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Neue Omikron-VarianteMit BA.5 durch den Sommer

Kommentar von Kathrin Zinkant

Während die Politik auf den Herbst schaut, breitet sich jetzt schon die neue Corona-Untervariante aus. Vorbereitet auf eine neue Welle ist niemand.

Ein unbeschwerter Abend im Juni in Lissabon – dabei ist B.5 schon da Foto: Ágata Xavier/dpa

D er Herbst war mal eine schöne Jahreszeit. Inzwischen ist er zum Alibi der deutschen Gesundheitspolitik degeneriert. Im kommenden Herbst, so heißt es, könne Corona zurückkehren. Man müsse sich also auf den Herbst vorbereiten, Schulschließungen im Herbst vermeiden, den Ländern etwas für den Herbst an die Hand geben, um der im Herbst nahenden Gefahr zu begegnen. Mit Blick auf den Herbst soll es eine Impfkampagne geben, dann aber richtig!

Am Mittwochnachmittag hat zudem der Expertenrat eine Empfehlung abgegeben, angekündigt wurde sie als Vorbereitung auf den Herbst. Mal sehen, was von den qualifizierten Ratschlägen dann noch übrig sein wird, wenn die FDP erst einmal wieder unqualifiziert dagegen geätzt hat.

Das Tolle am Coronaherbst ist, dass er Deutschland sorglos durch den Sommer segeln lässt. Oder ließe, denn da ist ja noch BA.5. Die neue Omikron-Variante zeigt, dass Corona gar nicht wiederkehren muss. Das Virus ist immer noch da. In Portugal breitet es sich rasant aus. In Deutschland steigt die Inzidenz ebenfalls – ausgehend von einem Niveau übrigens, das über dem Höhepunkt der ersten Welle liegt. Der Anteil von BA.5 an den Neuinfektionen hat sich dabei binnen einer Woche verdoppelt. Und fragt man die Ex­per­t:in­nen statt nach dem Herbst nach dem Sommer, dann ist auf einmal von einer Sommerwelle die Rede.

Wie schlimm diese Welle werden wird, ist noch offen. Fest steht aber, dass BA.5 es nach dem Fall der Reisebeschränkungen, der Test- und Maskenpflichten, nach der Totalaufgabe aller Vorsicht sehr leicht haben wird, sich schon im Sommer ausgiebig zu verbreiten. Zusätzlich hilft dem Erreger, dass eine allgemeine Impfpflicht komplett vom Tisch ist und aktuell nur knapp 19 Prozent der über 60-jährigen Deutschen einen umfassenden Impfschutz mit zweifacher Auffrischung haben.

Es wird deshalb wieder mehr schwere Verläufe geben, mehr Todesfälle, mehr Dringlichkeit zum Handeln. Nicht erst im Herbst. Sondern jetzt.

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45 Kommentare

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  • Schön, daß viele Leser der TAZ, nach den Kommentaren zu urteilen, inzwischen weiter denken als die Autoren.



    Anders gesagt: selbst im TAZ-Milleu hat man scheinbar kapiert, daß kein noch so autoritärer Staat die Ausbreitung des Virus verhindern kann.



    Freuen wir uns über hohe Infektionszahlen ohne viele Kranke, dies ist die Basis für Immunität und für einen einigermaßen unbeschwerten Herbst. Jetzt die Ausbreitung zu bremsen, wäre aus epidemiologischer Sicht kontraproduktiv und riskant.

  • unverständlich, warum inzwischen über 60jährige nicht zu 100% geimpft und geboostert sind ... das würde viel bringen... weiß man inzwischen, wie lange der booster vorhält? Möglicherweise brauchen wir längst eine Auffrischung... also, i c h trage Maske, wo es mir geboten scheint und teste mich, wo es mir geboten scheint... und bin 3x geimpft... wer meint, er /sie müsse sich nicht impfen, bitte sehr... verstehe seit Beginn nicht, warum kein Impfpflicht eingeführt wurde... bei Pocken und masern haben und hatten wir sie auch... kein Hahn hat danach gekäht... und nun haben wir den Salat !



    Auch wenn ich den Aspekt der Freizügigkeit tendenziell verstehe~ Ungeimpfte tragen einfach ein wesentlich höheres Risiko für sich , für die Gesundheitskosten und für das weitere stärkere Mutieren des Virus...

  • Bitte jetzt die Meldepflicht für CoViD-19 wieder aufheben und erst wieder einführen, wenn die Letalität und ITS-Belastung tatsächlich wieder signifikant über gesellschaftlich akzeptierten Werten wie der herkömmlichen Grippe etc. liegt.

    • @franc:

      Was bringt es auf die ITS zu schauen wenn in Krankenhäuser eine Abteilung nach der anderen zu macht weil das Personal infiziert und krank zu Hause im Bett liegen? Da werden dann bei ganz anders gelagerten Krankheiten die Sterberate durch die Decke gehen! Man darf nicht nur die ITS als Maß aller Dinge nehmen. Es gehört auch die allgemeine Auslastung und Krankenstand des Personals mit als Faktor dazu!

  • Uiuiui, das grenzt an Panikmache.



    Und der Stil lässt auch zu wünschen übrig.



    "Es wird [...] geben, [...] jetzt."



    So ist das, wenn ein Virus endemisch wird. Nach und nach gehen die Varianten durch die Bevölkerung und kompettieren die Immunität.



    Jeder hat doch die Möglichkeit, sich zu schützen. Wozu dieser Alarmismus?

  • Ich bin für stetiges Durchseuchen, egal welche Variane, ansonsten wer auf Grund seiner psychischen Situation bzw. Vorerkrankungen meint eine Impfung sei wichtig für ihn, bitte sehr!



    Es wird eh so kommen, dann doch gleich so vorgehen.

    • @Rainer Jacobi:

      Lieber Rainer,

      ja, das scheint mir auch die beste Variante zu sein.

  • Was will der Autor mit dem Artikel erreichen?



    - Es gibt derzeit keinen angepassten Impfstoff auf die derzeit grassierende Variante. Warum braucht es vorgeblich weitere Impfkampagnen? Die Personen die geimpft werden wollten sind es längst. Eine 2. Auffrischungsimpfung mit den verfügbaren Impfstoffen hat (bedauerlicherweise) keinen messbaren Effekt. Weder auf Todesfallraten, noch auf Infektionen, Antikörper, etc.



    - Welche Maßnahmen erhofft sich denn der Autor? Kontaktreduzierung? Mit welchen Effekten außer eine Prolongation der unvermeidbaren Infektionen? Maßnahmen bringen was, wenn man konkrete Schritte (z.B. Produktionshochlauf eines neuen Impfstoffes) in der Zukunft erreichen kann oder eben das Gesundheitssystem vor einer akuten Überlastung jetzt schützen muss. Beides ist dezeit nicht gegeben! Ansonsten sind Kontaktreduzierungen nur eine Deich bauen am Ortsfluss bevor das drohende Unwetter kommt und eh alles überflutet mit noch größerer zerstörerischer Wirkung.



    - Wir haben derzeit rund 60 Todesfälle an & mit Corona täglich. Das klingt erst einmal viel. Im Vergleich zu anderen Erkrankungen inkl. Infektionskrankheiten ist das aber nichts besonderes (Im Schnitt sind 2k-3k Todefälle pro Tag üblich) , auch wenn jeder Fall mehr als bedauerlich ist.



    COVID-ITS-Fälle an ITS-Kapazität machen nur 2,84% aus. Tendenz weiter fallend (Quelle: RKI Datenstand 11.06.)

    Das bedeutet jetzt nicht die Hände in den Schoß zu legen und sich einen Aluhut aufzuziehen. Aber wir bewegen uns klar Richtung einer Endemie, müssen dauerhaft mit dem Virus leben. Das Einzige Handlungsmittel ist derzeit aber die Entwicklung eines DEUTLICH verbesserten Impfstoffes und eine Stärkung des Gesundheitssystems. Alles andere ist derzeit kein Handlungsfeld.

    • @Maximilian Maiser:

      Interessanter Kommentar ihrerseits!



      Ich denke auch, das Gesundheitssystem in Deutschland sollte überarbeitet werden.



      Hoffentlich nimmt die Ampel-Koalition das Thema wichtiger als die Politiker in den letzten Jahren..

  • Ich bin 2 mal geimpft und geboostert. Trotz Vorsichtsmaßnahmen hat es mich vor 2 Wochen erwischt und ich wurde positiv getestet. Gefühlt war es ein leichter Schnupfen mit etwas Halskratzen, also eigentlich nicht der Rede wert.

    Und das ist es worauf es doch eigentlich ankommt: Ist Corona noch eine tödliche Gefahr, schlimmer als eine Influenza, oder hat sich das Virus so weit verändert, dass es zu den "normalen Grippen" gezählt werden kann. Denn nur daraus lässt sich ableiten ob und welche Maßnahmen noch sinnvoll sind.

  • Natürlich ist niemand vorbereitet. Das würde ja bedeuten, dass nach drei Jahren kapiert wurde, dass Wunschdenken und Zweckoptimismus keine Pandemie beenden. Ich wette, 2023 verfährt Deutschland das vierte Mal so. Erstmal den Sommer genießen und im Herbst, wenn es zu spät ist, überrascht tun.

    • @Suryo:

      Die Chancen dafür dürften recht gut stehen. Ein gewisser Teil der Gesellschaft lässt sich als Pandemiemuffel deuten oder er gibt anhand von Äußerungen seine Unkenntnis vom Pandemiekomplex (Zusammenhang von Varianten, Wirksamkeit situativer Maßnahmen, Impfschutz vs. Schäden usw.) zu erkennen. Das wäre nicht so schlimm, wenn denn zumindest die Mehrheit Abgeordneten aufgeklärt wären sowie vernünftig statt parteipolitisch handeln würden und Regierungspolitik entsprechend ausgestaltet würde. Leider ist das Ergebnis recht durchwachsen. Inwieweit gibt es eigentlich Gesundheitsreformen - wie bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, Bürger*innenversicherung d.h. Abschaffung des Zweiklassengesundheitswesens? Da habe ich nichts vernommen.

  • Hm…ich bin dreifach geimpft und habe einmal die Erkrankung durchgemacht…wenn ich damit nicht immun gegen BA.5 bin dann hilft da momentan eh nix…die ganzen Maßnahmen der letzten zwei Jahre waren sicher richtig und wichtig, jetzt ist es aber entscheidender dass diese Pandemie endlich ausläuft, also endemisch wird…Lockdowns, Masken und Co. verlängern das jetzt nur noch künstlich.

    • @Saile:

      "Endemisch" heißt nicht "harmlos." Ebola ist auch endemisch.

      Und da wird gar nichts künstlich verlängert, weil eine Infektion mit Omikron eben nicht vor einer erneuten Infektion mit Omikron schützt. Also sollte man am besten gleich die Infektion verhindern.

      • @Suryo:

        Ja, aber wie denn? Doch nur mit einem angepassten Impfstoff…Lockdowns, ständiges FFP2-Masken tragen, womöglich wieder Schulschließungen und sonstige Kontaktverbote können ja nicht das dauerhafte Mittel der Wahl sein…

        • @Saile:

          Diese sollten es nicht, ABER (!): es kommt auf die Gefährlichkeit der Virusvariante, den individuellen Immunschutz und auf den Verbreitungsgrad an. Ich pflichte Suryo und der Kommentaraussage von Kathrin Zinkant zu. Es bleibt zudem abzuwarten, was der neue entwickelte Impfstoff an Schutz leisten kann. In eine Verbreitungssituation sollte mensch aber nicht so einfach naiv und unvorbereitet hineinsteuern.



          Zum zweiten sind die von Ihnen aufgezählten Maßnahmen sehr unterschiedlich im Grad des Eingriffs bzw. der Einschränkung. Ein leichtes ist es bspw. die Maskenpflicht auszuweiten. Hierdurch kann Zeit gewonnen werden - um bspw. den neu entwickelten Impfstoff zu verimpfen - oder womöglich könnten andere "härtere" Maßnahmen vermieden werden.



          Ihre Aussage, wonach "Lockdowns, Masken und Co. [...] das jetzt nur noch künstlich [verlängern]." drückt Zynismus und Sozialdarwinismus aus - gerade im Zusammenhang mit Suryos Hinweis und des Kommtentarthemas 'Variante BA.5'. Sind nicht bereits genügend chronisch Kranke und Alte vorzeitig verstorben? Demgegenüber las ich noch nichts darüber, wieviele aufgrund Maskentragens gestorben wären. Wie auch - wäre ja auch albern so was zu behaupten. Maskentragen mag nervig sein. Regenwetter mag auch einige nerven - so what? Dann ist es hilfreicher, sich Regenklamotten anzuziehen (oder im anderen Fall die Maske), als die Hände vor die Augen zu halten und so tun, als ob es nicht regnen würde (oder im anderen Fall so tun, als ob es die Pandemie nicht gäbe) ...

  • 9G
    93851 (Profil gelöscht)

    Sehr gut!



    Vollste Zustimmung.



    Die Ampelkoalition (hier:allen voran Herr Lauterbach) postulieren eine Politik des absoluten Versagens.

    Es wird höchste Zeit, dass Staatsbeamte, die offensichtliche Fehlentscheidungen treffen und jetzt nicht sofort revidieren, nicht mehr ungeschoren davon kommen: die Gesundheit aller deutschen Bürger ist durch "offene Türen und Tore", d.h. massivste Verbreitungsmöglichkeiten absolut gefährdet.

    Wer daher schon jetzt politisch nicht eingreift macht sich m.E. – strafbar.–

    • @93851 (Profil gelöscht):

      100 Milliarden für die K(r)ampftruppe der BRD, und wie viel für die Forschung neuer Vakzine? Da hört/liest man nichts. Komisch das es mit den ersten sooo schnell ging und nu nix mehr?

    • @93851 (Profil gelöscht):

      Guter, da war die Mutti-Fraktion schneller.

  • Den Kommentar finde ich zu kurz gedacht. Es gab in den zwei Coronajahren keine ernstzunehmende Diskussion zur Abwägung Schutz der Alten und Vorerkrankten versus die Last, die die Kinder tragen müssen. Und ist Tote bei bei Alten und Schwachen zu verhindern das einzige sinnvolle Kriterium?



    Nur um einen Aspekt zu beleuchten: Bei den Kindern und Jugendlichen haben Adipositas und psychische Erkrankungen durch die Maßnahmen massiv zugenommen. Krankheiten die zusätzlich zum Leid der jungen Betroffenen auch die Lebenserwartung dieser jetzt noch jungen Menschen erheblich verkürzen werden. Man gibt den Alten Lebensjahre und nimmt sie den jungen Menschen. Ist das gerecht?



    Wenn sich jemand über 60 aus welchen Gründen auch immer nicht impfen lassen will, soll die Gesellschaft ihn/sie dann auf Kosten der Kinder versuchen zu retten? Ich finde das unsozial den Kindern gegenüber. Das war und ist meiner Meinung nach einer der großen Fehler in dieser Pandemie.



    Wer sich seriös informieren will: das Risiko von CoViD ist bekannt, das Risiko der Impfungen auch, jedeR konnte sich entscheiden, ob er oder sie lieber mit oder ohne persönlichen Regenschirm Impfung durch den Regen gehen will. Ich lehne momentan einen gesellschaftlichen Regenschirm, wie weniger Großveranstaltungen und mehr Masken ab.



    Die jetzige Sommerwelle ist auch eine Chance, dass sich die Ungeimpften über 60 und jünger durch Infektion immunisieren. Das wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, die Intensivstationen im kommenden Winter entlasten. Das kann den Winter für die Kinder erträglicher machen, weil dann womöglich weniger bis keine Maßnahmen nötig sein werden.



    Lasst uns bitte aufhören bei den Folgen der Pandemiebekämpfung die Lasten der Kinder und Jugendliche in der Diskussion auszuklammern. Ich wünsche mir in der Zukunft Kommentare, die diesen Aspekt mitbeleuchten.

    • @ismirnichegal:

      ganz Ihrer Meinung, 2 Jahre lang haben sehr viele Menschen - nicht nur die Kinder, auch junge Erwachsene mit sehr geringem Risiko - große Opfer gebracht (ja, für die ging es zum Teil nur um Studium, ohne Leute kennenzulernen am neuen Ort, keine Feiern, kein gemeinsamer Spaß, aber das ist in bestimmtem Alter eben auch wichtig).

      Es ist an der Zeit, dass jetzt andere sich zurück nehmen und selbst auf sich aufpassen, statt dies von der gesamten Gesellschaft zu fordern. Zumal genug Experten sagen, dass langfristig ohnehin jeder sich infizieren wird.

      • @Dr. McSchreck:

        "dass jetzt andere sich zurück nehmen und selbst auf sich aufpassen"



        Das machen einige jener über weite Strecken der Pandemie von Beginn an.[1] Aber diese Information scheint nicht durchzudringen. Bei einigen birgt eine Infektion nun einmal ein höheres Risiko und da ist Schutzmaßnahmen nicht nur an ihnen. Verständlich, dass jene eine Infektion so weit wie möglich hinauszögern wollen. Da ist es auch an den Mitmenschen, Verantwortung zu übernehmen und sich rücksichtsvoll zu verhalten - bspw. in Geschäften Maske tragen, sich vor Besuch zu testen.



        [1] taz.de/Corona-und-...Menschen/!5754867/

        • @Uranus:

          Natürlich machen einige das von Beginn an - wir ja auch. Rücksichtnahme ist immer sinnvoll, kann aber nicht verordnet werden.

          Fahren Sie manchmal Bahn? Inzwischen ist es doch ein Witz, wie man mit der Maskenpflicht umgeht, immer häufiger haben Leute keine Maske auf und mindestens die Hälfte hat die Nase frei.....auf dieser Basis halte ich jedes Verbot und jede Einschränkung für lächerlich, wenn nicht einmal die einfachsten Dinge überwacht werden, sondern sowieso jeder macht, was er will.

          • @Dr. McSchreck:

            Die Bahn habe ich zuletzt nicht genutzt, allerdings beobachte ich seit einer Weile im ÖPNV die Entwicklung, die Sie beschreiben. Als problematisch sehe ich u.a. die derzeitige Vermittlung der Pandemiebedingungen und die kurzfristig agierende Politik. Durch diese wird vermittelt, dass die Pandemie vorüber sei, COVID-19 nicht mehr gefährlich sei. Entsprechend nachlässig agieren die Leute, die sich daran orientieren oder die mittlerweile die Augen vor der COVID-19-Realtität verschließen.



            Und naja, zur Umsetzung von Pflichten - letztlich müssten wohl bei fortgesetzter Missachtung die Leute vor die Tür gesetzt werden oder eine einkommensabhängige Geld zahlen, dass dann in einen COVID-19-Gesundheitsfonds fließt, oder so ...

    • @ismirnichegal:

      Danke, seh ich genauso.

    • @ismirnichegal:

      Wetten, dass wir nicht einmal im Ansatz solche Fragen diskutierten, wenn Corona hauptsächlich Kinder tötete?

      Aber es sind halt nur Alte und Dicke, die müssen für die Wellness von ein paar Jugendlichen eben über die Klinge springen, was?

      • @Suryo:

        Sorry, aber das ist doch völlig polemisch. Die bsherigen Maßnahmen haben sich in erster Linie daran ausgerichtet, eben die Alten und Vorerkrankten zu schützen. Dafür wurde die Jugend über 2 Jahre enorm eingeschränkt.

        Und während zig Maßnahmen entwickelt wurden, um öffentliche und soziale Kontakte zu reduzieren, wurden die Konzepte für Schulen und Kindergärten so gut wie gar nicht umgestzt. Ganze Jahrgänge haben noch keine normale Schulbildung, erlebt, die Zahlen von psychischen Erkrankungen bei Kindern sind enorm gestiegen. Das als "Wellness" zu bezeichnen ist schlicht zynisch.

        Dass wir hier immer noch eine große Gruppe an über 60jährigen haben, die sich nicht impfen lässt und auch keine Impfpflicht für eben diese vulnerablen Gruppe haben und wir gleichzeitig schon wieder Schulschließungen im Kopf haben, zeigt doch ganz klar, dass die Jugend in der Pandemie viel weniger Lobby hat, als die Alten.

        Und nebenbei. Natürlich wäre die Situation anders, wenn vornehmlich Kinder sterben müssten, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Das sind die Schützenswertesten in jeder Gesellschaft.

      • @Suryo:

        ... und Menschen mit Behinderungen und chronisch Kranke und einige mit der Überraschung, dass sie vor einer Infektion von einer Disposition, einer höheren Gefährdung noch gar nicht wissen.



        UND: es sind ja nicht nur die von Ihnen und mir erwähnten Menschen. Es sind auch fitte und junge Menschen, die an LongCovid und einige PostCovid erkrankt sind.

      • @Suryo:

        Es ist nicht Aufgabe von Politik, das Leben von 80+jährigen zu verlängern. Der Altersduchschnitt der mit und an Covid Verstorbenen liegt immer noch über 80. Die nächste Grippe-Welle tut ähnliches.

        Es ist zynisch und menschenverachtend egoistisch nach 2 Jahren Pandemie von "Wellness von ein paar Jugendlichen" zu sprechen, die mit Sicherheit aufgrund der sich verändernden Welt nicht mehr den Altersdurchschnitt der heutigen Senioren erreichen werden.

        • @Taztui:

          Ach, ist es nicht? Das ist ja mal eine "interessante" Auslegung von Menschenrechten und Solidarität.



          Übrigens helfen Corona-Maßnahmen auch gegen Grippe.



          Wie Coronapolitik ausgestaltet wird, ist eine andere Frage. Da gibt es sicherlich eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen wie antivirale Belüftungsanlagen/Filter, Digitalisierung, vor allem Umverteilung: Anhebung der unteren Einkommen, Soziale Arbeit ...



          An sich finde ich unsäglich Interessen von Menschen gegeneinander auszuspielen. So ganz verstehe ich den Hinweis einer sinkenden Lebenserwartung für Jüngere im Kontext von Pandemie nicht. Einen Zusammenhang sehe ich höchstens in der Verschleppung notwendiger Klima- und Umweltpolitik. Letzteres wird das Leben der Jüngeren massiv erschweren und in vielen Ländern des globalen Südens sehr viel Leid und Tod bedeuten.

          • @Uranus:

            Nein ist es nicht. Es ist die Aufgabe der Politik, Schutzmaßnahmen zu treffen, die einen fairen Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen herstellen. Sonst wäre nahezu alles zu verbieten, womit unbeteiligte Dritte gefährdet werden, etwa Autos, Lkw usw. - man trifft aber eine Abwägung, welches Risiko man eingeht, auch wenn jedes Jahr viele unbeteiligte durch Verkehrsunfälle sterben, zum Teil Kinder. Die Vorteile gegenüber einem Verbot überwiegen offenbar aus Sicht der Politik.

            • @Dr. McSchreck:

              In gewisser Weise haben Sie recht. Allerdings gibt es viele Maßnahmen, die mensch ergreifen kann, mittels denen ein Gegeneinanderausspielen vermieden wird. Ein paar Beispiele nannte ich dafür in meinem vorigen Kommentar. Und ja, im Kontext von Klimakrise und Massensterben der Tiere sind Verbote bspw. von Flugreisen, Autos, Kreuzfahrten durchaus sinnvoll. Verbote treffen Alle (die es sich jetzt noch leisten können), höhere Bepreisung nur die Ärmeren. Es geht auch um die Begründungen von Positionen. Grundbedürfnisse (Erhalt der Lebensgrundlage, Versorgung mit Trinkwasser, gesunde Ernährung, saubere Luft, reduziertes Unfallrisiko, Ermöglichung von Mobilität und damit Gewährleistung von Teilhabe) sollten von Luxusbedürfnissen (hoher Konsum und Produktion, Flugreisen, Autobesitz -und fahren in Städten) nicht ausgehebelt werden dürfen. Zumal viele Luxusbedürfnisse schädlich sind und dies auch wissenschaftlich untersucht ist. Auf Gesellschaften bezogen ist die Organisierung von Mobilität ÖPNV, Bahn und Fahrrad in vielerlei Hinsicht besser als Auto, Kreuzfahrt und Flugreise. Sie ist nicht nur besser sondern auch ökologisch bzw. aus menschlich, existenzieller Sicht heraus notwendig.

              • @Uranus:

                1. "Luxusbedürfnisse"

                Klar Luxus muss nicht sein.

                Aber die Abschaffung von Luxus darf nicht die Vorbedingung dafür sein, dass erst dann der klimaschädliche Verbrauch von 10% der Weltbevölkerung, die den allergrößten Schaden verursacht, angegangen wird.



                Dafür ist nicht genug Zeit.

                2. "Organisierung von Mobilität"

                Und nur mit der Organisierung von Mobilität wird man es auch nicht schaffen. Mobilität ist für zwei Belange am bedeutsamsten: Arbeit und Einkauf.

                Daraus folgert, dass Arbeit und Einkauf neu organisiert werden muss.

                Lebensmittel müssen vor Ort im Wohnumfeld zu kaufen sein.

                Der Arbeitsort muss in einem Umkreis von 10 km liegen! Die Planungsmittel dafür haben Bund, Länder und Kommunen in der Hand.

              • @Uranus:

                Das kann man so sehen, es werden sich aber schwer Mehrheiten dafür finden lassen, jedenfalls kurzfristig. Denn letztlich sind das Fragen, die der Gesetzgeber für alle beantwortet.

                • @Dr. McSchreck:

                  Einige wissen es ja. Damit Andere es auch sehen, müsste eben die Wahrheit, sprich der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand und die hieraus abzuleitenden Maßnahmen, wie es einige Klimaaktivistis fordern, verbreitet werden. Es geht schon eine Weile nicht mehr um Autofahren, dass da weniger tote Insekten auf den Windschutzscheiben kleben sondern um viel größere Dimensionen, letztlich um die nackte Existenz. Dass entsprechend gehandelt wird, sehe ich kaum in Politik und bei Einzelpersonen - und das obgleich die Einschläge (wie die Flutkatastrophe im Ahrtal) häufiger und näher kommen. Und das Zeitfenster für die Wirksamkeit potenzieller Maßnahmen wird rasch kleiner. Insofern ist meine Hoffnung da nicht groß. Trotz der Zerstörungen ist der Planet ja wunderschön mit all den noch existierenden Ökosystemen, Pflanzen und Tieren, aber viele Menschen der achso "aufgeklärten Moderne" scheinen ihre zerstörerischen Einflüsse und die Zerbrechlichkeit der (Rest)Natur nicht zu begreifen.

        • @Taztui:

          Es st auch nicht Aufgabe der Politik, jungen Menschen jede Härte des Lebens zu ersparen.

          • 9G
            92489 (Profil gelöscht)
            @Suryo:

            Würde die Politik versuchen die jungen Menschen dauerhaft einzusperren, die Gesellschaft würde auseinanderbrechen. Sind z.B. junge Männer für Rationalität, Folgsamkeit und mangelndem Tatendrang bekannt? In anderen Ländern gab es ja in dem Zusammenhang bereits Gewaltausbrüche. Impfen ist ne gute Sache aber mehr wird sich auf Dauer nicht machen lassen.

            • @92489 (Profil gelöscht):

              Niemand wurde in Deutschland je eingesperrt. Es gab hier nie einen Lockdown.

              Zwei Monate nicht mal mit den Kindern auf die Straße zu können, wie in Spanien, DAS ist Lockdown. Und entsprechend gibt's in Spanien auch keine Querdenker und das ganze Elend, das hier - insbesondere in Ungeimpften-Ländern wie Sachsen - im Herbst wieder losgehen wird, bleibt Spanien vermutlich erspart.

  • Es gab keinen auf Delta angepassten Biontech-Impfstoff. Es gibt nach acht Monaten auch keinen zugelassenen Omikronimpfstoff. Weit entfernt. Was jetzt untersucht wird, ist variantentechnisch leider auch schon vom gestern.



    So wird sich das Spiel wiederholen und wir werden wohl bald wieder geimpft mit dem Versprechen, der Impfstoff der ersten Stunde sei ja noch gut genug. Bei vielleicht 40.000.000 Infektionen in Deutschland eine kühne Behauptung. Karl L. kennt dazu sicher alle Studien.



    Zeit, wenigstens einen Rabatt auf das permanente Auslaufmodell zu fordern?

  • Die geistlosen Labertaschen und Aussitzer im Parlament könnten ja wenigstens mal die gehorteten und bald verfallenden Impfdosen für die Allgemeinheit freigeben. Meine Boosterimpfung war am 4. Dezember.

    • @Kabelbrand Höllenfeuer:

      Sie können sich selbstverständlich bei jedem Arzt um einen zweiten Poster bemühen. Ich hab meinen problemlos bekommen. Da ist nichts staatlicherseits "freizugeben".

      • @Suryo:

        Ich habe es bei meinem Arzt versucht - der impft überhaupt nicht mehr.



        Bei den Imfzentren gibts auch nix, die warten auf die Empfehlung der STIKO.

  • Schlimm wie die Politik alle schützen will. Und die Presse bläst ins gleiche Horn.



    Wer sich schützen will, soll und kann es tun.



    Und vielleicht schützt mich jemand vor den Politikern und der Presse.

    • @Glühbirni:

      Schutz hängt nicht nur vom eigenen Handeln sondern auch von dem Handeln der Mitmenschen ab. Wer solidarisch handeln will, trägt in ungelüfteten geschlossenen Räumen sowie in Geschäften FFP2-Maske.