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SPD will Hartz IV reformierenGegen die Absturzangst

Die SPD versucht in ihrem Sozialstaatspapier eine Revision von Hartz IV. Und sie will der Mittelschicht die Sorgen nehmen. Eine Analyse.

Schon im Herbst hatte Andrea Nahles gesagt: „Wir werden Hartz IV hinter uns lassen“ Foto: dpa

Berlin taz | Es gilt als historischer „Verrat“ der SPD an der arbeitenden Mittelschicht: Die Einführung von Hartz IV im Jahr 2005, die zum millionenfachen Stimmenverlust der Sozialdemokraten, zu ihrem Abstieg in der WählerInnengunst beitrug. Nun wagt die Partei eine Revision, mit einem 17-seitigen Papier „Arbeit – Solidarität – Menschlichkeit“, das der SPD-Vorstand am Sonntag beschließen soll. „Wir werden Hartz IV hinter uns lassen“, hatte SPD-Chefin Andrea Nahles im vergangenen Herbst versprochen. Doch was wird davon in dem Papier umgesetzt?

Die wichtigste Änderung, welche die Absturzangst der Mittelschichten bannen soll, ist der verlängerte Bezug von Arbeitslosengeld I und der Vermögens- und Wohnungsschutz für die ersten zwei Jahre in Hartz IV, das in Zukunft laut SPD-Papier in „Bürgergeld“ umgetauft werden soll.

Bisher wird Arbeitslosengeld I abhängig von Beschäftigungsdauer und Lebensalter gezahlt, bei mindestens 58-Jährigen bis zu einer Dauer von 24 Monaten. Danach rutschen die Erwerbslosen in den Hartz IV-Bezug, der eine Bedürftigkeitsprüfung verlangt. Wer also etwas Vermögen besitzt, bekommt erstmal nichts. Denn das Ersparte muss bis auf einen Freibetrag für den Lebensunterhalt aufgebraucht werden, bevor man überhaupt Hartz IV erhält. Ältere Langzeitarbeitslose ohne Aussicht auf einen neuen Job können auf diese Weise innerhalb kurzer Zeit ihr Erspartes verlieren, bevor sie dann Hartz IV in Höhe der Sozialhilfe kriegen. Die Angst vor diesem Absturz hat die SPD nach der Einführung von Hartz IV Millionen Stimmen gekostet.

Das neue Papier hält nun dagegen: Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes soll auf bis zu 33 Monate verlängert werden, hinzu kommen Weiterbildungszeiten. „Eine maximale Bezugsdauer von 36 Monaten“ soll möglich sein, steht in dem Papier. Das heißt, ein älterer Arbeitsloser oder eine ältere Arbeitslose wären zunächst für drei Jahre durch die Sozialleistungen abgesichert, ohne dass das Vermögen angetastet, die Angemessenheit der Wohnung in Frage gestellt oder nach dem Einkommen des Partners gefragt wird.

Harte Abstürze vermeiden

Auch danach soll ein harter Absturz vermieden werden. Bei wem das Arbeitslosengeld I ausgelaufen ist und wer nun Hartz IV beantragen muss, bei dem will die SPD laut Papier „für zwei Jahre Vermögen und die Wohnungsgröße nicht überprüfen“. Hartz IV soll dabei in „Bürgergeld“ umbenannt werden.

Die neuen Regelungen würden dazu führen, dass etwa ein 58-jähriger, langjährig Beschäftigter ohne Job möglicherweise künftig fünf Jahre lang erst Arbeitslosengeld I und Weiterbildungsgeld (ALG Q), danach dann „Bürgergeld“ bekäme, ohne dass er sein Vermögen für den eigenen Lebensunterhalt verbrauchen müsste. Nach fünf Jahren Bezugszeit, mit 63 Jahren wäre möglicherweise ein vorgezogener Rentenbezug mit Abschlägen möglich. Der Superabsturz in eine Sozialleistung mit vollständiger Bedürftigkeitsprüfung wie es heute bei Hartz IV der Fall ist, wäre damit vermieden.

Nicht geschützt wären allerdings kleine Selbständige, die etwa nach einer Firmenpleite direkt in den Hartz-IV-Bezug rutschen, ohne eine vorhergehende Phase von Arbeitslosengeld I. Für sie gelte dann wie auch heute schon von Beginn an eine Bedürftigkeitsprüfung, sie müssten ihr Erspartes bis auf einen Freibetrag erst aufbrauchen.

Früher Ruhestand auf Kosten der Sozialkassen?

Fraglich ist zudem, ob Arbeitgeber die längeren Bezugsdauern nicht dazu nützen könnten, ihre Beschäftigten auf Kosten der Sozialkassen in eine Art frühen Ruhestand zu schicken, so wie dies in den 90er Jahren millionenfach der Fall war. Um dem zuvorzukommen, sollen gewährte Abfindungen auf die Sozialleistungen angerechnet werden, heißt es in dem SPD-Papier.

Die Hartz-IV-Sätze, also die künftigen Bürgergeld-Sätze selbst sollen nicht erhöht werden. Sanktionen etwa bei mangelnder Kooperation mit dem Jobcenter sollen aber künftig abgemildert werden, man wolle „die Kürzung der Wohnkosten abschaffen“, heißt es in dem Papier. Die Übernahme der Mietkosten durch die Jobcenter bleibt also in jedem Fall gesichert, auch bei Sanktionierung.

Viele Hartz-IV-EmpfängerInnen in den Metropolen haben allerdings das Problem, das gestiegene Mieten auch für bescheidene Wohnungen nicht übernommen werden, weil sie die Angemessenheitsgrenzen überschreiten. Es gibt EmpfängerInnen, die den überschießenden Betrag dann sogar aus dem mageren Regelsatz bezahlen müssen. Zu dieser Problematik findet sich nichts in dem SPD-Papier.

Kaputte Waschmaschinen und alte Winterjacken

„Speziellen Bedarfen und Härten“ solle das Jobcenter künftig aber eher begegnen. Zum Beispiel, wenn „plötzlich die Waschmaschine kaputtgeht und gleichzeitig die alte Winterjacke aufgetragen ist“, heißt es in dem Papier. Wenn damit gemeint ist, dass man erst eine aufgetragene alte Winterjacke vorweisen muss, um das Geld für die Reparatur einer Waschmaschine zu bekommen, wäre dies etwas merkwürdig. Wenn die Passage aber bedeutet, dass die früheren „einmaligen Leistungen“ bei besonderen Notsituationen teilweise wieder eingeführt werden, wäre damit einer langjährigen Forderung der Wohlfahrtsverbände nachgegeben.

Bisher müssen Hartz-IV-BezieherInnen Kredite beim Jobcenter aufnehmen, wenn etwa Geld für die Reparatur eines Haushaltsgeräts gebraucht wird. Diese Kredite werden dann vom ohnehin mageren Regelsatz mühsam abgestottert.

Hartz-IV-BezieherInnen, also künftige „Bürgergeld-EmpfängerInnen“ sollen laut dem SPD-Papier auch ein „Recht auf Arbeit“ bekommen, also ein „passgenaues Angebot auf Weiterbildung/Qualifizierung oder auch ein Angebot auf Arbeit“. Das Recht auf Förderung eines Berufsabschlusses soll dabei auch mehr als zweijährige Förderungsdauern beinhalten. Dies könnte eine wirkliche Verbesserung sein, denn Jobcenter verweigern oft Wünsche nach bestimmten Ausbildungen, die Leistungsempfänger äußern.

Kindergrundsicherung für alle

Familien sollen durch eine „Kindergrundsicherung“ besser gestützt werden, sieht das SPD-Papier vor. Einzelne bisher schon existierende Leistungen wie Kindergeld (für alle Eltern), steuerlicher Kinderfreibetrag (lohnt sich nur für GutverdienerInnen), Kinderzuschlag (gibt es derzeit für gering verdienende Eltern) und Hartz-IV-Leistungen für Kinder will die SPD „zusammenführen“ und „vereinfachen“.

Das Existenzminimum für ein Kind wird dabei im SPD-Papier mit 408 Euro im Monat angesetzt. Ob Familien im Hartz-IV-Bezug dann aber für ihre Kinder tatsächlich mehr Geld bekommen, bleibt unklar.

Bisher gilt für ein Schulkind bis zum Alter von 14 Jahren beispielsweise ein Hartz-IV-Regelsatz von 302 Euro. Hinzu kommt noch ein Mietkostenanteil für das Kind, der in Berlin etwa für eine Alleinerziehende bei rund 90 Euro liegt. Rechnet man noch andere Subventionen für Kinder im Hartz-IV-Bezug dazu, käme man heute schon auf ein rechnerisches Existenzminimum durch Sozialleistungen vom Jobcenter. Nur hießen diese Leistungen dann eben „Kindergrundsicherung“ und nicht mehr „Hartz IV“.

Bei der Kindergrundsicherung soll aber das „Einkommen der Eltern“ die „Orientierung“ bleiben, heißt es in dem Papier. Mittelschichtsfamilien dürften also möglicherweise nicht mehr Geld bekommen als jetzt schon durch das Kindergeld, außer dass die Leistung dann eben auch „Kindergrundsicherung“ hieße.

Vorschläge, die billig sind

Die SPD will sich, so das Papier, dafür einsetzen, dass der Mindestlohn „perspektivisch“ auf 12 Euro – von bisher 9,19 Euro – angehoben wird. Tarifgebundene Unternehmen sollen steuerlich besser gestellt werden als nicht-tarifgebundene Unternehmen, sieht das Papier vor. Der Aufschrei der ArbeitgeberInnen ist garantiert.

Froh ist die SPD um jeden Vorschlag, der nicht Fragen nach der Finanzierbarkeit aufwirft. So sollen ArbeitnehmerInnen ein gesetzlich verankertes „Recht auf mobiles Arbeiten und Homeoffice“ bekommen. Hier dürften die Details darüber entscheiden, inwieweit betriebliche Belange dieses Recht einschränken können.

Wie die Vorschläge, die Geld kosten, finanziert werden sollen, wird in dem SPD-Papier nicht angesprochen. Die Kassen in der Arbeitslosenversicherung sind allerdings derzeit gut gefüllt. Das Papier ist vor allem auch ein psychologisches Signal an ArbeitnehmerInnen: Wir schützen euch. Im aktuellen Politbarometer des ZDF legte die SPD in der Wählergunst um zwei Prozentpunkte auf 16 Prozent zu.

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70 Kommentare

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  • abgerechnet wird immer nach der nächsten Wahl, jetzt sind das Muster ohne Wert, was die SPD gerade verschickt. Mal auf der Zunge zergehen lassen: Der Hr.Schröder hatte mal Wahlergebnisse über den 30% eingefahren. Und die heutigen SPD-Manager der traurigen 15% bleiben ungeschoren auf ihren sehr gut dotierten Posten !!! Was sind das nur für armselige und ängstliche Parteitagsdelegierte.

  • Mir gefällt die zweideutige Überschrift.



    Ich glaube, die Absturzangst der SPD ist ausschlaggebend für diesen unglaubwürdigen Meinungswandel.

  • Hier sollte man nicht zu kleinteilig denken. Das "Ding" ist wesentlich größer, und das "Ding" das ist die Wirtschaftsstrategie der maßgeblichen Kräfte der Bundesrepublik und heißt "Unterbewertung".

    Wir können Hartz IV aufbessern, abschaffen, im Grunde leider alles Quatsch.



    Das mag zwar der Logik zunächst nicht aufgehen, aber wer dem Übel tatsächlich an die Wurzeln will, muss grundsätzlich Inflation erzeugen (u.a. Lohnerhöhung) und das Unterbewertungsregime brechen, auch mit Steuererhöhungen und Veränderung der Finanzbeziehungen im Bund.

    Sozialleistungen wirken auf die öff Haushalte konsumtiv. Wer nicht auch die anderen Stellschrauben bedient, verschlechtert letztlich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Situation für alle.

  • "…lässt die Menschen so dastehen als wüssten diese nicht was gut für sie ist."



    Das empfinde ich auch so.



    Die Menschen lassen sich von vordergründigen Plausibilitäten einfangen, ohne bis zum Ende und|oder die Konsequenzen zu bedenken.



    Und gleich erzählen Sie mir, dass die Reichen, das, was sie sich in die Taschen schieben, "verdient" haben.



    Die Menschen lassen sich Dinge erzählen und fallen auf diese Rattenfänger herein, weil sie die Realität nicht ertragen (wollen) und weil sie glauben, dass sie "dazu"gehören könn(t)en.



    Aber das ist wie mit Lotto: Jeder k a n n gewinnen, aber n i c h t alle.



    Und: nach mir die Sintflut, woher die Kohle stammt, die Flüge, Autos und Fleisch ermöglicht, ist denen doch so was von wurscht. Inhalte? Wer geht denn hier nach Inhalten? Die Wähler? Also, bitte…

    • @Frau Kirschgrün:

      War für



      @Janus, 09.02.2019, 09:25

  • Hingegen wurde der Freibetrag für Erben von € 200.000,00 auf € 400.000 hochgesetzt. Geld, das jemand bekommt, ohne je einen Finger gekrümmt zu haben, außer sich vor der Geburt die richtigen ERblasser (Eltern?) ausgesucht zu haben. Auch von der SPD mitgetragen. Wer nicht arbeitet, kann sehr wohl essen.

  • Fassen wir zusammen:

    - Armuts-Regelsätze werden nicht erhöht

    - Sanktionen des Existenzminimums



    bleiben

    Also alles beim Alten: "moderne", neoliberale Politik statt Sozialdemokratie.

  • Wie schlau von der SPD, dass sie vor den 2019 anstehenden Wahlen ihr "sozialpolitisches Profil schärft" mit den Sachen, die sie gar nicht in die koalitionsverhandlungen reingebracht hatte und die somit nicht durchsetzbar sind.



    Wie nennt man das nochmal? Genau, Linksblinken...

    • @agerwiese:

      Der Linkspartei bleibt gar nichts anderes übrig, als jedes Linksabbiegen der SPD als Rechtsabbiegenzu bezeichnen.



      Woher hätte diese Partei auch sonst noch eine Berechtigung nach dem ganzen rechtsangehauchtem Populismus ihrer Fraktionschefin Wagenknecht.

      • 8G
        80975 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Was hat die Linkspartei denn mit dem Kommentar zu tun, auf das Sie sich hier beziehen?

        Da scheint sich ne Menge in ihren Kopf abzuspielen. Sie verzerren und ergänzen sehr gern. Sprich, Sie setzten die Nachricht des Absenders in einen anderen Kontext, um dann loszupoltern.



        Ihre Kommentare setzen sich sodann ziemlich durchweg aus Behauptungen und diffamierenden Begriffen zusammen, ohne dabei je etwas zu begründen. Derartiges Rumpoltern steht dem Populismus recht nahe.

        • @80975 (Profil gelöscht):

          Die Pläne der SPD bewegen sich nicht in einem politisch luftleeren Raum. Die anderen Parteien werden natürlich darauf reagieren.



          Das schlecht machen speziell der SPD Politk war schon immer eine Domäne von Lafontaines Neugründung.



          Ähnliche Reaktionen finden Sie auch hier bei den Kommentaren.

          Warum sollte man das nicht ansprechen dürfen?

  • Taz: „Wir werden Hartz IV hinter uns lassen“, hatte SPD-Chefin Andrea Nahles im vergangenen Herbst versprochen." - Rotkäppchen hat sich auch nicht von dem Wolf, der Kreide gefressen hat, reinlegen lassen, und aufgeklärte Bürger werden sich auch nicht mehr von den "Märchen" der Agenda-2010-SPD reinlegen lassen. Entweder dreht sich die SPD um 180° und wird wieder zu der sozialen Partei die sie vor Schröder war oder sie wird in den nächsten Jahren verschwinden.

    Taz: "Die SPD will sich, so das Papier, dafür einsetzen, dass der Mindestlohn „perspektivisch“ auf 12 Euro – von bisher 9,19 Euro – angehoben wird." - Das bestimmt nicht die SPD, sondern die Mindestlohnkommission. Außerdem ist das mit dem Mindestlohn so konstruiert worden, dass der Mindestlohn immer nur in winzigen Schritten angehoben werden kann - das war übrigens eine Idee der SPD. 12 Euro? Das kommt frühestens 2030.

    Die SPD hat es einfach nicht kapiert - oder sie hofft weiterhin auf die Dummheit des Wählers, dass der das neue Märchen von einer "sozialen und gerechten SPD" glaubt. Eine sogenannte "soziale Partei", die immer noch an den Lippen eines Gerhard Schröder hängt (ein Mann der den Spitzensteuersatz für die Reichen gesenkt hat und der eine "Behörde" wie die Jobcenter trotz Art. 1 GG und Art. 20 GG überhaupt erst möglich gemacht hat), die braucht kein sozial denkender Mensch in Deutschland mehr.

  • Wer glaubt denn noch der SPD?

  • PS liebe SPD



    Schafft jetzt umgehend die 5% Hürde bei Wahlen ab. In sechs Jahren zerschellt ihr sonst daran.



    Noch seid ihr Regierungspartei.

    • @Kickaha:

      Sie glauben, die Deutschen wollen keine Erhöhung des Mindestlohns, längere Bezugsdauer des Arbeitslosengelds, dasBürgergeld usw. ... ?

      • 9G
        92327 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Offensichtlich nicht, sonst würden ja mehr Leute die LINkE wählen.

        • @92327 (Profil gelöscht):

          Die Linkspartei hälts ja gerne solidarisch wie Maduro (das nicht Vorhandene gerecht verteilen) .



          Ich denke, da ist die Bevölkerung hier nen bischen schlauer als die Linkspartei glaubt. ;-)

          Die Veränderungen gibt es nur mit der SPD oder gar nicht.

          • 9G
            92327 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Die jetzigen Forderungen der SPD sind seit Jahren schon die der LINKEN. Das Argument "das nicht Vorhandene gerecht verteilen" gilt ja in diesem Falle genauso für die SPD. Merkt man ja auch an den Reaktionen aus CDU/FDP, die das aufgreifen.



            Ich denk aber, die Bevölkerung ist sogar noch schlauer als Sie und die SPD denken. Deshalb strömt sie ja auch aus allen Parteien hin zur AfD. Gauland ist bestimmt der bessere Maduro.

            • @92327 (Profil gelöscht):

              Das mit dem „nicht vorhanden / Maduro“ haben Sie, glaube ich, nicht richtig verstanden. Maduro hat weder Gelder, die er umschichten kann, noch die Möglichkeit aus eine laufenden Wirtschaft Steuern zu erheben. Da ist nüscht.



              Und zur AfD, strömen se ja vor allem auch ehemalige Linksparteiwähler.

              • 9G
                92327 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Na, wenn das so ist, sollten Sie aber LINKE und Maduro mit den Umverteilungsmöglichkeiten nicht vergleichen. Dann können ja LINKE und/oder SPD aus der laufenden Wirtschaft umschichten.



                Und wechselwählermäßig gesehen haben viele von der LINKEN rübergemacht - mehr allerdings noch von SPD und mehr als doppelt so viele von der CDU/CSU. Ohne Ironie: Schlau ist das nicht.

  • 9G
    97684 (Profil gelöscht)

    Solange Menschen, die wegen Hartz oder " Bügergeld " jede Änderung des Aufenthaltes beim Jobcenter melden müssen und qua Prekariat ihr Aufenthaltbestmmungsrecht verlieren, muss mir niemand was von sozialer Verantwortung oder Bürgerrechten oder auch Demokratie erzählen.

    • @97684 (Profil gelöscht):

      Ihren Wohnsitz müssen auch Millionäre melden. Und jeder Arbeitnehmer kann nicht einfach ohne jegliche Mitteilung mal eben „verschwinden“.

      Was soll also das Gerede vom „Aufenthaltbestmmungsrecht verlieren“ welches nebenbei in Deutschland „Entscheidungen in Angelegenheiten des täglichen Lebens eines Minderjährigen, der unter elterlicher Sorge oder unter Vormundschaft steht, regelt.“ de.m.wikipedia.org...tsbestimmungsrecht

      • @Rudolf Fissner:

        Falls ich als Betroffene/r es nicht schaffe, vor Ablauf meiner Wohngelegenheit eine neue Wohnung zu finden, die das Jobcenter für genehmigungsfähig hält, die also auch die Mietobergrenze nicht überschreitet, damit man mir überhaupt ermöglicht, die Kaution zu blechen, wenn ich also durch meine eigene Schuld, wie man wohl in Ihren Kreisen sagen würde, auf der Straße lande, dann - ja dann - wird es mir sicherlich helfen, zu wissen, daß auch Millionäre so ihre kleinen Unannehmlichkeiten haben.

        Jetzt geht's mir schon viel besser.

      • 9G
        97684 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Und .Sie reden mir zu viel doofdeuthes Beamtenzeugs.



        Nein. Nett ist das nicht. Solls auch garnicht sein

        • @97684 (Profil gelöscht):

          Nö. Nix Beamtendeutsch. Aufenthaltbestimmungsrecht ist für Babys. Sie sind im falschen Film.

      • 9G
        97684 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ihren Wohnsitz müssen auch Millionäre melden. Und jeder Arbeitnehmer kann nicht einfach ohne jegliche Mitteilung mal eben „verschwinden“.

        Warum eigentlich?



        Geht niemanden was an, wo ich mich aufhalte. solange ich niemanden an seine Art und Weise zu leben hindere. Sei ich Millionär oder prekär.

        Alles andere ist diktatorischer Bockmist.

        • @97684 (Profil gelöscht):

          Klaro. Das sind natürlich konsequente Positionen für einen Wirtschaftsanarchisten. Was gehts dem Staat an, wo der Seine Steuern blechen muss.

          Und für den Bürgersteig - muss ja finanziert werden - führen wir ne Maut ein! Natürlich nicht digital sondern mit Drehkreuz und Münzen. Muß ja nicht jeder wissen, dass man den Bürgersteig benutzt. ;-)

          • 9G
            97684 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Wirtschaftsanarchist.



            Da sagen Sie ein wahres Wort.

  • Teil 2:

    Das Jobcenter gibt Ihnen keine Information freiwillig. Sie müssen sechs Wochen auf Ihr Geld warten, aber daß es die Möglichkeit gäbe, Lebensmittelgutscheine zu beantragen, erfahren Sie höchstens aus dem Internet.

    Und in der Tat können Sie "auf Null" sanktioniert werden: Was dem Ermessen des Jobcenters nach mangelnde Kooperation ist, wird im Extremfall mit Entzug des Obdachs und der elementarsten Bedürfnisse geahndet. Sie landen auf der Straße, und wenn Sie erfrieren, ist das (ganz neoliberale Doktrin) natürlich Ihre eigene Schuld! Sie hätten sich ja mehr anstrengen können, es dem netten Sachbearbeiter recht zu machen.

    Apropos netter Sachbearbeiter: Das Machtgefälle zwischen "KundIn" und "Fallmanager" führt leicht zu sexuellen Übergriffen oder Belästigungen: "Wenn Sie ein bißchen nett zu mir wären, würde auch vieles schneller bearbeitet." Wie hoch die Dunkelziffer da ist, möchte wohl keiner so genau wissen.

    Jede Arbeit ist zumutbar! In diesem Zusammenhang denken Sie einmal daran, daß "Sexarbeit" in Deutschland gerade dekriminalisiert wird. Sicher dann auch bald zumutbar für die alleinerziehende Mutter. Alles Ermessensfrage des netten Sachbearbeiters! Na viel Spaß! Prost Mahlzeit!

    Und nun soll die Miete wenigstens sicher sein, wenn auch nicht die Lebensmittelgutscheine (Stichwort "Kann-Leistung"). Danke, SPD - so muß niemand mehr erfrieren.

    Verhungern vielleicht schon. Falls man nicht vorher Depressionen bekommt und sich vor einen Zug wirft.

    • @kditd:

      Absolute Zustimmung zu dieser Zurechtrückung der geplanten SPD-Wohltaten. Dabei nie vergessen: CDU und FPD sind noch krasser!

  • Die Worte vernehm' ich schon, nur allein, mir fehlt der Glaube. Diese Sozialungerechte Partei Deutschlands hat mich auf seeeeehr lange Sicht als Wähler verloren. Erst Taten, dann wähle ich euch wieder, Genossen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...es gibt in Deutschland eine Partei, die "eine wirksame Absicherung gegen Verarmung und Altersarmut schaffen" will, aber nur gerade mal 9 % haben diese Partei bei der letzten Bundestagswahl gewählt.



    Denn lieber laufen die Menschen in diesem Lande, den alten und neuen Rattenfängern hinterher, als dass sie eine linke Partei wählen würden.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Vielleicht sind die Leute klüger, als so manch Nostalgiker hoffen mag?

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das ist für mich auch so ein Faszinosum, dass gerade die Parteien, die seit Jahrzehnten Politik ausschließlich für Reiche machen (also: CDU, CSU, SPD Grüne, FDP, AfD [besonders neoliberal!], unverdrossen von den Menschen gewählt werden, die nichts, aber auch gar nichts Positives [außer Angst, Armut, Prekarität, Hetze und Hass] von dieser Politik haben.



      Die Einzigen, die Angst vor der Linken haben müssten, sind die etablierten Parteien und die wahren Herrschenden.



      Die sprichwörtlichen "kleinen Leute" würden ausnahmslos profotieren, die Reichen müssten wieder angemessen Steuern zahlen, es wäre Geld für notwendige Verbesserungen da. Es könnte sogar ein sozialerer Kapitalismus oder eine sozialistische Demokratie installiert werden.



      Aber wenn natürlich einer der Etablierten nur die Frage stellt "was soll der Arbeitgeber dazu sagen" erzittern alle vor Angst und stellen zeitgleich mit Beginn des Zitterns das Denken ein. Wovor haben die Menschen Angst? Vor Gerechtigkeit? Vor Besserung der Lebens-Verhältnisse?



      Grenzt schon fast ans Mystische – obwohl … kann frauman Dummheit mystisch nennen?! Eher nicht … ;-) Aber "typisch deutsch" ist das – glaube ich – schon. Frankreich kann's besser, erstmal… .

      • @Frau Kirschgrün:

        Ihre Analyse lässt die Menschen so dastehen als wüssten diese nicht was gut für sie ist. Ich denke die Realität ist aber eine ganz andere. Diese Menschen wissen sehr wohl auf was sie sich mit der Wahl einer der genannten Parteien einlassen. Deren Idealvorstellung von Gesellschaft ist eben nur eine andere als die Ihrige und das wollen Sie schlichtweg nicht wahr haben.

        Auf eine Art und Weise ist Ihre Denke sogar ganz im Einklang mit dem Homo Oeconomicus, der hier sonst so oft kritisiert wird. Denn Sie scheinen zu glauben die Masse der Menschen würde schon zufriedener sein, wenn sie durch Umverteilung mehr bekommt als vorher. So einfach ist es für die meisten Menschen aber eben nicht, es zählt nicht nur wie dick das Portemonnaie ist, sondern auch woher der Inhalt kommt und ob man das Gefühl hat diesen verdient zu haben. Denn das was man durch Umverteilung erhält hat man, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht verdient. Drum wählen die Menschen lieber Parteien die ihnen lukrative Arbeit versprechen als jene die ihnen mit Geldscheinen vor der Nase herumwedeln, die sie anderen Menschen grade aus der Tasche gezogen haben.

        Mal ganz ab davon das psychologische Mechanismen bei Ihrer Logik komplett außenvor gelassen wurden ist es ja auch nicht so das linke Politik grade dafür bekannt ist die Lebensverhältnisse der Masse zu verbessern. Nicht vergessen: Das Ziel ist Gleichheit, nicht mehr Wohlstand für alle und das wird einem mit schöner Regelmäßigkeit durch Länder wie Venezuela in Erinnerung gerufen und solche Staaten werden dann von Die Linke auch noch hofiert.

      • @Frau Kirschgrün:

        Teil 1



        Die Lösung dieses Faszinosums scheint auch mir eine DER zentralen Aufgaben und Herausforderungen zu sein. Denn nur wenn die Betroffenen vermehrt links wählen, statt den braunen Rattenfängern ihr Votum zu geben, entsteht wieder die Hoffnung, dass das Thema „soziale Ungerechtigkeit“ endlich mal etwas kraftvoller angegangen wird.



        FRAGE: Warum ist für die Vielen, die – bezogen auf ihre wahre Erwartung und Zielsetzung – „links“ ihr Kreuz machen müssten, die rechte „Verführung“ so unwiderstehlich?



        Antwort: (Neben vielem, was hier in der gebotenen Kürze nicht dargestellt werden kann,) erscheint mir ein ganz wesentlicher Grund folgender zu sein:



        (1) Aus Sicht der „Betroffenen“ bietet „rechts“ pragmatische Lösungen an, auch wenn diese Lösungen jeder Wahrheit entbehren und die meisten „Betroffenen“ überhaupt nicht diese rechten Verführer wählen dürften, würden sie wenigstens einmal deren (ultra-neoliberales) Programm auch lesen. Dann würde sich jeder „Betroffene“ (der eben nicht zudem auch ein sowieso-Nazi ist) sofort von diesen rechten Rattenfängern distanzieren. UND

      • @Frau Kirschgrün:

        Teil 2:



        (2) Aus Sicht der „Betroffenen“ bietet „links“ eine primär ideologisch geprägte Lösung an, mit einem wenig greifbaren pragmatischen Anteil. Dadurch geht aus Sicht des Betroffenen der Lösungsbezug zur eigenen Situation verloren.



        Bei aller (un-/berechtigten) Kritik an S. Wagenknecht geht sie wenigstens diese Thematik überhaupt an; eben im Bemühen darum, dass sich der Kreis der „Betroffenen“ von „links“ wahrgenommen fühlt und die Betroffenen in „links“ auch für sich einen (für sich vorstellbaren) Lösungsansatz erkennen.



        Katharsis: „links“ sollte zugunsten von mehr Pragmatismus die ideologischen Pfähle und Grabenkämpfe runterfahren, und von der Vorstellung Abschied nehmen, wenn ich die Welt nicht (auf einmal und in Gänze) verbessern kann, dann verweigere ich mich auch in Gänze. Und in diesem Zusammenhang muss der Grabenkampf mit S. Wagenknecht endlich beendet und der Kampf um den „linken“ Zuwachs wieder in den Fokus des Denkens und Handelns gestellt werden. Wer sich dem verweigert, unterstützt mit seiner Verweigerung und/oder seiner Fortführung des Grabenkampfes – wissentlich – die Rechten; und ist – bezüglich der Auswirkung seines praktischen Handelns – ein RECHTER!

        • @tazeline:

          Ihre Ausführungen sind gut und schön, aber es ändert trotzdem leider nichts an der Dummheit. Sogar|gerade die Linken sind zu doof zu sehen, was zun tun ist. Was soll da noch in Richtung besseres Leben und Gerechtigkeit klappen?!



          Diese Hetze gegen Sarah Wagenknecht habe ich noch nie kapiert. Das ist so dumm, dass schon allein das Zuschauen dabei weh tut.



          Bevor sich da etwas in eine gute und nötige Richtung bewegt, ist der Klimawandel so weit fortgeschritten, dass wir ums blanke Überleben kämpfen müssen. ^^Also, nur die Ruhe – kein Grund zur Veranlassung.^^



          Es geht seit Jahren und Jahren ums Gleiche. Es passiert|ändert sich – – nixx. Sie wissen ja, das Universum und die Dummheit…

          • @Frau Kirschgrün:

            Diese "Hetze" gegen Sarah Wagenknecht entspringt bei vielen Linken dem sich aus vielen Anhaltspunkten speisenden Verdacht, dass Sarah Wagenknecht bei Regierungsbeteiligung ihr ganzes korruptes Potential entfaltet und dann noch nicht einmal mehr eine parlamentarische, linke Opposition vorhanden ist.



            Diese Vorschußlorbeeren, welche Verzeifelte und Hoffnungsvolle der Wagenknecht, wider besseren Wissens (man denke an ihre pronationalistischen Äußerungen, das Ranwanzen an die Wirtschaft), zugestehen, wurden damals auch Schröder angeheftet.

            • @Hampelstielz:

              Ungeachtet ob Ihr skizzierter Vorbehalt gegen S. Wagenknecht gerechtfertigt ist oder nicht: Sehen Sie nicht selbst, dass diese Verunglimpfung nur die Linke massiv schwächt und der Rechten umgekehrt proportional hilft?!?!?! Und wirklich bewiesen ist doch Ihr auch hier gemachter Vorhalt überhaupt nicht. Vielmehr wird vorverurteilt und „schubladisiert“, dabei – sehend – in Kauf nehmend, dass damit die Linken geschwächt und die Rechten gestärkt werden. Und deshalb kann ich Ihnen und all denjenigen, welche in gleicher Weise wie vorbeschrieben agieren nicht den Vorwurf ersparen, dass Ihr HANDELN ergebnisbezogen auf die Stärkung der Rechten ausgerichtet ist, was Sie in diesem Kontext zu einem politischen Rechtsaußen-Kämpfer alla AfD und Co. macht. Mich würde es – so politisch umarmt von den Rechten – nur schütteln und (auch vor mir selbst) ekeln. Bitte schalten Sie daher endlich wieder Ihr Hirn an und lassen Sie uns konstruktiv und machtvoll auf eine Stärkung der Linken konzentrieren und hinarbeiten, statt dass wir uns bereits im Vorfeld an politischer Einflussnahme und Gewichtung halbieren!!!

              • @tazeline:

                Also jetzt ist die Kritik an einer Frau, die man klar in nationalistischem, also rechtem Kontext zitieren kann und dafür nichts aus einem Kontext zerren muß, die Vorarbeit für Rechtsextremisten und nicht die Agitation, der sich in der Öffentlichkeit an die rechte Wählerschaft ranwanzenden Dame?



                Ergibt wenig Sinn für mich und hat etwas von der Logik: "In der Not alle hinter einen Führer".

            • 9G
              92327 (Profil gelöscht)
              @Hampelstielz:

              Hetze laut Duden: (abwertend) "Gesamtheit unsachlicher, gehässiger, verleumderischer, verunglimpfender Äußerungen und Handlungen, die Hassgefühle, feindselige Stimmungen und Emotionen gegen jemanden, etwas erzeugen"



              Lesen Sie Ihren Kommentar noch einmal. Vielleicht merken Sie ja noch was.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      So ist das.

      Aber



      Linke.... Partei....Is das nich ein Widerspruch in sich?

  • (Teil 1)

    Der eigentliche Skandal bei Hartz 4 ist, daß Grundrechte der Bezieher gebrochen werden, und daß gar nicht richtig gefördert wird sondern nur verwaltet.

    Das Jobcenter schreibt Ihnen vor, auf welche Stelle Sie sich zu bewerben haben, unter Androhung von Sanktionen, und verletzt damit Ihre freie Wahl.

    Das Jobcenter sanktioniert Sie, wenn Sie die sogenannte Eingliederungsvereinbarung nicht unterschreiben, und erläßt diese dann trotzdem als Verwaltungsakt. Das verletzt die Vertragsfreiheit.

    Das Jobcenter maßt sich an, einen Umzug nicht zu genehmigen, wenn ihm nicht danach ist. Ihre Wohnortwahl ist nicht länger frei. Die Mietobergrenzen sind lächerlich niedrig, z.B. 361 Euro "brutto kalt" in Kiel. Wenn Sie eine Wohnung mieten wollen, die etwas teurer ist, damit Sie überhaupt eine haben, mit dem Argument "ich bezahle die Differenz aus meinem Regelsatz", verweigert Ihnen das Jobcenter zur Strafe, die Kaution vorzustrecken.

    Sie haben sich beim Jobcenter abzumelden, bevor Sie überhaupt Ihren Wohnort verlassen dürfen. Gelegentlich wird dies auch großzügiger gehandhabt: Sie dürfen z.B. in den Nachbarort zum Einkaufen fahren, ohne sich abzumelden.

    Auf jeder "Einladung", die Sie bekommen, steht ein paar Zeilen tiefer schon die Sanktionsandrohung. Ebenso auf den "Vermittlungsvorschlägen".

    Man steckt Sie in drei- oder sechsmonatige Maßnahmen, in denen Sie mit anderen armen Opfern sechs Stunden täglich vor einem PC alleingelassen werden, auf dem dann Minesweeper oder Patience gespielt wird. Gelegentlich spielt man Ihnen Youtube-Videos vor oder es kommt jemand von der Krankenkasse, der Ihnen erzählt, essen Sie nicht soviel Zucker, das ist ganz ungesund... oder ein Physiotherapeut macht mit Ihnen Seilhüpfen: "Heute rocken wir den Spielplatz, was?!" Zum Abschluß erhalten Sie ein Papier, das besagt, Sie hätten jetzt Allgemeinbildung erworben.

    ...

    • @kditd:

      Gut zusammengefasst, aber die Wahrheit will kein Politiker wissen.

      Arbeitslose Bürger sind Bürger dritter Klasse in diesem Land geworden. Hätten wir unabhängige Journalisten, dann wäre Hartz IV wohl schon vor Jahren nur als ein weiteres unangenehmes Kapitel deutscher Geschichte verschwunden, aber leider sind 95% aller deutschen Medien im Besitz der Reichen und Mächtigen und die wollen auch im 21. Jahrhundert von den Jobcentern mit billigen Arbeitskräften versorgt werden. Mit Hartz IV konnte man aus Deutschland das Niedriglohnland Nummer 1 in Europa machen, denn mit dem § 10 SGB II werden auch jetzt noch täglich von den Jobcentern billige Arbeitssklaven an Zeitarbeitsfirmen geliefert. Gleichzeitig konnte man die Löhne in Deutschland drücken, indem man bei den erwerbstätigen Steuerzahlern die Angst vor Hartz IV massiv geschürt hat, und Arbeitnehmer sich für ein Ei und ein Butterbrot totarbeiten, nur um nicht entlassen zu werden und in Hartz IV zu rutschen. Wenn es Hartz IV nicht mehr geben würde, dann könnte man den "Hartzer" doch gar nicht mehr als Arbeitssklaven einsetzen. § 10 SGB II hat die Sklaverei in Deutschland im 21. Jahrhundert wieder möglich gemacht und keiner regt sich darüber auf.

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      Werte( r)KDIDT



      Da haben Sie recht.

      Wie wär's.? Eine Klage dagegen beim Bundesverfassungsgericht einreichen.



      Meinetwegen als Sammelklage vonBetroffenen vorgelegt.

      • @97684 (Profil gelöscht):

        Meines Wissens kann man nicht direkt beim BVerfG klagen, sondern muß sich (teuer) durch die Instanzen arbeiten. Da scheitert es dann beim normalen Hartz-4-Bezieher.

        Ich meine auch zu wissen, daß eine Klage schon länger beim BVerfG liegt, die aber bisher schlichtweg nicht verhandelt wurde. Ich erinnere mich nicht ganz genau, um welches der betroffenen Grundrechte es dabei ging.

        Ich sollte mich da tatsächlich mal informieren. Nur, wer schafft diesen langen und kostenintensiven Weg, wenn man gleichzeitig sanktioniert wird? Denn daß man sanktioniert ist, ist wohl die Voraussetzung für eine glaubwürdige Klage.

        Sprich, man muß erstens den Mut (und die Ressourcen - denken Sie an alleinerziehende Mütter...) haben, sich überhaupt in Sanktionsgefahr zu begeben, und zweitens dann irgendwie den ganzen Klageweg durchhalten und finanzieren (Prozeßkostenhilfe nur bei Aussicht auf Erfolg), und dann muß das BVerfG das zur Entscheidung annehmen und überhaupt bearbeiten.

        Und dann muß man gewinnen gegen den SPD-Anwalt auf der Gegenseite.

        Puh.

        Ein wenig zu kafkaesk für die meisten, würde ich denken.

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @kditd:

          Mittels Sammelklage von vielen ķönntes gehn.



          Allein machen sie dich ein.



          Man kann aber auch als betroffene Einzelperon mal bei engagierten Anwälten Infos über Urteile einholen.In der Regel sind solche ersten Rechtsberatungen gratis.



          Wenn man informiert ist z.B. über Urteile, das Recht auf soziale Teilhabe oder den Aufenthaltsort betreffend, kann man mglw. beim Jobcenter was rausholen für seine Bürgerrechte

          • @97684 (Profil gelöscht):

            Mit anderen Worten, mal googeln und rumtelefonieren bei Anwälten. Ja, das sollte man wohl auf jeden Fall machen.

            Natürlich kann man sich auch beim Amtsgericht einen Beratungsschein holen, soweit ich weiß.

        • @kditd:

          Im derzeit anhängigen Verfahren beim BVerfG soll über die (m. E. verfassungswidrigen) Sanktionen entschieden werden.



          Auch interessant finde ich, dass Frau Nahles sich zur Praxis der Sanktionen äußert, ("welche Sie behalten will, welche nicht") ohne die Entscheidung des BVerfG abzuwarten. Das BVerfG hat vielleicht nur darauf gewartet, was Frau Nahles gerne hätte…^^



          Im Urteil von 2010 hat das BVerfG die fehlende Möglichkeit zur sozialen Teilhabe der AlG2-Bezieher bemängelt und eine Änderung verlangt, sowie auch die Offenlegung und Nachvollziehbarkeit der Errechnung des angeblichen Existenzminimums – beides ist bis heute von keiner Bundesregierung auch nur in Angriff genommen, geschweige denn geändert|korrigiert worden, denn die Berechnung der Sätze wird von Sozialverbänden als "getrickst" bemängelt und somit für als deutlich zu niedrig bezeichnet.



          Jetzt stellt sich für mich die Frage, was soll eine Klage vor dem BVerfG, wenn ein Urteil, und besonders dessen Nichtumsetzung dann keinerlei Konsequenzen für die Bundesregierung nach sich zieht.



          Rechtsstaat? Ist doch unglaubwürdig…

          • @Frau Kirschgrün:

            Der Rechtsstaat ist schon an dem Punkt unglaubwürdig, wo ein Hartz-4- Bezieher feststellen muß, Moment mal - nehmen die mir gerade meine Grundrechte weg? Der Staat selbst nimmt mir die Rechte weg, die er eigentlich schützen und verteidigen soll?

            Das muß man erstmal verarbeiten, wenn man aus dem Jobcenter kommt. Die Welt bricht zusammen. Man fragt sich, ist das da drinnen wirklich gerade passiert? Man fragt sich, wer hilft mir? Wer glaubt mir überhaupt?

            Das vernichtet jedes Vertrauen in den Rechtsstaat, und damit auch den Glauben daran, daß man sich wehren kann. Unser Freund und Helfer ist selbst der Täter.

            • @kditd:

              Das stimmt, Grundrechte hat frauman nach Unterzeichnung der Eingliederungsvereinbarung bzw. deren Umsetzung per Verwaltungsakt keine mehr. Vom Demonstrationsrecht aml ganz zu schweigen: von AlG2 kann kein Mensch an einer Demonstration in der nächst größeren Stadt teilnehmen. Grundrecht pfhhhh…



              Aber im GG steht, dass "In keinem Falle […] ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden [darf]""



              dejure.org/gesetze/GG/19.html



              Grundgesetz



              I. Die Grundrechte (Art. 1 - 19)



              Art. 19

              (1) 1Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. 2Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.

              (2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden."

              … bis (4)



              Alles Dinge, die das VerfG (in Hinblick auf AlG2) endlich mal klarstellen sollte… oder wir müssen uns damit abfinden, dass die Mähr vom Rechtsstaat eine Mähr ist.



              Armselig das. Aber stört ja keinen, der nicht davon betroffen ist.

              • @Frau Kirschgrün:

                Ja, Artikel 19 GG kennt entweder keiner oder steht zuweit hinten... scheint echt alles egal zu sein.

                Ich kleines, dummes Mensch denke, der Wesensgehalt von Art. 12 (trotz der Ausnahmen, die das GG sowieso wie einen Schweizer Käse durchlöchern) ist "man soll sich seinen Arbeitsplatz selbst aussuchen dürfen"... wie gut, daß jedes Jobcenter es einem besser erklären kann.

                "Bewerben Sie sich auf die Stelle X in 3 Tagen sonst ...", so heißt es da. Das kriegt man vor den Latz geknallt und tschüs!

                Wie das zusammengeht, das soll mir mal ein SPD-Politiker erklären. Vielleicht Gesine Schwan. Die leitet doch da das Grundrechtsdingsbums.

                Demonstrieren sollen wir doch nicht, Frau Kirschgrün. Wo denken Sie hin. Das ist doch nicht die DDR hier.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."wir werden Hartz IV hinter uns lassen"?!



    Gilt das auch für diejenigen, die von Hartz IV betroffen sind?



    Sehe ich mir das "Sozialstaatspapier" von Andrea Nahles an, dann denke ich, wohl eher nicht.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das ist eine sehr gute Frage…

  • In den Hartz-Reformen einen "historischen Verrat an der arbeitenden Mittelschicht" zu sehen, fällt nur wenigen ein...Wir haben derzeit eine Rekord-Beschäftigung, und zwar gerade auch bei sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe war zudem unentbehrlich. Schade, dass die SPD meint, ihrer stetig sinkenden Wählergunst durch diese Kehrtwende begegnen zu wollen.

  • Die SPD muss eine wirksame Absicherung gegen Verarmung und Altersarmut schaffen, alles andere wird nur weiteres Misstrauen erzeugen.

    Aber man muss Nahles loben: Sie hat solche Schritte in dieser Größenordnung seit 2005 noch nicht gewagt.

    Aber das alte System hatte bei allen Fehlern eben den Vorteil, dass viele Menschen nicht in eine echte Verarmung gerutscht sind, sie wurden auch nicht kontrolliert und gegängelt.

    Aber alte Menschen sind schnell in der Frühverrentung gelandet, das wäre hier wohl auch so, jedenfalls nach dem Text.

    Und wer hat mit 56 ider 61 genug Beitragsjahre, um überhaupt bei dieser Rentenformel in Rente gehen zu können. Ich kannte einen Manager (unteresManagement) der zwei Jahre Kurier gefahren ist - um sein Haus und seine Ferienwohnung behalten zu können. Das klingt vielleicht wie stöhnen auf hohem Niveau, aber es gibt auch Rentner, der mit Rentenbeginn nach Ost-Deutschland ziehen oder nach Thailand auswandern, um der Verarmung zu entgehen, die jeden Cent umdrehen müssen und nicht mehr arbeiten können.

    Und da glaube ich muss die SPD noch nachbessern - es gibt einfach zu viele Gründe, um ängstlich zu bleiben.

    Außerdem will die CDU / CSU bei diesem System bleiben (kein Wunder, es hat ihnen ein paar Jahre sehr genutzt, weil die SPD dahin siechte).

  • Gesichert ist also die bedingungslose Subventionierung der Vermieter, die auf jeden Fall ihre oft überhöhte Mietforderungen generieren können. Warum das als soziale Leistung für Hartz IV Empfänger verkauft wird, ist mir ein Rätsel.

    Dass das menschenunwürdige Sanktionssystem nicht abgeschafft wird ist offensichtlich ein Zugeständnis an diejenigen, die das Müntefering-Motto "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" im Geiste des deutschen Kleinbürgers unbedingt erhalten wollen. Und gleichzeitig flankiert das den Billiglohn mit dem ideologischen Argument, dass faule Leistungsbezieher nicht mehr haben sollten als Billiglöhner.

    Der Hartz IV Strafvollzug wird vielleicht entschärft, das Prinzip ändert sich nicht grundlegend. Nur das Etikett wird modernisiert. Letztendlich versucht die SPD nur, gegen ein BGE Politik zu machen.

    • @Rolf B.:

      Und ich dachte, dass die SPD besonders den KLeinbürger auf der Agenda hat und von denen gewählt werden soll?



      Bitte mal Analyse wo dann 30 % oder mehr herkommen soll? Tipp: de.statista.com/st...ng-in-deutschland/



      reichen definitiv nicht.

    • @Rolf B.:

      Yap.

  • Teil 1



    „Denn das Ersparte muss bis auf einen Freibetrag für den Lebensunterhalt aufgebraucht werden, bevor man überhaupt Hartz IV erhält.“



    Da fehlt der m. E. immens wichtige Hinweis, dass Eigentum geschützt ist. Das sagt einem auch kein Mensch auf den Ämtern (und die taz auch nicht)!



    ➤➤➤➤ Wer von seinem Vermögen, z. B. auch einer Lebensversicherung, eine Wohnung kauft (da ist die Größenbeschränkung deutlich besser als bei vom Amt bezahlten Mietwohnungen), der „rettet“ so seine Lebensversicherung durch „ein eigenes Dach über dem Kopf“, wenn auch nicht in einer Großstadt. Das entspannt einen Menschen in dieser ansonsten so unermesslich würdelosen Situation sehr.

    „Die neuen Regelungen würden dazu führen, dass etwa ein 58-jähriger, langjährig Beschäftigter ohne Job möglicherweise … Nach fünf Jahren Bezugszeit, mit 63 Jahren wäre … Superabsturz in eine Sozialleistung mit vollständiger Bedürftigkeitsprüfung wie es heute bei Hartz IV der Fall ist, wäre damit vermieden.“



    ➤ Meine Erfahrungen zeigen, dass mit beinahe 62 kein auch noch so beschissener Job mehr zu bekommen ist.



    ➤ Die angeblichen Zahlungen reichen nach Jobverlust im Arbeitslosengeld in einer Stadt wie z. B. München, Berlin auch mit den neuen Fristen keinesfalls aus (je länger desto höher die Schulden, die auflaufen, denn ein vernünftig bezahlter Job ist in einem Alter ab 58 m. E. unerreichbar.



    ➤ Also, auf’s Land (in Eigentum) umziehen - tolle Alternative, wenn frauman in diesem Alter die gewohnte Umgebung und die Freunde verlasen muss.



    ➤ Der vorgezogene Rentenbezug beinhaltet dasselbe Problem: dann ist die Rente durch den Abschlag so klein, dass es wieder in Altersarmut endet.



    Das alles betrifft doch sowieso Menschen, die nicht gerade zu den Hochverdienern gehören oder im sozialen Bereich tätig sind/waren! Sind also nutzlose Vorschläge, die nichts bis wenig ändern.



    ➤ Ab einem Alter von 58 ist KEIN Mensch mehr in der Arbeitslosenstatistik aufgeführt, deswegen klingen die Arbeitslosenzahlen so „gut“…

  • Teil 2



    „Diese Kredite werden dann vom ohnehin mageren Regelsatz mühsam abgestottert.“



    ➤ Diese Kredite bedeuten seit Einführung von AlG2 ein Unterschreiten des Existenzminimums!

    „So sollen ArbeitnehmerInnen ein gesetzlich verankertes „Recht auf mobiles Arbeiten und Homeoffice“ bekommen.“



    ➤ Das heißt wieder nur Mehrbelastung: Rund um die Uhr erreichbar… einer neuerlichen Ausbeutung werden Tür und Tor geöffnet.

    „…auch ein psychologisches Signal an ArbeitnehmerInnen: Wir schützen euch.“



    ➤ So lange das nicht belegt und umgesetzt ist, ist das nichts weiter als nicht mal heiße , sondern eher laue Luft.



    Von Signalen kann keiner abbeißen. Und dass das mit dem Koalitionspartner CDU/CSU nicht umzusetzen ist, ist ja wohl ein offenes Geheimnis. Also, will uns die SPD jetzt ganz offiziell und öffentlich verarschen?!

    • @Frau Kirschgrün:

      Ihre Ergänzungen lassen erahnen, wie oberflächlich sich Journalisten und Journalistinnen mit der Materie auseinander setzen. Oder wie wenig Interesse besteht, wirklich zu informieren, denn dazu gehören ja auch und insbesondere bei diesem Thema die Widerlichkeiten.

      Hier noch eine kritische Analyse:



      www.nachdenkseiten.de/?p=49138

      • @Rolf B.:

        Lesenswerter Link. Danke Rolf B.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Mit wem will die SPD -und mit Sicherheit und wenn überhaupt dann Juniorpartner in jedweder denkbaren Koalition- diese tollen Vorschläge umsetzen? Schließlich gab es das -und noch mehr- in ähnlicher Form schon mal, wurde ja gerade von dieser SPD einem Kahlschlag unterzogen.

    Einen letzten, nach wie vor vergifteten Gruß dieser SPD konnte man zum Januar 2019 erleben. Was haben die für einen Rummel gemacht, dass jetzt die Zuzahlung bei den Krankenkassenbeiträgen wieder paritätisch erfolgt. Gleichzeitig wurde von der gleichen Regierung unter SPD-Beteiligung der Beitrag zur Pflegeversicherung erhöht; was unter dem Strich dann eine Verringerung (sic!) der netto ausbezahlten Altersbezüge zur Folge hat.

    Genau so, eher als Hütchenspiel, dürfte das auch mit den vielen tollen, neuen Vorschlägen laufen; soweit sie systembedingt auch nur ansatzweise zugelassen werden.

  • Ich verstehe nicht, wieso die SPD die Arbeitsmarkt-Rerformen der 2010er Jahre, von deren Prosperität wir heute leben und unsere Kassen füllen, nicht als ihren Erfolg verkauft.

    Aktuell ist das Beste was die SPD repetitiv hervorbringt "Geldgeschenke an die Bevölkerung verteilen, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit zu bedenken". Klingt nach einem gut durchdachten und nachhaltigen Konzept.

    • @grim:

      Richtig! Es macht eben einen Unterschied sich selbst zu loben und nach weiterer Optimierung zu streben oder alles was man gemacht hat in einem quasi suizidalen Akt öffentlich zu zelebrieren.

    • @grim:

      "Ich verstehe nicht, wieso die SPD die Arbeitsmarkt-Rerformen der 2010er Jahre, von deren Prosperität wir heute leben und unsere Kassen füllen, nicht als ihren Erfolg verkauft."



      Weil im Gegensatz zu Ihnen sogar die SPD erkannt hat, dass das das Ungerechteste war, was seit dem zweiten Weltkrieg hier in D stattgefunden hat.



      Glückwunsch, dass Sie davon zu profitieren scheinen!

  • Zuerst die gute Nachricht: „Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes soll auf bis zu 33 Monate verlängert werden.“

    Jetzt die schlechte Nachricht: Die Bestandsgarantie für die BA, die ineffizienteste Behörde ever, verlängert sich dadurch mit jedem Fall um weitere 33 Monate.

    Zuerst die „gute“ Nachicht: Für Vermieter gibt es eine Einnahmegarantie. „Die Übernahme der Mietkosten durch die Jobcenter bleibt also in jedem Fall gesichert, auch bei Sanktionierung.“

    Jetzt die schlechte Nachricht: „Die Hartz-IV-Sätze, also die künftigen Bürgergeld-Sätze selbst sollen nicht erhöht werden.“ Sanktionen etwa bei mangelnder Kooperation mit dem Jobcenter soll es aber auch künftig geben.

    Zuerst die gute Nachricht: „Familien sollen durch eine „Kindergrundsicherung“ besser gestützt werden.“

    Jetzt die schlechte Nachricht: „Ob Familien im Hartz-IV-Bezug dann aber für ihre Kinder tatsächlich mehr Geld bekommen, bleibt unklar.“

    Genial ist das alles schon aus der Sicht des Unternehmens SPD, aber „sozial“ muss das deshalb dann doch noch lange nicht sein.

    • @Rainer B.:

      Kurzum: Wer immer schön brav der SPD die Stimme gibt und sich ansonsten ruhig verhält, der brauchte nie und braucht auch jetzt keine „Absturzangst“ zu haben. Abstürzen kann man schließlich nur von einem höheren Niveau.