piwik no script img

Militärrabbiner für die BundeswehrEinigkeit im Bundestag

Nach mehr als 100 Jahren sollen Rabbiner im deutschen Militär wieder Seelsorge betreiben. Der Beschluss wurde einstimmig vom Parlament verabschiedet.

Der Bundestag hat grünes Licht gegeben: Soldaten werden auch von Militärrabbiner begleitet Foto: Jan Woitas/dpa

Berlin taz | Zustimmung von allen Seiten gibt es nur für wenige Gesetzesvorhaben. Am Donnerstagabend beschloss der Bundestag aber einstimmig ein Gesetz über die jüdische Militärseelsorge. Alle Redner begrüßten die Einführung von Militärrabbinern für die Bundeswehr, sprachen von der historischen Bedeutung des Gesetzes und dankten dem Zentralrat der Juden für seine Initiative. Parteiliche Unterschiede ließen sich bei der Ausgestaltung der Reden trotzdem erkennen.

Den Anfang machte Hermann Gröhe, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, der die Geschichte von jüdischen Soldaten und Seelsorgern im Erste Weltkrieg skizzierte. Den Gesetzesentwurf lobte er als institutionelle Antwort auf Ausgrenzungserfahrungen. Es sei ein starkes Signal der jüdischen Glaubensgemeinschaft mit großer Bedeutung.

Seine Parteikollegin Kerstin Vieregge unterstrich Gröhes Ausführungen. Zugleich merkte sie aber an, dass das Gesetz zu klein sei, um Antizionismus und Antisemitismus in der Bundeswehr zu beseitigen. Es zeige aber, dass das jüdische Leben zu Deutschland gehöre.

Sogar die Rednerin der AfD, Beatrix von Storch, bezeichnete die Ausweitung der militärischen Seelsorge auf jüdische Vertreter als nächsten – an die Geschichte anknüpfenden – Schritt. Bei jüdischen Soldaten sei das unstrittig, muslimischen Glaubensvertretern dürfe man den Einzug in die Bundeswehr aber nicht ermöglichen. Deren Dachverbände würden sich nicht ausreichend von der Scharia abgrenzen.

Künftig auch Imame in Bundeswehr?

Die Ausweitung der Seelsorge auch auf muslimische Vertreter wurde von Katrin Budde (SPD), Tobias Lindner (B90/Grüne) und Petra Pau (Die Linke) aufgegriffen. Sie sprachen sich für die zukünftige Repräsentation von Muslimen und anderen Konfessionen durch Seelsorger aus.

Die Abgeordnete der Linken fügte hinzu, dass sie die Initiative des Zentralrats der Juden als Angebot empfunden habe und dass sie sich freue, dieses nun anzunehmen. Als Linke sei sie für die Gleichstellung der Religionen und für „Vielfalt in einer offenen Gesellschaft“. Im Kampf gegen Antisemitismus seien jüdische Militärseelsorger bitter nötig. Im Namen ihrer Fraktion ließ sie es sich aber nicht nehmen anzumerken, dass sie Auslandseinsätze der Bundeswehr generell ablehne.

Für die FDP sprach Pascal Kober, der selber als Militärseelsorger gearbeitet hat. Durch die Ausweitung der Seelsorge werde das Leben in der Bundeswehr für alle reicher gemacht, da Seelsorge sich an alle Soldaten richte. Er glaubt, dass die „jüdische Militärseelsorge auf ein freundliches Umfeld treffen wird.“

Die Bedeutung von Militärrabbinern

In der Bundeswehr sind bisher evangelische und katholische Militärseelsorge gewährleistet. Nachdem im Dezember ein Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik und dem deutschen Zentralrat der Juden geschlossen wurde, soll sie nun um eine jüdische Militärseelsorge erweitert werden. Mit dem jetzt beschlossenen Gesetz wird der Vertrag umgesetzt.

Konkret sieht das Gesetz die Einrichtung eines Militärrabbinats mit voraussichtlich 48 Dienstposten vor, das als nachgeordnete Bundesbehörde dem Verteidigungsministerium unterstellt sein soll. Die Kosten beziffert die Bundesregierung auf jährlich rund 4,67 Millionen Euro sowie einmalig auf rund 900.000 Euro. Nach mehr als hundert Jahren sollen so wieder Rabbinern als militärische Seelsorger in einer deutschen Armee dienen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

52 Kommentare

 / 
  • Schon erstaunlich. Nach 100 Jahren gibts es wieder die Möglichkeit, der Seelsorge für Soldaten jüdischen Glaubens im deutschen Militär.

    Eigentlich etwas, dass nach der deutschen Geschichte und nach all den untzähligen Antisemistismus-Debatten der letzten Zeit positiv verstanden werden sollte.

    Und wie wird das hier kommentiert? Mit dem altbekannten, ausgekauten Ideologierabwasch, mit dem man so einfach alle relevanten Zwischentöne wegspülen kann. Militär ist böse, Religion ist böse, "Soldaten sind Mörder".

    Ich persönlich brauch das alles auch nicht. Aber gerade dieses Gesetz jetzt als Grundlage für pauschale Religions- und Herrschaftskritik heranzuziehen ist schon ziemlich frei von jedem Feingefühl.

    • @Deep South:

      Das sehe ich genauso und bin mir nicht sicher, ob es anlässlich der Installierung eines hinduistischen Militär-Geistlichen auch so ein Bohai geben würde.

      • @Jim Hawkins:

        Die Kommentare wären gleich. Staat und Religion gehören getrennt.

    • @Deep South:

      "Nach 100 Jahren..."

      Sollten wir uns so weiter entwickelt haben, dass wir auf die religiöse Verkleidung von Krieg verzichten können. Vor Verbrechen schützt sie nicht. Das haben kaiserliche Armee und Wehrmacht eindrucksvoll bewiesen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was zur Geier hat das Alles damit zu tun, dass heute, in einer offenen Gesellschaft (auch beim Militär) jüdischer Glaube gleichberechtigt mit christlichem behandelt werden soll?

        • @Deep South:

          "Was zur Geier hat..."

          ...hat Religion überhaupt beim Militär zu suchen? Natürlich Gleichberechtigung! Aber doch in dem alle rausfliegen, statt etwas grund Falsches auszubauen, indem man noch jemanden dazu nimmt.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Hör doch auf! Hier gehts schlicht um Seelsorger, nicht um Einfluss auf staatliche Hoheitsaufgaben oder kirchliche Machtausübung.

            Menschen die zum Militär gehen sind erwachsen und haben die völlig freie Entscheidung, wie sies mit der Religion halten. In diesem Land sind knapp 2 Drittel der Bevölkerung gläubig und haben das Recht ihren Glauben zu leben, ob dir das passt oder nicht.

            Das Land wird von der Union regiert, ein Großteil aller Kinderheime, Krankenhäuser, Pflegedienste und Privatschulen ist in kirchlicher Hand. Und du machst nen Aufstand, weils jetzt AUCH jüdische Seelsorger beim Bund gibt?

            • @Deep South:

              Der Staat bezahlt Religionsausübung. Und das ist falsch. Wenn ein Soldat beten will, ist das seine Privatsache. Der Staat hat sich da rauszuhalten.

              Das Militär ist eine staatliche Institution. Also sollte es auch entsprechend neutral sein. Zumal es heute so und so nicht mehr möglich ist, allen religiösen Bedürfnissen gerecht zu werden.

              "...weils jetzt AUCH jüdische Seelsorger beim Bund gibt?"

              Eine bewusst falsche Unterstellung. Es geht um jegliche Vermischung von Staat und Religion. Die aktuelle Ausweitung hat nur das Thema wieder aufleben lassen.

              PS: Seit wann sind wir per Du?

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Dass es eine strikte Trennung von Religion und Staat geben sollte, ist halt deine Meinung, aber eben nicht Gesetz.

                "Der deutsche Staat hat sich in seiner Verfassung verpflichtet, Religionen und Weltanschauungen neutral zu begegnen. Er darf sich selbst mit keinem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis identifizieren. „Neutral“ bedeutet aber nicht, dass der Staat Religionen ablehnend oder gleichgültig gegenübersteht: Es ist politischer Konsens, dass Religionen zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen. Das Bundesverfassungsgericht hat dem Staat daher eine „fördernde Neutralität“ gegenüber Religionen und Weltanschauungen nahegelegt."

                www.deutschland.de...wichtigsten-fakten

                Und ich unterstell dir auch nix. Im Artikel gehts nunmal nicht um die Grundsatzfrage zum Thema Religion und Staat, sondern um dieses konkrete Gesetz. Und das nimmst du zum Anlass, dich hier aufzuregen. Ich finde eben, dass das an dieser Stelle absolut daneben ist.

                Wenn es tatsächlich eine strenge sekulare Haltung des Staates zur Religion geben würde, wäre ich völlig bei dir.

                P.S. Im Netz dutze ich alle. Is nix Persönliches.

                • @Deep South:

                  "Er darf sich selbst mit keinem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis identifizieren."

                  Macht er aber,wenn er entscheidet, einige wenige zu bevorzugen.

                  "Im Netz dutze ich alle. Is nix Persönliches."

                  Mit welchem Recht? Unhöflichkeit als Programm?

        • @Deep South:

          Weil einige unverbesserliche meinen -

          Staat & Religion - Zwei Paar Stiefel. Gelle

          unterm——



          & das nicht nur tief im Süden - wa.- 😱 -

  • Religion hat in staatlichen Institutionen nichts verloren. Die, welche wirklich Glauben, sind in ihre Gemeinde eingebettet oder wissen zu jeder Zeit, wo sie sich Hilfe holen können. Seelsorger gibt es schließlich überall.



    Letztendlich sind die Fachkräfte Gottes nur dazu da, es sind konservative Kräfte, im Kriegsfall die Kanonen zu segnen und seine Legitimation zu vermitteln.



    Die Partei Die Linke hat in punkto Religion ihren Kompass verloren.

    • @APO Pluto:

      Nö, dazu sind Militärgeistliche einfach mal nicht da.

      Glauben Sie wirklich, Militärimam und -rabbi würden die Panzer segnen?

    • @APO Pluto:

      Tja, in meinem früheren Leben haben Linke diejenigen verfolgt und verhaftet, die aus christlichem Überzeugung den "Dienst an der Waffe" in der NVA verweigert haben. Ich hoffe mal, dass diesen Kompass die Linke wirklich mal verloren hat.

      • @Hans aus Jena:

        Zwischen einem Hirten und einem Schaf wollen wir aber schon einen Unterschied machen. Oder nicht?

        • @APO Pluto:

          Nun die Genossen damals waren eher Wölfe...

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -





    SVEN GÜNTHER: "Du sollst nicht töten", ist Bullshit, haben sich die Christen entweder aus theologischen Gründen so zurechtgebogen oder waren zu dumm für eine richtige Übersetzung.







    Soso. Er hätte den Kommentar von MOWGLI komplett lesen sollen; aber Buzzwords wirken halt sofort. Und wenn sich dann noch die Chance ergibt, Mitgliedern einer anderen Fraktion einen mitzugeben, wird sofort aus der Hüfte gefeuert. Dann wird nicht weitergelesen. MOWGLI schrieb: „Du sollst nicht töten!“ Denn: Mein ist die Rache. So spricht der Herr - oder so ähnlich. [....] Armeen betreiben so etwas wie Amtsanmaßung, wenn’s nach dem Tanach geht und nach der Christenbibel. Gut, das mit Moses ist schon etwas her. Inzwischen soll Gott tot sein, wenn man Nietzsche glaubt. Und ganz Schlaue streiten sich ja auch, ob nur Morden verboten ist, ...."







    (Drostes "Faxgeräte" [ROLF B.] kannte ich noch nicht. )“

    kurz - es bleibt spannend

  • Nun dürfen noch mehr Soldaten guten Gewissens Mörder sein...

    • @Linksman:

      Soldaten = Mörder ist zu schlicht gedacht. Es kommt immer drauf an, wofür jemand Soldat ist. Es ist nichts Schlechtes daran, sich gegen einen Angriff zu verteidigen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das ist wohl wahr und es ist auch nichts Schlechtes daran, Konzentrationslager zu befreien und Nazi-Armeen zu schlagen.

        • @Jim Hawkins:

          Natürlich. War ja Verteidigung.

          Hat jemand behauptet, dass am Kampf gegen Hitlerdeutschland was falsch war? Ich meine jetzt außer den Nachfahren der Freunde Hitlers in Osteuropa.

        • @Jim Hawkins:

          Klardoch.

          Wie fragte Helmut Schmidt-Schnauze -



          “…hamse gedient?!“ - immer & ewig. 😱

          unterm—-



          Ihm & Hans 'ich brech mir die Finger im Hosenstall ab' Apel - diesen bekannt vaterlandslosen Gesellen - verdanken wir unsere BW-Uniformierten - aufgemotzt wie die Pfingstochsen mit Schützenschnur & Radaddelchen 🤮

          Na Mahlzeit

  • "Militärseelsorger"

    Wozu überhaupt?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Vielleicht für Faxgeräte.

      Sind Soldaten Faxgeräte?

      Mörder darf man sie nicht nennen



      Denn Soldaten sind sensibel



      Legen Hand auf Herz und Bibel



      Fangen dann noch an zu flennen:



      "Ihr sollt uns nicht Mörder nennen!"

      Ja, wie soll man sie denn nennen?



      Faxgeräte? Sackgesichter?



      Zeugungsfähiges Gelichter?



      Freddies, die auf Totschlag brennen?



      Weder Geist noch Güte kennen?



      Oder sind sie Schnabeltassen?



      Tennisschläger? Liebestöter?



      Kleiderständer? Brausepöter?



      Die sich das gefallen lassen:



      "Schütze Arsch! Los! Essen fassen!"



      Sind sie vielleicht Käsesocken?



      Die auf Pils und Deutschland schwören?



      Und gern "Tote Hosen" hören?



      Wenn sie auf der Stube hocken



      Und um Gonokokken zocken?

      Ach, wie soll man Mörder nennen?



      Man zerfleddert nur die Wörter



      Nennt man Militärs nicht Mörter.

      Selbst wer schlicht ist, muß erkennen:

      Mörder soll man Mörder nennen.

      Wiglaf Droste

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Na dann lesen Sie doch, z.B. Lukas Kapitel 7 Satz 8, von dem Heubtman...hier:



      www.bibel-online.n...te_hand/lukas/7/#1

      • @Günter:

        Sehr dünne Begründung. Mal abgesehen davon, dass die Bibel keine Begründung für die fehlende Trennung von Staat und Religion sein kann.

  • "G'tt mit uns" ist aus der jüdischen Geschichte.

    Es gibt einmal die Geschichte der schönen Judit, die den assyrischen Feldherr Holofernes bei einer Belagerung köpft und damit Israel rettet und mit dem Kopf zurück in die Festung flieht.

    "Schon von Weitem rief Judit den Wächtern am Tor zu: Öffnet, öffnet schnell das Tor! G'tt ist mit uns, ja, unser G'tt ist mit uns. Er offenbart in Israel seine segensreiche Macht, an unseren Feinden aber seine strafende Gewalt. "

    Die Geschichte ist zwar leider nicht Teil des Tanach, aber der christlichen Bibel.

    Auch ist der Spruch Teil der Geschichte Jesaja.

    de.m.wikipedia.org/wiki/Immanuel

    • @Sven Günther:

      @Lowandorder

      • @Sven Günther:

        Danke. Heute nicht umsonst gelebt.

        Wobei ich natürlich mit Freude zur Kenntnis nehme - was ich da - der dümmste Bauer us - arglos Feines unters



        Volk gebracht habe.



        Bildlich etwa derart -



        images.app.goo.gl/f2FC4G7agz1YqhE99

        unterm—- nicht verschwiegen sei —



        Die Gnade der frühen Geburt: - waren mir doch sojet angemahnte Koppelschlösser mit Feilarbeiten außen! - in Kindheit&Jugend - as usual.



        (Die Einheitlichkeit a BW kam mit 21!;)(

  • Je nun. Was tut man nicht alles, um sich nicht ausgegrenzt fühlen zu müssen oder als Antisemit hingestellt werden zu können.

    Es muss allerdings mal eine Zeit gegeben haben, in der die Nähe zwischen jüdischem und christlichem Glauben noch deutlich größer war als heutzutage. Das war, hab ich gehört, als Gott die Zehn Gebote unters Volk hat bringen lassen, von denen eins gelautet hat: „Du sollst nicht töten!“ Denn: Mein ist die Rache. So spricht der Herr - oder so ähnlich.

    Armeen betreiben so etwas wie Amtsanmaßung, wenn’s nach dem Tanach geht und nach der Christenbibel. Gut, das mit Moses ist schon etwas her. Inzwischen soll Gott tot sein, wenn man Nietzsche glaubt. Und ganz Schlaue streiten sich ja auch, ob nur Morden verboten ist, oder auch Töten. Denn töten, heißt es, könnten Menschen immerhin im Auftrag Gottes. Morden nicht. Denn da schwingt immer auch der niedere Beweggrund mit.

    Aber gemach. Womöglich sind die ganzen Militärseelsorger ja heute völlig anders drauf als ihre Waffen segnenden und Kanonenfutter beweihräuchernden Amtsvorgänger. Womöglich warten sie ja alle nur darauf, dass irgend so ein junger Mensch sich plötzlich weigert, im Namen einer wildfremden Moral ins Feld der Ehre aufzubrechen, das nicht mal in Europa liegt oder in NATO-Land und in Deutschland schon überhaupt nicht.

    Weil ihm im Traum sein Gott erschienen ist und ihn gefragt hat, ob er glaubt, dass er, Gott, nicht imstande wär‘, die deutsche Freiheit auch am Hindukusch zu garantieren. Vorne, wenn man so will, und wie er denn auf so was kommt. Vielleicht, dass dann die Herren Militärseelsorger dem Schäfchen einmütig den Rücken stärken. Auf dass es seinem Glauben traue und nein sage zum Totschläger-Export. Wenn schon nicht wegen eines menschlichen (Grund-)Gesetzes, dann ja vielleicht wenigstens um Gottes (Macht-)Wort willen.

    Ja, ja, schon gut, ich weiß: Das ist ein ziemlich frommer Wunsch für eine, die sich als Agnostiker versteht. Auf Erden gilt: Wes‘ Brot ich ess‘...

    • @mowgli:

      "Du sollst nicht töten", ist Bullshit, haben sich die Christen entweder aus theologischen Gründen so zurechtgebogen oder waren zu dumm für eine richtige Übersetzung.

      לֹאתִּרְצָח heißt "Morde nicht," das ist ein gewaltiger Unterschied, die Tora verbietet das unrechtmäßige Töten.

      • @Sven Günther:

        Ok. Ok. Bullshit hin oder her. May be.

        Fest steht aber doch wohl (?) - daß die Zehn Gebote aus - nichttheologischen Gründen - auf zwei Tafeln über uns - öh in die Welt gekommen sind.

        • @Lowandorder:

          Ich werde da leider immer etwas sauer, lassen Sie mich kurz erklären warum.

          Man sollte, vor allem bei Geschichten, die dazu noch ein paar tausend Jahre alt sind und aus dem Nahen/Mittleren Osten, völlig egal ob jüdisch, persisch oder arabisch, immer bedenken, das ist ein völlig anderer Kulturkreis.

          Das ist elementar, lassen wir mal das Thema 6. Gebot fallen und kommen zu einem Beispiel, wie so missverstandene Sätze in echter Politik einfließen.

          "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen,"

          Arbeitsminister Franz MünteferingSPD 2006.

          Wird für die Rechtfertigung für Hartz 4 und/oder gegen das bedingungslose Grundeinkommen genutzt.

          Ich muss gerade mal das Gerät wechseln, mein Smartphone hat keinen Akku mehr.

          • @Sven Günther:

            Das hört sich nach einem ziemlich klaren System an und es ist ja auch aus der Bibel.

            Nur ist das eigentlich völlig anders gemeint, die jüdische Gesellschaft, die frühen Christen sind ja noch ein Teil davon, ist eigentlich eine Klassengesellschaft.

            Und das wirkt sich auch an den "Tischmanieren" aus, die Niederen verrichten die Arbeit am Tisch und die Oberen lassen sich bedienen.

            "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"

            Meint eigentlich etwas völlig anderes, es will eine Gleicheit am Tisch herstellen, jeder soll etwas tun.

            Es ist eigentlich ein Appell an Gleicheit, nicht an die Ungleichheit.

            • @Sven Günther:

              Danke. Wieder nicht umsonst gelebt.



              (…das wird langsam zur Gewohnheit;)

              Aber - wieso sauer? ich hatte - um etwas Dampf rauszunehmen - nur einen bekannten Witz machen wollen.



              Ok dann lassen wir ihn mal in memoriam - Harry Rowohlt - erzählen.



              www.zeit.de/1989/4...wohlt-poohs-corner



              (zu lang & eh mein Akku abkackt;)



              Feines Teil. Lesen. Unbedingt.



              (gibt noch ne längere 2. Variante!;)

              • @Lowandorder:

                ps - zu Münte aus Sundern - Westfälisch Sibirien - ein andermal. Wollnichwoll😱

  • mir wäre es lieber wenn die evangelischen und katholischen militärseelsorger*innen entlassen würden.auch so könnten die verschiedenen religionsgemeinschaften gleichgestellt werden.



    der missbrauch der religion für das militär sollte aufhören-unabhängig davon um welche religion es geht.

    • @satgurupseudologos:

      endlich sagt es mal einer. Danke!

      Und zu den Linken. Als echter Linker hat man gefälligst die Religionen zu kritisieren und nicht mit denen auch noch ins Bett zu springen.

      • @böse Miezekatze:

        Um für ein wenig Unordnung in Ihrer Schublade zu sorgen: es gibt auch echt linke Christen. Und oft lehnen sie auch die Militärseelsorge ab.

        • @Hans aus Jena:

          Ich bin für ordentlich Schubladen! Religionskritik ist Herrschaftskritik! und gehört somit zur originären Aufgabe eines Linken. Linker Christ? Ausgerechnet die Christen! Die katholische Kirche der größte private Grundbesitzer der Erde zusamengeraubte Reichtümer im laufe der Geschichte aber heute (bis vor kurzem jedenfalls) Mafia-Gelder durch die Vatikan-Bank gewaschen, Dieses kriminelle Pack. Saubere "linke" Christen. Aber kann mir schon denken. Nichts hören, nicht sehen...

          • @böse Miezekatze:

            Tja, so sind 'se eben, die linken deutschen Spießer. Immer schön Ordnung halten....

  • Bin fürs einheitliche Koppelschloß!

    “Gott mit uns“

    unterm— 👨‍🚀 👨‍🚀 👨‍🚀 — AKK 47 —



    Störende Zusätze in alter Gewohnheit:



    Wegfeilen •

    kurz - “Y - Das Ende von Germany!“ 😱 -

    • @Lowandorder:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - ergänzt -

      “ Der "Herr" hat immer viele Diener,



      doch Militär und K(o)a Ra(b)biner,



      das ist das Letzte - grade wie



      das "Y" von Germany“

      • 0G
        05158 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Ging auch ohne Text!

        de.wikipedia.org/w...l_(wider_view).jpg

        18 Monate lang. Damals!Ohne Hemd und Krawatte!



        Kragenbinde blütendweiß, Häkchen(Hals) zu. Auch bei 34 Grad.



        ...Als wir das erste Gebäude erreicht hatten öffnete sich wie auf Kommando die Fenster aus denen begleitet von furchtbarem Geschrei das allseits bekannte Aluminiumbesteck auf die mit Basaltpflaster versehene Regimentsstraße geworfen wurde. Das war ein furchtbares geschepper das von Rufen wie Sauspritzer oder Tagesäcke begleitet wurde. Das hinterlies zunächst einmal einen nachhaltigen Eindruck bei uns. Manche der Rekruten waren ganz bleich im Gesicht. Zum Glück hatte ich keinen Spiegel um mein eigenes zu sehen. An allen Fenstern schauten die neuen EK ( Entlassungskandidaten ) und Mittelpisser (zweites Diensthalbjahr) heraus um uns auf diese freundliche Weise willkommen zu heißen........

    • @Lowandorder:

      Das Koppelschloss ist einheitlich, steht Einigkeit, Recht, Freiheit drauf.

      Aber ich finde es vorbildlich, das sie mehr Zitate aus jüdischen Geschichten, extra Pluspunkt weil es eine Geschichte über eine Frau ist, in die Gesellschaft einbringen wollen.

      • @Sven Günther:

        Sie finden mich platterdings ratlos. 😱

  • Ein Rabbiner (wenn die 48 Dienstposten so zu verstehen sind?) pro 6 bis 7 Soldaten (bei ca. 300 jüdischen Soldatinnen und Soldaten) ist schon luxuriös.

    • @Müllersepp:

      Es geht um 10 Rabbiner.

      "Es wird von einem vom Zentralrat zu bestimmenden Militärbundesrabbiner geleitet. Bis zu zehn Militärrabbiner sind zunächst vorgesehen."

      m.dw.com/de/grünes...deswehr/a-53607504

  • Sehr wichtiges Thema. Gut, dass Gott auf unserer Seite steht, besonders im Kriegsfall.

    • @Otto Mayer:

      Was hat das bitte mit einem KriegStall zu tun?! Es geht um Seelsorge für Bundeswehrsoldat*innen, nichts weiter...

      • @Saile:

        Kriegsfall soll das natürlich heißen...

    • @Otto Mayer:

      Besonders schön find ich die Mottos die an den meisten US Standorten stehen... die Marines haben irgendwo (glaub Florida): "We can kill, cause in god we trust..."