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Schweiz streitet über Halal-FleischDie Qual beim Schächten

Müssen Tiere beim betäubungslosen Schlachten unnötig leiden? Die Schweiz debattiert ein Importverbot für koscheres und Halal-Fleisch.

Protest gegen Schächtung gibt es auch in Deutschland, hier 2012 in Berlin Foto: reuters

GENF taz | Sommerloch? Keineswegs. Die Schweiz debattiert in der nachrichtenarmen Zeit erregt ein Importverbot für geschächtetes Fleisch. Betroffen von einem Verbot wären die rund 18.000 Juden und 320.000 Muslime im Land. Sie sind auf die Einfuhr von koscherem und Halal-Fleisch aus dem Ausland angewiesen, da Schächten, das betäubungslose Schlachten von Tieren, in der Schweiz seit 1893 verboten ist.

Auslöser der Debatte ist ein mit „Koscheres Fleisch soll in der Schweiz verboten werden“ überschriebener Artikel des Zürcher Tagesanzeiger über einen Nationalratsbeschluss vom Juni. Darin beauftragte es den Bundesrat, also die Regierung, „unter Berücksichtigung internationaler Verpflichtungen, ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Produkte zu erlassen“.

Der Antragsteller, der sozialdemokratische Abgeordnete Matthias Aebischer, nannte in der Begründung lediglich Froschschenkel, Pelze und Gänsestopfleber. Das führte damals kurzzeitig zu einem Sturm der Entrüstung in der französischsprachigen Westschweiz, wo die „Foie gras“ beliebt ist.

Als Beleg für seine Schlagzeile zitierte der Tagesanzeiger nun die Präsidentin der Tierschutzvereinigung „Alliance Animale“, Katharina Büttiker. Sie sagte, es stehe „außer Frage, dass Halal- und Schächt-Fleisch zu den tierquälerisch hergestellten Produkten zählen, deren Import verboten werden muss.“

Importverbot verstösst gegen WTO-Regeln

Das zuständige Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen verweist hingegen auf einen Passus des Parlamentsbeschlusses, wonach „die internationalen Verpflichtungen der Schweiz berücksichtigt werden“ müssen. Erst 2016 hatte der Bundesrat festgestellt, ,,dass Importverbote für islamisches Halal- oder jüdisches Schächt-Fleisch im Prinzip gegen das Abkommen zur Errichtung der Welthandelsorganisation (WTO) verstoßen, sofern sie nicht sanitätspolizeilich begründet sind“.

Die allererste Volksinitiative in der Schweiz hatte bereits 1893 das Schächtverbot in der Verfassung verankert. Die Initiative war von Tierschützern lanciert worden, die Abstimmungsdebatte war jedoch antisemitisch geprägt: Es ging vor allem um den Widerstand gegen die Immigration von Juden.

Inzwischen ist das Verbot aus der Verfassung gestrichen, dafür 1978 im Tierschutzgesetz aufgenommen worden. Es sieht vor, dass trotz Schächtverbot die Einfuhr von Koscher- und Halal-Fleisch erlaubt bleibt, „um eine ausreichende Versorgung der jüdischen und der islamischen Gemeinschaft mit solchem Fleisch sicherzustellen“.

2016 wurden 140 Tonnen koscheres Fleisch und 512 Tonnen Halal-Fleisch in die Schweiz importiert. Seit 2001 scheiterten bereits zwei Volksinitiativen mit dem Ziel eines Importverbots.

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118 Kommentare

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  • Grundsätzliche Werte wie das Verbot des Tierquälens müssen grundsätzlich für alle gelten. Jeder ist vor dem Gesetz gleich. Die Religionsfreiheit hat hier zurückzustehen.

     

    Genau so wie wir Kinderarbeit bei importierten Produkten kritisieren und ggf. den Import verbieten, wäre es nur konsequent, es auch bei Tierqualerzeugnissen zu tun.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Die berechtigte Sorge um das Wohl der Tiere wird hier bei einigen als Vorwand benutzt, um gegen bestimmte Religionen zu hetzen oder vielmehr gegen die, die sie ausüben, falsch ausüben, wie einige selbsternannte Religionsexperten hier Kund tun.

    Solange es in Deutschland gigantische Schweinemastfabriken gibt, wo die Tiere unter grausamsten Bedingungen gehalten werden, nur um billiger und mit mehr Gewinn zu produzieren, sollte man nicht über das Schächten schwadronieren. Wie viele Leute, die das Schächten kritisiere, essen hier Wurst oder Fleisch, das unter diesen grausamen Bedingungen hergestellt wurde?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Es gibt Ernährungsweisen, die sind in jedem Staat legal. Niemand ist gezwungen, Fleisch zu essen.

      Die von Ihnen angesprochenen Missstände in deutschen Fleischfabriken haben bei mir schon lange zu Fleischverzicht geführt. Wieso sollte ich religiös motiviertes Zutodequälen anders beurteilen?

  • Das Schächten beruht auf einer ausschließlich Religiösen Zeremonie der Steinzeit, die durch keinerlei wissenschaftlichen Beweisen behauptet das Fleisch das nicht geschächtet wurde unrein ist. Wer darauf besteht geschächtetes Fleisch zu essen, behauptet im Umkehrschluss das die "Anderen" unrein essen. Das ist Diskriminierung.

    • @Ukung:

      Die Unreinheit besteht im Leid des Tieres, wenn es nicht mit einem sauberen, scharfen Schnitt schnell getötet wird und dann gut ausblutet. Abraham kannte keine bessere Methode, ein Tier zu töten, wenn es denn sein mußte.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Ukung:

      So oder ähnlich stand das auch mal im Stürmer.

  • Wer geschächtetes Fleisch essen will, soll dies dort tun, wo das Schächten politisch opportun ist.

    • @Nikolai Nikitin:

      Was für ein Glück wir doch haben, daß tierquälerische Viehtransporte nach Tier-KZ, der zu 95 % tatsächlich wirksame Bolzenschuß neben dem schon toten Artgenossen und das qualvolle CO₂-Ersticken politisch opportun sind, die Hofschlachtung auf der Kleinbauernweide aber ein Nono im Sinne des Tierwohls ist.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Und wo soll das sein?

      • @82236 (Profil gelöscht):

        In den Ländern, in denen gesellschaftlicher Konsens über das Schächten von Tieren herrscht. Davon gibt es nicht wenige.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Nikolai Nikitin:

          Also Juden und Moslems raus?

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Ihre Interpretation, nicht meine Aussage. Es ging um dass Essen von Fleisch geschächteter Tiere. Man kann auch fleischlos leben.

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              Versuchen Sie mal einen orthodoxen Juden oder strenggläubigen Moslem zu überzeugen auf Fleisch zu verzichten und auf das riutelle Töten eines Tieres. Ich glaube, wenn Sie nicht bereit sind eine langsame Entwicklung und Veränderung der Gebräuche zu akzeptieren, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als diese Menschen des Landes zu verweisen oder wenn sie nicht wollen auf altbewährte Methoden zurückzugreifen.

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Versuchen Sie mal, in Marokko, Algerien oder Saudi-Arabien ein Schweineschnitzel zu bestellen. Viel Erfolg.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Wird doch deutlich gesagt ! Dort wo das Schächten politisch opportun ist.

        Erst fertig lesen und dann schreiben, bitte.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @Ukung:

          Wenn man Ihre Gedanken bis zum Ende weiterführt, müsssten die orthodoxen Juden und strenggläubigen Moslems Deutschland verlassen.

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Nur wenn sie nicht auf ihre religiösen Sonderrechte verzichten mögen.

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @kleyrar:

              Klare Antwort. Da versteckt sich wohl ein Antisemit und Antimoslem hinter einem Tierschützer. In Auschwitz wurde wenigstens nicht geschächtet, da wurden Menschen industriell abgechlachtet, darunter viele orthodoxe Juden, die das Schächten nicht lassen wollten.

              Heute beschränkt sich das indutrielle Abschlachten in Deutschland nur noch auf Tiere, vor allem Schweine in den überdimensionalen Schweinemastfabriken, wo alles im Sinne der sanften Tierhaltung getan wird, oder?

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Der Holcaustvergleich ersetzt in einigen Millieus wohl das Ausrufezeichen.

                 

                Im übrigen ist halal-Schlachtung nach islamischer Lehrmeinung sehr wohl mit vorheriger Betäubung vereinbar, wird nur von den 120%ern abgelehnt.

                http://www.zeit.de/online/2006/48/schaechten-prozess/komplettansicht

                 

                Demnach ist es an den Muslimen, die Bereitschaft zum Kompromiss und am Abrücken von Maximalforderungen unter Beweis zu stellen.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Hitler war ja wie bekannt ist Vegetarier, womit klar bewiesen ist, dass Vegetarier auch böse Menschen sein können. Nach der Unaghängigkeit Indiens wurden ganze muslimische Dörfer von vegetarischen Hindus niedergemacht und die Bevölkerung niedergemetzelt. Deswegen sollte man vorsichtig sein und rituelles Schlachten nicht rassistisch missbrauchen, vielmehr durch vorurteilsfreie Aufklärungsarbeit daraufhin wirken

    dass die Rechte der Tiere auch von jüdischen und moslemischen Mitbürgern wahrgenommen werden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @82236 (Profil gelöscht):

      Ja, der GröFaz. Eines seiner Lieblingsessen war gefülltes Täubchen.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Was ist das für ein Argument? Und wenn er Nichtraucher gewesen wäre, können demnach auch Nichtraucher_innen böse sein?

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Wie kamen Sie denn überhaupt auf den Gedanken, dass Vegetarier 'bessere' Menschen sein könnten ? Nach dieser Logik wären dann Fleischesser wohl 'schlechtere' Menschen ?

      • @Nikolai Nikitin:

        So wie die Fleischesser regelmäßig in jedem Forum bei den entsprechenden Gelegenheiten die Vegetarier umdrehen wollen (hier bisher erstaunlicherweise nicht), muß Fleischessen was ganz tolles sein, Vegetarier zu sein hingegen was Böses.

         

        Wenn ich mein Wurstbrot esse und jemand Anderes Müsli, fällt mir kein Zacken aus der Krone.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Nikolai Nikitin:

        Weil viele sich für bessere Menschen halten.

        • @82236 (Profil gelöscht):

          ... in einem Anflug von Schizophrenie ? ;-)

          • 8G
            82236 (Profil gelöscht)
            @Nikolai Nikitin:

            Reden Sie mit Ihrem eigenen Psychiater, dem haben Sie bestimmt einiges zu erzählen.

            • @82236 (Profil gelöscht):

              Wieso diese Aggression ?

              • 8G
                82236 (Profil gelöscht)
                @Nikolai Nikitin:

                Weil Sie hier augenscheinlich unbefugte Ferndiagnosen stellen?

                • @82236 (Profil gelöscht):

                  Ok, jemand, der sich für einen besseren Menschen hält, leidet also nicht an Schizophrenie. An was denn dann ?

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    "....bräuchte es eine Armee von Schützen...."

     

    Fiel mir hinterher auch ein. Lösung zur Minderung des Fleischverbrauches: 95% von ihnen mit Platzpatronen ausrüsten. Und Schalldämpfer natürlich.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      @VIRILIO weiter unten

  • Kein Mensch ist auf den Import von (Halal-)Fleisch "angewiesen" (vgl. 1. Absatz) , da niemand Fleisch zum (Über-)Leben benötigt.

  • Warum dann nicht anders herum? Grausamkeiten woanders rechtfertigen keine Grausamkeiten bei "uns". Wie ich bereits schrieb, wäre es ansonsten Doppelmoral, wenn mensch es hier anders hielte, und sich dennoch über "andere" empörte.

    Es gibt zwei wesentliche Positionen zur Verminderung von Tierleid:

    die eine ist die Abschaffung von Tierausbeutung und die andere ist die Reformierung von Tierausbeutung (größere Käfige, Verbot von Abbrennen von Hörnern, Verbot des "Kupieren" von Schweineschwänzen...) Erstere ist die Tierrechtsposition, zweitere die Tier"schutz"position. Biofleisch o.ä. ist kein Ziel der Tierbefeiungsbewegung bzw. politischen Veganer_innen.

    Auf Sozialen Netzwerken lassen sich häufig rassistische Äußerungen als Reaktionen auf Bilderpostings mit Tierquälerei in "anderen" Kulturen beobachten. Die Heftigkeit der Äußerungen geht bis zu Vernichtungsfantasien gegenüber ganzen Menschengruppen. Sie schreiben ja zum Schluss selbst, dass Sie nicht glauben, "dass sie [die Chance für Einstellungsänderung] mehrheitlich beim Schopfe ergriffen wird." Letztlich bestätigen Sie damit meine und Arno Birners Argumentation...

    • @Uranus:

      Der Kommentar ist eine Antwort an Atalayas Kommentar 19:50, 18.8.2017

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...in manchen Religionen ist 'steinigen' an der Tagesordnung, soll der Rest der Menschheit das auch akzeptieren? Denn, angeblich geht es hier auch um Religionsfreiheit, oder wie auch immer.

  • Streit um des Kaisers Bart.

    Ob das Tier jetzt noch ein paar Sekunden ruckt und zuckt oder nicht - so oder so hat es sein letztes Mäh oder Muh getan.

    Die Schweiz sollte eher über eine Aufhebung des überkommenen Schächtverbotes diskutieren. Erstens ist das 19. Jahrhundert lange vorbei. Zweitens muss dann nicht mehr teuer importiert werden.

    • @Linksman:

      Es ist schockiernd, dass es Menschen gibt, für die das Leid der Tiere im 21ten Jahrhundert noch immer keinerlei Bedeutung hat.

    • @Linksman:

      Bei einem Menschen würden Sie wohl nicht sagen, egal, ob er im Todeskampf ausblutend "noch ein paar Sekunden ruckt und zuckt oder nicht"... bei Tieren ist das scheinbar anders.

       

      "Erstens ist das 19. Jahrhundert lange vorbei. "

       

      Und deshalb gelten keine ethischen Werte?

      • @Grmpf:

        Ich würde mich sehr freuen, wenn alle, die sich vehement gegen das Schächten einsetzen genau so vehement dafür kämpfen würden, dass "unsere" Standards zur Tötung von Tieren, die wir verspeisen möchten, tatsächlich weniger quälerisch sind, als es aktuell der Fall ist.

        Tatsächlich werden im Rahmen des aktuellen massenhaften Fleischkonsums, der natürlich möglichst billig sein soll, nicht mal die Standards eingehalten. Es ist die Gier auf allen Seiten, die auf den Schlachthöfen für entsetzliche Situationen sorgt.

        Hier für ethisch wenigstens erträgliche Zustände zu kämpfen hätte einen ungleich größeren Effekt als heuchlerisch mit dem Finger auf andere zu zeigen. Aber dazu müsste man sich ja mal an die eigene Nase fassen.....

      • @Grmpf:

        Rechtsstaat, Parlamentarische Demokratie, freie Presse, unabhängige Wissenschaft etc. Alles aus dem 19. Jahrhundert.

         

        Zeit diesen Spießerquatsch von "dead white men" zu entsorgen und ganz postmodern durch exotischere Konzepte zu ersetzen.

  • "Sie sind auf die Einfuhr von koscherem und Halal-Fleisch aus dem Ausland angewiesen."

     

    So kann man es auch ausdrücken. Man kann es aber auch so sehen: "Sie sind auf die fortgesetzter Mißachtung eines ethischen Grundsatzes angewiesen."

     

    Für die Schweiz stellt sich damit auch die Frage, ob die Mißachtung ethischer Grundsätze zur Schweiz gehören soll. Manchmal geht es eben nicht um ein "sowohl als auch", sondern schlichtweg um ein "entweder oder".

  • Ich war einmal, als damals 17 jähriger, und es ist auch schon über 30 Jahre her, bei der Schächtung einer Kuh anwesend. Es hat sehr, sehr, sehr lange gedauert.

    15 Sekunden (siehe @Bodo Eggert weiter unten), 30 Sekunden, eine Minute? Die Kuh hätte wohl nichts dagegen gehabt wenn es so "schnell" gegangen wäre.

     

    Oft werden Schächtungen von echten Amateuren durchgeführt, sozusagen als Mannwerdungsritus muss jeder mal und da sind die Begabungen wie überall unterschiedlich verteilt.

    Ok, das ließe sich ja zur Not durch Umdenken und Schulung noch ändern.

     

    Ein Grundproblem ist aber, dass das die Tiere vor dem Schnitt und dem Durchstossen der Nerven in den überstreckten Halswirbeln absolut ruhig fixiert werden müssen und ganz genau wissen was Phase ist und dagegen überirdische Kräfte mobilisieren.

     

    Man braucht also mehrere Leute um das Tier zu Boden zu werfen. Bei einem Schaf reichen dazu zwei Leute, bei einer Kuh braucht man mehrere um zuvor trickreich die Beine einzufangen und zu fesseln, die Kuh umzuwerfen und den Kopf niederzudrücken. Auf großen Schlachthöfen z.B. in Südfrankreich gibt es dazu Apparaturen, ich hab sowas mal in Praxi gesehen. Au Backe...

     

    Die Schweine, z.B. bei Tönnies dagegen wissen nicht was eine CO2 Schleuse ist, es könnte auch ein neuer Stall sein wo es mal wieder was zu Fressen gib. Die gehen da als Gruppe ganz ruhig und neugierig rein, schnüffeln vor sich hin und gucken was geht, wie immer.

    Zudem wirkt eine ca. nach 15 Sekunden wirkende CO2 Betäubung leicht euphorisierend. Kein Wunder das es eine beliebte Selbstmordmethode ist (Autoabgase/Garage).

     

    Auch wenn man mit einem Bolzenschussgerät oder der Elekrozange arbeitet hat man im Gegensatz zum Schächten das Überraschungsmoment auf seiner Seite.

     

    Also ich meine deshalb wer grundsätzlich gegen das Essen von Fleisch ist müsste erst recht gegen das Schächten sein.

    Eigentlich müsste jeder Mensch dagegen sein, auch die Muslime und somit ihre Praxis ändern.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      "Ein Grundproblem ist aber, dass das die Tiere vor dem Schnitt und dem Durchstossen der Nerven in den überstreckten Halswirbeln....."

       

      Wer macht denn sowas? Ist das tatsächliche Praxis?

      Den Rückenmarkskanal zwischen den Wirbeln hindurch zu treffen, dürfte selbst für Geübte vergleichsweise schwierig sein (evt. mehrere Stiche nötig).

      Beim Schächten geht es doch darum mit sekundenschnellem Schnitt die Carotiden zu durchtrennen, was zu schneller Bewusstlosigkeit und anschließend zum Tod führt.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ja das war eine ziemliche Stocherrei mit dem Messer wie ich es in erinnerung habe. Die Kuh war damals aber definitiv nach dem Halschnitt noch nicht sofort tot. Erst nach der anschließenden Stocherei war irgendwann mal Feierabend mit Augenreflexen.

        Eventuell ist es bei Schafen einfacher.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Waage69:

          "Eventuell ist es bei Schafen einfacher"

           

          Ist es.

    • @Waage69:

      Ihre Aussagen zur Schweinetötung sind nicht richtig: Autoabgase sind tödlich aufgrund von CO (Kohlenmonoxid, giftig!), nicht CO2 (Kohlendioxid, ungiftig). Die Schweine, welche mit CO2 getötet werden ersticken qualvoll bei vollem Bewusstsein und mehrminütigem Todeskampf (gibt's in verschiedenen Dokus zu sehen). Man könnte stattdessen Helium nehmen (was wirklich ein tragischer "Selbstmordklassiker" ist), das wäre Schmerz- und Angstfrei für die Schweine, aber etwas teurer, weshalb es natürlich nicht gemacht wird.

       

      Ich würde sagen: Solange mit Tieren so umgegangen wird wie in unserer Fleischindustrie (Aufzucht, Transport, Schlachtung, alles häufig tierquälerisch), kann man Moslems und Juden bitte schön in Ruhe schächten lassen. Wenn Tierschutz, dann bei allen und nicht zuerst bei Minderheiten, aus nur dürr verstecktem Rassismus / Antisemitismus / Xenophobie heraus!

      • 3G
        39167 (Profil gelöscht)
        @Arno Birner:

        Warum sollen die Tiere weiterleiden?

        Weil es bei uns so ist?

        Das ist eine völlig absurde Forderung!

        Foltern wir weiter, da es in anderen Ländern auch so ist.

        Das ist völlig daneben!

        • @39167 (Profil gelöscht):

          "Auch wenn man mit einem Bolzenschussgerät oder der Elekrozange arbeitet hat man im Gegensatz zum Schächten das Überraschungsmoment auf seiner Seite."

          Na, toll, extra ausgeklügelte Perfidität soll auch noch ein Vorteil sein? Vielleicht sollte es noch ein Tier"schutz"gesetz geben, in dem vorgeschrieben wird, die Tiere vor dem Töten zu streicheln?

           

          "Also ich meine deshalb wer grundsätzlich gegen das Essen von Fleisch ist müsste erst recht gegen das Schächten sein."

          Nein, wer genügend reflektiert hat und "grundsätzlich gegen das Essen von Fleisch ist", wird auch grundsätzlich gegen das Töten von Tieren im westlichen Gesellschaften sein und nicht im Einklang mit rechten Hetzer_innen gegen einzelne Tötungspraxen protestieren.

          • 3G
            39167 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Ihre Denkweise ist nicht nachvollziehbar.

            Ich bin gegen das Schächten und trotzdem gegen rechte hetze immun.

            Ihre Unterstellungen diesbezüglich sind einfach nur bösartig.

          • @Uranus:

            Es ist geradezu krotesk, sich auf Kosten der Tiere (Ausbluten/Todeskampf) , als Antirassist profilieren zu wollen.

             

            Das 'lebendige" Ausbluten der Tiere wird im Übrigen keine antisemitischen oder antimuslimischen Ressentiments beseitigen. Eher noch verstärken.

            • @Grmpf:

              Falls Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, ich argumentiere in den vielen Kommentaren von mir für die Befreiung der Tiere, gegen Tierausbeutung (einschließlich des Tötens)...

               

              [Zynismus] Stimmt, schnitzelessenden Rassist_innen würde wohl Zwangstaufungen, Deportationen... entgegenkommen.

          • @Uranus:

            Also wenn in der westlichen Gesellschaft Tiere getötet werden ist das verwerflich, wenn versucht wird das Tierleid zu begrenzen ist das perfide. Dagegen stehen alle Tiertötungspraxen außerhalb der westlichen Gesellschaften auch außerhalb jeglicher Kritik, sind also aus religiösen Gründen sakrosankt.

            • @Waage69:

              Sie stehen nicht außerhalb jeglicher Kritik. Solche "Kritik" bzw. diese Kampagne in der Schweiz befördert jedoch Rassismus bzw. ist rassistisch motiviert. Es zielt auf eine Diskrminierung von Minderheiten ab. Fleischkonsum lässt sich auch anders kritisieren oder reduzieren.

              Ansonsten - den Spruch "erst einmal vor der eigenen Türe kehren" kennen Sie, oder? Das wäre doch einmal ein Ansatz. Als ob Christ_innen, Atheist_innen, weiße Europäer_innen... mehrheitlich vegan leben würden... Wie jene wohl reagieren würden, wenn allgemein Tierproduktion nebst Import von Tierprodukten verboten wäre?

              • @Uranus:

                Vor der eigenen Tür zu kehren ist immer wichtig.

        • @39167 (Profil gelöscht):

          Dann doch lieber Doppelmoral? Munter weiter Tierleichenteile verspeisen und dann auf "die bösen" Muslima und Jüd_innen zeigen? Und dabei vergessen, dass 3 Finger auf einen zurück verweisen ...

      • @Arno Birner:

        Mit Rassismus/Antisemitismus/Xenophobie habe ich wirklich absolut nichts am Hut.

         

        Wenn die Heliumbetäubung praktikabel wäre wäre sie wohl tatsächlich besser als CO2. Aber selbst CO2 ist besser als Schächten da die Tiere zuvor nicht vereinzelt und fixiert werden müssen.

    • @Waage69:

      Die 15 Sekunden sind die Zeit, bis nach dem Abbrechen der Sauerstoffversorgung das Hirn bewußtlos wird, Ohne CO₂ soll das ziemlich schmerzarm sein, mit CO₂ eine Qual. Bolzenschuß soll laut Wikipedia ein deutlich meßbarer Schmerz im EEG sein.

       

      Ich empfehle auch mal eine Youtube-Suche, "Slaughterhouse - The Saddest Place On Earth".

       

      Es geht immer nur um das Schächten, wohlverschwiegen wird dabei, daß unsere christlich-atheistischen Tötungsvarianten, die mit dem Verladen der Tier-KZ-Insassen beginnen, auch die gleiche Verachtung verdienen.

       

      IMO ist das "humanste", direkt auf dem Hof zu schlachten. Das hat aber die Gefahr, daß der Bolzen schlecht sitzt oder der Schächter eben nicht konform mordet.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Bodo Eggert:

        Ich halte bei Rindern Erschießen auf der Weide für eine sehr gute Methode, vorausgesetzt der Schütze ist routiniert. https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Biobauern-duerfen-Rinder-auf-der-Weide-toeten/story/23411433

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @61321 (Profil gelöscht):

          ...ja, scheint so zu sein, allerdings gebe ich zu bedenken, allein um den 'Fleischverbrauch' in Deutschland zu decken, bräuchte es eine Armee von Schützen und dann auch noch mit Maschinengewehren bewaffnet.

  • Also ich habe vor vielen Jahren, als ich noch um die Welt reiste und große Teile der muslimischen Welt von Westafrika bis Südostasien sehen und erleben durfte, auch zahlreiche Schächtungen erlebt. Ich kann nur sagen: völlig unproblematisch das Ganze, wenn vom Fachmann erledigt: ein kurzes Zittern, ein Stöhnen von der entweichenden Luft, dazu das wahnsinnig schnell auslaufende Blut. Minimiertes Leid. Hinter der Debatte stehen ganz eindeutig antijüdische und antimuslimische Vorurteile.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @My Sharona:

      ...vom Fachmann, klar, ein Blick in die Schlachthäuser dieser Erde genügt, um zu erkennen, hier kommt nichts vom Fachmann. Diese Menschen könnten genauso irgendwelche Autos zusammenschrauben.

    • @My Sharona:

      Da haben Sie aber das Glück gehabt immer echten Fachleuten zugeschaut zu haben. Wenn der Schnitt tatsächlich mit Ruhe und präzise angesetzt werden kann ist es ab da ziemlich schnell vorbei.

      An diesen Punkt muss man erst mal kommen: das Tier muss zuvor vereinzelt, eingefangen und fixiert werden. Bei Schafen mag das bei einem wirklich gut eingespielten Team einigermaßen über die Bühne gehen, bei größeren Tieren ist das sehr schwierig.

      • @Waage69:

        Dann gibt es wohl 2 Möglichkeiten um Tierlied zu verhindern.

        1: Es werden gar keine Tiere mehr geschlachtet.

        2: Man verbietet das Töten durch Laien.

      • @Waage69:

        Na, so ganz kann ich da nicht zustimmen. Um Fleisch zu essen brauche ich keinen Stierkampf. Ich muss dafür allerdings ein Tier töten. Nur als Vegetarier ohne Milchprodukte, kann frau sich davor retten.

         

        Das Töten selbst ist der eigentliche Konflikt.

         

        Aber selbst wenn frau diese Tötung für den lebensnotwendigen "Fleischgenuss" in Kauf nimmt, muss die Tötung möglichst schmerz und Stressfrei erfolgen.

         

        Die Betäubung selbst ist i.d.R. weder schmerz noch stressfrei. Ob ein vielleicht nicht sauber angelegter Bolzenschuss oder die Erstickungsgefühle bei der CO2 Vergiftung: immer leidet das Tier.

        Das Leid potenziert sich durch die industrielle Schlachtung: Der Transport, die Umgebung (trotz Hintergrundmusik), die massenhafte Betäubung (die bei einem signifikanten Prozentsatz der Tiere nicht wirkt), das Abbrühen bei vollem Bewußtsein, der falsche Kehlschnitt oder einfach nur die bereits dokumentierte Entfremdung des Arbeiters von seinem "Produktionsmittel" Schlachtvieh lassen die Tiere leiden.

         

        Ich selbst habe in einem islamischen Land gelebt und dort viele Schächtungen miterlebt. Der erste wesentliche Unterschied zu Deutschland ist, dass frau die Tötung, die dem "Genuss" notwendig vorangeht nicht versteckt, sondern teilweise in die Öffentlichkeit bringt. Dies ist wichtig, damit jedermann weiß, was er da isst.

        Das zweite ist, dass Schlachtungen immer individuell vorgenommen werden. So kann keine echte Massenabfertigung entstehen.

        Das was Wikipedia als Todeskampf kolportiert, sind wahrscheinlich die reflexartigen Bewegungen nach dem Durchtrennen der Halsschlagadern. Nur ist nach menschlichem Ermessen spätestens nach Auslaufen des Blutes aus dem Gehirn kein Bewusstsein mehr vorhanden. Das Tier erfährt den Schnitt durch die Schlagadern, wird sofort bewusstlos und empfindet nichts mehr. Oskar Lafontaine hat damals 1990 bei dem Anschlag gegen ihn ähnlich empfunden.

         

        Also muss mensch sich eher gegen die industrielle Massenschlachtung wenden, als gegen das Schächten.

        • @Hassan Abdul:

          "Abbrühen bei vollem Bewußtsein"...oh Mann, in welcher Welt leben Sie eigentlich? Schritt 1: Betäubung, 2: Kehlschnitt und Ausbluten ("Schlachtung"), 3: Abbrühen... Zeigen Sie mir das Tier, Lebewesen, welches nach der Ausblutung "lebend und bei Bewußtsein" in den Abbrüher gelangt! (Oder gibt es inzwischen "Zombietiere"?)

        • @Hassan Abdul:

          Zitat: "Das zweite ist, dass Schlachtungen immer individuell vorgenommen werden"

           

          Stimmt so nicht und wäre so auch nicht möglich da auch der Bedarf an geschächtetem Fleisch riesig ist wird diese inzwischen schon lange auch auf eigens dafür eingerichtetet Großschlachthöfen durchgeführt. In Südfrankreich gibt es z.B. welche.

        • @Hassan Abdul:

          Das Schächten erfolgt heute auch industriell.

           

          Wie hoch ist der "signifikante Prozentsatz" bei der die Betäubung nicht wirkt? Haben Sie dazu valide Informationen?

          • @Waage69:

            Ca.7% bei Rindern...http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/143211/index.html

            Halales Schlachten geht nur individuell, da der Schlachtende gewisse persönliche Voraussetzungen erfüllen und kultische Handlungen vornehmen muss. Sonst ist es nicht halal. Die Videos von Schächtungen zeigen Grausamkeiten die aber nicht dem Schächten, sondern dem Tierschutz geschuldet sind. Diese beiden Dinge schließen sich nicht aus.

             

            Ähnliche Bilder sind auch aus europäischen Schlachthöfen bekannt. Nur diese Bilder führen nicht dazu, dass ein Bürgerentscheid über die Abschaffung von Schlachtungen angedacht wird.

             

            Eine unsachgemäße Schlachtung ist nie halal oder koscher.

            • @Hassan Abdul:

              "Eine unsachgemäße Schlachtung ist nie halal oder koscher"

               

              Ihr Wort in Gottes Ohr!

  • Ich kann nicht begreifen, warum nicht zwischen betäubungslosem Schächten und der Variante mit Elektrobetäubung unterschieden wird. Solange zumindest eine Betäubung vorgeschrieben ist würde das Schächten auch keine andere Tötungsmethode sein als das, was tagtäglich in deutschen Schlachthöfen vor sich geht. So würde man jeglichen Antisemitismus aus der Debatte nehmen. Kein Lebewesen sollte ohne Betäubung getötet werden, egal aus welchem Grund. Natürlich wäre ein völliger Verzicht auf Fleisch das schönste, aber dieses Ziel liegt wohl noch in weiter Ferne.

    • @Vollkornkartoffeln:

      Es ist sogar, wie auf den Videos zu sehen, genau das Gleiche, nur ohne segnenden Robenträger.

  • Angesichts der unzähligen tagtäglichen Tötungen von Tieren für Produkte für die Menschen ist es doch politisch anrüchig eine auf Anti-Schächtung reduzierte Kampagne/Abstimmung/Protest zu machen. Tatsächlich ist ein Schächtungsverbot ein Thema von Rechten, die mit dem Vorwand des Tierschutzes Antisemitismus verbreiten wollen.

    Vermutlich wird der Kampagne mehrheitlich aus antisemtischen bzw. antimuslimischen Ressentiments positiv begegnet. Ginge es ihnen um die Tiere, würden sie vegan leben und sich gegen jegliche Tötung/Ausbeutung von Tieren einsetzen.

    In der linksemanzipatorischen Tierbefreiungsbewegung wird aus oben genannten Gründen eine solche Position/Vorgehen abgelehnt.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      Das Schächten ohne Betäubung verursacht laut Google einen minutenlangen Todeskampf. Da braucht man keinen Antisemitismus zu unterstellen, um das unschön zu finden. Auch gibt es viele, die gegen den Stierkampf sind, die auch nicht konsequent vegan leben. Insofern ist ihr Argument keins.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Schon. Oder meinen Sie, dass allein versuchte Betäubungen es besser machen? Die Tiere werden im Akkord in großen Massen getötet. Wieviele würden davon tatsächlich betäubt? Reichen Betäubungen aus, um Qual und Tötung zu rechtfertigen?

        Kritik gegenüber Stierkampf, schlechte Behandlungen von Hunden in europäischen Ländern oder China, Walfang usw. aber auch Schächtungen sind Auslagerung, Exotisierung von Grausamkeiten, die oftmals rassistischen Ressentiments folgen und die eigene tierverachtende Haltung überdecken soll. Die Anderen seien die "Bösen". "Wir" gehörten aber zu den "Guten", den "Zivilisierten". Mit dem Schnitzel auf dem Teller, der Wurst auf dem Grill, wird sich über Tierquälerei in anderen Ländern, "anderen" Kulturen empört? Schöne Heuchelei! Dabei gibt es berechtigte Gründe Tierausbeutung als nicht zivilisiert anzusehen. Allein sich Gedanken darüber zu machen, Todesangst bei Schlachten zu vermindern, nicht weil dies grausam für die Tiere ist, sondern aus dem eigennützigen, Profitdenken heraus, dass die "Fleischqualität" dann eine bessere sei...

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Ich stimme Ihnen ja in allem zu, nur nicht in dem Vorwurf des Antisemitismus. Die Stierkampfgegner in Deutschland sind ja auch nicht pers se Spanienhasser, von denen in Spanien ganz zu schweigen. Ich halte es für ziemlich normal, den Gebräuchen anderer Kulturen kritischer gegenüberzustehen als den eigenen. Nur haben wir natürlich die Möglichkeit und nach dem Bild, das wir gern von uns entwerfen, auch den totalen Durchblick und müssten demnach den kritischen Blick auch auf uns wenden. Ich bin volkommen gegen das Töten von Tieren zum Essen und zu Forschungszwecken. Insofern denke ich natürlich nicht, dass Betäubung es besser machen würde, nur, dass in einem Klima, in dem ohnehin nichts unmittelbar zu ändern ist an der Fleischsucht unserer Mitmenschen, dies ein kleiner Schritt zu weniger Grausamkeit sein könnte.

      • @849 (Profil gelöscht):

        "Laut Google" ist keine Quellenangabe.

         

        Schweine, welche bei uns häufig mit CO2 getötet werden, ersticken qualvoll bei vollem Bewusstsein und mehrminütigem Todeskampf (gibt's in verschiedenen Dokus zu sehen). Man könnte stattdessen Helium nehmen (was wirklich ein tragischer "Selbstmordklassiker" ist), das wäre Schmerz- und Angstfrei für die Schweine, aber etwas teurer, weshalb es natürlich nicht gemacht wird.

         

        Ich würde sagen: Solange mit Tieren so umgegangen wird wie in unserer Fleischindustrie (Aufzucht, Transport, Schlachtung, alles häufig tierquälerisch), kann man Moslems und Juden bitte schön in Ruhe schächten lassen. Wenn Tierschutz, dann bei allen und nicht zuerst bei Minderheiten, aus nur dürr verstecktem Rassismus / Antisemitismus / Xenophobie heraus!

        • @Arno Birner:

          Schweine ersticken nicht qualvoll, da sie nicht durch CO2 getötet werden, sondern betäubt. Was logisch ist, da ein tote Tier nicht geschlachtet werden kann, da ein Kadaver nicht essbar ist.Allerdings könnte man CO2 durch Helium ersetzen,das ist richtig.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Arno Birner:

          Ich kenne solche Dokus. Aber ich versuche gerade Ihr Argument weiterzuspinnen. Wenn die in den USA Menschen mit der Giftspritze hinrichten, die offenbar auch einen Todeskampf nach sich zieht, kann man dann auch ruhig die Saudis weiter Menschen öffentlich köpfen lassen, weil der Kopf ja in Bruchteilen von Sekunden ab ist und sich die Angst auf das Hinführen zum "Schlachtplatz" reduziert?

          • @849 (Profil gelöscht):

            Ich befürchte es mit einem Troll zu tun zu haben, aber für den Fall, dass Sie ernsthaft argumentieren wollen:

            Wieso bringen Sie das Thema "Töten von Menschen" auf, welches NICHTS mit dem Schlachten von Tieren zu tun hat? Ihr "Argument" ist keines, da Sie nichts sagen, was zum Thema Schlachtung einen sinnvollen Bezug hätte.

            Ich habe in meinem Post zudem deutlich darauf hingewiesen, dass man alle diese für Tiere schlimmen Handlungen ggf. verbieten könnte, dann aber für alle und nicht zuerst für Minderheiten in Europa. Was sollte diese intendierte negative Heraushebung und Eingrenzung sein, außer rassistisch/antisemitisch?

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Arno Birner:

              Sie müssen sich schon selbst fragen, wo sie solche Aussagen wie "Solange mit Tieren so umgegangen wird wie in unserer Fleischindustrie (Aufzucht, Transport, Schlachtung, alles häufig tierquälerisch), kann man Moslems und Juden bitte schön in Ruhe schächten lassen" gedanklich hinbringen.

               

              Dass das Töten von Menschen NICHTS mit dem Schlachten von Tieren zu tun hat, erscheint mir zudem vollkommen unplausibel. Wobei ich (dass man das überhaupt schreiben muss) das nicht ineins setze.

               

              Nur soviel: Grausamkeiten bei uns rechtfertigen keine Grausamkeiten woanders.

               

              Ich bin voll und ganz für ein Verbot der Haltung von Nutztieren und deren Tötung. Ich meine aber auch, dass sich an inkriminierten Grausamkeiten bei anderen der Blick für die eigenen Grausamkeiten schärfen kann.

               

              Wer gegen den spanischen Stierkampf ist, kann kaum für den deutschen Schlachtochsen sein, ohne sich in Widersprüche zu verheddern. Um diese aufzulösen, bietet der Blick auf die anderen zumindest eine Chance. Dass sie mehrheitlich beim Schopfe ergriffen wird, glaube ich indes nicht. Dazu sind die Fleischsüchtigen zu eingefleischt und die finanziellen Interessen der Konzerne zu "wichtig". Die Milch- und Fleischwirtschaft scheint, wie vieles andere auch, too big to fail zu sein.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Arno Birner:

          ...man kann sowohl das eine, als auch das andere fordern, da seh' ich keinen Widerspruch.

  • Ich persönlich habe absolut kein Problem mit dem Schächten. Besser wäre es natürlich das Tier vorher zu betäuben und das kann man auch mit Gesetzen regeln.

     

    Aber machen wir uns nichts vor. Jede Schlachtung eines Tieres ist brutal. Wer damit nicht leben kann, sollte auf Fleisch verzichten.

    • @FrankUnderwood:

      Es geht nicht darum ob Sie ein Problem haben, es geht darum, ob dem Tier ein vermeidbares Leiden zugemutet wird.

  • ohne irgendwelche Vorurteile o. Correctnes

     

    Tierschutz geht vor dem Grundrecht auf freie Religionsausübung

     

    so...rein ethisch

    • @Pepe le Pew:

      Aber nicht vor Profit, sonst gäbe es keine tierquälerische Massentierhaltung, die mit Sicherheit wesentlich mehr Tiere betrifft als die geschächteten und die gestopften.

    • @Pepe le Pew:

      Es ist natürlich abzulehnen, wenn sich das Tier vor dem endgültigen Tod entsetzlich quält ... wie z.B. auch beim "Betäuben" mit CO₂. Ach nein, das ist ja nur 15 Sekunden genauso lang, aber eine Minute vor dem Tötungsakt, dann geht das in Ordnung.

       

      Sorry daß ich das hier einhänge, das paßt gerade so gut als Anknüpfungspunkt.

    • @Pepe le Pew:

      Tierschutz geht vor dem Grundrecht auf freie Religionsausübung?

       

      "Grundrecht auf freie Religionsausübung" erlaubt in Deutschland sogar die Körperverletzung an kleinen Jungen..

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Justin Teim:

        Ja, da wird "freie Religion" an unfreien kleinen Jungs (aus)geübt. Das halte ich für verbietenswert. Die kleinen Jungs können ja gerne dies Religion selbst an sich (aus)üben, sobald sie das gesetzliche Erwachsenenalter erreicht haben.

  • Offenbar sind nicht nur in Deutschland diverse "Gutmenschen", in diesem Fall Tierrechtsfanatiker, von der Verbositis befallen. Halal beziehungsweise koscher - das ist für Moslems bzw. Juden ein Gebot der Religion. Froschschenkel und Foie Gras gehören zur französischen kulturellen Tradition. Dieses Gesetz in der Schweiz ist daher ein strikt abzulehnder Ausdruck der Intoleranz gegenüber Welschschweizern, Moslems und Juden.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @yohak yohak:

      Nur weil jemand meint, er hätte transzendente Gründe für sein Handeln, schafft das keine legitimen Privilegien.

      Auch das Argument, dass etwas Tradition ist, ist so einfach nicht valide. "Das war schon immer so" ist im Gegenteil eine generelle Absage an jedes Argumentieren.

       

      Ich bin gegen ein Schächtverbot nur aus dem Grund, dass die Zahl der Fanatiker, die das Töten ohne Betäubung immer noch für essentiell dafür halten, sich das Aas später in den Rachen stopfen zu dürfen, schlicht zu hoch ist und zu gewaltbereit.

      Um die Gebete geht es bei der ganzen Diskussion schließlich nicht, sondern um den Fundamentalismus und die Kompromisslosigkeit der Gläubigen, die das Tier unbedingt dazu zwingen müssen, das völle Ausmaß seiner Todesqual zu erleben.

       

      Das Verbot, Fröschen die Schenkel bei lebendigem Leib auszureißen, wird jedenfalls kaum einen Welschschweizer dazu brinegn, mit einem LKW in eine Menschenmenge zu fahren oder zu denken, das Schenkel-Ausreißen sei ihm verboten worden, weil die ganze Welt Welschschweizer hasst.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        "ch bin gegen ein Schächtverbot nur aus dem Grund, dass die Zahl der Fanatiker, die das Töten ohne Betäubung immer noch für essentiell dafür halten, sich das Aas später in den Rachen stopfen zu dürfen, schlicht zu hoch ist und zu gewaltbereit."

         

        Dann hätten wir aber in den 70ern auch wegen der RAF den Mord an Politikern und Arbeitgeberfunktionären straffrei stellen können.

        Diese Forderung hat ja nicht mal die RAF selbst gestellt.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @Age Krüger:

          Also ist Mensch identisch mit Tier?

          Du benutzt selbst das Wort "Mord", aber hier geht es nicht um Mord, denn es ist kein Mord, ein Tier zu töten, um es zu essen.

          Wenn das Töten von Politikern und Arbeitgeberfunktionären mit vorheriger Betäubung in den 70ern legal gewesen wäre, dann hätte die RAF vielleicht auch die Forderung gestellt, das mit der Betäubung müsse eigentlich nicht sein. ;-)

          • @85198 (Profil gelöscht):

            Nee, das ist kein Argument.

             

            Ich könnte auch sagen, dass wir angesichts von vielen Bankräuben diese dennoch nicht straffrei stellen, weil Bankräuber gewalttätig werden können. Und Geld ist weniger leidensfähig wie ein Tier.

             

            Ich mag die Konsequenz nicht, deshalb etwas moralusch nicht zu verurteilen (und ggf. auch zu verhindern, wenn möglich), nur weil ich der Meinung bin, die Täter sind zu mächtig. Das ist angebracht, wenn ich alleine einen Autodiebstahl sehe, den 20 Profiboxer begehen, aber nicht bei einer Debatte, ob ich nicht zumindest durch ein Gesetz klarstellen kann, dass ich es moralisch verurteile.

            • 8G
              85198 (Profil gelöscht)
              @Age Krüger:

              Wenn ich als (religiöser) Atheist jetzt überall verbieten wollte, wo ich es aus Gründen der Aufklärung für gerechtfertigt halte - Burka, Beschneidung, Schächten - dann würde das eine Dialektik in Gang setzen: Diejenigen, die ich damit aufklären will, würden mir das als Intoleranz vorwerfen, weil sie (noch) gar nicht verstehen, was Toleranz ist.

              Gerade beim Schächten gibt es noch nicht mal einen direkten Bezug zu den Menschenrechten.

              Ich sehe einfach die Adressaten eines solchen Gesetzes noch nicht an dem Punkt, an dem sie schon genügend Toleranz gelernt haben. Fahren Bankräuber in Menschenmengen, weil Banken ausrauben verboten ist?

              Das Verbot der Beschneidung ist menschenrechtlich viel relevanter, betrifft auch viel mehr Menschen als ein Burkaverbot und berührt direkt die Frage der Toleranz. Das zu klären ist allein schon heißes Eisen genug. Solange dazu der politische Mut fehlt sind für mich Burka- und Schächtverbot lediglich rechtes Muskelspiel, meistens aus der christlichen Ecke, in der es selbst genug Dreck zum Auskehren gäbe..

              • @85198 (Profil gelöscht):

                Sie sind wesentlich mehr Humanist als ich und vielleicht auch etwas intoleranter.

                Sie bewerten insgesamt den Menschen sehr hoch ein, selbst das Belehren von ihm (Keine Tiere schächten!) ist Ihnen wichtiger zu akzeptieren als das evtl. überflüssige Leiden eines Wesens mit komplexen Nervensystem (Tier).

                 

                Das Problem der Beschneidung würde ich lösen, indem ich allen Kindern das Recht zugestehen würde, wenn sie bemerken, dass ihre Eltern sie geschädigt haben, diese zu verklagen. Ich habe ausreichend Fälle erlebt, dass man Kinder nicht nur durch Beschneidungen schädigen kann, sondern dass dies auch christliche Eltern hinbekommen, wenn sie z.B. ihre Kinder in die Kirche schleifen, ihnen Wertvorstellungen vermitteln, die sie nicht verarbeiten können etc. Da muss das Kind mehr Rechte erhalten, dann werden sich Eltern schon überlegen, wie sie handeln. Burkas stören mich nicht. Wer sie tragen will, soll sie tragen.Das kann jedes Gebiet selber entscheiden, wo man sowas sehen möchte und wo nicht. Da setze ich z.B. die Entscheidungsfreiheit der Frau nicht vor das Recht des Tieres, leidlos leben und sterben zu können.

                Der Mensch kann idR abwägen und entscheiden. Natürlich muss noch viel an Bewusstsein geschaffen werden bei den betroffenen Frauen und Kinder, aber möglich ist es jetzt schon zumindest hier in Mitteleuropa.

                Ein Tier wird niemals vernünftig entscheiden können, ob und in welcher Weise es geschlachtet werden will.

    • @yohak yohak:

      Schwachsinn. Jede Regelung kann man ändern. Das Leiden von Lebewesen hat absoluten Vorrang, dies zu minimieren bzw. auszuschließen. Esse trotzdem übrigens Fleisch in vernünftiger Mende vom Biohof. Religion ist überfrachtet oft mit irren Regelungen, teils aus der Steinzeit, die dann vor tausend Jahren aufgeschrieben wurden, damit die Geschäftsidee neue Religion viele Fans findet, die man nicht unbedingt dazu, zwingen muss oder tot schlagen muss.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Thomas Sauer:

        Die Tiere von Biohof werden aber nun auch nicht totgekuschelt. Wenn Sie es ernst meinen mit dem Vorrang des Leidens, müssten sie zumindest Fleisch vom Teller verbannen, aber im Grunde auch alle anderen tierischen Nahrungsmittel.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...das sehe ich jetzt etwas anders, kein Mensch ist auf sog. Schächt-Fleisch oder sog. Halal-Fleisch angewiesen.

    1. Der Mensch kann auch ohne den 'Genuss' von Fleisch existieren.

    2. Tierquälerei, nur weil irgend eine Religion das vorschreibt, das kann und darf nicht sein. Wir leben im 21. Jahrhundert.

  • Warum sind Juden und Moslems darauf angewiesen?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Mantis Toboggan:

      Ich wüsste nicht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren, dass es im Judentum oder bei den Muslimen eine religiöse Verpflichtung gibt, Fleisch zu essen. Wenn das nicht so ist, gibt es auch keinen Grund, diesbezügliche Praktiken als religionsspezifische von der Betrachtung auszunehmen.

       

      Nur müssen wir uns da selbst an die Nase fassen: unsere Schlachthöfe sind ja alles andere als ein schmerzfreier Ort, unsere "Nahrung" um ihre jämmerliche Existenz zu bringen.

    • @Mantis Toboggan:

      Warum (?)... essen wir keine Insekten?

      • @Tom Farmer:

        Weil's die Bibel verboten hat, der Rest ist Tradition.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Tom Farmer:

        Weil es nicht solchen Spaß macht, sie zu töten...!?

      • @Tom Farmer:

        Was (?).... hat das mit meiner Frage zu tun?

        • @Mantis Toboggan:

          Weil ich vermute, dass ihre Antwort auf meine Frage die gleiche sein würde (müssen Sie halt erst noch beantworten) wie meine auf Ihre.

           

          Ich nehme das vorweg: Weil uns der Gedanke Unwohl bereitet, wir das noch nie so gemacht haben und weil das unserer Tradition wirderspricht.

      • @Tom Farmer:

        Blöde Antwort. Eine Reformation der Gewohnheiten würden keiner Religion schaden.

        • @Justin Teim:

          Eine Reformation der Essgewohnheiten würde auch bei uns in Europa niemandem schaden.

          • @Tom Farmer:

            Yep! Go vegan!