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Psychisch kranke FlüchtendeKonsequente Hilfeverweigerung

Frederik Eikmanns
Kommentar von Frederik Eikmanns

Nur drei Prozent der Geflüchteten bekommen die psychologische Hilfe, die sie brauchen. Die EU-Abschottungspolitik ist eine Traumatisierungsmaschine.

Traumatisierende Fluchterfahrung: Geflüchtete aus dem Iran und Irak nach einer gescheiterten Flucht nach Großbritannien Foto: Bernat Armangue/ap

G erade einmal 3 Prozent der psychisch kranken Geflüchteten bekommen Hilfe. Auf groteske Art ist das konsequent. Denn die gesamte europäische Abschottungspolitik ist indirekt eine riesige Traumatisierungsmaschine.

Weil legale Fluchtrouten systematisch mit Visapflichten, Grenzzäunen und Rücknahmeabkommen versperrt werden, müssen die Flüchtenden ausweichen: Auf den Weg durch die Sahara, wo Tausende verdursten. Nach Libyen, wo viele als Geiseln genommen und gefoltert werden, um von Verwandten Lösegeld zu erpressen. Auf überfüllte Schiffe, wo Ertrinken oder brutale Pushbacks durch europäische Grenzschützer drohen.

Wer es nach Deutschland schafft, den*­die erwarten hier Lebensumstände, die der psychischen Gesundheit wirklich nicht zuträglich sind. Massenunterkünfte zermürben und anfängliche Arbeitsverbote sorgen für quälende Langweile. Auch die erst vor wenigen Monaten eingeführten Bezahlkarten für Geflüchtete spielen wohl eine Rolle, indem sie die Menschen noch weiter stigmatisieren und ihnen das Leben erschweren.

Dazu kommt die Stimmung im Land, die sich deutlich gegen die Aufnahme von Geflüchteten gedreht hat, Hetze durch Po­li­ti­ke­r*in­nen und die ständige Bedrohung durch rechte Gewalttäter*innen. Eigentlich bräuchte es nicht weniger als die komplette Umwälzung unseres Umgangs mit Geflüchteten und das nicht nur in Deutschland, sondern auf ganzer EU-Ebene. Da das aber nicht passieren wird, bleiben zunächst nur ein paar kleine Hoffnungsschimmer.

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So könnte die SPD-Fraktion in den Haushaltsverhandlungen doch noch einige Millionen mehr für die Psychosozialen Zentren heraushandeln. Vielleicht findet sich auch irgendwann wieder eine Mehrheit im Bundestag, die bereit ist, Geflüchteten schnelleren Zugang zum regulären Gesundheitssystem zu verschaffen. Es wäre ein Anfang.

Korrigiert am 26. Juni um 10:50 Uhr. Im Text hieß es zunächst fälschlich, die Mittel im Bundeshaushalt würden gekürzt. Das ist nicht der Fall. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. d. R.

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Frederik Eikmanns
Fachredakteur Inland
schreibt über alles, was im weitesten Sinn mit Migration zu tun hat.
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34 Kommentare

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  • Meine Frau hat auch schon bei der medizinischen Betreuung in Erstaufnahmeeinrichtungen für ein psychosoziales Zentrum einer Stiftung übersetzt. Das ist ein niedrigschwelliges Angebot und hilft sehr viel, manchmal ist schon damit geholfen, dass traumatisierte Folteropfer, die noch nicht mal mit dem Ehepartner über das Erlebte sprechen können überhaupt körperlich richtig behandelt werden oder allein geflohene Jugendliche eine Art elterliche Anleitung erhalten, um sie nicht in die Perspektivlosigkeit abdriften zu lassen.

  • Wir reden hier über mehrere tausend zusätzlicher Psychotherapeuten, Psychiater, Fachkrankenpfleger_innen.... Ich will hier gar nicht mal so sehr auf die Finanzierungsfrage eingehen sondern viel mehr darauf wo das ganze Personal dafür herkommen soll? Am Besten alle noch multiligual und multikulturell ausgebildet?

  • Wer hat denn eine sinnvolle, finanzierbare, umsetzbare Lösung parat? Gibt es Beispiele aus anderen Ländern, die es besser machen?

  • Wer als Mensch, der schon lange in Deutschland lebt, die Sprache spricht und mehrere Jahre in das Gesundheitssystem eingezahlt hat, wartet in der Regel mehrere Monate auf einen benötigten Therapieplatz.



    Bei der Integration Geflüchteter gibt es sicherlich noch Verbesserungspotenzial. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich das Gesundheitssystem nicht beliebig schnell nach oben skalieren lässt, wo sollen denn so rasch die Ärztinnen und Therapeuten herkommen? Man ist nicht gleich ein Rechtsextremer, wenn man auf diese Situation hinweist.

    Private Krankenversicherungen können sich ihre "Kunden" aussuchen, der Rest bleibt in der Gesetzlichen. Wenn wir dort in großem Stil Menschen integrieren, die noch nicht eingezahlt haben und es mit großer Wahrscheinlichkeit in absehbarer Zeit nicht tun, werten wir das System sukzessive ab. Und man ist nicht gleich ein Rechtsextremer, wenn man das als jahrelanger Beitragszahler ungerecht empfindet.

    • @Holger_0311:

      Weil das Gesundheitssystem katastrophal ist, weil diejenigen, die so schreiben wie sie, seit Ewigkeiten Parteien wählen, die das nationale Wohl propagieren, also individuelle Opfer zugunsten Standortd und Wettbewerbsfähigkeit, sollen jetzt also die Geflüchteten leiden. Wie der Autor schrieb, die das ist konsequent.

      Bemühens sie sich doch zumindest, die Familiennormen und Arbeitsbedingungen so zu verändern, dass der Therapiebedarf sinkt.

      Und was die fehlenden Ärzte und Therapeuten angeht: Erstens sind unter den Geflüchteten auch welche, die müssten nur arbeiten dürfen. Und zweitens könnten die auch dazu ausgebildet werden.

      • @lifopiw:

        Ich weiß ja nicht, welches Land Sie da vor Augen haben, aber ein realistischer Blick auf den Rest der Welt scheint mir da in jedem Fall von Vorteil zu sein.

    • @Holger_0311:

      Danke, so sieht es aus! Die Kapazitäten reichen schon nicht für die einheimischen Beitragszahler. Es fehlen schlicht die finanziellen und personellen Ressourcen - sowohl in Deutschland als auch in Europa. Und das gilt ja bei weitem nicht nur für die Gesundheits- und Sozialsysteme. Wer das ignoriert, nimmt eine weitere Spaltung der Gesellschaften und zunehmende Gewaltkriminalität billigend in Kauf.

    • @Holger_0311:

      Sie kritiseren zurecht das hiesige Gesundheitssystem, auch ich bin Kassenpatient und ärgere mich über die teilweise schlechte Versorgung.



      Hieraus dann aber einen einen Vorwurf an die Flüchtlinge zu stricken, na ja....ungerecht empfinde ich, dass es Menschen gibt, die eine Hüft-OP locker aus eigener Tasche bezahlen, Venedig für ihre Hochzeit mieten können und noch weitere 4 Milliarden Privatvermögen haben. Eher nicht, dass ein kranker Flüchtling beim Arzt behandelt wird. Das System ist nicht gerecht, aber nicht deswegen weil wir noch Solidarität üben mit Schwächeren, sondern weil sich Stärkere aus ihr verabschiedet haben.

      • @FtznFrtz:

        Man darf den Zusammenhang: Mehr Leistung für Nicht-Betragszahler gleich höhere Beiträge für Leistungszahler bei gleichzeitig noch schlechterer Versorgung nicht ignorieren. Mir gefällt dieser Zusammehhant auch nicht. Aber wir dürfen die Augen vor der Realität nicht verschließen. Wer das tut, ebnet den Weg für eine Regierungsbeteiligung der afd auf Bundesebene.

        • @Holger_0311:

          Sehr geehrter Holger_0311,



          der Zusammenhang ist korrekt beschrieben. Mehr Leistungen für Nicht-Beitragszahler führt zu höheren Beiträgen für Beitragszahler.



          Wäre es dann nicht sinnvoller die Anzahl der Beitragszahler zu erhöhen? Zum Beispiel durch eine Abschaffung der privaten Krankenversicherungen? Anstatt den Rotstift bei den Schwächsten anzusetzen?

          • @ Anne Püllen:

            Sehr geehrte Anne Püllen,



            gehe ich absolut mit. Es ist in meinen Augen eine Schande, dass es immer noch keine Bürgerversicherung gibt. Zumindest aus der Grundversorgung sollten auch PKV-Versicherte sich nicht entsolidarisieren können.

            Alleine auf diese Möglichkeit zu setzen wird realistischerweise wohl zu lange dauern, um eine rechtsnationale Regierung zu verhindern.

  • Die Kürzung der Mittel halte ich für grundsätzlich falsch.

    Wenn man aber der perfiden Logik der Bundesregierung folgt, macht sie Sinn.



    Um einen Mensch erfolgreich psychologisch behandeln zu kommen, braucht es ein sicheres Umfeld (einen Raum ohne Angst). Dieser Raum kann bei Geflüchteten im Moment nicht entstehen, da sie immer mit einer Abschiebung rechnen müssen.

    Die Logik der Bundesregierung lautet an dieser Stelle wie folgt: Ein Behandlung kann nicht erfolgreich sein, also geben wir dafür kein Geld aus.



    Das diese Bundesregierung maßgeblich für die aktuelle Situation der Geflüchteten verantwortlich ist und ihr Leid durch weitere Kürzungen vergrößert wird ignoriert.

  • Ich würde gerne mal konkret verstehen, wie sich Reporter wie Sie denn die Alternative hierzu vorstellen? Wir wissen wir haben aktuell eine massive Lücke was die psychologische Betreuung in der gesamten Breite angeht. Umso mehr nach Corona. Und wir wissen, dass viele der Migranten, die in diese Land kommen psychologischen Betreuungsbedarf haben. Aber woher soll denn kurzfristig das fehlende Fachpersonal kommen? Vom Geld ganz abgesehen. Ausbildung, Studiengänge, fachliche Qualifikation, das alles dauert viele Jahre. Immer nur zu sagen "So geht das aber nicht, wie wir hier mit Geflüchteten umgehen" ist mir mittlerweile zu einfach. Selbst wenn Sie viele Milliarden mehr auf das Problem werfen, werden Sie das Problem nicht lösen können. Schlicht weil der Lösungshorizont größer 7 Jahre ist. Gleiches gilt übrigens auch für fehlende Lehrkräfte, Sprachtrainer und so weiter.

    • @Jakob Gassner:

      Sehr geehrter Herr Gassner,

      einer der Hauptgründe für diesen schwerwiegenden Mangel ist, dass nicht genügend PsychotherapeutInnen eine Kassenzulassung erhalten, obwohl ausreichend ausgebildete PsychotherapeutInnen vorhanden sind. Die Ursache dafür ist eine Bedarfsplanung, die aus dem Jahr 1999 stammt und bisher nicht angepasst wurde. Quelle: www.focus.de/gesun...n_id_10064460.html

      Für mehr Informationen empfehle ich die Petition "Mehr Therapieplätze für Menschen mit psychischen Problemen" zu lesen. Hier finde sie weiter sehr interessante Hintergründe zur Zulassungenssytem für Psychotherapeuten.

  • Deutschland ist nicht die Psychotherapie-Einrichtung der Welt.



    Bei allem guten Willen und allem Gutmenschentum dürfen wir nicht die Begrenztheit unserer eigenen Ressourcen vergessen.



    Zurecht wird in dieser Zeitung auf zu wenige und zu teure Wohnungen, insbesondere in Berlin, Probleme im ÖV, teure Freibäder und so weiter hingewiesen.



    Gleichzeitig wird weiter die unbegrenzte Zuwanderung gepredigt.



    Wie passt das zusammen?



    Ein schlüssiges Gesamtkonzept wäre hilfreich.

    • @Carsten S.:

      So ein Quatsch, niemand, selbst die Linke nicht, predigt unbegrenze Zuwanderung. Das ist ein vollkommen böswilliger und einfach unwahrer Satz.



      Ein beliebtes Mittel der Rechtspopulisten ist es, die innerdeutschen Probleme auf die Flüchtlinge zu schieben. Es gibt Probleme, diese haben wir aber selbst verbockt. Diese gehören einfach einmal gelöst, anstatt den Misstand für fremdenfeindliche Ressentiments zu mißbrauchen.

      • @FtznFrtz:

        Ach, wirklich nicht? Ich predige unbegrenzte Zuwanderung. Warum? Weil immer mehr Menschen Flüchtlinge nicht mehr unterstützen wollen, werden meine Predigten immer radikaler.

        Ja, ich finde nicht nur, Deutschland soll das Sozialamt dieser Welt sein, sondern mittlerweile bin ich der Auffassung, die zwanzig wirtschaftsstärksten Nationen dieser Welt müssen das Sozialamt dieser Welt sein. Der Reichtum der ersten Welt generierte nämlich das Elend der dritten Welt, vor denen viele Menschen keine Lust haben.

        Außerdem, je radikaler die Position desto besser die Abgrenzung zu Rechts.

      • @FtznFrtz:

        Aus dem aktuellen Wahlprogramm der Partei "Die Linke":



        "Die Linke steht für eine solidarische Einwanderungsgesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von Pass, Herkunft, Hautfarbe, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit die gleichen Rechte und Chancen haben." www.die-linke.de/b...2025/wahlprogramm/



        Ein bisschen verklausuliert zwar, weil man aus wahltaktischen Gründen mittlerweile den Begriff "offene Grenzen" scheut, aber genau das ist gemeint.

    • @Carsten S.:

      Es genügt ja, dass Deutschland die Welt mit Waffen beliefert und auch sonst mannigfaltig zu Krisen in der Welt beiträgt. Von der historischen Verantwortung als Kolonialmacht mal ganz abgesehen.

      • @Flix:

        Und was soll die historische Verantwortung als Kolonialmacht bei der Lösung des Problems helfen?

        Selbst wenn Frau Warken und Herr Klingbeil aus diesem Grund zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen würden, würde es Jahre brauchen, bis die nötigen Fachleute ausgebildet sind. Hinzu kommt die Notwendigkeit, in Deutschland bisher nur wenig gesprochene Sprachen erlernen zu müssen. Ein Therapiegespräch mit Hilfe von Dolmetschern wäre keine gute Idee.

      • @Flix:

        Eben, mal abgesehen davon, dass Deutschland für etliche Fluchtursachen (mit)verantwortlich ist und sich dadurch Verantwortung ergibt ... was ist denn bezüglich der anderen oben angesprochenen Probleme von dieser Regierung zu erwarten? Dass sie den horrenden Mieten einen Riegel vorschiebt? Massiv in Gesundheit investiert?

        Zudem benötigen wir schon aufgrund der demografischen Entwicklung massive Zuwanderung. Warum wohl wird stimmungsmäßig massiv darauf hingearbeitet (gehetzt), dass Sozialleistungen gekürzt werden können etc..? Um den Druck auf uns Arbeitnehmer erhöhen zu können, weil wir alle mehr für weniger Geld arbeiten sollen, denn Zuwanderung in den Arbeitsmarkt ist ja anscheinend ein No Go.

        • @Warim Wilke:

          Genau dieser Unsinn ist Wind auf rechten Mühlen: Nach der gleichen Argumentation müssten die Waffenschmiede genau wie die Kirche für Kreuzzüge verantwortlich gemacht werden.



          Wir leben seit langer Zeit mit einer mehr oder weniger liberalen Demokratie.



          Nur weil wir Waffen produzieren und exportieren können wir nichts für Diktatoren und religiösen Hass. Die beiden Haupt Kriegstreiber m.M.n.



          Klar haben die Firmen die Aufgabe zu prüfen wohin sie verkaufen, wie dannach geschoben wird haben sie aber ebenfalls nicht in der Hand.



          Ich finde daher:



          Ja wir haben die Verantwortung unser Bestes zu geben.



          Aber aus Menschlichkeit und nicht aus Historie.



          Das ist nur meine Meinung.



          Das die Regierung dieser Verantwortung vermutlich nicht gerecht wird (wieder meine Meinung) finde ich auch schade.



          Jedenfalls müsste nach Angebot und Nachfrage Regel ein Anstieg an Arbeitskraft eher zu Lohnminderung führen.



          Nur geht es dabei nicht um Facharbeiter. Die werden immer gesucht und wenn man fähig ist kann man da durchaus verhandeln.

  • Als Deutscher wartet man etwa 6-12 Monate auf einen Termin und/oder Therapie bei einem Psychologen oder Therapeuten, und das ohne Sprachhindernisse. Woher nun Psychologen mit Sprachkenntnissen aller Art und Dolmetscher kommen sollen, ist mir schleierhaft.



    "Weil legale Fluchtrouten systematisch mit Visapflichten, Grenzzäunen und Rücknahmeabkommen versperrt werden"



    Mit Verlaub - es ist NICHT legal, ohne erforderliches Visum oder Papiere eine Grenze zu überschreiten, daher können Grenzzäune auch keine legale Fluchtroute versperren.

    • @Sandra Becker:

      Man wartet als gesetzlich Versicherter nich nur 6-12 Monate, man bekommt gar nicht erst die Möglichkeit auf eine Warteliste zu kommen. "Neue Patienten nehmen wir nicht!"



      Egal ob Hausarzt, Hautarzt, Kardiologe, Gyn oder Orthopäde. Hat man psychische Probleme bleibt nur der Weg über die Notaufnahme. Und selbst da wird man weggeschickt. Es sei denn man steht auf der Brücke mit dem Strick um den Hals.

    • @Sandra Becker:

      Sehr geehrte Frau Becker,

      das deutsche Asylgesetz (AsylG) sagt hierzu folgendes:

      § 13 Abs. 2 Satz 2 AsylG besagt: "Ausländer, die um Asyl nachsuchen, haben sich unverzüglich nach ihrer Ankunft im Bundesgebiet bei der nächstgelegenen Aufnahmeeinrichtung oder Ausländerbehörde zu melden." Dies untermauert die Pflicht zur unverzüglichen Meldung.

      Es ist entscheidend, dies von einer illegalen Einreise zu unterscheiden, die nicht dem Zweck des Asylantrags dient und die in der Regel strafbar wäre.

    • @Sandra Becker:

      Falsch, in vielen Fällen ist der Grenzübertritt zum Stellen eines Asylantrags legal, Visum hin oder her.

      • @Flix:

        Ihnen dürfte aber auch bekannt sein, dass die Notwendigkeit, die Asylanträge überprüfen zu müssen, für die Antragsteller bedeutet, nach Deutschland einreisen zu dürfen und bis zum Abschluss des Verfahrens auf Kosten anderer Leute hier leben zu können.

        Viele "Asylbewerber" kommen, weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Das ist ein absolut legitimer Wunsch, aber man sollte das Asylrecht und andere Regeln (Arbeitserlaubnis z. B.) endlich so anpassen, dass diese Zuwanderer nicht mehr unter "falscher Flagge" einreisen müssen.

  • Sehenden Auges das Falsche tun, aber was ist von dieser Regierung auch anderes zu erwarten.



    In meinen Augen ein grob fahrlässiges Handeln, dessen Folge weitere unnötige Tote sein werden.

  • Diese Bundesregierung erfüllt alle Erwartungen, leider.

  • Und anschließend wundern wir uns, dass schwer mehrfach traumatisierte Menschen sich nicht 'normal' verhalten - und lassen sie von überforderten und unterqualifizierten Polizist:Innen erschießen.

    • @Freundlicher:

      @ Freundlicher



      Sie sollten sich schämen für einen derart simplifizierten und herabwürdigenden Beitrag.

      • @Bommel:

        Der Beitrag beschreibt genau den Kern des Problems. Traumatisierte Menschen aus Krisengebieten werden nicht behandelt, treffen auf Polizisten, die nicht ausreichend im Umgang mit psychisch Auffälligen geschult sind und liegen anschließend tot auf dem Boden.

        • @Flix:

          Für Menschen, von denen eine aktue Gefahr für die Bevölkerung ausgeht, kennt die Justiz aus gutem Grund die Sicherungsverwahrung, ggf. auch mit psychologischer Betreuung. Ich bin gegen eine Ungleichbehandlung.

          • @Holger_0311:

            Ja, nach einer Tat. Präventive Sicherungsverwahrung ist mir nicht bekannt.