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Kommentar Rücktritt aus der NationalelfDanke, Özil!

Kommentar von Jagoda Marinić

Nicht einmal einer der weltbesten Fußballer ist als Deutscher gut genug. Mit dieser Botschaft spricht Mesut Özil leider vielen Migranten aus dem Herzen.

Wer Erfolg hat, spielt das Spiel nicht mehr mit! Foto: dpa

M esut Özil hat die Schnauze voll. Das kam mit Ansage. Als Deutschland noch über ihn stritt, sandte er bestens gelaunte Sommergrüße via Twitter. „Es geht mir gut“ – noch immer die schönste Art, „Fuck you“ zu sagen. Er ließ streiten, anstatt es selbst zu tun, weil es keinen Sinn macht, in Deutschland über Integration zu diskutieren. Das ist die harte Bilanz.

Özil sprengt die Rolle des Vorzeigemigranten: Der Diskurs lohnt nicht, weil die deutsche Öffentlichkeit den ungehorsamen Migranten zerfetzt, selbst wenn er Erfolg hat. Özil „durfte“ sich nicht einmal an seiner alten Schule engagieren! Gerade das hat ihn tief getroffen – und es zeigt, wie integriert dieser Mann ist: Wer sich wegen eines verweigerten Ehrenamts verletzt fühlen kann, ist ein waschechter Deutscher.

Erfolgreiche Deutsche mit Wurzeln wo auch immer werden ab jetzt den verängstigten Deutschen nicht mehr bestätigen, dass man Einwanderer nicht fürchten muss. Sie brauchen keine Integrationspreise mehr, die sagen: Schau, den haben wir gut hinbekommen!

Als Ex-Bundespräsident Gauck zur Einbürgerungsfeier lud, um deutsche Weltoffenheit zu feiern, war er derselbe Joachim Gauck, der wenig später die Sprachkenntnisse unserer Eltern mit Spott und Tadel versehen würde? Sind dafür alle Eingebürgerten ins Bundespräsidialamt gepilgert, um für ihn zu ministrieren? Mesut Özil sagt: Es reicht. Er wird vielen aus dem Herzen sprechen – trotz des Bilds mit Erdoğan.

Jagoda Marinić

ist Autorin und Publizistin. 2016 erschien ihr Roman „Made in Germany - Was ist deutsch in Deutschland?“ bei Hoffmann und Campe.

Integrationserpressung in Reinform

Özil verbrennt damit Millionen, die in Integrationsprojekte gesteckt werden, weil ab jetzt jeder Taxifahrer, jedes Kind und die ganze Welt wissen: Nicht einmal einer der weltbesten Fußballer ist als Deutscher gut genug.

Özils Bombe ist ein Befreiungsschlag. Die deutsche Gesellschaft ist kein Magnet mehr, nach dem sich alle ausrichten werden.

Von einem Nationalspieler mehr Haltung zu verlangen als von der eigenen Regierung, die mit der Türkei Flüchtlingsabkommen abschließt und Handel betreibt, ist Integrationserpressung in Reinform. Und das in Zeiten, in der eine WM in Russland läuft und die nächste in Katar, alles Hochburgen der Demokratie.

Özil sagt jetzt: Wer Erfolg hat, spielt das Spiel nicht mehr mit! Vive la Liberté! Wir spielen das Spiel jetzt nach unseren Regeln!

Lesen Sie zum selben Thema den Text Mesüt Özil tritt zurück und den Text Der Fall Özil ist ein Fall Grindel von Jan Feddersen

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74 Kommentare

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  • Hallo Hoeness :



    Thomas Müller noch viel schlechter als Özil.



    Warum ist eigentlich nirgends von der katastrophalen Leistung Thomas Müllers die Rede. Der spielt bei Bayern und im Nationalteam seit zwei Jahren einen "Dreck" zusammen. Ohne diesen auf allen Positionen eher spielerisch bescheidenen Großsprecher wären Rummenigges Bayern sicher ins CL-Finale gekommen. Aber der muss überall aus irgendwelchen Gründen immer spielen, bessere sitzen auf der Bank.

    Aber diesen Totelausfall können die Bayernbosse natürlich nicht für seine miese Leistung kritisieren, sonst schwatzen sie den Transferwert ihres früheren Talents herunter.

    Da prügelt der als Fußballfachmann geltende FCB-Präsident auf lieber auf Özil ein zu einem Moment der Diskussion, da es schon gar nicht mehr um die WM 18 und das Versagen der "Mannschaft" geht.

    Vielmehr geht es jetzt um die vielen deutsch-türkischen Jungen in unseren Vereinen, die Özil als ihr großes Vorbild ansehen, aber von DFL- und DFB-Bossen offenbar nicht sehr geschätzt und zu vernachlässigen und sind. Politisch eingesetzte Fußballfunktionäre, die von ihren Vereinen und Spielern so abgehoben sind , gehören zurück in die Parteigremien, von wo sie auf Spitzenpositionen des Sports eingeschleust worden sind.

  • Vielleicht verstehe ich es ja alles falsch, und ja es gibt angstmachenden Rassismus in Deutschland, aber für mich war und ist es überhaupt kein Problem, das Özil die Nationalhymne nicht mitsingt. Lächerlich. Für mich war und ist es ein Problem, dass er sich für Erdogan positioniert. Und da spielt unsere Bundeskanzlerin überhaupt keine Rolle. Zu sagen, Merkel kooperiert mit diesem Diktator ja auch, das klingt in meinen Ohren nach "Ich bins nicht gewesen, Adolf Hitler ist es gewesen." Die eigene Haltung kann nicht entschuldigt oder gerechtfertigt werden, weil andere sich ebenso verhalten. Sich mit einem Diktator zu verbrüdern, der gerade dabei ist, ein Land zu knechten, DASS finde ich inakzeptabel. Und jetzt so zu tun, als würde er zurücktreten, weil die Deutschen ihn nie als Deutschen akzeptieren, das ist schlau, sehr schlau.

    • @Luise_Amy:

      M. E. darf kein Mensch die Sache aus dem Kontext gerissen sehen.



      Kein Mensch ist eine Insel.

      Und ob das ein Mensch gut oder schlecht findet, Özil darf sich positionieren für wen er will, so lange keine Gesetze verletzt werden. Aus Anstand hätte er aber auch schon in den früheren Jahren, in denen er mit Erdogan abgelichtet wurde, dies vllt. nicht tun sollen.

      Und mit Diktatoren macht kein Mensch Geschäfte – auch Frau Merkel darf das nicht. Das ist schon aus Anstand geboten. Aber wen von den Mächtigen interessiert schon Anstand.

  • ja, das sollte uns zu denken geben.



    vielfach geht es um menschliche anerkennung.

  • Der ganze „Fall“ Özil erscheint mir sehr merkwürdig:

    1.) Er spielt, weil er viel Geld verdienen kann, in D und E.



    Das würde doch wohl jeder, der auch nur ansatzweise so gut wie Özil spielen könnte, genauso machen, oder nicht?!

    2.) Er hat sich schon öfter auf die gleiche Art und Weise mit „diesem“ Erdogan getroffen, das hat aber nie jemanden interessiert – bis 2018 – und er zum Sündenbock getaugt hat, was aber nur den mehr oder weniger offenen Rassismus kaschieren sollte (de.wikipedia.org/wiki/Mesut_%C3%96zil). Besonders glücklich fand ich dieses Treffen auch nicht – aber ich bin keine Türk*in, er hatte wohl andere, für uns „rechthaberische“ Deutschen intoleranterweise nicht „nachvollziehbare“ Gründe.

    3.) Warum ist er in der Nationalmannschaft, wenn er angeblich so Sch… spielt?!



    Ich bin wirklich keine Fussballexpertin, aber mir hat sein Spiel (falls ich mal geschaut habe, nicht 2018) immer gefallen. Er war m. E. ein guter, eleganter, teamorientierter Mittelfeldspieler, der sich sehr engagiert „aufgearbeitet“ hat in den Spielen.

    4.) Wieso darf ein verurteilter Steuerhinterzieher wie Höneß derart m. E. unzivilisiert über einen „Kollegen“ (auch bei Steuerhinterziehung – s. Link oben) herziehen?!

    Rassismus in Deutschland und im DFB. Armselig.

    „Von einem Nationalspieler mehr Haltung zu verlangen als von der eigenen Regierung, die mit der Türkei Flüchtlingsabkommen abschließt und Handel betreibt,…“

    Dem ist m. E. nichts mehr hinzuzufügen.

  • Den Nationalstolz können wohl viele nicht ablegen. Das ist der Punkt, den ich an der Diskussion am befremdlichsten finde.



    Es ist völlig egal, was Özil für Deutschland oder die Befriedigung des kleingeistigen Wir-Gefühls geleistet hat. Die Widersinnigkeit des Nationalgefühles wurde schon zu Genüge herausgearbeitet.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Eine AutorIn, die im Juli 2018 Özil als einen der weltbesten Fussballer bezeichnet, kann ich nicht ernstnehmen. Völlig unabhängig davon, ob dieseR AutorIn Hans, Hanna oder Jagoda heißt.

    Wenn Özil einer der weltbesten Fussballer wäre, so müsste er dies an seinem Arbeitsplatz, also auf dem Spielfeld unter Beweis stellen. Dass andere Spieler genauso mäßige Leistungen abliefern, ändert übrigens nichts daran.

  • Kein Mio- dotierter Fußballer darf Repräsentant eines Landes sein, egal welcher Wurzel er entsprossen ist.

  • Ach, Leute. Wie wär's denn, wenn ihr eure arg verzerrende, selbstgefällige Migrantenbrille wenigstens zwischendurch mal absetzt?



    Die Deutschen, die hier auch nur annähernd so „integriert“ sind wie ein Nationalspieler Özil, die sucht man doch im Alltag völlig vergebens - und das ist auch gut so.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Özil hat es in jeder Hînsicht schwerer als Ronaldo, Messi oder Zidane. Selbst wenn es in anderen europäischen Ländern auch Rassismus gibt, gibt es da was, irgendetwas in Deutschland, das die Sache irgendwie schlimmer macht, das hängt vielleicht mit der Nazi-Vergangenheit zusammen, oder nicht, denn ich befürchte auch ohne Nazi-Vergangenheit, wäre die Furcht vor dem Fremden, dem Anderssein genauso gross.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Der ehemalige australische Nationaltorhüter Mark Schwarzer ist deutschstämmig, seine Eltern waren aus Deutschland nach Australien ausgewandert. Aber Mark Schwarzer hätte sich nie mit Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier oder welchem deutschen Politiker auch immer so gezeigt, wie Mesut Özil und Ilkay Gündogan sich mit Recep Tayyip Erdogan gezeigt haben. Im Übrigen hat Martin Eisenhardt auf achgut.com eine sehr schöne Analyse zur Özil-Affäre und dem angeblichen "Rassismus" abgegeben:

      www.achgut.com/art...es_nicht_begriffen

      Zitat daraus: "(...)Warum nur, fragt man sich, sind dann andere Spieler nicht-deutscher Abstammung – wie etwa Podolski, Can, Khedira – nicht von diesem Rassismus betroffen? Selbst um Gündogan, der ebenfalls mit Erdogan posierte, ist es auffallend still. Und Spieler wie Boateng und Rüdiger, die von Aussehen und Ethnie her noch deutlich mehr vom Bild eines biodeutschen Nationalspielers abweichen und damit einem deutschen Rassisten erst recht viel Angriffsfläche bieten, diese beiden Spieler haben nicht mit einem 'rassistischen' Shitstorm zu kämpfen, sondern gelten als solide Leistungsträger der Nationalelf. (...)"

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Rojas:

        Weil Özil eine breitere Projektionsfläche gibt und als Symbol des neuen deutschen Fussball gilt, mit dem sich viele urwüchsige Deutsche, die sich nach knallharten Schüssen mit der Fussspitze von Schwarzenbeck sehnen. Boateng hatte ja auch schon erhebliche Schwierigkeiten mit Rassisten, schon vergessen, dass ihn frei nach A. Gauland keiner als Nachbarn will?



        www.faz.net/aktuel...-gut-14262374.html

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Die Situation in Frankreich für Menschen mit Migrationshintergrund ist sicher auch nicht besser, als die in Deutschland. Mag vielleicht an der kolonialistischen Vergangenheit liegen, am algerischen Bürgerkrieg usw. In Großbritannien sieht es auch nicht besser aus, liegt vielleicht daran, was in Nordamerika und Australien geschehen ist. Waren aber nur irgendwelche primitiven Völker, die darunter zu leiden hatten und keine Europäer.



      Diese Mystifizierung von leider unter Menschen sehr üblichem Rassismus, wenn es um den in Deutschland präsenten geht, ist nicht nützlich in einer Argumentation gegen Rassismus.

      • @Hampelstielz:

        Schön relativiert.Klar über Rassismus, überall Völkermord, überall werden dicke Bohnen gekocht, wie der spanische Rassist sagen würde. Den feinen Unterschied hat der Jude Adorno erkannt: es ist der deutsche Ernst, ohne den das Höchste aber auch ni ht das Schrecklichste mögluch gewesen wäre o.s.ä. Jawohlll, der dt.Ernst und die deutsche Effizienz, denn sechs Millionen sind doch ein Wort, oder?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Albertoni:

          Adorno war kein Jude, allenfalls "Halbjude", aber nur für die Nazis.

      • 8G
        82236 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Hier geht es nicht um Mystifizierung. Natürlich gibt es quantitativ genauso viel Rassissmus in Frankreich wie in Deutschland, das weiss ich, ich wohne hier schon seit über 30 Jahren. Aber, was mir trotzalledem auffällt, es gibt hier in Frankreich weniger Berührungsängste gegenüber Leuten mit anderer Hautfarbe z.B.



        Ich spreche hier vom täglichen Umgang und nicht vom behördlichen oder poltischen Rassismus, der in Frankreich stark ausgeprägt ist.



        Es gibt auch Länder, die rassistischer sind als man glauben mag, z.B. Spanien.



        Der Antirassismus hat in Deutschland etwas Künstliches, Überkandideltes, jedenfalls irgendwie unnatürlich, zu freundlich, zu naiv...

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @82236 (Profil gelöscht):

          Die geringeren Berührungsängste sagen aber nun mal nichts darüber aus, ob Frankreich weniger rassistisch ist. Ich glaube zudem nicht, dass man in D mehr Berührungsängst, sondern dass der ältere Teil der Bevölkerung sich noch nicht an die Diversität gewöhnt hat und insofern einen demonstrativeren Argwohn mitschleift. Bei den jungen und gebildeten Deutschen bemerke ich diesen aber gar nicht mehr.

  • Außenminister Maas hat was Kluges gesagt: "Ich glaube auch nicht, dass der Fall eines in England lebenden und arbeitenden Multimillionärs Auskunft gibt über die Integrationsfähigkeit in Deutschland."

    • @reblek:

      Kann man genau andersrum sehen. Selbst wenn man es als "Fremdstämmiger" in Deutschland zu was gebracht hat, aber nicht die Gewähr bietet, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzutreten, kriegt man heftig eins vor den Latz.

    • @reblek:

      Maas macht sein Engagement gegen Rassismus vom Einkommen der Von Rassismus betroffenen abhängig. Hassmails und Drohanrufe gegen Reiche sind da wohl nich so schlimm. Maas Beitrag war ein Griff ins Klo.

  • Haben Fußballspieler mit Migrationshintergrund viel für Deutschen Fußball gemacht?



    Wer zum Beispiel noch. Neben Mesut Özil?



    Zum Beispiel Miroslav Klose! Er ist der beste Stürmer in der Geschichte aller Fußballweltmeisterschaften, nach Toren gemessen!

    www.bundeskanzleri...dene-victoria.html

    www.bundeskanzleri...dene-victoria.html

    Weltmeister Miroslav Klose ist mit dem Integrationspreis „Goldene Victoria“ geehrt worden. "Heute bekommen sie einen anderen Pokal. Den haben sie sich auch dank des Fußballs verdient - aber nicht nur. Sie leben vor, wie wichtig es ist, als Team zu gewinnen.", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Laudatio. Der gebürtige Pole ist zum Liebling der Fans aufgestiegen. Die deutsche Nationalmannschaft sei das beste Beispiel für Integration, so Klose.

    www.spiegel.de/vid...video-1521132.html

  • »Er ist einfach in die Falle getappt.«

    Das sehe ic auch so. Was mich irritiert, dass er daraufhin so derartig zum Abschuss freigegeben wurde. Nur weil mir das Verhalten und die Reaktionen des anderen nicht passen (ich hätte mir da auch was anderes gewünscht), heisst das nicht, dass ich ihn hemmungslos verunglimpfen darf...

    Widerwärtige Diskussion, das ganze..

  • Mesut Özil hat viel dazu beigetragen, dass die Deutschen und die Deutsch-Türken am Brandenburger Tor für die Deutsche Nationalmannschaft gemeinsam gefiebert haben!

    Fußball verbindet Menschen, Völker und Länder!

    Mesut Özil zeigt eine vorbildhafte Integration und Haltung zu Deutschland! Er ist zugleich ein Türke und ein Deutscher! Ist das nicht genau das, was Deutschland viel mehr braucht!

  • Mesut Özil bestritt in der Nationalmannschaft 92 Spiele, erzielte 23 Tore und bereitete 40 Tore vor.

    www.transfermarkt....haft/spieler/35664

    Ist er nicht zufällig der effektivste Mittelfeldspieler Deutschlands aller Zeiten – nach den Leistungen in der Nationalmannschaft – nach dem System Tor (=1 Punkt) + Torvorlage (=1 Punkt) gemessen?

    Toni Kroos wurde zum wichtigsten Spieler vor der Weltmeisterschaft erklärt. Was hat er in der Nationalelf bis jetzt geleistet?

    86 Spiele (viel mehr als Özil), 13 Tore (fast doppelt weniger als Özil), 15 Vorlagen (fast 3 Mal weniger als Özil).

    www.transfermarkt....haft/spieler/31909

    • @Stefan Mustermann:

      Fakten- und Empirie-resistente rechte Islamhasser stören solche Details nicht. Alles "Fake-News"!

      Die hören da vllt. mal hin in der Halbzeitpause, wenn ein blonder Oliver Kahn irgend so was herausstammelt.

      Für die zählt nur "Mekkafahrer" (Özils Foto seinerzeit 2016 wurde von AfD miesgemacht) oder das übliche unterirdische "Ziegenf......", "Ölauge"

  • Der Artikel stimmt nachdenklich. Aber ich frage mich, ob das Scheitern der Integration nicht oft auch an der Inkompatibilität von Kulturen liegt oder an der mangelnden Bereitschaft, sich integrieren zu wollen. Fakt ist jedoch, dass es in Deuschland keine wirklich weltoffene Gesellschaft gibt und Ausländerfeindlichkeit sowie Misstrauen das Verhältnis mit anderen Kulturen prägen.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Wo gibt es denn diese weltoffene Gesellschaft? Ich habe sie noch nirgends gefunden. Aber gefunden habe ich einige Gesellschaften, die ein unglaubliches Gewese darum machen, wie weltoffen sie doch sind.

  • Ich glaube, die ganze Sache ist etwas komplizierter als das hier beschriebene "jetzt wir gegen die". Das funktioniert so einfach nicht. Ich finde es auch übel, wie mit Mesut Özil umgegangen wird und gleichzeitig falsch, dass in der Türkei tausende Menschen entlassen werden oder im Gefängnis landen, weil sie eine nicht erwünschte Meinung haben. Und natürlich ist der Asyldeal mit der Türkei verlogen. Und Fußball, wie ich finde, ein nur noch nach Geld stinkendes Geschäft. Davon ist Mesut Özil auch ein Teil und Deutschland, wie ich finde, ein Land, in dem es sehr viel nur um Geld geht. Wie soll das funktionieren, dieses einfache "jetzt wir gegen die"?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...an vielen Kommentaren zur Causa kann man erkennen, wie tief Rassismus und Nationalismus bereits in der bundesdeutschen Gesellschaft verankert sind.



    Echt gruselig.

  • Was für ein elender Haufen Heuchler unter den meisten Kommentatoren, die die rassistische Hetze gegen Özil mit der Sorge um die Lage der Menschenrechte in der Türkei zu rechtfertigen suchen. Da fragt man sich, ob dieses ekelhafte Bashing ausgeblieben wäre, hätte Özil mit einem demokratisch gesinnten türkischen Präsidenten posiert? Wahr ist vielmehr, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen FußballnaZion von ihm sowie von allen anderen „Kanacken“ stets nur diese absurde Bekenntnis zur national-rassischen Gemeinschaft erwartet und gefordert hat. Die Menschenrechte in der Türkei geht in diesem und jedem anderen Zusammenhang dem dt. Volke am rosaroten A...sch vorbei.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Albertoni:

      Das Bashing wäre mit Sicherheit ausgeblieben!

      • @849 (Profil gelöscht):

        Sag mal, wenn man fragen darf, wann hast du das letzte Mal deinen Wachturm (Atalaya auf arabisch, glaube ich) verlassen und mit einem deutschen Patrioten oder anders ausgedrückt mit einem Deutschen, der nicht zu den "jungen Gebildeten" (siehe oben) kurzum mit einem Vertreter der überwältigenden Mehrheit des Kartoffelvolkes (sorry, der Rassismus hat auch ein bissl auf mich abgefärbt) gesprochen?.Oder warst du überhaupt in einem Fußballstadion? Den meisten Deutschen geht es doch um das Bekenntnis zu ihrem beschissenen deutschen Volkstum (andere nennen es sogar Kultur oder Identität) ; für die ist die Özil-Erdogan-Geschichte nur ein willkommener Anlass, um dem armen Kerl stellvertretend für alle Fremde in diesem Land zu demütigen und denen zu zeigen wer Herr im Hause ist . So ein deutscher Erdogan ist doch Gegenstand der feuchten Träume der meisten Deutschen. Und komm mir bitte nicht mit den NUR 13% AfD Wähler. In jeder anderen Partei gibt es mindestens genau so viele die ähnlich oder schlimmer ticken.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Albertoni:

          Ich habe recht viel Kontakt zum "Ottonormalverseucher" und suche diesen auch (aus Interesse an den Menschen und an dem, was sie denken), allerdings nicht im Fußballstadion. Ich verabscheue nicht den Fußball an sich, aber seine psychische Funktion, seine Nähe zum Nationalismus, den abartigen Stellenwert, den er für sehr viele hat und die Unsummen, die damit "verdient" werden.

          Wenn es den meisten Deutschen um das Bekenntnis zu ihrem Volkstum geht (dass das zutrifft, bezweifle ich ein wenig), dann im Sinne der Selbstversicherung. Vor 30 Jahren gab es m.E. diesen Trend nicht. Insofern frage ich mich, woher diese neue Deutschtümelei kommt.

          Kultur ist für mich (und laut Duden) "die Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung". Insofern brauchen wir über die heutige deutsche Kultur nicht zu reden oder wenn, dann nur in Bezug auf die gestaltenden (oder verunstaltenden) Leistungen der Gemeinschaft, wobei ich eine Höherentwicklung nicht zu sehen vermag.

          Dass Özil stellvertretend gedemütigt werden soll, bezweifle ich nicht. Aber ich versuche, allein die Causa Özil zu betrachten. Und da ist Özil nun wirklich kein armer Kerl.

          Was die 13% AfD betrifft: ich halte das braune Potential der Deutschen (und auch anderer "Nationen") für mindestens dreifach so hoch. Es muss nur der braune Scheiß wieder hoffähig gemacht werden, was wir momentan (vor allem subtil durch die "Qualitätsmedien" in die sogenannte Mitte der Gesellschaft vorgetragen) ja leider erleben. Ist das ersteinmal geschehen, bekennen sich immer mehr Verstockte zu dem, was sie früher aus Angst vor der gefühlten antibraunen Mehrheit sich nicht zu sagen trauten. Der Geist ist raus aus der Flasche!

          • @849 (Profil gelöscht):

            Ich weiß, auch Özil hat den Begriff vom "guten Deutschen" in seiner Diatribe drin stehen. Egal, was er sich dabei gedacht hat, finde ich es nicht unangebracht, deinen Ausführungen mit diesem Prädikat in Verbindung zu bringen. Das ist mein voller Ernst und ich vermute auch, dass du dafür gerne die Nazi-Bezeichnung "Gutmensch" in Kauf nehemen würdest. Danke für deine Zeit.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Albertoni:

              Mir ist es egal, wie man mich nennt. Zu "fassen" kriegt mich eh keiner. :-) Aber wenn es schon solche Labels sein müssen, dann sicher lieber Gutmensch als etwa Schlechtmensch. Für Ideale, Tugenden oder eine humane Utopie einzutreten, was ja heutztage geradezu verpönt zu sein scheint (insofern wirtschaftliche Erwägungen stets über die moralischen triumphieren), sollte das Wesen einer Gemeinschaft ausmachen, die diesen Namen verdient. Andernfalls kann man sich auch gleich direktemang der neoliberal-hedonistischen Diktatur ergeben.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Albertoni:

      Bemerkenswert, wie man einem Kommetar zum obigen Thema noch einen Hieb gegen Israel einflechten kann. Oder war das grosse Z nur ein Vertipper?

      • @80576 (Profil gelöscht):

        =Falschleser77

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Albertoni:

      ...mit Verlaub, dieser A... ist nicht rosarot ; )

  • 3 taz-Beiträge zu Özil. Und interessant, wo die heftigstenAnti-Özil-Leserkommentare zu finden sind: Bei der Frau mit dem frendländischen Namen.

    • @B. Wondraschek:

      Ich finde ja die Kommentare bei diesem Artikel genau am moderatesten.

    • @B. Wondraschek:

      Ich finde ja die Kommentare bei diesem Artikel genau am moderatesten.

  • "Erfolgreiche Deutsche mit Wurzeln wo auch immer werden ab jetzt den verängstigten Deutschen nicht mehr bestätigen, dass man Einwanderer nicht fürchten muss."

    Ich bin Migrant und dieser Artikel stellt nicht meine Ansichten dar, auch wenn der Autor mit blankem Paternalismus und letztlich auch Rassismus das Bild zeichnen möchte, dass "wir" alle die selbe, natürlich linke, Meinung haben würden, eben weil wir ja Migranten sind.

    Sorry, aber ich brauche keine linken Intellektuellen die sich bei uns anbiedern aber Migrantenmilieus aus dem Weg gehen, um mir zur erzählen welche Meinung ich haben soll, um mich für eure Schwachsinnspolitik einzuspannen. Ich glaub es hackt!

    Ihr wollte ja garnicht, dass "wir" nach "unseren" Regeln spielen, sondern nach denen des linksliberalen Bildungsbürgermilieus.

    • @Sorsha:

      wie sind Sie denn drauf? gegen das linksliberale Bildungsbürgertum ? nach deren Geisteshaltung haben Sie hier im Forum nix zu suchen.

      • @schoenerrhein:

        Ist ja auch genau der Grund wieso ich herkomme

  • Die Millionäre Özil und Gündogan haben nur die Geldanlage ihrer Familien in der Türkei gesichert und dafür muss man sich mit Erdogan gutstellen und auch mal ablichten lassen. Emre Can hatte auch dieses Angebot, hat aber darauf verzichtet.



    ES haben vor Özil schon Spieler in der Nationalmannschaft aufgehört und es werden danach auch wieder welche aufhören, aber trotzdem werden wir noch gegen andere Nationen spielen können.



    Und rein sportlich, wenn er auch Weltklasse im Passspiel über 2,5 m ist, hält sich der Verlust sehr in Grenzen.

  • Die rechten Schreihälse, die ihre Repräsentanten im Spiel gegen Südkorea von der Zuschauertriebüne „Sautürke, Scheißtürke“ plärren ließen, haben gewonnen. Das ist die traurige Botschaft, die hinter dem Rücktritt von Mesut Özil steckt.



    Grotesk, dass diese rechten Schreihälse beim Özil-Sturz von solchen wie Schäm Özdemir (Grüne), Sevim Dagdalen (Linke) und Serap Güler (CDU) tatkräftig unterstützt wurden. Das Establishment ist eben in allen Bereichen von seiner Bevölkerung abgehoben.

    Da wird vorne weg vom Springer Konzern, einer aus dem Team, aus der Mannschaft, Mesut Özil regelrecht zerrissen. Manuel Neuer ist Kapitän der Nationalmannschaft. Andere Führungsspieler wie Mats Hummels, der unsichtbare Thomas Müller und Toni Kroos sowie Mario Gomez wo waren sie den, um Mesut Özil wie Jérôme Boateng gegen rassistischen Angriffe zu verteidigen?

    Wo sind den diese Führungsspieler geblieben?



    Eine Mannschaft ist das keine mehr!

  • Beim Fussball geht es nun mal um Gruppenidentität, deswegen ist er auch so populär. Das mag einem vielleicht nicht gefallen, als soziales Wesen ist das im Menschen aber nun mal so angelegt. Und wenn alles fair abläuft kann es auch ein gutes Ventil sein.

    Man stelle sich einmal vor Manuel Neuer hätte nach seinem Wechsel von Schalke zu Bayern mit Führern der Schalker Ultras posiert. Garantiert wäre er von Bayern-Fans ausgepfiffen worden. Auch so gab es Vorbehalte, dass ein Ur-Schalker zu den Bayern wechselt. Manche akzeptieren ihn nie. Aber mit Leistung konnte er viele überzeugen. Ein Ur-Schalker bei den Bayern wird aber immer kritischer beäugt werden als ein Ur-Münchner.



    Hat das jetzt was mit Rassismus zu tun?



    Natürlich nicht. Es geht einfach um die Gruppenzugehörigkeit.



    Wenn jemand schon immer in der Gruppe war, gehen die Leute automatisch davon aus, dass hier seine Loyalität liegt.



    Kommt einer ursprünglich aus einer anderen Gruppe, oder sympathisiert offen mit einer anderen Gruppe, dann wird er natürlich kritisch beäugt. Dann erwartet die Gruppe Loyalitätsbekenntnisse. Ob jetzt in Form von Worten, Symbolen, oder durch Leistung...

    Schwierig wird es natürlich, wenn die Gruppen eine besondere Rivalität haben (wie z.B. Schalke und Bayern).

    Übertragen auf das Beispiel Özil, muss man einfach feststellen, dass Erdogan von deutschen Fans nicht gerade positiv wahrgenommen wird. Bei den Beleidigungen, Drohungen und Aktionen (zB Ditib-Spione) ist das auch kein Wunder.



    Sieht der durchschnittliche deutsche Fan jetzt Özil strahlend beim Fraternisieren mit Erdogan, dann fühlt sich das eben wie Verrat an.

    Der selbe Durchschnittsfan sagt dann aber auch über Emre Can: "das ist einer von uns!" weil der das Treffen mit Erdogan abgelehnt hat.

    Natürlich gibt es auch einige wenige wirkliche Rassisten, aber es ist falsch, das jetzt vorzuschieben.

  • 2G
    2830 (Profil gelöscht)

    Aha, die TAZ schlägt sich auf die Seite des Kapitals, immer auf der Seite des kleinen Mannes mit Migrationshintergrund, und dankt dem Multimillionär mit 20 Mio-Salär, weil er zum Heulen anfängt, weil ... political correctness ist nur dann die Lösung, wo nicht politisch gezündelt wird. Ösil mag ein hervorragender Kicker (gewesen) sein, im Moment spielt er nur die beleidigte Leberwurst und haut mit vom Erdo-Clan geschnitzter Keule um sich, weil Sponsorenverträge platzen. Er wurde heute mit der Bekämpfung des faschistischen Virus (made in Berlin) von türkischen Funktionären geadelt. Wenn es seine Racheglüste befriedigt, ist er am Ziel, aber hat kein Tor vorbereitet bzw. geschossen.

  • "Von einem Nationalspieler mehr Haltung zu verlangen als von der eigenen Regierung, die mit der Türkei Flüchtlingsabkommen abschließt und Handel betreibt, ist Integrationserpressung in Reinform."

    Ha, welch herrlicher Satz.



    Als jemand, der diese Regierung (nicht nur) wegen dieses Abkommens zum Teufel jagen möchte, darf ich mich jetzt offen für die Forderung einsetzen, dass man alle Türken auch bekämpfen muss, die für Erdoğan sind. Keine blöden Rücksichtnahmen mehr, sondern dem nächsten Taxifahrer, der sich für Erdoğan ausspricht, offen sagen dürfen, dass man so was wie ihn am liebsten aus dem Land schmeißen möchte (wie auch die jetzige bundesdeutsche Regierung).

    Danke, Frau Marinic.

    Kommentar bearbeitet. Bitte unterlassen Sie pauschale Unterstellungen. Die Moderation

    Danke sowieso an Herrn Özil. Diese blöden Hupkonzerte, die erst auftraten, nachdem die Deutschen von den Zuwanderern aus der Türkei bei der WM 2002 dies gelernt hatten, waren diesmal schon nicht zu hören.

  • Lieber Özil,



    ich interessiere mich für Fussball eigentlich nicht, aber für Ihre Heimatstadt Gelsenkirchen sehr, ist nämlich auch meine. Es gibt hier viele Leute, die tatsächlich meinen, dass die große Politik sich einen Dreck für sozialen Stress und Armut a la Gelsenkirchen interessiert, aber jeden Protest dagegen mit der Nazi-Verdächtigungs-Keule erstickt. Die glauben dann auch schon mal, dass der Erdogan demnächst die hier lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln zum Aufstand aufruft, seine Rockertruppen Osman uns eine osmanische Ohrfeige verpassen lässt und so weiter. Und genau die zahlen die Eintrittskarten beim Fußball und irgendwie auch die Spielergehälter, etwa auch Ihres?



    Ich finde verdienstvoll, wieviel Opportunismus und Ignoranz Sie aufgedeckt haben, aber Ihre Motive sind ja vermutlich ganz anders und ... irgendwie unklar?



    Reimar Menne

  • Er hätte einfach kurz nach den Fotos mit Herrn Erdogan Stellung beziehen sollen. Dann wäre diese ganze Sinnlosdebatte gar nicht so hoch gekocht.



    Er ist einfach in die Falle getappt.



    Sport und Politik sollten nicht vermischt werden. Ein Foto mit Erdogan ist aber stets politisch.



    Ein Statement.



    Und nach den ganzen Querelen um besagten Herrn hätte Herr Özil um die Sprengkraft dieses Statments wissen müssen. Ich würde sagen, er wurde schlecht bis gar nicht beraten. Was schon verwundert, da Özil ja sonst recht fit wirkt, was Medien und deren Einsatz angeht.



    Und er ist wie viele seiner Generation über seinen Leistungszenit und durfte nur ran, weil man ihn hätte schlecht aussortieren können. Auch in Hinblick auf Integartion und Multi Kulti.



    Sicher, er ist nicht allein schuld an der Misere, aber sicher auch nicht völlig unschuldig.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Spider J.:

      ...und Frau Merkel vereinbart mit allen Despoten dieser Erde sog. 'Flüchtlingsabkommen'.



      Und Sie, wie so viele andere, in diesem Land, echauffieren sich über Fotos von Herrn Özil mit Herrn Erdogan, geht's noch?!

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Hallo Frau Marinic, Sie wissen schon noch, wem Herr Özil die Hand gedrückt hat? Haben Sie Ihren Kollegen Deniz schon vergessen und die vielen anderen Ihrer Kollegen, die anderen Menschen?



    Haben Sie vergessen, dass der türk. Präsident Häuser niederwalzebn liess, in denen noch Leute lebten?

    Dass Herr Özil rassistisch beleidigt wurde, ist nicht hinnehmbar. Seine Rechtfertigung aber ebensowenig.

    Was hier passiert ist eine Verhöhnung der Opfer, dieses türk. Präsidenten.

    Davon kein Wort! Das ist beschämend!

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Aber die Europäische Union macht doch Flüchtlingsdeals mit Herrn Erdogan. Wo ist da der Unterschied?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Stefan Mustermann:

        Politiker versuchen sich in der Kunst des Machbaren. Özil suchte die Gunst des "Nachbarn".

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Stefan Mustermann:

        Es gibt keinen!

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Sie vergessen, dass die Türkei kein geopolitisch stabiles Land wie Deutschland ist und von manchen immer noch als Spielweise für mögliche Veränderungsmöglichkeiten gesehen wird. NAch Ukraine dürfte man auch dort und da bisschen nervöser sein, was "spontane" Umstürze betrifft.



      Bin gespannt, wie entspannt wir hier wären, wäre Merkel von eine Flugstaffel gejagt worden und der Reichstag von Panzern umstellt...

  • Mesut Özil hat recht mit seiner Kritik

  • Wenn er sich mit der Erdogansache gut fühlt und damit aber nicht wohlgelitten ist, ist der Rücktritt von diesem Nationalballsport ein guter Schritt für ihn.



    Das aber vollends auf Rassismus zurückzuführen, finde ich etwas leichtfertig. Meines Erachtens geht es um das ungeschickte Agieren eines Medienstars. Damit durchzukommen hieße, dass es den Leuten egal ist, was ihre Stars sonst so machen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Das ist die Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, die ja auch nicht gerade gering vergütet wird. Dafür wird aber eben auch verlangt, dass gesellschaftliche Spielchen mitgespielt werden. Hierzulande ist Erdogan negativ behaftet, weshalb Özils Verhalten fragwürdig gelesen wird.



    Ich will eine rassistische Komponente gar nicht unbedingt bestreiten, aber die Lage der Ereignisse deutet doch eher auf ein politisches Problem hin. Klar ist aber eben auch, eine Person, die Michael Müller heißt (so einen Spieler soll es ja auch geben, oder so ähnlich zumindest) kann qua biodeutscher Zugehörigkeit weniger angefeindet werden. Diese Flanke ist offen und das kann man diesem Land und dieser Gesellschaft anlasten, dass nichts und gar nichts zählt, um einer der ihren zu werden.

    • @emanuel goldstein:

      "Ich will eine rassistische Komponente gar nicht unbedingt bestreiten,..."

      Ich schon. Wäre Rassismus das Problem würde nicht ausschließlich Özil sondern z.B. auch Khedira, Rüdiger oder Boateng im Zentrum der Kritik stehen. Selbst Gündogan wurde, im krassen Unterschied zu Özil, sein Auftritt mit Erdogan verziehen. Was hat Özil also falsch gemacht? Folgendes: Er hat einen Möchtegerndespoten bei seinen Propagandawahlkampf geholfen, sich dann monatelang jeglicher Kritik verwehrt und versucht nun sich mit einem durchsichtigen Rassismusvorwurf an Bevölkerung, DFB und Medien reinzuwachsen.

      "Klar ist aber eben auch, eine Person, die Michael Müller heißt (so einen Spieler soll es ja auch geben, oder so ähnlich zumindest)..."

      Sie meinen sicherlich Thomas Müller (nichts für ungut :-) )

      "...kann qua biodeutscher Zugehörigkeit weniger angefeindet werden."

      Also da bin ich mir nicht so sicher. Kleines Gedankenexperiment: Was wäre gewesen wenn Müller mitten im Wahlkampf mit Gauland posiert und diesen ein Trikot geschenkt hätte?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Der Mann, der unter einen Stein hervorkroch:

        Sie haben mit Ihrem Beitrag die Verlogenheit der Debatte bestens aufgezeigt!

    • @emanuel goldstein:

      Wenn Herr Michael Müller mit Frau von Storch ein Fanfoto macht, dann ist er weg vom Fenster.

      Herr Özil beschwert sich das er kritisiert wird wenn er mit Äquivalenten Fanfotos macht.

      • @Tim Leuther:

        Zum einen Glaube ich nicht, dass er sich beschwert, dass er kritisiert wird. Das ist selbst er gewohnt. Ich glaube, dass er sich beschwert, dass er so derartig angefeindet wird.

        Vielleicht beschere ich mich ja auch, wer weiß...



        Eine Frage, die mir bisher noch niemand aller Foristen beantworten konnte: Warum hat das die Verteidiger der Freiheit 2011, 2012 und 2016 nicht interessiert... Da war Erdogan auch nicht Heilsbringer des demokratischen Aufbruchs in der Türkei...

        Aber egal... Heute ist wieder Tour de France...



        ;)

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Sebas.tian:

          Da hatte man die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

  • "Und das in Zeiten, in der eine WM in Russland läuft und die nächste in Katar, alles Hochburgen der Demokratie."

    wie wahr!

    • 8G
      83933 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Genau darum war es auch so wichtig, dass der Ostblock die olymp. Spiele in LA boykottierten. Wie die USA mit ihren PoC umgehen muss angeprangert werden.

  • Wohlgemerkt, bei Özil handelt es sich um einen mittelmäßigen Fußballspieler,



    der m.M.n. von Löw jahrelang aus mir unerklärlichen Gründen aufgestellt wird.



    Özil, Gündogan und Löw werden von der gleichen



    Marketingagentur „ARP Sportmarketing GmbH“ betreut.



    Als Berater arbeiten dort auch Ilhan Gündogan, der Onkel von Ilkay Gündogan,



    sowie ¬Mutlu Özil, der Bruder von Mesut Özil.



    Und jetzt dieser Hype, ist Deutschland eigentlich verrückt geworden ?



    Es geht um einen Fußballspieler, nicht mehr und nicht weniger.



    Özil hat sich mit seinem Präsidenten Erdogan fotografieren lassen,



    was hätte es für einen Aufschrei gegeben, wenn D. bester Torwart Manuel Neuer (groß-blond-rein-Bio-Deutscher) ein Foto mit AfD-Gauland gemacht hätte. Einfach mal nachdenken...

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @schoenerrhein:

      Özil ist also "mittelmäßig". Glaube ich nicht. www.tagesspiegel.d...ezil/22754890.html

    • @schoenerrhein:

      Allerdings! Vor allem diese interessanten Marketing-Verbindungen.



      Da ist es manchmal schwer, Kommentare zurückzuhalten, die nachher wieder von den Rechten bejubelt werden. Das ist das Traurige an der Sache. Das in Deutschland derzeit über gewisse Dinge nicht mehr unbelastet diskutiert werden kann.

    • @schoenerrhein:

      Es ist Quatsch, was Sie von sich geben. Sämtliche Ranglisten die die Spielemacher nach den geschossenen Toren sowie torgefährlichen Pässen bewerten, ist Mesut Özil konstant in den letzten 6 Jahren unter den Top10, vor Luka Modric oder Sergio Ramos.

      Sie wollen in ihrem Willen, aus sachfremden Gründen nur gegen Özil schimpfen zu können die Sachverhalte verfälschen und weiß machen, man könnte sich als Profifußballspieler in den weltweit härtesten Ligen, der Bundesliga, bei Real Madrid in der Primera División und bei FC Arsenal in der Premier League konstant über Jahre hinweg durch schummeln. Glauben Sie das wirklich?

      • @Nico Frank:

        Die von Ihnen genannten positiven Sachverhalte



        dieses Fußballers liegen in der Vergangenheit. Özil hat seit Jahren in der Nationalmannschaft eigentlich versagt und wurde trotzdem immer wieder aufgestellt.



        Von Schummeln des Fußballspielers war nicht die Rede, lesen Sie bitte nochmal meine Informationen.

  • Ist schon luschtig wie jeder diese Geschicht nun drillen will wie es ihm von seiner Zielrichtung her am liebsten ist.

    Was kommt als nächstes: Forderung irgendeines Verbandes, dass Özil für die Türkei auflaufen darf als Teil einer neuen Reintegrationsinitiative Fair Play der FIFA?

  • Gern würde ich mich Ihrem Dank anschließen. Die vielen tausend Türkinnen und Türken, die unter einem autokratischen Regime leiden und in zahllosen Gefängnissen ohne Anklage und Aussicht auf Besserung eingekerkert sind, halten mir aber zurück.

    Wie wichtig für die Demokratie in der Türkei wäre es gewesen, hätte sich ein Herr Özil, mit seiner Schar an Followern, für eine liberale Gesellschaft, frei von Rassismus in dem Land "seiner Familie", eingesetzt. Zurecht fordert es dies in Deutschland. Über alltäglichen Rassismus in der Türkei schweigt er.

    Jede Diktatur schreibt auch ihre Heldengeschichten, die sich durch Rückgrat und Moral Ausdruck verschaffen und letztendlich zu ihrem Sturz führen. Herr Özil wird nicht zu diesem Teil der türkischen Geschichte werden.

    • @casio:

      Danke für dieses wohlausgewogene Statement. Wohltuend im Vergleich zu den vielen sehr einseitigen statements hier im Forum