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Landtagswahl in Schleswig-HolsteinDeutlicher Vorsprung für die CDU

Die SPD wird abgestraft und fährt das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Die CDU schafft einen Sensationssieg.

Die SPD schwimmt nicht mehr oben Foto: dpa

Kiel taz | Die SPD hat bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein eine krachende Niederlage eingefahren. Die Sozialdemokraten hinter Noch-Ministerpräsident Torsten Albig schafften laut einer Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen nur knapp 27 Prozent. Bei der Landtagswahl 2012 waren es noch 30,4 Prozent gewesen. Klarer Wahlsieger ist die CDU. Die Christdemokraten legten mit ihrem Spitzenkandidaten Daniel Günther stark zu und landeten bei gut 33 Prozent (2012: 30,8 Prozent). Damit steht in Schleswig-Holstein ein Regierungswechsel bevor, der nächste Ministerpräsident könnte Christdemokrat sein. Demoskopen hatten bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Parteien vorhergesagt.

Für die Sozialdemokratie bedeutet das Ergebnis eine mittlere Katastrophe. Der Hype um den Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der zuletzt im Bund abflaute, hat sich im Norden ins Gegenteil verkehrt. Die Kieler SPD fuhr das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein. „Ein bitterer Tag für meine Regierung, ein bitterer Tag für mich“, kommentierte Albig. Ob er persönliche Konsequenzen zieht, blieb am Sonntagabend bis Redaktionsschluss offen.

Die Küstenkoalition aus SPD, Grünen und SSW, der Partei der dänischen Minderheit, ist abgewählt. Künftig wäre eine Große Koalition möglich, bei der die SPD die Juniorpartnerin wäre. Außerdem sind Dreier­bündnisse denkbar, etwa ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP oder eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen. Selbst eine schwarz-grüne Koalition hatte nach den ersten Hochrechnungen am Sonntagabend eine hauchdünne Mehrheit.

Bei der Landes-CDU herrschte Euphorie. Unter tosendem Jubel kam der Wahlsieger in den Saal. „Die Menschen haben eine klare Entscheidung getroffen“, rief Günther. Die Regierung Albig sei abgewählt. Damit dürfte er Recht haben: Die Regierungsbildung wird wegen der komplexen Gemengelage Zeit in Anspruch nehmen. Aber der Ball liegt im Feld der CDU. Dass der SPD-Verlierer Albig nun voller Energie ein Dreierbündnis unter seiner Führung verhandelt, ist sehr unwahrscheinlich.

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Die Grünen stemmten sich erfolgreich gegen den düsteren Bundestrend und holten 13 Prozent (2012: 13,2). Die Ökopartei profitierte von ihrem beliebten Landwirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck. „Das ist das Ende vom Abgesang der Grünen“, sagte Habeck. Er hätte gerne die bisherige Koalition fortgesetzt. Zwar hatte seine Partei im Wahlkampf auf Eigenständigkeit gesetzt, doch vor einem Bündnis mit CDU und FDP dürften schwierige Verhandlungen stehen.

Linkspartei nicht im Landtag

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Die Freidemokraten fuhren gut 11 Prozent ein (2012: 8,2), Spitzenkandidat Wolfgang Kubicki, von dessen Popularität und Selbstdarstellungstalent der nördlichste Landesverband der Liberalen schon seit Jahrzehnten zehrt, hat seine FDP hochgezogen. Das bedeutet Rückenwind vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen am nächsten Sonntag und der Bundestagswahl im September. „Ein gutes Omen für die Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen, da wird es weitergehen mit Christian Lindner“, sagte Kubicki.

Wahrscheinlich ist, dass es die AfD in den Landtag schafft. Sie kann als zusätzlicher Player knappe Mehrheiten von zwei Partnern verhindern. In den Hochrechnungen liegen die Rechtspopulisten knapp über der Fünfprozenthürde. Sie schneiden in Schleswig-Holstein im Vergleich zu vorherigen Landtagswahlen und zum Bundestrend schlecht ab. Dies hatte sich in Umfragen bereits angekündigt.

Eine Besonderheit in Land ist der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der gut 3 Prozent erreichte (2012: 4,6). Die Regionalpartei der dänischen Minderheit sitzt damit in jedem Fall im Parlament, sie ist von der Fünfprozenthürde befreit. Die Linkspartei schaffte gut 3 Prozent (2012: 2,3) und wird weiter nicht im Landtag vertreten sein. Die Piraten, die 2012 triumphale 8,2 Prozent verbuchten, fliegen mit nicht mal 2 Prozent sang- und klanglos aus dem Parlament.

Die Wahlbeteiligung lag laut ARD mit 66 Prozent deutlich höher als 2012 (60,2 Prozent).

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66 Kommentare

 / 
  • Die CDU schafft einen Sensationssieg - na ja Schleswig Holstein ist immer CDU Hochburg gewesen...

     

    Schade das die FDP und die AFD soviel Stimmen bekommen haben.

  • Ebensogut hätte jemand anderes als Ulrich Schulte jetzt auch einen Kommentar schreiben können mit der Überschrift:

    Deutliche Gewinne bei der Linkspartei

     

    2012 hatte die Linkspartei 2,3% nun 3,8% - macht immerhin 1,5% mehr.

    2012 hatte die CDU 30,8% nun 31,2% - macht ganze 0,4% mehr.

    (Stand: 07.05.17)

    http://www.wahlrecht.de/ergebnisse/schleswig-holstein.htm

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Ich zitiere meinen Freund JHWH: "Das ist ein Zugewinn von über 50%. Völker hört die Signale"!

      • @74450 (Profil gelöscht):

        ... nach dem letzten Gefecht. ;-)

        • @Rudolf Fissner:

          Es soll ja tatsächlich Parteien geben, denen die Stimmen nicht immer einfach so in den Schoß fallen (;-))

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Der sogenannte Schulz-Hype war ja nicht nur ein Hype um die Person, sondern mit der Hoffnung vieler Menschen verbunden, endlich wieder eine Sozialdemokratische Partei zu bekommen, die wenigstens halbwegs Sozial agiert.

     

    Auch ich hatte zumindest ein wenig Hoffnung, um ehrlich zu sein.

    Die Menschen sind aber nicht so dumm, wie die Politik zu glauben scheint und das bischen Arbeiterromantik und Nähe zur Basis was Schulz vermitten möchte, macht noch kein politisches Programm aus

    • 3G
      36855 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Klarer kann man es nicht auf den Punkt bringen. ROI!

    • @6474 (Profil gelöscht):

      So ist es.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Endlich bei den Grafikern angekommen:

     

    Kackbrauner (Donner)balken für die A...fD!

    • @571 (Profil gelöscht):

      Passt scho!

      • @Rainer B.:

        Aha, die AfD ist also die Nachfolgepartei der NSDAP ... so, so ... so schlimm und widerwärtig sind diese Herrschaften also schon ... aha ...

        • @Nikolai Nikitin:

          Die NSDAP wurde 1946 in den Nürnberger Prozessen zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt. Eine direkte Nachfolgepartei war damit praktisch und rechtlich ausgeschlossen. Tatsächlich war die NSDAP ja keine demokratische Partei in einem demokratischen Parteienwettstreit, sondern Hitlers Instrument zur Machtergreifung in schwerer Zeit, mit dem Ziel der Ablösung der Weimarer Republik durch seine - weithin sichtbar katastrophale - Alleinherrschaft.

          Es gab und es gibt immer wieder ultrarechte Parteien (z.B.: NPD, Republikaner, Schill-Partei, DVU, Die Rechte etc.), die sich sowohl inhaltlich als auch strukturell mehr oder weniger klar und offen auf die NSDAP und deren nationalistische, völkische und rassistische Ideologie beziehen, obwohl den Beteiligten eigentlich längst und für alle Zeiten klar geworden sein müsste, welches Unheil damit zwangsläufig früher oder später einhergehen wird.

          Deshalb und wegen der inhaltlichen und organisatorischen Nähe zu diesen Parteien und Gruppierungen kommt man gar nicht umhin, auch große Teile der AfD, der (-)egida Bewegungen und der Deutschen Burschenschaft ebenfalls mit zu den geistigen Nachfolgern der NSDAP zu rechnen. Und ja - allein schon der Versuch, erneut Geschichte in diesem Sinne mit diesem Kontext schreiben zu wollen, ist schlimm und widerwärtig, dummdreist und gewissenlos.

           

          Diverse Stimmen zur Ausrichtung der AfD seit dem Essener Parteitag siehe hier:

          https://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_f%C3%BCr_Deutschland#Seit_dem_Essener_Parteitag

        • @Nikolai Nikitin:

          Genau, wenn Sie sich mal die Mühe machten und sich ein bißchen über einzelne Verbindung zwischen AfD-Arschlöchern und rechten Netzwerken anzusehen, kämen Sie vielleicht zu ähnlichen Schlüssen... es sei denn, dass ist für Sie alles nur Lügenpresse...

  • Krachende Niederlage? Klarer Sieger? Mein Gott, ja, die Sozis haben 3 % verloren und die CDU hat eins dazu gewonnen. Das liegt nicht gerade im Bereich der Sensation, oder?

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Helmut van der Buchholz:

      32,9%-30,8% = 1%? Wow...

  • In Zeiten wie diesen wählen die Leute leider eher konservativ.

     

    Wenigstens wird es wohl nicht für Schwarz-Gelb allein reichen. Und die AFD steht nur knapp über 5 Prozent.

     

    Im Moment muß man wohl feststellen: Hätte schlimmer kommen können.

     

    Die SPD muß jetzt echt was machen, sonst gibt's noch 5 Jahre Merkel.

    • @kditd:

      Wie lange war nochmal die Legislaturperiode des Deutschen Bundestages?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      "Die SPD muß jetzt echt was machen, sonst gibt's noch 5 Jahre Merkel."

       

      Schon, aber das Blatt ist schon ausgereizt, bevor der Wahlkampf richtig beginnt.

      Dem Schulz-Hype hat die CDU mit dem Annegret-Effekt ruckzuck den Garaus gemacht. So sind sie eben, diese "Hypes" - kein Verlass...

    • @kditd:

      sonst gibt's noch 5 Jahre Merkel.

       

      Merkel ist erst 63. Das große Vorbild i ist Mugabe. Das wären noch 30 Jahre.

    • @kditd:

      Die Kälber wählen ihre Schlächter selber,so wird es wohl immer sein.

    • @kditd:

      hmmm... da bliebe ja nur, daß der Schulz alles auf eine Karte setzt und sich auf RRG festlegt.

       

      Wenn er damit nicht durchkommt, kann er ja immer noch mit der CDU koalieren.

       

      Sonst sehe ich nicht wie man da noch "echt was machen" könnte.

      • @Werner W.:

        Ich nehme an, die Zahlenspieler der SPD haben das schon durchgerechnet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Festlegung auf RRG genau das Gegenteil bewirken könnte, nämlich die Hintertür zur GroKo zu schließen.

         

        Folgende Rationale:

        1. Schulz ist primär überzeugter Supranationalist - pro EU und pro NATO - und erst in zweiter Linie rote Socke. In der linken Wählerschaft würde man ihm daher eine Vorab-Entscheidung für eine Koalition, die zu ganz erheblichen Teilen aus binnenmarktfixierten Pazifisten (Linkspartei, SPD-Linke und Grünen-Fundis) bestehen würde, nur schwer abkaufen.

        2. Die Linkspartei könnte ihn dabei noch hängen lassen, indem sie in altbekannter Überheblichkeit signalisiert, dass RRG politisch "unbezahlbar" würde. Die West-Linken spielen einfach zu gerne Schwanz, der mit dem Hund wackeln kann, sobald sie Morgenluft wittern.

        3. Die SPD-Wählerschaft ist leidergottseidank kein linkes Stimmvieh. Die Seeheimer repräsentieren eine ernstzunehmende Zielgruppe, die im Zweifel sogar lieber Merkel wählen würde als RRG den Weg zu bereiten. Schulz könnte nicht darauf setzen, dass das durch Zustrom aus der Nichtwählerschaft zu kompensieren wäre (linke Schröder-Enttäuschte, die mit einer Regierung unter Linkspartei-Beteiligung leben könnten, wählen im Zweifel schon Linkspartei).

        4. CDU und FDP könnten einen "oktroyierten" Lagerwahlkampf führen und damit ihrerseits neben Seeheimern auch Nichtwähler- und AfD-Stimmen für sich mobilisieren.

        5. Kanzlerbonus. Die Union hat schon 2013 die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt, was so den Umfragen NICHT zu entnehmen gewesen war.

         

        Alles zusammen genommen würde Schulz mit einer Festlegung auf RRG nicht nur seine persönliche Agenda und Glaubwürdigkeit aufweichen sondern - unbeschadet der AfD - eine schwarze oder schwarz-gelbe Mehrheit riskieren. Dann wäre es Essig mit RRG *und* der GroKo.

        • @Normalo:

          Wenn die SPD glaubwürdig und nachvolllziehbar nach links abbiegt, könnten sie Stimmen von der Linken, den Grünen und sogar von der AFD einsammeln. Natürlich - da haben Sie recht - würde das die Tür zur Groko zuschlagen.

          Allerdings gäbe das eine mittelfristige Perspektive Linke und Grüne ein für allemal loszuwerden und der SPD as Monopol über die linken Wähler zu verschaffen. Dann hätte die SPD auch die Kraft frei, um an die CDU ranzugehen und mal wieder einen Kanzler zu stellen.

           

          Wie es derzeit ist, ist die SPD zwischen zwei Blöcken eingeklemmt und verliert sogar Wähler an die AFD, die niemals CDU wählen würden. Das allerdings ist eine ganz und gar blöde Position.

           

          Und natürlich haben Sie recht damit das das mit Schulz nicht geht. Stegner wäre der richtige Mann dafür.

           

          Natürlich hat mein Strategievorschlag einen gewaltigen Haken: Für MINDESTENS zwei Wahlperioden keine Regierungsbeteiligung der SPD im Bund.

          • @Werner W.:

            Was ich - vielleicht immer noch ein wenig zu vorsichtig - verdeutlichen wollte: Es gibt keine halbwegs einheitliche "Mehrheit links der Mitte". Wie Sie selbst sagen, könnte die SPD vielleicht(!) mit klarer, linker Kante ihre kleineren linken Rivalen abschütteln, aber das würde nur die Gewichtung innerhalb der Minderheit verschieben.

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Selbst wenn alle SPD Wähler und Grünen Wähler mit einem klaren RRG d'accord gehen würden reicht es nicht für einen Politikwechsel das wissen sie bei der SPD - Große Koaltion, Ampel oder Opposition das sind die Alternativen der SPD.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Dem widerspreche ich ja nicht. Im Gegenteil. Genau aus diesem Grund wäre es von Vorteil für die SPD wenn sie links von ihr reinen Tisch (=keine anderen Parteien) hätte.

            Dann könnte sie nämlich viel besser im Wettbewerb mit der CDU dieser Wähler abspenstig machen.

  • Bleibt für SW nur zu hoffen, dass es einen wirklichen Politikwechsel gibt und nicht wieder eine GroKo.

    • @IL WU:

      SH natürlich. :)

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @IL WU:

      SW?

      Bitte näher erklären, verehrter Hoffnungskommentator.

  • Na ja, so´n Provinzbahnhof fährt der Schulz-ICE eben nicht an; Mein Gott!

    • @lions:

      Der war gut ... !

    • @lions:

      Na na - kommen Sie nochmal aufm

      Klo Wasser trinken - wa!;)

       

      Ok. Aber 3% - vs 1% + o.s.ä. ~~~ ;)

      kurz - Kaffeesatzlesen. &

      "Change the party" - is an & zwischen den Küsten von "Mordsee & überschwemmter Wiese" -

      Nich unbekannt - nö - eher geläufig!

  • Diese Wahl dürfte die SPD deprimieren, machte doch der Ministerpräsident keine schlechte Figur, aber es reichte nicht, reichte wohl nicht gegen den Trend, der durch eine höhere Wahlbeteiligung und eine AfD geprägt ist. Dass die AfD bei ihrem Chaos und ihrer Inhaltsleere überhaupt dabei ist, in ein Landesparlament einzuziehen, sollte wirklich jeden alarmieren. Vor allem jene, die heute das Wetter und den Sonntag genossen und nicht zur Wahl gingen. Aber dass SPD gegen CDU in dieser Art gespielt wird, das überrascht mich schon, sehe ich die Unterschiede nicht wirklich.

    • @Andreas_2020:

      So lange die AfD Mitglieder nur unter Polizeischutz ihre Wahlpartys feiern können, so lange wird es diese Partei in den Landtagen geben.

      Eine merkwürdige Auffassung von Demokratie, die sich offenbart.

      • @Hans-Georg Breuer:

        Och je, die alte Laier wieder... und gegen Veranstaltungen der NPD hätten Sie auch nichts gemacht? Augen zudrücken Hilft immer, wenn man keine Nazis sieht, sind sie auch nicht da, nicht wahr?

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Neinjetztnicht:

          Friedlicher Protest ist ok. Wer aber gewalttätig wird, der*die ist schlimmer als die AFD!

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Schon klar, Sie scheinen ja wirklich vor Ort gewesen zu sein...

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Neinjetztnicht:

              Nö, das ist ein ganz allgemeines Statement, dass es eine Schande ist, wenn Parteitage Polizeischutz brauchen.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Eine Schande ist es, wenn Nazis Parteitage abhalten und von Cops dabei beschützt werden. So wird da doch eher ein Schuh draus.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Neinjetztnicht:

                  Das ist richtig. Aber als Student wissen Sie ja, dass es in Deutschland ein Verfahren dafür gibt, wie Naziparteien verboten werden können. Dafür reichen keine Einzelmeinungen.

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    Student? Aha...

                     

                    Und diese tollen Rechtsverfahren interessieren mich ehrlich gesagt nicht. Die sind auch nur Teil dieses total vermurksten Systems. Um Nazis zu blockieren genügt gesunder Menschenverstand, dafür braucht es keine Verfahren...

                    • 7G
                      74450 (Profil gelöscht)
                      @Neinjetztnicht:

                      Jaja, die Extremisten beider Seiten nehmen sich nix. Zwei Seiten der selben Medaille, die ohne einander nicht existieren können...

                      • @74450 (Profil gelöscht):

                        Wenn Sie davon ausgehen, dass meine Medaillenseite nur den Kampf gegen Faschismus kennt... ist das ziemlich verkürzt gedacht. Ich hätte auch ohne Nazis noch genug zu tun, das ist mal sicher.

  • "Deutlicher Vorsprung für die CDU"

     

    Der Schulz-Effekt wirkt!

  • Na ja, wenigstens die Linkspartei ist rausgeflogen. Ist mir ja eigentlich egal, ichhabe ja im Prinzip nichts gegen den Verein. Aber wie sich auch in meinem Bekanntenkreis in den letzten Tagen viele Linksparteianhänger auch gleichzeitig als große Le Pen Fans geoutet haben kann ein kleiner Dämpfer nicht schaden.

     

    Hoffentlch bleibt die AfD auch draußen, sieht aber wohl nicht so aus. Das Kubicki und Habeck jeweils gut abgeräumt haben erstaunt mich nicht.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      ...seit wann kann man irgendwo rausfliegen, wenn man gar nicht drin war?

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Stimmt, aber das macht es ja nun auch nicht besser für die Linke.

  • In SH haben die Menschen vielleicht auch einfach keine Lust mehr auf Verbote und Verhinderungen, und Umverteilungen vom Land in Richtung Kiel. Das war ja die letzten fünf Jahre das Programm von Rot-Grün.

    Dazu noch ein paar Verkehrsplanungskatstrophen (allein zwischen Hamburg und Lübeck sind drei(!) Betriebe am Autobahnbau pleite gegangen, und die A20 die viele in Hamburg, SH und NDS herbeisehnen wird blockiert), und das SPD-typische Gejammer: "die anderen haben uns einen Scherbenhaufen hinterlassen, und wir räumen IMMER NOCH auf......" .... blablabla-gähn......

  • In einem Land mit quasi Vollbeschäftigung und in dem es den allermeisten gut geht allein die Empörungs- und Betroffenheitskiste aufzumachen (Schulz, Riexinger, Kipping...) ist sinnlos.

     

    Das ist schhade, denn Themen gäbe es genug, aber so eben nicht verkaufbar und bleibt frei von Mehrheiten.

    • @Tom Farmer:

      "Quasi Vollbeschäftigung"? Ehrlich jetzt, Sie werden ja wohl nicht die Millionen Menschen, die in übelst prekären Arbeitsverhältnissen leben, die zusätzlich zu ihrer scheiß Lohnarbeit auch noch aufstocken müssen als Menschen bezeichnen, die sich nicht beschweren dürfen, die nicht betroffen sind und die sich keine Sorgen machen. Und nein, es geht halt nicht den Allermeisten gut. Vielleicht den oberen 10%, der Rest bangt aber um seinen Platz in der Gesellschaft. Die Mittelschicht hat Schiß vor einem Abstieg... und der Rest, s.o. (und selbst bei den finanziell gesicherten Menschen: Geld macht nicht Glücklich, sondern verstärkt nur die Sorge davor es wieder zu verlieren...)

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Neinjetztnicht:

        Die prekär Beschäftigtung ist kein Problem aber den Meisten geht es gut, darum sind die beliebtesten Parteien die die keine radikale Änderung wünschen (selbst wenn man alle Nichtwähler als prekärbeschäftige und abgehängte klassifiziert die nicht mehr wählen gehen - was definitiv falsch ist). Hyperventilieren und Übertreiben hilft den Menschen nicht das Problem ist nicht so groß und gerade deswegen sollte man druck machen damit es gelöst wird - weil es gelöst werden kann.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Das würde für den Bund ja nun auch gelten...

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ja, wobei die ja jetzt Nachdenkzeit gewonnen haben weniger zu klagen und klarer zu sagen "was und wie".

        Aber ich sage: Nein, da geht nix...

         

        Wir werden schwarz gelb sehen im Bund.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Schulz? Lange nichts mehr gehört, von dem Typen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Pulver verschossen?

      Crashkurs bei Kramp-Karrenbauer?

      Wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen?

       

      Im Juni erst soll ja das Wahlprogramm bekannt werden...

  • Da isser, der Schulz-Effekt.

  • Landesspezifische Gründe, warum die SPD so starke Veeluste hatte, habe ich da jetzt aus dem taz-Artikel nicht rausgehört. Wenn es keine landesspezifischen Gründe gibt, hat das auch Aussagekraft für den Bund.

     

    Aus meiner Sicht hatte die SPD ihren Aufschwung mit dem Thema soziale Gerechtigkeit. Die untere Bevölkerungshälfte versprach sich davon mehr als ein paar kleine kosmetische Korrekturen ohne Auswirkungen auf die tiefere Substanz.

     

    Und jetzt schält sich heraus, dass es mehr als Kosmetik nicht geben wird und Schulz das Thema der Gerechtigkeit am ehesten mit der SPD verwirklichen will. Ihm wurde mit der Empfehliung des Abschwlrens auf rot-rot-grün ein Bärendienst erwiesen. Nach der miserablen Prognose für das Saarland der nächste große Schnitzer der Meinungsforscher.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Angenehm bescheiden der Herr Riexinger. Seine Partei holt 3,5 Prozent und er sieht sich auf dem Weg nach oben! :D

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Tja, von 2,3 auf 3,5. Das ist ein Zugewinn von über 50%. Völker hört die Signale ;(

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Von 2,3 % auf 3,5 % bedeutet was? Überlegen Sie mal ganz ruhig, wir haben Zeit...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Ich weiß, es gibt was zu feiern. Will Ihnen die Party auch gar nicht vermiesen.

         

        Früher haben die Genossen sich auch gefreut, wenn sie den Plansoll übererfüllt haben. Vorher 1 Traktor, heute 2 Traktoren. Wirtschaftswachstum 100%!

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          ...tja, so is' er, der deutsche Michel, über die Linken schimpfen und auf dem rechten Auge blind.

          • @81331 (Profil gelöscht):

            Ok, machen wir also das rechte Auge auf und stellen fest, dass die 5,9%, die die AfD im ersten Anlauf geholt hat, das Linken-Ergebnis auch nicht wirklich triumphal oder auch nur ermutigend erscheinen lassen. Und nu?

             

            Aber Sie wollten mit Ihrem Posting (das auch nur zufällig nach reflexhafter Standard-Defensivphrase klingt) sicher etwas viel Gehaltvolleres ausdrücken, nehme ich an...

            • 8G
              81331 (Profil gelöscht)
              @Normalo:

              ja, die AfD würde ich auch als 'rechts' bezeichnen, allerdings gibt es sehr viele Schattierungen von 'braun'. Nehmen wir zum Beispiel die 10 Thesen des TdM, getränkt mit völkischem Schmalz aller erster Güte.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @81331 (Profil gelöscht):

            Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, aber sie werden es wahrscheinlich auch nicht erklären können.