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#MeToo in deutscher RapszeneKollektives Schweigen gebrochen

Die Influencerin Nika Irani beschuldigt den Rapper Samra der Vergewaltigung – er streitet ab. Doch endlich ist eine Debatte in der Szene entstanden.

Samra (links) bei einem Konzert 2019 Foto: Ralf Mueller/Photopress/picture alliance

„Ich habe über 20 Mal nein gesagt“, erzählt Influencerin Nika Irani bei Instagram vergangene Woche. Versehen mit einer Triggerwarnung erzählt sie ihren Fol­lo­wer:­in­nen ausführlich, wie der Rapper Samra sie vergewaltigt haben soll. Im Juni vergangenen Jahres soll er sie im Schlafzimmer seines Tonstudios in Brandenburg gewürgt, aufs Bett geworfen, ihre Unterhose zerfetzt und sie schließlich vergewaltigt haben. Laut eigener Aussagen hat sie den Fall nicht zur Anzeige gebracht. Sie erwarte demnach auch keine Verurteilung, sondern eine Entschuldigung des Rappers. Ihr Instagram-Profil ist mittlerweile gelöscht.

Nach einigen Tagen Stille hat sich nun der Beschuldigte, der bürgerlich Hussein Akkouche heißt, ebenfalls bei Instagram zu Wort gemeldet. Dort schreibt er: „Ich habe niemanden vergewaltigt, weder die Person, die mich dessen beschuldigt, noch andere Menschen!“ Weiter kündigt er an, den Sachverhalt die Staatsanwaltschaft klären zu lassen und sich von nun an nicht mehr öffentlich zu dem Thema zu äußern.

Kurz darauf veröffentlicht er jedoch Videos, in denen er aggressiv herumschreit und Irani, ohne ihren Namen zu nennen, als Lügnerin bezeichnet sowie „die Presse“ und „diese ganze Universal“ beschimpft. Bislang erschienen Samras überaus erfolgreiche Alben bei Urban Records, einem Tochterlabel von Universal. Am Freitag kündigte Universal an, „die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Künstler bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen zu lassen“.

Die #MeToo-Bewegung, die im Oktober 2017 in Gang gesetzt wurde, ist in Deutschland ohnehin vergleichsweise klein geblieben. Wurden Strukturen diskutiert, ging es meist um die Schauspielbranche, in der Rap-Szene dagegen herrschte bislang vor allem kollektives Schweigen. Einzelne Vorwürfe wurden erhoben, doch eine grundsätzliche Debatte über die herrschenden Machtstrukturen und Frauenhass in der Szene blieben aus – bis jetzt. Nika Iranis Postings setzten eine Debatte in Gang, die weit über die Beschuldigungen gegen Samra hinausgehen.

Große Solidarität

Seit Ende vergangene Woche beteiligen sich vermutlich tausende in Sozialen Medien an der Diskussion über Sexismus und Gewalt, Verharmlosungen und Gaslighting in der Szene. Viele teilen ihre persönlichen Erfahrungen, die sie mit sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch erlebt haben. Der Instagram-Account „deutschrapmetoo“ möchte Betroffene sexualisierter Gewalt aus der Szene miteinander vernetzen, mittlerweile folgen ihm gut 16.000 Follower:innen.

Viele in der Szene bekannte Personen äußerten sich zu den Vorwürfen und zeigten sich solidarisch mit den Betroffenen. Die Rapperin und Sprachwissenschaftlerin Lady Bitch Ray schrieb bei Twitter: „#deutschrapmetoo ist schon lange überfällig. Sexuelle Übergriffe, Machtmissbrauch oder kursierende Vergewaltigungsvorwürfe wurden lang genug unter den Tisch gekehrt, von Plattenlabels & Rappern durch Schweigen mitgetragen oder Opfer durch teure Anwälte strategisch mundtot gemacht.“

Die Musik-Journalistin Visa Vie wies in ihrem Statement bei Instagram auch auf die Verantwortung der gesamten Branche hin: „Die meisten Betroffenen (inklusive mir) schweigen […] auch, weil das Umfeld die Täter nicht nur schützt, sondern den (Macht)Missbrauch sogar aktiv unterstützt (junge Frauen oder Minderjährige werden nach Konzerten ausgesucht, abgefüllt, in Hotelzimmer gebracht, danach weggeschickt..)!“

Die Rapperin Shirin David kritisierte bei Instagram den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Branche und teilte ihren über fünf Millionen Foll­we­r:in­nen mit, dass sie nun Konsequenzen aus den Vorwürfen gegen Samra ziehen wird. In einem ihrer neuen Songs erwähnt sie den beschuldigten Rapper „in einem positiven Zusammenhang“. Diese Stelle möchte sie nun rausnehmen und kündigte an, dass sich dadurch die Veröffentlichung ihrer Single um eine Woche verschiebe.

Viel Hass

Das sind nur drei Beispiele von Frauen, die sich nach den Vorwürfen solidarisch zeigten und an der Debatte um Frauenfeindlichkeit und gewaltverherrlichende Strukturen teilnahmen. Die Solidarität ist groß. Doch wie immer sind es nicht die einzigen Reaktionen, die auf Vorwürfe sexualisierter Gewalt folgen. Welchen Vorwürfen und Hass Irani, aber auch David, nach der Veröffentlichung ausgesetzt sind, erklärt auch, warum in der Hiphop-Szene so lange über Missbrauch geschwiegen wurde.

Denn zehntausende Fans stellen sich in Sozialen Medien hinter Samra. Sie diskutieren Iranis Kleidung, erotische Fotos von ihr, ihren Drogenkonsum. Sie fragen, warum sie so lange geschwiegen hat und stellen infrage, warum sie keine Anzeige erstattet hat. Dabei werden Vergewaltigungen generell nur selten zur Anzeige gebracht, da sie für die Betroffenen traumatisierende Verfahren mit sich bringen und nur in den seltensten Fällen zur Verurteilung führen. All die Vorwürfe, die Samras Fans gegen Irani erheben, sind klassische Fälle von Victim Blaming. Sie versuchen der Betroffenen die Schuld zu geben und den Beschuldigten aus eben dieser zu befreien.

Zudem konnten die Betroffenen bislang nur wenig auf die Aufmerksamkeit und Recherche von Medien vertrauen. Denn Verdachtsberichterstattung ist ein journalistisch aufwendiges und schwieriges Feld – und gerade in der Rapszene tun sich viele Medien schwer damit.

Das liegt vermutlich auch daran, dass Jour­na­lis­t:in­nen der auflagenstarken Medien sich nur bedingt in der Rapszene auskennen. Zudem sind Rapper in der Vergangenheit massiv gegen kritische Berichterstattung über sie vorgegangen. Und dezidierte Rapmedien scheuen Berichterstattung über Missbrauchsvorwürfe regelmäßig. Das mag an finanziellen Ressourcen liegen, aber auch daran, dass viele meist enge Kontakte mit den Künst­le­r:in­nen haben und diese nicht aufs Spiel setzen möchten.

Das kritisierte auch David in ihrer Instagram-Story. Sie warf „Hiphop-Plattformen“ vor, jetzt zu schweigen, obwohl sie sonst zu jedem „irrelevanten Thema“ einen Text veröffentlichen. Seit ihrem Statement wird David nun von einigen die Glaubwürdigkeit abgesprochen, zudem erzählt sie, dass ihr Management seit ihrem Statement „Drohnachrichten und Anrufe von einer bekannten Großfamilie“ bekomme.

Es wird also gezielt versucht, Rapperinnen, die nun laut werden, mundtot zu machen. Victim-Blaming, gezieltes Weggucken und Gaslighting: All diese Strategien sind nicht explizit der Rapszene vorbehalten, doch sie werden hier besonders begünstigt, da Frauenhass in der Szene noch immer erschreckend gut als Marketingstrategie funktioniert.

Diese verhärteten Strukturen müssen nun aufgebrochen werden. Dass Betroffene jetzt den Mut zeigen, ihre Erfahrungen teilen und Missstände aufzeigen, ist ein erster Schritt dahin. Sich mit diesen Menschen solidarisch zu zeigen und sie versuchen, vor Bedrohungen zu schützen, ist ein Muss.

Reflexhafte Zuschreibungen und Vereinfachungen wie „war ja klar, dass dieser oder jener Rapper ein Vergewaltiger ist“ oder rassistische Stereotype helfen dabei keinem – sondern machen das Problem nur größer. Stattdessen sollten nun all die Großen der Szene, und damit sind nicht nur die erfolgreichen Rapper, sondern auch die Booking-Agenturen, Managements, Labels und Ver­an­stal­te­r:in­nen gemeint, ihrer Verantwortung nachkommen. Auch wenn das erste Schweigen gebrochen ist – in dieser Ecke bleibt es bislang noch ziemlich ruhig.

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74 Kommentare

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  • Ich fand die ganzen Protagonisten mit ihrer "nicht so gemeinten" Frauenfeindlichkeit, ihren "nicht so gemeinten" Gewaltäußerungen, ihren diskriminierenden Statements und dem ganzen Kram schon immer unerträglich. Sido, Bushido, Fler und Nachfolger. Manche von ihnen sind in anderem Kontext ganz in Ordnung, Sido in "Eine Braut kommt selten allein" hier mir jedenfalls gut gefallen - vorausgesetzt, man geht die Gradwanderung zwischen familienzentrierter Lebensweise vy. deutschem Individualismus einerseits und Stereotypen über Sinti und Roma so mit. Zurück zum Thema. Auch die martialischen US-Rapper kann man nur hören solange man den Text nicht anhört. Für mich ist das was da geäußert wird ebenso Mist wie "Die Fahnen hoch" im Bereich der Musik, oder frauenfeindliches oder rassistisches oder antisemitisches Gerede von weit Rechtsaußen. Macht es einen Unterschied wer beschimpft und mit Gewalt bedroht wird und durch wen? Ich finde nein. Und wenn man bereit ist, in der einen oder anderen Richtung die Augen zuzudrücken, hat man selbst wohl einfach keinen Respekt vor anderen Menschen und sollte mal seinen inneren Wertekompass justieren lassen. Meine Meinung.



    PS: interessante Analyse zur Hörerschaft: www.musikexpress.d...n-sortiert-506155/

  • Meine bescheidene Meinung zu dem ganzen Thema.

    Da wo diese Musik herkommt, waren es zu einem bedeutenden Teil soziale Aussenseiter, die sie gemahct haben.

    Jeder kann sich informieren, was für PLätze NYC oder LA in den 80er / frühen 90er Jahren waren!

    In der Musik war Selfempowerment angesagt - freilich ging es häufig darum, die eigene Wunden die man in dieser ultrakompetitiven Gesellschaft die nichts für einen und seine Leute im Angebot hatte, dadurch zu vergessen, indem man sich selbst zum "Don", "Mac" oder "Kingpin" aufplusterte - und das nicht nur verbal. Das heißt, man hat die Gewalt die einen umgab nicht überwunden sondern versucht, selbst ein Gewalttäter zu sein - zumindest selbst macht über sein Leben zu haben und das heißt dort eben auch Macht in seinem sozialen Umfeld haben, letztlich Macht über andere Menschen zu haben.

    Diese Einsicht und Lebensweise waren nicht bei allen aber vielen verbreitet und das Publikum konnte das nur zu gut nachvollziehen, wie destruktiv es auch immer ist, wenn man auf der Straße dann auch versucht selbst ein kleiner King zu sein.

    Es ging uM das Erlebnis von Selbstwirksamkeit. Es ging um Härte, um nicht unterzugehen. Es ging um die Zurückweisung von Moral, die man sich nicht leisten konnte weil sie im Ghetto Schwäche und Opferstatus bedeutete.

    Zumindest bei sehr vielen Rappern und ihren Hörern war das so.

    Und was hat das nun mit Frauen zu tun? Nun - viele und schöne Frauen zu haben war in diesem Buisness eine Auszeichnung. Wie auch anderswo. Aber auch dort schlug die oben genannte gesellschaftliche Schräglage zu: Auch in diesem Metier ging es darum, selbst der zu sein, der die Macht hat oder es zumindest so darzustellen. Die Steigerung dieser Sichtweise - selbst wenn sie zugegeben krank ist - ist Leute schlecht zu behandeln udn zu beleidigen und sie kommen trotzdem und wollen sich feilbieten. Das erscheint als ultimativer Status.

    Aus den USA hat dieser Gangsta Rap - meist nur als Kopie - seinen Weg in alle Welt gemacht.

  • Für diejenigen, die mit Frauenhass bisher gut verdienen, dürfte die Idee mit der Verantwortungsübernahme eher nicht passen. Obwohl ein bisschen Heuchelei sicher kommen wird, bis wieder Gras drübergewachsen ist.



    Ein überwiegend trauriges Genre, zumindest, was die männlichen Vertreter betrifft. Bitte weiter dranbleiben.

  • Als jemand, der oft über die Qualität der Beiträger der deutschen Presse schimpft, muss ich hier jetzt auch mal loben.

    Es ist sehr erfrischend, zu diesem Thema einen Artikel zu lesen, der nicht mehr oder weniger offen zu Lynchmob-Justiz ohne Gerichtsprozesse oder gar Unschuldsvermutung und damit im Endeffekt zu kompletter Abschaffung des Rechtsstaats aufruft.

    So kommen wir dann tatsächlich endlich mal weiter und können inhaltlich die Probleme diskutieren.

    Ich hoffe, es war kein Versehen oder eine Eintagsfliege.

  • Sexismus bis zur Vergewaltigung in der Rapperbranche? Das ist ja völlig schockierend!



  • Vorhin habe ich auch in Bayern 2 ein Gastbeitrag von Katja Engelhard in Radio Welt um 17 Uhr gehört. Und wie soll ich es sagen.... was sie gesagt hat ist einfach undebattierbar und einfach nur richtig. Nicht nur, weil sie Expertin darin ist.



    Wenn nämlich schon die Plattenlabels und die Fans in Defensivhaltung gehen oder in sonstiger Form marginalisieren, dann wird etwas wahres dran sein am Klischee des Raps mit seinen Erzählungen aus dem Leben. Dabei betonte Katja Engelhard natürlich, dass es ein Klischee ist, dass Rapper hart gegen Frauen und der Rap generell "gewalttätig" sein muss. Aber naja, die Fans tun ihr übriges, das Klischee aufrechtzuerhalten.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Was soll uns der Kommentar sagen? Niemand weiß worum es in diesem Gastbeitrag ging. Und kreative und unverständliche Mutmaßungen wie "dann wird etwas wahres dran sein am Klischee des Raps" kann man sich auch einfach schenken...

  • Es gibt so schöne klassische kurdische Musik. und so schöne elegante indische Triphop- Breakbeats. Wo ist das Problem?

    • @nzuli sana:

      Geht etwas am Thema vorbei, oder?

  • Ok, ich versuche als Betroffene meine Gefühle im Zaum zu halten. Ich versuche es.

    Das Wegsehen ist ein gesellschaftliches Problem. Opfern von sexueller Gewalt wird allzu oft nicht geglaubt. Seit Jahrzehnten. Das tut irre weh. Auch auf Youtube und Co. wird ganz offen mitgeteilt, dass die Opfer doch selbst schuld seien, wenn sie den Täter nicht anzeigen.

    Ich finde es derart bewundernswert, dass diese Frauen den riesigen Mut gefasst haben und über die Vorfälle erzählen können. Und ich finde es richtig richtig richtig gut, dass dadurch auch anderen Betroffenen Worte geschenkt werden. Die Kirche, die Musik, Sportvereine, die eigene Familie - und nirgends gibt es einen Aufschrei. Wegsehen. Wegsehen. Wegsehen. Aber scheint sich endlich was zu tun...

    Mir reichte es vor kurzem derart, dass ich Anfang Juni erste Blogartikel dazu geschrieben habe: www.unverschlossen...se-bel%C3%A4cheln/

    Ich habe zwar kein Instragramprofil, aber diesen taz-Artikel werde ich in meinem Artikel umgehend erwähnen. Übrigens veröffentliche ich die Inhalte auch auf Pinterest und sie werden erstaunlich gut angenommen.

    • @Kirsten1990:

      Klasse Artikel. Werde ich teilen. Das Thema ist und bleibt extrem aktuell.

    • @Kirsten1990:

      Vielen Dank!

  • ich kann den Ansatz nicht verstehen und werde es auch in diesem Leben wohl nicht mehr. Vergewaligung ist eine individuelle Straftat, die einzelne Menschen begehen, die natürlich auch von der Gesellschaft, in der sie (wir) leben, geprägt werden, was Frauenbild, Frauenrechte usw. betrifft. Sicher gibt es auch in "Szenen" (Theater, Rock, Rap) Haltungen, die Verhalten fördern oder eher bremsen - aber im Endeffekt ist die Frage, was passiert ist, immer eine, die nur die Beteiligten beantworten können.

    Die Folge kann daher - bevor irgendein Beweis vorliegt - nicht wirklich sein, dass man Partei ergreift für eine Seite. Sondern nur, dass man ggf. Strukturen hinterfragt, die solches Verhalten erleichtern, unabhängig davon, was konkret zwischen den beiden Menschen vorgefallen ist.

    Das ist ein sehr großer Unterschied.

    • @Dr. McSchreck:

      Was meinen Sie mit "Ansatz"?

      • @Kirsten1990:

        "Ansatz" meint hier, in dem konkreten Fall Partei zu ergreifen.

        Zu Herrn Janeksen: Theater und Rap-Szene waren nur Beispiele über "Lockerheit mit spießigen Regeln" "Freidenkertum" und "Machtgefälle", vielleicht zum Teil auch von der gesellschaftlichen Norm abweichende Regelsysteme, die möglicherweise missbraucht werden.



        Den Begriff "Besetzungscouch" gibt es eben in einem konkreten Zusammenhand und nicht ohne Grund. "Groupies" in der Rockmusik sind auch ein Phänomen, dass man zum Beispiel vom Fußball oder Eishockey nicht kennt. Ich hoffe, es wird jetzt klarer.

        • @Dr. McSchreck:

          Was genau ist jetzt die Kritik?



          In diesem Artikel wird ja nicht behauptet, Samra sei schuldig. Es wird stattdessen eben auf Strukturen und Normen verwiesen, die Vergewaltigung und Straffreiheit begünstigen (victim-blaming, wegsehen etc). Der Artikel macht also das was Sie für wenigstens akzeptabel halten.



          Natürlich wäre nur Samra verantwortlich, wenn eine Vergewaltigung stattfand. Aber es gibt eben Gründe, warum Täter in bestimmten Kontexten konsequenzlos agieren können und darüber wird hier geschrieben.



          Groupies sind übrigens zumindest konzeptuell Frauen, die freiwillig mit Stars Sex haben. Diese hier anzuführen, ist unsinnig oder zeigt evtl, dass sexuelle Gewalt immer noch zu ist mit einvernehmlichem Sex in einen Topf geschmissen wird

        • @Dr. McSchreck:

          Leider nein ;) irgendwie klingt es wieder nach so einem irgendwie theoretischem Versuch die Sache auf irgendwas anderes zu konzentrieren. Anstatt einfach einzusehen dass Teile der Rapper einfach nur aggressiv und gewalttätig sind.

          • @Janek Janeksen:

            Die Aussage, das Teile der Rapper aggressiv und gewalttätig sind, ist sicher richtig, hat aber keinerlei politische Aussagekraft. Teile der Männer sind es auch, Teile der Frauen, Teile der Migranten und Teile der Deutschen in der x-ten Generation genauso.

            Politisch interessant wird nur, ob es Strukturen gibt, die solches Verhalten fördern (bzw. besser: "bremsen können") und wie man zu solchen Strukturen gelangt.

            • @Dr. McSchreck:

              Was hat Missbrauch und Vergewaltigung zunächst mit Politik zu tun?

              • @Kirsten1990:

                Politische Aufgabe ist es, Strukturen zu verändern, damit weniger Unrecht geschieht und das Zusammenleben besser funktioniert.

                Sonst wäre der Artikel ein solcher zu einer rein strafrechtlichen Frage, für die kein Leser die Kompetenz hat, sie zu beantworten (den meisten fehlt Rechts und Sachverhaltskenntnis, dem Rest jedenfalls das Wissen um das Geschehen und die Beweislage). Damit wäre der Artikel überflüssig.

                • @Dr. McSchreck:

                  Möchten Sie, dass es den Artikel nicht gibt?

                  • @Kirsten1990:

                    Ich möchte, dass die richtigen Fragen gestellt werden.

    • @Dr. McSchreck:

      Na ja, Theater und Co hauen aber nicht den ganzen Tag nur Texte über Gewalt etc raus. Natürlich gibt es diese Verbrechen überall. Aber ich werde nie verstehen dass Menschen, wie anscheinend Sie, sich noch wundern , dass diese Prolls die es täglich besingen, es eben tatsächlich auch tun. Nicht nur auf Vergewaltigung bezogen.



      Oder glauben Sie dass ein Gzuz eigentlich ein netter Typ ist für den seine Texte bloß Kunst sind ?

      • @Janek Janeksen:

        Richtig, zudem geht kaum einer hin, nimmt Theaterstücke auf und konsumiert die Gewaltszenen den ganzen Tag immer wieder und wieder von irgendwelchen Datenträgern.

  • Wundert mich sowieso, dass schon so lange bei der (deutschen) Rapszene im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Homophobie, Sexismus, Gewaltverherrlichung und Antisemitismus tauchen immer wieder vor, ob in Texten oder "realen" Aussagen der Künstler. Scheint aber irgendwie kein großes Problem zu sein, denn besonders viel Gegenwind gibt es dafür nicht.

    • @gyakusou:

      Doch, lesen Sie schauen Sie mal in die Zeitungsgeschichte, über Fler und die ganzen Typen regt man sich schon seit seit 200x auf. Wegen Sexismus, Rassismus, Homophobie, Relativierung des Holocaust(!). In diesem Zeitalter ist sowieso schon der Grundstein für die "Ausdrucksweisen" gelegt worden, die auf seiten der Rechten in der AfD bzw. deren Flügel gipfeln. LOL, der Flügel hat Rap-Sprech. Aber irgendwie trifft dies doch zu... Was hat man nicht damals gewarnt. Aber man hat die Fans bis heute nicht erreichen können.

    • @gyakusou:

      Scheinbar ist es befriedigender sich über scheinbare Saubermänner aufzuregen als Probleme dort anzusprechen, wo sie eh jeder erwartet. Die Schwelle für große Shitstorms wegen rassistischer und sexistischer Aussagen liegt bei der AfD ja auch höher als bei scheinbar unpolitischen oder linken Künstlern

  • Mir fällt dazu Alligatoah ein, seine extrem frauenverachtenden Texte, und Frauen die sich dem freiwillig hingeben, und seine Musik kaufen, und einfach schweigen anstatt aufzumucken, obwohl sie angegriffen wurden.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Ich denke auch, hier werden Alligatoah und Kollegah miteinander verwechselt wegen der sehr weit entfernten Namensähnlichkeit. Kollegah war der, dessentwegen (u.a.) es keinen Echo mehr gibt.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Troll Eulenspiegel:

      "Frauen sich dem freiwillig hingeben"... Der Alphamann in der Rolle des Rockstars, auch wenn er noch so schwitzt und stinkt, ist eben interessanter, als der weichgekochte Kollege mit kariertem, kurzärmeligen Sommerhemd, der am Kopierer seiner Angebeteten ein, " ich finde Dich sympathisch " zusäuselt.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Ich weiß nicht, Alligatoah ist nun wirklich sowas von ironisch, dass ich die Texte als das Gegenteil von Frauenfeindlich empfinde. Er karikiert Frauenfeinde sehr gut und eigentlich kann man auch erkennen, dass das eine krasse Persiflage auf diese ganzen Pseudo-Helden ist.

      • @Dr. McSchreck:

        Ich bin dafür, auch ironische Kommentare gesetzlich zu ahnden. Ausnahme: SprecherIn macht eindeutig kenntlich, dass es sich um Ironie handelt. Bei Rap gerne min. einmal pro Minute für 59 Sekunden.

      • @Dr. McSchreck:

        Nun bei Alligatoah bin ich da schon etwas vorsichtiger. Weil vor zwei oder drei Jahren gab es doch schonmal einen Vorfall mit ihm und Antisemitismus. Da dann von "Ironie" zu sprechen ist, selbst wenn es ironisch gemeint ist, einfach unpassend und nicht respektvoll gegenüber der jüdischen Gemeinde.



        Kann so auch 1:1 übertragen werden auf andere Unmöglichkeiten.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Sie meinen Kollegah...?

        • @Troll Eulenspiegel:

          Alligatoah und Antisemitismus? Reden wir hier über den gleichen Alligatoah? Ich war über diese Anschuldigung sehr überrascht, zumal ich auch nach kurzer Onlinerecherche absolut nichts in die Richtung finden konnte. Haben Sie da eine Quelle parat? Würde mich schon sehr interessieren

          • @Ndekondeko:

            Bin mir auch nicht sicher, ob er wirklich Alligatoah meint. Vielleicht Kollegah??



            Alligatoah ist nun echt einer der letzten, der mir als Beispiel für frauenfeindlichen und antisemitischen Rap einfallen würde...

  • Much all weesen.

    “Tut mir leid. Für mich ist #metoo - Moderner Pranger!“ Ruppert “Plotte“ von Plottnitz - exRAF-Anwalt exJuMi Hessen aufm KritJur Kongress Ffm & nickend dazu RA-Urgestein Claudia Burgsmüller - anschließe mich •

  • Endlich ist eine Debatte entstanden?

    Das klingt so, als ob es Finna, Pilz, Sookee, Lena Stoehrfaktor oder Marie Curry nie gegeben hätte.

    #unhatewomen ist kein neuer Trend. Es interessiert nur keine Sau im testosteronaufgeladenen Alpha-Rap.

  • Man man man. Eine dumme Gesellschaft sind wir doch so oft. Die komplette Rapszene singt nur von Gewalt und wie geil sie doch sind. Drogen, Schläge, Messer und Knarren sind qn der Tagesordnung. Schon in der Grundschule wird diese Musik gehört. Und ihr dachtet echt es wäre alles nur Kunst? Naives Deutschland. Natürlich ist der Großteil der Künstler eben genauso wie sie es sagen. Aggressiv, dumm und gewaltbereit. Aber hey, vielleicht mal wieder nen großen Preis für so einen? Live im TV? Klar hat ja auch ne schwere Kindheit gehabt.



    Da möchte man doch gerne Homer J Simpson zitieren: " Idioten "

    • @Janek Janeksen:

      "Natürlich ist der Großteil der Künstler eben genauso wie sie es sagen."

      Steile These.

      Dann würden Schauspieler und Schauspielerinnen, die etwa in Tarantino-Filmen mitspielen, im normalen Leben auch mordend und brandschatzend durch die Welt laufen.

      Der Künstler ist nicht sein Kunstwerk.

      Ungeachtet dessen ist es natürlich schlimm und verbrecherisch, was da passiert ist.

      Und es ist gut, dass es an die Öffentlichkeit kommt. Nur so kann sich etwas ändern.

      Und, da sollte man sich wohl nichts vormachen, sexuelle Gewalt und Vergewaltigungen kommen überall vor.

      Bei Oberstudienräten und bei Gangsta-Rappern.

      • @Jim Hawkins:

        Bei Schauspielren geht es darum in ANDERE Rollen zu schlüpfen, bei HipHop geht es um Selbstdarstellung.



        Kann man in unzähligen Interviews mit Protagonisten von Truppen wie Cypress Hill, Wu Tang Clan oder NWA nachlesen.



        Keine steile These, das sagen die Leute selber.

      • @Jim Hawkins:

        Aber Schauspieler*innen tun nicht so, als wären die in echt so. Und sie spielen verschiedene Rollen. Und sie labern nicht den identischen Scheiß auch als Privatpersonen.



        Nicht alles, was asozial macht, ist sozialkritische Kunst.

      • @Jim Hawkins:

        Das ist schon ziemliches Relativieren von Ihrer Seite.

        Wenn in einer Szene Sexismus und Frauenhass zelebriert werden, ist es also immer noch "Kunst"?

        Beim Rap gehört kollektive Frauenverachtung für die meisten ja zum guten Ton. Dass da auch Taten folgen, ist nicht gerade verwunderlich.

      • @Jim Hawkins:

        Ne. Schauspieler spielen Rollen die ihnen geschrieben werden. Die Rapper singen aus ihrem realen Leben. Und in dem geht es halt nur um coolnes und Statussymbole. Das ist nicht zu vergleichen. Das sehe ich anders. So einige davon haben ne Menge an Vorstrafen. Es ist der Wahnsinn dass wir sowas auch Kinder hören lassen.

        • @Janek Janeksen:

          "Die Rapper singen aus ihrem realen Leben"



          Naja, wohl eher aus dem Leben das diese Leute gerne führen würden.



          Halt klassischer Fake-Scheiss und nicht mal im Ansatz mit Grandmaster Flash&FF, Kurtis Blow,N.W.A. oder Public Enemy zu vergleichen.

          • @Stinky Turner:

            Na ja, die von Ihnen aufgeführten sind ja auch Rapper.

            Und natürlich hat auch jeder seine jeweilige Agenda.

            Ice Cube etwa hat den extrem gewalttätigen Angriff gegen Rodney King künstlerisch interpretiert.

            www.youtube.com/watch?v=_hKaxRSm2zY

            "Make him eat the barrel, modern day feral



            Now he's zipped up like leather tuscadero



            Pretty soon we'll catch Sergeant Koon



            Shoot him in the face, run up in him with a broom



            Stick, prick, devils ain't shit



            Introduce his ass to the AK-40 dick



            Two days niggaz layed in the cut



            To get some respect we had to tear this muthafucka up"

            Ice Te-T' s Body Count war schon vom Namen her Programm. Und Scarface von den Geto Boys hat etwa in "My mind is playing tricks on me" das Gangster-Dasein sehr kritisch reflektiert.

            Und die hippie-esken De La Soul, unverdächtig jeder fiesen Umtriebe, rappten:

            "Snap my fingers, make you mine



            If not, I'll snap a second time



            After that, I guarantee



            You will be standing next to me"

            Alles in allem ein weites Feld.

            Und eine Offenbarung.

        • @Janek Janeksen:

          PS: Natürlich gibt es Vergewaltigung auch wo anders! Steht ausser Frage. Das man dieser Rapszene ihre ständigen Gewaltverherrlichenden Texte so einfach durchgehen lässt, und sich dann wundert dass die Jugend immer gewaltätiger wird, ( sorry) kotzt mich an. Als Vater eines 12 jährigen mache ich mir da Sorgen.

          • @Janek Janeksen:

            "dass die Jugend immer gewalttätiger wird".....gewagte These, wenn man weiss, dass Straftaten sehr stark rückläufig sind. Ähnl. wie beim "Führerschein mit 17(16)"....da wurde auch gejammert, Fakt ist, Unfallzahlen- schwere Unfälle sowieso- stark rückläufig, Jugendliche eher weniger auffällig...etc.

        • @Janek Janeksen:

          Dass die Rapper aus ihrem realen Leben singen, das ist zu einem guten Teil eine Marketinggeschichte.

          Gangsta-Rap hat jede Menge Fans bei der Vorstadt-Jugend.

          Weil die an die realness glauben oder glauben wollen.

          • @Jim Hawkins:

            Stimmt. Die Realität der Jungs ist noch viel abgedrehter.

          • @Jim Hawkins:

            Und weil die Vorstadtjugend solches angeblich anhört, soll ich das einfach unkritisch hinnehmen?

            • @resto:

              Das brauchen Sie doch nicht. Im Moment wird das hier ja gerade kritisiert.

          • @Jim Hawkins:

            Es gab ja gerade erst eine größere Studie, die dem Rap ganz klar Homophobie, Sexismus, Gewaltverherrlichung und Antisemitismus bescheinigt. Wenn die Leute es vielleicht ( sehr unwahrscheinlich) selbst nicht so leben, machen sie sich trotzdem der Verbreitung dieses Gedankengutes schuldig. Ich denke der Szene sollte man genauso die kalte Schulter zeigen wie Querdenkern etc. Stattdessen verdienen die Millionen.

            • @Janek Janeksen:

              Rap ist vielseitig, es gibt sehr viele Rap Künstler mit intellektuellen, poetischen Texten, die sich von Gangster Rap deutlich abgrenzen und sich gegen Rassismus, Homophobie, Antisemitismus und Gewalt aussprechen und das auch verkörpern. Z.b. Amewu, der über Probleme in der Flüchtlingspolitik aufklärte, kürzlich über die Petition zur Freigabe der NSU Akten informierte und stets frauenverachtende und rassistische Inhalte in den Medien kommentiert. Retrogott, der seit Jahren über den wieder zunehmenden Antisemitismus spricht und der seine alten Texte mit mit Stellen, die homophob oder frauenverachtend ausgelegt werden können, nicht mehr performt. Oder der Rapper Cr7z, der mit dem Song "krankes Biz" die ganzen Probleme im Rap Business thematisiert und damit versucht, der Jugend über diese Show die Augen zu öffnen. Das Problem ist nicht Rap, das Problem ist Pseudo Gangster Rap und das Geschäft damit. Um sich abzuheben und Aufmerksamkeit zu erregen wird immer noch einer draufgesetzt, immer noch krassere Videos, Disses und Ausdrücke verwendet. Wenn man nicht mit Lyrik, Raptechnik und Intellekt herausragen kann, dann machen sie es auf diese Art. Die Labels fördern das, was Kohle bringt. Und das ist leider genau dieser Pseudo Gangster-Rapper-Quatsch. Die Kids finden es krass und cool und kaufen den Mist.

              Ich will das Problem nicht verharmlosen, ich will aufzeigen, dass deutscher Rap nicht an sich schlecht ist. Sehr wohl aber eine gewisse Sparte davon.

              • @Kabs:

                Oder Juse Ju, Edgar Wasser a.k.a. Etka Vassa, Fatoni und evtl. noch die Antilopengang. Alligatoah natürlich als gesungener Poetry Slam.

              • @Kabs:

                Cool, danke! :) :) :)



                Die Leute werde ich studieren!

              • @Kabs:

                Geb ich Ihnen komplett recht! Ich beziehe mich mit meiner Kritik auch auf diesen pseudo Gangsta Rap. Mein Gott ich bin Kind der 80er. Hab immer und höre heute noch Rap. Gesellschaft, Labels etc sollten mehr darauf achten was dort ausgesagt wird. Kann nicht sein dass ein Bushido erst so nen aggro Kram singt, dann nen integrationspreis bekommt obwohl er in dunklen Geschäften steckt, und dann plötzlich öffentlich Mitleid bekommt weil er von den eigenen Leuten bedroht wird. Jetzt erntet er halt was er gesät hat.

            • @Janek Janeksen:

              Schütten Sie das Kind nicht mit dem Bad aus.

              Gangsta-Rap ist nur eine Spielart des Hip-Hop.

              Und Hip-Hop ist seit langem die dominierende Musikrichtung auf der ganzen Welt.

              Die alle anderen beeinflusst hat und das immer noch tut.

              • @Jim Hawkins:

                "Und Hip-Hop ist seit langem die dominierende Musikrichtung auf der ganzen Welt.

                Die alle anderen beeinflusst hat und das immer noch tut."



                Nicht wirklich.



                Black Metal?Gothic?Punk?

                • @Stinky Turner:

                  Wenn dann einfach Rock'n'Roll. Für mein Verständnis ist da alles an an Metal, Punk oder Blues etc drin. Johnny Thunders war auch nie ein Punker, einfach nur Rock'n'Roller wie Lemmy und Little Richard, nur als Beispiel.

                • @Stinky Turner:

                  Na gut, da kenne ich mich nicht aus.

                  Dann eben, fast alles.

              • @Jim Hawkins:

                Der Konsum von Pornos vollzieht sich auch "auf der ganzen Welt" und beeinflusst wahrscheinlich (und traurigerweise) auch Vorstellungen von Männer- und Frauenrollen.

                Seit wann ist sowas ein Qualitätsmerkmal?

                • @cazzimma:

                  Ja, das ist wohl so.

                  Und anzunehmen ist auch, dass dieser Konsum einen Einfluss hat.

                  Wohl eher auf schlichtere Gemüter, aber eben schon.

                  Nur, was tun? Alles verbieten? Porno, Gangsta-Rap, Gewaltdarstellungen in Filmen, überhaupt in der Kunst?

                  • @Jim Hawkins:

                    Zensur kann ja niemand ernsthaft wollen. Zudem Verbote nie funktionieren.

                  • @Jim Hawkins:

                    Ihre Kommentare geben einem den Eindruck, dass Sie eine x-beliebige "Kunstfreiheit" ok finden.

                    Und ja, wenn man sich anschaut, was bei "Die Ärzte" schwachsinnigerweise zensiert wurde, dann denke ich allerdings, dass man krasse Fälle von Frauenhass, Sexismus, Homophobie, Rassismus, und wie sie alle heißen, verbieten sollte. Punkt.

                    Wenn irgendwelche Wichser dumpf ihren Frust heraushauen, dann ist das eben Hass, und sollte so eingeordnet werden.

                    Nix Kunst.

                    • @cazzimma:

                      Also gut, weg mit Tarantino, weg mit "The Walking Dead", weg mit "Breaking Bad".

                      Weg mit Bret Easton Ellis, weg mit Houellebecq, weg mit Hieronymus Bosch.

                      Weg mit dem halben Streaming-Angebot. Weg mit Virginie Despentes.

                      Das könnte man noch stundenlang fortführen.

                      Und was bleibt übrig: Heinz-Rudolf Kunze und das ZDF.

                      • @Jim Hawkins:

                        Quatsch. Wie kann man das alles über einen Kamm scheren?

                        Differenzierung sollte natürlich stattfinden.

                        • @cazzimma:

                          Ja nun, wie sollte diese Differenzierung denn aussehen?

                          Welche Kunstform darf Gewalt darstellen und welche nicht?

                          Wer entscheidet, ob die Darstellung affirmativ, neutral oder kritisch ist?

                          Haben Sie vor Augen, wie Uma Thurman in "Kill Bill" mit dem Schwert ihre Gegner zerlegt?

                          "Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein."

                          Adorno

                          • @Jim Hawkins:

                            Man kann sich immer den Kontext anschauen, ganz einfach. "Kill Bill" ist großartig.

                            Bei Rap ist gibt es meistens keine zweite Ebene, sondern die affirmative Gewaltdarstellung wird mit Sexismus und Homophobie gekoppelt und ist Teil von Brustgetrommel und toxischer Männlichkeit.

                            Auch im Rap gilt: Hass ist keine Meinung - und eben auch keine Kunst.

                  • @Jim Hawkins:

                    Man sollte erstmal damit beginnen, Musikpreise nicht nur an Verkaufszahlen zu koppeln. Damit so Texte nicht auch noch nen Echopreis gewinnen. Die hip hop Magazine etc sollten etwas kritischer sein. Eltern sollten vielleicht mal mithören was ihre Kids so konsumieren. Formate wie Funk sollten sie nicht immer als tolle altagshelden porträtieren, sonder ihnen klare Kante gegen Gewalt zeigen.



                    Das wäre ein Anfang.

              • @Jim Hawkins:

                Klar. Hip hop und Rap sind wichtige ausdrucksweisen. Gerade für marginalisierte Gruppen. Das ist mir bewusst. Was Im Deutschen Gangsta shit da abgeht ist m.E aber nur noch angeberisch und gefährlich weil es öffentlich so hingenommen wird.

        • @Janek Janeksen:

          Danke Danke Danke. Dieses nicht wahrhaben wollen geht mir schon lange auf den Geist. Gewalt gegen Frauen als Kunst!!!