim "Mord" an Tieren wird - ceteris paribus - nur eine Variable ausgetauscht, nämlich der "Mensch" durch das "Tier". Alsbald bedarf es keiner intellektuellen Leistung mehr, in des Menschen unnötiger

        und brutaler Fleischeslust niedere Motive zu erkennen. "Mord" ist insofern kein Vergleich ohne Beine, es ist nur mehr als fraglich, dass man damit bei jenen ankommt, auf die man mit diesem überspitzten Vorwurf abzielt.

         

        Für Mord müsste m.E. das Wissen um das hinzukommen, was man tut. Insofern dieses Wissen(können) gesellschaftlich aber noch immer exorziert wird, ist ein kollektives Umdenken nicht zu erwarten. Aber Umdenken allein reicht auch nicht: es braucht letztlich Mitleid, das uns ebenso konsequent ausgetrieben wird, wie die Liebe zu uns selbst.

        • @849 (Profil gelöscht):

          "bei "Soldaten sind Mörder" dürfte dieselbe Klientel aufspringen, die sich auch bei "Fleischesser sind Mörder" entrüstet."

          .... öhm ... alle Fleischfresser sind Soldaten?! Oder wie oder was ...

           

          Ich bleibe wohl bei meiner Fesstellung:

           

          Veganer sind Mörder!

           

          weil an der Zerstörung von Lebensraum von Tieren beteildigt

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Na, wenn Sie drauf bestehen, dann sind halt Veganer Mörder und Normalesser Massen- und Völkermörder.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ist Ihnen da irgendwie der Salat schlecht bekommen?

              Massen - und Völkermörder?

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Jakob Cohen:

                Versuchen Sie doch einfach mitzudenken. Wenn Veganer Mörder sind, sind sie weniger Mörder als "Normalköstler" oder gar dezidierte Fleischfresser. Da muss man schon ein paar Worte zur Graduierung finden. Sie würden ja Catro und Stalin auch nicht in den selben Topf werfen (und wenn, dann ist Ihnen auch nicht zu helfen). :-)

            • @849 (Profil gelöscht):

              Sehnse?! Und so landen Sie als janz normaler Mörder wieder beim Holocaustvergleich.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Liegt doch auf der Hand. Wenn ein Veganer viel weniger mordet als der Rest, braucht es aufblasbare Wörter, wenn sich schon der Begriff nicht einstellen will. :-)

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Richtig. Und deshalb werden solch Wortverwender auf allen Seiten und von allen Seiten nur als heisse Luft wahrgenommen: Wer es hat zuerst gesprochen, dem ist es aus dem Mund gekrochen

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Rudolf Fissner:

                    Wenn es Sie glücklich macht, lasse ich Sie in Ihrem Glauben.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...definiere Mord.

    Reicht es hier, auf Gesetze zu verweisen?

    Ich denke nicht.

    Gesetze werden von Menschen gemacht.

    Nur ein Beispiel: In vielen Ländern ist das Rauchen von Cannabis per Gesetz verboten. Es gibt aber auch Länder, in denen ist das Rauchen dieser Droge erlaubt.

    In dem einen Land werde ich bestraft, in dem anderen nicht.

    Mal angenommen, es gäbe ein Land, bewohnt, nur von sich vegan ernährenden Menschen. In so einem Land wäre das Töten von anderen Tieren Mord und jeder, der ein anderes Tier töten würde, wäre demzufolge ein Mörder.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Töten ist nicht gleich Morden. Für Mord gibt es Kriterien (Heimtücke, niederer Beweggrund, Habgier, Sexualtrieb usw.). Es bedürfte einiger Rechtsbeugung, wenn sich dies auf das Schlachten von Nutztieren anwenden ließe.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @TazTiz:

        Das ist überhaupt kein Problem. Das Tier als Subjekt vorausgesetzt, ist sein Schlachten Heimtücke, das Motiv des Schlachtens ein niederer Beweggrund, weil das Töten ausschließlich zur Lustbefriedigung dient, denn Fleisch muss in dieser Gesellschaft keiner essen, um überleben zu können und gesund zu bleiben.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Schlachten ist eben keine Heimtücke. Sondern der einzige Grund für das Leben eines Nutztieres.

           

          Fleisch essen wollen, ist ein Grundbedürfnis vieler Menschen, vielleicht sogar eine Menschenrecht. Lustbefriedigung ist auch ein Grundbedürfnis von Menschen, solange dies gesetzkonform erfolgt, ist dagegen nicht zu sagen ... es sei denn man ordnet sich religiösen Dogmen unter.

           

          Mundraub ist schon lange aus gutem Grund straffrei gestellt.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @TazTiz:

            Wenn Sie das Schlachttier/Nutztier als Subjekt betrachten, dann ist es sehr wohl Heimtücke. wenn sie es hingegen nur als Nutztier sehen, frage ich mich, ob sie die Menschen auch in Klassen einteilen, also in solche die ihrer Lust nachgehen dürfen und solche, die dafür Sorge zu tragen haben? Das folgt nämlich mittelbar aus Ihrer Auffassung.

             

            Ich weiß nicht, was Sie unter Grundbedürfnis verstehen? Fleisch essen zu wollen, ist ein künstliches Wohlstandsbedürfnis und kein Grundbedürfnis. Ein Grundbedürfnis wäre, gesund satt werden zu können. Eben daran hapert es bei einen nicht geringen Teil der Menschheit, die isst, wessen sie habhaft wird.

             

            Dass Fleischessen ein Menschenrecht ist, ist so abstrus, dass ich mir einen Kommentar dazu schenke. Der Sündenfall wäre in diesem Fall umzudeuten: Adam und Eva aßen nicht den Apfel vom Baum der Erkenntnis, sondern die vorlaute nervige Schlange.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Jetzt wird's langsam absurd!

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Jakob Cohen:

            Ist es schon lange, fällt halt nur wenigen auf.

      • @TazTiz:

        Ist Lust auf Currywurst mit Pommes nun ein "höherer" Grund?

  • Mörder sind wir demnach alle.

     

    Der Vegetarier für dessen Ernährung der Lebensraum vieler Arten verschwindet weniger und der Viel-Fleischfresser mehr. Dazuwischen natürlich allerlei Abstufufungen.

     

    Lediglich die Methoden, due Mittel und das Ausmaß mit denen Tiere verschwinden unterscheiden sich. So zu tun als hätte man saubere Hände, nur weil es ein paar weniger waren die dran glauben mussten, ist scheinheilig.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      "Der Vegetarier für dessen Ernährung der Lebensraum vieler Arten verschwindet..."

       

      ?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Einfach mal aufs Land fahren wo das janze Futter aus dem Kühlschrank angebaut wird. Dort wächst z.B. kein Baum mehr und Salat oder Weizen wächst auch nicht auf Bäumen. Die janzen Baum-abhängigen Vicher wurden alle platt gemacht. Anthropogene Gentrifizierung von Lebensräumen!

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Fahren sie mal nach Paraguay, nur als Beispiel. Da werden große Teile des Lands von Sojafeldern überzogen, die für unseren Fleischkonsum angelegt werden. In den USA geht fast die Hälfte der Maisernte in die Produktion von Bio-Kraftstoffen. Auch bei uns werden Raps und Rüben massiv verspritet.

           

          Und was glauben Sie eigentlich, wo das Futter herkommt, das "wir" den Tieren zu fressen geben, die wir jedes Jahr zu unserem Vergnügen töten.

           

          Weltweite Zahlen für 2011, getötete:

           

          Rinder und Büffel = 320 Millionen

          Schweine = 1,4 Milliarden

          Ziegen = 430 Millionen

          Schafe = 517 Millionen

          Truthähne = 654 Millionen

          Gänse = 649 Millionen

          Enten = 2,8 Milliarden

          Hühner = 58 Milliarden

           

          [https://www.boell.de/sites/default/files/fleischatlas2014_vi.pdf?dimension1=oen]

          • @849 (Profil gelöscht):

            Wem erzählen Sie das. Die zahlen kenne ich und wer sie abstreiten will hat nen Knacks.

             

            Aber Sie haben nicht verstanden, was ich schrieb. Jede Landwirtschaft verdrängt / tötet Tiere. Manche mehr und manche weniger. Zum "Mörder", wenn man schon in dieser Kategorie das ganze beurteilen will, werden daher auch alle. Manche mehr und manche weniger

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Aber man kann dennoch versuchen, in diesem falschen Leben möglichst viel richtig zu machen.

        • @Rudolf Fissner:

          Ökologisch ist das Unsinn, was Sie da schreiben. Die mitteleuropäischen Kulturlandschaften waren bis zur Industrialisierung der Landwirtschaft wesentlich artenreicher als die Buchenmischwälder, die durch den Ackerbau vor einigen tausend Jahren verdrängt wurden - zum Teil sind sie es heute noch. Ob man diesen Wechsel von Natur- zu Kulturlandschaften nun deshalb positiv finden soll oder nicht ist eine andere Frage.

          Die Behauptung, dass Landwirtschaft per se Artenschwund verursacht ist aber wie gesagt Quatsch. Der entscheidende Punkt dabei ist natürlich die Frage, wie diese Landirtschaft betrieben wird: Ausgeräumte, Glyphosat-gesättigte Agrarsteppen sind ökologisch tatsächlich als eine Art Wüste anzusehen. Kleinteilige, strukturreiche Agrarräume gehören dagegen zum artenreichsten, was Mitteleuropa zu bieten hat.

          • @Flipper:

            Das Bild von der vorindustriellen kleinteiligen Landwirtschaft zu Zeiten als noch halb so viele Menschen die Welt bevölkerten ist auch mir geläufig. Sicherlich erzeugt eine Biotopvielfalt auch Artenvielfalt. Nur dort sind wir schon seid Jahrzehnten nicht mehr. Und nebenbei: auch biologische landwirtschaft geht selbstverständlich gegen "Schädlinge" vor.

             

            Dort werden wir auch nicht so schnell wieder hinkommen und, was das bedeutenste ist: aktuell hat man als Vegetarier/Veganer keinen/kaum Einfluß auf die Art und Weise wie Landwirtschaft betrieben wird. Das kann man dem Blumenkohl im Supermarkt schlicht nicht ansehen.

             

            Der Blumenkohl, der Mais usw. kann daher heute auch bei einem Veganer sehr wohl aus industrieller Landwirtschaft stammen inklusive der Konsequenzen für die Tierwelt.

             

            Das Veganer am untersten Ende der Mörderhierache stehen, daran ändert auch nicht das Positive.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Mord ist Tötung aus niederen Beweggründen. Ist Ernährung ein niederer Beweggrund?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Fleischeslust, die sich am Tier befriedigt, obwohl Alternativen zur Verfügung stehen, ist ein äußerst niederer Beweggrund. :-)

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Warum hat man es nötig, sich mit seiner Ernährungsweise moralisch über andere zu erheben?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Fragen Sie das mal die Fleischesser! Deren Konsum basiert nicht nur auf Tierleid, sondern auch auf menschlichem.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      .

      Ich sage nur:

       

      Würgefeige!

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Ich glaube nicht, dass die das so genau wissen wollen.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      ...Gegenfrage: Müssen Menschen andere Lebewesen töten, um sich zu ernähren?

      Wohl nicht.

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Ja. Es sei denn, Sie können sich von z.B. Gesteinsmehl ernähren.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Doch, das müssen sie zwangsläufig, weil sie zu Photosynthese nicht in der Lage sind.

         

        Die Vegetarierdiskussion dreht sich nur darum, ob ich nur Pflanzen oder auch Tire töte bzw. ausbeute.

      • 7G
        73176 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Normalerweise würde ich zu dem Thema Fleischesser oder Vegetarier/Veganer keinen Kommentar verfassen. Viel zu emotional – und außerdem geht mich es auch nichts an, wie sich andere Personen ernähren.

        Das zuviel Fleisch nicht gesund ist, sollte bekannt sein. Aber auch die vegetarische und insb die vegane Ernährung kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Durch Mangel (B12 und Eiweiß) bzw durch den Versuch genau diesen zu kompensieren (Phytoöstrogene in Soja) können Angststörungen und Depressionen ausgelöst werden.

         

        Also ja, zu einer ausgewogenen Ernährung sollte auch Fleisch gehören.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @73176 (Profil gelöscht):

          Informieren SIe sich doch bitte erst mal, bevor Sie Märchen (weiter)erzählen.

           

          1. Die normale Ernährung führt zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten, unter denen Deutschland in extremo leidet. Dagegen mit den üblichen und falschen Veganer-Horrostories zu kommen, ist lächerlich.

           

          2. B12-Mangel ist bei "Normalköstlern" über 50 sehr stark ausgeprägt. Ferner werden die Tiere, die diese verspeisen, selbst mit B12 supplementiert. Sonst müssten die Konsumenten B12 ebenso separat zuführen wie die Veganer.

           

          3. Eiweißmangel bei Veganern ist ein Ammenmärchen. Wer Hülsenfrüchte und volles Korn in seine Ernährung integriert, muss an diese Frage keinen Gedanken verschwenden, während Fleischesser an Nierenleiden erkranken, die durch habituell übermäßig konsumiertes tierisches Eiweiß ensteht, mal ganz abgesehen von Arteriosklerose, Diabetes und Krebs.

           

          4. Das mit dem Soja ist ebenfalls ein Märchen, das nirgends je bewiesen wurde. Aber es ist ja schön, dass Sie die einschlägigen konfusionistischen Medien konsumieren, die Ihnen diesen Unfug einflüstern. Soja ist allenfalls in Massen bedenklich, aber wie immer ist es die Dosis, die das Gift macht, beim Fleisch ist das - im Gegensatz zum Soja - wissenschaftlich gesichtert.

           

          5. "Ausgewogene Ernährung" meint für jene, die diesen Ausdruck in den Mund nehmen, stets bloß ihre eigene Ernährung. Vor allem passionierte Fleischesser schwadronieren gerne davon. Die Ernährung der Deutschen ist aber alles andere als ausgewogen und sie macht die Leute krank - und die viel gesünderen Veganer müssen dafür zahlen. :-)

          • @849 (Profil gelöscht):

            1. Ernährungsbdingtes Fehlverhalten dürfte auch bei Veganern zu Zivilisationskrankheiten führen, insbesondere die übermäßige Aufnahme von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken.

            2,3,4 ja auch durch vegane Ernährung ist eine gesunde Ernährung möglich.

            5. Krude Logik. Sie opponieren eine „Ausgewogene Ernährung“ damit, dass zu wenige eine solche verfolgen. Sowohl eine ausgewogene normale Ernährung wie auch eine ausgewogene vegane Enährung sind gesund.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              1. Veganer sind eher gesundheitsbewusst als "Normalköstler". Deshalb meiden die meisten Zucker. Aber ja: Krankheiten sind auch bei Veganern möglich, z.B. bei solchen, die meinen, sie müssten nur das Tier weglassen und könnten sonst weiter Junk in sich reinstopfen.

               

              5. Ich habe das wohl nicht genügend erklärt. Ich meinte: wenn von ausgewogener Ernährung die Rede ist, stammt diese von einem "Normalköstler", der den spinnerten Veganern entgegenhält, dass so wie er isst ausgewogen sei und das, was der Veganer isst, extrem.

               

              Hinter "ausgewogener Ernährung" verbirgt sich nahezu immer ein mit Unwissenheit und Abwehr gepaarter Angriff. Kein Wundern, denn was soll auch an der heutigen Ernährung, die Otto und Ottilie "normal verbrauchen", ausgewogen sein? Die vielen Pfunde tierischen Fetts und Eiweißes, die wöchentlich auf die Waage kommen etwa?

              • @849 (Profil gelöscht):

                1. Veganer sind eher gesundheitsbewusst als "Normalköstler". Mag durchaus sein. Bedeutet aber auch dass Gesundheit nicht alleinauf Ernährung beruht. Ihr "eher" sagt lediglich, dassVeganer auch an Zivilisationskrankheiten leiden und die gleichen Fehler begehen wie der Rest der Zivilisationskranken.

                 

                5. Hola! Ihr Bild von den "Normalköstlern" ist ja ein ziemlich agressives.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  1. Natürlich beruht Gesundheit nicht nur auf der Ernährung, aber vorwiegend. Das ist auch längst bekannt, auch wenn stets so getan wird, als wäre Bewegung wichtiger.

                  5. Ich habe schlicht wiedergegeben, dass wenn von ausgewogener Ernährung die Rede ist, das zu fast 100% von einem Fleischesser kommt, der seine "Diät" damit heiligt.

          • 9G
            95692 (Profil gelöscht)
            @849 (Profil gelöscht):

            Liebe

            Antalaya

             

            Behauptungen, alles nur Behauptungen die von den meisten ausgebildeten ( ! ) Ernährungsexperten wohl nicht in der Radikalität wie sie hier dargestellt werden bestätigt werden.

            Vergleich doch mal deine Aussagen mit offiziellen Stellen und nicht nur mit veganer Seiten samt ihrer ideologischen Schieflage.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @95692 (Profil gelöscht):

              Welche offiziellen Stellen? Was ist denn das für ein Wissenschaftsverständnis? Offizielle Stellen predigen, was ihr "Offizium" vorgibt. Es gibt hingegen keine Langzeitstudie, die nicht die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung herausstreicht.

               

              Schauen Sie sich doch einfach mal um im Netz und lassen sie sich nicht von den (deutschen) Medien verschaukeln, die - leider nicht nur bei diesem Thema - keine Leuchtürme der Wahrheit sind:

               

              Harvard: https://www.hsph.harvard.edu/news/press-releases/plant-based-diet-reduced-diabetes-risk-hu-satija/

               

              Kaiser Permanente (drittgrößte U.S.-Krankenkasse): https://share.kaiserpermanente.org/wp-content/uploads/2015/10/The-Plant-Based-Diet-booklet.pdf https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3662288/

               

              Der größte Zusammenschluss von Ernährungsexperten aus den USA und Kanada: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12826028

               

              Im Gegensatz zu Übersee sind wir in Bezug auf dieses Thema in Europa eine Insel der Unwissenden. Und das hat ausschließlich wirtschaftliche Gründe. Denn die Gesundheit der Menschen interessiert die "Gesundheits)industrie", die an deren Krankheit Abermilliarden verdient, nicht nur nicht (siehe Glyphosat), sie wäre ihr Ruin. Deshalb haben wir auch eine - offizielle - DGE, die den Menschen vorenthält, was andere längst wissen und nur kleckerweise mit der Wahrheit rausrückt, wenn es gar nicht mehr zu vermeiden ist.

              • 9G
                95692 (Profil gelöscht)
                @849 (Profil gelöscht):

                Klingt für mich irgentwie nach deutscher " Lügenpresse " die nur die Fleischindurstrie unterstützen und die Bevölkerung vergiften will.

                Nich jede Ernährungsberaterin oder Berater ist ein Fan von Christian Schmidt und hat trotzdem Bedenken bei einer rein veganen Ernährung.

                Ich erspare mir hier eine URL Schlacht.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @95692 (Profil gelöscht):

                  Wonach es klingt, interessiert mich nicht. Mich interessieren Fakten aus gut designten Studien und nicht solche aus gedungener Produktion, die etwa - überspitzt aber treffend - den täglichen Eierkonsum von 5 mit dem von 6 Eiern vergleichen und daraus den Schluss ziehen, dass der Verzehr von Eiern keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

                   

                  Ferner: Die Presse in Deutschland ist extrem selten willens oder in der Lage (ich befürchte, es ist eine unheilige Mischung aus beidem) einen komplexen Sachverhalt angemessen wiederzugeben. Sie ist zudem extrem auf Deutschland zentriert und rezipiert ausländische Einflüsse allenfalls als neusten "heißen Scheiß".

                   

                  Die Informationslage der deutschen Bevölkerung, nur z.B., Südamerika betreffend, ist gleich 0. Nur, wenn da irgendwas richtig hochpoppt (wie in Venezuela) werden wir "informiert". Und diese Borniertheit betrifft keineswegs Südamerika allein, sondern die gesamte Welt und vor allem die Auswirkung unseres Lebens auf diese. Die Deutschen wissen noch nicht mal, was in Polen abgeht, geschweige denn in Holland oder Dänemark - und das sind unsere Nachbarn.

                   

                  Ich versuche mich umfassend zu informieren, lese Artikel in über einem Dutzend Sprachen aus einer Reihe von Ländern. Ich kann Ihnen gewiss nicht die Welt erklären, aber ich kann Ihnen sagen, dass wir hier einen enormen Dünkel haben, was unsere Stellung und unser Wissen betrifft.

                   

                  Dass wir uns für eine Informationsgesellschaft halten oder gar Wissensgesellschaft, ist in meinen Augen deshalb nur lächerlich. Wir wollen nämlich nicht wissen, was uns nicht in den Kram passt und wir wissen noch nicht mal, wo wir die Informationen finden, wenn wir sie suchen. Denn auch googlen will gelernt sein.

                   

                  "Lügenpresse" halte ich dennoch für übertrieben, denn dafür müssten unsere "Medienschaffenden" ja wissen, was sie tun - und der "Konsument" müsste mündig sein.

                  • 9G
                    95692 (Profil gelöscht)
                    @849 (Profil gelöscht):

                    Tja, bei einem Dutzend Fremdsprachen muß ich leider passen und die Peking Rundschau lese ich auch nicht im orginal. Was in in Europa, und anderen Teilen der Welt abgeht ist mir durchaus geläufig. Aber was hat das bitteschön mit Veganismus in Bulgarien zu tun ??

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @95692 (Profil gelöscht):

                      Zum Beispiel, dass die TAZ Artikel über irgendwelche veganen Fundamentalinskis in Bulgarien bringt, statt sich mal eingehend mit den Konsequenzen des Fleischverbrauchs -

                      - oder aber auch mit anderen Konsequenzen unseres westlichen Lebensstils - auseinanderzusetzen. Diese Zeitung tut gerne so, als sei sie kritisch. In Wahrheit verkommt sie immer mehr zu einer Art BILD-Zeitung für ihre Klientel.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        @Virilio

         

        Müssen sie.Denn: Pflanzen sind auch Lebewesen ;-)

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Rollender Stein:

          Das würde ich nicht sagen. Lebewesen sind lebendig.

          Pflanzen leben, aber lebendig sind sie nicht.

          Sie können nicht fliehen, zum Beispiel und sind definitiv nicht empfindungsfähig.

          Wenn jemand vor sich hinvegetiert, wie man sagt, dann ist er nicht gerade lebendig.

           

          Ich würde aber gegen einen verordneten Veganismus halten, dass es eine Frage der Interpretation des Verhältnisses Mensch - Natur ist.

          Ob man also die Menschen als Teil der Natur, als menschliches Tier ansieht und eine derartige Verpflichtung die zwischenmenschliche Moral auf andere Tiere auszuweiten, für ebenso unsinnig hält, wie einen Hund vegan ernähren zu wollen

           

          oder

           

          ob Mensch und Natur entgegengestellt werden und man davon ausgeht, dass der Mensch etwas moralischeres zu sein hat als ein menschliches Tier, dass sich auf ethisch hoch entwickelte Weise auch von anderen Tieren ernährt, sie ethisch züchtet oder mit ihnen in einen spielerischen Umgang tritt.

           

          Diese letztlich metaphysische Frage würde ich doch der existentiellen individuellen Auslegung überlassen und sie auf keinen Fall legalistisch amgehen.

          • 9G
            95692 (Profil gelöscht)
            @85198 (Profil gelöscht):

            Wie bitte, Pflanzen sind nicht lebendig ?

            Sie entstehen aus einem Samenkorn, brauchen Nahrung in Form von Licht, Wasser und Mineralien.Sie haben Stoffwechsel, Sie pflanzen sich fort, wofür sehr viel energie aufwenden, und irgentwann sterben sie.

            Desweiteren verteidigen sie sich gegen Fressfeinde, Teils mit Gift teils mit Stacheln o.ä. Sie reagieren auf Verletzungen und nehmen diese auch war. Kommt Ihnen das nicht irgentwie bekannt vor ?

          • @85198 (Profil gelöscht):

            @Hannibal Corpse

             

            Entschuldigen Sie, da muss ich wohl im Biologiestudium geschlafen haben.

            Flucht als Kennzeichen des "Lebendigen" hab ich wohl echt verpennt.

            Moment ....

             

            Finde ich auch heute immer noch nicht in der Fachliteratur ;-)

            • 8G
              85198 (Profil gelöscht)
              @Rollender Stein:

              In der Biologie geht es um das Leben.

              'Was ist Leben?' ist doch die erste Frage der Biologie, nicht 'Was ist Lebendiges'.

               

              In welchem Biologielehrbuch ist denn "das Lebendige" definiert, neben "dem Leben". Das zeigen Sie mir doch mal bitte!

               

              Die Fragen nach Lebendigkeit, Unlebendigkeit und Leblosigkeit habe ich Biolog*innen noch nicht erörtern sehen. 'Das machen Philosoph*innen.

               

              Unter anderem um zu klären, dass es jedenfalss unproblematisch ist, Pflanzen zu essen, weil die nicht lebendig sind, wie es Tiere sind.

              Auch, um zu erklären, warum wir Tiere zumindest nicht quälen dürfen, wenn wir sie schon essen.

              Oder um als Vegetarier oder Veganer zu erklären, warum wir Tiere nicht essen sollen, aber Pflanzen unproblematisch essen dürfen.

              Denn Pflanzen sind nicht lebendig. wie es Tiere sind. Sie sind aber auch nicht leblos wie Steine, sondern leben halt einfach nur, vegetieren unlebendig vor sich hin.

        • @Rollender Stein:

          Wissen Sie, ich bin zwar beileibe kein Vegetarier, aber wenn ich solchen Blödsinn von Fleischfressern höre, dann fühle ich mich doch genötigt, zu antworten. Was Sie da schreiben ist nämlich der gleiche Quatsch, den Nikola Donev, PETA und Konsorten behaupten, nur andersrum. Deshalb nochmal an alle:

          Menschen sind keine Tiere, Tiere sind keine Pflanzen, es macht einen Unterschied, ob ich beim Händedesinfizieren ein paar Tausend Mikroben umbringe, einen Salat esse oder mich von Schweinen und Hühnern aus dem Tierknast ernähre.

          Und was den Mensch vom Tier unterscheidet ist übrigens die Fähigkeit zu denken und komplexe Sachverhalte zu durchschauen. Sie schaffen das.

          • @Flipper:

            @Flipper

             

            Zitat:"aber wenn ich solchen Blödsinn von Fleischfressern höre, dann fühle ich mich doch genötigt, zu antworten. Was Sie da schreiben ist nämlich der gleiche Quatsch, den Nikola Donev, PETA und Konsorten behaupten, nur andersrum."

             

            Genau das wollte ich damit auch aufzeigen ;-)

          • @Flipper:

            "Menschen sind keine Tiere" Selbstverständlich sind Menschen Tiere, nur halt die im Moment am weitesten entwickelten.

             

            Manche Menschen haben allerdings einen extremen Dünkel. Dagegen hilf vielleicht sich ein paar mal einen Hund auszuleihen oder sich mit dem "Stammbaum des Lebens" zu beschäftigen.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @Flipper:

            Haben Sie Theologie studiert?

             

            Sie müssen nicht antworten!

             

            Biologie war's vermutlich nicht, sonst wären sie Ihrer Sache nicht ganz so sicher.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @61321 (Profil gelöscht):

              Wenn alle die, welche den Menschen als Kronkorken der Schöpfung feiern, Theologie studiert haben müssten, wäre das ein sehr triftiger Grund, die Korken knallen zu lassen.

               

              Interessant indes, wie sehr offenbar die Jahrtausende alte christliche Indoktrination in Bezug auf die Stellung des Tieres Mensch noch nachwirkt. Denn wenn's um's liebe Fleisch geht, sind Atheisten auf einmal die besten Theologen.

              • 6G
                61321 (Profil gelöscht)
                @849 (Profil gelöscht):

                Ich möchte mit meiner Bemerkung an @FLIPPER dreierlei:

                 

                1) Sich einfach mal bewusst machen, dass die Einteilung in Pflanzen- und Tierreich eine alte, grobe und nützliche Grobeinteilung war, die man auch heute für den Hausgebrauch überhaupt nicht über den Haufen schmeißen braucht, die aber sehr ins Schwimmen gekommen ist, bzw. erledigt war, als man Lebensformen entdeckte, die sich nicht so ohne Weiteres in eines dieser Töpfchen werfen lassen.

                Die heutige Einteilung ist sehr komplex und beginnt am Ursprung mit den Bakterien, Archeen und Eukaryoten, letztere sind jene Lebewesen mit einem Zellkern

                 

                2) Sich klar machen, dass diese Einteilungen, dass alle biologischen Einteilungen menschengemacht sind und nicht auf irgendwelchen Tontafeln vom Himmel gefallen sind oder in geheimnisvollen Urnukleinsäurensträngen im Inneren von extrastellaren Körpern verbacken und kodiert sind

                 

                3) Sich bewusst sein, dass die Abtrennung des Menschen von den Tieren ein philosophisches oder Konstrukt ist (religiöse Begründungen lassen wir der Einfachheit auch unter diesen Begriff fallen), das aber naturwissenschaftlich nicht zu begründen ist

                 

                Wenn man sich beim Diskutieren außerhalb der Naturwissenschaften, sich also nicht mehr auf ihrem Boden befindet und in der Folge auf ganz andere, wiederum naturwissenschaftlich nicht herleitbare Begründungen, Rechtfertigungen oder was auch immer kommt, ist das solange überhaupt kein Problem, solange man sich dessen bewusst ist und das im Gespräch auch klar zu erkennen gibt

                 

                Moral lässt sich niemals naturwissenschaftlich begründen und bedarf anderer Gründe, i.d.R. sind's metaphysische

                 

                Sehr viele Menschen, die in Diskussionen wie der hiesigen teilnehmen, sind sich all dessen leider nicht bewusst

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @61321 (Profil gelöscht):

                  Viele Veganer argumentieren m.W. mit der Logik, die sie für ausreichend halten, um den sogenannten Speziesismus zu überwinden. Tier und Mensch haben Empfindungen und können leiden, also muss dieses Leiden aufhören.

                   

                  Aber das ist eine Setzung, die zwar in Bezug auf die Logik m.E. mehr für sich hat als die Einteilung in Mensch als Krone und allem anderen als seine Verfügungsmasse, aber letztlich doch willkürlich ist, insofern man ja weiter kategorisiert und stets bei einer Hierarchie des Lebens anlangt.

                   

                  Die einzige sinnvolle Denkfigur in Bezug auf dieses Thema, die mir etwas bringt, ist Kants Kategorischer Imperativ, also der Abgleich mit der Konsequenz unseres zum Gesetz erhobenen Tuns, die ja auf der Hand liegt und im Begriff ist, zu einer Überlebensfrage der Mensch-, Tier- und "Pflanzenheit" zu werden. Das Thema naturwissenschaftlich untermauern zu wollen, käme mir hingegen nicht in den Sinn.

                   

                  Den metaphysischen Aspekt sehe ich - als "alter" Schopenhauer-Schüler jedoch im Mitleid. Das hat man oder man hat es nicht, während uns die Vernunft gegeben ist, deren sich nicht zu bedienen nach meinem Empfinden eine moralische Bankrotterklärung darstellt.

                  • 8G
                    85198 (Profil gelöscht)
                    @849 (Profil gelöscht):

                    Ich sehe sowohl den Kategorischen Imperativ als auch die Aufforderung, uns des eigenen Verstandes zu "bedienen", sehr kritisch.

                     

                    Mit der linguistischen Wende in der Philosophie, die von Nietzsche, Wittgenstein und anderen eingeleitet wurde, wird ersichtlich, dass sich unser Versrändnis von Welt über die Sprache konstituiert ("konstruiert" heißt es auch oft, auch wenn ich den dazugehörigen Konstrukteur noch nicht gefunden habe).

                     

                    So einfach sich des eigenen Verstandes zu bedienen, heißt, sich der Grenzen der Sprache nicht bewußt zu sein. Das zeigt sich z.B. auch im Diskurs über Genderfragen und Grammatik.

                     

                    Der Konsequenzen für das Ökosystem Erde nach müßten wir nicht Veganer- oder Vegetarier*innen werden. Da würde es ausreichen, einfach ein ganzes Stück weniger Tierisches zu essen.

                    Den Kategorischen Imperativ und die Idee einer Universalmoral greift schon Nietzsche heftig an - wer kann sich herausnehmen, zu bestimmen, was der Mensch sein soll?

                    Er führt dagegen eine Ethik an, sich bei jeder Entscheidung vorzustellen, man würde sie immer wieder von Neuem treffen müssen.

                     

                    Beim Existentialismus wird dieser Ansatz weiter verfolgt:

                    Sartre stellt das Beispiel eines Franzosen im zweiten Weltkrieg vor, der zwischen den Optionen, entweder seine todkranke Mutter zu pflegen oder sich der Resistance anzuschließen, hin- und hergerissen ist.

                    Es hat keine moralischen Regeln für sein Dilemma. Ein Kategorischer Imperativ hilft ihm auch nicht weiter.

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @85198 (Profil gelöscht):

                      Verständnis von Welt konstruiert sich über die Sprache! Das ist, wenn schon, eine dialektische Wechselbeziehung. Sich der Grenzen der Sprache bewusst zu werden, ist ein banales Unterfangen. Das weiß jeder, der mehr als eine spricht und sich außerstande sieht, etwas von der einen 1:1 in die andere zu übertragen.

                       

                      Was ist ein ganzes Stück weniger? Das ist in meinen Augen und Ohren sprachliche Verschwurbelung. Fragen Sie dochmal die Leute, wie viel Fleisch sie konsumieren und sie werden von fast jedem hören, der ein halbwegs schlechtes Gewissen diesbezüglich hat: so gut wie keins. Ein ganzes Stück weniger ist nichts weiter als das nicht ernst gemeinte Stoßgebet des "Normalköstlers", der sich durch halbherzige Compliance der Gnade einer höheren Macht zu vergewissern sucht, in diesem Fall der seines Gewissens.

                       

                      Mir ist vollkommen vurscht, was der Nietzsche zusammengeschrieben hat. Seine Texte habe ich mit 17 hinter mich gebracht (man, bin ich belesen, ey). :-)

                       

                      Wer kann sich herauszuehmen zu bestimmen, was der Mensch sein soll, als der Mensch selbst, nicht wahr? Beim ollen Nietzsche braucht es dafür den Übermenschen. Richtig. Aber das Larifari des "Normalmenschen" ist keineswegs dazu angetan, sich in den Sattel der Geschichte zu schwingen und endlich einmal deren Lauf zu bestimmen, statt sich ihn von Ochs und Esel bestimmen zu lassen.

                       

                      Was den Franzosen betrifft: der Kategorische Imperativ hilft hier als formales Prinzip nicht weiter, soweit waren wir doch schon. Es kann halt kein Gesetz geben, dass die Menschen über das Gewissen zingt, entweder die Mutter zu pflegen oder Nazis zu erschießen. Das muss der Mensch mit seinem Gewissen ausmachen.

                       

                      Aber dieser Mensch kann sich mittels des KI sehr wohl Gedanken darüber machen, was es mit der Welt und den Menschen machte, wenn das Töten von leidensfähigen Tieren aus Genuss als Maxime allgemeiner Gesetzgebung fungierte.

                       

                      Halt, im Grunde braucht er sich ja keine Gedanken mehr zu machen, denn er sieht es ja plastisch vor sich!

                      • 8G
                        85198 (Profil gelöscht)
                        @849 (Profil gelöscht):

                        Warum sollen alle Menschen dieselbe Lebensweise haben wie Sie?

                        Das welthistorische Individuum bei Nietzsche ist nicht der Übermensch.

                        An den Übermenschen sollten wohl jene glauben, die an die Wahrheit glauben, wie Habermas und seine Jünger. Denn Habermas etwa fordert, wir müssten dran glauben, dass irgenwann im freien Diskurs die Wahrheit über die Gesetze und die Moral, die Ethik und den Menschen zum Vorschein kommen. Wer sagt Bescheid, wenn's soweit ist? Habermas glaubt meiner Überzeugung nach an den Übermenschen, die irgendwann kommt und der, wie Nietzsche es Zarathustra beschreiben läßt und Habermas es implizit auch annimmt, die Geschichte der Menschheit inkarniert und die letzte Wahrheit bringt, der also als Übermensch die Wahrheit i s t.

                        Nur: vielleicht war der ja schon da und keiner hat's mitbekommen.

                        Das welthistorische Individuum dagegen setzt nach Nietzsche einen Rahmen für die Geschichtserzählungen, wie Napoleon mit dem Code Civil. Das heißt schöpferisch tätig sein.

                        Nietzsche verachtet die Weltanschauung, dass es ein Letztziel, eine Wahrheit gäbe, die hinter der Geschichte steckt. Davon geht der kategorische Imperativ letzlich aus.

                        Das ist aber die Absage an das politische Denken, besonders an ein auf Freiheit bedachtes und eine Zuflucht ins Moralische.

                         

                        Ganz klar sehe ich auch Veganismus auf der Ebene der persönlichen Lebensführung als besonders ethisch an. Wenn das aber aus der Vernunft und nicht aus dem Mitgefühl begründet wird - beim Appell an die Pflicht werde ich sehr skeptisch.

                        Es könnte sich etwa mit der Insektennahrung längst eine Alternative zur Schwein, Huhn, Rind und Co. entwickelt haben, wenn die vegane Bewegung nicht so dogmatisch wäre und wirklich an den Konsequenzen ihrer Ideologie interessiert. Denn zumindest bei den Grünen haben auch Veganer eine gewisse Lobby. Wenn vegane Aktivisten konsequent wären, dann würden sie anfangen Veganismus als persönliche Entscheidung zu propagieren und sich undogmatisch auch für Insektennahrung einsetzen.

                        • 8G
                          849 (Profil gelöscht)
                          @85198 (Profil gelöscht):

                          Wieso sollten sie sich denn für Insektennahrung einsetzen, wenn ihr Ziel die Reduzierung tierischen Leids ist? Auch Insekten gehören schließlich dazu. Und wenn wir schon von Leid reden: ich bin nicht der Ansicht, dass der Verstand allein ausreicht, um den KI zu exekutieren, obwohl er ein formales Prinzip ist. Denn das Mitleiden setzt die Bedingungen für dessen angemessene Anwendung. Es braucht Vernunft, die erst mit dem Willen zur Abgleich des Gefühls mit der Sache (Vestand) zu einer solchen werden kann.

                           

                          Daraus erhellt, dass niemand dieselbe Lebensweise wie ich haben soll, sondern dass wir im Diskurs Richtlinien entwickeln, die wir als Gesellschaft anwenden.

                           

                          Sie sind offenbar genau aus demselben Grund für Insektennahrung, wie ich für Pflanzennahrung bin, nämlich weil Sie wie ich vom Akzentuieren einer bestimmten Form der Ernährung die Abschaffung des Hungers in der Welt und eine nachhaltige Ernährung derselben erhoffen. Auch Sie werden insofern zugeben, dass es hirnrissiger Unsinn ist, 65 Milliarden Tiere pro Jahr mit Getreide usw. hochzupäppeln und zu schlachten. Dies drastisch zu reduzieren, ist keine Privatsache mehr, das ist "kriegsentscheidend"!

                           

                          Das Zusichkommen des Weltgeists (Wahrheit) in der Geschichte zu verneinen, hieße für den Menschen, sein Gehirn abzugeben und nurmehr nach dem Bauch zu handeln.

                           

                          Das tut er zwar bereits seit Beginn seiner Existenz (noch nie hat das Bewusstsein das Sein bestimmt, sondern stets dieses jenes), weshalb NIetzsche vielleicht faktisch Recht hat, aber mein Menschenbild lebt von einem hochentwickelten Tier, das die Fähigkeit besitzt, Denken und Fühlen zu vereinen und seine Tierheit im Sinne von Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit überwindet. Ich denke, das kommt dem, was Nietzsche mit dem Übermenschen gemeint hat, ziemlich nahe.

                          • 8G
                            85198 (Profil gelöscht)
                            @849 (Profil gelöscht):

                            Mir geht es darum eine Wahlfreiheit zu ermöglichen und nicht alles vorzuschreiben. Der Kategorische Imperativ tut das nicht.

                             

                            Ich halte es für gefährlich, davon auszugehen, dass sich die Wahrheit in der Geschichte mit einem Endziel - dem Veganisums - verwirklicht.

                            Sie reden schon von einem Krieg, aber genau den gilt es zu vermeiden! Wenn viele Menschen wie ich sich zu einem großen Teil vegan ernähren, dann eher trotz solcher Drohungen, als aufgrund ihrer.

                             

                            Wenn Sie hier quasi schon den heiligen Veganer-Dschihad ausrufen, dann stelle ich meine Frage noch mal ganz entschieden: Warum müssen alle dieselbe Lebensweise haben, damit eine friedliches und nachhaltiges Leben auf der Erde gewährleistet ist? Das ist auch und vor allem eine Frage der Politik - und der Politik verweigert sich Ihre vegane Propaganda zugunsten einer quasi-religiösen veganen Endzeit.

                             

                            Das ist aber eine Absage an das Mitgefühl gegenüber den Menschen und an den Frieden. Statt dessen eine animistische Beschwörung eines 'Weltgeistes'.

                            'Wollt Ihr den Totalen Veganismus?' Oder wie soll man das sonst verstehen?

                            Nein, an d i e s e r Stelle wird das Gehirn abgegeben, wenn wir schon soweit sind, derartige Beleidigungen zu verwenden. Denn auch der Bauch gehört zu mir dazu.

                             

                            Wie soll ich die Menschen lieben wenn ich den Appettit nicht lieben kann? Eine hohe Kultur besteht in der Zügelung des Appettits, aber nicht in der Askese. Warum sollen nicht Herz, Kopf und Bauch berücksichtigt werden?

                             

                            Eine Leidensminimierungsstrategie, da schließe ich mich Nietzsche an, ist lebensfeindlich. Da müsste Profisportlern verboten werden, an ihre Schmerzgrenze zu gehen und darüber hinaus. Suicid als kosequenteste Form der Leidensminimierung.

                             

                            Dagegen steht die Maximierung des Glücks bei gleichzeitiger Minimierung des Leids.

                             

                            Vor Veganismus als persönlicher Entscheidung habe ich großen Respekt, aber zum Glück haben die äußerst zahlreichen Veganer in meiner Bekanntschaft nicht diesen Grad an Dogmatismus, den Sie an den Tag legen.

                            • 8G
                              849 (Profil gelöscht)
                              @85198 (Profil gelöscht):

                              Sie haben offenbar nicht verstanden, was ich schrieb oder es nicht verstehen wollen. Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, ich möchte allen etwas vorschreiben. Ich vertrete hier meine Ansicht, die Ihnen offenbar nicht gefällt. Warum kommen Sie da bitte mit Veganer-Dschihad und sonstigem unsachlichen Stuss?

                               

                              Sie hätten gar keinen Grund, in ihr Lamento über die zu wenig genutzen Insekten als Nahrung auszubrechen, wenn Sie nicht das Problem ähnlich sähen wie ich. Die Frage ist nämlich, ob wir diesen Planeten erhalten können für unsere Nachkommen und für eine wachsende Weltbevölkerung. Die Fleischproduktion ist diesbezüglich eines der drängensten Probleme, sie muss daher drastisch eingedämmt werden. Massiv Insekten zu futtern, würde das ebenso tun wie massiv Pflanzen zu futtern. Aber warum Insekten, wenn es Pflanzen auch tun?

                               

                              Was und wo soll in Ihrem Szenario denn die Wahlfreiheit sein? Etwa, dass sie weiter das Kilo Hack für 3 EUR kaufen wollen? Wahlfreiheit war stets das Dogma derer, die genug Kohle haben, um sich alles kaufen zu können. Die Menschen sind hingegen krank geworden ob der sogenannten Wahlfreiheit, die Fleisch billiger macht als Gemüse.

                               

                              Was den Weltgeist betrifft, sollten Sie als Philosoph eigentlich eher die Assoziation zu Hegel herstellen, als zum Animismus. Dass Sie es nicht tun, sondern mir irgendwelches Zeug vorwerfen, was ich weder gemeint noch geschrieben habe, zeigt mir nur, wie groß die Abwehr bei Ihnen dem Thema gegenüber ist.

                               

                              Dazu passt, dass Sie nach einem Grund suchen, Leiden nicht minimieren zu wollen und sie mit solchen hanebüchenen Argumenten wie der Schmerzgrenze von Profisportlern zu untermauern. Wenn die auf Schmerzen stehen, die sie sich selbst zufügen: bitteschön! Wenn sie hingegen in einem Lager gezwungen würden, sich diese Schmerzen zuzufügen, ist das eine ganz andere Sache, oder etwa nicht?

                               

                              Maximierung des Glücks geht nur bei gleichzeitiger Minimierung des Leids, es sei denn, sie huldigen dem Dogma des Rechts des Stärkeren.

                  • 6G
                    61321 (Profil gelöscht)
                    @849 (Profil gelöscht):

                    Da mir alle anderen "Systeme" schon seit sehr langer Zeit abhanden gekommen sind oder sie sich durch eher zufällig wahrgenommene, denn systematisch gesuchte Widersprüche selbst erledigt haben, nähere ich mich seit einiger Zeit solchen und anderen Fragen der buddhistischen Seite, ohne ein Adept zu sein und ohne sich dabei vernünftig auszukennen (und mit großer Sicherheit, ohne es jemals leben zu können).

                    Aber der olle Schopenhauer hatte in seinem Denken und Fühlen möglicherweise mit Buddha einige erstaunliche Gemeinsamkeiten. Sie wissen das wahrscheinlich besser.

                    Aber Kants KI - ist der nicht rein nur auf zwischenmenschliche Fragen anzuwenden? Und falls ja, würde das ausreichen, um Ihre ('tschuldigung) "Fress-Moral" halbwegs "wasserdicht" zu machen?

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @61321 (Profil gelöscht):

                      Schopenhauer hat die indische Philosophie ins Westliche übersetzt und zugleich war er so "herr-lich" deutsch, dass es für mich als junger Mensch eine Wucht war, mich dieser Diskrepanz auszuliefern.

                       

                      Ich denke, der KI ist ein formales Prinzip, das man natürlich nur auf Fragen des Tuns anwenden kann, deren Maxime man so weit "herunterdekliniert" wie eben möglich. Irgendwann stößt man da aber an die Grenzen des Praktikabelen, etwa wenn das Tier grundsätzlich als unantastbar gesehen wird, weil diese Maxime dann theoretisch alle Tiere umfassen muss (in diese Kerbe versuchen ja die unveganen Gegner gerne zu hauen).

                       

                      Insofern ist meine Fressmoral :-) auch nicht wasserdicht. Sie ist nur durch das Vermeiden von Leid plausibler: ein Gesetz, dessen Maxime es wäre, Leid wo immer möglich zu verhindern, gäbe sich selbst die Chance zur graduellen Wandlung. Ein Gesetz, das nur menschliches Leid verhindern will, gerät hingegen in Erklärungsnöte, entweder warum es den Kreis so klein zieht oder warum es nicht Menschengruppen "definiert", für die das Gesetz nicht gelten soll. Denn ohne Bezugnahme auf etwas Differentes, das für den Menschen allein zunächst mal sowas wie "Rasse" wäre, ließe sich ja auch die Schwelle zur Einbeziehung des Tiers nicht "transzendieren".

                      • 6G
                        61321 (Profil gelöscht)
                        @849 (Profil gelöscht):

                        Danke für das "Gespräch" und Anregungen für heute.

                        Mehr sicherlich wieder an anderer Stelle...

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Flipper:

            "Und was den Mensch vom Tier unterscheidet ist übrigens die Fähigkeit zu denken und komplexe Sachverhalte zu durchschauen."

             

            Ihr Wort in Gottes Ohr!

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Rollender Stein:

          ...irgendwer hat mir mal erzählt, man/frau könnte sich auch nur von Licht ernähren. Keine Ahnung, ob da was dran ist, fand ich aber sehr interessant.

          • @81331 (Profil gelöscht):

            Prana ist das mit der Lichtnahrung

  • Ich muss immer an die indische Religion des Jainismus denken, dessen Anhänger Mundschutz tragen, um keine Fliegen einzuatmen und beim Laufen den Weg kehren, um keine Käfer zu zertreten. Das Motiv ist jedoch nicht Achtung vorm Leben und der Kreatur, sondern das egoistische Vermeidungsverhalten, weil der Akt des Tötens das eigene heilige Karma beschmutzen würde, dass jedoch möglichst astral-heilig gehalten wird für eine schnelle Beförderung ins Nirvana.

    • @El-ahrairah:

      Da Sie ja ein Cover von der Band Fall of Efrafa neuerdings als Portrait hier führen - ich bin mir nicht sicher, argumentierten Sie hier nicht gegen Veganismus? Kennen Sie die Texte der Band... no longer human z.B.?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      Die Motive mögen sein wie sie wollen. Dass Hitler (angeblich) Vegetarier war und unter Flatulenzen litt, heißt ja nicht, dass alle Vegetarier und sonstigen Pupser Nazis sind. Wobei ich diesem bulgarischen Aktivist auch andere Antriebe unterstelle, als die Achtung vor dem Leben.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Da müssen Sie nicht für bis nach Indien.

         

        Die meisten 7-Tage-Adventisten (Davon gibt es in der BRD knapp 600 Gemeinden.) leben auch vegetarisch. Es ist schon die Frage, ob man. sofern man tierische Nahrung nur aus tierrechtlichen Gründen ablehnt, da auch ein bestimmter Zweifel an der Evolutionstheorie besteht.

         

        Das ist eben das Problem, dass man schnell in irgendwelchen Querfronten landen kann.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Was hat das eine bitte mit dem anderen zu tun? Die Adventisten rechtfertigen ihre Fleischabstinenz damit, dass Gott sie geschaffen hat und dieser Gott sie dazu aufruft, mit ihren Körpern sorgsam umzugehen. Das ist also eine religiöse und gesundheitliche Motivation, die beim Veganismus fehlt, denn der argumentiert nicht religiös und mit der Gesundheit allenfalls insofern, als eine Reihe von Studien auf den Vorteil einer solchen Ernährung verweisen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Dass hat wenig miteinander zu tun. Mir müssen Sie das nicht sagen.

            Aber wenn Sie Debatten in der BRD beobachten, dann werden Sie dieses "Querfront"-Argument dauernd finden. Deshalb weise ich darauf hin, dass z.B. dieser Typ aus Bulgarien nur sehr bedingt dazu taugt, für vegane Nahrung zu werben. Es gibt imo auch bessere Argumente dafür wie Tierrecht oder Gleichsetzung von Mensch und Tier in seinen Rechten.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Ich verstehe Sie wahrscheinlich nicht richtig: meinen Sie, dass die Frage des Veganismus mit religiösen Vorstellungen verknüpft ist, die von den Propagandisten zwar nicht in den Vordergrund gerückt wird, aber dennoch die entscheidende Rolle spielen?

              • @849 (Profil gelöscht):

                Nee, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ethik und Moral sind sicherlich auch von religiösen Aspekten geprägt.

                 

                Ich wollte nur sagen, dass z.B. der Resourcenverbrauch durch fleischliche Nahrung schon Grund genug ist, diese zu reduzieren und man sich eben von den anderen, u.U. religiös motivierten Gründen, etwas abgrenzen sollte, um nicht in eine Falle zu tappen, falsche Koalitionen zu schmieden.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Age Krüger:

                  Verstehe! Ich würde allerdings - etwa bei den Adventisten - eher auf das Positive in deren Weltbild abheben (der eigene Körper als Schöpfung, dem man eine pfegliche Behandlung schuldet, was logischerweise ja auf die gesamte Schöpfung ausgedeht werden müsste) als auf den Kreationismus (wobei ich gerne sage: die Schöpfungsgeschichte ist doch sowas wie eine geraffte Zeitreise der Evolution in 7 Bildern).

                   

                  Aber ich geben Ihnen grundsätzlich recht, denn ich bin auch gegen Vegetarier oder Veganer, die Wein verbieten wollen, weil das nicht mit "vegetus" vereinbar wäre, wovon sich Vegetarismus/Veganismus angeblich ableite. Ich bin aber grundsätzlich gegen Parteienbildung, denn sobald es dazu kommt, sehe ich, wo ich überall nicht konform gehe. :-)

  • Mord ist hierbei ja auch eine eher 'problematische' Bezeichnung, wenn man an die Definition im StgB denkt. Davon mal abgesehen, dass dann letztlich auch Tiere, die ihr "freies Leben" führen können sollen, sich, dieser naiven Moral zufolge, dem Mord schuldig machen.

     

    Man kann ja durchaus die industrielle Fleischindustrie kritisieren, auf Nachhaltigkeit pochen, gegen das übermäßige Wegwerfen argumentieren usw., aber diese Moralität ist mMn. einfach ziemlich simplifiziert.

    • @White_Chocobo:

      Wir haben die Wahl: mit der Möglichkeit der B12-Synthese sind wir das erste Mal in der Ernährungsgeschichte in der Lage, auf tierische Produkte komplett zu verzichten. Raubtiere haben diese Möglichkeit nicht.

      Aus genau dem Grunde ist es auch eine freie Entscheidung für einen Mitteleuropäer, Fleischesser zu sein, aber ein Bewohner eines weniger entwickelten Landes hat diese Möglichkeit noch nicht.

    • @White_Chocobo:

      Der mordparagraph im deutschen Strafrecht, enthält den durch die Nazis eingeschränkten mordbegriff. Das ist also keine Quelle, mit der sich zeitgemäß argumentieren ließe.

    • @White_Chocobo:

      Im Gegensatz zu Tieren haben wir aufgrund unseres Verstandes die Möglichkeit, unser Handeln zu reflektieren - und somit auch all die (negativen) Folgen zu sehen, die der Konsum von tierischen Produkten mit sich bringt - für Tiere, Umwelt und Klima.

       

      Ein Löwe hingegen, der eine Antilope reißt, folgt seinem Instinkt und tötet, um zu überleben.

       

      Und was genau verstehen Sie unter der "industriellen Fleischindustrie"? Auch im Bio-Bereich sind immerhin noch Bestandsdichten von beispielsweise 4 800 Masthühnern oder 3 000 Legehennen pro Stall zulässig und üblich. Ist das artgerecht ...? Von Praktiken wie dem Kükenschreddern einmal ganz zu schweigen.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Christina de Havilland :

        ...stimmt und dann nicht nur ein Stall, sonder 10, 20 in einer Reihe. Darf sich dann immer noch 'Bio' nennen.

        Das mal Verarsche-hoch-drei.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Das liegt allerdings daran, dass die EU ihr eigenes Biosiegel vor allem zu dem Zweck eingeführt hat, die großen Player am bioboom zu beteiligen. Wenn Sie also ihre Erwartungen erfüllt wissen möchten, müssen Sie sich auf andere, glaubwürdige Siegel verlassen. Wie zB bioland oder demeter. Am besten, Sie kennen den Erzeuger und bleiben, wenn nicht, einfach konsequent und kaufen halt keine scheiße. Das funktioniert ganz gut.

  • Warum sollen Tiere höherwertige Lebewesen als Pflanzen sein? Weil Pflanzen weder weglaufen noch schreien können? Weil Pflanzen zwar mimosenhaft sein können, aber sich nicht durch Augenaufschlag oder rankuscheln Sympathien erarbeiten können?

     

    Wer keine Lebewesen töten will, müsste konsequent sein und dann auch auf pflanzliche Nahrung verzichten.

    • @Eichet:

      Für die Produktion von 1 kg Fleisch benötigt man nach konservativen Schätzungen 4 - 7 kg Feldfrüchte. Wer also sein Herz für Pflanzen entdeckt hat, sollte seinen Konsum an tierischen Produkten auch aus diesem Grund drastisch reduzieren.

       

      Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist für das Empfinden von Schmerz zudem das Vorhandensein eines zentralen Nervensystems Voraussetzung. Pflanzen jedoch besitzen kein zentrales Nervensystem.

      • @Christina de Havilland :

        Bei der Frage geht es aber nicht um Schmerzempfinden, sondern um das getötet werden.

         

        Nach der Logik wären Stierkämpfe genau empfehlenswert, weil er hormongeladener Stier wahrscheinlich wegen seines Hormonausstosses weniger Schmerz bei den Kampf, in dem er getötet wird, empfindet wie jemand, der langsam dahinsiecht.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn Stierkampfbefürworter den Stierkampf für moralisch besser halten als die Massentierhaltung.

           

          Allerdings ist das eine nicht mit dem anderen aufzurechnen. Ferner sehen die Stierkampfbefürworter das ja rein aus ihrer menschlichen Warte und legen sich die Argumente bloß in ihrem Sinne zurecht, indem sie vorgeblich auf die Interessen des Tieres rekurrieren, die sie ebensowenig interessieren wie den durchschnittlichen "Normalköstler" die Aufzucht seiner Schnitzel.

           

          Tiere in Massentierhaltung haben eben keinen Hormonausstoß, der den Schmerz lindert. Insofern hat Christina natürlich Recht, während Sie versuchen, einen Widerspruch aufzuzeigen, der allenfalls in einem eng begrenzten Fall relevant ist und deshalb die "Regel" nur bestätigt.

      • @Christina de Havilland :

        Lesen Sie bitte "Die Intellignez der Pflanzen" //http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiotexte/intelligenz-der-pflanzen-100.html

         

        Dort wird belegt, dass Pflanzen über 15 Sinne mehr verfügen als wir Menschen.

         

        Und wer im Allgäu lebt, der wird Probleme haben das Gras, das dort wächst zu essen. Dort wächst aber auf einigen Flächen nichts anderes, da finde ich es durchaus legitim, dann das Rind und seine Produkte zu verwenden.

         

        Nachweislich bekam das menschliche Gehirn übrigens mit fleischlicher Nahrung in Verbindung mit dem Feuer einen evolutionären Entwicklungsschub.

         

        Wie gesagt, alles in Maßen - zugegeben ist unser Fleischkonsum eindeutig zu hoch, keine Frage.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Rollender Stein:

          Belegt wird da gar nichts. Das scheitert schon einmal an der abweichenden Definition dessen, was als Sinn zu gelten habe. Bringt aber auch nicht weiter. Soweit wir wissen, leiden Pflanzen keine Schmerzen und haben keine Gefühle, Tiere schon. Ihre These ist aber, wenn ich sie ernst nehmen soll, dass Tiere und Pflanzen nicht wesentlich verschieden sind. Dann sind aber auch die Menschen nicht wesentiich verschieden und können folglich auch gegessen werden, wenn Mensch Hunger hat.

           

          Dass das menschliche Gehirn den Entwicklunsgschub ob des Fleisches machte, ist zudem eine bloße Hypothese. Plausibler ist, dass die Bändigung des Feuers zur Aufschlüsslung einer viel größeren Ernährungsbreite geführt hat.

          • @849 (Profil gelöscht):

            @Atalya

             

            So schnell haben Sie das Buch gelesen?

            Haben Sie es auch verstanden?

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Rollender Stein:

          ...Kanibalismus ist dann auch okay, oder nicht?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Eichet:

      Ihre Aussage ist in etwa so sinnvoll, als zu behaupten, wer Tiere essen wolle, müsse auch Menschen essen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sie trollen gerne? Warum sollte ich Menschen essen, nur weil ich darauf hingewiesen habe "Wer keine Lebewesen töten will, müsste konsequent sein und dann auch auf pflanzliche Nahrung verzichten."

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Eichet:

          Wie kommen Sie darauf, dass ich trolle? Lesen Sie das, was ich schreibe, oder bleiben sie nur an Widerhaken hängen, die ihnen nicht in den ideologischen Kram passen?

           

          Wer Lebewesen zum Spaß tötet, die mit dem Menschen Leidensfähigkeit und Gefühle gemein haben, hat kein wirklich rationales Argument mehr dafür übrig, nicht seine eigenen Artgenossen zu verspeisen.

           

          Das müsste Ihnen doch unmittelbar aufgehen, wenn Sie Ihr eigenes Diktum geringfügig modifizieren. "Wer Lebewesen töten will, müsste konsequent sein und dann jegliche fleischliefernde Nahrung in seinen "Diätplan" einbeziehen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            @Atalaya

             

            Wir töten Tiere nicht zum Spaß. Wir essen sie, wir machen aus ihren Tierhäuten Schuhe, Gürtel, Taschen, Jacken, Uhrenarmbänder, etc. Ihre Knochen und Hörner lassen sich verwerten.

            Wenn ab und zu ich ein Tier esse, tue ich es nicht aus Spaß, aber mit Genuss.

             

            Womit ersetzen Sie denn die tiereischen Alltagsprodukte, die nicht zum Essen dienen (also z.B. Schuhe, ...)?

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rollender Stein:

              Ist Genuss kein Spaß?

               

              Alternativprodukte sind doch schon da. Die gesamte Sportschuhindustrie setzt nicht gerade auf Leder, die Outdoor-Industrie ebenfalls nicht. Auch bei Uhrenarmbändern scheint Leder out.

               

              Wie dem auch sei: es gibt für alles eine Option, die ohne Tier auskommt. Man muss sie nur wollen.

              • @849 (Profil gelöscht):

                @Atalaya

                 

                Aha. Also Plastik.

                Ethisch und ökologisch nicht unbedenklich.

                 

                Genuss ist kein Spaß, aber er kann Freude machen ;-)

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rollender Stein:

                  Es gibt auch pflanzliche Alternativen, in die man mehr Aufwand stecken sollte statt in die Plastikproduktion, die viel zu billig ist. Wenn man die Plastikproduktion allerdings mit der Fleischproduktion vergleicht, ist diese das Riesenmammut und jene die Fruchtfliege.

                • @Rollender Stein:

                  Wenn Sie glauben, Leder sei (noch) ein Naturprodukt, möchte ich Sie auf die Dokumentation

                   

                  "Gift auf unserer Haut" hinweisen: https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/gift-auf-unserer-haut-leder-und-pelze-fuer-deutschland-100.html

                   

                  Ziel sollte meines Erachtens sein, so wenig wie möglich zu konsumieren.

                  • @Christina de Havilland :

                    @CHRISTINA DE HAVILLAND

                     

                    Kenne ich. Daher greife ich auf anders produziertes Leder und Kleidungstücke etc. zurück, wo immer das möglich ist.

                     

                    So wenig wie möglich zu konsumieren da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Und dann schaffen wir auch ein verträgliches Leben für alle Beteiligten. Das wäre m.E. effektiver und sinniger als eine vegane Lebensweise, die eine weitere Vielfalt an Plastikprodukten hervorruft.

  • Liber Tiere töten als den Verstand.

  • Auch Vegetarier und Veganer sind Mörder. Sie morden ganz direkt Pflanzen und indirekt lassen sie Tiere leiden. Denn ihre Schuhe sind aus Plastik (Erdöl -> tote Tiere!), wie so vieles, was sonst aus Leder produziert wird. Und wo landet der ganze Plastikmüll? Richtig: Im Meer und dort tötet er Tiere.

    Veganismus bedeutet auch nicht automatisch den Verzicht auf industrielle, Landwirtschaft, die das Bodenleben und die Insektenwelt nachteilig beeinflusst, Veganismus bedeutet nicht automatisch saisonale und regionale Ernährung, die ökologisch Sinn macht.

     

    Veganer sind auch Mörder, sie hören ihre Opfer nur nicht schreien und sie sehen ihnen auch nicht in ihre Facetten-, Vogel-, Fischaugen etc.

     

    Kürzlich war ich bei einem Veganer zum Essen eingeladen. Nach der Häutung der 8 Mandarine musste ich gehen. Ich habe das brutale Vorgehen des Häutens bei lebendigem Leib nicht länger ausgehalten.

    • @Rollender Stein:

      Hmm,

       

      MEINE Schuhe sind aus Baumwolle mit Kautschuksohlen oder aus Pinatex, z.B.

      • @BigRed:

        @Bigred

         

        Hab ich auch - für schönes, trockenes Wetter.

        Pinatex haben wir mal versucht - das war so hart und störrisch, da haben wir dann doch lieber darauf verzichtet. Sicher besteht da aber auch noch Entwicklungspotential.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Rollender Stein:

      Ist das die Kolumne "Trolliges Schwein"? Wenn nicht, fragen Sie doch mal nach bei der TAZ. Da geht noch was!

      • @849 (Profil gelöscht):

        @Atalaya Gar nicht trollig ;-)

         

        Ich wehre mich einfach nur gegen diese grundsätzliche schwarz-weiß Malerei: Veganer ist gut und Fleischesser ist böse.

         

        Es kommt auf so viel mehr an. Wieviel Fleisch esse ich, woher kommt es, wie wurden Fleisch und Gemüse erzeugt, esse ich regional, saisonal, industriell oder ökologisch erzeugt, ...

         

        Wir benutzen unsere Mitwelt einfach immer. Im Moment ist es eben "In" auf alle tierischen Produkte zu verzichten.

         

        Ziel müsste sein, eine ausgewogene, vernünftige Balance zu finden.

        Vegane Ernährung ist einigermaßen möglich, wenn man weiß wie. Und auch dann besteht immer noch die Gefahr einer Mangelversorgung. Wenn diese dann aber nach einigen Jahren sichtbar wird, sind die Schäden allerdings schon irreversibel.

        Für Kinder ist eine solche Ernährung nachweislich eine Mangelernährung, die zu Entwicklungsschäden führt und ich daher ihre "Natürlichkeit" sehr anzweifle.

         

        Wenig tierische Produkte und dann aus ökologischer, regionaler Erzeugung gerne. Vegan oder vegetarisch, gerne - aber nicht als tägliches Dogma.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Rollender Stein:

          Sie haben sicher Recht damit, wenn Sie sagen, es komme auf viel mehr an, als auf Fleisch zu verzichten, aber in Ihrem vorherigen Beitrag wirkte das lediglich polemisch.

           

          Das mit der Mangelversorgung finde ich indes immer witzig. Die Normalesser sind derart überversorgt, dass sie massenhaft an Zivilisationskrankeiten erkranken, die wesentlich und zuerst mit ihrer schlechten Ernährung zu tun haben (ich kenne etwa kaum jemanden in meinem Bekanntenkreis (>50), der noch keine blutdrucksenkenden Medikamente nimmt). Aber dennoch wollen sie offenbar gern von sich ablenken, indem sie mit dem Finger auf angeblich mangelernährte Veganer deuten. Die mag es geben, die Regel sind sie - ganz im Gegensatz zu den Omnivoren - sicher nicht.

           

          Was Sie zur veganen Ernährung bei Kindern schreiben, ist ebenfalls unhaltbar. Die ist genauso machbar und gesund wie beim Erwachsenen, wobei natürlich Eltern erst einmal ein Problem haben, wenn sie sich gerade selbst erst entschlossen haben, auf Tier zu verzichten. Man muss ja einiges erst neu lernen, wenn man umsteigt und die vegane Ernährung von Kindern erfordert einiges Wissen, ist aber machbar und wird von den großen Gesundheitsorganisationen in den USA, Kanada oder Australien sogar empfohlen.

           

          Zu guter Letzt: das Dogma dieser Gesellschaft ist "das tägliche Fleisch", nicht "das tägliche Brot".

          • @849 (Profil gelöscht):

            @Atalaya

             

            Recherchiert und gefunden: "Die letzte Empfehlung aus Australien lautet, bei streng veganer Ernährung Vitamin B12 zu supplementieren."

             

            So weit war ich vorher auch schon.

             

            In vielen Ländern wird vor veganer Ernährung in der Entwicklung gewarnt, da sich nicht alle Mikronährstoffmängel über das Blut nachweisen lassen. Wenn ich mir die derzeitige Situation mitsamt dem sog. Präsidenten & seine Gattin anschaue, bestätigt das gerade nur meine Einschätzung (Achtung: Dieser Satz könnte Ironie enthalten ;-) )

             

            Im Ernst:

            Sobald ich bei einer Ernährungsform Nährstoffe grundsätzlich supplementieren muss, ist etwas etwas falsch daran. Dann ist es keine natürliche Ernährungsform, sondern eine ethische oder theologische Grundhaltung, ein Dogma.

            Das darf von mir aus jeder für sich leben, aber es nicht anderen aufzwingen, genauso wenig wie das "täglich Fleisch".

             

            Bei der gesamten Diskussion hier geht es immer um den Tiermord. Ginge es nur darum, müsste Vegetarismus reichen. Beim Veganismus geht es um mehr. Es geht um das grundsätzliche Tierleid und damit das Leiden von Lebewesen. Konsequent müssten Veganer also auch gegen Kinderarbeit, neokapitalistische Ausbeutung, etc. engagiert sein. Mir ist aber nicht bekannt, dass seit dem Vegantrend es plötzlich einen entsprechenden Anstieg an FairTade-Läden und fair gehandelten Produkten geben würde.

            Die Veganer, die ich kenne sind im Gegensatz zu mir Stammkunden bei H&M, Amazon und Co.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rollender Stein:

              Bei uns wird vor der veganen Ernährung gewarnt, weil die DGE industrienah ist. Die könnten den Schmidt einstellen, wenn er nicht mehr den Minister zu mimen braucht, aber das wird ihm zu niedrig dotiert sein.

               

              Ich kenne keine Länder, die von veganer Ernährung abraten. Ich kenne nur Organisationen oder Ärzte, die sich dazu verhalten. Und die größte US-Gesundheitsorganisation ist da etwa anderer Meinung, als viele rückständige oder schlecht informierte Ärzte oder gedungene Ernährungswissenschaftler.

               

              Vegan ist kein Verein und keine Religion. Auch Nazis können Veganer sein und sind es bestimmt auch in nicht wenigen Fällen. Die wären bestimmt nicht gegen Kinderarbeit, solange es keine arischen Kinder trifft.

               

              Der Gedanke lässt sich selbstverständlich korrumpieren, aber vernünftig durchdacht, gebe ich ihnen vollauf Recht: ein konsequent denkender Veganer ist gegen Kinderarbeit, Ausbeutung usw. Für mich ist es wichtig, mich immer besser über die Missstände zu informieren und mich immer mehr aus menschenunwürdigen Prozessen rauszuhalten.

               

              Dass dies in der heutigen Zeit nicht leicht ist, liegt auf der Hand, aber ich arbeite dran. Ich kann aber auch grundsätzlich mit einer Partikularmoral nichts anfangen. Es geht immer um das Ganze, nicht nur um die Tiere, deren Behandlung uns in übelster Manier vor Augen führen sollte, wozu wir Menschen - auch in anderen Dingen - "fähig" sind.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rollender Stein:

              "Sobald ich bei einer Ernährungsform Nährstoffe grundsätzlich supplementieren muss, ist etwas etwas falsch daran. "

               

              Die "Normalköstler" supplemtieren alle über das Fleisch, dessen Spender selbst mit B12 supplementiert werden.

               

              Die "Normalköstler" supplementieren auch mit Tausenden von Medikamenten, die sie nehmen müssen, um die Schäden ihrer ach-so-ausgewogenen Ernährung einzudämmen.

               

              Wo ist denn das, was heute gegessen wird, noch natürlich? Doch nur annähernd, wenn Sie selbst alles so naturbelassen wie möglich essen oder selbst durch Zubereitung verarbeiten. Ich tu das zu ca. 90%. Insofern wäre meine Nahrung also viel natürlicher, als die der "Normalköstler".

               

              Die Natürlichkeit der Ernährung zu unterstreichen ist Augenwischerei. An unserer Nahrung ist fast nichts mehr natürlich, nicht einmal die Pflanzen, die wir unverarbeitet zu uns nehmen.

               

              Der Mensch ist per definitionem nicht Natur. Genau deshalb soll er auch nicht so tun, als müsse er allen möglichen Instinkten folgen.

               

              Bei sexuellen Belästigungen, wenn wir schon vom Trieb reden, müsste man im Grunde gnädiger sein, als beim Tierverspeisen, denn es gibt - im Gegensatz zum Sexualtrieb - keinen Tierverspachteltrieb. Aber bei den sexuellen Übergriffen geht es ja um Menschen, beim unnützen Schlachten ja "nur" um Tiere.

              • @849 (Profil gelöscht):

                @Atalaya

                 

                Ich gebe es auf. Wir sind viel näher beieinander als Sie wahrhaben wollen. Tut mir leid, dass sie das mit der eigenen Zubereitung nur zu 90% schaffen. Ich bin da weiter und benötige keine "Tausende Medikamente".

                 

                "An unserer Nahrung ist fast nichts mehr natürlich, nicht einmal die Pflanzen, die wir unverarbeitet zu uns nehmen."

                 

                Da ist was dran (was aber die Mangeltheorie bei veganern sogar noch stützt), denn unsere Kulturpflanzen wurden auf Masse optimiert und nicht auf Qualität. Ich kenne in der Region fast alle Biobauern, die gerade auch deswegen alte Sorten wiederzuentdecken, bei denen dieser Prozess der Optimierung nicht so weit fortgeschritten ist. Sehr lecker übrigens!

                 

                Ich steige an dieser Stelle aus dieser dogmatisch geführten Diskussion aus - hat aber viel Vergnügen bereitet, dankeschön!

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rollender Stein:

                  Ich habe keine Lust, auch noch das Brot selbstzumachen, zumal wenn ich so vorzügliche Quellen dafür habe. Bei Tofu und Tempeh greife ich auch auf Vorgefertigtes zurück. Bio-Landwirt ist 10 Minuten mit dem Rad enfternt, und alte Sorten nehme ich, wo immer ich deren habhaft werden kann. Ich benötige nicht ein einziges Medikament, meine Werte sind bestens. Nur beim unveganen Familien- und Freundeskreis sieht das nunmal anders aus.

            • @Rollender Stein:

              Unsere gesamte Lebensweise ist heute unnatürlich.

               

              Vitamin- und Mineralstoffzusätze sind ein wesentlicher Bestandteil der Futtermittel für die verschiedenen "Nutztiere".

               

              Da die Tiere in meist komplett geschlossenen Systemen leben, sind sie gänzlich auf die Zufuhr aller lebenswichtigen Stoffe durch den Menschen angewiesen; Vitamine bilden da keine Ausnahme.

              Wiederkäuer wie Rinder erhalten beispielsweise Cobalamin über das Futter. Die Bakterien im Pansen produzieren dann damit Vitamin B12.

              Schweine und Geflügel sind dagegen auf eine Zufuhr komplett über das Futter angewiesen, B12 wird also beigemischt.

               

              Was spielt es da für eine Rolle, dass die Tiere diese Nährstoffe theoretisch, unter artgerechten Lebensbedingungen, auch in natürlicher Form zu sich nehmen könnten?

               

              Darüber hinaus sind ausschließlich Mikroorganismen in der Lage, Vitamin B12 herzustellen. Diese Vitamin produzierenden Bakterien und Hefen haften der Erde sowie den Pflanzen an, sodass sie bei nur oberflächlicher Reinigung von Obst und Gemüse wie Abbürsten über die Nahrung in den menschlichen Organismus gelangen.

              Da wir unsere Nahrung heute jedoch in der Regel nicht mehr selber anbauen, sondern diese - gewaschen - im Laden kaufen, scheidet diese Vitamin-B12-Quelle aus.

              • @Christina de Havilland :

                @CHRISTINA DE HAVILLAND

                 

                Zitat:"Unsere gesamte Lebensweise ist heute unnatürlich."

                 

                Und deshalb müssen wir das weiter bis in den Exzess so treiben? Die nächste Stufe der Veganer ist dann vermutlich der Nahrungsmittelreplikator aus StarTrek ;-) Bevor Sie sich dazu Gedanken machen, vergessen Sie`s das funktioniert nich, ist auch ein energietechnisches Problem damit verbunden.

                 

                Ich habe mich schon lange zum umgekehrten Weg entschieden. Gekocht wird alles selber aus frischen Zutaten, reinigen tue ich die tatsächlich nur oberflächlich.

                Die wenigen Tiere, die ich esse bekommen kein supplemetiertes Futter.

                Und ja, ich bin voll berufstätig mit mind. 50 Stunden in der Woche, falls sie denken, dass tägliches frisches Zubereiten von Nahrung mit einem Vollzeitjob nicht möglich sein sollte.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rollender Stein:

                  Frisches Zubereiten ist immer möglich, alles schlicht eine Frage der Prioritätensetzung.

                • @Rollender Stein:

                  Was wir bereits jetzt bis zum Exzess betreiben, ist die Ausbeutung von Tier und Umwelt. Diesem Exzess verweigern sich Veganer, indem sie versuchen, so wenig Leid wie möglich zu verursachen. Was stört Sie daran eigentlich?

                   

                  Dass Sie offensichtlich nur wenige Tiere essen, freut mich. Wie sieht es denn mit Milch und Eiern aus ...?

                  • @Christina de Havilland :

                    Milch aufgrund einer Milcheiweißunverträglichkeit gar nicht und Eier auch nur selten.

                     

                    Was mich an Veganern stört? Dass sie immer so tun, als würden sie die Welt retten und alle anderen Menschen, auch die, die eine vernünftige Lebensweise haben Mörder und Unmenschen wären.

                     

                    Im Gegensatz zu den mir bekannten Veganern belaste ich meine Umwelt nicht mit Unmengen Stickoxiden, Feinstaub, CO2, fördere keine industrielle Landwirtschaft, kenne die Tiere, die ich esse üblicherweise beim Namen, beute so weit wie möglich keine Kinder aus (bei meinem Computer wohl eher schwer), achte insgesamt auf meinen Konsum (wenig, dafür langlebig und reparabel) etc.

                     

                    Woran erkennst du einen Veganer?

                    Er wird es dir sagen!

                    • 8G
                      849 (Profil gelöscht)
                      @Rollender Stein:

                      Dass Antiveganer"argumente" immer ad hominem abgleiten müsnse, nur weil jemand einen dummen, einen dicken, einen fanatischen Veganer kennt oder auch zwei oder drei!

                       

                      Sie tun nicht immer so, sondern vor allem tun die "Normalköstler", wenn's um das Thema geht, gerne so, als wäre Fleisch die Inkarnation des Guten, Wahren und Schönen und braten demnach den Veganern gerne alles über, was ihnen an Schlechtem so einfällt, am liebsten ideologische Verblendung (Brett vorm Kopf, aber am Auge des Nächsten den Augenarzt mimen!).

                       

                      Die TAZ macht da gerne auch mal mit, indem sie sich den Fundamentalinski rausgreift und eine schöne reißereische Überschrift dazu spendiert.

                       

                      Nehmen Sie bitte mal zur Kenntnis, werter Rolling Stone, dass es vielen Veganern mächtig auf die Nerven geht, sich gegen die immer wieder - und oft aggressiven - geistlosen Argumente, die gegen sie vorgetragen werden, zur Wehr setzen zu müssen. Die meisten Menschen, auch hier, sind doch gar nicht daran interessiert, Verständnis für die andere Seite aufzubringen oder gar zu entwickeln.

                       

                      Die meisten Veganer kennen ihre andere Seite hingegen sehr gut, weil die wenigsten von ihnen schon als solche erzogen wurden. Dass sie ob der obstinaten und unsachlichen Kritik dann gern mal selbst auf den Putz hauen, kann ich ihnen nicht verdenken.

                       

                      Die Welt glaubt sicher keiner als Einzelner zu retten, aber sicher glauben die allermeisten von ihnen, dass sie noch zu retten ist und diese Rettung verdient hat, während die Normalköstler sich mit irgendwelchen Teilaspekten einer ökologisch Lebensführung beweihräuchern, die sie zum Behufe ihrer selbst erteilten Absolution wie eine Monstranz vor such hertragen.

                       

                      Sie sehen, werter Rolling Stone, der Spieß lässt ich leicht umdrehen. Fragt sich nur, ob was dadurch gewonnen ist. Aber, schön, dass wir mal wieder drum gestritten haben. :-)

          • @849 (Profil gelöscht):

            Es gibt auch genug übergewichtige Veganer, Fettsucht ist kein Privileg von uns Leichenessern.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Motzkopf:

              Es gibt ganz gewiss prozentual weitaus weniger übergewichtige Veganer als übergewichtige Omnivoren und es gibt vor allem einen drastisch größeren Prozentsatz an kranken Omnivoren als an kranken Veganern.

              • @849 (Profil gelöscht):

                Es gibt bestimmt mehr dicke Fleischesser, allein schon, weil es nur 2% Veganer in diesem unseren Lande gibt. Aber bei den Prozenten wäre ich an Ihrer Stelle vorsichtig, ist mir aber auch egal. Ich will Sie gar nicht zu Steak und lecker Gänsebraten bekehren.

          • @849 (Profil gelöscht):

            @ Atalaya

             

            Das mit der Polemik war zunächst durchaus beabsichtigt.

             

            Normalesser sind in Teilen überversorgt und in Teilen aber auch unterversorgt - teilweise tatsächlich aufgrund des hohen Fleischkonsums. Das ist richtig. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass das genaue Gegenteil der richtige Weg ist.

             

            Bzgl. der rein veganen Ernährung lagen mir kürzlich medizinische Unterlagen vor, die klar vor Langzeitschäden in diversen Organen warnten. Habe das aber aus Zeitmangel nicht weiter verfolgt.

            Ob Sie, die Gesundheitsorganisationen in den USA, Kanada oder Australien recht haben oder die Forscher, die ich kürzlich in der Hand hatte, werden wir in 10-20 Jahren wissen.

            Biologisch gesehen sind wir jedenfalls Allesfresser. Dass sich da die Prioritäten jeweils falsch verlagert haben, da sind wir uns sicher einig.

            • @Rollender Stein:

              'Biologisch gesehen sind wir jedenfalls Allesfresser.'

              Da haben Sie nun wieder recht. 'Natürlich' - was auch immer das genau heißen soll - ist Veganismus jedenfalls nicht.

              Bio-Landwirtschaft können Sie ohne Tierhaltung so gut wie vergessen. Und Plastik statt Leder u.ä. halte ich auch für eine Dummheit.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rollender Stein:

              Dass wir alle fressen können, bedeutet noch lange nicht, dass es gesund oder normal wäre, alles zu fressen. "Wir" sind keine Raubtiere, sondern auf Pflanzenkost ausgelegt. Natürlich haben "wir" im Laufe der Zeit "gelernt", tierische Bestandteile zu verdauen, aber die Situation in der Steinzeit war ja in der Regel die, dass die Menschen schon oft in einem Alter nicht mehr lebten, in dem sie heute ans Kinderkriegen denken. Die Konsequenzen eines übermäßigen Tierkonsums wurden, wo es ihn gab, also gar nicht offenbar, treten indes hervor - wie man an Mumien aus Peru, Ägypten und Grönland sehen kann -, wenn die Nahrung vorwiegend auf Tier basiert (http://healthylongevity.blogspot.de/2013/10/Cardiovascular-Disease-in-Ancient-Civilizations.html).

               

              Bisschen Tier ist sicher vom Ernährungsstandpunkt OK, so viel wie wir heute essen, ist krank und macht krank, nicht nur uns, sondern auch den ganzen Planeten.

               

              Die medizinischen Unterlagen können sie im Übrigen getrost schreddern. Wissenschaftler, die dergleichen behaupten, kann man gar nicht ernst nehmen, weil sie zur Ernährungssituation von reinen Veganern gar keine Angaben machen können, während sie den "Normalesser" millionenfach "begutachten" können.

               

              Die Diskussion geht insofern an dem vorbei, was zu tun wäre: diese "Normalesser" über die Risiken ihres Tierkonsums aufzuklären, statt dauernd über die Veganer zu lamentieren, die angeblich mangelernährt seien (denn die kennen sich in der Regel gut mit Ernährung aus). Das sind doch allzu durchsichtige Ablenkungsmanöver von der eigenen Misere.

              • @849 (Profil gelöscht):

                @Atalya

                 

                Schreddern werde ich da nichts. Eher nochmal raussuchen und die nächsten 25 Jahre aufheben ;-)

                 

                Ihre Beispiele beziehen sich auf extremen Fleischkonsum. Ziel muss m.E. sein ein vernünftiger Konsum.

                Ich kenne genügend aus Ihrer Sicht sog. "Normalesser" (für mich ist das nicht normal, sondern zu fleischlastig) Vegetarier und Veganer. Mit keinem davon möchte ich tauschen. Einige der Vegetarier und Veganer sind relativ ahnungslos (nehmen entweder gar nichts oder wahllos Supplementiereungen) und so wie die fleischlastigen Esser beratungsresistent.

                Eine einzige Veganerin kenne ich, die sich tatsächlich auskennt, entsprechend die Ernährung ausrichtet.

                 

                Ich warte das mal getrost ab und beobachte, ob den mir bekannten Veganern ein ähnliches Schicksal bevorsteht, wie den reinen und überzeugten Rohköstlern, die ich kannte.

                • 8G
                  849 (Profil gelöscht)
                  @Rollender Stein:

                  Ein vernünftiger Konsum sind ca. 10% tierische Bestandteile in der Nahrung. Das erreichen die meisten pflanzenbasierten Esser. Zu 100% vegan isst ja ohnehin nur eine wirklich kleine Minderheit. Dazu ist auch die Gesellschaft noch nicht reif, in der so ein Veganer ja leben muss, wenn er nicht die Möglichkeit hat, sich mit Gleichgesinnten auf die Scholle zurückzuziehen.

                   

                  Wir haben drei Kinder, meine Frau hat was gegen "vegan", eins unserer Kinder isst fast ausschließlich Pflanzen (hat es sich vom ollen Papa abgeschaut), die anderen beiden mehrheitlich.

                   

                  An Weihnachten oder Ostern haben wir dann noch Teile der Restfamilie und Freunde bei Tisch. Da gibt es einen Braten (Fleisch) und raten Sie mal, wer den kocht? Ich sag's nicht, aber ich koste von der Soße. :-)

    • @Rollender Stein:

      Ganz genau!

      Übrigens haben einige Vegetarier/Veganer eingesehen, dass Pflanzen AUCH Lebewesen sind. Um dem Hungertod zu entgehen, gehen sie einen Kompromiss ein. Sie nennen sich „Frutaner“ und bilden innerhalb der Vegetarier/Veganer gewissermaßen eine Sekte, denn sie „…streben eine Ernährung mit ausschließlich pflanzlichen Produkten an, die nicht die Beschädigung der Pflanze, von der sie stammen, zur Folge haben“ (Wikipedia).

       

      Allerdings: „Der Frutarismus kann zu einer einseitigen Ernährung führen und dadurch die Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Problematisch ist vor allem eine nicht ausreichende Zufuhr von Proteinen, Vitaminen (v. a. B12), Calcium, Zink, Eisen und Iod. Daher wird insbesondere Schwangeren, Stillenden, Säuglingen, Kindern, Kranken und Leistungssportlern von einer frutarischen Ernährung abgeraten“ (Wikipedia).

       

      Da muss dann wohl wieder mal mit Pillen nachgeholfen werden. Natürliche Ernährung ade!

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Pfanni:

        ...ein Kenner sog. alternativer Fakten.

        Immer wieder schön zu lesen.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          @ VIRILIO: Danke für das Lob aus berufenem Munde. Ich werde es auch an Wikipedia weiterreichen.

          BTW: Dass Wikipedia für „alternative Fakten“ zuständig ist, war mir bisher entgangen …

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Pfanni:

        Natürliche Ernährung mit Pfanni-Klößen aus dem Pappbehälter, oder wie?