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Technologieoffenheit der FDPWarten auf unrealistische Lösungen

In den Debatten über Heizung und E-Fuels blockiert die FDP. Ihr Argument: Technik und Markt würden das Problem lösen. Experten sehen das anders.

Vollgetankt und losgedüst: Feierabendverkehr am Stuttgarter Neckartor Foto: Arnulf Hettrich/imago

Berlin taz | Die Liberalen können noch überraschen. „Es gibt keine blockierende FDP“, sagt der klimapolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Lukas Köhler, wenn man ihn auf die Debatte in der Ampelkoalition rund um Energie und Klimaschutz anspricht.

Die Liberalen sagen von sich, sie seien das Korrektiv für Marktwirtschaft und Technologieoffenheit in der Regierung, „Blockieren hieße, dass wir ohne Bedingungen sagen, es darf nichts kommen. Das machen wir nicht“, so Köhler. „Nach dieser abwegigen Logik müsste man daher auch immer, wenn die Grünen nicht zu hundert Prozent unsere Vorschläge teilen, sagen: Die Grünen blockieren ein Gesetz.“

Der allgemeine Eindruck ist derzeit ein anderer. Demnach sagen die Liberalen zu den Plänen des grünen Wirtschaftsministers Robert Habeck zur Energiewende konstant Njet, verzögern oder stellen unannehmbare Forderungen. Habeck ist beim Thema Heizungsgesetz inzwischen so geladen, dass er der FDP Wortbruch vorwirft. Was ist also dran an diesen verschiedenen Sichtweisen? Hat die FDP gute fachliche Argumente, die Grünen zu bremsen?

Es begann im Februar mit dem Streit über die E-Fuels: FDP-Verkehrsminister Volker Wissing legte sein Veto gegen eine EU-Regelung ein, die die Zulassung von Verbrennerautos nach 2035 untersagte. Parteifreund Köhler steht zu dem dann gefundenen Kompromiss. Er sagt: „Wir widersprechen der Prämisse, dass E-Fuels in der Zukunft global gesehen teuer und knapp sein werden. Jeder Versuch, die Zukunft der Märkte vorherzusagen, ist in der Vergangenheit gescheitert.“

Champagner der Energiewende

Im Prinzip, so Köhler, seien E-Fuels einfach herzustellen. Er kann sich andererseits „nicht vorstellen“, wie die weltweit 1,3 Milliarden Autos rechtzeitig für die Klimaziele des Pariser Abkommens von E-Autos ersetzt werden. Auch weil unklar sei, wo der ganze grüne Strom dafür herkommen soll.

Experten halten E-Fuels für den „Champagner der Energiewende“ – Köhler sagt: „Absoluter Quatsch!“ Dagegen zeigen Kalkulationen von Agora Verkehrswende, der Bundesregierung und der EU-Kommission, dass E-Fuels bisher drei- bis fünfmal so teuer wie E-Mobilität sind und dass E-Autos fünfmal so effizient die Energie einsetzen wie ­E-Fuels.

Gibt es sie, würden sie für die Industrie oder den Flugverkehr gebraucht, wo es keine E-Alternativen gibt, das sagt auch offiziell das FDP-geführte Forschungsministerium. Deshalb seien diese Treibstoffe knapp und teuer, jedenfalls bis Grünstrom im Übermaß vorhanden ist.

Wasserstoff nur die Ausnahme

Die FDP vertraut da auf den Markt: Der habe es auch geschafft, durch explodierende Nachfrage die Preise durch „Skaleneffekte“ massiv zu senken – beim Solarstrom etwa sind deshalb weltweit in den letzten Jahren die Preise um 80 Prozent gesunken. Aber selbst dann, so Wasserstoffexperte Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, blieben die Treibstoffe „auf absehbare Zeit knapp und vergleichsweise teuer. Eine Wette darauf, dass es anders kommt, als die Wissenschaft berechnet, ist keine robuste Strategie.“

Ähnlich bei dem Streit fossile Heizungen im „Gebäudeenergie-Gesetz“. Für Habecks Ministerium ist die Heizung auf Basis von grünem Strom über die Wärmepumpe die Regel, nur in Ausnahmefällen sollen Holzpellets oder grüner Wasserstoff zum Tragen kommen.

Die FDP aber sieht Wasserstoff nicht als knappes Gut, „bei der großen Nachfrage in den Industrieländern und der Zahlungsbereitschaft wird das Angebot in den nächsten Jahren massiv zunehmen“, ist sich Köhler sicher. „Das ist kein Hexenwerk“, er setze darauf, dass klimaneutraler Wasserstoff „sehr günstig werden wird“. Auch hier sieht allerdings das Forschungsministerium „bereits heute effizientere Alternativen“ beim Heizen als Wasserstoff.

Emissionen verschieben

Beispiel Tempolimit: Die FDP glaubt nicht, dass sich durch langsameres Fahren der Verkehr verringern oder verlagern würde. Eine Studie des Umweltbundesamts, die deutliche CO₂-Reduktion durch das Tempolimit im Straßenverkehr errechnete, konterte die FDP-Fraktion mit einer umstrittenen „Kurzstudie“. Auch Köhler hält eine Reihe der Annahmen aus der Studie für fragwürdig. Den Verdacht eines Gefälligkeitsgutachtens wies das Amt empört zurück.

Streitpunkt Klimaschutzgesetz (KSG): Die FDP hat erreicht, dass darin die scharfen Sektorziele aufgeweicht werden, nach denen die betroffenen Ressorts wie Verkehr und Gebäude jährlich CO₂-Minderungen nachweisen müssen. Weil das CO₂-Gesamtbudget aber sinkt, müssen andere Bereiche wie Industrie oder Kraftwerke mehr einsparen, wenn etwa der Verkehr seine Ziele nicht erreicht.

Wie soll das gehen? „Es gibt diese Flexibilitäten zwischen den Sektoren“, ist sich Köhler sicher. „In den letzten beiden Jahren haben wir die Klimaziele eingehalten, weil Industrie und Energie weniger emittiert haben als geplant. Wir verschieben die Emissionen ja jetzt schon: Mehr Elektroautos und mehr elektrische Wärmepumpen bewegen die Emissionen von Verkehr und Gebäuden hin zu den Kraftwerken.“ Diese aber unterliegen dem Emissionshandel – also müssten sie laut FDP wie geplant sinken.

Allerdings: Die Verschiebung der Emissionen durch E-Autos und Wärmepumpen (und dadurch deutlich sinkende Emissionen bei Verkehr und Gebäuden) ist derzeit in der Statistik noch kaum sichtbar. Auch hier geht die FDP eine Wette darauf ein, dass die Situation in der Zukunft besser ist, als es sich derzeit abzeichnet.

Der Glaube an die Kernfusion

Am deutlichsten wird diese Begeisterung für die Technik wohl beim Beispiel Kernfusion. Zum Erstaunen vieler Fachleute erklärte FDP-Bildungsministerin Martina Stark-Watzinger Ende 2022, sie hoffe auf Strom aus der Kernfusion in einem Zeitraum von „ich sag mal zehn Jahren, es kann auch etwas länger dauern“. Das widerspricht selbst den optimistischsten Planungen der Kernfusionsfans in der EU: Eine „kommerzielle Stromproduktion“, die zu den Klimaschutzzielen beitragen könne, sei „erst nach 2050 denkbar“, heißt es von der EU-Kommission, die das Projekt unterstützt.

Köhler verteidigt seine Parteifreundin Stark-Watzinger: „Als Liberale blicken wir optimistisch auf den technologischen Fortschritt. Und als liberale Forschungsministerin blickt sie daher genau mit diesem Optimismus auf die Schaffenskraft von Menschen und Unternehmen.“ Für ihn sind die Milliardensummen, die aus der Privatwirtschaft in den letzten Jahren in Start-ups zur Fusionstechnik fließen, ein Hinweis darauf, dass an der Kernfusion etwas dran ist. Als seien nicht schon früher Milliardensummen von Wagniskapital für technologische Blütenträume verbrannt worden.

Auch beim deutschen Emissionshandel für Öl und Gas im Verkehr und in Gebäuden, der die privaten Haushalte betrifft, will die FDP schneller und härter vorangehen: Die Preise (derzeit 30 Euro pro Tonne CO₂, ansteigend bis 2027, dann Freigabe der Preise) sollten sich deutlich früher als bislang geplant am Markt bilden – was auch Klima-Ökonomen wie Ottmar Edenhofer oder Veronika Grimm fordern.

Eine Preisexplosion könne durch eine kluge Ausgestaltung des Systems verhindert werden, hofft die FDP. Aber natürlich würden die Preise perspektivisch immer weiter steigen. Die Einnahmen müssten nach dieser Vorstellung durch Rückverteilung an die Menschen zurückgegeben werden (das sogenannte Klimageld). Dessen Grundlagen sollen aber laut Finanzminister Christian Lindner frühestens 2024 vorliegen. Und die Koalitionspartner wären schon froh, wenn es zum Ende der Legislatur 2025 käme.

Hohe Heizkosten

Die FDP kümmerte das auf ihrem Parteitag im April nicht: Sie stimmte dafür, den CO₂-Preis für Heizen und Benzin schon ab 2024 über den Emissionshandel zu regeln – was politisch kaum machbar ist. Für Köhler allerdings – von dem diese Idee stammt – bedeutet das nicht, im Gegenzug alle anderen klimapolitischen Maßnahmen abzuschaffen: „Der CO₂-Preis würde vielleicht durch die Decke gehen, wenn wir alle anderen Regelungen wie Flottengrenzwerte, Gebäude-Energiegesetze oder staatliche Förderungen radikal abschaffen. Aber das will ja keiner“, sagt er.

Doch Experten warnen: Ohne staatliche Regulierung würden viele Hauseigentümer an ihrer Gasheizung festhalten und in einigen Jahren sehr hohe Heizkosten haben. Das könne der Staat dann nicht mehr ausgleichen – und müsse die Klimaziele senken, weil es sonst zu teuer werde. „Um die Wirkung der Regulierung zu ersetzen, müsste der Preis für die Tonne CO₂ nicht bei jetzt 30, sondern bei etwa 500 Euro liegen“, heißt es.

Insgesamt zeigt sich: Die FDP setzt – im Widerspruch zu den meisten der zuständigen Behörden, Thinktanks und Experten – darauf, dass große Nachfrage und Milliardeninvestitionen weltweit den grünen Wasserstoff sehr schnell ausreichend verfügbar machen.

Während die Planer etwa in Habecks Ministerium mit dem „Spatzen in der Hand“ planen und damit kämpfen, genug erneuerbare Kraftwerke zu bauen, neue Leitungen zu legen und die Wasserstoffindustrie hochzuziehen, schauen die Liberalen nach der „Taube auf dem Dach“: Sie stellen sich eine Welt vor, in der günstiger und grüner Wasserstoff im Überfluss vorhanden ist und alle Energie- und Klimaprobleme löst. Eine Welt, in der laut dem Willen von Christian Lindner „CO₂ ein knappes und handelbares Gut wird“, das man etwa zur Herstellung von E-Fuels braucht.

Kohlendioxid (CO₂) ein knappes Gut? Derzeit stößt die Welt knapp 37 Milliarden Tonnen des fossilen Klimagases aus, und Deutschland beteiligt sich mit etwa 750 Millionen Tonnen daran. Knapp sind nicht die Moleküle, sondern die Lizenzen, um die Atmosphäre zu verschmutzen. Und knapp wäre CO₂ etwa für E-Fuels, das keinen fossilen Ursprung hätte. Aber bis dahin ist es ein sehr weiter Weg, sagen Klimaökonomen, CO₂ ist für sie deshalb kein „Gut“, sondern ein „Schlecht“.

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32 Kommentare

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  • Mein persönliches Highlight: „Im Prinzip, so Köhler, seien E-Fuels einfach herzustellen. Er kann sich andererseits „nicht vorstellen“, wie die weltweit 1,3 Milliarden Autos rechtzeitig für die Klimaziele des Pariser Abkommens von E-Autos ersetzt werden. Auch weil unklar sei, wo der ganze grüne Strom dafür herkommen soll.“ Wenn Herr Köhler schon nicht glaubt, dass ausreichend grüner Strom für E-Autos zur Verfügung stehen wird (womit er recht haben könnte), wo soll dann seiner Ansicht nach die Energie für seine E-Fuels herkommen? Manchmal habe ich den Eindruck sie bemühen sich nicht einmal mehr glaubwürdig zu erscheinen…

    • @ratlos:

      Warum sollte sich die FDP denn bemühen glaubwürdig zu erscheinen? Die Clientel dieser ehemaligen Partei (jetzt: Lobbygemeinschaft) will nur hören, was ihr Spaß macht - Tatsachen sind denen wurscht. Und das ist die Linie der ehemaligen Partei - es dient dem Machterhalt.

  • "Die Welt braucht 5 Rechner"



    T. Watson (damals CEO von IBM)

    Wie man sich doch in Vorhersagen spektakulär irren kann. Gerade als vermeintlicher Fachmann.

    • 6G
      659554 (Profil gelöscht)
      @GregTheCrack:

      Der Mann hatte recht. Er wusste, was das Wort "brauchen" bedeutet.

      • @659554 (Profil gelöscht):

        Genauso wie die eFuels-Leugner!

  • Lindner wie war das noch mal mit den Experten?

  • Die Grünen um Habeck sind schon sehr ungeschickt, wenn sie den von der FDP vorgeschlagenen Emissionshandel für Heizung und Verkehr ab 2024 nicht zur Bedingung für ihre Zustimmung zum Asylkompromiss machen. Die SPD-Frau Faeser will den, also muss die SPD auch mal einlenken.

  • Technologieoffenheit hieße z.B.:

    Der eine zahlt heute für seine Wärmpumpe und "pumpt" damit erneuerbare Energien.

    Der andere zahlt heute einen Investitionsbeitrag für die Anlagen zur Herstellung Grünen Wasserstoffs und heizt ab sofort in seiner neuen Gasheizung mit diesem bzw. mit der sich aus der bilanziellen Beimischung ins Gasnetz ergebenden Mischung.

    Diese Art der Technologieoffenheit will die FDP gerade nicht.

    Bei E-Fuels warte ich ebenfalls auf die Vorschläge der FDP, diese bereits jetzt zur Decarbonisierung der bestehenden Autos einzusetzen, weder jetzt noch für die Zeit ab 2035. Oder im Flug- und Schiffsverkehr.

  • Agora Energiewende als sog. Experten zitieren ! welch Ironie für einen Lobbyistenverein.

  • FDP und Fachwissen: die tun nur so, die wissen nicht wirklich was.

    Die FDP und ihre Zahnfee.

    • @tomás zerolo:

      Ich denke, sie wissen schon, brauchen aber immer nur Ausreden und Populismen. Ausserdem bieten sie der CDU auch eine Chance, das wording zu verstärken: E-fuels (ha,ha, die kann eh keiner bezahlen deswegen heissen sie 'e'-fuels) oder Technologieoffenheit (weiter so, wir haben ja so tolle Forscher!) . Ich denke, sie wassen schon, wollen aber nur verhindern und die Wähler*innen weiter einschläfern....

  • Ich will nicht die FDP verteidigen, aber ohne Innovation und einen offenen Blick darauf wird es keine nachhaltige Lösungen geben.



    Dieser „Verbots“-Ansatz ist gescheitert, spätestens jenseits der Grenzen Deutschlands.

    • @alterego:

      Blöde halt, wenn die Partei, die Sie nicht verteidigen möchten, das Wörtlein Innovation zwar mühsam gelernt hat, jedoch keinerlei Vorschläge macht, eine solche auf den Weg zu bringen. Ganz im Gegenteil ist dort das Allerwichtigste, weiter mit Verbrennern über die Autobahn zu brettern,. Nur peinlich, die.

      • @Zebulon:

        Echt jetzt? Kann eine Partei Innovation anordnen. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber das klingt schon sehr nach Lummerland oder haben Sie das von Agora?

  • "Für Habecks Ministerium ist die Heizung auf Basis von grünem Strom über die Wärmepumpe die Regel, nur in Ausnahmefällen sollen Holzpellets oder grüner Wasserstoff zum Tragen kommen."



    Besser lässt sich die Weltfremdheit der Habeckschen Heizungspäne nicht beschreiben.



    Habeck rechnet für 2030 mit 26,7 GW, für 2045 mit 81,5 GW an Wärmepumpen [1]. Das ist Grundlast, die sich wetterbedingt ergibt und sich daher nicht weglastmanagen lässt. Das ist für 2045 mehr GRUNDlast, als wir heute an SPITZENlast haben.



    Grundlastfähig wären z.B. Biomasse und Wasserkraft, die heute zusammen ca. 7,5 GW bringen. Wasserkraft ist in Deutschland nur wenig ausbaufähig, und Biomasse steht bei den Grünen sowieso auf der Abschussliste.



    [1] www.t-online.de/na...abeck-der-fdp.html

  • FDP Logik: Nicht genug grüner Strom, um die Faktor 6 effizienteren Batteriefahrzeuge zu betreiben, aber für E-Fuels.

    Einerseits den Grünen vorwerfen die Welt retten zu wollen und andererseits sich über die 1,3 Mrd. Autos weltweit Gedanken mache, wo es in unserem Land um 48 Millionen Fahrzeuge geht.

    Und nicht zu guter Letzt soll die Lösung unserer Probleme natürlich in ferner Zukunft liegen, wo die Zeit um das 1,5° Ziel zu halten bei ~6 Jahren liegt.

    Iter soll 2035 fertig sein, also in 12 Jahren. Der Planungshorizont von Windkraftanlagen liegt bei 7 Jahren. Allein die Bauzeit von Großkraftwerken liegt bei rund 10 Jahren, die Verfahren im Vorfeld nicht mitgerechnet.

    Projektbeginn Olkiluoto (Finnland) war 1973, das Ding wurde letztes Jahr in Betrieb genommen. In Deutschland dürfte es im Falle eines Fusionskraftwerks nicht viel anders aussehen.

    Die FDP hat nur in einem Talent und das ist Bullshit labern und das auch noch in Regierungsverantwortung! Und 7 % bei aktuellen Umfragen sind ein starkes Indiz, dass der Wähler das auch merkt.

  • Ich finde es gut das die FDP auf Technologieoffenheit pocht sonst nehmen die Stimmen überhand die uns in Birkenstocks in der Höhle sehen wollen.

    • @regrettt:

      pochpoch !



      Das hab ich mir auch gleich gedacht - mit dem Zeigefinger an die Schläfe nämlich. Denn ... die Technologieoffenheit ist gar nicht das Thema. Das Hauptproblem der FDP ist halt, daß da die Spielkinder wohnen, die mit Logik und Wissenschaft nix am Hut haben. Die schreien immer nur : Ich will aber ! Lauter kleine dumme Hävelmanns mit Poorsche.

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @regrettt:

      Ist das Satire? Welche Höhle, warum Birkenstocks?

      Tipp: Damit es wirklich richtig, richtig lustig wird müsste da noch etwas mehr vielen Menschen vertraute Bildhaftigkeit hinein. Zum Beispiel die Pflicht zu heizen mittels Lagerfeuern in den Wohnzimmern. Und Fleisch gibt es nur, wenn man es selber erlegt hat.

  • 8G
    80410 (Profil gelöscht)

    Jetzt also die Kernfusion, klar. Same procedure as every year:

    FDP: "Wir dürfen Konsum und Verbrauch nicht reduzieren, vor dem Klimawandel können uns nur neue Technologien retten!"

    Wissenschaft: "Okay, hier ist eine neue Technologie, die helfen kann. Setzen wir sie um?"

    FDP: "Neee, das muss schon die Wirtschaft freiwillig machen."

    Wirtschaft: "Alles klar, machen wir, aber wir brauchen ein wenig Support beim Umstieg."

    FDP: "Ha, alles nicht finanzierbar, Tagträumerei! Hier, unser Alibi-Vorschlag, ändert nichts, aber bringt unseren Lobby-Kumpels ordentlich Knete."

  • "Für Habecks Ministerium ist die Heizung auf Basis von grünem Strom über die Wärmepumpe die Regel, nur in Ausnahmefällen sollen Holzpellets oder grüner Wasserstoff zum Tragen kommen."



    Besser lässt sich die weltfremdheit der Habeckschen Heizungspäne nicht beschreiben.



    Habeck rechnet für 2030 mit 26,7 GW, für 2045 mit 81,5 GW an Wärmepumpen [1]. Das ist Grundlast, die sich wetterbedingt ergibt und sich daher nicht weglastmanagen lässt. Das ist für 2045 mehr GRUNDlast, als wir heute an SPITZENlast haben.



    Grundlastfähig wären z.B. Biomasse und Wasserkraft, die heute zusammen ca. 7,5 GW bringen. Wasserkraft ist in Deutschland nur wenig ausbaufähig, und Biomasse steht bei den Grünen sowieso auf der Abschussliste.



    [1] www.t-online.de/na...abeck-der-fdp.html

    • @sollndas:

      Wenn die Angaben in deinem Link stimmen, dann ist dem Team Habeck und seiner Wärmewende nicht mehr zu helfen.



      Das Wirtschaftsministerium geht demmnach davon aus das im Jahr der Klimaneutralität, 2045, die 18 Mio vermutlich überwiegend in Einfamilienhäusern installierten Wärmepumpen einen jährlichen Strombedarf von 93 tWh haben. dies heisst das jede Wärmepumpe im Durchschnitt einen Strombedarf von 5166 kwh/a hat - ein sehr hoher Wert. Eine gut gedämmte 200m² Hütte benötigt ca 2000 kWh - es scheint so als verfolge das Wirtschaftsministerium die gleiche Gebäudeagenda wie das Bauministerium unter Geywitz - Dämmen unnötig , thermische Sanierung allein durch Austausch der Wärmequelle. Elektrische Energie steht ja unbegrenzt zur verfügung , da brauchen wir doch nicht ans Energiesparen denken!



      Gute Nacht ökologische Energiewende - der Zug ist abgefahren.



      Ich kann nur jedem Immobielienbesitzer empfehlen nicht auf den neuen Zeitgeist zu hören ; behaltet die alte Heizung so lang wie möglich und steckt stattdessen lieber Arbeitskraft und Geld in die Dämmung der Bauteile!

      • @niko:

        Bei älteren Häusern sind 150 kWh/(m²*a) in Energiebedarfsklasse E nicht ungewöhnlich. Das ergibt bei einem Haus mit 200 m² einen Endenergiebedarf von 30.000 kWh/a. Die Wärmepumpe kann dann mit ca. 10.000 kWh auskommen. Wenn das BMU mit dem halben Wert von rund 5000 kWh kalkuliert, muss da schon etwas Verbesserung des Gebäudebestands mit einkalkuliert sein.

        200 m2 ist für ein EFH großzügig, aber der Durchschnitt der Häuser einschließlich Mehrfamilienhäusern wird kaum niedriger sein.



        10 kWh/m2 wäre extrem niedrig. Mit einer "Hütte" mit wenig Fenstern und sehr kompakter Bauweise kann das vielleicht erreicht werden.

        • @meerwind7:

          "Wenn das BMU mit dem halben Wert von rund 5000 kWh kalkuliert, muss da schon etwas Verbesserung des Gebäudebestands mit einkalkuliert sein."



          Da bin ich mir nicht so sicher. Deine Annahme zum Energieverbrauch vom Gebäudealt bestand ist richtig, allerdings sind die 5000kWh/a ja schon ein Durchschnittswert der auch die besser gedämmten neuen Hütten beinhaltet.



          Ein Altbau mit 150 kWh/(m²*a) Wärmebedarf auf Wärmepumpe umzustellen, ohne vorher den Energiebedarf durch Dämmung massivst herunterzufahren, halte ich für Wahnsinn.



          Wir haben das Privileg in einer gut gedämmten exaltbauHütte mit besagten 2000 kWh/a Strombedarf fur die heizung zu wohnen. Kleine Fenster haben wir nicht, eher dreifach verglaste Schaufenster Richtung süd, und Wände und Dach gut in Zellulose eingepackt. Das kostet zwar Geld und Arbeitskraft, halte es allerdings für erstrebenswert das der Altbau bestand in Deutschland meiner Mitbürger ähnlich gut eingepackt wird. Bedürftige müssen hierfür finanziell unterstützt werden - es gibt aber auch viele Immobilienbesitzer die lieber 50000 Euro in ne neue Küche stecken, anstelle zu dämmen oder ordentliche Fenster zu finanzieren. Diese Eigentümer brauchen keine finanzielle Unterstützung, sondern politischen Druck und gesellschaftliche Verachtung ;-) .

      • @niko:

        Es gibt auch Mehrfamilienhäuser.

        • @meerwind7:

          Ja die gibt es,



          Dennoch ist der Durchschnittswert exorbitant hoch.



          Aktuell wird medienwirksam die Erzählung verbreitet, das es bei der Wärmewende in erster Linie um den umstieg beim Energieträger zum heizen geht, hin zur elektrischen Wärmepumpe und weniger medienwirksam zur "erneuerbarem " Fernwärme.



          Gleichzeitig fährt vor allem das Bauministerium eine Kampagne gegen ein forziertes, zügiges dämmen des Gebäudebestandes sowie gegen höchste dämmstandard bei Neubauten. Da dies angeblich zu viel kostet. Meiner Ansicht nach ist allerdings die Wärmequelle zweitrangig zu betrachten, zu erst muss der Energiebedarf des Gebäudebestandes herunter gefahren werden. Es gibt keinen Grund das immer noch neue Fenster verkauft werden dürfen die nur zweifach verglast sind , ebenfalls gibt es keinen Grund das etliche Mehrfamilienhäuser im kommunalen Besitz (



          Z.b. in Berlin) immer noch ungedämmte Geschossdecken haben.

          • @niko:

            Zweifach verglaste Fenster machen im Altbestand u.U schon Sinn. Durch zu gute Dämmung und Luftdichtigkeit besteht die Gefahr, dass sich Kondensat nicht mehr an den Fenstern sondern an den Außenwänden bildet und es anfängt zu schimmeln. Das berechnet der Energieberater.

            Eigentlich sollte die Dimensionierung der Heizungsanlage immer am Ende und nicht am Anfang von Sanierungsmaßnahmen stehen. Gerade bei Wärmepumpen ist dies hinsichtlich Effizienz und Langlebigkeit (Taktung) wichtig. Das wird in der Diskussion oft vergessen.

            Nach meinen Verständnis möchte Geywitz vor allem teure, aber wenig effektive Vorschriften überprüfen lassen um die Baukosten zu senken. Kosten/Nutzen von mehr Dämmung und Technik verhält sich nicht proportional und führt auch zu einem höheren Ressourcenverbrauch in der Herstellung.



            Interessant in dem Zusammenhang untenstehender Beitrag aus dem Hessenfunk zu einem Projekt in Wiesbaden bei den zwei identische Häuser mit unterschiedlicher Energieeffizienz errichtet wurden:



            www.youtube.com/watch?v=gdCLxlYTzog

  • Wachstum, Wachstum, bloß nicht einschränken. Wenn wir aber immer mehr vorbildlich erzeugten H2 und E-fuels verbrennen, sieht die Bilanz am Ende schlechter aus. Der Wechsel von der Glühbirne zur LED brachte..... in der Summe mehr Verbrauch!

    • @A.S.:

      Gibt es dafür belegbare Studien oder Belege?



      Ich frage deswegen, weil sich die Umstellung von (Halogen)Glühlampen auf LED nicht nur bei mir zuhause ganz anders ausgewirkt:: deutlich geringerer Verbrauch.



      Selbst bei Wohnungen, welche vorher fast ausschließlich auf ESL (weil Neubau) gesetzt hatten, haben nun deutlich geringere Stromverbräuche per annum.

      • 6G
        659554 (Profil gelöscht)
        @Radium:

        Deutlich geringere Stromverbräuche. Würde mich wundern, die Beleuchtung machte zu Zeiten der Glühbirne 2% des Strombedarfs eines Haushalts aus, mit Energiesparlampen dann 1%.

        • @659554 (Profil gelöscht):

          Ich habe mich auf meinen PRIVATEN Haushalt und anderen PRIVATE Haushalte bezogen, die ich kenne und deren Umrüstung ich damals mit begleitet hatte.



          Sollten sich Ihre Zahlen auf die Privatwirtschaft wie z.B. Unternehmen und Fabriken im Allgemeinen beziehen, kann dieser geringe Anteil am Gesamtverbrauch hinkommen. Ansonsten wäre eine Quellenangabe hilfreich, denn im Bereich des privaten Haushalts verhält es sich nicht so:



          www.test.de/Lampen-im-Test-4436814-0/

          Hier kann man sehr schön die fallende Tendenz sehen:



          de.statista.com/st...ng-in-deutschland/

        • @659554 (Profil gelöscht):

          Nur 2% des Stromverbrauchs zum Beleuchten mit Glühbirnen? Also entweder war’s in diesem Haus sehr dunkel oder der Stromverbrauch (z.B. wegen Nachtspeicherheizungen) extrem hoch…