Queen Elizabeth ist tot: Weltweite Trauer um die Queen
Der Tod von Elizabeth II. sorgt international für bewegende Reaktionen. Auch in Deutschland. Die Queen hat Zeitgeschichte geschrieben und erlebt.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte seine Trauer um Elizabeth II.:“Sie war Vorbild und Inspiration für Millionen, auch hier in Deutschland. Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibt unvergessen. Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor.“
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wendete sich direkt an die Brit:innen:“Wir trauern mit unseren britischen Freund*innen um #QueenElizabeth II“, twitterte Baerbock. „Sie war für ihr Land fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht. Deutschland bleibt ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat.“
Der Tod der britischen Königin Elizabeth II. hat weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Von Jamaika über Brasilien bis Neuseeland verneigten sich Staats- und Regierungschefs vor dem Vermächtnis der Queen, die den Thron vor 70 Jahren bestiegen hatte.
Trauerbeflaggung und verdunkelte Sehenswürdigkeiten
Im UN-Sicherheitsrat wurde der Queen zu Beginn einer Sitzung zum Ukraine-Krieg mit einer Schweigeminute gedacht. In Washington würdigte US-Präsident Joe Biden die Königin. Sie „war eine Staatsfrau von unübertroffener Würde und Beständigkeit, die die fundamentale Allianz zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA gefestigt hat“, teilten Biden und First Lady Jill mit.
„Sie definierte eine Ära“. Später ging das Präsidentenpaar zur britischen Botschaft in Washington, um sein Beileid ausdrücken. Elizabeth II. war als Königin mit mehr als einem Dutzend US-Präsidenten zusammengetroffen. In Frankreich wurden die Flaggen am Élysée-Palast in Paris und an öffentlichen Gebäuden zu Ehren der Queen auf halbmast gesetzt. Staatspräsident Emmanuel Macron pries die „unumstößliche moralische Autorität“ und exzellenten Französischkenntnisse der Königin.
Kein ausländischer Souverän habe den Élysée-Palast öfter besucht als die Queen, die alle acht Präsidenten des modernen Frankreichs gekannt habe. „Die Frau, die neben den Giganten des 20. Jahrhunderts auf dem Pfad der Geschichte stand, ist gegangen, um sich ihnen anzuschließen“, hieß es in der Erklärung Macrons. Die Beleuchtung am Eifelturm in Paris wurde ausgeschaltet.
Trauer in den Commonwealth-Staaten
Auch die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat die Nachricht vom Tod von Staatsoberhaupt Elizabeth II. mit großer Trauer aufgenommen. Wie viele andere Menschen verspüre sie aber auch eine tiefe Dankbarkeit für die Queen, erklärte Ardern. Elizabeth II. sei eine außergewöhnliche Frau gewesen, deren Lachen ihr in Erinnerung geblieben sei. „Die letzten Tage des Lebens der Queen spiegelten auf so viele Weisen wider, wer sie war: Bis zum Ende für die Menschen arbeiten, die sie liebte.“
„Hier ist eine Frau, die ihr Leben ganz und gar für den Dienst an andere hingab. Und ungeachtet dessen, was man von der Rolle der Monarchien in aller Welt hält, zeigt sich hier unbestreitbar, wie ich denke, jemand, der alles zugunsten seines Volkes gab, und sein Volk umfasste die Menschen in Aotearoa Neuseeland“, ergänzte Ardern mit Verweis auf die von den Maori verwendete Bezeichnung ihres Landes.
Neuseeland ist eine parlamentarische Monarchie, deren Staatsoberhaupt die Königin war. Für Neuseeland beginne nun eine Zeit der offiziellen Trauer, kündigte Ardern zudem an. Nach dem Begräbnis von Elizabeth II. in Großbritannien werde ihr Land eine Staatstrauerfeier für die Queen abhalten.
In der britischen Geschichte hatte keine Monarchin länger regiert als Elizabeth II. Neuer König wird nun ihr ältester Sohn, der den Namen Charles III. tragen wird. Bis zu der offiziellen Krönung des 73-Jährigen könnte es aber noch einige Monate dauern. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Sturz des Assad-Regimes
Freut euch über Syrien!
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
Krieg in Nahost
Israels Dilemma nach Assads Sturz
Grünes Wahlprogramm 2025
Wirtschaft vor Klima
Missbrauch in der Antifa
„Wie alt warst du, als er dich angefasst hat?“
Weihnachten und Einsamkeit
Die neue Volkskrankheit