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Die Waffen die deutsche Firmen exportieren, werden irgendwann noch auf Deutschland/Europa gerichtet werden.
das Zitat von Paul Celan ist im kontext der thematik der bundesrepublikanischen waffenexporte auch meiner meinung nach falsch platziert.
gerade bei der kritik des bösen muss man differenziert sein.der tod in einem deutschen kz ist nicht dasselbe wie der kollateral verursachte tod von zivilisten auf dem schlachtfeld .
und wenn kombattanten im krieg getötet werden ist das zwar auch schrecklich-aber nicht so schrecklich wie der tod von zivilisten.
die brd hat direkt und indirekt kriege unterstützt in denen bis heute schon mehre millionen menschen getötet wurden.die zahl der mit deutschen waffen getöteten menschen dürfte im sechstelligen bereich liegen.
Ich vergebe ihr dies im namen der menschheit nicht-aber Ich würde sie deshalb trotzdem nicht mit nazi-deutschland vergleichen.
die heutige brd ist was die qualität ihrer verbrechen angeht auf der skala des bösen irgendwo zwischen dem klassischen preussen und dem sogenannten zweiten reich der deutschen nation einsortierbar..
im hinblick auf die deutschen britischen oder französichen waffenexporte besteht keinerlei hoffnung auf parlamentarischem weg etwas zu erreichen.man kann sie nicht abwählen.
moralische appelle an politikerInnen sind sinnlos,da sie keine moral haben.
nur wer ein(e) gewissenlose(r) opportunisIn ist hat in der sogenannten parlamentarischen demokratie bei der selektion der kandidatIinnen durch die parteiapparate erfolg.
ein referendum über das verbot von waffenexporten würde die deutsche waffenindustrie verlieren.bundestagswahlen kann sie nicht verlieren-da sie spd cdu und fdp eingekauft und mit ihren lobbyistInnen durchsetzt hat und ohne mindestens eine dieser parteien auf absehbare zeit keine mehrheit im bundestag zusammenkommt.
wie wäre es mit einem eu-weitem referendum über ein verbot von waffenexporten in nicht eu staaten?
man könnte es zivilgesellschaftlich organisieren ohne die erlaubnis der regierungen -die es dafür nicht geben wird-abzuwarten.
Es gibt Restriktionen für die Galerie, aber die greifen allzu oft gar nicht. „Der Bundessicherheitsrat entscheidet über Rüstungsexporte streng geheim. Die Export-Genehmigungen werden später zwar veröffentlicht, aber nicht begründet. Abgelehnte Anträge bleiben geheim.“
www.welt.de/wirtsc...eisten-Waffen.html
Sinkende Exportgenehmigungen korrespondieren nicht selten mit steigendem Exportvolumen und steigende Exportgenehmigungen mit sinkendem Exportvolumen. Mich erinnert das alles sehr an ein gängiges Verfahren bei der Milchverarbeitung. Man nimmt die sauren Chargen und mischt sie so lange mit den süßen, bis der pH-Wert wieder passt. Hochproblematische Rüstungsexporte werden über die Jahre mit weniger brisanten Exporten gestreckt.
Die britische Initiative „Campaign Against Arms Trade“ betreibt eine auch in deutscher Sprache zugängliche Datenbank, in der alle Jahresberichte der Europäischen Union erfasst und nach verschiedenen Filtern zu durchsuchen sind.
Deutschland liegt in der EU mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1 was die Anzahl der Exportlizenzen angeht.
Dieser extreme und Anti-Anti-Semitismus einiger Kommentatoren ist geradzu lächerlich
@RealDiogenes Also wenn Sie in all den Kommentaren hier vor allem Philosemitismus (das ist das was Sie meinen) zu erkennen glauben, dann weiß ich nicht ob ich mit Ihnen gerne ein Bier trinken würde...
Eine der besten, weil passendsten Schlagzeilen, an die ich mich erinnere.
Was dieser "Meister aus Deutschland" hier und weltweit an Unglück und Verderben gebracht hat, geht wahrlich auf keine Kuhhaut.
Das Perfide bei alledem: schmutzig machen sich Andere die Hände - und andere Körperpartien. Deutsche waschen ihre Hände in Unschuld.
Das gilt auch für diejenigen, die mit sprachlichen Winkelzügen und Verharmlosungen diese Geschichte des Todes kleinzureden versuchen.
„Es ist an der Zeit zu handeln.“ Finde ich auch. Das Treppchen - also Top 3 - sollte doch drin sein.
Die ganzen Lizenzproduktionen von den üblichen Verdächtigen in Sonstwo sollte mensch in dem Zusammenhang auch mal unter die Lupe nehmen.
Wir sollten weniger drüber streiten, ob ein Zitat angemessen ist. Vielmehr geht es darum, dass wir inzwischen so viele Waffen auf dem Planeten haben, dass wir jeden einzelnen Menschen etwa 30 Mal töten können. Alle 7,5 Milliarden Menschen 30 Mal!
Andererseits leben viele von der Waffenproduktion und dem Waffenhandel und natürlich auch von der Benutzung der Waffen - und an dieser Stelle muss umgedacht werden.
Wir brauchen dringend eine Abrüstungsindustrie mit vielen Arbeitsplätzen!
@7964 (Profil gelöscht) "Wir brauchen dringend eine Abrüstungsindustrie mit vielen Arbeitsplätzen!"
So etwas gibt es nicht, das sind Schrottpressen und Ausschlachthöfe, die werden mit viel weniger Personal betrieben als die Produktion und da verdient man auch erheblich weniger.
Speziell ist nur die Entsorgung von ABC Waffen oder von Sondermunition wie etwa Uranmunition.
@Sven Günther Das sind Investitionen in die Ressourcen Bildung, Kultur, Soziales, Umweltverträgliche Energie-und Nahrungsmittelerzeugung wie auch in die Alternativen zum Individualverkehr etc., etc....... alles Andere treibt die Degeneration der Menschheit weiter voran.
@Ernst Lage Das ist aber keine Abrüstungsindustrie und es verhindert auch keine Kriege.
Aber wer von der "Degeneration der Menschheit" schreibt, hat ein anderes Weltbild als ich.
@Ernst Lage Wenn die Künstlersozialkasse mal keinen Steuerzuschuss mal mehr braucht dann glaube ich dran dass du Industriearbeitsplätze durch Kreativjobs ersetzen kannst.
In 2017 wären mit einem Verbot des Exports in Länder außerhalb der EU rund 7/8 des Volumens weggefallen. Das ist schon sehr gut, aber solange deutsche Kohlekraftwerke und Dieselfahrzeuge jedes Jahr zehntausende Menschen auf der ganzen Welt umbringen, bleibt der Tod ein Meister aus Deutschland. Paul Celan war da sehr hellsichtig.
@KruegerParc Sie sollten sich nicht in ein Dieselfahrzeug setzen und damit gegen ein Kohlekraftwerk rasen!
„Der Tod, ein Meister aus Deutschland“
Hoffentlich liest keiner, der die „Todesfuge“, das Gedicht des deutschsprachigen Lyrikers Paul Celan kennt, die Überschrift dieses Beitrags! Denn das Gedicht handelt von dem Konzentrationslager Auschwitz und es werden die Positionen von Aufseher und Opfer (also den Juden) deutlich gemacht. Ebenso ist es Kritik an den Nationalsozialisten, deren Ziel es war einen perfekten Massenmord zu vollziehen.
Und dabei sollte man es belassen, und nicht Ziel und Inhalt mit anderen Sachverhalten vermischen!
Warum hat sich Herr Beucker nicht wenigstens erst mal bei Wikipedia informiert?
@Pfanni e-hausaufgaben.de/...interpretation.php wurde verwendet.
Dann kaufen sie halt russische oder französische Waffen...
Es wird die Welt nicht ändern.
@JM83 Ja, immer ien gutes Argument, wenn man kein Bock hat etwas zu tun: "die anderen machen das doch auch"
Vor allem wenn diese anderen dann auch noch so repektable Autoritäten sind, dass ihr Verhalten ganz klar nicht anzweifelbar ist. Schon jedes kleine Kind versteht und nutzt diese bestechende Logik
@JM83 Doch.
Die Russen, Chinesen, Amis, Franzosen und Engländer nerven dich nicht noch mit irgendwelchen Menschenrechte oder Tipps wie man jetzt die Opposition stärken könnte.
Ich frage mich,wie man die Taz für das leicht abgewandelte Celan-Zitat hier anmachen kann,denn genau so hat er es gemeint. Und was in letzter Zeit neben tödlichen Waffen noch wieder auf der Matte steht,beweißt,dass in vielen Dreckecken in diesem Deutschland etwas überlebt hat,an dem Celan verzweifelte.
@Markus Müller Siehe Antwort Benstiller123
Ich finde das Celan-Zitat genau richtig
es ehrt noch mal die Menschen die den Holocaust erleben und erleiden mussten und die die heute aktuell durch diese Waffen leiden und sterben. Celan wäre sicher stolz sein Zitat an diesem Platz öffentlich zu sehen. Da ist für kleindenken kein Platz. Dreckeecken verschwinden nicht von alleine, wir kennen sie und sehen sie doch!
@Markus Müller Das Celan-Zitat hat auch die Punkbabd Slime genutzt.
Ich finde es gut, dass Ihr über den Waffenhandel/-export aus Deutschland informiert, aber dafür in der Überschrift ein Gedicht eines Überlebenden über den Holocaust zu zitieren ist dreckig.
Deutschland ist vor allem deshalb Nummer 4, weil regelmäßig große Aufträge verkauft werden. Bei Fregatten nach Südafrika oder Hubschraubern nach Australien sehe ich keine Probleme. Die Exporte von Kleinwaffen, für die Heckler & Koch verurteilt wurden, sind in der Tat bedenklich - sie waren aber auch so schon illegal. (Randnotiz: Die Höhe des Umsatzes sagt nichts darüber aus, ob das Unternehmen die Strafzahlung gut wegsteckt oder nicht. Den Unterschied zwischen Gewinn und Umsatz sollte man selbst bei der TAZ kennen)
@Clara Kreuzer Komm zum Punkt, konkretisiere deine Aussage.
@Hampelstielz Es sind drei:
1. Dass es Rüstungsexporte in fragwürdige Länder gibt, ist kein Grund, drakonische Maßnahmen gegen Exporte insgesamt - also auch die an unproblematische Kunden - zu fordern.
2. Dass gegen Verbote verstoßen wird, ist kein Argument, die Verbote für unzureichend zu erklären. Wenn ich jemandem das Haschischrauchen verbiete und er tut's trotzdem, wird ihn ein zusätzliches Alkoholverbot beim nächsten Mal nicht mehr oder weniger vom Kiffen abhalten.
3. 3,7 Mio. Strafe als harmlos darzustellen, dabei aber nur auf den Umsatz des Unternehmens abzustellen, ist wenig seriös. Je nach Umsatzrendite kann das auch einen Jahresverlust bedeuten.
Für billige Effekthascherei sollte das Celan-Gedicht nicht herhalten.
@stiller123 Fragen sie doch mal die Betroffenen des Holocaust oder deren Nachkommen, oder die die durch diese Waffen Krieg erleiden müssen. Ich halte es für die genau richtige Überschrift. Es erinnert an das Leiden damals und macht aufmerksam auf das Neue Leiden, auch durch den bevorstehenden 3. WK.
Vorsehen Weitsehen das kann diese DL nicht mehr, zu neurotisch durch das was es sich selbts angetan hat und anderen angetan hat und wieder antut. Nichts dazugelern.
@Sofia Dütsch Die Lehren die die Betroffenen des Holocaust gezogen haben, zumindest die Jüdischen die nach Israel sind, sind aber völlig andere als Ihre.
Hier entstand eine für Europa sehr starke Friedensbewegung die man unter "Nie wieder Krieg" summieren kann.
Die andere Lehre ist, "Nie wieder Opfer" und man hat angefangen sich zu bewaffnen.
Michael Wolffsohn hat das 2015 schön zusammengefasst.
"Die Mehrheit der Deutschen sagt völlig zu Recht: Wir wollen nie wieder Täter sein. Konkret heißt das, die Anwendung militärischer Gewalt als Mittel der Politik wird als illegitim betrachtet. Das ist aus historischer und psychologischer Sicht völlig verständlich. Die Mehrheit der jüdischen Welt hat aus Krieg und Holocaust eine andere Lehre gezogen: Wir wollen nie wieder Opfer sein. Das gilt vor allem für Israel. Umgeben von Feinden hält man dort die Anwendung militärischer Gewalt zur Verteidigung für legitim."
@Sven Günther Danke, man muss den Deutschen von Zeit zu Zeit den Zahn der moralischen Überlegenheit ziehen und die Nase in die Realität tunken.
Deutschland hat die restriktivsten Exportbeschränkungen für ein 50+ Mio. Einwohnerland. Punkt und aus.
@Andi S Na und?!
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Kommentar Deutsche Rüstungsexporte: Der Tod, ein Meister aus Deutschland
Deutschland gehört im zehnten Jahr in Folge zu den vier größten Rüstungsexporteuren der Welt. Es ist an der Zeit zu handeln.
Schon die RAF montierte sich eine Maschinenpistole von Heckler & Koch vor ihren roten Stern Foto: dpa
Auch wenn es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: Es ist erfreulich, dass die illegalen Sturmgewehrlieferungen von Heckler & Koch nach Mexiko nicht straffrei bleiben. Bei einem Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro wird die Strafzahlung von 3,7 Millionen Euro für die baden-württembergische Waffenschmiede aber verkraftbar sein. Am Grundproblem ändert das Urteil des Stuttgarter Landgerichts ohnehin nichts. Der Vorsitzende Richter Frank Maurer hat es in seiner Urteilsbegründung so formuliert: „Dieses Verfahren ist kein Tribunal über deutsche Rüstungspolitik.“ Genau ein solches wäre jedoch längst überfällig.
Gerade Heckler & Koch ist dafür ein Musterbeispiel. Denn bei der Herstellung von Tötungsinstrumenten war das in Oberndorf am Neckar ansässige Unternehmen schon immer eine Klasse für sich. Das wusste bereits die RAF, die einst vor ihren roten Stern eine Maschinenpistole von Heckler & Koch montierte, statt sich für die sowjetische Kalaschnikow zu entscheiden, wie es ideologisch durchaus näher gelegen hätte. Die mörderischen Qualitätsprodukte aus dem Hause Heckler & Koch sind nach wie vor beliebt in aller Welt. Bis heute dürfte es wohl keine Krisenregion geben, wo sie nicht zum Einsatz kommen – und das in der Regel ganz legal.
Der Tod bleibt ein Meister aus Deutschland. Im vergangenen Jahr genehmigte die schwarz-rote Regierung Rüstungsexporte im Wert von 4,82 Milliarden Euro. Damit gehörte die Bundesrepublik im zehnten Jahr in Folge zu den vier größten Rüstungsexporteuren der Welt. Nur die USA, Russland und China machten noch bessere Geschäfte. Mehr als die Hälfte der deutschen Waffenexporte ging in Drittländer außerhalb von EU und Nato, darunter nicht wenige, die – um es ganz vorsichtig zu formulieren – etwas abweichende Vorstellungen von Demokratie und Menschenrechten haben.
Es wäre an der Zeit, endlich ein generelles gesetzliches Verbot von Rüstungsexporten an Länder außerhalb der EU zu diskutieren. Stattdessen geschieht derzeit das exakte Gegenteil. Lautstark wird unter Verweis auf die noch laxere Genehmigungspraxis der französischen und der britischen Regierung lamentiert, die deutschen Beschränkungen von Rüstungsexporten seien zu restriktiv. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen verstieg sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz gar zu der Aussage, „wir Deutschen sollten nicht so tun, als seien wir moralischer als Frankreich oder menschenrechtspolitisch weitsichtiger als Großbritannien“.
Die Rüstungsexportpolitik ist und bleibt unverantwortlich. Daran ändert auch der Lieferstopp an das Killerregime Saudi-Arabiens nichts
Wo von der Leyen recht hat, auch wenn sie es nicht so meinte: Deutschland sollte nicht länger nur so tun, sondern endlich auch entsprechend handeln. Denn die deutsche Rüstungsexportpolitik ist und bleibt unverantwortlich. Daran ändert auch der temporäre Lieferstopp an das Killerregime Saudi-Arabiens nichts. Dass es dazu erst des Mordes an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi bedurfte, ist allein schon ein Skandal, der nicht durch die Scheißegalhaltung von Emmanuel Macron und Theresa May besser wird.
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Kommentar von
Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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