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Kolumne SchlaglochMit dem Flugzeug in die Sündenfalle

Der Verzicht aufs Fliegen gilt als wichtiger Beitrag zur Schonung der Umwelt. Ist das aber wirklich so? Was kann, was darf der oder die Einzelne tun?

Im Urlaub gewesen. Mit dem Flugzeug etwa? Foto: dpa

Vergangene Woche bin ich nach Ankara geflogen, und in manchen sozialen Kontexten kommt das fast einem Schuldeingeständnis gleich. Mit dem Flugzeug etwa? Schließlich gilt, neben dem Veganismus und dem Fahrradfahren, der Verzicht aufs Fliegen als der wohl wichtigste Beitrag der Einzelnen zur Schonung der Umwelt. Hier fängt die erste Streiterei schon an: Ist es überhaupt sinnvoll, wenn wir als Einzelne versuchen, gegen den Klimawandel anzukämpfen, oder ist dies nicht Aufgabe der Politik?

Ein zweiter Streit dagegen kocht noch auf kleiner Flamme. Er dreht sich darum, dass die derzeitige Diskussion übers Fliegen nur Urlaubs- und Geschäftsreisende im Blick hat, nicht aber Menschen mit Migrationshintergrund. „Jede privilegierte Person, die fliegt, ist eine zu viel“, schrieb Seyda Kurt kürzlich auf ze.tt. Sie dagegen bekannte offen: „Ich habe meinen Flug in meinen Italienurlaub schon vor einigen Wochen gebucht. Ich fliege regelmäßig, auch im Inland. Ganz ohne schlechtes Gewissen.“

Der Hinweis auf die Migration erfolgt vollkommen zu Recht. Bisher ist die Umweltbewegung sehr homogen, weiß und bürgerlich. Sie schafft es respektive bemüht sich bisher wenig, andere Mi­lieus zu integrieren. Doch wer pauschal übers Fliegen als Luxusding redet, der redet an allen vorbei, deren Eltern aus süd- oder außereuropäischen Ländern stammen. Diese Menschen reisen nämlich, um Familienbande aufrechtzuerhalten und vielschichtige Heimatgefühle zu befriedigen. Gewiss, auch Flüge in die „alte Heimat“ belasten das Klima, aber das sind sozusagen Nebenkosten unseres kollektiven, globalisierten Lebenswandels. Menschliches Leben kostet immer Ressourcen, in einer globalisierten Welt noch mehr als früher. Dieses Dilemma ist nicht den Migranten allein anzulasten.

Umgekehrt folgt daraus allerdings nicht, dass jeder Migrationshintergründler eine Art Persilschein fürs Fliegen besitzt. Warum jemand, dessen Ahnen aus der Türkei stammen, ganz selbstverständlich auch nach Italien fliegt, ist mir nicht plausibel.

„Ich bin unterprivilegiert“

Ehrlicherweise muss man zugeben: Manche von uns Migrationshintergründlern jetten mit dem Flugzeug ins Land der Großeltern, als wäre es ein Omnibus. Diese Gewohnheiten müssen wir kritisch hinterfragen. Keine Hilfe dabei ist ein pauschales: „Ich bin unterprivilegiert.“

Es geht nicht um ideelle Sünden und Rechtfertigungen, sondern um die ganz reale Gestaltung der ganz realen Welt

Selbst wenn es stimmen mag. Selbst wenn es gewaltige Unterschiede zwischen den Annehmlichkeiten im Leben einiger und den eher kargen Freuden anderer gibt. Selbst wenn einige mit vollen Händen Ressourcen zum Fenster rausschmeißen, während andere jeden Cent und jeden Flugkilometer zwei Mal rumdrehen. Das ist unglaublich ungerecht, aber es hilft nichts, mit dem Finger auf die Umweltverschwender zu zeigen und trotzig zu verlautbaren, bis „die“ sich nicht ändern, werde man selbst auch nichts ändern.

Immer wieder sollte man sich klarmachen, dass es hier nicht um individuelle Sünden oder um lobenswertes Benehmen geht. Dieser ganze Sündengedanke ist in der Klimaschutzdebatte fehl am Platz, obwohl er leider oft im Vordergrund steht. Dann hört oder liest man Versuche der „Rechtfertigung“ mit dem Tenor, man bemühe sich ja bereits um dieses oder jenes, daher habe man sozusagen andere „Sünden“ gut. Der eine zum Beispiel erzieht seine Kinder antirassistisch, andere essen kein Fleisch, wieder andere verzichten auf Plastik etc. Alles zusammen sei zu viel.

Sorry, aber das ist doch kein Ablasshandel! Gerade weil es sich nicht um ideelle Sünden und ideelle Rechtfertigungen, sondern um die ganz reale Gestaltung der ganz realen Welt von morgen dreht, reicht es nicht, wenn man bloß guten Willen zeigt und hofft, dass es aufs Handeln wohl nicht ankommt. Natürlich kann kein Mensch alles auf einmal tun. Aber darum müssen wir gemeinsam Prozesse finden, zwischen unseren sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Pflichten zu vermitteln. So wie eine gute Sozialpolitik und eine gute Bildungspolitik (idealerweise) auf die Individuen eingehen, so sollte auch unser Klimaschutzverhalten sowohl gemeinschaftlich orientiert als auch maßgeschneidert sein.

Wir oder die Politik

Womit wir bei jenem zweiten Thema sind, das ich eingangs erwähnt habe: Seit Jahren tobt ein Streit, ob wir als Individuen unser Verhalten ändern müssten oder „die Politik“ etwas regeln müsse. Dieses „Oder“ ist völlig unsinnig! Zum einen stehen individuelles Verhalten und Gesetzesänderungen in einem Wechselverhältnis; „der Staat“ darf nichts beschließen, was den Menschen völlig fremd ist. Umgekehrt orientiert sich der Einzelne an allgemeinen Rahmenvorgaben.

Zum Zweiten darf man „Politik“ nicht auf Parlamentsbeschlüsse und Gesetze reduzieren. Jüngst las ich in der Süddeutschen Zeitung einen Kommentar von Claudia Tieschky, die die Konsumenten warnen wollte, ihren Einfluss zu überschätzen: „Aber ein Bürger ist ein Bürger, ein Käufer dagegen bleibt ein Käufer.“ – Nein! Auch als Käufer sind wir Bürger. Schließlich leben wir nicht als Eremiten, sondern bewegen uns stets in sozialen Kontexten. Überspitzt gesagt: Auch als Konsumenten sind wir Demonstranten. Wir demonstrieren, was wir für gut und was wir für schlecht befinden.

Wenn ich zum Beispiel eine Tofuwurst auf den Grill schmeiße, geht es mir nicht nur um das Schwein, dessen Qual ich damit nicht subventioniere, sondern ich will zeigen: Man kann auch anderes essen! Wer nicht auf die Malediven fliegt, macht bewusst und sichtbar bei der Jagd auf Relax-Selfies vor türkisgrüner Kulisse nicht mit.

Menschen entwerfen die Richtlinien ihres Lebens und Handelns gemeinsam. Und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Es geht nicht um Schuld und nicht um Ablass, sondern darum, neue Lebensweisen und neue Formen des Genießens zu finden, die mit der Zukunft der Erde kompatibel sind.

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63 Kommentare

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  • Fliegen ist doch kein Privileg, sondern eine weitere Form der Lebens- und Arbeitsverdichtung. Daher ist es ein Instrument, die Leute über die sog. Zumutbarkeit weiter zu verheizen. Wer das nicht so sieht, kann sich gerne an einem beliebigen Wochentag sieben Uhr morgens am Easyjet-Security-Standort in Berlin-Tegel einfinden. Dort fliegen keine Kinder zur Oma. Dort pendeln gestresste Kapitalismusjünger und bilden so eine Brücke zwischen Standorten, welche ohne einander meist besser dran wären.

    • @Tim Buktu:

      Ist es überhaupt sinnvoll, wenn wir als Einzelne versuchen, gegen den Klimawandel anzukämpfen, oder ist dies nicht Aufgabe der Politik?

      Warum diese Frage nicht konsequent weiterstellen?



      Ist es überhaupt sinnvoll, wenn wir in Deutschland mit 2% Anteil am anthropogenen CO2 versuchen, gegen den Klimawandel anzukämpfen, oder ist dies nicht Aufgabe der Weltgemeinschaft?

  • Bei der ganzen Polemik gegen Grünwähler, die dauernd fliegen, kann ich nur sagen: Ich habe zuletzt auch mal grün gewählt, und fahre viel Bahn. Und ÖPNV. Und zwar weil ich das Thema Ernst nehme. Und spare Energie wo es geht. Und wenig Fleisch, möglichst wenig Verpackungen usw. Und? Interessiert das jemanden? Wo sind die ganzen Trolle, die sonst immer rumgeifern? Nehmen die Deppen das zur Kenntnis? Das viele Menschen Umwelt- und Klimaschutz Ernst nehmen, und unidiologisch und im Alltag völlig entspannt entsprechend zu handeln versuchen? Nee. Wird nicht gesehen da dickes Brett vor dem Kopf.

    • @sachmah:

      Das Problem ist ein anderes: wenn selbst bei den Grün-Wählern Leute wie Sie nicht die Regel sind - und bei anderen Parteien noch seltener (ich wähle schon länger nicht mehr grün, aber versuche trotzdem, umweltschonend zu leben) - dann muss man sehr klar danach fragen, wie man die guten Ziele umzusetzen gedenkt. Einfach nur schimpfen auf die Konzerne ist ein bisschen wenig - sobald das Internet abstürzt oder andere lieb gewonnene Dinge nicht mehr klappen, ist manchem die Umwelt gar nicht mehr so wichtig.

  • „Jede privilegierte Person, die fliegt, ist eine zu viel“, schrieb Seyda Kurt kürzlich auf ze.tt. Sie dagegen bekannte offen: „Ich habe meinen Flug in meinen Italienurlaub schon vor einigen Wochen gebucht. Ich fliege regelmäßig, auch im Inland. Ganz ohne schlechtes Gewissen.“

    Wenn man bedenkt, dass 82% der Menschen auf diesem Planeten noch nie geflogen sind und gerade mal 3% der Menschheit die jährlichen Fluggäste stellt, darf sich wohl Seyda Kurt zu den Hochprivilegierten Bewohnern dieses Planeten zählen.

    Der Satz:

    "Jede privilegierte Person, die fliegt, ist eine zu viel“

    wäre wohl anders richtig:

    Jede Person, die fliegt, ist eine Privilegierte zu viel“

    Frau Kurt gehört wohl zu den privilegiertesten 3%.

    Wie viele Mitarbeiter der Taz gehören wohl zu den 3% Höchstprivilegierten?

    Den größten Anteil abn Fluggästen stellen übrigens Vielflieger.

    Laut Farport Statistik fliegen Privatreisende, die ab/nach/über Franfurt fliegen 2,1 mal im Schnitt pro Jahr, während Geschäftsreisende ab/nach/über Frankfurt 10,7 mal im Schnitt fliegen. 36% der Fluggäste sind Geschäftsreisende, 64% Privatreisende.



    In Deutschland sind übrigens ca. 23% der Passagiere mit Billig-Fliegern unterwegs, also 77% mit teureren Airlines.



    42.9 % der Passagiere in Frankfurt haben ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland. Das ist dem HUB geschuldet. Da wird jeder Zwischenlander als Passagier eines Flughafen mitgezählt.



    Ist wie Umsteiger an einem Bahnhof.

    Das für Jim Hawkins, zur Erklärung der 222 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen.



    Knapp 70 Millionen der 222 Millionen Passagiere an deutschen Flughäfen wurden 2018 in Frankfurt gezählt.

    • @DJ Boemerang:

      Noch ein Nachtrag zur Passagierzählung.

      Jede von einem Flughafen startende wird einmal als Passagier gezählt, genauso wie jede an einem Flughafen landende Person wieder als Passagier gezählt wird. Wenn eine Person von einem Flughafen in den Urlaub fliegt und am gleichen Flughafen wieder landet, dann ergibt das 2 Passagiere in der Zählung.

  • Dem Klima ist es völlig egal woher und von wem das CO2 stammt.



    Ich bin sehr für Zuwanderung. Aber einen Freifahrtschein für`s Vielfliegen sollte auch der Zuwanderer nicht haben.



    Das kommt bei dem Artikel so ein wenig rüber.

    • @Traverso:

      Ja, mit dem Klima lässt sich nicht über Temperaturenentwicklungen verhandeln. Sondern das CO2-Emissionsbudget ist von Wissenschaftler*innen berechnet worden. Nach heutigem Wissensstand verändert ein größerer CO2-Austoß über das Budget hinaus nicht umkehrbar das Klima und löst Klimakippunkte aus. In Folge wird das Klima für Menschen und viele Tiere unbewohnbar. Es kann weder auf Strukturen noch auf Individuen allein verwiesen werden, wenn von Veränderung und Verantwortung die Rede sein soll.



      Auch wer von ihrer*seiner Familie wegzieht und klimagerecht denkt, sollte bedenken, dass Flugreisen nicht die Regel sein können. Die Konsequenzen von Migration über große Distanzen sollten vor dieser mitbedacht werden.

  • Zitat: „Sorry, aber das ist doch kein Ablasshandel!“

    Oh doch! [...]

    Anders, als oft behauptet, ist der Kapitalismus keine Erfindung der Protestanten. Als Kirchenmänner noch über Leben und Tod sowie über das Davor und das danach entscheiden durften, hatten die Gläubigen nur eine Individualität: die in ihren Sünden. Individualität hat also Ausgrenzung bedeutet. Nur wer seine individuellen Sünden erlassen bekam, wurde wieder in die Gemeinschaft aufgenommen und hatte Zukunft.

    Auf diese Art sind Kirchenmänner so reich geworden, dass sie mit Getreide, Gänsen oder Wein nicht mehr zufrieden waren. Es musste Prunk her, den kein Bauer produzieren konnte. Prunk, den man nur für Geld kriegen konnte, weil er aus freien Städten kam.

    Die Kirchenmänner mussten also von den Handwerkern das Siegen lernen. Sie haben ihr angebliches Privileg (die Nähe zu Gott) nur noch mit Leuten geteilt, die dafür gezahlt haben. Weil sie noch unfrei genug waren, sich vor der Hölle zu fürchteten, aber schon frei genug, kräftig zu sündigen. Es war eine Frage der Abwägung: Wie viel Hölle ist mir meine Freiheit wert?

    So ähnlich ist das heute wieder. Wir glauben der Reiseindustrie, dass Reisen glücklich macht. Zugleich aber glauben wir der Wissenschaft, dass es das Klima ruiniert. Wir sind so frei wie Bauern aus dem Mittelalter. Wir brauchen also wieder einen Ablasshandel.

    Nein, Menschen entwerfen die meisten Menschen die "Richtlinien ihres Lebens und Handelns" nicht „gemeinsam“. Wie im 15. Jahrhundert lassen sie sie sich die regeln von anderen vorgeben. Und weil diverse „Kirchen“ verschiedene Richtlinien predigen, müssen die Gläubigen dazwischen lavieren.

    Ihre „Demonstrationen“ (Kaufentscheidung) aber dienen der Selbstvergewisserung. Entfremdet, wie sie sind, brauchen die Menschen das Gefühl, mit anderen zusammen recht zu haben. Sie fühlen es sonst einfach nicht. Außer, es ist grade Sommer und der Regen fehlt.

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf diskriminierende Pauschalisierungen. Die Moderation

    • @mowgli:

      Das ist keine Kaufentscheidung, dass ist eine moralische Entscheidung.

      Von welchen Kirchen reden Sie? Wenn ich meinen Müll NICHT wild in die Landschaft werfe ist das Ablaßhandel? Nö. Genausowenig wie die Entscheidung nicht zum CO2 Anstieg beizutragen.

    • @mowgli:

      Zitat: „Sorry, aber das ist doch kein Ablasshandel!“



      Es geht allein darum, daß wenn man z.B. nicht fliegt und so sich gut fühlt, keinen Freifahrtschein für anderes klimaschädliches Handeln hat.

  • Ich bin vor einiger Zeit mit dem Zug in die Türkei gefahren, und fand es voellig OK.



    Ebenso wohl die damals so genannten Gastarbeiter aus der Tuerkei, die auf dem Landweg gekommen sind.



    Eines der Ziele muss es natuerlich sein, klimavertraegliche Fluggeraete zu entwickeln.



    Wenn Urlauber bis dahin aus Klimaschutzgruenden Bahn fahren (sollten), sehe ich keinen Grund, warum bei anderen privaten Reiseanlaessen ein anderer Maßstab gelten sollte. Der zeitliche Mehraufwand iyt genau derselbe. Menschen auf Familienbesuchen koennen gerade den Unterschied ausmachen, der eine bessere Zugverbindung wirtschaftlich darstellbar macht.

    • @meerwind7:

      Schöner Kommentar !

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Wir sind zu acht (vier Erwachsene, vier Kinder, 10 bis 12 Jahre) mit einem extra dafür angeschafften, danach wieder verkauften gebrauchten VW-Bus auf Campingtour in der Türkei gewesen.

      Nicht nur, dass man dabei viel, vie Gepäck und andere Ausrüstung mitführen muss, auch die Zahl der Personen (in einem Fahrzeug) spielt eine Rolle; nicht nur aus Kostengründen.

      Ich sehe die Argumente der (grünen), eher urban aufgestellten Wohlstandsbürger, behütete "all-inclusive" Metropolenurlauber oft mit einem gewissen Schmunzeln. Mal schauen, wie das so ist, logistisch wie kostenseitig: Campingurlaub in der Türkei mit acht Personen

      mit Zug und Bus ...

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Die alte Mär der urbanene grünen Wohlstandsbürger. Dem kann man nur das Bild der ignoranten Landeier entgegensetzen, die schön in der Walachei leben und dann zur Arbeit *alleine* im PKW zur Arbeit *in die Stadt* tuckern. Oder auch zum Einkaufen in den nächsten Aldi. Warum? Es gibt keinen Dorfladen mehr, da Geiz auch auf dem Land geil ist.



        Vielleicht hilft diese, in der allgemeinen Form ebenso unsinnige Sichtweise mal, dieses Bild vom urbanen grünen Wohlstandsbürger aufzuweichen.

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Wenn der VW Bus acht liter pro hundert km verbrauchte, waren Sie mit acht Personen dreimal so gut wie das besten Flugzeug, ohne Beruecksichtigung der Emissionshoehe. Und Sie waren ja auch nicht nur zum Weekend dort. Also schon recht gut.

        In zehn Jahren macht man solche Strecken dann ggf. mit dem Elektrobulli.

  • 9G
    93649 (Profil gelöscht)

    Meine persönliche CO2-Bilanz ist hervorragend, da ich keine Kinder in die Welt gesetzt habe und seit 20 Jahren auf das Autofahren verzichte. So kann ich mir Flüge in die Karibik problemlos leisten. Wenn die Politik regelt, wird mein Verzicht auf Kinder und Auto sicher nicht berücksichtigt.

    • @93649 (Profil gelöscht):

      ^^Na, Sie haben ja ganz genau verstanden, worum es geht. Und vor allem, wie sich das Klima retten lässt.^^



      Erbärmlich.

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Selten so ein Unfug gelesen.



      Lassen Sie sich mal Ihren CO2- Ausstoß bei Atmosfair berechnen. 2 t CO2 pro Kopf und Jahr ist klimafreundlich. Gesamtemission !



      Mit ihrem Karibikflug haben sie das schon verpulvert.



      Essen Sie Fleisch undn Milchprodukte ? Selbst damit schon verloren.



      Ihre miserable CO2- Bilanz müssen die Kinder, die in die Welt gesetzt wurden, ausbaden.

      • 9G
        93649 (Profil gelöscht)
        @Traverso:

        Also habe ich den Kindern, die ich nicht in die Welt gesetzt habe, auch noch das Ausbaden erspart! Hätten alle so gehandelt wie ich, gäbe es kein Klimaproblem schätze ich.

        • @93649 (Profil gelöscht):

          Hoffentlich zahlen Sie Ihre Rente selber und pflegen sich im Alter auch selbst. Nicht, dass Sie für beides jüngere Leute (und damit die Kinder anderer) in Anspruch nehmen. Da würden Sie sich gar mitschuldig machen.

    • @93649 (Profil gelöscht):

      Lassen Sie mich raten: Sie kommen aus einer familie strenggäubiger Katholiken, richtig?

      Über Leute wie Sie hat Hilal Sezgin geschrieben, denke ich. Aber genau wie in der Kirche gehen die Predigten Frommer an denen, die ihren eigenen Glauben haben, völlig vorbei.

  • Oh Mist, jetzt bin ich seit Jahrzehnten Veganer, laufe trotzdem Marathon, arbeite als StartUp Freelancer für eine Öko-NGO in Berlin Mitte, wohne in einer Regional Natur Integrierten Selbstversorger Community, habe nie den Führerschein gemacht und fahre nur gebrauchte Fahrräder und ÖPNV und jetzt kommt da einer daher und sagt:“Aber ich bin auch noch Migrant!“, so eine Scheisse, da geht doch meine ganze schöne Selbstgerechtigkeit komplett in den Arsch.

  • Privater Konsum hat maßgeblich der einst muffeligen (und sehr teuren) Ökoecke als Wirtschaftsbranche zum Aufschwung verholfen mit heute erschwinglichen Produkten. Auch trägt jede Reise ob beruflich, Urlaub oder Verwandtenbesuch OHNE Flug - das summiert sich - zum CO2 reduzieren bei. Aber der große Wurf in der Mobilitätswende und die Rettung vor dem Klimakollaps gelingt so nicht. U-Bahnen und Eisenbahnnetze waren auch mal Staatsprojekte. Heute sind es diese Uraltprojekte die dort wo sie ausgebaut sind Mobilität ohne Verbrennungsmotor ermöglichen. (Großstädte und für die Bahn attraktive Fernverbindungen) Überfällig ist jetzt ein verbindliches Gesetz, dass ca in zehn Jahren in Deutschland kein Verbrennungsmotor mehr zugelassen wird und in ca 20 Jahren kein solcher mehr auf unseren Straßen fahren darf. Verbunden mit der Zusage den öffenltichen Verkehr nah wie fern Bedarfsgerecht auszubauen so dass jeder die Option hat ganz aufs eigene Auto zu verzichten. Das Aus für private Autos wäre das nicht. Beispiel der ebenfalls uralte Wasserstoffantrieb. Tankt in Minutenschnelle (E-Antrieb mehrere Stunden) und wäre auch für LKWs, Schiffe und Flugzeuge geeignet oder Züge bei denen Oberleitungen nicht möglich sind. Busse, Autos und Züge (auf Strecken die sonst von Dieselloks bedient werden fahren bereits damit) - eine Handvoll Vorzeigeprojekte. Aktuell kosten "günstige" Wasserstoffautos (Toyoto oder Hundai) noch 80.000 - 65.000 Euro. Japan gibt an Privatkunden ca 20.000 Euro dazu - weg vom Verbrennungsmotor ist dort eben schon staatliches Projekt. Bei gefühlt dreieinhalb Wasserstofftankstellen bundesweit denkt hierzulande auch kein Gutverdiener darüber nach.

  • Frau Sezgin, Ihrem Artikel mag ich nicht in allem zustimmen aber den letzten Satz werde ich mir abschreiben und einrahmen.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Liebe Frau Sezgin, ich komme heute aus dem Rechnen nicht mehr heraus. Wenn Sie Lust haben, können Sie ja auch kurz bei meinem einen Kommentar unter Frau Schmollacks Artikel vorbei schauen.



    Hier aber jetzt ein Blick auf einen Flug Hamburg-Ankara:



    Flugkilometer sind das rund 2300.



    Keine Ahnung womit man da fliegt, aber ich hatte gerade die Daten vom A380 zur Hand, darum sei also mit dem gerechnet.



    Auf dem Flug, ob Sie jetzt drin sitzen oder nicht, werden 48300 Liter Kerosin verbrannt, das sind pro Nase bei 558 Plätzen gute 86 Liter. Ist ja gar nicht so viel, wie wir vielleicht aus dem Bauch heraus geschätzt hätten.



    Pro Passagier werden auf dem Flug 237,4kg CO2 in die Luft abgegeben. Das Gas ist ja mittlerweile mit 400ppm in der Luft vorhanden. Der Anteil steigt neueren Daten zufolge sehr schnell, früher waren es mal unter 300ppm.



    Wie kann man sich denn veranschaulichen, was dieses Mehr an CO2 ausmacht?



    Zunächst sei festgehalten, dass jeder einzelne Passagier auf diesem Flug den CO2-Gehalt von 328600 Kubikmetern Luft (auf Meereshöhe) verdoppelt hat, also auf 800ppm gebracht hat.



    Schlimm? Keine Ahnung. Kann man sich ja nicht vorstellen. Irgendwo fand ich, was das Volumen des Mount Everest sein soll, darum jetzt mal den als Maßstab:



    Jeder Passagier hätte in einem Luftvolumen von rund eineinhalb (genauer: 1,6) mal des Volumen des Mount Everest den CO2 Gehalt verdoppelt. Das kann sich sehen lassen.



    Abschließend noch ein Blick aufs Auto: Wenn Sie mit dem fahren, ist die gefahrene Strecke mit rund 2940km deutlich länger.



    Wenn Sie ein Auto mit 6l/100km fahren, hauen Sie auf der Strecke sogar 410kg 2CO in die Luft. Damit wären Sie also deutlich schlechter, als mit dem Flugzeug!



    Sind Sie aber dann doch nicht, denn Sie nehmen ja drei Anhalterinnen mit, so wie ich Sie einschätze.



    Puuuh, das Umweltgewissen kann also bereits mit einem alten 1997er Golf III auf der Langstrecke entlastet werden! Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn das ist das Auto, das ich selbst noch fahre

    • @61321 (Profil gelöscht):

      1. Fliegt der A380 diese Mittelstrecke nicht. 2. Kann man natürlich schönrechnen, wenn man dem Flieger 100% Auslastung zubilligt, dem Auto aber nur 25%. 3. Ist eine Aussage von Frau Sezgin: Weniger nach Ankara reisen.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @LeSti:

        .



        Tschuldigung, aber Sie haben nicht den leisesten Hauch einer Idee, warum sich so ein Trottel wie ich hinhockt und mit ein paar Zahlen jongliert.



        Es ist der verzweifelte Versuch herauszukriegen, was wir hier eigentlich tun und ob man es irgendwie fassen, irgendwie vorstellbar machen kann

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Ja und Sie haben mit dieser Frage recht! Der Finger mit dem man auf andere zeigt … dann mal reflektieren … dann feststellen, alles nicht so einfach und man merkt, maßhalten ist das Gebot der Stunde, das ist nämlich nie falsch.

    • @61321 (Profil gelöscht):

      Hier ein recht handlicher und transparenter Rechner von "Quarks". Damit du deine Zahlen etwas gegenrechnen kannst. Das Auto schneidet da nicht ganz so schlecht ab, wie in deiner Rechnung.

      www.quarks.de/umwe...o-flugzeug-und-co/

      • @Hampelstielz:

        Danke für den Link. Zeigt er mir, dass ich mit dem Flugzeug schneller, bequemer und sogar moralisch sauberer als mit meinem PKW reise.

        • @schwarzwaldtib:

          Pedelec und Fernbus sind immer am besten.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        .



        Sehr interessant, danke



        Da ist noch anderes wie z.B. Emissionen für die Erzeugung und Bereitstellung v. Treibstoff bzw. Strom mit eingerechnet, und, und,....

        • @61321 (Profil gelöscht):

          Jepp, da sind mehrere Faktoren berücksichtigt. Diese sind ja mitrelevant. Es gibt unzählige ähnliche Seiten und überall weichen die Werte etwas voneinander ab. Fand diese am hilfreichsten und transparentesten. Freut mich, dass du sie interessant findest.

          • @Hampelstielz:

            Ich kann gerade den Link nicht öffnen, vielleicht ist es ja berücksichtigt: Herstellung, vor allem Aluverbau, Verbundwerkstoffe, Kohlenstofffaser usw. müssen bei Flugzeug und Auto auf die Kilometer eigentlich auch "abgeschrieben" werden. Fehlt fast überall (Zauberwort ist Ökobilanzierung), ist auch alles andere als leicht.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Realität trifft auf angesagte Ideologie

    Ale ehemals beruflich, wie privater Vielflieger bin ich 2010 das letzte mal abgehoben. Ein Kreuzfahrtschiff habe ich noch nie benutzt und meine viele, viele ruhestandsbedingte Freizeit verbringe ich oft beim Bergwandern (mit italienischen Freunden) in der -eben- italienischen Provinz. Dorthin komme ich, dort bewege ich mich jenseits eines kaum vorhandenen öffentlichen Nahverkehrs in den Bergdörfern und auf den nicht selten unbefestigten Bergstraßen (zum Einstieg für die Wanderungen) mit meinem Euro-4 Schadstoffdiesel.

    E-Mobile habe ich dort noch nicht gesehen, ebensowenig E-Zapfsäulen; und die Menschen dort sind eher den schlichten Einkommenkategorien zuzuordnen.

    Genau das, meine oftmaligen Touren dorthin und mit meinem Schadstoffmobil führten hier kürzlich zu einer eher ins skurrile abdriftenden Diskussion mit einer globalen Klimaretterin, wahlweise einem global aufgestellten Klimaretter.

    Von Darmstadt nach Cuneo möge ich bitte mit der Bahn fahren; und dann gefälligst einen Leihwagen nehmen; der (hoffentlich, habe ich nicht thematisiert) auch für unbefestigte Straßen zugelassen sein sollte, flexibel in der Mietdauer allemal, weil ich dort eben keinen All-inclusive Urlaub mache, mit den Freunden eher adhoc auch mal abkürze oder gar länger bleibe, wir wegen der begrenzten Versorgungsmöglichkeiten in den Bergdörfen bestenfalls einmal die Woch nach Cuneo zum Einkaufen fahren.

    Und Tanken ist kein Problem, macht mein in der Ebene aufgetanktes Schadstoffmobil schon mal gut 1.000 km mit einer Tankfüllung. Ein guter Freund dort fährt mit Autogas, was in der Gegend recht gängig ist, auch von vielen Tankstellen unterstützt wird.

    Und die Kostenseite? Hier, aus Sicht meines Wohnortes in einer wohlhabenden Gemeinde an der südhessischen Bergstraße sollte das kein Problem sein. Teslas sieht man hier auch, in der Regel freie (leere) E-Tankstellen sowieso.

    Also besser gleich von hier mit dem (eigenen) E-Mobil ...?

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Ein eigenes E-Mobil ist auch eine gute Idee. Nicht "gleich von hier", sondern ein Pedelec (E-Bike) bei einem Ihrer Freunde deponieren.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Immerhin ist Ihre Strecke deutlich kuerzer als die nach Ankara (voriger Kommentar). Mit langsamerem Fahrttempo koennten Sie evtl. einen Liter Verbrauch weniger erreichen.



      Sie schreiben aber nicht, warum Sie das Auto nach DE mitnehmen zwischen Ihren Wanderungen.



      Erstaunlich ist auch, dass Ihre Freunde keine Autos haben. Nach meinen Erfahrungen gibt es auf vielen italienischen Landstrassen durchaus Busverbindungen.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @meerwind7:

        Wie geschrieben, ein Freund fährt ein Autogasfahrzeug, was dort nicht selten ist, es in Cuneo (30km von unserem Wohnort) mindestens eine Autogas-Tankstelle (bei der Coop) gibt. Da kostet der Liter knapp 60 cent.

        Und natürlich haben auch die anderen Friends& Family's eigene kleine Autos. Im Flachland von Cuneo bis Dronero gibt es auch halbwegs regelmäßige Busverbindungen; dann in die (größeren) Bergdörfer nur noch Wochentags und in der Regel zu Schulzeiten.

        Warum ich mein Auto zwischendurch nach DE mitnehme? Wo doch hier bis Alsbach-Hähnlein gar die Straßenbahn (nach DA) fährt ...? Einfach deswegen, weil Friends& Family in eher kleinen Orten im Odenwald wohnen, wir zwischendurch nicht selten auch mal in die vom ÖPNV ebensowenig erschlossene Einsamkeit der Eifel fahren.

        Letzter Punkt. Ein E-Bike habe ich in den Bergdörfern der Provinz Cuneo noch nicht gesehen, Schotterstrecken bis auf über 2.000m (als Einstig für die Wanderungen) mögen die wahrscheinlich auch nicht so, fährt wohl schon aus Überlebenswillen dort kaum jemand auf den engen, kurvigen, mit vielen Löchern sich darbietenden Bergstraßen mit dem Fahrrad; sind eher ab und zu Motorbiker unterwegs.

        Usw. usf.

        • @90857 (Profil gelöscht):

          Ich will Ihr Reiseverhalten ja nicht verteufeln. Aber es kam mir etwas sehr zwangslaeufig dargestellt vor. Sagen Sie es doch so, wie es ist: In die Region Cuneo kommen Sie so am bequemsten und leisten sich und anderen diesen Komfort.

          Haben Sie mein Lob uebesehen?



          " Immerhin ist Ihre Strecke deutlich kuerzer als die nach Ankara" !

          • 9G
            90857 (Profil gelöscht)
            @meerwind7:

            "zwangslaeufig dargestellt"

            Klar, bin ja erst Mittwoch abend zurück gekommen. Das steckt noch d'rin. Ein Freund hat mich bereits zweimal mit dem Flixbus besucht, der geht aber erst ab Turin mit Umsteigen in Mailand. Eine bald 20-stündige Odysse, weil er ja erstmal aus seinem Bergdorf rechtzeitig nach Turin kommen muss.

            Ja, da leiste ich mir das, leisten wir uns beide das, mit dem Schadstoffmobil die gut 800km in einem Zug, in 10 bis 11 Stunden durchzuziehen; zwei Picknickpausen eingeschlossen, no tanking ...

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Fakt ist nun mal, dass Fliegen extrem umweltschädlich ist. Punkt.



    Wer jetzt wann wo hinfliegt, ist völlig irrelevant.



    Wenn jeder auf seinen Recht besteht, dies und das zu tun, aus diesen oder jenen Gründen, kommen wir nie "zu Potte.!



    Wir können uns solche Diskussionen einfach nicht mehr leisten.



    Die Überlebensuhr tickt, laut.

    In Russland tauen die Permafrostböden auf, in Kanada ebenfalls. In Indien ist es 50 Grad heiss und das Wasser wird knapp, und wir diskutieren ernsthaft über Familienflüge, die mann/frau nicht aufgeben möchte!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Ob das die 222 Millionen Passagierinnen und Passagiere, die 2018 von deutschen Flughäfen abgeflogen sind beeindrucken wird, das wird man sehen.

    Meinereiner hat keinen Migrationshintergrund, aber Familie in New York. Bekomme ich einen Persilschein oder muss ich im Containerschiff einchecken?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      nehmen Sie bitte die Gorch Fock.

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      "Containerschiff"

      Mit Schiffsdiesel (Schweröl)?

      Erst mal abwarten, was die Greta bei ihrer angekündigten globalen Tour von Schweden nach New York, dann weiter nach Chile und schlußendlich zurück nach Schweden an akzeptablem CO2-Fußabdruck vorgibt.

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Das Gewicht incl. dem was Jim auf dem Containerschiff so futtert, trinkt und für die Körperhygiene bräuchte, falls er mit so nem Kahn führe, und einem paar Säcken Kartoffeln entspräche, scheißt sich dann doch weg oder ums nichtfäkal auszudrücken; fällt unter statistisches Rauschen ;) .

        • 9G
          90857 (Profil gelöscht)
          @Hugo:

          Ja, das dürfte dann auch die Argumentation von/für Greta sein, falls sie ihre Welttour mit diversen Frachtschiffen macht.

          Als beruflich wie private Vielflieger (meist nur Holzklasse) habe ich mir immer gewünscht, im Ruhestand und eben viel Zeit dann mal mit dem Frachtschiff nach Nordamerika bzw. Mittelamerika (habe einen Freund in Panama) zu fahren.

          Nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema habe ich es dann ad acta gelegt, weil es von der logistischen Darstellbarkeit keinesfalls meinen Zielen und Wünschen entsprach, kann dann zu ähnlichen Kosten und eher zielgerichtet gleich Business fliegen.

          Vermute mal, dass man dies irgendwann auch im Team Greta erkennen wird. Meine Prognose:

          60% - sie wird (überwiegend) fliegen



          30% - sie wird mit Frachtern fahren



          5% - teilweise mit dem Segelschiff



          5% - Das Ganze wird ausfallen.

          • @90857 (Profil gelöscht):

            Jetzt mal ernsthaft; Greta Thunberg + Crew müssen ned päpstlicher sein als der Papst selber.



            Wegen so ner Scheiße;"ja macht mal, ihr werdets schon sehen, wir früher haben auch, aber dann die Realität blablabla" und dann das Feixen wie bei Luisa Nachnameentfallen, den B'90/Grünen-Leuten usw. sind wir da wo wir sind, nämlich weil die alten weißen Säck*innen zu schnell alt geworden sind.



            (Daß Du NED feixt; davon geh ich mal aus ;) .)

          • @90857 (Profil gelöscht):

            Jetzt mal ernsthaft; Greta Thunberg + Crew müssen ned päpstlicher sein als der Papst selber.



            Wegen so ner Scheiße;"ja macht mal, ihr werdets schon sehen, wir früher haben auch, aber dann die Realität blablabla" und dann das Feixen wie bei Luisa Nachnameentfallen, den B'90/Grünen-Leuten usw. sind wir da wo wir sind, nämlich weil die alten weißen Säck*innen zu schnell alt geworden sind.



            (Daß Du NED feixt; davon geh ich mal aus ;) .)

            • 9G
              90857 (Profil gelöscht)
              @Hugo:

              Ne, ick feixe nich, nur manchmal ...

              Und manchmal erschrecke ich, ob der nicht wenig bigott dargebotenen Ideologie. Dieser Artikel hier, und der andere auf den Bezug genommen wird, sie zeigen, dass dies auch den Autoren/Autorinnen ein Stück weit bewußt ist.

              Ob (grüne) Vielflieger

              "lasst mich durch, ich bin in wichtiger Mission unterwegs"

              oder Herkunft

              "lasst mich durch, ich bin Migrant"

              oder einfach nur

              "lasst mich durch, ich liebe Südostasien"

              • @90857 (Profil gelöscht):

                Da Du Deine Karre und Italien thematisierst; Golf III, 75 PS Benzinerl, Bj. '96, gehört meinem Bruder weil es dessen lt. Gesetz eigentlich Hauptkarre für seinen seit zwei Jahren H-Kennzeichen besitzenden T3 Multivan ist und wir uns den Golf im Winter teilen. Wir wohnen in Südthüringen, der Golf fährt ned mehr als ca. 100 km einfach. Ich fahr damit auf die Arbeit (öfter auch mit dem Rad, sind 10 km einfach), kaufe auf dem Weg ein und der sichert meine/unsere kulturelle Teilhabe.



                Alles was weiter ist, fahr ich mit Bahn/Fernbus; in Berlin z.B. brauch ich eh keine Karre. Einen Zacken zu billig ist der Sprit aber noch, sonst würd ich öfter mit dem Fahrrad fahren, da fallen mir dann auch desöfteren noch Ausreden ein um die Karre zu benutzen...



                Hat bald wieder TÜV, muß ich bei nem Freund in seiner Schrauberwerkstatt noch den Auspuff schweißen lassen und ein paar Rostlöcher flicken, das zu ersetzende (da unter TÜV-Grenze) Paar Reifen hol ich am Montag von der nächstliegenden Autoverwertung.



                Da können alle kacken gehen, die mich mit E-Mobilität und ÖPNV vollsabbeln, meinökologischer Fußabdruck mobilitätstechnisch ist i.O. .

      • @90857 (Profil gelöscht):

        Lassen Sie sich mal ueberraschen, auf welche Weise Frl. Thunberg klimaneutral ueber den grossen Teich kommt und wie zeitnah sie kompensiert. Schwieriger wird es mit den Bussen nach Suedamerika.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @90857 (Profil gelöscht):

        Na schön, mit dem Segelschiff:

        www.handgegenkoje.de/

  • Ich nehme mal an, dass sich über so gravierende Fragen kein Küstenbewohner Asiens, kein Kleinbauer in einem afrikanischen Staat, kein Lamazüchter in Chile, kein Hartz IV Bezieher in Deutschland und kein Obdachloser in den USA Gedanken machen muss. Wir leben auf der Sonnenseite des Lebens und auf der Insel des glückseeligen Überflusses. Wir haben für unser selbstverständliches und gewohnheitsmäßiges Verhalten, immer eine pro und contra Rede parat. Vielfach werden diese Verhaltensweisen als natürliches Recht auf Glück, Wohlstand und gesellschaftlicher Standard am Ort unseres Lebensmittelpunktes erklärt.

    Es ist halt so wie es ist, und jedeR möchte, dass sich bloß nichts daran ändert. Und wenn doch, dann nur das, was man ohne Mühen und Einschränkungen mittragen kann. Also keine Verbote, nicht einmal ein Tempolimit! Höchstens "freiwillige Selbstverpflichtungen" im Großen und "Mülltrennung" im Kleinen fürs Gute Gewissen. JedeR kann sein individuelles Verhalten begründen, erklären und rechtfertigen.



    Aber es ist nicht notwendig, Pobhanse aufzubauen und sich daran abzuarbeiten. Ist nur aus schlechtem Gewissen gewachsene Albernheit. Oder für den Kinderfunk gedacht.



    Wir diskutieren über Luxusprobleme, von denen die oben Genannten nicht einmal im Ansatz eine Vorstellung haben. Aber sie sind es, die wir ruinieren und deren Existenzen wir bedrohen.

    • @Drabiniok Dieter:

      Vielen dank, sehe ich genau so.



      Es gibt immer für jedes umweltschädliche Verhalten "Gründe" und Ausreden. Diesmal ist es halt die Migration, und da kann man dann nichts dagegen sagen. Ich finde schon. Man könnte halt an seinem neuen Wohnort was dafür tun, sich ein zu leben, was sicher nicht immer leicht ist. Aber mit der Zeit und dem Geld für Flugreisen kann ich doch eine Menge am Ort machen, oder?

  • Danke für diesen reflektierten Artikel, wie man es meist von der Autorin gewohnt ist: ruhig und undogmatisch.



    Darum geht es nämlich, Schritt für Schritt seine eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen (als auch die der "Politik") und zu ändern was unnatürlich wirkt. Dogmatiker gibt es allzuviele auf allen Seiten, progressiv geht anders, mit Überlegungen am Absoluten vorbei.

    • @TV:

      Schritt für Schritt, nur nicht zu schnell, nur nicht zu große Schritte! Die Autorin hätte gleich schreiben können, dass sie nichts ändern wird, dass es doch die anderen tun sollen, dass sie doch das Recht auf ihre Fliegerei hat. So wie es ja alle tun, die fliegen, Auto fahren.....

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @TV:

      Ich schließe mich dem Lob an.

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Ich auch - was die Dogmatik angeht, die hier fehlt. Nichts ist in so einer Situation problematischer als noch mehr Alarmismus.

        Ansonsten danke ich Hilal Sezgin für die Anregung, die sie gegeben hat. Nicht jede*r ist souverän genug, in aller Seelenruhe auch solche Thesen in die Zeitung zu schreiben, denen der eine oder die andere vielleicht nicht 100%-ig zustimmen, die aber als Ansatz fürs Weiterdenken gebraucht werden.

        Es ist doch so: Wer vollkommen einverstanden ist mit den Äußerungen anderer Leute, der braucht nicht selber nach- oder auch weiter denken. Und wer von Leuten, die aus Angst vor Fehlern Schnappatmung haben, angegriffen wird, der denkt womöglich nicht besonders souverän, kommt also vielleicht auf eine schiefe Bahn. Sich in Argumentations-Stellungen zu verschanzen, die möglichst absolute Sicherheit vor den Angriffen des Gegners bieten sollen, ist Mist. Es bringt niemanden weiter.

        Hilal Sezgin bekommt immer mal wieder das Kunststück hin, den einen oder anderen Stolperstein einzubauen in ihre Texte, ohne deswegen gleich unsicher zu werden oder mir die Einhaltung des taz-eigenen Zeichen-Limits unmöglich zu machen. Ich weiß das sehr zu schätzen. Danke also dafür.

  • Da kann ich schon buchstäblich riechen - Auto teuer, Strom teuer aber die neue "ökoliberale" Elite fliegt fleißig weiter...