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Trumps Gerede über eine dritte AmtszeitZerstörung als Strategie

Bernd Pickert
Kommentar von Bernd Pickert

Eine dritte Amtszeit klingt wie Quatsch, ist es aber leider nicht: Trump und seinen Getreuen ist alles zuzutrauen.

Weiter auf dem Weg in den Abgrund? US-Präsident Donald Trump strebt eine dritte Amtszeit an Foto: Kevin Lamarque/reuters

E r scherze nicht, sagte US-Präsident Donald Trump am Wochenende gleich mehrfach, als er gegenüber Jour­na­lis­t*in­nen über die Möglichkeit einer dritten Amtszeit sprach. „Sehr viele Leute“ drängten ihn dazu, aber es sei ja noch Zeit. Steve Bannon, Trumps Chefstratege zu Beginn seiner ersten Amtszeit, sagte vor zehn Tagen im TV-Interview, man arbeite daran, Wege zu finden, diesem „Jahrhundertpräsidenten“ weitere Jahre zu ermöglichen.

Als journalistische Be­ob­ach­te­r*in­nen mahnen wir uns immer wieder, nicht auf jede Provokation zu reagieren. Aber es wäre fahrlässig, nicht ernst zu nehmen, was Trump und Bannon da öffentlich von sich geben.

Es gilt als Allgemeinwissen, dass der 22. Verfassungszusatz nur zwei Vier-Jahres-Perioden als Präsident erlaube. Beim genaueren Ansehen steht das aber gar nicht drin: Es darf lediglich jemand nicht öfter als zweimal gewählt werden. Was kann das für jemanden bedeuten, der mit einem gewaltsamen Staatsstreich versucht hat, seine Wahlniederlage 2020 in ihr Gegenteil zu verkehren? Ju­ris­t*in­nen durchsuchen die entscheidenden Verfassungszusätze, das sind vor allem der 12. und der 22., nach möglichen Schlupflöchern.

Und jemandem, der in den ersten zwei Monaten seiner Amtszeit mit jedem zweiten Dekret rechtliche Grenzen überschreitet, inklusive Verfassungszusätzen, und dem der Oberste Gerichtshof komplette Immunität zugesichert hat, sind solche Moves absolut zuzutrauen – Zerstörung und Krise sind Strategie.

Die USA unter Trump

Im November 2024 gewann Donald J. Trump zum zweiten Mal eine Präsidentschaftswahl in den USA und amtiert seit Januar 2025 als 47. Präsident. Seitdem treibt er den Umbau öffentlicher Einrichtungen sowie einen Kurswechsel in der Außenpolitik voran.

Das mag der Unterschied zu anderen Ländern sein, von Peru bis Russland, in denen hegemoniale Präsidenten schlicht die Verfassungen ändern ließen, um weiter an der Macht zu bleiben. Die US-Verfassung hingegen ist eines der am schwersten zu verändernden Dokumente der Welt: Zweidrittelmehrheiten in beiden Kongresskammern plus die Zustimmung von drei Vierteln der Bundesstaaten – das klappt nicht.

Die Gesetze zu missachten, scheint insofern für Trump einfacher, als sie zu ändern. Wenn das Stoppschild nicht aus seiner eigenen Partei kommt, geht der Weg in den Abgrund so immer weiter.

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Bernd Pickert
Auslandsredakteur
Jahrgang 1965, seit 1994 in der taz-Auslandsredaktion. Spezialgebiete USA, Lateinamerika, Menschenrechte. 2000 bis 2012 Mitglied im Vorstand der taz-Genossenschaft, seit Juli 2023 im Moderationsteam des taz-Podcasts Bundestalk. Bluesky: @berndpickert.bsky.social In seiner Freizeit aktiv bei www.geschichte-hat-zukunft.org
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55 Kommentare

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  • Dieses ganze Gerede um eine dritte Amtszeit ist für mich nichts anderes als die typischen AfD-Provokationen hierzulande.



    Es geht null um die dritte Amtszeit. Damit soll nur der Fokus von Trumps innerstaatlichem Umbau gelenkt werden.



    Nüchtern betrachtet muss man sich die Frage doch kaum stellen, denn:



    1. Wenn man zurückdenkt wie fit Biden in sein Amt gestartet ist und wie altersschwach er 4 Jahre später war und



    2. Wenn man Trump aus seiner ersten Amtszeit mit dem Trump von heute vergleicht und



    3. Wenn man dann noch seine Essgewohnheiten und sein Übergewicht einbezieht, dann kommt man leicht zu dem Schluss, dass es



    1. alles andere als sicher ist, dass ein Trump 82 wird, geschweige denn 86 um eine dritte Amtszeit ausfüllen zu können und



    2. selbst wenn er 82 oder gar 86 wird, muss er ja noch geistig und körperlich in der Lage sein das Amt zu bekleiden...



    Egal wovon Trump innerlich heimlich träumt, ich bin ziemlich sicher das nach dieser zweiten Amtszeit so oder so Schluß ist - Regeln kann man brechen, Gesetze kann man ändern, aber die Gesundheit kann man nicht betrügen... 🤷‍♂️



    Es ist noch keiner übriggeblieben⚰️



    Diese ganze Diskussion ist eine Nebelkerze und links fällt drauf rein🙄

    • @Farang:

      Zwei Dinge:

      1. Biden ist ganz und gar nicht altersschwach sondern krank (für Experten wohl gut erkennbare Parkinson-Symptome). Ohne die Krankheit wäre er wahrscheinlich locker nochmal vier Jahre amtstauglich gewesen. er ist also ein schlechter Benchmark für die Gesundheitsentwicklung, die Trump absehbar nehmen wird.

      2. Falls Sie es noch nicht wussten: Trump ist unsterblich.

      ...zumindest wird er wahrscheinlich Politik machen, als wäre er es, bis ihm das Schicksal den finalen Gegenbeweis liefert. Also müsste wohl entweder bis 2032 Vance ihn (zumindest geschäftsführend) ersetzen, oder er wird die Wahl 2032 so angehen, als sei er körperlich voll in der Lage, nochmal vier Jahre dranzuhängen (was auch immer das heißt).

  • Wieso argumentieren hier alle juristisch? Der Mann ignoriert die Gerichte, wenn ihm die Urteile nicht passen.

    • @Patricia Winter:

      Ganz so ist es nicht. Hinter Trumps elefantösem Umgang mit der US-Rechtsordnung (soweit das Wort "Ordnung" nach europäischem Verständnis angebracht ist) steht eine Armee von Anwälten, die ihm genau sagen, welche Gerichte und Gesetze er ignorieren kann und welche nicht. Der 22. Verfassungszusatz dürfte eins von den schwerer ignorierbaren Gesetzen sein.

    • @Patricia Winter:

      Strategie, um Menschen zu einer demokratischen Bürgerwehr zu formen. Der Sturm auf das Kapitol, aber richtig gemacht.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Genau: Das taz-Forum haucht ein "Bella ciao!" und stürmt das Weiße Haus. Geht's auch ne Nummer kleiner?

        • @Normalo:

          Ne, aus meiner Sicht muss es schon noch ne Nummer größer sein, jedoch mit Risiko auf eine Nichtveröffentlichung.

          Die Macht muss vom Volke ausgehen, buchstäblich und nicht repräsentativ von Politikern. Auch Putschen muss ermöglicht werden, um die Demokratie zu bewahren, oder wie in Syrien vor wenigen Monaten geschehen, den Diktator zumindest aus dem Stuhl zu jagen.

          Klingt erstmal bedrohlich, aber du wirst es verstehen, wenn wir das Unheil nicht verhindert haben. Immerhin rufe ich nicht zum Tyrannenmord auf, weil dieser erst dann legitim ist, wenn es zu spät ist. So groß wird meine Nummer also nicht. :)

  • Schon vergessen? Bereits vor seiner Wahl verkündete Trump, dass seine Wähler "nur noch dieses eine Mal wählen müßten. Das hörte sich schon damals an, als plane er, bis an sein Lebensende im Amt zu bleiben

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Franklin Delano Roosevelt (1882 – 1945) wurde genau genommen vier Male zum US-Präsidenten gewählt: 1932, 1936, 1940 und 1944. Jedwedes Mal rechtens. Denn der 22. Zusatzartikel, der eine Wiederwahl auf ein Mal beschränkte, trat erst 1951 in Kraft.

    Nach der Ermordung von William McKinley im Jahr 1901 übernahm der US-Vizepräsident Theodore Roosevelt, ein entfernter Cousin FDRs, das Amt des US-Präsidenten und sicherte sich nach Ablauf seiner Amtszeit durch Wiederwahl eine weitere Periode. Bei seiner erneuten Kandidatur im Jahr 1912 unterlag er jedoch Woodrow Wilson. Bemerkenswerterweise wurde Roosevelt diesmal nicht von seiner eigenen Partei, den Republikanern, die den amtierenden William Howard Taft unterstützten, nominiert, sondern trat für die, siehe da, Progressive Partei an.

    • @Michaela Dudley:

      Nur war

      a) auch zu diesem Zeitpunkt der 22. Zusatz noch nicht in Kraft und

      b) Teddy eben beim ersten Mal nicht zu Präsidenten gewählt worden, sondern übernahm als Vizepräsident.

      Letzterer Fall ist dann auch im 22. Zusatz mitgeregelt: Wenn ein Vizepräsident für weniger als zwei Jahre übernommen hat, kann er noch zweimal als Präsident antreten - so theoretisch Lyndon Johnson: Der hatte übernommen, als Jack Kennedy 1963 ermordet wurde, und hätte nach 1964 auch 1968 wieder gewählt werden dürfen, hat seine Kandidatur aber nicht durchgezogen.

      Trump hingegen ist nie für etwas anderes angetreten als die Präsidentschaft selbst. Und die zwei gewonnenen Wahlen, die der 22. Zusatz erlaubt, hat er schon weg. Daher sollte DER Drops gelutscht sein.

  • Ist es eine Chance, wenn wir feststellen müssen, wie einfältig und wenig nachhaltig die Politik der Rechten (eben nicht) 'funktioniert' ? Leider haben die (etwas) Bevorzugten in diesen westlichen 'Demokratien' keinen Blick für die Benachteiligten, die ihr HEIL dann bei den Populisten suchen. Für mich ist das Erstarken der 'Rechten' umgekehrt proportional mit dem Wegschauen einer angeblich gebildeten und damit bevorzugten, aber immer kleiner werdenden 'Mittelschicht' , die von Habeck und den Präsenzgrünen als Zielgruppe verstanden wird. So können die ökonomisch derzeit noch Mächtigen (deren Scheitern absehbar ist, weil sie ihre Cashcow verlieren und nicht mehr wissen, wo sie noch Profite erwirtschaften können) ihr Spiel mit Merz, aber auch mit den Gewerkschaftsverrätern erst einmal weitermachen wie gehabt und 'Grüne' wundern sich über die -eigentlich dumpfen- 'Rechten' a la Trump oder Musk. Wie lassen sich Verblödungsinstrumente wie Tiktok, Facebook oder X abstellen ?

  • Eine dritte Amtszeit klingt wie Quatsch, ist es aber leider nicht: Trump und seinen Getreuen ist alles zuzutrauen.



    ---



    Mal rational gedacht!



    Wenn wir die Kosten von Wahlen & die regelmäßige neue Einarbeitung mal objektiv anschauen, mit den "Wahlergebnissen" vergliechen, ....



    .



    .... rechnen sich Wahlen & Demokratie in U-SA nicht mehr!



    Die Kosten laufen aus dem Ruder & der Nutzen der Investitionen in die o.a. wird immer fragwürdiger!



    Kurz es lohnt nicht!



    "Rent a Persildent/Senator usw"! ist eine Geschäftsidee aus dem letzten Jahrhundert!



    Da muss was modernisiert werden!



    Mein Fazt: Im Zeitalter von KI/AI & "politischer Sockenpuppen" gesteuert von Techmilliardären, sollten wir das "was ist" endlich transparent machen.



    MMn. muss ich kein Land schäme, wenn seine Einwohner es nicht schaffen, solche komplexe Staats- & Regierungsformen wie z.B. Demokratie & Rechtsstaat zu leben.



    Schon vor Jahrhunderten sprach der Volksmund: "Untern Krummstab ist gut leben!" , heute wohl moderner "Dem Milliardär ist nix zu schwer!"(das kl Helferlein immer mitdenken).



    Da kann der Bürger sich zurücklehnen & sagen:



    "Die da oben sind Schuld!" (Ich war's nicht! :-(()

  • Nur der Vollständigkeit halber: Roosevelt wurde dreimal Präsident...besondere Umstände: Weltwirtschaftskrise und 2. Weltkrieg.



    Aber das bekommt Trump auch noch hin...

    • @Philippe Ressing:

      Zu Roosevelts Zeit gab es den 22. Zusatzartikel noch nicht, der die Amtszeit begrenzt, bzw. eine 3. Widerwahl ausschliesst.



      "No person shall be elected to the office of the President more than twice..."

    • @Philippe Ressing:

      Damals gab es den entsprechenden Verfassungszusatz noch nicht.

    • @Philippe Ressing:

      Nein, zumindest einen zweiten Weltkrieg wird er definitiv nicht schaffen.

    • @Philippe Ressing:

      "Roosevelt wurde dreimal Präsident...besondere Umstände: Weltwirtschaftskrise und 2. Weltkrieg."



      Ich darf korrigieren: viermal.



      Wobei hinzuzufügen ist, dass es den Verfassungszusatz zur Begrenzung auf zwei Amtszeiten zu seiner Zeit noch nicht gab.

    • @Philippe Ressing:

      Richtig. Mit der Annexion Grönlands, die die NATO, die EU oder von mir aus Dänemark niemals akzeptieren werden.



      Oder es wurden wieder angebliche Massenvernichtungswaffen ausfindig gemacht.

  • Mit so einer Figur wie Trump haben die Gründerväter nicht gerechnet. Und die Elefantenpartei gibt den verspielten Minidumbo in Trumps Zoo, der brav aus der Hand frisst.



    Entscheidend sind immer die Menschen, weniger das System. Verliert die Demokratie die Menschen kommt die Diktatur, egal was in der Verfassung steht. Es kann wieder in halbwegs unirre Bahnen laufen, sobald die Republikaner die Mafiafamilie an ihrer Spitze losgeworden ist. Bis dahin geht Fahrt in der Geisterbahn weiter.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass die Destabilisierung gezielt ist, das erlaubt irgendwann, den nationalen Notstand auszurufen und die Amtszeit ohne Wahlen zu verlängern. Das hat er schon im Wahlkampf angekündigt, er hat seine Anhängerschaft zum Wählen aufgerufen, das sei die letzte Wahl, zu der sie zu gehen hätten.



    www.deutschlandfun...t-waehlen-102.html



    Ein Narzist wie er will in allem was er tut größer dastehen als die Typen, mit denen er sich vergleicht, das ist z.B. Obama, der ihn mehrfach gedemütigt hat. Er braucht ein Superlativ, dazu würde schon ein Jahr verlängerte Amtszeit ausreichen. Ich kenne das amerikanische Wahlrecht nicht und weiß nicht, ob das so funktioniert, vielleicht kann ja mal jemand mit Ahnung einen Kommentar dazu abgeben. Ich fürchte (ohne dafür eine wissenschaftliche Grundlage zu haben), wir erleben hier schlicht den größten Schwanzvergleich in der Geschichte.

    • @scotty:

      Liebe*r scotty,

      zu Absatz 1 Deines/Ihres Kommentars: Ich stimme Dir/Ihnen absolut zu! Meine Phantasie reicht sogar so weit zu vermuten, dass auch keine Midterms stattfinden werden. Wenn ich mir überlege, in welch kurzer Zeit Trump solch riesengroße Löcher in das demokratische System gerissen hat, so hätten er und seine Leute genügend Zeit, bis nächstes Jahr die Gerichtsbarkeit in einem Ausmaß "zu schleifen", dass ihm kein*e Richter*in mehr wegen ausfallender Zwischenwahlen "reingrätscht".

      Ach, ist das alles übel! Und das Schlimme ist, dass unser Land spätestens ab 2029 die gleiche Richtung nehmen wird. Da ist es auch kein sonderlicher Trost, dass ich bereits auf die 70 zugehe.

      • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

        Wollte Trump anstreben, die Wiederwahlregeln aufzuweichen, bräuchte er mehr Stimmen im Kongress, als er aktuell hat. Wenn er also mit Gewinnen rechnen kann (was bei Midterms selten ist, aber die Zeiten sind verrückt, und die Versuche der MAGAs, putineske Verhältnisse herzustellen, sind offensichtlich), wird er die Wahlen definitiv nicht zu verhindern suchen. So ein Frontalangriff auf die Demokratie käme möglicherweise auch zu früh und könnte (bzw. WÜRDE hoffentlich!) einen Backlash hervorrufen, der Gleiches bei der nächsten Präsidentschaftswahl verhindert.

        • @Normalo:

          Lieber Normalo,

          gerade weil eine Chance bestehen könnte, dass Trump bei den Midterms unterliegt, könnte er versucht sein, dieser Gefahr durch Nichtabhaltung dieser Zwischenwahlen zu entkommen.

          • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

            Ja, das stimmt, aber wie schon gesagt: Damit würde er schon - in Relation zu der viel wichtigeren Wahl 2032 - sehr früh Farbe bekennen und seinen Gegnern Munition und Anlass geben, weitere Wahl-Ausfälle zu bekämpfen.

            Auch würde sich die Frage stellen, ob er noch die politische Wucht hätte, so ein Unterfangen umzusetzen, wenn er in zwei Jahren bundesweit wirklich so schwach aufgestellt wäre, dass ihm der Kongress entgleiten könnte. "Momentum" ist für Populisten unglaublich wichtig. Ohne das können sie wenig reißen.

      • @Sabine Hofmann-Stadtländer:

        Ich verstehe Ihren Pessimismus.



        Aber wir dürfen nicht aufgeben.



        Die Proteste der jüngeren und auch älteren Generation in der Türkei machen mir Mut. Sie werden Erdogan nicht stürzen. Aber wie ein junge Demonstrantin sagte:



        "Keine Nacht ist so lange, als das nicht doch der Morgen käme."

  • Gesundheitlich wird Trump nicht mal diese Amtszeit schaffen. Leider ist da noch Vance. Gut möglich, dass er dann die Früchte von Trumps Bemühungen erntet. Der politische Kurs würde sich daher nicht ändern.

    • @Minelle:

      Zu hoffen bleibt, dass Vance von den Konkurrenten in den eigenen Reihen gestoppt und die dann von den einigermaßen vernünftigen Kräften der US-Politik ersetzt werden. Allerdings haben die wiederum dann viel Scherben wegzuräumen.



      Keine guten Aussichten.

  • Der demokratische Senator Chris Murphy lässt 6 Wochen Trump-Administration Revue passieren:

    www.youtube.com/watch?v=hycoCYenXls

  • Vor 85 Jahren starb der Dreifach-Präsident



    Vor 10 Jahren bei deutschlandfunk.de



    1944, ein Jahr vor seinem Tod:



    "Franklin D. Roosevelt wird zum dritten Mal Präsident der USA



    Als einziger Präsident in der Geschichte der USA verbrachte Franklin D. Roosevelt mehr als zwei Amtsperioden im Weißen Haus. Vor 75 Jahren gewann er seine dritte Wahl. Obwohl seine innen- und außenpolitischen Verdienste enorm waren, wurde die Amtszeit des Staatspräsidenten nach Roosevelts Tod auf acht Jahre begrenzt."



    Weiter dort:



    "Doch die bedrohliche Lage in Europa, wo nur noch Großbritannien Hitlers Expansionsdrang Widerstand entgegensetzte, bewog Roosevelt dazu, eine dritte Amtszeit anzustreben. Das war ein heikles Vorhaben. Seit George Washington 1796 in seiner berühmten Abschiedsadresse an das amerikanische Volk darauf verzichtet hatte, ein drittes Mal für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu kandidieren, galt diese Selbstbeschränkung als eine Art ungeschrieber Verfassungszusatz."



    Nun ist daraus vielleicht abzulesen, dass die Inszenierung einer nationalen Bedrohungslage ein Schlüssel für eine neue Initiative sein könnte, hier auf ältere Fakten und Umstände zu rekurrieren. Was Krieg angeht..."

    • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
      @Martin Rees:

      1944 wurde Franklin Delano Roosevelet allerdings nicht zum 3., sondern zum 4. Male zum US-Präsidenten.

    • @Martin Rees:

      Nachklapp:



      Sogar das vierte Mal gewählt, aber vierte Inauguration nur kurz überlebt.



      /



      www.fdrlibrary.org/inaugurations



      /



      So etwas ist für jemanden, der immer Erster sein will, die "hallmark".

    • @Martin Rees:

      Berichtigung, (un?)natürlich vor 80 Jahren kurz vor Kriegsende:



      www.planet-wissen....roosevelt-100.html



      Ein ungewöhnliches Schicksal:



      "Nur wenige Wochen vor der Kapitulation Deutschlands starb Roosevelt am 12. April 1945 an einer Hirnblutung. Sein Nachfolger wurde der bisherige Vizepräsident Harry Truman"

  • "Zweidrittelmehrheiten in beiden Kongresskammern plus die Zustimmung von drei Vierteln der Bundesstaaten" -- vielleicht ändert man ja erstmal nur dies, danach ist die Verfassung eh Freiwild.

  • Zentral ist, dass Trump so den Lame-Duck-Effekt verringern kann. Menschen werden sich nicht vorzeitig um seine Nachfolge zerfleischen oder ihn bereits ignorieren, wenn er gefühlt noch im Spiel ist.

  • Die sind ja alle so treu, dass sie alles mitmachen.



    JD lässt sich wählen mit DT als vize und tritt nach einem Tag zurück. Und der vize übernimmt … ohne gewählt worden zu sein.



    Wenn denn der Zahn der Zeit nicht doch die Jahrhundertsause verdirbt.

    • @fly:

      Nur kann auch zum Vize nur gewählt werden, wer alle Kriterien erfüllt, zum Präsidenten gewählt werden zu können. Da fällt ein zweimal zu Präsidenten gewählter Kandidat nicht drunter. Es wäre Trump zwar zuzutrauen, dass er einfach trotzdem am Kapitol auftaucht und den Chief Justice (mit vorgehaltener Anhängermeute) dazu zu zwingen versucht, ihn zu verteidigen. Aber ob das wirklich zieht? Zweiter Fehler in der Idee: JD Vance tritt zurück, nachdem er gewählt wurde?? Sehe ich nicht.

      Ich halte eher für realistisch, dass Trump es darauf anlegt, gleich die ganze Wahl zu verhindern.

    • @fly:

      Zumindest das verhindert der 12. Zusatzartikel. Die Magas müssen sich also schon was anderes einfallen lassen.

  • Für die Zerstörung der Strukturen in Gesellschaft und Staat reicht erstmal die Diskussion um den Verfassungsbruch - es sind ja noch vier Jahre hin. Und ob dann ein Trump noch körperlich für eine Präsidentschaft in der Lage ist, ist doch vollkommen unerheblich.



    Dann heisst der Präsident eben Vance. In Russland hat man sich doch auch daran gewöhnt, dass sich immer zwei Namen abgewechselt haben. Wichtig ist doch nur die Aufrechterhaltung der Herschaft der Oligarchen; wessen Name da nun auch immer gerade auf dem Präsidentenschreibtisch steht.

  • auch ein Trump trickst die Zeit nicht aus, mit 82, bei seiner Kondition stehen die Chancen gut, dass er gar nicht mehr kann...

    • @nutzer:

      Vielleicht lässt er sich ja ausstopfen und auf ewig ins Oval Office setzen...

    • @nutzer:

      Richtig! Einfach ein paar kompetente Sexarbeiterinnen bei ihm einschleusen ...

    • @nutzer:

      Er fängt an und einer aus seiner Familie führt es fort.

  • weiss nicht ob man den Verfassungszusatz ändern kann. Aber, FD Roosevelt hat drei volle Amtsperioden "gedient", (plus drei Monate einer vierten) es gibt also einen Präzedenzfall. das 22, Amendment wurde erst nach seiner Amtszeit verabschiedet.

    • @Gerald Müller:

      Es wurde genau WEGEN dieser langen Amtszeit verabschiedet. Vorher galt Washingtons Beispiel von nur zwei Amtszeiten als ungeschriebenes Gesetz, das Roosevelt brach. Die Vertreter beider Parteien nahmen ihm das nicht krumm, entschieden sich aber sehr deutlich dafür, es - diesmal verbindlich - bei dem einen Ausbruch aus Washingtons Regel zu lassen, ihm also genau die Qualität als Präzedenzfall ausdrücklich abzuerkennen. So kam es zum 22. Zusatz.

      • @Normalo:

        Yes. But.

        Bin einfach nicht mehr richtig auf der Höhe des Balles - nimmst dies



        de.wikipedia.org/w...ereinigten_Staaten



        Schnackeldiedackel & Däh



        “…Verhältnis des 22. zum 12. Zusatz



        Bearbeiten



        Fragen wirft die Interpretation des 22. Zusatzes im Verhältnis zum 1804 ratifizierten 12. Zusatzartikel auf, der bestimmt, dass eine Person, die nach der Verfassung nicht zum Präsidenten gewählt werden darf, auch nicht zum Vizepräsidenten gewählt werden darf.



        “But no person constitutionally ineligible to the office of President shall be eligible to that of Vice-President of the United States.”



        „Eine Person, die nach der Verfassung nicht in das Amt des Präsidenten gewählt werden darf, darf auch nicht in das Amt des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden.“



        …ist umstritten, ob eine Person, die zweimal zum Präsidenten gewählt worden ist, danach noch zum Vizepräsidenten gewählt oder ernannt werden darf.…“

        Na Mahlzeit - gerichtliche Entscheidung steht bisher mangels Anlaß aus (ebenda).



        Denke aber auch - er wählt den -



        Narziß-Trail of Destroy •

        • @Lowandorder:

          Vor juristischer "Auslegung" im Interesse der Trump-ambitionen ist man natürlich nie gefeit, aber grundsätzlich würde ich auch die US-Verfassung als zusammenhängendes System betrachten: Wer auch immer den 12. Zusatz da reingeschrieben hat, wird bedacht haben, dass es noch weitere Zusätze geben würde und die dann auch die Reichweite des 12. Zusatzes erweitern oder schmälern können. Umgekehrt dürfte der 22 Zusatz auch mit dem 12. im Hinterkopf geschrieben sein und seine Wirkung absichtlich auch auf die Kriterien für die Vize-Präsidentschaft erstrecken. Anderfalls hätten die Zusätze entsprechende Beschränkungen.

          Davon abgesehen ist diese Sichtweise auch mit dem Gedanken hinter dem 12. Zusatz zu vereinbaren: Egal wer und egal warum er oder sie nicht Präsident werden kann, die Person soll der Präsidentschaft auch nicht auf den berühmten einen Herzschlag nahekommen. Denn der VP ist nunmal bis auf die eine kleine Funktion als Tie-Breaker im Senat wirklich NUR das: Potenzieller Präsident.

          • @Normalo:

            Danke. Heute nicht umsonst gelebt

    • @Gerald Müller:

      Verfassung ändern in den USA? Inzwischen kaum noch denkbar, die Hürden sind in zerklüfteter politischer Landschaft zu hoch, deshalb läuft vieles über Rechtsprechung.



      Zufällig kenne ich von einem Verein gerade ein ähnliches Beispiel, vor Gericht eingeklagt, wo eine wirklich unklare Formulierung zum ungültigen Vorstand führte.

    • @Gerald Müller:

      In dem Fall ist es kein Präzedenzfall. Wenn Roosevelt NACH der Einführung des 22. Amendments mehr als zwei Amtszeiten gedient hätte, dann gäbe es damit einen Präzedenzfall für Trump.

    • @Gerald Müller:

      Deswegen galt es ja für ihn auch nicht. Also doch kein Präzedenzfall, oder?