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Steuervermeidung von GroßkonzernenDas Milliarden-Versagen

Weltkonzerne wie Amazon zahlen in Europa kaum Steuern. Brüssel will das ändern. Aber nach Berlin stellt sich auch Paris quer.

Zieht Großkonzerne magisch an: Schaf im Steuerparadies Irland Foto: Heiko Specht/laif

Amazon demonstriert Europas Schwäche ganz cool. Als der amerikanische Techriese kürzlich die Jahresbilanz 2020 seiner Luxemburger Dachgesellschaft für das Europa-Geschäft vorlegte, fand sich dort ein verblüffender Eintrag: Unter „Steuern“ waren Einnahmen gebucht, keine Ausgaben. Zwar trieb die Pandemie die Umsätze des Konzerns in Europa von 31 auf 42 Milliarden Euro hoch. Doch im Rechenwerk für die Steuerbehörde ging das Umsatzplus von 30 Prozent mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde Euro einher. Prompt schrieb das Luxemburger Finanzamt dem Unternehmen 56 Millionen Euro an Gewinnsteuern gut, und der Fiskus ging EU-weit leer aus.

So geht das seit Jahren. Insgesamt sicherte sich die Luxemburger „Amazon EU S.a.r.l“, wo der Konzern die Geschäfte von Italien bis Schweden bündelt, schon mehr als eine Milliarde Euro Steuergutschrift. Bringt also Europa dem weltgrößten Onlinehändler nur Verluste ein? „Natürlich nicht, die Gewinne werden nur anderswohin verschoben, wo weniger oder gar keine Steuern erhoben werden“, sagt Christoph Trautvetter, Finanzexperte beim deutschen Zweig des Tax Justice Network.

Zum Beleg verweist er auf eine weitere Zeile in der Bilanz. „Andere externe Ausgaben“ schlagen sich dort mit 12,4 Milliarden Euro nieder, bezahlt für „Dienstleistungen durch verbundene Unternehmen.“ Doch wofür und wohin genau die Milliarden fließen, darüber gibt Amazon keine Auskunft. So nutze der Konzern steuerfrei Europas staatliche Infrastruktur, „und die Bürger erfahren nicht einmal, wo die Gewinne versteckt werden, die auf ihre Kosten entstehen“, empört sich Trautvetter. „Da versagen die EU-Regierungen kläglich.“

Dieses Versagen hat System. Das dokumentiert das Schicksal einer geplanten Reform des EU-Bilanzrechts, die eigentlich Licht ins Dunkel der Steuerflucht der internationalen Konzerne bringen sollte. Diese droht zu scheitern, weil die Regierungen von Frankreich und Deutschland Hand in Hand mit der Konzernlobby das Projekt sabotieren, ergaben Recherchen des Journalistenteams Investigate Europe und des französischen Magazins Contexte.

Altmaier sperrt sich

Ausgangspunkt der Misere ist das Steuerdilemma der EU. Wie Amazon buchen Hunderte der in Europa tätigen Konzerne ihre Gewinne dort, wo die Steuersätze besonders niedrig sind, wie in Irland oder den Bermudas. Dabei erzielen sie die zugehörigen Umsätze woanders. Das kostet die Staatskassen der EU-Länder nach Schätzung der EU-Kommission bis zu 70 Milliarden Euro im Jahr, fast die Hälfte des jährlichen EU-Budgets.

Die Steuervermeidung ist meist legal, weil sich die Staaten im Wettbewerb um Investitionen gegenseitig unterbieten. Zugleich halten die EU-Regierungen eisern an ihrer Steuerhoheit als Ausdruck der nationalen Souveränität fest. Gemeinsame Steuergesetze können im Rat der EU, der zweiten Instanz zu EU-Gesetzgebung, daher nur einstimmig beschlossen werden. Das verhindern aber stets die Steuerfluchthelfer von Irland bis Zypern.

Darum schlug die EU-Kommission bereits im April 2016 vor, alle Unternehmen mit jährlich mehr als 750 Millionen Euro Umsatz über das Bilanzrecht gesetzlich zu verpflichten, offenzulegen, wie viel Steuern sie auf welche Erträge in welchem Staat bezahlen – eine Reform, die mit Mehrheit beschlossen werden kann. Eine ähnliche Regelung gilt für den Finanzsektor schon seit 2015. Das führte bei den betroffenen Geldhäusern schon binnen drei Jahren „zu einem deutlichen Anstieg ihrer effektiven Steuerniveaus“, ermittelten die Ökonomen Michael Overesch und Hubertus Wolff von der Universität Köln.

Das public country-by-country reporting, wie es im EU-Jargon heißt, „wird dazu beitragen, das Steuerverhalten multinationaler Unternehmen zu untersuchen“ und sie „dazu veranlassen, Steuern dort zu zahlen, wo sie Gewinne erzielen“, begründet darum die Kommission ihren Vorschlag. Im EU-Parlament fand die Reform im Juni 2017 eine breite Mehrheit.

Doch die deutsche Bundesregierung sperrte sich. Die öffentliche Berichtspflicht über Gewinne und Steuerzahlungen „würde deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen“, behauptete Wirtschaftsminister Peter Altmaier unisono mit der Stiftung Familienunternehmen und dem Industrieverband BDI, ohne das je zu belegen. Im Rat schmiedete die Bundesregierung daher eine Allianz mit zwölf Mitgliedsstaaten, die als Sperrminorität die notwendige qualifizierte Mehrheit von 55 Prozent verhinderte.

Welche Regierungen da mit den Deutschen gemeinsame Sache machten, blieb jahrelang verborgen, weil die EU-Staaten die Öffentlichkeit bei den Ratsverhandlungen ausschließen. Erst im Herbst 2019 kam heraus, dass dazu nicht nur die bekannten Niedrigsteuerstaaten gehörten, sondern auch das sozialdemokratisch geführte Portugal.

Neuer Verbündeter

Die dort regierenden Sozialisten hatten ihren Wählern aber das Gegenteil versprochen. Nachdem Investigate Europe darüber berichtete, wechselte Altmaiers portugiesischer Kollege Siza Vieira prompt ins Lager der Befürworter. Darum gab es im November 2019 eigentlich eine Mehrheit. Bei der angesetzten Abstimmung votierte jedoch Kroatien unerwartet dagegen. Später stellte sich heraus, dass Altmeier zwei Tage zuvor mit seinem kroatischen Ministerkollegen über die anstehende Entscheidung gesprochen hatte, wie die Bundesregierung auf Anfrage der Linken einräumen musste.

Bald darauf verpflichtete das Parlament in Österreich seine Regierung auf Zustimmung für den Vorschlag der EU-Kommission. Seitdem gibt es erneut eine Mehrheit. Aber das scherte die CDU und ihren Wirtschaftsminister nicht. Als die Bundesregierung im zweiten Halbjahr 2020 die EU-Ratspräsidentschaft übernahm, weigerte sie sich, das Vorhaben auf die Tagesordnung zu setzen. Erst als Portugal die Ratsführung im Januar übernahm, wurde ein Kompromissvorschlag erfolgreich verabschiedet. Mit dem folgenden Start des „Trilogs“, der Aushandlung eines gemeinsamen Gesetzestexts mit dem Parlament und der Kommission, schien die Reform nun erstmals in greifbarer Nähe.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Doch jetzt hat die Konzernlobby einen neuen starken Verbündeten gefunden: die Regierung Macron in Paris. Das belegt ein Positionspapier, das Frankreichs EU-Diplomaten vor der jüngsten Trilog-Runde lancierten. Darin fordern sie, der Rat müsse gegenüber dem Parlament darauf bestehen, die Berichtspflichten für die Konzerne drastisch zu beschränken, wie es der Ratsbeschluss als Maximalposition formuliert hatte.

Demnach wäre es den Unternehmen erlaubt, unter Verweis auf vermeint­liche Geschäftsgeheimnisse die Offenlegung der Daten sechs Jahre lang zu verschieben, ohne dass die Begründung durch die Kommission geprüft und widerrufen werden kann.

Gewinne verschwinden

Noch schwerer wiegt, dass die Daten für die meisten Länder außerhalb der EU nur „aggregiert“ veröffentlicht werden sollen. Die Gewinnverschiebung in die großen Steuerfluchtzentren wie die Bermudas bliebe weiterhin verborgen. Das deckt sich nicht nur mit den Forderungen des Verbands der französischen Industrie Medef. Frankreich Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat sich das Papier direkt von der Lobby schreiben lassen. Das geht aus den Metadaten der zugehörigen Datei hervor, die das Ministerium verschicken ließ. Die Frage von Investigate Europe, warum Frankreich sich seine Position zur Steuerflucht von Lobbyisten schreiben lässt, mochte die Regierung in Paris bis Redaktionsschluss nicht beantworten.

Das empört selbst die Vertreterin der konservativen EVP-Fraktion im Trilog, die finnische Abgeordnete Sirpa Pietikäinen. „Würde ich das als Ministerin in Finnland so machen, gäbe es vielleicht sogar eine Ermittlung“, sagt sie. „Aber hier auf EU-Ebene geben sie den Willen der Wirtschaftslobby als nationales Interesse aus, ganz gleich, wie pervers das ist“, erklärt sie die EU-Mechanik. „Mit wem verhandeln wir, mit der Medef oder den EU-Staaten?“, fragt auch die französische Abgeordnete Manon Aubry, die die Linken im Trilog vertritt. Der Forderung aus Paris dürfe das Parlament nicht nachgeben. Andernfalls verkomme das Gesetz zur „politischen Show ohne Wirkung und Nutzen“.

Genau das aber bahnt sich an. Denn die Parlamentarier sind erpressbar. Finden die EU-Gesetzgeber jetzt keinen Kompromiss, könnte das Vorhaben endgültig scheitern, fürchtet die Sozialdemokratin Evelyn Regner, die seit Jahren das Parlament in der Sache vertritt. Nach Portugal übernimmt Slowenien die Präsidentschaft, dessen Regierung ohnehin kein Interesse daran hat.

Dem folgen die Franzosen, die sich jetzt schon querstellen. Wenn es der Regierung Macron gelingt, die übrigen EU-Staaten bei der nächsten Sitzung der ständigen Vertreter am 26. Mai auf die harte Position der Konzernlobby einzuschwören, dann wird den Parlamentariern wohl nichts anderes übrig bleiben, als einem schlechten Gesetz zuzustimmen und darauf zu hoffen, dies später nachzubessern. Die Gewinne von Amazon und Co. werden wohl weiter im Nirgendwo der Steueroasen verschwinden.

Dieser Artikel ist Teil des Projekts „Geheimnisse des Rates“ von Investigate Europe, ein Team von Journalisten aus zehn europäischen Ländern. Im Rat der EU verhandeln Beamte der nationalen Regierungen Gesetze hinter dem Schleier diplomatischer Geheimhaltung. Deshalb versucht IE aufzuklären, welche Regierungen welche Politik im Rat betreiben.

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46 Kommentare

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  • Eine UTOPIE:



    Das Steuerberatungsunternehmen / Anwaltskanzlei das es schafft diese Steuersparmodelle einfach aufbereitet für die Masse an kleineren Unternehmen und angestellte Einkommen (Jeder kann ein Unternehmen gründen) zur Vefügung zu stellen, wird wirtschaftlich unglaublich erfolgreich.



    Also los, ihr Start upper ! Make some real great money !



    Mal schauen wie lange dann diese Varianten der Vermeidung noch möglich sind.

  • Wir müssen vielleicht ein wenig an unserem Wortschatz arbeiten.



    "Volksvertreter"? Das Wort gehört abgeschafft, denn "das Volk" wird offensichtlich schon lange nicht mehr vertreten.



    Und: Stimmt, niemand ist gezwungen, bei amazon zu bestellen. ;-)

  • Aktuelle Petition von WeMove.eu unterzeichnen,



    act.wemove.eu/camp...terziehung-stoppen



    dann weniger oder gar nicht mehr bei Amazon und Co. kaufen.



    Den befürwortenden Staaten über Tourismusportale schreiben: zu Euch fahre ich nicht mehr in Urlaub, bis ... . Wenigstens ein bisschen Ätsch.



    Und danke taz, taxjustice und investigate Europe.

  • Es ist doch ein nicht zu erklärender Widerspruch, UND ich meine rechtlich bzw. gerichtlich "klärbar", wenn wir Steuerzahler*innen einerseits nach "§ 42 AO Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten" behandelt werden, und Altmaier auf der anderen Seite - aufgrund nicht nachgewiesener Behauptungen - uns Steuerzahler*innen dadurch schädigt, dass er durch sein unbegründetes Querstellen die staatliche Einnahme von Steuern in MILLIARDEN-HÖHE verhindert und blockiert.

    Und dass die CDU nicht "immer" an das Gemeinwohl denkt (und handelt), wissen doch nicht erst seit der jüngsten Maskenaffäre.

    ZUDEM: Was meinen denn die GRÜNEN zu diesem Thema? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollte man mal von den GRÜNEN einfordern. Schließlich streben sie ja das Regieren an!

    ;-)

  • mir würde das finanzamt unterstellen, dass ich keine gewinnerzielungsabsicht hätte, sondern nur einem teuren hobby nachgehe und würde mir die steuernummer wieder wegnehmen. vllt sollte ich meinen namen ändern in "amazon"

  • Das verhindern aber stets die Steuerfluchthelfer von Irland bis Zypern.

    Wie wäre dann mit der Eröffnung eines Rausschmiss dieser Ländern und Ungarn gleich hinterher.



    Entweder gemeinsamer Markt oder eben nicht. Bei den Iren würden wird dann auch gleich das Brexitproblem lösen

  • taz: "Die öffentliche Berichtspflicht über Gewinne und Steuerzahlungen „würde deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen“, behauptete Wirtschaftsminister Peter Altmaier unisono mit der Stiftung Familienunternehmen und dem Industrieverband BDI, ohne das je zu belegen."

    Aus diesem Grund bekommt Peter Altmaier (CDU) sicherlich auch irgendwann einmal einen guten Posten in der Wirtschaft. Für viele Politiker ist Politik doch ohnehin nur noch ein Sprungbrett um an die wirklich lukrativen Jobs zu kommen (siehe Lobbypedia). Die Wege der Politiker führen letztendlich in die Wirtschaft und damit auf einen gut dotierten Aufsichtsratsposten. Interessant ist auch, dass Union und auch die FDP seit Jahren so vehement gegen ein Lobbyregister sind.

    Union und SPD müssen endlich weg, bevor das Fass der sozialen Ungerechtigkeit in Deutschland explodiert. Die Reichen wurden unter der CDU/CSU/SPD-Regierung immer reicher und die Armen dürfen sich seit Jahren an eine der 947 Tafeln anstellen.

    Man kann frei nach Shakespeare sagen: "Es ist etwas faul im Staate Deutschland."

    • @Ricky-13:

      "Für viele Politiker ist Politik doch ohnehin nur noch ein Sprungbrett um an die wirklich lukrativen Jobs zu kommen"

      Das ist doch populistischer Blödsinn.

      Politikerjobs sind im Vergleichen zu Jobs in der Wirtschaft völlig unterbezahlt. Wer auf Geld aus ist, geht gleich in die Wirtschaft statt 60 Stunden Wochen in der Politik abzurackern.

      Auch von Politikern der von ihnen favorisierten und nicht genannten Parteien werden sie solche Diffamierungen nicht über ihre Kollegen hören.

      • @Rudolf Fissner:

        Diejenigen, die auf direktem Wege in die Wirtschaft gehen und dort die lukrativen Jobs bekommen, müssen dafür üblicherweise ziemlich ackern und von Schule über Uni und diverse Berufstätigkeiten immer nur Top-Zeugnisse haben.



        Bei Politikern sieht es anders aus. Welche dieser Qualifikationen hat etwa ein Joseph Fischer vorzuweisen?

        • @Khaled Chaabouté:

          Ja schon klar.WiWi-Studenten, die ackern noch mehr als Politiker. Sollen ja schon fast 80h die Woche sein. ROFL

      • @Rudolf Fissner:

        "Das ist doch populistischer Blödsinn." - Ich hatte Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie sich mit solchen Äußerungen zügeln sollen. Wir sind hier nicht in der Springerpresse.

        Die großen Manager sind übrigens Mathematiker, Physiker und Ingenieure, aber keine Juristen, Lehrer und Volkswirte, die ihr "Glück" in der Politik suchen und dann auf einen "Posten" in der Wirtschaft hoffen, den sie ohne ihre "Fäden in der Politik" nie bekommen würden. Immer mehr "Volksvertreter" vertreten leider nur noch das Kapital und bekommen für geleistete Dienste später dann einen "Belohnungsposten", den manche auch Aufsichtsratsposten nennen. Welches Unternehmen lässt sich auch schon von einem Ex-Politiker beraten und zahlt solchen Leuten dann auch noch ein horrendes Gehalt, wenn der Politiker nicht vorher "Politik" für das Unternehmen gemacht hat?

        Aufsichtsratsposten für Politiker sind nichts anderes als ein "Dankeschön" der Wirtschaft für "geleistete Dienste" und natürlich für das Netzwerk, was diese Politiker auch noch mitbringen.

        • @Ricky-13:

          Passt doch 🤣

          Zitat PBP "Dabei lassen sich typischerweise zwei Gruppen von Feindbildern [der Populisten] unterscheiden: Einerseits politische, ökonomische oder kulturelle Eliten, die in ein antagonistisches Verhältnis, also in einen feindschaftlichen Gegensatz, zum „einfachen Volk“ gesetzt werden: "Wir" gegen "die da oben". Diese Eliten werden als abgehoben, korrupt, selbstsüchtig und nur am eigenen Machterhalt interessiert dargestellt. " www.bpb.de/politik...n-unter-populismus

  • Altmaier - schon wieder die CDU. Die letzte "Anstalt" hatte nicht von ungefähr die CDU zum Thema.



    Wer noch glaubt eine Partei, die auf der Spendenliste von Konzernen steht würde die Interessen des Volkes vertreten, ist naiv.

    • @Fovbi:

      Oder einfach andersrum: Das Völkchen spendet gewissen Parteien nichts, weil es diese für unfähig hält: www.wahlrecht.de/umfragen/

      • @Rudolf Fissner:

        "Linkspartei, SPD, Grüne und CDU müssen Strafen wegen unzulässiger Parteispenden zahlen." ZEIT.



        In Ihrer Logik bliebe nur die FDP. Da gstimme ich Ihnen zu: Die wird zu Recht für unfähig gehalten.

        • @Yossarian:

          Nein Yossarian, da haben Sie die Logik meines Beitrags wohl nicht verstanden.

          Ich habe lediglich den Populismus im Beitrag des Vorredners "Interessen des Volkes" aufgegriffen und die Niedrigkeit der Spenden für eine Partei als Messlatte für die Beliebtheit bei Herr und Frau Volker genutzt 🤣

    • @Fovbi:

      So sieht's aus:



      www.wiwo.de/politi...pfen/27101030.html

      • @Rainer B.:

        Ja, leider auch von den Grünen braucht man nach solchen Spenden nicht mehr viel zu erwarten.

        • @Fovbi:

          Als Spender durchaus schon.

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ich überlege gerade, was ich bestürzender finde: Die Steuervermeidung Amazons oder die Dummheit der Franzosen, Metadaten aus ihren eingereichten Dokumenten zu entfernen...

  • Bin traurig



    Man möchte sich gut fühlen. Deshalb verhält man sich anständig, das hat man als Kind so gelernt und auch als Maxime gern gelebt. Dazu gehört auch, dass man seinen Beitrag zur Gemeinschaft leistet, z,B. Steuern.



    Zunehmend erkenne ich jetzt, dass man als Bürger (m,w,d) damit "der Idiot" ist, in vielen Bereichen.



    Amazon ist nur ein Beispiel, weil gut für die Überschrift. Die Übeltäter, weil gewissenlos, sind die Großunternehmen, allen voran die DAX-Unternehmen, die u.a. die CDSU-Regierung so eilfertig mit Pandemie-Geld überschüttete (n). (die Doppeldeutigkeit ist beabsichtigt ;)).



    Beleg/Zitat:



    "...Kommission ihren Vorschlag. Im EU-Parlament fand die Reform im Juni 2017 eine breite Mehrheit. Doch die deutsche Bundesregierung sperrte sich. Die öffentliche Berichtspflicht über Gewinne und Steuerzahlungen „würde deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb benachteiligen“, behauptete Wirtschaftsminister Peter Altmaier unisono mit der Stiftung Familienunternehmen und dem Industrieverband BDI...."



    Danke für diesen Beitrag, der die Urheber dieser anti-Gemeinschafts Verbrechen wieder einmal benennt: Altmaier als Handlanger, Unternehmen des BDI, sonstige Großunternehmen.



    Biden gab kürzlich einen Impuls, dem wir in Deutschland Nachdruck verleihen sollten, damit es für die deutschen CDSU & Co Handlanger zu peinlich wird, gegen die Interessen von 82,5% der dt. Bürger zu handeln. Lt. Statista besaßen 2020 nur 17,5% der Deutschen Anteilsscheine/Aktien von Unternehmen.

  • Nicht aufregen, sondern einfach nicht mehr bei Amazon und allen anderen ähnlich handelnden Konzernen kaufen.

    Huch! Das ist ja unbequem, da muss man ja richtig nachdenken und dann etwas *ändern*!

    Das ist vielen Menschen dann doch zu anstrengend.

    • @Herbert Zahn:

      Wenn für Großbetriebe andere Regelungen getroffen werden als bei Lohnsteuerpflichtigen, verdient das sehr wohl Aufmerksamkeit und Aufregung.

      Warum soll Amazon keine Geschäfte machen? Amazon muss seine Gewinne aber dort bezahlen wo sie anfallen.

      Huch, da würde mancher Lobbyist arbeitslos.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Sancho:

        Diese Regelung würde Deutschland ziemlich teuer zu stehen kommen, weswegen Deutschland dagegen ist.

        • @83379 (Profil gelöscht):

          Wie meinen SIe das?

          Steuerinnahmne sind also neuerdings schlecht für eienn Staat oder wie?

          Oder das der Einzehandel vor unlautem Wettbewerb geschützt wird und somit mehr Einnahmen macht?

          Ich bin mir sicher SIe meinen was anderes, daher bin ich neugierig.

    • @Herbert Zahn:

      Warum sollte man nicht bei einem Unternehmen einkaufen, was sich an geltende Gesetze hält? Der schwarze Peter liegt hier nicht bei amazon sondern bei der deutschen Regierung. Und an diesem Punkt gilt es anzusetzen - es ist völlig egal, ob das Unternehmen, dass die Möglichkeiten ausnutzt, nun amazon, Apple, Alphabet oder Microsoft heißt, Die Gesetzgebung muss geändert werden. Und so einfach das in der Vorstellung auch klingt: das regelt nicht der Markt, indem das Konsumverhalten geändert wird.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Herbert Zahn:

      Mache ich schon wo möglich, man muss aber sagen das viele andere Firmen sehr schlechten Service haben was Lieferzeiten, Kundenservice etc. angeht.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "Doch die deutsche Bundesregierung sperrte sich. "

    Das heißt doch nichts anderes als dass Altmaier die deutschen Familienunternehmen massiv stützt, während uns Bürgern eine Menge Geld verloren geht.



    Das entpricht nicht dem Eid, den auch die MP ablegen müssen.

    "Das kostet die Staatskassen der EU-Länder nach Schätzung der EU-Kommission bis zu 70 Milliarden Euro im Jahr, fast die Hälfte des jährlichen EU-Budgets."

    Der Mann sollte sofort seinen Platz räumen!

  • Das wahre Versagen, zunächst hauptsächlich hier in Deutschland, aber dem als bequemem Vorbild bereitwillig folgend, ist die EU. Wem es nutzt ist hier und in jeder Menge weiterer Medien ausführlichst geschildert und kritisiert: Sowohl vom häuslichen Sessel als auch von den Regierungs- und Parlamentssitzen aus üben wir uns in Kritik, Selbstkritik und dem Ersinnen von hervorragenden Lösungsansätzen und -vorschlägen. Was folgt?



    Nichts!



    Wachen wir eigentlich immer erst auf, wenn es zu spät ist? Wenn unsere Mittelschicht unsere kleinen, mittelgrossen und größeren Unternehmen kaputt sind. Wenn unsere Infrastruktur in den Innenstädten auch durch bodenlos hohe Gewerbemieten vor die Hunde gegangen ist und das beliebte Shopping in den Cities wegen der bedrückenden Leerständen durch diese ruinöse Bundeswirtschaftspolitik vom Bürger nicht mehr wahrgenommen werden will? Und das alles, weil eine Regierung wie diese hier, ihre Augen vor den beschriebenen Missständen verschließt und gleichzeitig die Lösungen nicht realisieren will! Das alles, weil sie Angst um ihre Pfründe hat, die so manche Konzerne ihren Mitgliedern nach der Politikphase offenbar vorschlagen? Sind wir schon so weit?



    Dann muss wahrhaftig neuer Wind durch nationale und EU-Parlamente blasen und junge und junggebliebene Kräfte im Bewusstsein ihres Auftrages und ihrer Möglichkeiten an die Spitzen kommen lassen.

    • @noevil:

      Müssen wir wirklich noch sagen: typisch deutsch - super im Pläne schmieden. Aber wie immer nur heiße Luft, mehr nicht? Die Realisierung wirklich großer Projekte schaffen wir nicht und deshalb packen wir sie auch gar nicht erst an. Und deshalb ducken wir uns nach unseren großmäuligen Ansagen und Reden hinter der Ausrede, dass unser Beitrag nur im Verbund mit anderen gelingen könne? Damit machen wir uns bequem klein und werden als globale Wirtschaftsgrösse nicht nur zum Zwerg, sondern mutieren von der Lokomotieve zum Totengräber mit dem Schlusslicht der Nationen, die nicht nur viel bewegen konnten sondern auch könnten.

      • @noevil:

        „Die Realisierung wirklich großer Projekte schaffen wir nicht und deshalb packen wir sie auch gar nicht erst an“



        Ich vermute Sie spielen auf BER, Elbphilharmonie und Stuttgart 21 an.



        Bei BER und Elphilharmonie trifft das sicher zu.



        Bei Stuttgart 21 tun sich jedoch noch ganz andere Abgründe auf.



        Wenn diese Projekt wie jetzt geplant fertiggestellt sein wird, wird der Steuerzahler über 14 Mrd oder gar 20 Mrd (wie neuerdings angedacht) investiert haben und die Allgemeinheit wird weniger haben als zuvor. Der neue Bahnhof leistet verkehrstechnisch wesentlich weniger als der alte (mit der neu angedachten Erweiterung wenigstens fast so viel wie der alte), birgt eine Reihe von Risiken (Brand, Überflutung, Anrollgefahr, Hebungen durch Keuperdehnung) und Unannehmlichkeiten (mehr Barrieren, feinstaubgeschwängert, eng) und ist zudem wesentlich Wartungsaufwändiger.



        Einziger Vorteil die Direktverbindung von Flughafen und Hauptbahnhof.



        Nutznieser des Projektes sind einige Investoren, die dann in bester Innenstadtlage Stuttgarts wichtigste Frischluftschneise zubauen dürfen und einige Tunnelbohrfirmen, die sich eine goldene Nase verdienen.



        Es zeigt sich, dass das eigentliche Projekt von Stuttgart 21 nicht die Verbesserung der Infrastruktur ist, sondern eine Umverteilung des Geldes von staatlichen in private Kassen. Und dieses Projekt gelingt uns meisterhaft.

      • @noevil:

        >>Die Realisierung wirklich großer Projekte schaffen wir nicht und deshalb packen wir sie auch gar nicht erst an.

      • @noevil:

        "typisch deutsch - super im Pläne schmieden. Aber wie immer nur heiße Luft, mehr nicht?"



        Sie meine wohl: super in Versprechungen dem Volk gegenüber, aber real immer das Volk verar...nd zugunsten der Lobby?

  • Ich gehe mal davon aus, dass sich unsere Politiker nach Kräften die Taschen füllen. Die in Berlin, in Brüssel und in Lissabonn - und nicht nur dort.



    Und wir wählen diese Schade auch noch !

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Bolzkopf:

      Also ich hab' die noch nie gewählt - und 1998 das letzte mal sozialdemokratisch!

    • @Bolzkopf:

      Nur, wenn Sie bei den Bundestagswahlen weiter bei den aktuellen Regierungsparteien das Kreuz machen!



      Kleiner Tip: es gibt auch Parteien, die zur Wahl antreten und noch nie im Bundestag waren. Vielleicht sollte man denen mal eine Chance geben!

  • Das ist noch nicht einmal Versagen, sondern bewusst verantwortungsloses Handeln seitens der Politik. Geld welches der Allgemeinheit zusteht wandert in die Taschen von Investoren. Einen sozial-ökologischen Umbau Europas kann man so vergessen.

  • Konzerne und Regierungen - offenbar mehrheitlich eine verschworene Gemeinschaft. Und wenn Du das benennst, bist Du Verschwörungstheoretiker? Und ist das Verhalten der Bundesregierung eine Art Verrat am Volk - "Steuerhinterziehung" als staatliche Aufgabe - , jedoch nicht am Vaterland? Die Staatskasse wird organisiert geleert, und das in Zeiten sozialer Schieflage und gigantischer Umweltkosten .

    • @Lieblich:

      Man kann strukturelle Defizite im System völlig problemlos kritisieren und diese Kritik auch mit belegbaren Fakten unterfüttern. Genau das also was zB dieser Artikel tut. Wer aber nicht dazu in der Lage ist seine Kritik sachlich und faktenbasiert zu formulieren, was ja ganz offensichtlich durchaus möglich ist, sondern meint sich dazu Verschwörungsmythen, nationalistischer Stanzen wie "Vaterland" und Fascho-Vokabular wie "Verrat am Volk" (aka 'Volksverräter') bedienen zu müssen, sollte die Gründe dafür zuallererst mal bei sich selbst suchen.

      • @Ingo Bernable:

        Danke für den Hinweis auf die mögliche Interpretation, die ihrerseits eine beliebte Verengung des Begriffes "Volk" ist. Bei "Volk" beziehe ich mich auf die objektiven Faktoren wie kulturelle Verwandtschaft, gleiche Sprache und politische Schicksalsgemeinschaft (Begriffe des Völkerrechts) und auf die Soziologie - "Volk" als klassifizierender Überbegriff für mehrere Ethnien, die sich als Gesamtgesellschaft verstehen. Und jetzt bedenken Sie, welchen Stellenwert die Union Volk und Vaterland in ihrem Programm und ihren Reden gibt und wie diese Politik das konterkariert. Dann stossen Sie möglicherweise - aber nicht zwingend - auf die Intention meines Kommentars.

        • @Lieblich:

          Wie sie korrekt erkannt haben ist das Volk, in Abgrenzung zur Bevölkerung, idR ethnisch-kulturell definiert und allein deshalb schon kaum vom Begriff der Nation (lat. natio = Geburt) zu trennen. Oben schrieben sie nur unwesentlich verklausuliert von 'Volksverrätern' und nun vom Volk als "Schicksalsgemeinschaft", einem Schlagwort mit ebenso brauner Historie. Mir bleibt nur der Schluss, dass die tatsächliche Intention auf eine Diskursverschiebung nach rechts gerichtet ist.



          de.wikipedia.org/w...einschaft%E2%80%9C

          • @Ingo Bernable:

            „Man kann“ diese unsäglichen Zustände „völlig problemlos kritisieren“, sehr großzügig, aber selbstredend nur mit dem korrekten Vokabular. Ein falsches Wort – zack, Nazi. Und schon ist das Recht auf Kritik verwirkt, und man muss „die Gründe dafür zuallererst mal bei sich selbst suchen“. Ganz groß.

            • @Ruhig Blut:

              Das ist doch auch nur die alte Leier von wegen 'das wird man ja wohl noch sagen dürfen'. Es gibt einfach Begrifflichkeiten die eindeutig und unzweifelhaft belastet sind. Darauf kann man Rücksicht nehmen oder muss eben damit leben auf die Historie seiner Terminologie aufmerksam gemacht zu werden.



              "Ein falsches Wort – zack, Nazi. Und schon ist das Recht auf Kritik verwirkt"



              Sowohl Lieblich, als auch sie, können ihre Thesen doch hier ganz uneingeschränkt in aller Öffentlichkeit ausbreiten. Das "Recht auf Kritik" ist ja nun wirklich nichts was ich ihnen zugestehen oder entziehen könnte, ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es auch völlig problemlos möglich ist Defizite im Steuersystem auch zu kritisieren ohne dabei eim völkisch Trüben zu fischen. Wer jedoch meint ohne derartige Kategorien nicht auskommen zu könne, sollte sich dann aber auch nicht wundern wenn seine Position dem ideologischen Ursprung der verwendeten Termini zugerechnet wird.

  • "... weil die Regierungen von Frankreich und Deutschland Hand in Hand mit der Konzernlobby das Projekt sabotieren, ..." (zitat)

    Wenn ein Unternehmen wie Amazon keine Steuern zahlen muss, wie soll eine Buchhandlung im Westend oder in Kreuzberg gegen so ein Unternehmen konkurrieren, selbst große Ketten geraten in die Defensive, wenn ein Unternehmen so konstruiert ist. Dass es so ist, geht ja auch nur, wenn Deutschland und Frankreich es zulassen. Unter normalen Konditionen wäre dieses Unternehmen in Schwierigkeiten geraten. Amazon unterdrückt auch Gewerkschaften und übt erheblichen Druck auf Betriebsräte aus. Das ganze Unternehmen ist ein Problem für demokratische Rechtsstaaten mit Arbeitnehmerrechten. Die Steuervermeidung geht einher mit einer aggressiven, anti-sozialen Sicht auf die Arbeitnehmer und das Spiel mit Subunternehmen, Versandzentren und anderen Einrichtungen. Amazon lässt auch immer häufiger bestimmte Produkte direkt produzieren, das stärkt das Unternehmen nochmals.

    Angeblich will Olaf Scholz organisierte Arbeiter vertreten ... das wollte die SPD angeblich seit langer Zeit. Seit 1998 hatte die SPD genug Gelegenheit, dies in diesem Bereich unter Beweis zu stellen. Interessant wird es jetzt, da die Grünen immer stärker sind und sie mit der Union eine Regierung bilden könnten, würden sie dafür sorgen, dass Amazon Steuern bezahlt?

    • @Andreas_2020:

      Ach was denn. Der Markt wird es richten. Wenn Hr. Altmaier im Herbst aus der Regierung ausscheidet, hat er schon heute einen vollen Kalender. Schließlich wird seine Geschäftsidee die Beratung von Kleinunternehmern und deren Steuervermeidung" ein durchstartendes Startup. Niemand wird eine bessere Beratung für alle die gebeutelten Einzelhändler anbieten können, auf dem Weg zum gleichen Geschäftskonstrukt wie Amazon.



      Herr Nüßlein, oder war es Hr. Sauter, hatten möglicherweise schon eine Beratungsstunde. Schließlich lies einer der Beiden seine Masken-euros nach Lichtenstein überweisen. Vermutlich lassen sich dort dann auch noch die Steuern für die Provisionen sparen. Näheres weis Hr. Altmaier. Und ganz im Ernst, wer hat heute schon noch ein Konto in Deutschland laufen?

  • War klar