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Umgang mit der AfDRechte ausgrenzen

Mit Rechten reden? Nein. Solange man die AfD ausgrenzt, schadet man ihr. Stark ist sie dort, wo sie in Teilen der Gesellschaft normalisiert ist.

Auf die Tribüne ver­bannt:­ Test­ver­wei­ge­rer der AfD bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags Foto: Chris Emil Janßen/action press

Kaum zu glauben, dass es diesen Meinungstext 2021 noch immer braucht. Nach wie vor behaupten einige Po­li­ti­ke­r*in­nen und Kommentator*innen, dass es falsch sei, die AfD systematisch auszugrenzen. Zum Glück sieht das auch in der zweiten Legislaturperiode, in der die rechtspopulistische bis faschistische Partei in den Bundestag eingezogen ist, die Mehrheit der Abgeordneten anders.

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Die AfD hat in der ersten Sitzung des Bundestags Michael Kaufmann aus Björn Höckes rechtsextremem Landesverband Thüringen zur Wahl zum Vize-Bundestagspräsidenten aufgestellt. Formal steht das jeder Fraktion zu. Einen Anspruch darauf, vom Rest des Hauses gewählt zu werden, gibt es allerdings nicht. Niemand darf Abgeordneten vorschreiben, wem sie ihre Stimme geben.

Die AfD klagte zwar bereits in der vergangenen Legislatur dagegen, dass sie nicht gewählt wird, blieb allerdings erfolglos. Und so fiel am Dienstag im Bundestag zum Glück auch der sechste AfD-Kandidat für das Vizepräsidentenamt im Bundestag durch und verpasste die für eine Mehrheit erforderlichen 369 Stimmen deutlich. Auf einen zweiten Wahlgang verzichteten die Braunen missmutig. Nicht ohne rumzuheulen, versteht sich. Tenor: Es ist keine Demokratie, wenn wir nicht gewählt werden. Schon klar.

Und es mag für einige unelegant erscheinen oder gar demokratische Selbstverletzung sein, wenn man die Geschäftsordnung verändert, um einen AfD-Alterspräsidenten zu verhindern oder diesen nicht zum Vizepräsidenten wählt. Die meisten Wäh­le­r*in­nen dürften demgegenüber aber genau dies von den demokratischen Abgeordneten erwarten und zu Recht einfordern. Die AfD ist keine normale Partei. Man darf ihr nicht mehr Raum geben, als sie ohnehin schon durch ihre Repräsentation in derzeit allen deutschen Parlamenten einnimmt.

Eine Legende, die sich hält

Kritikwürdig ist eher, dass die Ausgrenzung nicht eindeutig war: 118 Abgeordnete stimmten für Kaufmann, die AfD ist aber nur mit 83 Mitgliedern in den Bundestag gezogen, von denen zudem Fraktionschef Tino Chrupalla wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne war. Es haben also immer noch 36 Abgeordnete demokratischer Parteien für den AfDler gestimmt. Das sind zwar weniger Stimmen als AfD-Kandidat*innen in der vergangenen Legislaturperiode erhielten, aber dennoch: Einige haben es offenbar noch immer nicht begriffen.

Noch immer hält sich die Legende, dass man mit Rechten reden und sie argumentativ stellen müsse, ihnen Raum auf Podien, Buchmessen oder in politischen Ämtern zugestehen müsse. Denn sonst, so die Befürchtung, könnten sie sich als Opfer inszenieren.

Wenn man diese Erzählung übernimmt, geht man allerdings der rechten Strategie auf den Leim: Denn die Opferinszenierung ist ein grundsätzliches Kernelement rechtspopulistischer Strategie und würde selbst dann nicht aufhören, wenn die AfD an der Macht wäre. Bestes Beispiel dafür ist Donald Trump, der sich sogar noch als US-amerikanischer Präsident und mächtigster Mann der Welt als Underdog inszenierte. Ähnlichen Bullshit verzapft auch die AfD, wenn man sie dann auf Podien einlädt, Gastbeiträge in Zeitungen schreiben lässt, ihnen Raum in Talkshows gibt oder sie unnötigerweise in Ämter wählt, wie es ja bereits in einigen Länderparlamenten geschehen ist.

Im Thüringer Landtag stimmte sogar der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow für den nun im Bundestag durchgefallenen Kaufmann. In Baden-Württemberg wurde ohne Not ein AfDler in den Verfassungsgerichtshof gewählt. Und in Sachsen-Anhalt findet ein CDU-Mann es unproblematisch, einen AfDler zu wählen, weil der Beamter sei und einen Innenausschuss gut geleitet habe – woraufhin der Kandidat nur knapp scheiterte. In Brandenburg darf der AfD-Vize­land­tags­präsident Andreas Galau unterdessen Debatten über rechten Terror abwürgen. Immerhin scheint man dort zu lernen und Teile des Parlaments versuchen zumindest, den ­AfDler wieder aus dem Präsidium zu bekommen.

Schach spielen mit einer Taube

Solange man die AfD ausgrenzt, schadet man ihr. Aus ihren Opfererzählungen kann sie kein Kapital schlagen. Im vergangenen Wahlkampf haben alle demokratischen Parteien die AfD ausgegrenzt, niemand erwägt eine Zusammenarbeit mit der extrem rechten Partei. Und trotz pandemischer Krisenlage und einer historisch schwachen CDU konnte die AfD nicht profitieren. Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein im Mai 2022 könnte sie sogar aus dem Landtag fliegen und auch in Nordrhein-Westfalen droht den extrem Rechten eine Niederlage.

Stark ist die AfD überall hingegen dort geblieben, wo sie in Teilen der Gesellschaft bereits weitgehend normalisiert ist. In Teilen Sachsens oder Thüringens etwa, wo AfDle­r*in­nen teilweise als kommunal verankerte Po­li­ti­ke­r*in­nen wahrgenommen werden. Die gleichbleibend hohen Zustimmungswerte oder sogar Zugewinne zeigen, dass Appeasement bei Ras­sis­t*in­nen nichts nützt.

Die AfD gehört konsequent und konfrontativ ausgegrenzt. Sie bedroht Minderheiten, ihre An­hän­ge­r*in­nen bedrohen, verletzen und ermorden Menschen. Auch deswegen muss eine ihr mit dem Wiedereinzug formal zustehende Finanzierung ihrer parteinahen Stiftung verhindert werden.

Wer die AfD wählt, bekennt sich ausdrücklich zu dem rassistischen Programm und dem antidemokratischen Kurs der extrem rechten Partei. Ihre Wäh­le­r*in­nen stellen sich gegen die freiheitliche Grundordnung dieser Gesellschaft und sind nicht an einer richtigen Debatte interessiert.

Der Fußballphilosoph Eric Cantona sagte einmal: Mit Rassisten debattieren ist wie mit einer Taube Schach spielen. Es ist egal, wie gut du bist. Am Ende wird die Taube alle Figuren vom Spielfeld werfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen. Cantona hat recht: Der Fehler ist es, sich auf das Spiel einzulassen.

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28 Kommentare

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  • Mit Rechten reden? Auf keinen Fall! Vielmehr sollten wir alle Varianten von Falschdenk radikal ausmerzen. Ziel allen Denkens ist geistige Harmonie. Die Wahrheit ist immer schon in Stein gemeißelt. Wir müssen sie nur annehmen (und ihre Feinde ausschließen). Nur das macht uns frei. Nur das macht uns glücklich. Ich liebe den großen Bruder - und seine Schwester natürlich auch!

    • @Running Man:

      Ich sach's mal so: Ständig Pech im Denken haben, ist ganz sicher noch kein Ausdruck geistiger Harmonie.

  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Du: "Mich stört übrigens wieder einmal, dass dieser Artikel nicht als Kommentar geführt wird, obwohl es eindeutig ein Meinungsbeitrag ist."



    Der erste Satz im Text "Kaum zu glauben, dass es diesen Meinungstext 2021 noch immer braucht."



    Erschienen in: "Gesellschaft/ Debatte"

  • "Niemand darf Abgeordneten vorschreiben, wem sie ihre Stimme geben."



    Stimmt ,so steht es im Grundgesetz.



    Das kleine Problem dabei: Wird oft nicht eingehalten.Und das so lange wie es die Verfassung gibt.



    Ich sag sag nur Fraktionszwang!



    Oder wie war das in Thüringen als die Landtagsabgeordneten - in jeder Landesverfassung gibt es ähnliche lautenden Artikel - den Ministerpräsidenten gewählt hatten,aber ,weil da ein Teil der Stimmen von den Abgeordneten der falschen Fraktion(AfD) kam,sich die ganze Republik erregt hat bis zur Kanzlerin. Von wegen "an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen."



    Wer die Nichteinhaltung oder gar den Mißbrauch von Spielregeln bei anderen kritisiert ,sich aber bei Bedarf auch nicht immer daran hält,der macht sich unglaubwürdig. Und trägt damit dazu bei,das es solche Parteien wie die Afd gibt.Die ihrerseits auch nicht die Gralshüter der FDGO sind und die ähnlich taktisch benutzen.



    Dummerweise erkennt man das man vom hohen moralischen Roß aus nicht.

  • @ Wollewatz



    "Es braucht den Mut zur Intolleranz denen gegenüber, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen" (Carlo Schmid)

    Ansonsten ist dem Artikel von Gerith Joswig nichts hinzuzufügen.

    • @Klaus Waldhans:

      Wusste Carlo Schmidt nichtmal wie man Toleranz schreibt?



      Kein Wunder dass er zur Intoleranz aufruft.

  • Wer entscheidet denn in Zukunft, wen man ausgrenzt? Auf welcher Basis? Was, wenn das mal die eigenen Leute, die eigene Partei, die eigene Gruppe, die eigene Familie trifft?

    • @BlauerMond:

      Unsere Verfassung, unsere Gesetze, unsere Verfassungsorgane (u.a. der Verfassungsschutz), und -selbstverständlich - unsere WERTE

    • @BlauerMond:

      Das ist dann was natürlich was ganz anderes. An mir geht diese Art von Artikel vollkommen vorbei, solange die Autoren nicht einmal anerkennen, dass es da ein grundsätzlichen Widerspruch gibt.

  • Es lohnt sich ausserdem, einmal den einst auf Netzpolitik Org veroeffentlichten Kriterienkatalog des Verfassungsschutzes wenigstens zu ueberfliegen. Sozialkunde fuer Hilfsschueler.

  • Die AfD. Vollkommen egal. Es sind im Osten etwa ein Fuenftel der Leute, die sie waehlen. Die kann man nicht ignorieren. Selbst ihre Abgeordneten geben sich einige Muehe. So hat der hiesige Direktkandidat, den ich zugunsten einer eher mittelmaessigen Sozialdemokratin mit verhindert habe, immerhin im Landtag ueber den Tellerrand geschaut und unsere Fluechtlingspolitik mit der Daenemarks verglichen. Das halte ich fuer eine gute Idee. Ausserdem habe ich von ihm erfahren, dass es eine daenische Revolution von 1848 gegeben hat. Spannende Sache, siehe Wikipedia. Die Eidergrenze. Und so weiter. Darueber haette man mit ihm trefflich streiten koennen. Ich glaube nicht, dass die in der Wissenschaftsverwaltung arbeitende und auf nichtssagende sozialdemokratische Werbesprueche spezialisierte Gegenkandidatin auch nur halb so interessant war. Im Bus habe ich zweimal einen neben mir sitzenden Jungnazi gefragt, was er denn wolle. Das waren auch immer sehr interessante Gespraeche und danach haben sie mir zustimmend die Hand geschuettelt. Man muss ihnen die Widersprueche unseres Landes, die vor allem in zwei verlorenen Weltkriegen begruendet sind, erklaeren. Dafuer ist es eigentlich gar nicht so schlecht.

    • @fritz:

      Finde Ihren Ansatz deutlich besser.

  • Also mein Demokratieverständnis ist irgendwie anders geprägt. Wenn Millionen von Menschen eine Partei wählen, dann hat sie ein Recht auf einen ganz normalen Umgang im Parlament. Aus meiner Sicht liefern die anderen Parteien ein sehr schwaches Bild und ich frage mich manchmal, ob sie in Wirklichkeit ein eigenes Interesse daran haben, dass die AfD im Bundestag sitzt. Anders kann ich mir ihr Verhalten nicht erklären.



    Es wäre auch logisch, denn mit der AfD gibt es immer einen Bösewicht, auf den man zeigen kann, über den man sich empören kann. Damit nimmt man sich selbst aus der Schusslinie - z.B. gegenüber kritischen Journalisten, die nur noch gegenüber der AfD richtig kritisch zu sein scheinen.

    • @wollewatz:

      Nicht die Anzahl der Wähler liefert eine demokratische Legitimation (ansonsten hätte die NSDAP auch eine besessen), sondern die Kompatibiität mit unserer Demokratie und letztlich unseren Werten. Und aktuell gibt es eine Menge indizien, dass die AfD NICHT mit Demokratie nicht kompatibel ist. Genau deshalb wird die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet

    • @wollewatz:

      Daran hatte ich auch gedacht.

      • @Black & White:

        Daran hatte ich auch gedacht. Es ist doch praktisch, wenn man mit dem Finger bei jeder Gelegenheit auf einen Feind zeigen kann - und das vereint dann auch alle anderen Parteien als "Superdemokratinnen".

  • "Es haben also immer noch 36 Abgeordnete demokratischer Parteien für den AfDler gestimmt.... Einige haben es offenbar noch immer nicht begriffen."

    ...und Einige Andere haben offenbar noch nicht begriffen, dass 100% linientreues Stimmverhalten nicht unbedingt Abbild einer funktionierenden Demokratie mit entsprechender Meinungsvielfalt ist. Ein paar Abweichler gibt es immer, DIE eine, einzige richtige Meinung dagegen nie.

    Zum Beispiel KANN man meinen dass die Opferrhetorik der AfD nichts bringe, muss man aber nicht. Im Zweifel gibt es sicher einige Wähler, die sie bei der Stange hält.

    • @Normalo:

      "Zum Beispiel KANN man meinen dass die Opferrhetorik der AfD nichts bringe, muss man aber nicht."

      Man könnte sich vor allem mal die Mühe machen, Belege für diese Behauptung zu bringen.

      • @Amandas:

        ...oder für die Gegenteilige, die der taz Redakteur Gareth Joswig kühn in den Raum wirft. Ich finde es etwas unfair, bei Leserkommentaren höhere Standards anzulegen als beim Artikel.

        Mich stört übrigens wieder einmal, dass dieser Artikel nicht als Kommentar geführt wird, obwohl es eindeutig ein Meinungsbeitrag ist. Man kann weder von einem Tatsachenbericht noch von einer fundierten Analysis reden. Herr Joswig macht es sich zu einfach, in dem er einfach als gegeben hinnimmt, dass Ausgrenzung das einzig geeignete Mittel sei.

        Nationalistische Gedanken partout für verächtlich zu halten, ist grundsätzlich fragwürdig. Viele Menschen halten es für legitim, zuerst an sich selbst zu denken, oder an die eigene Familie, den eigenen Verein, die eigene Stadt, etc. Sie sehen, worauf ich hinaus will. Im kleinen wird das hingenommen, so lange nicht akut rücksichtslos gehandelt wird. Im Großen tun wir uns hierzulande historische begründet schwer.

        Ich würde mir hier auch einen rationaleren Umgang wünschen, der nicht nur auf Verteufelung setzt. Zweifelsohne gibt es in der AfD eine beträchtliche und stetig wachsende Anzahl rücksichtsloser Stimmen, denen man entgegentreten muss. Dies aus Überzeugung zu tun halte ich für effektiver als aus Prinzip die Augen und Ohren zu verschließen.

  • Die Geschichte mit der Taube ist super.

  • Die AfD hält Rüpeleien und sinnfreie Anträge schon für Opposition. Schlimm genug, dass sowas überhaupt im Bundestag sitzt. Eric Cantona hat hier doch vollkommen recht.

  • Ja, der Fehler ist, sich auf das Spiel einzulassen. Allerdings sind sie im Spiel respektive Bundestag. Daher hielte ich es für nützlicher, die Damen und Herren viel eher zu ignorieren, denn auf jegliche Provokation immer wieder von neuem herein zu fallen. Es käme m. E. darauf an, einen unaufgeregteren Umgang zu finden, das Spiel eben anders zu spielen - auch wenns schwerfällt.



    Tatsächlich halte ich die 36 nicht AfD-Zugehörige, die für Kaufmann gestimmt haben, für fast noch bedenklicher. Z. B. eine CDU, die allen Ernstes einen Herrn Maaßen ins Rennen schickt. Die müsste dann nämlich genauso ausgegrenzt werden, so lange sie solche Typen nicht nur toleriert, sondern auch noch als Spitzenkandidaten nominiert...

    • @HopeDrone:

      Maaßen "Spitzenkandidat"? Man kann auch übertreiben. Der Mann ist von den Kreisverbänden in einem Bundestagswahlkreis als (Not-)Direktkandidat aufgestellt worden (mit 37 Stimmen, die CDU hat etwa 400.000 Mitglieder), und hat die Wahl verloren. Er hatte vom Landesverband keinen Listenplatz und ist folgerichtig auch nicht MdB.

      Davon abgesehen ist die Kunst im Umgang mit der AfD, Provokationen abzuschütteln, ohne ihr ungehindert eine Bühne zu geben. Ignorieren geht nicht ganz. Dazu steht das Rednerpult zu prominent und kameraumstellt im Raum.

      Und zuletzt zu Ihrer besonderen Besorgnis: Dass bei hunderten von Abgeordneten ein paar dabei sind, die die Ausgrenzung nicht mitmachen, ist aus meiner Sicht mehr als erträglich. 100% Gleichgesinntheit wären eher bedenklich, denn die gibt es in der - menschlichen - Natur eigentlich nicht. Also wäre zu besorgen, wer oder was da Alle auf Linie gezwungen hat.

      Die Abtrünnigen müssen auch nicht unbedingt AfD-Sympatisanten gewesen sein. Sie haben möglicherweise einfach nur eine andere Vorstellung davon, was "keine Bühne geben" heißt. Da kann man durchaus anderer Meinung sein und eine Sonderbehandlung im Vergleich zu anderen Fraktionen ablehnen.

      • @Normalo:

        Stimmt, Direktkandidat meinte ich. Hatte ich mit Spitzenkandidat eines Bundeslandes assoziiert...



        Sorry + Danke für Korrektur :-)



        Möglicherweise meinen wir mit "abschütteln" und "ignorieren" auch das gleiche, eben nicht provozieren lassen, mehr Gelassenheit.

  • "Stark ist sie dort, wo sie normal ist" (sinngemäß).....die Frage ist nur, was hier Ursache und was die Wirkung ist. Wenn große Teile der Bevölkerung so denken, dann ist es eben schwer mit ausgrenzen.

    Die einzig richtige Strategie gegen jede dumme Ideologie ist, sie inhaltlich immer und immer wieder zu widerlegen. Und die einzige Strategie gegen Menschenfeindlichkeit und Vorurteile sind Begegnungen mit Menschen, gegen die es die Vorurteile gibt.

  • Die demokratischen Parteien sollen einfach das Grundgesetz ändern, damit sie Parteien einfach verbieten können, wenn sie ihnen nicht gefallen.

    Ach, ne...Moment, da war ja was.

  • Der Erfolg der AfD entspringt nicht ihrer Politik. Sondern die Politik aller anderen.

    • @Karlchen:

      Dier Erfolge der AfD entspringen in der realen Welt der Renaissance von Rechtsextremismus, Fasschismus, Antisemistismus und Rassismus, vor allem im Osten des Landes..