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Konservative PolitikArbeit für die Aufräumer

Ob Scheuer, Spahn oder Dobrindt – rechte Akteure hinterlassen gern einen Scherbenhaufen. Oft kommen sie dann auch noch ungeschoren davon.

Im besten Fall sind sie ein Negativbeispiel, im schlimmsten Fall zerstören ihre Taten die gesamtpolitische Landschaft Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

E in bislang unterschätztes politisches Phänomen ist die zerstörerische Wirkung konservativer Politik. Es wird zwar darüber berichtet, gerade wieder, wie etwa der damalige CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn während Corona zwischen Egomanie und Dilettantismus oszillierte oder wie Alexander Dobrindt heute europäisches Recht zerlegt – aber die systemische Dimension dieser Politik gewordenen Mischung aus Arroganz, Rechtsvergessenheit, Wurstigkeit und reinem Machtkalkül ist bislang unterbelichtet.

Dabei hat es Konsequenzen für die gesamte politische Architektur, weil es die Parteien links der konservativen, christdemokratischen oder rechten Parteien, wie auch immer man es nennen mag, dazu zwingt, sich als Korrektiv zu definieren, als Aufräumer, als Wieder-richtig-Macher. Was dabei über die Jahre und Jahrzehnte verloren gegangen ist, siehe SPD, ist eine eigene Vorstellung davon, wie Politik aktiv so gestaltet werden kann, dass sie ein Zukunftsversprechen formuliert.

Besonders symptomatisch erscheint dabei der Fall Jens Spahn, der harte Positionen nach außen vertritt, etwa im Fall von Migration oder auch der Anerkennung der AfD als normaler Partei, der also dezidiert eine autoritäre Version konservativer Politik vertritt – und dem gleichzeitig aktuelle Recherchen zum Thema Corona und Maskenbeschaffung ein Maß an Amateurhaftigkeit, Überforderung und Ich-Fixiertheit bescheinigen, die wie eine Petrischale konservativen Versagens erscheinen; und die einen Schaden in Milliardenhöhe nach sich ziehen könnten.

Die Muster jedenfalls ähneln sich, und es sind vor allem oder ausschließlich Männer, denen dieses Maß an Beratungsresistenz, Engstirnigkeit und Karrieredrang attestiert wird. Eine immer noch gültige Blaupause dieser Form der konservativen Scharlatanerie ist dabei Andreas Scheuer, früherer CSU-Verkehrsminister, der gegen alle Ratschläge und die Rechtslage seine Autobahnmaut-Idee durchdrücken wollte und einen schockierend hohen Millionen-Schaden produziert hat, für den er nicht und niemand sonst geradestehen muss.

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Und keiner wird belangt

Dieses Fehlen von Konsequenzen und die vorgeführte Verantwortungslosigkeit konservativer Politiker, die mit ihrem demokratischen Handwerkszeug ringen, hat destruktive Auswirkungen weit über den finanziellen Schaden hinaus. Die Rechtsbrüche zeugen dabei von einer Form von Staatsverdrossenheit seitens der Akteure, die die Schwundstufe konservativer Politik nach Jahren der neoliberalen Indoktrination vorführt.

Die Folgen haben alle zu tragen – der desolate Zustand der Deutschen Bahn ist direkt auf das Versagen konservativer Verkehrsminister zurückzuführen. Wie etwa Alexander Dobrindt, der es dennoch – und das ist ein Designelement dieser dilettantischen Politikform – immer weiter nach oben geschafft hat, aktuell zum Innenminister, und der sich eigentlich auch um die Rechtssicherheit in diesem Land kümmern sollte.

Er setzt beim Thema Migration, das vor allem eines nicht verträgt: Ideologie – er setzt genau Ideologie gegen Recht und Vernunft, was nicht nur zu gesellschaftlicher Entsolidarisierung führt, sondern auch zu europäischer Entfremdung. Zusammen genommen ergeben diese Fälle mehr als die Pathologien einzelner Personen – es entwickelt sich eine Form von Politik, wie sie in avancierter Weise in den USA zu beobachten ist, wo gerade eine längere Recherche zum Thema DOGE gezeigt hat, mit welcher brachialen Inkompetenz auch hier rechte Akteure zerstörerische Wirkung erzeugen, gezielt und gewollt.

Am Beispiel von Elon Musk zeigt sich die größere Verschiebung von konservativer Politik, weg von einem konstruktiven Verständnis von Gesellschaft, hin zu tiefer Staatsskepsis. Das Dilemma linker oder sozialdemokratischer oder grüner Politik ist dabei, dass sich diese Parteien leicht in die Rolle der Verteidiger des Status Quo bringen lassen – allein deshalb, weil es notwendig erscheint und manchmal auch politisch opportun, wenn man etwa keine eigenen Vorstellungen hat, wie es anders gehen könnte.

Die gesellschaftliche Energie mobilisieren

Diese Position aber ist nicht nur unattraktiv, weil sie etwa auch Institutionen und Prozesse verteidigen hilft, die kritisiert werden sollten – sie führt zu politischer Passivität. Das ist der böse Trick und die tückische Dynamik konservativer Scherbenpolitik: In der gegenwärtigen politischen Architektur führt sie dazu, dass die einen auf die anderen reagieren müssen, dass sie sich um Lösungen für Probleme kümmern müssen, die aus ideologischer Borniertheit oder massiven Interessen entstanden sind – statt sich mit der Lösung von wirklichen Problemen zu befassen, etwa eine nachhaltige Energieversorgung, die Vorbereitungen auf den Klimawandel oder die KI-Revolution.

Georg Diez

ist Mitarbeiter beim Thinktank „Project­Together“, Fellow beim Max-Planck-Institut für religiöse und ethnische ­Diversität in Göttingen, und er schreibt auf Substack den Newsletter „Überleben im 21. Jahrhundert“. Frisch im Aufbau-Verlag: „Kipppunkte. Von den Versprechen der Neunziger zu den Krisen der Gegenwart.“

Diese Art von Politik führt damit zu einer weiteren Entpolitisierung und letztlich zu einer Entdemokratisierung – nicht nur, weil das Vertrauen in die handelnden Akteure und das demokratische System geschwächt wird, sondern auch, weil die Kapazitäten des Systems eben gebunden sind durch überflüssige Nebenaktionen. Die demokratische Praxis funktioniert im Parlamentarismus auch nur, wenn sich die Beteiligten an die Regeln halten – ist das nicht der Fall, braucht es ein System-Update.

So gesehen ist das Verhalten von Jens Spahn und seinen Kollegen auch ein Zeichen für die Notwendigkeit, die demokratische Praxis zu demokratisieren. Wenn es keine Verantwortlichkeit gibt in einem System, verliert dieses System das Vertrauen derjenigen, für die es gemacht ist. Es muss deshalb darum gehen, eine Demokratie zu erschaffen oder zu ermöglichen, die die gesamte Energie der Gesellschaft nutzt und nicht dem Eigensinn Einzelner ausgesetzt ist. Das muss die politische Anstrengung sein, bis 2029 und darüber hinaus.

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27 Kommentare

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  • Ihrem beruflichen Werdegang schadet es offensichtlich nicht.



    Ministerposten bleiben sicher, oder Brüssel wartet mit Posten auf sie, als Führer der demokratischen EU.



    Nun führt nach Vernichtungsansagen und unbeholfener Kriegserklärung der Chefposten im UNO Kremium zum Vorsitz der Diplomatie unserer Weltgemeinschaft.



    Schwer vorstellbar, dass das für den Rest der Welt auch so stringent ist, wie es hier die Medien darstellen?



    Schwer vorstellbar, dass unser Vorgehen überzeugt.

  • Bravo zu diesem gelungene Kommentar!

    Scheuer, Dobrindt, Spahn, Klöckner, Schröder und Merz selbst sind ein Paradebeispiel dafür was wirkliche hinter: "Leistung muss sich wieder lohnen" steckt.



    In der freien Wirtschaft würden die nicht überlebensfähig sein und nur durch Vetternwirtschaft und Gefällogkeiten von einem zum nächsten Posten stolpern.

    Die CDU/CSU ist die personifizierte "Aroganz der Macht" und die SPD ist ihr Steigbügelhalter die sich für Teilhabe von Macht alle Ideale über Bord geworfen hat. Wer braucht denn noch eine FDP, wenn es jetzt doch die "neue" SPD gibt.

  • "So gesehen ist das Verhalten von Jens Spahn und seinen Kollegen auch ein Zeichen für die Notwendigkeit, die demokratische Praxis zu demokratisieren."



    Vielleicht sollten auch die Vorbilder der EntscheiderInnen berücksichtigt werden in der Beurteilung ihrer Ambitionen und ihrer auffälligen Ignoranz gegenüber offensichtlichen Fehlleistungen.



    Von einem kennen wir das große Vorbild:



    "Söder will 2028 weitermachen – und verweist auf Strauß



    Bayerns Ministerpräsident Söder hält es mit seinem Vorbild Strauß: "An der Spitze meiner Nachfolger stehe ich selbst an erster Stelle." Bei der Landtagswahl 2028 will er erneut antreten. Aus der CSU-Fraktion kommt Applaus."



    Bei br.de



    Fehlerkultur ist in der Politik Mangelware.



    www.ghst.de/helene-bubrowski-interview

  • Wow, diese Analyse kann ich mal zu 100% zustimmen... Meine Frage wäre: Wie schaffen es die Konservativen stets das Narrativ, gesichtswahrend und ohne Konsequenzen für sich zu gewinnen? Hat diese Immunität vielleicht etwas mit "Fox News" zu tun?

  • Ich habe ein wenig Sorge, dass dies ein Eigentor wird. Ich glaube, dass der Skandal um Northvolt und Habeck alles in den Schatten stellen wird.

  • Betrifft aber durchaus auch ehemalige Regierungsmitglieder anderer Couleur...

  • Rechte und Konservative sorgen für gesellschaftlichen Stillstand. Sie hinterlassen nicht nur Unordnung aus Verantwortungslosigkeit für Mensch, Tier und Natur, sondern sie halten jeden sozialen, ökologischen und friedenspolitischen Fortschritt auf.

    Deshalb: Keinen Fußbreit den Rechten und Konservativen!

  • Danke für diesen Artikel. Endlich spricht es jemand mal aus. Es ist einfach unsäglich was "konservativer" Politiker anrichten.

  • keine Frage, Spahn, Dobrindt, Merkel vd Leyen als Verteidigungsmiinisterin haben einen kompletten Scherbenhaufen hinterlassen. Aber wie sieht es denn mit Baerbock, Habeck, Lauterbach und Scholz aus? Es sieht eher so aus als ob unser System derzeit aus allen Parteien Inkompetenz in höchste Ämter bringt. Bei Merkel war die Lage klar, sie hat nur Personen gefördert / befördert die noch inkompetenter waren als sie selbst und ihr daher nicht gefährlich werden konnten. Scholz? hat wohl ähnlich funktioniert. Merz ist Merkel 2.0, da wird wohl auch nicht viel passieren. Diese Führungspersöhnlichkeiten haben wohl keine diversifizierten Personalmanagement-Strategien und funktionieren recht eindimensional. Was auf ihre intellektuellen Fähigkeiten schließen läßt.

  • Die konstruktive Vernunft eines als "Heizungshammer" verunglimpften Gesetzes vs. Aserbaidschan Connection der CDU.

  • „ Verkehrsminister, der gegen alle Ratschläge und die Rechtslage seine Autobahnmaut-Idee durchdrücken wollte“

    Das ist falsch. Der Generalanwalt, dem der EuGH in 80-90% der Fälle folgt, hielt die Maut für rechtmäßig. Es war nicht klug, das Urteil nicht abzuwarten, das ist aber was anderes.

    • @Strolch:

      Die Maut ist aber nicht rechtmäßig. Man muss diese Staatszerstörer und Verkäufer des Gemeinwohls nicht verteidigen. Wer das tut, hat nicht verstanden um was es im Artikel geht. Die Seilschaften zwischen MAGA-Akteuren und der Union sind bekannt und haben mit einem gesunden transatlantischen Bündnis nichts zu tun.

    • @Strolch:

      Ja, aber die CSU hat die massiven Zaunpfähle auch leider nicht genutzt, die aus Brüssel kamen: Macht es so und so, dann geht es.

      Wer aus bundeslandpopulistischen Gründen aber ausdrücklich andere EU-Bürger diskriminieren _will (und das übrigens auch noch ganz unverhohlen sagt), verstößt gegen den Kern der EU.

    • @Strolch:

      Nicht klug? Wissen sie was das gekostet hat. Soweit ich weiss 500 Mrd. Ich verstehe nicht wie man das auch noch verteidigen kann.

    • @Strolch:

      Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) war im Kern absehbar: Es ist nicht zulässig, eine Infrastrukturabgabe einzuführen, deren finanzielle Belastung in der Praxis ausschließlich ausländische Fahrzeughalter trifft. Genau das wäre jedoch durch die geplante PKW-Maut in Deutschland geschehen. Zwar sollten alle Nutzer die Maut zahlen, jedoch war gleichzeitig vorgesehen, dass Halter von in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen über eine entsprechende Senkung der Kfz-Steuer vollständig entlastet würden. Dadurch wäre die Abgabe faktisch allein von ausländischen Autofahrern getragen worden – ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot im EU-Binnenmarkt.

      Möglicherweise hätte es bereits genügt, die Maut und die Steuersenkung formell und zeitlich voneinander zu entkoppeln. Doch vermutlich scheute man diese Variante aus politischen Gründen – insbesondere wegen des damaligen Versprechens der CSU, dass nur ausländische Autofahrer belastet würden. Eine transparente Kommunikation über eine allgemeine Maut für alle Nutzer und die zweckgebundene Verwendung der Einnahmen für den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur hätte den deutschen Steuerzahler langfristig sogar entlasten können. A

  • "Oft kommen sie dann auch noch ungeschoren davon. "

    Oft? Schön wär's. Ich würde eher sagen: immer.

  • Ich finde es in der Sache plausibel, aber wie soll denn diese Anstrengung und dieses verantwortlich machen in der Sache aussehen? Das wäre der zentrale und essenzielle Debattenimpuls.

  • Die Konservativen liefern nun was sie der Ampel immer vorgeworfen haben. Absolute Unfähigkeit. Ideologisch vernagelt und zunehmend antidemokratisch und menschenfeindlich. Die CDU/CSU sollte man auch nicht mehr beschönigend Konservativ nennen, sondern rechts.

  • Dass Linke das noch nie gemacht hätten, wäre jetzt schon unzutreffend. Doch von übermäßigen Fehlern bis Verschuldung für Steuergeschenke ist es auf der Rechten zuletzt wohl häufiger.

    Theorie: Die hat die diversen Boulevardmedien einfach kaum zu fürchten, denn Bild & Co. hätscheln die Interessenvertreter des Kapitals und blasen auf der Linken hingegen Kleinigkeiten zum angeblichen "Heizhammer" etc. auf.

  • 👏. Danke. Spahn wird den "Masken-Skandal" lt. FAZ aussitzen. Es wundert einen nix mehr. Dobrindt hat mit seinem Rechtsbruch denn Abdtand zur AFD wieder erhöht lt. Umfrage. Ist sein Auftrag. 🥴

  • Dilettantismus und ideologische Engstirnigkeit schaden immer, egal von welcher politischen Richtung kommend. Da gibt es auch jede Menge Beispiele aus der linken Ecke...

  • Es ist nicht erst seit Dobrindt, Spahn und Scheuer so.



    Den Umgang mit den Spätfolgen dieser Politik müssen dann die Anderen auffangen, anstatt selbst etwas nachhaltig bewegen zu können. Wenn das dann trotz aller Hindernisse gelingt, warten die Konservativen nur darauf, das wieder rückgängig zu machen.

  • Rechten und Konservative wollen die Welt so lassen, wie sie ist und bloß nichts verändern. Sie haben keine Visionen und müssen deshalb auch nicht zum Arzt gehen.

    Umweltzerstörung, Klassengesellschaft, Kriege hier und da, gekaufte Presse, Vollkasko-Volksverblödung durch Schmalspur- und Fachidiotenbildung, untrennbarer Filz der Politik mit "der Wirtschaft", rechten Militärs, rechten Polizeikadern und rechten Richtern, Asoziale Kettensägen und Marschieren gegen Kommunismus und (bestimmte) Ausänder und Migranten mit Diskriminierung, Rassismen aller Art inbegriffen. Korrupt bis ins Mark, nur ihrer eigenen Schicht gegenüber loayl und lezten Endes nutzlos für den Fortschritt der Menschheit.

    Das ist der klassische Typus des Rechten und Konservativen, dem man eigentlich niemals irgend welche Macht übertragen darf.

  • "Ob Habeck, Baerbock oder Lehmann – linke Akteure hinterlassen gern einen Scherbenhaufen. Oft kommen sie dann auch noch ungeschoren davon."

    Genau dieser Artikel konnte so auch in einer konservativen Zeitung stehen... Das hilft doch keinem weiter und stärkt nur die Mauern...

  • "... entwickelt sich eine Form von Politik, wie sie in avancierter Weise in den USA zu beobachten ist, wo gerade eine längere Recherche zum Thema DOGE gezeigt hat, mit welcher brachialen Inkompetenz auch hier rechte Akteure zerstörerische Wirkung erzeugen, gezielt und gewollt."



    Abgesehen davon, daß das nicht nur rechte Akteure schaffen: Dort ist auch zu beobachten, was ein Nachfolger -nehmen wir bei uns mal die AFD als Beispiel- mit Vorgängern anstellen würde, wenn es die rechtlichen Möglichkeiten dazu gäbe: Einsperren. Oder glaubt der Autor, Scheuer und Kollegen könnten den angerichteten Schaden finanziell wieder gut machen?



    Und Sie werden keinen mehr finden, der sich in Gemeinde-, Stadt oder Kreistagsgremien engagiert, wenn er für etwaige Fehlentscheidungen womöglich mit seinem Privatvermögen haften soll. Und was ist mit Bürgerinitiativen? Sollen die dann auch haften, wenn durch unverhältnismäßige Verzögerungen finanzieller Schaden entsteht?



    Ansonsten ist die Forderung nach Haftung von Politikern für ihr Tun wohlfeil und normalerweise eine populistische Spezialität der rechten Boulevardpresse. Oder der AFD. Goodbye Demokratie.

  • Rechtsradikale Konservative wie Scheuer, Spahn oder Dobrindt sowie der Faschist Musk sind in keinster Weise staatskeptisch. Sie lieben den Staat. Ohne den Staat wären diese Menschen nichts, hätten keinen Sinn im Leben und könnten ihre autoritären Fantasien nicht ausleben.



    Was ihnen ein Dorn im Auge ist, sind Regulierungen, Opposition und Bürokratie, die ihre Macht, ihre Einflussnahme und ihre Profite beschränkt. Und am Ende ging es beim Konservatismus genau darum: nie um eine positive Auffassung einer Gesellschaft von gestern, sondern um den Erhalt der eigenen Macht.

  • Je größer der Schaden,



    Desto höher die Karriereleiter?