piwik no script img

Streitgespräch Özdemir vs. ScheuerWer fährt?

CSU-Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Grünen-Politiker Cem Özdemir streiten über Tempolimit, Öffis und Fahrradstraßen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in seinem Büro Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz
Anja Krüger
Interview von Anja Krüger und Hanna Gersmann

Eine Verabredung zum Doppelinterview via Videochat. Andreas Scheuer sitzt vor einer großen blauen Wand am Kopf eines Konferenztisches im Bundesverkehrsministerium in Berlin-Mitte. Cem Özdemir schaltet sich aus seinem Bundestagsbüro zu.

Andreas Scheuer: Du bist vier Minuten zu spät.

Cem Özdemir: Ich hatte technische Schwierigkeiten.

Scheuer: Das sagen alle.

taz am wochenende: Herr Özdemir, Herr Scheuer, Autobahnen bergen derzeit fast so viel Konfliktpotenzial wie früher Atomkraftwerke. Der aktuelle Bundesverkehrswegeplan sieht 850 neue Kilometer an Autobahnen und Bundesstraßen bis 2030 vor. Ist das noch zeitgemäß?

Scheuer: Also, ich habe vor ein paar Tagen einen Spatenstich an der A 94 in Südbayern gehabt, da war kein Einziger, auch in der langen Historie dieser Autobahn nicht, der dagegen wäre. Wir haben 253 Millionen Euro bereitgestellt für den letzten Abschnitt zur A 3 und das ganz feierlich begangen. Alle haben sich sehr, sehr gefreut. Autobahnen, überhaupt Infrastruktur, bedeuten auch Chancen.

Özdemir: Das ist aber sehr aus der Zeit gefallen. Die CSU und die CDU lieben die Straßen, aber sie achten sie nicht. Das Prinzip sollte nicht der Neubau, sondern der Erhalt sein. Darum geht es doch eigentlich.

Scheuer: Wir haben ja nur noch wenige Neubauprojekte. Der Schwerpunkt liegt seit Jahren auf Erhalt und Ausbau.

Özdemir: Im letzten Jahr hat der Bund genau null Kilometer neue Schienen gebaut, gleichzeitig aber 125 Kilometer Autobahnen und Bundesstraßen. Und das in einer Zeit, in der jede sechste Weiche und jede sechste Eisenbahnbrücke ausgetauscht werden müssen. Wir haben einen dramatischen Investitionsrückstau bei der Schiene von sage und schreibe 29 Milliarden Euro. Das sind ja Schulden, die wir machen bei der Schiene. Das ist die Realität im Lande. Da fröhlich weiter einseitig Straßen zu bauen, das kann man machen. Aber dann gefährdet man auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland.

Themenwoche Straßenkampf

Die Bundestagswahl ist eine Klimawahl. Ab dem 28. Juni stellen wir deswegen eine Woche unsere Berichterstattung unter den Fokus Mobilitätswende: Straßenkampf – Warum es eine Frage der Gerechtigkeit ist, wie wir mobil sind. Alle Texte: taz.de/klima

Scheuer: Aber Herr Kollege, das stimmt doch nicht. Das ist doch unsere Strategie, ein klares Sowohl-als-auch für alle Verkehrsträger: Wir wollen alle notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, die vom Parlament beschlossen sind, die von Abgeordneten, Regionen und Bundesländern eingefordert werden, realisieren, so wie vereinbart. Sie wollen alles auf den Prüfstand stellen, was die Straße betrifft. Das halte ich für falsch, weil es eben genau das bedeuten würde, was Sie gerade als Argument gesagt haben: nämlich schweren Schaden für die deutsche Wirtschaft. Auf der anderen Seite haben wir Rekordinvestitionen in alle Infrastrukturen der verschiedensten Verkehrsträger – in die Schiene, die Flughafen­infrastruktur, die Wasserstraßen, Radwege und Straßen. Jetzt sage ich mal: Wer war denn gegen Stuttgart 21 …

Özdemir: Zu Recht.

Scheuer: … wer ist denn gegen die Neubaustrecke Bielefeld–Hannover, die Hochgeschwindigkeitstrasse für die Strecke Berlin–Köln, mit der die Fahrt nur noch vier Stunden dauern würde? Wer ist denn gegen die Fehmarnbeltquerung? Das sind die Grünen. Sie sind vor Ort gegen Infrastrukturrealisierung. Das ist die bittere Wahrheit.

Herr Özdemir, wenn Sie Bundesverkehrsminister wären, könnten Sie dem Parlament einen Vorschlag machen. Was müsste raus aus dem Bundesverkehrswegeplan?

Özdemir: Die A 100 in Berlin muss man sofort stoppen. Das ist ein Dinosaurierprojekt mitten durch die Stadt, man reißt dafür Häuser ab. Völlig irrsinnig, wahnsinnig teuer, mit minimalem Ertrag. Das kann man nur machen, wenn man die Menschen nicht schätzt. Aber Minister Scheuer hat ja recht: Wir brauchen ­Infrastrukturprojekte für den Klimaschutz. In Baden-Württemberg versuchen wir jetzt Stuttgart 21, das andere schlecht beschlossen haben, umzusetzen und zu verbessern. Das verstehen wir unter Verantwortungsbewusstsein. Aber wie sollen wir denn etwa die Elektromobilität voranbringen, wenn Bayern über Windabstandsflächen dafür sorgt, dass de facto die Windenergie nicht kommt. Die CSU ist in München und Berlin zwar für den Brenner-Nordzulauf – das ist die Bahnstrecke zum Brenner-Basistunnel, womit Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden soll –, aber vor Ort in Rosenheim organisiert sie den Protest. Das ist ein Klischee, dass nur die Grünen Protest organisieren. Viele Bürgerinitiativen gegen Klimaprojekte sind tiefschwarz.

Scheuer: Gegenfrage: Wie viel Windanlagen wurden denn in Baden-Württemberg im letzten Jahr errichtet oder genehmigt? Wie viel? Vielleicht liegt es ja am Wind?

Im Interview: Cem Özdemir

53, ist Bundestags­abgeordneter der Grünen und Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Parlament. Er war von November 2008 bis Januar 2018 Bundesvorsitzender seiner Partei – und ist bis heute einer der prominentesten Grünen.

Özdemir: Nein, es liegt nicht am Wind.

Scheuer: Wie viele?

Özdemir: Es liegt daran, dass der CDU-Minister im Forstministerium leider viel verhindert hat. Darum haben wir jetzt in die Koalitionsvereinbarung geschrieben, dass im Staatswald gebaut wird, und es wird jetzt gebaut. Darauf können Sie Brief und Siegel nehmen. Die Blockade ist jetzt vorbei. Die Leute wollen das, man muss es gut erklären. Und dann ist die Bereitschaft auch da.

Wie viele Autos sind 2030 auf deutschen Straßen? Gehen wir mal fix durch, was Sie sich wie vorstellen.

Im Interview: Andreas Scheuer

46, ist seit 2018 Bundes­verkehrsminister. Er sitzt seit 2002 für die CSU im Bundestag, war parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium und Generalsekretär seiner Partei.

Scheuer: 30 bis 35 Millionen.

Özdemir: Gegenwärtig gibt es 48 Mil­lio­nen: Die eins zu eins zu verwandeln in E-Autos wird das Problem alleine nicht lösen. Es werden weniger werden müssen, aber eine Zahl kann ich nicht sagen, das wäre nicht seriös.

Benzin kostet 2030 wie viel?

Özdemir: Über die CO2-Bepreisung wird der Benzinpreis Schritt für Schritt steigen. Das hängt natürlich nicht nur an uns. Wir werden vermutlich nicht alleine regieren können, da wird man sich einigen müssen. Wer einen Diesel hat, tankt derzeit billiger, weil der Treibstoff mit weniger Abgaben belegt ist als Benzin. Diese Dieselsubvention von 8 Milliarden Euro jedes Jahr muss schrittweise abgesenkt werden.

Scheuer: Im Unterschied zu den Grünen werden wir nicht einen radikalsten Verteuerungsschritt machen. Wir brauchen Zeit, um alternative Antriebe oder synthetische Kraftstoffe in den Markt zu bringen. Ich will, dass wir den fossilen Verbrenner 2035 auslaufen lassen, aber trotzdem die Verbrennertechnologie erhalten, weil es dann saubere, grüne Kraftstoffe gibt, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Gibt es in neun Jahren noch kostenlose Parkplätze?

Özdemir: Bis jetzt haben wir eine klare Dominanz des Autos, alles andere muss hinten anstehen. Das werden wir uns nicht mehr leisten können.

Scheuer: Parkraumbewirtschaftung in der Stadt wird es natürlich geben. Wenn ich aber Bürgermeister einer Gemeinde von ein paar Tausend Einwohnern wäre, dann würde ich für kostenloses Parken sorgen, sodass dort kleinere Geschäfte am Leben bleiben. Da konkurriert der Einzelhandel nicht mit der Großstadt, sondern mit Amazon und Co.

Auf deutschen Autobahnen gilt 2030 welches Tempolimit?

Scheuer: Wir bleiben bei der Regelgeschwindigkeit. Die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ist 117 Kilometer pro Stunde. Warum? Weil wir eh schon ein Drittel der Autobahnen tempolimitiert haben. Autonome, intelligente Fahrzeuge passen sich an Wetterbedingungen und an die Verkehrsbedingungen an, die werden nicht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern fahren. Mit den Reichweiten der alternativen Antriebe reduziert sich die Geschwindigkeit zudem ganz automatisch.

Özdemir: Ich sehe die Debatte sehr entspannt. Durchs autonome Fahren, durch die Elektromobilität und Reichweite werden wir uns tatsächlich bei 130 auf der Autobahn wiedersehen.

Scheuer: Jetzt halten wir aber mal fest: Der Kollege Özdemir ist trotzdem für Beschränkung, und ich bin für Freiheit.

Özdemir: Umgekehrt, ich bin für Freiheit. Die Leute sollen auswählen können, womit sie fahren, indem wir die Mobilität sauber machen und bezahlbar für alle, auch auf dem Lande.

Cem Özdemir virtuell zu Gast bei Andreas Scheuer Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Scheuer: Ihr habt so viel Angst vor dem Begriff Verbotspartei, dass der neue Begriff über drei Ecken Ermöglichungspartei ist. Nur habt ihr mehr Einschränkungen, Verbote und Ver­teue­run­gen in eurem Programm als Ermöglichungen.

Wie wird die Bahn für Bürgerinnen und Bürger schöner?

Scheuer: Am Bahnhof, da beginnt es. Da muss es eine sichere Radabstellanlage geben, auch eine Ladesäule, um von einem Verkehrsmittel auf das andere umsteigen zu können. Und schon zu Hause muss ich meine Reise mit den digitalen Helferlein planen können. Wir brauchen den Deutschlandtakt, der den Regional- und den Fernverkehr verbindet. Und wir müssen Europas Metropolen mit Fernzügen, mit Hochgeschwindigkeits- und mit Nachtzügen verbinden, in denen ich WLAN habe, damit ich auch die Zeit nutzen kann, entweder zum Kommunizieren oder zum Arbeiten.

Özdemir: Und das Ganze pünktlich.

Scheuer: Und das Ganze pünktlich.

Aber das dauert ja alles noch wahnsinnig lange.

Scheuer: Rot-Grün hat es mit entscheidenden Fehlern verpasst, die Bahn zukunftsfähig zu machen. Und immer, wenn es konkret wird, schlagen sich die Grünen in die Büsche.

Özdemir: Herr Scheuer, Sie tun so, als wären Sie Opposition und wir regierten bereits. Die letzten Jahre waren offenbar keine CSU-Jahre.

Ex-Bahnchef Hartmut Mehdorn, der der Bahn nicht gutgetan hat, ist von Rot-Grün installiert worden …

Özdemir: Das waren sozialdemokratische Verkehrsminister. Es gab noch nie einen grünen Bundesverkehrsminister in Deutschland. Überall, wo es grüne Verkehrsminister in den Ländern gibt, geht es entschieden voran. Es wird Zeit für eine grüne Verkehrsministerin oder einen grünen Verkehrsminister.

Ist das die Stadt der Zukunft? Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Wie machen Sie die Bahn billiger? Die Preise derzeit halten viele ab.

(Schweigen)

Dazu sagen Sie beide nichts?

Scheuer: Ich kann gerne antworten. Wir haben die Bahn erst einmal billiger gemacht, indem wir die Mehrwertsteuersenkung umgesetzt haben. Und natürlich werden wir mit der Bahn, die ja ein eigenwirtschaftliches Unternehmen ist, darüber sprechen, wie wir das Bahnfahren noch günstiger, aber vor allem attraktiver machen. Wir werden die Trassenpreise …

… die Mautgebühren für die Schiene …

… reduzieren, auch für die Mitbewerber der Deutschen Bahn wie Flixtrain und andere.

Özdemir: Seit 2015 – da haben die Grünen nicht regiert – sind die Ticketpreise für den Schienenpersonennahverkehr um 16 Prozent gestiegen, die Kosten für den motorisierten Individualverkehr um 4 Prozent. Der öffentliche Verkehr wird bestraft. Wer den benutzt, zahlt heute deutlich mehr. Sie haben eine völlig verzerrte Wirklichkeitswahrnehmung.

Scheuer: Kollege Özdemir, da müssen Sie mit den Argumenten aufpassen. Wir hatten vor der Coronakrise Fahrgastrekorde. Das ist ja ein deutliches Signal, dass die öffentlichen Verkehrsmittel sehr, sehr attraktiv sind. Aber wir müssen schauen, dass die Leute nach Corona jetzt wieder einsteigen, statt in Stoßzeiten vor der Ampel im Stau zu stehen. Dafür brauchen wir Kampagnen.

Reicht das? Müsste es nicht mehr Platz, mehr Abstand in Waggons ­geben, die größer sind als die heutigen?

Scheuer: Der Waggon muss ja auch erst mal produziert werden. Ich stelle aber gar nicht fest, dass wir da ein Problem haben. Alle Fahrgastbefragungen bei der Bahn, aber auch bei den kommunalen Verkehrsbetrieben zeigen, dass sich die Fahrgäste gut aufgehoben fühlen, auch mit Blick auf den Gesundheitsschutz. Wir müssen die erreichen, die nicht mit Bus und Bahn fahren.

Und Sie, Herr Özdemir?

Özdemir: Erst mal will ich den Appell von Minister Scheuer unterstützen und die Öffis loben. Und wenn wir gerade schon bei der Euphorie sind, Minister Scheuer, lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass mehr Sicherheit in der Stadt entsteht und der Verkehr gleichzeitig flüssiger wird, indem wir den Kommunen die Möglichkeit geben, Tempo 30 zu machen; und dort, wo Tempo 50 sinnvoll ist, machen sie Tempo 50.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ist das jetzt ein Koalitionsgespräch?

Scheuer: Kollege Özdemir hat eine ganze Themenliste, die er ohne Fragen abarbeiten will.

Tempo 30 steht auch auf unserer Liste. Herr Scheuer, wie wohl fühlen Sie sich mit dem Rad in der Stadt?

Scheuer: Das kommt auf die Strecke an. Wir haben auch Radwege, wo es ­schwierig ist, den Lenker zu halten, weil sie schon 15 Jahre alt sind und die Bäume, die an dem Radweg stehen, eben auch schon in die Jahre gekommen und größer geworden sind. Die Sanierung der Radwege ist dringend erforderlich, deshalb auch unser Antiwurzelprogramm. Und wir müssen neue Radschnellwege noch weiter vorantreiben. Wenn ich vom Grunewald nach Berlin auf dem Radschnellweg fahren kann, macht es natürlich viel Freude und Spaß, weil du sicher vom Autoverkehr abgekoppelt bist. Das wäre der richtige Weg für die lang laufenden Wege.

Özdemir: Ich habe zwei schulpflichtige Kinder und weiß, wie Eltern sich sorgen. Ziel muss es sein, dass mit dem Fahrrad in die Schule fahren genauso sicher ist wie heute das SUV-Eltern­taxi. Tempo 30 ist dafür das eine. Dazu gehören aber auch die Abbiegeassistenzsysteme bei Lkws. Warum geben Sie nicht den Kommunen das Recht wie in London, Sicherheitszonen einzurichten, wo sie sagen, da kommst du nur rein, wenn du ein Abbiegeassistenzsystem hast. Und noch was: Wer heute eine Fahrradstraße einrichten will, muss nachweisen, dass da schon viele Fahrräder fahren. Das ist doch ungefähr so, als wenn du Schienen künftig nur noch dort baust, wo bereits viele Züge fahren.

Scheuer: Erstens, Großbritannien ist nicht mehr in der EU. Dieses Recht, was die Ausstattung von Fahrzeugen betrifft, ist Europarecht. Ich habe mich auf EU-Ebene sehr dafür eingesetzt, dass die Pflicht, Lkws mit Abbiegeassistenten auszustatten, vorgezogen wird. Aber leider vergebens. Zweitens, ein Vorschlag: Das Rad ist umweltverträglich, ist klimaneutral. Lassen wir bei Planungen der Radinfrastruktur Umweltverträglichkeitsprüfungen raus. Dann können wir Radwege schneller bauen.

Özdemir: Das ist nicht nötig. In der Vergangenheit ist in den Behörden massiv Personal abgebaut worden. Das fehlt uns heute. Hamburg beispielsweise hat massiv nachgerüstet, seitdem die Grünen mitregieren. Und die neu gewonnene Sensibilität für Europarecht, die finde ich auch bemerkenswert. Bei der Pkw-Maut gab es die Sensibilität für Europarecht nicht ganz so.

Scheuer: Oijoijoi, jetzt werden hier aber schwere Geschütze aufgefahren. Immerhin hat auch der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs die Maut für komplett rechtskonform gehalten. Der ist dir jetzt noch gerade eingefallen, oder, Cem?

Özdemir: Nein, ich habe das vorher schon sagen wollen, aber da kam ich nicht dran.

Herr Scheuer, was spricht gegen Tempo 30?

Scheuer: Wir wollen keine Pauschal­situationen schaffen. Jede Stadt ist anders, jede Stadt hat eine andere Infrastruktur.

Özdemir: Aber Tempo 50 ist doch auch pauschal.

Scheuer: Wir haben auch Durchgangsverkehre, da macht es Sinn. Wichtig ist aber: Wir brauchen gleichzeitig eine gute, abgetrennte Radinfrastruktur. Das ist der Weg.

Welche Rolle werden in Zukunft Flugtaxis spielen?

Özdemir: Wenn Busse, Bahnen, Schiene, Fahrräder auf dem Stand des 21. Jahrhunderts sind, was Sicherheit angeht, was Ausstattung angeht, was Qualität angeht, dann können wir uns gerne über Flugtaxis unterhalten.

Scheuer: Also, ich habe beim Luftverkehrsgipfel vor der vollelektrischen Lastendrohne eines Herstellers gestanden, der mit DB Schenker kooperiert. Diese Drohne und andere könnten die städtische Logistik von morgen revolutionieren. Wenn wir da nicht dabei sind, haben wir den Anschluss verloren. Ich möchte auch ein voll­elek­tri­sches Flugtaxi, mit dem nicht nur Personen befördert werden. Denken Sie auch an die medizinische Versorgung, Sicherheitskräfte, vieles mehr. Die Grünen stehen dafür, dass du am besten nicht mehr ins Flugzeug steigst. Aber ich sehe die Innovationen wie die A320 mit minus 20 Prozent Treibstoffverbrauch, mit minus 80 Prozent Lärm­emis­sio­nen. Und ich möchte, dass Airbus die nächste Brennstoffzelle hier in Deutschland erforscht mit deutschen Ingenieuren, und nicht, dass irgendwo anders billig getankt wird.

Özdemir: Beim Flugverkehr werden wir die synthetischen Kraftstoffe brauchen. Nur: Wer sie auch beim Auto einsetzen will, der will künftig keine deutsche Flugindustrie mehr. Denn so viele E-Fules werden wir nicht haben, sie sind teuer und sehr energieintensiv in der Herstellung.

Herr Scheuer, was müssen Ihnen die Grünen zugestehen, damit Sie ein Tempolimit mitmachen?

Scheuer: Ich weiß nicht, ob wir es schaffen, aber das Schönste wäre natürlich eine absolute Mehrheit von CDU/CSU bei der nächsten Bundestagswahl. Wir haben noch ein bisschen Weg dorthin. Wenn wir mit anderen reden müssten für eine Koalition, unter anderem auch mit den Grünen, auch mit den anderen mit Ausnahme Linke und AfD, dann werden wir Lösungen finden müssen. Jamaika ist nach den letzten Bundestagswahlen nicht an Schwarz und Grün gescheitert, sondern an der FDP. Hergeben tun wir leichtfertig nichts.

Özdemir: Wir geben nichts her. Am 26. 9. bei der Bundestagswahl wird natürlich auch bilanziert über die bisherige Verkehrspolitik.

Scheuer: Bilanziert wird auch über die bisherige Oppositionspolitik.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

48 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    Oh Gott, eigentlich wollte ich mir das Ganze komplett durchlesen. Aber nach der dritten Nebelbombe seitens Scheuer habe ich es dann nur noch fast bis zum Ende quergelesen, sprich schnell überflogen. Aus Scheuers Mund spricht klipp und klar die Autolobby. Schon alleine, dass wir ein prinzipielles Platzproblem durch den derzeitigen MIV haben, wird einfach ignoriert. Und der unnütze starke Mehrverbrauch durch Geschwindigkeiten oberhalb 130 km/h ebenfalls.



    Das Thema ist ja, dass wir insgesamt resourcenschonend werden. Das sehe ich aber im derzeitigen Ansatz nicht, da z.B. immer noch jeder in seiner eigenen Blechkiste sitzen soll. Für immer wiederkehrende Wege muss ein anderer Ansatz her. Kurze Wege sind wichtig, also zur Arbeit, zum Einkaufen, zur Freizeitgestaltung. Da haben wir mit den ganzen Gewerbegebieten und Einkaufszentren auf der grünen Wiese schon viel zu viel zementiert für die nächsten Jahrzehnte. Versandhandel müssen wir uns auch überdenken. Muss wirklich alles bis nach Hause gebracht werden, notfalls mit mehreren Versuchen, weil mal wieder keiner angetroffen wurde? Müssen wirklich viele Zustelldienste parallel das gleiche Gebiet bedienen? Der Wille von konservativer Seite, dies zu Überdenken ist augenscheinlich fast nicht vorhanden, und wenn dann nur widerwillig.



    Und das waren nur mal ein paar wenige Bemerkungen meinerseits.

  • Ich frage mich, warum in dieser Interview das Thema Energieverbrauch und Ausstoss von CO2 nicht vorkommt. Wir leben bereits seit 2013 in eine Welt mit einer atmosphärischen CO2-Niveau als es seit mindestens 26 (sechsundzwanzig) millionen Jahren nicht mehr gab: "The last time we have consistent evidence for pCO2 over 400 ppm is in the Early Oligocene epoch more than 26 million years ago. This post presents the key graphs and comments on some of the methods used to calculate past pCO2" citeseerx.ist.psu....&osm=&ossid=%C2%A0 ).

    "Next time you fill up at the petrol station, ponder this figure - it took over 23 tonnes of plants to produce each and every litre of petrol you pump into your tank" plus.maths.org/con...ng-buried-sunshine

    Es wirkt hier in der Interview, als existiere die globale Klimakatastrophe überhaupt nicht!?! Ist "Die Grünen" eine grüne Partei? Wie ist es möglich ein solches Interview über Verkehr - unter dem Vignet "Klimawandel" - zu machen *ohne das es zu dieser existenzielle Thema ein einziger Satz geaüssert wird?* Nicht einmal die üblichen Nullmeldungen? Das ist die totale Bizarro World.

    phys.org/news/2020...erous-climate.html

    www.theguardian.co...st-rate-in-history

    "Critical slowing down suggests that the western Greenland Ice Sheet is close to a tipping point" (April 5, 2021 www.pnas.org/content/118/21/e2024192118 ).

    earthobservatory.n...ropean-groundwater

    www.nytimes.com/in...n-drought-map.html

  • Zu Scheuer muss nix mehr gesagt werden. Werbung für die Grünen soll die folgende Kritik aber sein. Vertrauenswürdig und sozialökologisch konsequent erscheinen sie mir nämlich keinesfalls. Nun aber zu den Argumenten:



    "Das ist doch unsere Strategie, ein klares Sowohl-als-auch für alle Verkehrsträger: Wir wollen alle notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, die vom Parlament beschlossen sind, die von Abgeordneten, Regionen und Bundesländern eingefordert werden, realisieren, so wie vereinbart ... Auf der anderen Seite haben wir Rekordinvestitionen in alle Infrastrukturen der verschiedensten Verkehrsträger – in die Schiene, die Flughafen­infrastruktur, die Wasserstraßen, Radwege und Straßen ..."



    Eine abzuleitende ähnliche Behandlung der Straße aber auch der Flughäfen mit anderen Verkehrsträgern ist vollkommen ökologisch abwegig. Hier müsste auch der bereits sehr hohe, existierende Bestand und die Verkehrsmenge/Flugaufkommen und entsprechend hohe CO2-Emissionen und Flächenverbrauch einbezogen werden. So hat Deutschland bspw. im weltweiten Vergleich das viertlängste Autobahnnetz! Andere Straßen kommen ja noch dazu. Ein Zubau von Straßen und Festhalten/Ersetzen von Autos durch neue ist ökologischer Wahnsinn. Stattdessen bräuchte es eine starke Umlenkung zum Kollektiv-Verkehr und wie erwähnt eine Verlagerung des Transports auf die Schiene so wie eine Reaktivierung von Lagerbeständen der Betriebe vor Ort.

    • @Uranus:

      "Wir brauchen Zeit, um alternative Antriebe oder synthetische Kraftstoffe in den Markt zu bringen. Ich will, dass wir den fossilen Verbrenner 2035 auslaufen lassen, aber trotzdem die Verbrennertechnologie erhalten, weil es dann saubere, grüne Kraftstoffe gibt, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden."



      Synthetische Kraftstoffe sind jetzt bereits problematisch. Bereits jetzt entsteht Druck auf und Raubbau an Natur und auch dort lebender Einwohner*innen (bspw. Regenwald und Indigene -> Neokolonialismus!) und schafft Konkurrenz zum Ackerbau für Nahrungsmittel. Ein Ausbau synthetische Kraftstoffproduktion wird diesen Problemkomplex weiter verschärfen. Synthetische Kraftstoffe sind eine sozialökologische Sackgasse. Energieverbrauch muss eingespart anstatt erhalten oder gar erhöht werden.



      "Parkraumbewirtschaftung in der Stadt wird es natürlich geben. Wenn ich aber Bürgermeister einer Gemeinde von ein paar Tausend Einwohnern wäre, dann würde ich für kostenloses Parken sorgen, sodass dort kleinere Geschäfte am Leben bleiben. Da konkurriert der Einzelhandel nicht mit der Großstadt, sondern mit Amazon und Co."



      Aktuell gibt es kaum Beschränkungen. Geschäfte gehen also nicht wegen den Verkehrsverhältnissen ein. Amazon profitiert aufgrund Ausbeutung, niedriger Besteuerung und Marktmachtkonzentration und hat hierdurch auch Konkurrenzvorteile gegenüber kleineren Läden. Guten ÖPNV und fahrradfreundlichen Verkehr samt Einschränkungen für Autos braucht es nichts desto trotz, damit auch der Landflucht ökologisch begegnet werden kann.

      • @Uranus:

        "Wir bleiben bei der Regelgeschwindigkeit. Die durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ist 117 Kilometer pro Stunde. Warum? Weil wir eh schon ein Drittel der Autobahnen tempolimitiert haben. Autonome, intelligente Fahrzeuge passen sich an Wetterbedingungen und an die Verkehrsbedingungen an, die werden nicht mit einer Höchstgeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern fahren. Mit den Reichweiten der alternativen Antriebe reduziert sich die Geschwindigkeit zudem ganz automatisch."



        Viele Länder haben bereits seit vielen Jahren ein Tempolimit. Einige haben dies schrittweise sogar weiter abgesenkt. Nur Deutschland sperrt sich dem. Es wird Zeit dies anzugleichen und anhand Tempolimits, wie durch den Ansatz von der Deutschen Umwelthilfe 100 kmh tagsüber und 120 kmh nachts, Einsparungen an CO2 und Energie und somit Klimaziele umzusetzen.



        " Jetzt halten wir aber mal fest: Der Kollege Özdemir ist trotzdem für Beschränkung, und ich bin für Freiheit."



        Freiheit ist nicht grenzenlos. Die eigene Freiheit endet dort, wo die der Anderen beginnt. Auch die CSU ist nicht für Freiheit. Die Unfreiheit der Armen ist der CSU recht egal.



        "Nur habt ihr mehr Einschränkungen, Verbote und Ver­teue­run­gen in eurem Programm als Ermöglichungen."



        Wer sinngemä0 ungebremst und rücksichtslos auf der Überholspur fährt und dadurch Menschenleben gefährdet, sollte mit Einführung von Regeln rechnen, die Wiederholungen verhindern. Wobei ich damit nicht Law and Order meine sondern um Existenzerhalt und allgemeine, faire Reglungen, die Luxus wie bzw. Ressourcenverbrauch durch Autokonsum für alle gleich vermindert bzw. ermöglicht.

        • @Uranus:

          "Wir brauchen den Deutschlandtakt, der den Regional- und den Fernverkehr verbindet. Und wir müssen Europas Metropolen mit Fernzügen, mit Hochgeschwindigkeits- und mit Nachtzügen verbinden ..."



          Ja, wo sind denn eigentlich die Nachtzüge? Rhetorische Frage - die Bahn hat diese vor Jahren eingestellt. An dem Deutschlandtakt Umsetzung gibt es Kritik. Siehe auch:



          taz.de/Schienengip...egierung/!5767451/



          "Rot-Grün hat es mit entscheidenden Fehlern verpasst, die Bahn zukunftsfähig zu machen. Und immer, wenn es konkret wird, schlagen sich die Grünen in die Büsche."



          Spätestens nach dem Schauen von Kabarettsendungen "Die Anstalt", wird mensch zu Scheuers Bemerkung wohl schnell einfallen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht ...



          @TAZ "Reicht das? Müsste es nicht mehr Platz, mehr Abstand in Waggons ­geben, die größer sind als die heutigen?"



          Mir stellte sich nicht zuallererst die Frage nach Platz - außer im ÖPNV. Höhere Taktung wäre in letzterem allerdings eine Lösung. Was ist mit antiviralen Lüftungssystemen? So etwas soll es ja in Flugzeugen bereits geben. Warum nicht in Bahn und ÖPNV?



          "Die Sanierung der Radwege ist dringend erforderlich, deshalb auch unser Antiwurzelprogramm ... Das Rad ist umweltverträglich, ist klimaneutral. Lassen wir bei Planungen der Radinfrastruktur Umweltverträglichkeitsprüfungen raus. Dann können wir Radwege schneller bauen."



          Hieße das, Bäume umsägen für Fahrradwege?

          • @Uranus:

            "Wir wollen keine Pauschal­situationen schaffen. Jede Stadt ist anders, jede Stadt hat eine andere Infrastruktur ... Wir haben auch Durchgangsverkehre, da macht es Sinn. Wichtig ist aber: Wir brauchen gleichzeitig eine gute, abgetrennte Radinfrastruktur. Das ist der Weg."



            Ähm, es geht um generelle (!) strukturelle Veränderungen und schnellen Umstieg auf ÖPNV, Bahn, Fahrrad und Handbike. Geschwindigkeitsabsenkungen senken Energieverbrauch, Emissionen und erhöhen Fahrsicherheit und Gesundheit - und das tun sie in jedem Ort. Scheuers Bevorzugung der Abtrennung von Fahrradverkehr folgt der Logik der Autogesellschaft mit allen seinen negativen Auswirkungen. Er befeuert die Illusion, dass Autos schnell und möglichst ungehindert fahren können. Das können sie nicht bei Tempolimit und Fahrrädern auf der Straße.



            " Welche Rolle werden in Zukunft Flugtaxis spielen?"



            Die Frage und folgende Antworten basieren auf Zukunftsgespinsten, denen offenbar der Zusammenhang mit regenerativer Energien und Ökologie fehlt. Der Ausbau regenerativer Energie liegt aktuell beim Strom bei 44 %, bei der Primärenergiemenge nur bei 14 %. Selbst das Erreichen in beiden Bereichen von 100 % ist jetzt bereits schwierig und wohl nur mit Abstrichen zu machen, will mensch auf sozialökologische Probleme vernünftigerweise eingehen. Siehe auch:



            www.youtube.com/watch?v=XKc38KjTc_k



            Auch die Positionen der Grünen zu synthetischen Kraftstoffen, wie sie hier von Özdemir eingebracht werden, sind, wie ich weiter oben ausführte, höchst problematisch.

            • @Uranus:

              *Beschreibung zum Youtube-Link:



              "Erneuerbare Energien in Deutschland auf 100%? • Live-Vortrag



              100 % erneuerbare Energien in Deutschland: Schaffen wir das mit dem aktuellen Energieverbrauch? Im Vortrag von Christian Holler und Joachim Gaukel geht es um die mögliche Umsetzung auf dem Weg zur Energiewende in Deutschland und unserem Beitrag zu Klimaschutz. Solarenergie und Windkraft reichen beim aktuellen Stand nicht aus. Gibt es hier Alternativen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken?"



              www.youtube.com/watch?v=XKc38KjTc_k

  • Wenn es nicht so furchtbar enden würde, wäre ich wirklich dafür, dass



    wirklich mal ein Grüner Verkehrsminister wird.



    Und dann würde es mich interessieren, wie die Grünen-AnhängerInnen dann mit ihm in´s Gericht gingen, wenn er nichts umsetzen könnte, mit der Automobilindustrie hand in Hand ginge, Entwicklungen bremsen würde, sich den TATSACHEN und den ANFORDERUNGEN an Zusammenarbeit mit diversen Interessengruppen beugen müsste ?



    Da wäre es dann wieder, das Thema: Wasser predigen, und Wein saufen!



    Bin sicher,dass dann alle Schuld wären, nur nicht der grüne Minister selbst.

  • Danke für das interessante Interview, liebe taz!

  • Irrtum, Herr Scheuer, bei der kommenden Bundestagswahl wird über die (zu viele) Jahre alte Regierungs- und auch Verkehrsminister-Politik bilanziert.



    Versuchen Sie jetzt nur nicht auch noch, Blume-Pfosten zu setzen!

  • Andreas Scheuer (CSU): "Wir brauchen Zeit, um alternative Antriebe oder synthetische Kraftstoffe in den Markt zu bringen."

    Diese Zeit mögen vielleicht die über 70-Jährigen noch haben - von denen einige wohl schon wieder hoffen, dass sie nach der Corona-Pandemie auf den Kreuzfahrtschiffen weiterhin die Luft verpesten können - aber ihre Enkelkinder haben diese Zeit nicht mehr, wenn sie noch eine Zukunft haben möchten.

    Im April 2021 wurde am Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii erstmals eine CO2-Konzentration von mehr als 420 ppm gemessen. Viele Politiker - besonders Unionspolitiker - sind aber anscheinend immer noch der Meinung, dass man nur ein paar Veränderungen vornehmen muss und schon zieht sich der Klimawandel für die nächsten 1000 Jahre in eine Höhle zurück. Einige Politiker, leider auch viele Bürger, haben anscheinend immer noch nicht begriffen, dass die "CO2-Party" jetzt zu Ende ist, falls die Menschheit überleben möchte.

    Ob "Pkw-Maut"-Scheuer in den nächsten Jahren auch noch in der Politik mitmischt, das glaube ich ohnehin nicht, denn selbst wenn die Union wieder den nächsten Bundeskanzler stellt, dann wird Armin Laschet (CDU) sich sicherlich nicht weiterhin mit Andreas Scheuer (CSU) belasten wollen.

  • > Wir haben 253 Millionen Euro bereitgestellt für den letzten Abschnitt zur A 3 und das ganz feierlich begangen.

    Aber für bezahlbaren ÖPNV ist kein Geld da?!

    • @jox:

      ÖPNV ist Sache der Kommunen. Also Sache aller Parteien. Insbesondere jene Parteien, die einen massiven Ausbau des ÖPNV fordern sind gefordert, diesen in jenen Kommunen und Bundesländer zu realisieren und umzusetzen.

      Die Bevölkerung wartet nun schon viel zu lange darauf, dass nicht nur geredet sondern auch geliefert wird.

      Andere Kommunen in Europa zeigen, fass das geht (Kopenhagen z.B.)

  • > Herr Scheuer, was spricht gegen Tempo 30?

    > Scheuer: Wir wollen keine Pauschal­situationen schaffen. Jede Stadt ist anders, jede Stadt hat eine andere Infrastruktur.

    Tempo 30 innerorts macht überall da Sinn, wo sich Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger Straßen teilen müssen, weil es die Sicherheit für Radfahrer massiv erhöht und ermöglicht, dass sich mehr Radfahrer auf die Straße trauen.

    Getrennte Radschnellwege helfen sicher, größere Entfernungen flott zu bewältigen. Aber abgetrennte Wege sind an Kreuzungen nachweislich nicht sicherer, und die meisten Wege mit dem Auto sind auch nur ein paar Kilometer lang, die sind leicht durch Radverkehr zu ersetzen, sofern es sichere Straßen gibt.

    Und die immer weiter zunehmende Geschwindigkeit und Dichte des Autoverkehrs ist nun mal ein Hauptrisiko; paradoxerweise mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von Autos, die wenig über 30 liegt. Tempo 30 kann sogar die Zahl der nötigen Ampeln reduzieren.

    Ebenso muss man das Tempo außerorts auf 60 reduzieren, vor allem auf Landstrassen da wo es keine abgetrennten Radwege gibt.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @jox:

      Ich fahre mit dem Fahrrad meist deutlich über 30; ich bin daher gegen Tempo 30

    • @jox:

      > Getrennte Radschnellwege helfen sicher, größere Entfernungen flott zu bewältigen.

      Ja, geschenkt, sowas hören wir seit 40 Jahren! Kopenhagen hat in den 70er Jahren (des vergangenen Jahrhunderts) angefangen.

      wann - wollen - wir - endlich - anfangen???

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

    “ Özi und Andy in einem Kabinett



    Es schwankt die Feder am Barett.



    (Mein Reflux wird wieder stärker) de.wikipedia.org/w...ett-%C3%96sophagus







    kurz - Ich seh das schon:



    Da hilft nur - doppeltkohlensaures Natrón - 🦏 - Nimm 🦏 🦏 & du bist dabei! - 🥶 -

  • > Scheuer: Also, ich habe beim Luftverkehrsgipfel vor der vollelektrischen Lastendrohne eines Herstellers gestanden, der mit DB Schenker kooperiert. Diese Drohne und andere könnten die städtische Logistik von morgen revolutionieren. Wenn wir da nicht dabei sind, haben wir den Anschluss verloren.

    Da wäre es nett, wenn Deutschland sich vorab mal drauf fest legt, Drohnen nicht militärisch zu nutzen. Was mich angeht, ich bin Physiker mit Erfahrung in Bereichen wie Steuerungstechnik, und mir ist auch schon vorgeschlagen worden, in Forschungsprojekten an "intelligenten" Drohnen mitzuarbeiten. Das würde ich aber nie tun solange eine militärische Nutzung nicht ausgeschlossen ist, und da bin ich sicher nicht der Einzige.

  • > Scheuer: Im Unterschied zu den Grünen werden wir nicht einen radikalsten Verteuerungsschritt machen. Wir brauchen Zeit, um alternative Antriebe oder synthetische Kraftstoffe in den Markt zu bringen.

    Blöd nur, dass wir keine Zeit mehr zu verlieren haben, das Klimaproblem zu lösen, weil CxU Politiker in den letzten 30 Jahren versäumt haben, überhaupt irgend was zu tun. Jetzt haben wir einen Klimanotstand, und die Autoindustrie in der Form können wir nicht mehr retten, wenn wir den Planet bewohnbar halten wollen. Die Zeit für halbe Sachen ist buchstäblich abgelaufen.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn der Andi durch den Grunewald mit dem Fahrrad fährt stören ihn die Wurzeln der Bäume. Machen wir ein Antiwurzelprogramm!



    Bairische Logik im Kampf gegen den Klimawandel.

  • Flugtaxis und autonomes Fahren (die modernen Varianten der atomgetrieben und fliegenden Autos von FJ Strauss in den 60er Jahren) synthetische Kraftstoffe (Remember: Kohleverflüssigungsträume nach den Ölpreiskrisen in den 70er Jahren), mehr Autobahnen, mehr Umgehungsstraßen, kein Tempolimit 100/80/30, mehr Autos mit weiteren Antriebsarten, mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken auf der Schiene, mehr Tiefbahnhöfe, mehr U-/S-Bahnstrecken im ÖPNV, mehr Güter auf die Schiene (schon seit BMV Dollinger nichts als ein hohles Versprechen),...

    Und alles mit erneuerbarer Energie! Is klar! Bis 2030? Kein Problem!

    Der Mond ist aus Käse! Lasst uns darüber streiten, ob er aus Gouda oder Limburger besteht. Ohne zu fragen, auf welcher Aue oder in welchem Stall die Kühe stehen, damit sich das dumme Wahlvolk über Haltungsarten oder Biosiegel für den Mondkäse streiten kann.

  • @TOM_MUC mag den Andi, das ist nicht zu übersehen. Liebe macht offensichtlich blind ♥

    • @tomás zerolo:

      Sie kennen sich aus ? :-)

  • Danke für eure Andy-Fottos *



    “Ob rechts ob links - mir is alles Jings!“



    Le petit cheflereporter vande 🌑fahrt wirds freuen - 😂 - 🥳 -

    unterm——* servíce —- have a look at:



    taz am Wochenende 03./04. Juli -

    kurz - Liggers. So kann Strühfück ☕️☕️☕️ & scheun Sündach warrn!



    Wat höbt wie lacht - Design & Schein -



    Kritik des Herzens - bitte ollen Busch:



    Er stellt sich vor sein Spiegelglas



    Und arrangiert noch dies und das.



    Er dreht hinaus des Bartes Spitzen,



    Sieht zu, wie seine Ringe blitzen,



    Probiert auch mal, wie sich das macht,



    Wenn er so herzgewinnend lacht,



    Übt seines Auges Zauberkraft,



    Legt die Krawatte musterhaft,



    Wirft einen süßen Scheideblick



    Auf sein geliebtes Bild zurück,



    Geht dann hinaus zur Promenade,



    Umschwebt vom Dufte der Pomade,



    Und ärgert sich, als wie ein Stint,



    Daß andre Leute eitel sind.“

    Mutti aber meint und drob



    “Der Andi macht nen guten Job!“ 🤢🤑



    Ja - is das wohl mal um mal.



    “Steuern in den Sand?“ Andi erste Wahl!



    & Däh geit chlor



    Am Barette schwankt die Özdemir-Feder



    Gibt den grii Claqueure-Chor!



    Ja - das kann auch nicht ein dscheder!



    BVM! Wie fein! Ja das will ersessen sein!



    & Dazu - Uuuhh -



    Die RanwanzSchleimespur - Aber pur •

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wo bleibt die Pflicht für LKW für den Abbiegeassistenten? In Berlin sterben jede Menge Radfahrer.

    Was ist mit den 1000enden LKW zwischen Polen und Deutschland bzw. Westeuropa? Alle Autobahnen 8-spurig machen?

    Was ist mit den seit Jahrzehnten versprochenen Gütern, die man angeblich auf die Bahn bringen will? Containerterminals wurden abgebaut. Bahngleisanschlüsse an Speditionen und große Firmen wurden abgebaut!

    Ein generelles Tempolimit von 30 in z.B. Berlin wird den Verkehr zum Erliegen bringen und massivste Proteste auslösen.

    Ein Tempolimit auf Autobahnen von 130 km/h - was soll das bringen, etwa bei den E-Fahrzeugen?

    Ihr habt es einfach nicht drauf.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Die Deutsche Umwelthilfe schreibt zur Begründung von Tempolimits:



      "Klimaschutz: Mit einem Tempolimit von 100 km/h tagsüber und 120 km/h nachts auf Autobahnen sowie 80 km/h außerorts können nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe bis zu 8 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Keine andere Einzelmaßnahme im Verkehrsbereich birgt auch kurzfristig ein so großes und kostengünstiges CO2-Einsparpotential.

      Ein Tempolimit kann Leben retten: Ein Tempolimit auf Autobahnen, die Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit außerorts sowie eine Reduktion der Regelgeschwindigkeit innerorts führt nachweislich zu weniger Toten und Verletzten auf deutschen Straßen.







      Besserer Verkehrsfluss: Ein Tempolimit reduziert die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos und verbessert damit den Verkehrsfluss.

      Fahren mit weniger Stress: Ein Tempolimit führt zu weniger Stress und gibt Verkehrsteilnehmer*innen mehr Sicherheit beim Fahren.







      Spritkosten sinken: Der Kraftstoffverbrauch für die zurückgelegten Kilometer sinkt bei einem Tempolimit. Das Tempolimit ist also auch gut fürs Portemonnaie.

      Anreiz zum Bau sparsamer Autos: Bei Einführung eines Tempolimits sinkt der Anreiz zum Bau und Kauf hochmotorisierter Autos, was sich auf Verbrauch und CO2-Emissionen niederschlägt."



      www.duh.de/tempolimit/

  • Geniale Idee, solche Streitgespräche. Bitte zu allen wichtigen Politikbereichen, mit Fachpolitiker*innen aller wichtigen Parteien. Endlich mal sachliche Informationen dazu, wofür die Parteien stehen.

    An einer Stelle hätten Sie aber nachhaken müssen:

    Scheuer (zum Benzinpreis): "Im Unterschied zu den Grünen werden wir nicht einen radikalsten Verteuerungsschritt machen."

    Nicht einen radikalsten? Was ist denn das?

  • Inhaltlich von Özdemir erwartet dünn, von Scheuer überraschend sachlich und faktisch, und ganz generell: ein recht gelungenes, launiges Interview, in dem sich die Inteviewerin wohltuend zurückhält.



    daran könnten sich mal die ganzen aufgeregten und selbstdarstellerischen JournalistINNEN/KorrespondentINNEN, ein beispiel nehmen!



    (ich schreibe das, ohne zu wissen, ob die Autorin sonst auch so dezent und sachlich schreibt/Interviews führt)

    • @Tom_Muc:

      Haben Sie die Lupe zu dicht an den Text gehalten? Da kann schon mal der eine oder andere Sinn abhanden kommen.

      • @noevil:

        Erklären Sie mal ... eine Luoe vergrößert also nicht, sondern verdeckt die Inhalte, so das der Sinn abhanden kommt ?

        Dann muss die Geschichte der "Lupe" völlig neu geschrieben werden.

  • Die Tatsache das Herr Scheuer noch im Amt ist, ist ein Armutszeugnis an unserer Justiz, das Parlament und die Demokratie.



    Jemand der Milliarden an Steuergeldern versenkt hat, immer und immer wieder ist unfähig.



    Das er die Handpuppe der Autoindustrie ist, steht ja noch auf einem ganz anderen Blatt.



    Grüße aus Weiden in der Oberpfalz

    • @DenkenReden:

      Özdemir ist eine Sprechpuppe, die bei jeder Antwort etwas sagt, wie:"Aber da, wo die Grünen mitregieren, haben wir das ganz toll gemacht" und "Aber da haben wir nicht mitregiert, deshalb hat es nicht funktioniert" oder "Wenn wir Grünen verantwortlich sind, wird alles besser" und "Damit haben wir Grünen nichts zu tun" , sowie "Dafür sind wir Grünen nicht verantwortlich" .

      Fakten liefert Scheuer(der sehr gut informiert/vorbereitet ist, Anwürfe und Vorwürfe kommen von Özdemir, der immer die gleiche Platte auflegt.

      Scheuer argumentiert, Özdemir polemisiert.

      Aber passt schon ganz gut in das Bild das die Grünen inhaltlich abgeben: es ist ziemlich leer!

  • Den LeserInnen wird hier Özdemir als zukünftiger Verkehrsminister schmackhaft gemacht für eine schwarzolivgrüne Koalition. Allerdings gibt das Interview hier nur Allgemeinplätze wieder. Und erstaunlicherweise macht Özdemir auch nur den Eindruck, ein besserer Scheuer sein zu wollen. Und das ist nicht viel.

    • @Rolf B.:

      Ich rate mal, daß Cem Özdemir eher gen Außenminister schielt. Verkehr ist wohl eher Scheuers Bundeslandsmann Anton Hofreiters Metier.

  • Scheuer ist kein Verkehrsminister, er ist ein Autominister, nichts weiter. Die Autolobby spielt mit ihm, wie eine 5 Jährige mit ihrer Puppe. Es ist wirklich peinlich für Deutschland, was die CSU an Politikermaterial in ihre Spitzenämter schickt und sagt viel über deren Wähler aus.

    • @christoph ganter:

      "Es ist wirklich peinlich für Deutschland, was die CSU an Politikermaterial in ihre Spitzenämter schickt und sagt viel über deren Wähler aus."

      das sagt mehr über Sie aus, als über CSU-Wähler und* INNEN (hatten Sie leider vergessen)

  • Scheuer: "Also, ich habe vor ein paar Tagen einen Spatenstich an der A 94 in Südbayern gehabt, da war kein Einziger, auch in der langen Historie dieser Autobahn nicht, der dagegen wäre. "

    Nun gut, dass Andi Scheuer in der Regel weder gut informiert ist noch es besonders eng mit der Wahrheit nimmt ist bekannt. Aber das ist wirklich zu drollig. Ich habe als damals 14jähriger schon gegen die A94 demonstriert - da war Herr Scheuer fast noch in der Grundschule. Die A94 war schon seit ihrer Planung umstritten. Schon vor fast 40 Jahren waren die Themen leider die selben: 'Wer Straßen sät wird Verkehr ernten'. Der öffentliche Nahverkehr in Ostbayern war damals schon ein Graus - und ist es abgesehen von den Hauptstrecken eben immer noch.

  • Wie man Scheuer so lange ertragen kann, ohne ausfallend zu werden - bewundernswert.

  • Ich finde den Andi cool - und den Cem verbissen.



    Grüsse aus Passau!😉

    • @Naturwissenschaftler:

      Fuer einen, der sich "Naturwissenschaftler" schimpft, eine Aussage mit bemerkenswert wenig Informationswert - wen interessiert es, wen Sie cool oder verbissen finden?!

    • @Naturwissenschaftler:

      Andi cool und informiert, Cem verbissen und limitiert.

    • @Naturwissenschaftler:

      Chef einer Straßenbaufirma? ;)



      (Ich hab mal irgendwo in der Glotze mitgekriegt, daß Herr Scheuers Wahlkreis Passau überproportional Zuwendungen für Straßenbau bekam.)



      Und wofür die ganzen neuen Straßen noch gebraucht werden, wenn lt. dem wundersamerweise immernoch BMVI schon in 9 Jahren zwischen 12 und 18 Mio weniger PKW rumgurken, weiß wohl auch nur der coole Andi...

  • Meine beruflichen Verpflichtungen erfordern Flexibilität und auch Fahrten außerhalb von Regelarbeitszeiten zwischen 7 und 17 Uhr. Ich bin froh. dass ich dank freier Autobahnen da auch mal ordentlich Strecke machen kann und die gewonnene Zeit entweder für Familie oder mich persönlich nutzen kann. Tempolimit, nein danke!

    • @Flocke:

      Ich habe mal einen Test gemacht mit Freunden, wer schneller ankommt bei gleicher Strecke 15 Kilometer, ohne Tempolimit, gleichzeitiger Start. Einziger Unterschied: ein Porsche und ein alter Opel Kadett. Ohne Tempolimit - ging damals noch, ist schon lange her.



      Wissen Sie wie viel schneller der Porsche war? Exakt zwei Sekunden!

      • @noevil:

        Das bestätigt meine Erfahrungen, als ich Ende der Achtziger Jahre (also bei im Vergleich zu heute weitgehend leeren Autobahnen) viel per Anhalter unterwegs war. Da wurde man öfter mal im Porsche mitgenommen, oder von "sportlichen" Fahrern. Der Unterschied im Tempo war nie größer als die Zeit für eine Tasse Kaffee - nach jeder Pinkelpause sah man dieselben Nummernschilder und Vehikel wieder von hinten.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Andis Antiurzelprogramm! Endlich ist klar was der Radinfrastruktur wirklich im Weg steht - es sind diese verdammten Bäume! Brilliant!

    • @164 (Profil gelöscht):

      Und was Konkretes findet mensch ned dazu *schulterzuck*.



      So einfach an der Radwegkante lang mal auf nen Meter Tiefe langsägen/fräsen ist m.E. gaanz böse, so wegen Umweltschutz!